♪ (Musik) ♪
Danke an die Förderer von
Peril and Promise
für die Unterstützung von
PBS Digital Studios
2017 wurden 18 Millionen Menschen weltweit
durch Stürme, Hochwasser und Dürren
aus ihrer Heimat vertrieben.
Und Studien gehen davon aus,
dass in den nächsten 3 Jahrzehnten
200 Millionen Menschen
aufgrund ähnlicher Katastrophen,
verstärkt durch den Klimawandel,
fliehen werden.
Das wäre in etwa so,
als wolle man die gesamte Bevölkerung
von Brasilien nach Pakistan umsiedeln.
Wo in aller Welt
sollen all diese Menschen hingehen?
Die Menschheitsgeschichte ist
in vielerlei Hinsicht
eine Geschichte der Klima-Migration.
Und das schon seit Langem.
Der moderne Mensch entwickelte sich
vor ca. 200.000 Jahren in Ostafrika.
Trockenheit hielt uns für ca. 60.000 Jahre
davon ab,
an einen anderen Ort zu ziehen.
Erst dann ermöglichte feuchteres Klima
den Menschen eine globale Expansion.
Die Ursache für die Migration
war vermutlich
die Suche nach Nahrung, moderatem Klima
und besseren Lebensbedingungen.
Auch wenn sich seitdem
einige wichtige Parameter geändert haben,
migrieren Menschen heute noch
aus denselben Gründen:
bessere Lebensbedingungen.
Manchmal geht es nur
in Nachbarorte
und manchmal auch über Grenzen -
eine moderne Erfindung,
mit der unsere Vorfahren nicht zu kämpfen hatten.
Und da das Klima sich heute
aufgrund menschlichen Verhaltens ändert,
werden zwischen 25 Millionen
und 1Milliarde Menschen
bis zum Jahr 2050
migrieren müssen.
Die Vorhersagen variieren,
da wir nicht genau wissen,
wie schwerwiegend die Folgen sein werden
und warum genau Menschen
fliehen werden.
Die verbreitetste Schätzung
geht von ca. 200 Millionen Menschen aus.
Viele dieser Menschen werden aufgrund
plötzlicher Katastrophen vertrieben werden:
Hurrikane, Feuer und extreme Temperaturen.
400 Millionen Menschen
leben beispielsweise
nur ca. 3 Meter über dem Meeresspiegel.
An Orten wie Bangladesch
sind sie dadurch z.B.
immer heftigeren Sturmfluten ausgesetzt.
Andere werden aus langsamer verlaufenden
Veränderungen fliehen.
In Miami wird der
allmähliche Anstieg des Meeresspiegels
irgendwann auch an ruhigen Tagen
Häuser unter Wasser setzen.
Und im Nordatlantik wird es
durch die Erwärmung des Ozeans
weniger Fisch geben.
Menschen werden außerdem mit einer
zunehmenden Zahl an heißen Tagen
und mit weniger vorhersagbarem Regen
konfrontiert werden,
wie in Äthiopien,
was es schwierig macht, Felder zu bestellen
und das Vieh gesund zu halten.
Reiche Staaten wie die USA haben
bessere Ressourcen,
mit den Folgen des Klimawandels
zurechtzukommen.
Aber auch hier werden Menschen
voraussichtlich migrieren müssen.
Wenn Amerikaner vor dem
Anstieg des Meeresspiegels fliehen,
werden die meisten von ihnen
große Küstenstädte wie Miami,
New Orleans und Los Angeles verlassen
und landeinwärts ziehen.
Denn es lassen sich nur
eine begrenzte Anzahl an Häusern
auf Pfähle stellen.
Manchmal muss eine ganze Gemeinde
oder sogar 30 davon umgesiedelt werden.
Hier sieht man die Zahl an Dörfern
in Alaska, die riskieren,
überflutet zu werden oder aufgrund der
Erosion Ihrer Küste ins Meer zu fallen.
Einige dieser Gemeinden haben bereits
mit dem kostspieligen Prozess begonnen,
ihre Umsiedlung vorzubereiten.
Im Inselstaat Fiji ist ein ganzes Dorf,
das von Erosion und Flut bedroht war,
bereits geflohen.
Die Bewohner haben gemeinsam
mit der nationalen Regierung beschlossen,
wohin sie fliehen und wie
ihr neues Dorf aussehen soll.
Fiji untersucht bereits,
welche Gemeinden besonders
vom Klimawandel betroffen sein werden
und entwirft Richtlinien
für zukünftige Umsiedlungen.
Doch die Fiji-Inseln haben es etwas leichter,
als die nahegelegenen Marshall Islands,
die voraussichtlich ihre gesamte Bevölkerung
in ein anderes Land versetzen müssen.
Wir können uns wirklich nicht vorstellen,
wie das gehen soll.
Auch für Einzelpersonen ist es schon schwierig,
in ein neues Land zu ziehen.
Denn klimatische Bedingungen
gelten aktuell noch nicht als Grund,
Asyl zu beantragen oder einen Flüchtlingsstatus
zu erlangen.
Und für Gesellschaften,
die Klimaflüchtlinge aufnehmen,
kann der Zustrom der Menschen
die lokale Infrastruktur belasten
und soziale Vorurteile schüren.
Die Migration von Menschen
aufgrund des Klimawandels
wird die Zusammensetzung von Wohnvierteln,
Städten und ganzen Ländern verändern.
Und vielleicht sogar unsere Vorstellung einer Nation
selbst in Frage stellen.
Das ist einiges zu verdauen.
Doch erinnern wir uns, wo wir her kamen.
Wäre die frühe Menschheit nicht
in neue Länder aufgebrochen,
wäre vielleicht auch unsere Stadt, unser Land
oder sogar unser Kontinent
nie bevölkert worden.
Die Chinesische Mauer wäre nicht erbaut worden,
wir könnten keine Nordlichter erleben
oder all die Pokemon fangen.
Wir hätte uns wahrscheinlich auch
nicht in diese Klimakrise gebracht.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Der Punkt ist:
wenn wir vor 10.000 Jahren erfolgreich
auf unserem sich wandelnden Planeten
migrieren konnten,
dann sollte dies auch heute möglich sein.
Wir müssen uns nur darauf vorbereiten.
Diese Folge wurde großzügig unterstützt von
Dr. P Roy und Diane T. Vagelos,
mit zusätzlichen Mitteln von
Sue and Edgar Wachenheim III
und der Marc Haas Foundation.
Zur Unterstützung von Peril & Promise,
eine Public Media Initiative von
WNET aus New York,
die über den Klimawandel und
mögliche Lösungsansätze berichtet.
Mehr dazu unter pbs.org/perilandpromise
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