33C3 Vorspann-Musik Applaus Herald: Ihr alle kennt ihn, ich muss ihn nicht großartig ansagen: Martin Haase, oder maha, mit der 'Sprache der Populisten', und ich sollte euch noch eins sagen: dieses Mal nicht alles lernen! Das ist die falsche Sprache. Applaus maha: Ja vielen Dank. Ich glaube ich werde das erste Mal ins Französische übersetzt, das ist schon was Besonderes. Also ich kann auch Französisch, also die Sprache. Lachen Und ich werde mir das hinterher anhören, trotzdem vielen Dank dafür, also finde ich ganz toll. So, ja, es geht um die Sprache der Populisten, insbesondere um das Deutsche. Und ich werde natürlich auch wieder ein paar Videoschnipsel zeigen. Und wenn man da was lernen kann, dann kann man vielleicht was lernen von den Journalisten in den Videoschnipseln, die halt dann doch die Gesprächspartner in Verlegenheit bringen, und das kann man sich so ein bisschen abgucken, denn es geht vor allen Dingen um seltsame Konzepte. Das ist auch der Gegenstand meines Vortrags. Und wenn man da Fragen stellt auf der Ebene, dann bekommt man doch auch ganz überraschende Antworten. Wenn wir aber über Populisten sprechen, müssen wir natürlich erstmal wissen, "was ist überhaupt Populismus?". Und da steigen wir gleich mit einem Videoschnipsel ein, was uns einen Eindruck gibt, und dann versuche ich das auch noch ein bisschen definitorisch zu erfassen. Dieser nette Herr wird uns das jetzt erklären. Audio/Video-Wiedergabe beginnt Befragter: Meine Kritik ist, dass ihr nicht die Wahrheit sagt! Grölen im Hintergrund Interviewerin: Über Flüchtlinge? B.: Nein, ihr berichtet keine Wahrheit. Seit dem ganzen Drama. I.: Warum sind Sie heute Abend hier? B: Weil das alles eine Schweinerei ist. I: Was denn genau? B: Was denn genau? Dass hier das zu einem islamischen Staat werden soll. Und die armen Christen, die dort unten getötet werden - Kopf ab - weil, wenn ihr den Koran kennt, dann wüsstet ihr, dass der Koran ganz schlimm gegen die Christen ist. I: Sie wissen aber schon, dass ganz viele der Flüchtlinge, gerade aus Syrien und dem Irak, fliehen vor Bomben, vor Fassbomben, vor Folter, vor Vergewaltigung... B: Warum fliehen die? Die sollen zuhause bleiben, sollen ihr Land wieder aufbauen. I: Im Krieg? B: Wir haben auch Krieg gehabt, sind wir weggelaufen? Wir haben unser Land aufgebaut und sind nicht woanders hingegangen, und haben gejammert. Bleibt... Audio/Video-Wiedergabe endet maha: Okay. Also wir merken schon so ein bisschen, worum es geht und wie es funktioniert. Also Wahrheit war ein ganz wichtiger Aspekt hier, wir werden auf das Konzept Wahrheit heute auch noch einmal zu sprechen kommen. Es geht um einfache Gewissheiten, die eben als Wahrheiten verkauft werden, und vor allen Dingen geht es darum, Ängste zu schüren, Dystopien, wie man sagt. Also Flüchtlinge... bedrohen... und das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Aspekt von Populismus im engeren Sinn. Man kann natürlich Populismus auch weiter fassen, dann kann man sagen: naja gut, Parteien sind immer irgendwie auch populistisch, aber hier geht es doch um etwas spezifisch engeres, nämlich es geht hier vor allem um die Sache mit den einfachen Gewissheiten. Ängste, und dann aber einfache Lösungen. Das ging alles los, wir erinnern uns, mit "Der Euro muss weg". Jetzt heißt es eher "Flüchtlinge raus, und dann ist alles gut". Aber das kann ja nicht sein, es kann eben nicht alles gut werden. Was passiert, wenn der Euro weg ist, dann gibt es vielleicht noch mehr Probleme. Oder "Steuern runter", das ist auch so eine einfache Lösung, oder "Merkel muss weg", und alles ist gut. Aber wer kommt denn nach Merkel? Seehofer... Lachen Gabriel... von der Leyen... also, ja okay, hm, also ich... das ist immer das Problem. Und es gibt sicherlich noch weitere Dinge. Was hier auffällt, ist, dass immer irgendwas weg muss, am Besten noch mit Ausrufungszeichen, also das Ausrufungszeichen ist ein deutliches Kennzeichen. Es muss was weg, und dann ist alles gut. Aber so ist es eben einfach nicht. Insbesondere möchte ich auf Rechtspopulismus hier eingehen, und da gibt es auch so drei Kriterien beim Rechtspopulismus. Da geht es oft um das Recht der Mehrheit, also das Recht des Stärkeren, die Mehrheit, die Starken, die soll durchgesetzt werden. Dann oft die Forderung nach einem starken Staat, Law and Order, also in allen Parteien die besonders dem Rechtspopulismus zuzuordnen sind, wir werden noch sehen, dass sind vielleicht mehr Parteien als man denkt, geht es immer um Law and Order, ganz wichtig. Und es gibt Schuldzuweisungen, Schuldzuweisungen an eine entspezifizierte Minderheit. Was ist eine entspezifizierte Minderheit? Also insbesondere, wir haben schon gehört, in dem Text: Ausländer, die gleichgesetzt werden mit Flüchtlingen - natürlich sind nicht alle Ausländer Flüchtlinge - die werden gleichgesetzt mit Moslems - wobei auch nicht alle Flüchtlinge Moslems sind - die werden gleichgesetzt mit Islamisten, und die werden gleichgesetzt mit Terroristen. Das ist also die Minderheit, gegen die es geht. Also Ausländer am Ende gleich Terroristen. Es gibt da noch so Varianten zum Rechtspopulismus. Eine Variante die so ein bisschen im liberalen oder libertären Raum zu finden ist, da geht es dann nicht so um das Recht der Mehrheit, sondern um das Recht der Leistungsträger, da wird dann auch nicht immer ein starker Staat gefordert, obwohl Law and Order da auch oft auf der Agenda steht, sondern es soll um Steuersenkungen gehen. Wie man natürlich Steuersenkungen mit Law and Order in Verbindung bringt, ist nicht immer klar. Und da gibt es dann andere entspezifizierte Minderheiten. Was man so hört aus der liberalen Ecke ist dann immer "die Transferempfänger". Also ein Vertreter der CDU hat mir im September gesagt "Die Beamten sind schuld, weil die alle keine Krankenversicherung zahlen". Komisch, ich bin Beamter und zahle Krankenversicherung. Also sowas hört man da. Dann gibt es noch eine Variante die manchmal auch als Linkspopulismus bezeichnet wird, aber ich denke, das ist nicht das Konzept, das ist, glaube ich, auch rechts. Da wird dann gesagt: "Die Mehrheit sind die 99% oder 99.9%", da wird auch oft nach einem starken Staat gerufen der das dann regelt, und die Schuldzuweisungen. Schuld sind die 1% oder 0.1%, also auch eine Minderheit. Und jetzt ist natürlich klar, es gibt natürlich wenig Reiche und viele, die nicht so reich sind, aber wenn man dann näher nachfragt, wer denn diese 0.1% sind oder 1%, dann hört man oft "ja..." Wir werden das gleich noch hören, also das fantasiere ich mir nicht zusammen. Wir hören gleich noch einen Originaltext dazu. "Ja, das sind die Rothschilds". Und das ist natürlich irgendwie seltsam. Außerdem ist es natürlich so, dass das Finanzsystem durchaus durch mehr Leute getragen wird, die Aktien haben oder die auf eine Rente hoffen, die irgendwo durch Investitionen zustande kommt. Also so einfach ist das nicht, dass alles Geld bei 0.1% ist. Ja, und wenn wir jetzt zur Sprache kommen, dann gibt so einen Punkt, und das hat auch was mit den, mit der Minderheit zu tun, die vor allen Dingen im Fokus steht. Ein Punkt, den wir hier schonmal hatten, nämlich den "Flüchtlingstsunami". Und da sieht man eben Entmenschlichung dadurch, dass eben von einem Tsunami die Rede ist, das haben wir hier ja schonmal thematisiert. Es gibt dann auch die Variante "Flüchtlingslawine", "Flüchtlingswelle" und "Flüchtlingskrise", und das interessante ist, je weiter wir runtergehen in dieser Liste, umso mehr Hits findet man, wenn man danach sucht, und "Flüchtlingskrise" ist sozusagen das gängige Wort, was wir eben tatsächlich auch in der Presse finden, und meine Hypothese, die ich dann auch Ende aufgreifen werde, ist, dass auf diese Weise natürlich auch die Sprache der Populisten in die allgemeine Sprache eindringt, denn in Zeitungen, in den Medien hört man immer mal wieder was von "Flüchtlingskrise", Und im Grund ist "Flüchtlingskrise" zwar nicht so ein krasser Begriff, also nicht so ein Dysphemismus wie "Flüchtlingstsunami", aber immerhin ist es auch etwas, was die Minderheit entmenschlicht und eben dann auch dafür steht, eben die Wirklichkeit in so einer besonderen Weise darzustellen. Was dann endet mit solchen Äußerungen, wie ich auch gefunden habe in den Videos, die ich auch gleich noch zeigen werde, dass Leute sagen "Wir sind fremd im eigenen Land". Was natürlich paradox ist, denn das eigene Land ist eben gerade das, wo man nicht fremd ist. Also die Definition von "fremd" passt nicht zu dieser Äußerung. Aber diese Art von Paradoxien, die finden wir halt immer wieder, deshalb werden wir uns auch heute ein bisschen mit Semantik beschäftigen, also mit der Bedeutung von Wörtern. Und da gibt es eine Reihe von Wörtern die ich als "verbogene Wörter" bezeichnet habe, weil man sie zunächst einmal gar nicht versteht. Man weiß gar nicht, was soll das sein? Und erst bei einigem Nachdenken oder Nachforschen kommt man darauf, dass das irgendwie was Sonderbares ist und dann auch im Kontext von Rechtspopulismus steht. Das erste Wort, das mir über den Weg gelaufen ist, ist "Ethnopluralismus". Das klingt super, Pluralismus, ganz toll, Ethnopluralismus. Ja, was ist damit gemeint? Es ist tatsächlich auch ein Kampfbegriff, wir werden nachher auch noch weitere solche sehen, bei dem es darum geht, dass gesagt wird: "Ja, wir sind ja für Pluralität, aber jede Ethnie, also jeder Volksstamm soll da bleiben, wo er hingehört." Also irgendwie in Afrika. Das ist so das, was sich dahinter verbirgt. Und ein ganz anderes Wort, das ich auch zunächst nicht verstanden habe: Die "Bahnhofsklatscher". Da habe ich gedacht, Bahnhofsklatscher, vielleicht irgendwas mit Silvester in Köln, oder so? Nein, es ist was anderes. Es gibt eine Variante davon, dann hab ich es dann auch besser verstanden: die "Refugees welcome"-Klatscher oder einfach nur "Welcome-Klatscher". Das sind also diejenigen, die offensichtlich Leute begrüßen, die in Deutschland ankommen. Also wir sehen da schwierige Semantik, die man also erstmal begreifen muss, wenn man nicht zu dieser Filterbubble gehört. Dann gibt es Umdeutungen. Und das ist halt besonders interessant. Das ist auch die besondere Gefahr bei der ganzen Sache, wenn ganz normale Wörter verwendet werden, die plötzlich was anderes bedeuten, dann gibt es natürlich da die Möglichkeit, dass jemand plötzlich überzeugt wird von Argumentationen, weil er sie etwas anders versteht. Eine dieser Umdeutungen, die wir häufig finden, betrifft das Wort "Demokratie". Das hört man oft auch in den Videos, die ich noch zeigen werde, "Demokratie", da wird mehr Demokratie gefordert, und natürlich sind wir alle für mehr Demokratie. Und wenn man dann aber genauer nachhört, was damit gemeint ist, dann wird so ein bisschen Etymologie betrieben. Also der Wortursprung. 'Demos' - das Volk, 'kratie' - die Volksherrschaft, also "mehr Volksherrschaft", und "wir sind das Volk". Also diejenigen, die sowas sagen, sagen also "Wir wollen herrschen". Obwohl sie nicht das gesamte Volk sind. Und zu Demokratie gehört eben auch sowas wie Minderheitenschutz, aber hier geht es dann meistens darum, dass die Mehrheit bestimmen soll, und das eben auch, äußert sich dann auch in Forderungen nach direkter Demokratie, was eigentlich eine gute Forderung ist, aber es soll eben das Volk entscheiden und nicht irgendeine Elite. Dabei beruht Demokratie schon darauf, dass Verantwortung deligiert wird und bestimmte Leute anderen gegenüber verantwortlich sind. Der andere umgedeutete Begriff ist "Wahrheit". Wir hatten das vorhin schon gehört, Wahrheit, was ist eigentlich hier mit Wahrheit gemeint? Ja, Wahrheit wird verstanden als das, was in der "Meinungsdiktatur" der "Lügenpresse" unterdrückt wird. Also es gibt auf der einen Seite die Meinungsdiktatur, die Lügenpresse, und das andere ist die Wahrheit. Als ob genau das, was unterdrückt wird, schon allein per se dadurch dass es unterdrückt wird, Wahrheit ist. Die Frage ist, ob es überhaupt unterdrückt wird. Das werden wir dann auch noch sehen. Also, es gibt diesen Nebensatz "Wahrheit und Meinungsdiktatur/Lügenpresse", auf der anderen Seite die Meinungsfreiheit. Die Meinungsfreiheit, die man vertreten will, im Gegensatz zu dem "Maulkorb" und der "Zensur", die allenthalben zu finden ist. Also auch "Meinungsfreiheit" wird umgedeutet, in einer bestimmten Weise, dass hier eben die eigene Meinung gemeint ist, oder eben die Meinung, die vermeintlich unterdrückt wird. Wir hören uns das mal an, hier haben wir so eine Argumentation, wieder aus diesem ZDF-Beitrag. Gelächter Audio/Video-Wiedergabe beginnt Befragte: Die Presse kann doch hier weg! Interviewerin: Und deswegen darf er mich schubsen? B: Nein, das nicht! Das ist nicht in Ordnung. I: Na wenigstens das. B: Aber die Berichterstattung können Sie sich ersparen, weil die Wahrheit bringen Sie sowieso nicht. I: Aber wenn wir nicht berichten, heißt es doch auch, wir würden zensieren. Was wollen Sie denn jetzt? B: Jaja, sicherlich wird das zensiert! Wo haben Sie denn hier objektive Berichterstattung? I: Was fehlt Ihnen denn? B: So, und bitte, das war nur, was ich sagen wollte. I: Na dann. Durfte sie ja jetzt auch. B: Die Wahrheit! I: Was ist denn die Wahrheit? B: Ja, aber nicht Ihre. I: Was ist denn Ihre Wahrheit? B: Nicht Ihre Wahrheit. I: Ich weiß gar nicht, was meine ist. B: Hören Sie hier zu, das ist die Wahrheit. Und nicht, was 'unsere Politiker' hier veranstalten. I: Ich würde gerne wissen... das sind auch Politiker! B: Aber die sind nicht in der Regierung! I: Und was ist jetzt nochmal Ihre Wahrheit? B: Das ist nicht Ihre. Hören Sie hier zu - da hören Sie sie. I: Ich versteh's nicht, lassen wir's. Ich versteh's nicht. Lachen im Saal andere Demo-Teilnehmer befragt: I: Ersthaft - wie könnte denn eine Lösung aussehen? Audio/Video-Wiedergabe endet maha: Hm. Also Wahrheit ist eben das, was irgendwie unterdrückt wird, und man weiß es nicht genau, aber wenn es unterdrückt wird, ist es die Wahrheit. Also das ist, irgendwie, das, was hier rauskommt. Ein bisschen erinnert mich das an 1984, wir erinnern uns: "War is Peace", "Freedom is Slavery", "Ignorance is Strength". und 'ignorance' wird natürlich nicht mit Nichtwissen übersetzt, aber ich denke, hier ist auch wieder Ignoranz gemeint. "Ignoranz ist Stärke". Und das ist auch die Überschrift für den nächsten Abschnitt hier. Da sieht man auch wieder solche Verschiebungen in der Bedeutung. "Gutmenschen" und vor allem das "Gutmenschentum" ist so ein Begriff, der immer auftaucht ich hab das hier auch mal rausgesucht aus Google Trends, was Leute gesucht haben und da sieht man in der Tat, Gutmenschen gab es wohl schon, dann nimmt das irgendwie zu, Ende 2012. Und dann gibt es hier die ganzen Ausschläge 2016, wo das Wort "Gutmenschen" tatsächlich wichtiger wird. Aber es verändert dabei seine Bedeutung. Den 'Gutmensch' - eigentlich ist das sowas wie der 'Naivling', möglicherweise 'ne Lehnübersetzung, aus Französisch 'bonne homme', netter Kerl, 'bonne homme'. Es ist abgeleitet: 'bonhomie', die Gutmütigkeit. Aber jetzt verschiebt sich das. Und die Gutmenschen sind die eigentlich Bösen. Das sind irgendwie Böse, wir werden das gleich noch sehen, an Komposita. Gutmenschen sind also plötzlich für die Sprecher des Populisten-Sprechs böse Menschen. Und zwar sind sie besonders deshalb böse weil sie die sogenannte 'politisch korrekte Sprache' benutzen. Auch so ein Feindbild. Politisch korrekte Sprache wird eben hier auch als was sehr negatives angesehen. Auch im Grunde ein Kampfbegriff. Man ist gegen die politisch korrekte Sprache. 'Gut' ist eben für Rechtspopulisten diejenige Sprache die nicht politisch korrekt ist. Und man erkennt jetzt - dass eben gerade Gutmenschen was Böses sind - an Komposita. Ich habe hier ein paar gefunden. Nämlich 'Toleranzfaschismus', 'Gutmenschen- faschismus' und 'Sprachfaschismus'. Interessant ist dabei, dass ich den Beleg 'Tolleranzfaschismus' nur mit 2x L gefunden habe. Gelächter und Applaus Ja, ich bin gefragt worden, vor einiger Zeit, von einer Journalistin, wie man eigentlich Fake-News erkennt. Und ich habe gesagt, naja, wenigstens die Rechtschreibfehler sind ein guter Hinweis. Was nicht heißen soll, dass News ohne Rechtschreibfehler keine Fake-News ist. Aber wenn Rechtschreibfehler drin sind, dann muss man sich schon fragen, ob das wirklich alles so ist, wie es dargestellt wird. Das liegt jetzt nicht - also ich will jetzt nicht Leute bashen mit Rechtschreibschwächen, ich selber habe ja auch eine gewisse Neigung dazu, aber was man da macht, ist, also wenn man eine Rechschreibschwäche hat, ist, seine Texte durch andere lesen zu lassen. Und wenn eine Nachricht eine richtige Nachricht ist, haben die bestimmt auch viele Leute angeschaut. Und dann gibt's halt nicht mehr so viele Rechtschreibfehler. Also, von daher, kann man an der Zahl der Rechtschreibfehler schon erkennen, dass etwas nicht stimmt, oder 'ne Einzelposition darstellt. Ja, wir werden weiter darauf eingehen, was es zu bekämpfen gilt. Dann ist es das sogenannte 'Gender-Mainstreaming'. Gender- Mainstreaming wird auch als etwas negatives umgedeutet. Also Gender- Mainstreaming, damit ist ja eigentlich gemeint, ursprünglich, die Möglichkeit dass eben Geschlecht, was weniger sichtbar ist, sichtbar gemacht wird. Also, in den Mainstream 'reinkommt. Aber hier ist irgendwie 'was sonderbar Negatives gemeint. Und deshalb finden wir für's Gender-Mainstreaming auch Ersatzwörter. Nämlich 'Gender-Ideologie', sehr häufig, 'Genderismus' sogar, 'Gender- Wahn' oder 'Gender-Wahnsinn', und 'Gender-Faschismus'. Wieder der Faschismus. Der ist immer schnell dabei. Und jetzt denkt man sich "naja, was wird da gemeint sein mit Gener-Faschismus? Dass irgendwie ein Geschlecht das andere unterdrückt oder so? Nein, es geht hier um Sprache. Und wir hatten vorhin auch das mit dem Sprach-Faschismus. Also, unter Gender-Faschismus wird vor allen Dingen verstanden, dass irgendwie, tatsächlich, wie beim Gender-Mainstreaming gefordert, die Mehrgeschlechtlichkeit eben sichtbar gemacht wird in der Sprache. Das wird eben als bekämpfenswert angesehen, und als 'Faschismus' angesehen. Im gleichen Bereich ein anderer Begriff, der auftaucht. Die sogenannte 'Frühsexualisierung'. Interessant ist vor allen Dingen, dass das Wort 'Sexualisierung' kaum zu finden ist. Abder 'Frühsexualisierung'. Offensichtlich gibt es Sexualisierung nicht ohne 'Früh'. Aber die Wikiopedia weiß auch, dass es hier um einen Kampfbegriff geht. Das steht da auch in der Wikipedia direkt, in der Definition von 'Frühsexualisierung'. Also hier können wir sehen wie die Trends sind, wann das so auftaucht. 2006/2007 gibt's die Diskussion zunächst in der Schweiz. Dadurch dieser erste starke Ausschlag. Und dann gibt's da nochmal so Ausschläge. Und dann ab 2011 immer mehr das Thema 'Frühsexualisierung'. Weil das eben auch von rechtspopulistischen Parteien immer vorgebracht wird. Mal Bildungsplan in Hessen, Regelungsplan (?) in Baden-Württemberg. Da wird jetzt gesagt also Sexualkunde für Pubertierende das ist eben 'Frühsexualisierung'. Gemeint ist da aber - ich meine das steckt in dem Wort 'Frühsexualisierung' drin - warum 'früh'? Früh eben weil man da irgendwie so andeuten will, dass es vielleicht irgendwie was mit Verführung von Kindern zu tun hat. Da sind wir dann so im pädophilen Bereich. Also das soll auf jeden Fall stigmatisiert werden. Und es geht einfach nur um Sexualkunde! Das ist eben hier der Begriff der eingesetzt wird um dagegen zu opponieren. Dann das Wort "völkisch", das plötzlich in den Diskussionen kam. wo dann Frauke Petry sagte, das Wort "völkisch" muss jetzt wieder benutzbar sein. Da muss man sich natürlich ankucken wo das herkommt. Das erklärt uns dieser Philosoph: laut Johann Gottlieb Fichte, also am Anfang des 19. Jahrhunderts, das Wort "völkisch" ist nämlich für ihn eine Lehnübersetzung für das Wort "deutsch". Und zwar "deutsch" ist ja abgeleitet aus Althochdeutsch "diota" plus Adjektivendung "-isk", also gibt's so 'ne Form wie "djutisch", "djutsch", aus der dann "deutsch" sich weiterentwickelt. Und eben "Volk" und "-lich"... oder "Volk" und "-isch" ist das eigentlich. Deshalb "Volk-isch" oder "völkisch". Das wird dann in der Folge, im 19. und 20. Jahrhundert verwendet für "national". Als Übersetzung für "national" weil man da eben der Meinung war, man muss für "national" auch ein deutsches Wort haben. Aber dadurch dass es im Grunde so 'ne Lehnübersetzung für "deutsch" ist, ist es halt insbesondere eben mit Bezug auf Deutschland verwendet, und das geht dann im 20. Jahrhundert los... Das ist hier Google Engrams (?), also während des 1. Weltkriegs, dass man hier eben besonders in anitsemitischen Zirkeln das Wort "völkisch" benutzt, eben auch in der Bedeutung "nicht-jüdisch". Und man sieht also ganz deutlich durch den Ausschlag um 1940 herum, dass es sich eben um einen Terminus handelt, der im Nationalsozialismus 'ne besondere Bedeutung hat. Dass das dann nachher noch kommt, hängt natürlich auch damit zusammen dass in Büchern der Nationalsozialismus aufbearbeitet wird. Wenn wir uns jetzt die Trends anschauen, heute, "völkisch" poppt da einmal auf, 2016, das ist eben genau der Punkt, wo das in die Diskussion geworfen wird. Und dann gibt's dann auch so 'n bisschen weitere Diskussion zu "völkisch", und dann verschwindet es eigentlich wieder. Also man sieht, dass hier ein Wort verwendet wird was eigentlich keinen Erfolg hat. Und dann eben auch gleich wieder verschwindet. Ein bisschen anders sieht es mit einem anderen Nazi-Terminus aus, dem Terminus "Umvolkung". Das erfreut sich dann doch weiterhin einer gewissen Beliebtheit. Und wird aber auch umgedeutet. Das bedeutet was anderes als es vor allen Dingen um 1940 bedeutet hat. Denn da ging es darum, dass es - - naja gut, ich komm' gleich drauf. Also was hier jetzt passiert, ist, in neuerer Zeit, dass "Umvolkung" eintritt als Verstärkung - es ist auch stärker als "Überfremdung". Also zunächst mal wird das Wort "Überfremdung" verwendet, das war auch 'Unwort [des Jahres] 1993', und stattdessen in den rechten Kreisen wird jetzt das Wort "Umvolkung" verwendet. Also ein Wort, was aus der nationalsozialistischen Volkstumspolitik stammt... hier ist auch der Erfinder des Konzepts, Albert Brackmann, ein Historiker, der für die sogenannte "Ausbreitung nach Osten", also Deutsche sollen nach Osten gehen, eben vorschlägt, dass dort eben alles wieder deutsch werden soll. Das nennt man auch "Germanisierung" / "germanization", oder eben "Umvolkung". Da sollen eben Leute zu Deutschen gemacht werden, die eben vielleicht jetzt schon slawisiert worden sind. Also solche Vorstellungen stecken dahinter. Und jetzt wird das aber ganz anders verwendet. Und es kommt wieder auf. In Österreich und Deutschland schon um 2012 herum. Und da geht es nun darum, dass angeblich in Deutschland und Österreich eine sogenannte "Umvolkung" stattfindet, dadurch dass eben Menschen, also Ausländer, hinkommen und dadurch sich das Volk eben verändert, nicht mehr deutsch wird, sondern ersetzt wird. Wir hören da gleich auch noch einen Text dazu. Das heißt also, "Umvolkung" hat sowas mit einer Opferrolle zu tun. Also jetzt plötzlich sind die Deutschen Opfer einer vorgeblichen Umvolkung. Und das hören wir uns jetzt an. Von einer Demo in Dresden. Da sehen wir erstmal Plakate, die sind schon ganz interessant. Und dann hören wir wie das abläuft, mit der Umvolkung. Und hier wird uns auch wieder eine 'Wahrheit' präsentiert. Also wir erfahren jetzt von dem Gesprächspartner was wirklich, in Wahrheit, seiner Meinung nach, vor sich geht. Audio/Video-Wiedergabe beginnt Interviewer: Was ist denn Ihre Forderung? Sie sagten hier, "die berechtigten Ford..." Antwort: Meine Forderungen kann ich Ihnen sagen. Man muss erstmal die Leute aufklären. Dass wir kein souveränes Land sind, mit keiner souveränen Regierung. Dass die Befehle aus Tel Aviv und Washington kommen. Und die U.S.A., die U.S.A. wird wieder regiert von der IPAC, einer jüdischen Lobby. Das hat nichts mit 'rechtslastig' zu tun, das ist Tatsache! Ein Herr Ros Soros finanziert die Republikaner. Die Demokraten finanzieren... die Demokraten! Gelächter im Saal Und jetzt frage ich Sie: mit welchem Recht wird die Bevölkerung ausgetauscht, obwohl die Bedürfnisse der Wirtschaft und Gesellschaft nicht gegeben sind? Wenn hier auch Akademiker sich von Praktikum zu Praktikum hangeln müssen. Und das auf eine freie Stelle, das ist der Traum der globalen Wirtschaftslobby! Dass sich nicht nur 10 bewerben, sondern möglichst 1000.