[TED-Ed hilft, Lektionen starker Lehrer zu ergänzen.] [Nach dieser Sendung hörst du die Geschichte eines Lehrers.] Am 26. Juli 1943 war Los Angeles von einem dichten Nebel umgeben, der den Menschen in den Augen brannte und die Sonne verdeckte. In Panik geratene Anwohner glaubten, dass ihre Stadt mit Chemiewaffen angegriffen würde. Doch die Wolke war keine Kriegshandlung. Es war Smog. Ein Kofferwort aus smoke [Rauch] und fog [Nebel], wurde der Begriff Smog Anfang 20. Jahrhunderts geprägt, um den dichten grauen Nebel zu beschreiben, der Städte wie London, Glasgow und Edinburgh bedeckte. Man wusste, dass dieser industrielle Smog entstand, wenn Rauch der häuslichen Kohleöfen und Fabriken auf feuchte Luft traf. Doch der Smog hinter der LA-Panik war etwas anderes. Er war war gelblich, mit einem chemischem Geruch. Da die Stadt nur wenig Kohle verbrannte, blieb die Ursache ein Rätsel -- bis ein Chemiker namens Arie Haagen-Smit die Übeltäter entdeckte: flüchtige organische Verbindungen, abgekürzt VOCs, und Stickstoffoxide. VOCs sind Verbindungen, die leicht verdampfen, und Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Chlorin, und Schwefel enthalten können. Manche werden von Pflanzen und Tieren ausgestossen, doch andere Quellen sind vom Menschen verursacht, wie Lösungsmittel, Lackstoffe, Leimstoffe und Erdöl. Inzwischen wird durch die unvollständige Verbrennung der Fahrzeugkraftstoffe Stickstoffoxid freigesetzt, Das verleiht dieser Art Smog seine gelbliche Farbe. VOC und Stickstoffoxide reagieren auf Sonnenlicht und produzieren dadurch Sekundärschadstoffe, PANs genannt, und troposphärisches, bzw. bodennahes, Ozon. PANs und Ozon verursachen Augenreizungen und beschädigen das Lungengewebe. Beide sind Schlüsselbestandteile des photochemischen Smogs, der damals LA geplagt hat. Aber weshalb trifft Smog manche Städte und andere nicht? Industrieller als fotochemischer Smog, ist eine Kombination von menschengemachter Verschmutzung, lokalem Wetter und Geografie. Londons hohe Luftfeuchtigkeit macht es zum idealen Standort für industriellen Smog. Photochemischer Smog ist in städtischen Gebieten mit mildem Wind und trockenem, warmem, sonnigem Wetter am stärksten. Die Ultraviolettstrahlung der Sonne liefert die notwendige Energie, um jene Moleküle zu spalten, die zur Smogbildung beitragen. Städte, die von Bergen umgeben sind, wie LA, oder die, wie Peking, in einem Talkessel liegen, sind dazu speziell anfällig für Smog, denn er kann sich nirgends auflösen. Teilweise beeinflusst durch ein Phänomen, bekannt als Temperaturinversion: Statt dass die warme Luft fortlaufend aufwärts steigt, bleibt die schadstoffgefüllte Luftschicht an der Erdoberfläche, da sie von einer leicht wärmeren Luftschicht eingesperrt wird. Smog irritiert die Augen nicht bloss ästhetisch. Beide Smog-Arten reizen Augen, Nase, und Hals, verschlimmern Krankheiten wie Asthma und Emphysem, und erhöhen das Risiko für Atemwegsinfektionen wie Bronchitis. Smog ist vor allem für junge Kinder und alte Menschen schädlich und die Belastung bei schwangeren Frauen wird mit tieferem Geburtsgewicht und allfälligen Geburtsfehlern in Verbindung gebracht. Sekundärschadstoffe, die sich im fotochemischen Smog befinden, können Felder beschädigen und schwächen und so den Ernteertrag senken, da sie anfälliger für Insekten sind. Doch für Jahrzehnte galt Smog als unvermeidlicher Preis der Zivilisation. Londoner haben sich an den berüchtigten Erbsensuppen-Nebel gewöhnt, der bis 1952 durch ihre Strassen schlich, als der Große Smog von London in der Stadt alle Verkehrsmittel für mehrere Tage stilllegte und führte zu mehr als 4 000 Toten aufgrund von Atemschwierigkeiten. Als Ergebnis verbot der Clean Air Act von 1956 die Verbrennung von Kohle in gewissen Stadtteilen, und führte zu einer enormen Reduzierung an Smog. Ähnlich wurde in den USA, durch Vorschriften zu Fahrzeugemission und den Inhaltsstoffen von Kraftstoff, flüchtige Verbindungen in der Luft und damit die Smog-Levels reduziert. Smog bleibt weltweit ein enormes Problem. Länder wie China und Polen, sind zur Erzeugung von Energie auf Kohle angewiesen und haben hohe Levels an industriellem Smog. Fotochemischer Smog und Schwebeteilchen der Emission von Fahrzeugen belasten viele sich schnell entwickelnde Städte von Mexico City und Santiago bis Neu Delhi und Teheran. Regierungen haben viel unternommen, um dies anzupacken, wie mehrtägige Fahrverbote. Da über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städte gedrängt lebt, würde uns ein Wechsel auf Massentransportmittel, und weg von fossilen Brennstoffen, ermöglichen einfacher atmen zu können.