Mein Name ist Amy Webb
und vor ein paar Jahren
befand ich mich am Ende
einer weiteren fantastischen Beziehung,
die ein spektakuläres Ende genommen hatte.
Ich dachte so: Was stimmt nicht mit mir?
Ich weiß nicht, warum das
immer wieder geschieht.
Also fragte ich alle, die mir
nahestehen, was sie dachten.
Ich wendete mich an meine Großmutter,
die immer einen guten Rat hat
und sie sagte: "Hör auf,
so wählerisch zu sein.
Du musst mehr ausgehen.
Und was ganz wichtig ist,
du findest dann die wahre Liebe,
wenn du sie am wenigsten erwartest."
Also ich bin ja nun jemand,
der viel über Daten nachdenkt,
wie Sie bald sehen werden.
Ich umgebe mich ständig mit Zahlen,
Formeln und Tabellen.
Ich lebe in einem sehr engen Familienband
und ich stehe meiner Schwester sehr nahe
und deshalb wollte ich auch
die gleiche Art Familie haben,
in der ich aufgewachsen bin.
Ich bin am Ende
einer schlechten Beziehung,
ich bin 30,
also schätze ich, dass ich wahrscheinlich
mit jemandem 6 Monate ausgehen muss,
bevor ich bereit bin mich festzulegen,
und bevor wir zusammenziehen können,
so dass wir für eine Zeit zusammengelebt
haben, bevor wir uns verloben.
Und wenn ich Kinder
im Alter von 35 bekommen will,
hieße das,
dass ich bereits fünf Jahre zuvor
mit all dem hätte anfangen müssen.
Das funktionierte also nicht.
Wenn es meine Strategie war,
zufällig der wahren Liebe zu begegnen,
dann hatte ich es mit der Variable
„glücklicher Zufall“ zu tun.
Ich versuchte also herauszufinden,
wie hoch die Wahrscheinlichkeit war,
den Richtigen zu finden?
Zu jener Zeit wohnte ich in Philadelphia.
Es ist eine große Stadt und ich dachte,
in dieser großen Stadt gibt es
bestimmt viele Möglichkeiten.
Also fing ich an,
das Ganze durchzurechnen.
In Philadelphia leben 1,5 Mio. Menschen.
Ich nehme an, dass die Hälfte Männer sind,
also bin ich bei 750 000.
Ich suche nach einem Mann
zwischen 30 und 36
und die machen nur 4 %
der Bevölkerung aus,
also habe ich jetzt die Auswahl
zwischen 30 000 Männern.
Ich suchte jemanden, der jüdisch ist,
weil ich jüdisch bin und
weil mir das sehr wichtig ist.
Das sind nur 2,3 % der Bevölkerung.
Ich nehme an,
mir gefällt vielleicht einer aus 10
dieser Männer,
und für mich war auf jeden Fall klar,
dass ich nichts mit einem
passionierten Golfer zu tun haben wollte.
Das hieß also,
dass es 35 Männer für mich
in ganz Philadelphia gab,
mit denen ich hätte ausgehen können.
In der Zwischenzeit waren alle in meiner
sehr großen jüdischen Familie
bereits verheiratet und waren dabei,
viele, viele Kinder zu bekommen.
Ich fühlte mich wie
unter starkem Gruppenzwang,
mein Leben endlich in den Griff
zu bekommen.
Ich hatte also zwei mögliche Strategien
in diesem Moment,
die ich irgendwie versuchte auszuknobeln.
Erstens kann ich den Rat
meiner Großmutter befolgen
und versuchen, nicht zu erwarten,
einen dieser 35 möglichen Männer
in Philadelphia,
wo 1,5 Mio. Menschen leben,
zufällig zu treffen,
oder ich versuche es mit Online Dating.
Also ich mag ja das Konzept
hinter Online Dating,
da es auf einem Algorithmus basiert,
oder anders ausgedrückt:
Ich habe ein Problem,
ich verwende ein paar Daten,
rechne sie durch
und komme dann zu einer Lösung.
Online Dating ist die
zweit meistverbreitete Methode,
wie sich Menschen heutzutage kennenlernen,
aber eigentlich gibt es Algorithmen
bereits seit Tausenden von Jahren
in fast jeder Kultur.
Im Judentum gab es schon
vor langer Zeit Heiratsvermittler.
Sie hatten zwar keinen expliziten
Algorithmus an sich,
aber sie gingen alle Möglichkeiten
im Kopf durch
wie zum Beispiel:
Wird das Mädchen den Jungen mögen?
Werden die Familien miteinander auskommen?
Was wird der Rabbi sagen?
Werden sie sofort Kinder bekommen?
Die Heiratsvermittler
dachten all dies durch,
brachten zwei Menschen zusammen
und das war‘s dann.
Ich überlegte also:
Würden Daten und ein Algorithmus
mich zu meinem Märchenprinzen führen?
Ich entschied mich anzumelden.
Da gab es nur einen kleinen Haken.
Zu jenem Zeitpunkt, zu dem ich mich auf
verschiedenen Dating-Webseiten anmeldete,
hatte ich wirklich viel zu tun.
Aber das war
nicht einmal das größte Problem.
Das größte Problem war,
dass ich es hasse,
Fragebögen aller Art auszufüllen,
und ich mag auf jeden Fall
keine Fragebögen,
die wie die Tests der Cosmopolitan sind.
Also habe ich einfach etwas
von meinem Lebenslauf rein kopiert.
(Lachen)
In der Beschreibung schrieb ich,
dass ich eine
preisgekrönte Journalistin sei
und jemand, der auf die Zukunft
ausgerichtet ist.
Bei Freizeitaktivitäten
und meinem idealen Partner
habe ich Monetarisierung
und fließendes Japanisch eingetragen.
Ich habe viel über JavaScript erzählt.
Das war offensichtlich nicht
die beste Methode,
mich von meiner attraktivsten Seite
zu zeigen.
Aber der eigentliche Reinfall war,
dass es sehr viele Männer gab,
die mit mir ausgehen wollten.
Diese Algorithmen hatten Männer
für mich wie Sand am Meer,
die mich ausführen wollten --
aber diese Abende sollten sich
als äußerst grauenhaft herausstellen.
Da war dieser Typ Steve, der IT-Typ.
Der Algorithmus brachte uns zusammen,
weil wir beide Gadgets lieben,
wir mögen Mathe, Daten und
Musik aus den 80ern,
also stimmte ich zu, mit ihm auszugehen.
Also lud mich Steve, der IT-Typ,
in eines von Philadelphias
Nobelrestaurants ein,
ein äußerst teures Restaurant.
Wir gingen hinein
und schon zu Anfang
lief unser Gespräch
eigentlich nicht so gut,
aber er bestellte total viel Essen.
Er schaute nicht einmal in die Karte.
Er bestellte mehrere Appetizer,
mehrere Vorspeisen, für mich gleich mit,
und plötzlich stand jede Menge Essen
auf unserem Tisch,
und viele Flaschen Wein.
Wir kamen zum Ende unseres Gesprächs
und zum Ende des Abends und ich entschied,
dass Steve, der IT-Typ, und ich nicht
für einander bestimmt waren
aber wir sicherlich als Freunde
auseinander gehen werden,
als er aufsteht, um auf Toilette zu gehen.
Und derweil kommt die Rechnung
an den Tisch.
Also ich bin ja nun wirklich
eine moderne Frau.
Für mich ist es voll in Ordnung,
die Rechnung zu teilen.
Aber dann kam Steve, der IT-Typ,
nicht mehr zurück. (Schnaufen)
Das war eine ganze Monatsmiete.
Natürlich brauche ich Ihnen nicht zu sagen,
dass ich keinen schönen Abend hatte.
Ich ging nach Hause, rief meine Mutter an,
rief meine Schwester an,
und wie immer am Ende dieser
schrecklichen, schrecklichen Abende
erzähle ich ihnen jedes Detail.
Und sie sagen dann:
„Hör auf dich zu beschweren.“
(Lachen)
„Du bist einfach zu wählerisch.“
Also sagte ich, okay, von nun an
gehe ich nur noch mit Männern aus,
wenn ich weiß,
dass es WLan gibt und ich
meinen Laptop mitnehmen kann.
Ich werde ihn in meine Tasche stecken
und ich werde
diese E-Mail-Vorlage benutzen.
Ich werde sie ausfüllen und Informationen
über all diese verschiedenen Punkte
sammeln,
um allen zu beweisen,
wie schrecklich diese Abende
wirklich sind. (Lachen)
Ich habe dann so Dinge vermerkt wie
dumme, seltsame, sexuelle Bemerkungen;
schlechter Wortschatz;
die Anzahl, wie oft mich ein Mann
gezwungen hat, ihn abzuklatschen.
(Lachen)
Also fing ich an,
die Zahlen zu analysieren,
und einige Korrelationen zu berechnen.
Wie sich herausstellte,
erwähnten Männer, die Scotch trinken,
aus irgendeinem Grund
sofort perversen Sex.
(Lachen)
Diese Typen sind wahrscheinlich
keine schlechten Typen.
Sie sind nur nicht die Richtigen für mich.
Und die Algorithmen,
die uns zusammenbrachten,
sind auch nicht schlecht.
Diese Algorithmen machten genau das,
wofür man sie entwickelt hatte,
nämlich die vom User
eingetragenen Informationen,
also meinen Lebenslauf,
mit den Informationen anderer
abzustimmen.
Das eigentliche Problem ist,
dass die Algorithmen funktionieren,
aber du und ich nicht, wenn wir
mit weißen Feldern konfrontiert sind,
in die wir online unsere Informationen
schreiben sollen.
Sehr wenige von uns haben die Fähigkeit,
absolut ehrlich mit sich selbst zu sein.
Das andere Problem ist,
dass diese Webseiten
Fragen stellen wie:
Mögen Sie Hunde oder Katzen lieber?
Mögen Sie Horrorfilme oder Liebesfilme?
Ich suche keinen Brieffreund,
sondern einen Ehemann. Stimmt’s?
Eine gewisse Menge an Informationen
ist zu oberflächlich.
Also sagte ich mir, okay,
dann mache ich einen neuen Plan.
Ich werde diese Online-Dating-Webseiten
weiter nutzen,
aber ich werde sie als Datenbanken nutzen,
und statt einfach darauf zu warten,
dass mich ein Algorithmus verkuppelt,
werde ich einfach versuchen,
das ganze System zu rekonstruieren.
Weil ich also wusste, dass oberflächliche
Informationen genutzt werden,
um mich mit anderen Leuten
zusammenzubringen,
entschied ich mich,
meine eigenen Fragen zu stellen.
Was waren all die Merkmale,
die mir wichtig waren in einem Mann?
Also begann ich zu schreiben
und schrieb und schrieb,
und am Ende hatte ich
72 verschiedene Punkte zusammen.
Ich wollte jemanden, der jüdisch,
aber nicht zu streng gläubig ist,
der genau wie ich über
unsere Kultur dachte,
mich aber nicht zwang,
jeden Freitag und Samstag
mit ihm in die Synagoge zu gehen.
Ich wollte jemanden, der hart arbeitet,
weil Arbeit für mich äußerst wichtig ist,
aber auch nicht zu hart.
Denn meine Hobbys sind eigentlich auch nur
so etwas wie neue Arbeitsprojekte,
die ich ins Leben gerufen habe.
Ich wollte nicht nur jemanden,
der zwei Kinder wollte,
sondern auch jemanden, der dieselbe
Einstellung zur Kindererziehung wie ich hat.
Also jemand,
der völlig einverstanden damit ist,
unser Kind dazu zu zwingen, mit 3 Jahren
Klavierstunden zu nehmen,
oder Informatikkurse,
wenn wir es davon überzeugen können.
Solche Dinge halt,
aber ich wollte auch jemanden,
der mit mir zu entlegenen,
exotischen Orten
wie Petra in Jordanien reisen würde.
Ich wollte ebenso jemanden,
der immer 20 Pfund mehr als ich wiegt,
ganz egal, wie viel ich wiege.
(Lachen)
Nun hatte ich also diese
72 verschiedenen Punkte,
was eigentlich ganz schön viel ist.
Also ging ich sie noch einmal durch
und ordnete sie nach Prioritäten.
Ich teilte sie in eine erste
und zweite Tabelle auf
und stufte alles ein, angefangen bei 100
runter bis 91.
Ich listete Dinge auf wie, dass ich
jemanden suche, der richtig klug ist,
der mich herausfordern und anregen würde,
und verglich dies
mit einer zweiten Tabelle von Punkten.
Diese Dinge waren mir auch wichtig,
aber bedeuteten nicht unbedingt
das Ende der Beziehung.
Als ich dies gemacht hatte,
baute ich ein Punktesystem auf,
denn ich wollte sozusagen
mathematisch berechnen,
ob der Mann, den ich online fand,
zu mir passen würde.
Er musste eine Mindestpunktzahl
von 700 Punkten haben,
bevor ich mich entschließen würde,
ihm zu schreiben
oder ihm auf seine E-Mail zu antworten.
Bei 900 Punkten würde ich zustimmen,
mit ihm auszugehen
und würde erst irgendeiner Art
von Beziehung zustimmen,
wenn jemand mehr als 1500 Punkte erreicht.
Das funktionierte auch ganz gut.
Also ging ich wieder online.
Ich fand Jewishdoc57,
der unglaublich gutaussehend und
sehr wortgewandt war.
Er hatte den Mount Fuji bestiegen
und war auf der Chinesischen Mauer
gewesen.
Er reist gerne, solange es nicht
auf einem Kreuzfahrtschiff ist.
Und ich dachte, ich habe es geschafft.
Ich habe den Code geknackt.
Ich habe den jüdischen Märchenprinz,
von dem meine Familie träumte,
gefunden.
Da gab es nur ein Problem:
Er mochte mich nicht.
Ich schätze, die eine Variable,
an die ich nicht gedacht hatte,
war die Konkurrenz.
Wer waren all die anderen Frauen
auf diesen Dating-Webseiten?
Ich fand SmileyGirl1978.
Sie sagte, sie sei ein „lustiger Mensch,
der fröhlich und extrovertiert ist".
Als Beruf gab sie Lehrerin an.
Sie sagte, sie sei „albern,
nett und freundlich“.
Sie mag es, die Leute „ständig“
zum Lachen zu bringen.
In diesem Moment wusste ich,
als ich Profil
um Profil um Profil wie dieses anklickte,
dass ich eine Marktanalyse machen musste.
Also erstellte ich 10 männliche
Scheinprofile.
Bevor Sie jetzt alle aufstehen
und gehen --
(Lachen) --
müssen Sie verstehen,
dass ich das nur getan habe,
um Daten über alle anderen
im System zu sammeln.
Nicht, um eine betrügerische
Scheinbeziehung anzufangen.
Ich wollte wirklich nur die Daten haben.
Aber ich wollte sie nicht von allen haben.
Ich wollte die Daten nur
von den Frauen haben,
die sich von der Art Mann
angezogen fühlten, den ich eigentlich
heiraten wollte. (Lachen)
Als ich diese Schein-Profile freigab,
befolgte ich einige Regeln.
Ich schrieb keine Frau zuerst an.
Ich wartete einfach, um zu sehen,
wen diese Profile anziehen würden,
und schaute hauptsächlich nach
zwei verschiedenen Aspekten.
Ich achtete auf Qualität:
Wie war der Humor, der Ton,
die Stimme, der Kommunikationsstil,
den diese Frauen gemeinsam hatten?
Und ich achtete auf Quantität:
Wie lang war ein Durchschnittsprofil?
Wie viel Zeit verstrich
zwischen den Nachrichten?
Ich versuchte im Prinzip,
genauso
wettbewerbsfähig
wie SmileyGirl1978 zu sein.
Ich wollte herausfinden,
wie ich mein Profil optimieren konnte.
Einen Monat später
hatte ich genug Daten zusammen
und konnte sie analysieren.
Wie sich herausstellt,
ist der Inhalt sehr wichtig.
Kluge Menschen neigen dazu,
viel zu schreiben --
3000, 4000,
5000 Wörter über sich selbst,
was wahrscheinlich sehr interessant ist.
Die Herausforderung hier ist,
dass die beliebten Männer und Frauen
im Durchschnitt nur 97 Wörter schreiben.
Die Texte sind sehr, sehr gut geschrieben,
obwohl es oft nicht danach aussieht.
Bei den Leuten, die das gut können,
bemerkt man auch
dass sie keine spezifischen
Ausdrücke benutzen.
Bei mir zum Beispiel:
„Der englische Patient“ ist
mein absoluter Lieblingsfilm,
aber das funktioniert
nicht in einem Profil,
weil diese Information
zu oberflächlich ist,
und jemand anders stimmt mir
vielleicht nicht zu
und entscheidet, nicht mit mir auszugehen,
weil er sich nicht in einen
3-stündigen Film setzen will.
Optimistische Wörter sind
auch sehr wichtig.
Diese Wörterwolke
hebt die beliebtesten Wörter hervor,
die von den beliebtesten Frauen
benutzt wurden,
wie zum Beispiel „Spaß“,
„Mädchen“ und „Liebe“.
Mir wurde bewusst, dass ich mein Profil
vom geistigen Niveau her
nicht herunterschrauben musste.
Erinnern Sie sich?
Ich spreche fließend Japanisch
und kenne mich mit JavaScript aus
und das ist okay so.
Der Unterschied ist, dass es
mehr darum geht, zugänglich zu sein,
und den Leuten zu helfen zu verstehen,
wie sie sich einem am besten
nähern können.
Aber auch Zeiteinteilung
ist sehr, sehr wichtig.
Nur weil Sie die Handynummer
von jemandem haben
oder mit ihm über Messenger chatten können
und es 2 Uhr morgens ist und
Sie noch wach sind,
heißt das nicht, dass es eine gute Zeit ist,
mit diesen Leuten zu kommunizieren.
Die beliebten Frauen
auf diesen Online-Seiten
warten im Durchschnitt 23 Stunden,
bis sie wieder in Kontakt
mit dem anderen treten.
Und so machen wir es ja
normalerweise auch,
wenn wir anderen den Hof machen.
Zuletzt -- die Fotos.
Alle Frauen, die beliebt waren,
zeigten etwas Haut.
Sie sahen alle großartig aus,
was einen starken Kontrast
zu meinem Profilbild darstellte.
Als ich die ganzen Informationen hatte,
konnte ich ein Superprofil erstellen.
Das war immer noch ich,
aber optimiert
für diese Art von Ökosystem.
Wie sich herausstellte, hatte ich
alles richtig gemacht.
Denn ich war
die beliebteste Person online.
(Lachen)
(Applaus)
Sehr, sehr viele Männer wollten
mit mir ausgehen.
Ich rief meine Mutter, meine Schwester
und meine Großmutter an.
Ich erzählte ihnen die tollen Neuigkeiten
und sie sagten: „Das ist wunderbar!
Wann gehst du aus?“
Und ich sagte: „Eigentlich werde ich
mit keinem von ihnen ausgehen.“
Denn Sie erinnern sich
an mein Punktesystem:
Sie müssen eine Mindestpunktezahl
von 700 Punkten erreichen
und keiner tat dies.
Sie sagten: „Was? Du bist ja immer noch
so verdammt wählerisch.“
Nicht lange danach
fand ich diesen Typen, Thevenin.
Er schrieb, er sei kulturell jüdisch,
als Beruf gab er Robbenfänger
in der Arktis an,
was ich sehr schlau fand.
Er sprach ausführlich über das Reisen.
Er machte sehr viele wirklich
interessante kulturelle Anspielungen.
Er sah so aus und sprach,
so wie ich mir das vorstellte,
und erreichte sofort 850 Punkte.
Es war genug zum Ausgehen.
Drei Wochen später trafen wir uns,
was sich zu einem
14-stündigen Gespräch entwickelte.
Wir gingen vom Café ins Restaurant,
wieder ins Café und
dann zum nächsten Restaurant,
und als er mich jenen Abend
zu Hause absetzte,
rechnete ich noch einmal durch --
[1050 Punkte!] --
da dachte ich,
dass ich die ganze Zeit
nicht wählerisch genug war.
Eineinhalb Jahre danach
reisten wir,
und zwar nicht mit dem Kreuzfahrtschiff,
nach Petra, Jordanien,
wo er sich vor mir hinkniete
und mir einen Heiratsantrag machte.
Ein Jahr danach heirateten wir
und eineinhalb Jahre danach
wurde unsere Tochter
Petra geboren.
(Applaus)
Anscheinend habe ich ein tolles Leben,
aber --
(Lachen) --
die Frage ist,
was bedeutet das nun für Sie?
Anscheinend gibt es doch
einen Algorithmus für die Liebe.
Es ist nur nicht der,
mit dem wir online konfrontiert werden.
Eigentlich ist es etwas,
was Sie selbst entwerfen müssen.
Ob Sie nun nach einem Ehemann
oder einer Ehefrau suchen,
Ihre Leidenschaft finden wollen
oder sich selbstständig machen wollen,
Sie müssen einfach selbst
die Rahmenbedingungen festlegen
und Ihren eigenen Regeln folgen,
und seien Sie so wählerisch,
wie Sie wollen.
Auf meiner Hochzeit
hatte ich noch einmal ein Gespräch
mit meiner Großmutter
und sie sagte:
„Okay, vielleicht lag ich falsch.
Es scheint, als ob du
ein wirklich tolles System entwickelt hast.
Aber jetzt zu den Matzeknödeln.
Sie sollten locker sein, nicht hart.“
Diesen Rat nehme ich gerne an.
(Applaus)