Ich überlege mir gerade meinen Blog-Eintrag für heute Abend und ich denke, dass es sehr glaubwürdig klingt, dass ich im Gefängnis eine Menge sehr netter Häftlinge umarmte, während ein emsiger DJ ein paar Platten auflegte und mir Richard Branson erzählte, wo ich gratis Heroin herkriege. (Lachen) (Applaus) Eine wahre Geschichte! (Lachen) Lektion Nummer Eins: Glaube niemals eine Prophezeiung, die dich nicht mental aufbaut. Als ich geboren wurde, sagten die Ärzte meinen Eltern, dass ich innerhalb von 24 Stunden sterben würde. 35 Jahre später sind diese Ärzte alle tot. (Lachen) und ich bin der einzige Arzt, der noch da ist. (Lachen) (Applaus) Glaube niemals eine Prophezeiung, die dich nicht mental aufbaut. Wie viele Prophezeiungen wurden euch in eurem Leben entgegengeschleudert? Wenn man Prophezeiungen glaubt, die einen mental nicht aufbauen, wird man eingehen wie eine Primel und sterben. Entweder stirbt man körperlich oder geistig, da man wie ein Kadaver in der Welt herumläuft, der nur der Masse hinterherrennt. Man bekommt eine Menge Bezeichnungen im Leben verpasst, es werden einem so viele unterschiedliche Sachen erzählt. Man sollte nur auf das hören, was einen mental aufbaut. Ich habe eine Überzeugung, die mein Leben begleitet: Jeder drückt mir die Daumen zu gewinnen, sogar diejenigen, die es gar nicht wissen. Ich bin heute nicht hier, um zu erzählen, dass ich Pech in meinem Leben hatte und folglich wüsste, was ihr durchmacht. Ich habe keine Ahnung, was jeder von euch in eurem Leben durchmacht. Ich bin höchstwahrscheinlich nicht in eurer Gegend aufgewachsen. Ich hatte weder eure Eltern, noch eure Körper. Ich hatte nicht die gleichen Erlebnisse wie ihr. Ich kann euch versichern, ich bin nur Experte für eine Sache, nämlich wie ich, ich sein kann, und darin bin ich gut. (Applaus) Aber mir wurde nichts geschenkt. Ich habe Sachen ausgestanden, die ich niemandem in diesem Raum wünsche. Bei vollem Bewusstsein zog man mir Metallstäbe aus meinem Knochenmark. Ich hatte Kieferinfektionen, wodurch Zähne entfernt werden mussten, sodass ich mein Essen nicht mehr kauen kann. Ich stehe jeden Tag auf und muss von jemand anderem geduscht und körperlich gepflegt werden; glücklicherweise ist es eine großartige Frau, die ich geheiratet habe. (Applaus) Ich werde überall angestarrt und in dem Moment, in dem Leute mich treffen, sofern sie nichts aus meinem Lebenslauf wissen, denken sie sich aufgrund der menschlichen Natur automatisch: "Oh, der hat sicher ein schweres Leben!" Wer mich bedauert, verschwendet seine Zeit, weil ich mich für ein Leben der Stärke entschieden habe. Ich bin hier, um euch zu helfen, ein Leben der Stärke zu wählen, aber wir haben hier vorhin über Drogen gesprochen. Kennt ihr die schlimmste Droge der Menschheit? Mitleid. Sobald man für jemand anderen Mitleid empfindet oder sich selbst bemitleidet, ist man im Arsch. Man ist vollkommen in seinem Leistungsvermögen blockiert. Man darf sich nicht selbst bemitleiden, man darf euch nicht bemitleiden. Ja, ich werde heute nach Hause gehen. Ja, ich habe, was viele Freiheit nennen, aber ich werde über Freiheit sprechen, über etwas, was ich wirklich als Freiheit erlebe, denn wie ich bereits sagte, man darf nicht an Prophezeiungen glauben, die einen mental nicht aufbauen! Die zweite Lektion heute ist: Man ist nicht sein Gesundheitszustand. Man ist es nicht. Ich bin nicht körperbehindert! Gewiss, ich nehme Parkplätze für Behinderte in Anspruch, (Lachen) aber das definiert mich nicht als Mensch. Unfähig? Ich wurde mein ganzes Leben angesehen und behandelt, als wäre ich unfähig. Ich musste über mich hinauswachsen und den Leuten zeigen, dass die Weigerung sich anzupassen, die einzige Unfähigkeit ist. Man muss sich an jede Umgebung anpassen, in der man sich aufhält, sogar im Gefängnis. Wie sieht Anpassung aus? Ich glaube wie eine Jubelfeier. Denn wenn man Menschen trifft, die ihr Leben feiern, möchte man sie um sich haben, möchte man von ihnen lernen, möchte man Geschäfte mit ihnen machen und sie anstellen. Schaut mal! Wenn man nicht als Häftling angesehen werden will, wenn man hier raus kommt, oder selbst hier drinnen, gibt es eine Haltung, einen Glauben an sich selbst, dass man wertvoll für die Menschheit ist, ganz gleich, wie die aktuelle Verfassung, Bezeichnung oder der Rang ist. Wenn ich glaube, dass ich behindert bin, würde ich verkümmern, schüchtern sein, unsicher, mich fürchten, würde so wirken, als bräuchte ich eure Hilfe. Der Rest der Menschheit hätte kein Problem damit, aber ich entschied mich für etwas anderes. Ich bin lieber stark und eine Führungspersönlichkeit. Ich habe mich entschieden, diesen Planeten mit Worten zu bewegen. Ich sage euch, warum ich geboren wurde. Hoffentlich regt es euch an zu erkennen, warum ihr geboren wurdet. Ich wurde geboren, um diese Welt von Unsicherheit zu befreien. Wenn ein menschliches Wesen unsicher ist, tut es dummes Zeug. Wenn man glaubt, man wäre nicht gut genug, strebt man nach Anerkennung von außen und äußeren Objekten, damit sie einem sagen, man wäre gut genug. (Applaus) Danke. Ihr seid gut genug. Ich habe ein Versprechen als Therapeut gegeben, alle Menschen zu lieben, ganz gleich, was sie getan haben. Denn ganz tief im Innern möchte jeder Mensch geliebt werden, selbst wenn man knallhart, selbst wenn man furchterregend, selbst wenn man bösartig ist. Packt man sie zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, sagen sie einem die Wahrheit. Sie wollen geliebt werden. Wisst ihr, von wem sie am meisten geliebt werden wollen? Nicht von ihren Müttern, ihren Vätern, ihren Wärtern. Von keinem davon. Sie wollen in den Spiegel schauen können und sich selbst lieben. Wenn man das herausgefunden hat, kann man alles erreichen. (Applaus) Aber man darf sich nicht selbst bemitleiden. Wenn man sich bemitleidet, geht man ein wie eine Primel. Aber es gibt einen Gegenpol zum Selbstmitleid, das entgegengesetzte Extrem, was ich "sich selbst schikanieren" nenne: sich selbst fertig machen, sein eigener Feind sein, sich selbst einreden, dass diese negativen Sichtweisen wahr sind, dass du erledigt bist, ein Versager. Du wirst es zu nichts bringen. Sich selbst zu schikanieren ist das Gefährlichste, was man tun kann. Man darf sich Selbstmitleid und Selbstschikanen nicht leisten. Man muss sich selbst lieben, denn als letzte Lektion für heute werde ich euch vermitteln, was das wahre Gefängnis ist. Es ist nicht umgeben von Stacheldraht oder elektrischen Zäunen. Das wahre Gefängnis hat keine Wächter. Das wahre Gefängnis ist hier oben. Wir alle haben es. Wir alle haben plappernde Gedanken, die so häufig nicht aufhören wollen. Wisst ihr, wo eure Rettung liegt? Nicht außerhalb dieser Mauern. Ich traf so viele extrem erfolgreiche und berühmte Menschen; sie sind im Gefängnis, weil sie festgefahrene Gedanken haben, sich selbst schikanieren und bemitleiden. Freiheit bedeutet, da auszusteigen, aus dem Kopf hinab in dein Herz, wie meine Frau es nennt, in das lenkende, schlagende Ding, das nicht nur Blut zu den Gliedmaßen liefert. Was tut es? Es liefert emotionale Möglichkeiten, unendliche Wahlmöglichkeiten für unser Verhalten, für unser Leben, für unsere Lebenseinstellung. Wenn man sich selbst liebt, ob man auf einer Gefängnispritsche oder in einer Villa schläft, ob man einen vollen Bauch hat, oder nicht weiß, wann man das nächste Mal etwas essen wird, wenn man sich selbst liebt, wenn man lernt seine Gefühle zu meistern, dann und nur dann, ist man frei. Ich liebe jeden einzelnen von euch und wünsche euch Freiheit in diesen Mauern. Gott segne euch! (Applaus)