Nun, das da oben ist irgendwie eine offensichtliche Aussage. Vor 12 Jahren habe ich mit diesem Satz begonnen. Ich begann im Zusammenhang mit Entwicklungsländern, aber Sie hier kommen aus allen Ecken der Welt. Wenn Sie an eine Karte Ihres Land denken, werden Sie, denke ich, erkennen, dass man für jedes Land auf der Welt kleine Kreise zeichnen könnte um zu zeigen, "Dies sind die Orte, an die gute Lehrer nicht gehen." Zu alledem sind das die Orte, woher die Schwierigkeiten kommen. Das Problem entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Gute Lehrer wollen gerade nicht an die Orte gehen, an denen sie am meisten gebraucht werden. Ich begann 1999 als ich versuchte dieses Problem mit einem Experiment anzugehen. Es war ein ganz einfaches Experiment in Neu Delhi. Ich installierte einen Computer in eine Mauer in den Slums von Neu Dehli. Die Kinder besuchten kaum eine Schule. Sie konnten kein Englisch. Sie haben nie zuvor einen Computer gesehen, und wußten nicht, was das Internet war. Ich verband ihn mit dem Highspeed Internet -- er ist etwa 1 Meter über dem Boden -- habe ihn angeschaltet, und so dort zurückgelassen. Danach haben wir, wie Sie sehen werden, einige interessante Dinge beobachtet. Ich habe das überall in Indien wiederholt, und dann in vielen anderen Teilen der Welt, und beobachtet, dass Kinder lernen das zu tun, was sie zu tun lernen wollen. Das ist das erste Experiment, das wir durchführten -- der achtjährige Junge zu Ihrer Rechten unterrichtet seine Studentin, ein sechsjähriges Mädchen. Er bringt ihr bei im Internet zu surfen. Dieser Junge hier mitten in Zentralindien -- das ist ein Dorf in Rajasthan, wo die Kinder ihrer eigene Musik aufnehmen, und sich gegenseitig vorspielen. Sie haben sich dabei hervorragend unterhalten. Sie haben all das in 4 Stunden bewerkstelligt, nachdem sie zum ersten Mal einen Computer gesehen haben. In einem anderen südindischen Dorf, haben diese Jungen hier eine Videokamera zusammengebaut, und versucht ein Photo von einer Hummel zu machen. Sie haben es von Disney.com heruntergeladen, oder einer dieser Websites, 14 Tage nachdem ein Computer in ihrem Dorf aufgestellt wurde. Am Ende sind wir zu dem Schluß gekommen, dass Kindern in Gruppen von alleine lernen können, Computer und das Internet zu nutzen, ungeachtet dessen wer sie waren, oder wo sie sich befanden. An diesem Punkt wurde ich etwas ehrgeiziger, und beschloss zu untersuchen, was Kinder sonst noch mit einem Computer tun könnten. Wir begannen mit einem Experiment in Hyderabad, in Indien, bei dem ich einer Gruppe Kinder -- sie sprachen Englisch mit einem sehr starken Telugu Akzent. Ich gab ihnen einen Computer der Sprache in Text umwandeln konnte, das ist jetzt Bestandteil von Windows, und bat sie, damit zu sprechen. Und als sie mit ihm sprachen, schrieb der Computer nur Unsinn, Also sagten sie, "Er versteht nichts von dem, was wir sagen." Ich sagte, "Gut, ich lasse ihn für zwei Monate hier. Bringt den Computer dazu euch zu verstehen." Und die Kinder sagten, "Wie sollen wir das tun." Ich sagte, "Ich weiß es wirklich nicht." (Lachen) Und ich reiste ab. (Lachen) Zwei Monate später -- und das ist nun im Journal "Informationstechnik für internationale Entwicklung" dokumentiert -- hat sich ihr Akzent verändert, und war dem neutralen Britischen Akzent bemerkenswert ähnlich auf den ich den Sprache-in-Text Synthesizer trainiert hatte. Anders gesagt, sie sprachen alle wie James Tooley. (Lachen) Das konnten sie also alleine tun. Danach begann ich mit verschiedenen anderen Dingen zu experimentieren, die sie auf sich allein gestellt lernen könnten. Einmal bekam ich einen interessanten Anruf aus Columbo, vom kürzlich verstorbenen Arthur C. Clarke, der sagte, "Ich möchte sehen, was sich tut." Er konnte nicht reisen, also kam ich zu ihm. Er sagte zwei interessante Dinge, "Ein Lehrer, der durch eine Maschine ersetzt werden kann, soll ersetzt werden." (Lachen) Das Zweite, was er sagte, war, "Wenn Kinder Interesse haben, dann findet Bildung statt." Und das habe ich vor Ort getan. Und jedes Mal habe ich es beobachtet, und dabei an ihn gedacht. (Video) Arthur C. Clarke: Und sie können den Leuten eindeutig helfen, weil Kinder schnell lernen sich im Internet zu bewegen, und Dinge zu finden, die sie interessieren. Und hat man erst Interesse geweckt, bekommt man auch die Bildung. Sugata Mitra: Ich brachte das Experiment nach Südafrika. Das ist ein 15 jähriger Junge. (Video) Junge: ....ich erwähne nur, ich spiele Spiele wie Tiere, und höre Musik. SM: Und ich fragte ihn, "Verschickst du auch Emails?" Und er sagte, "Ja, und sie springen über den Ozean." Das ist in Kambodscha, im ländlichen Kambodscha -- ein relativ einfaches Rechenspiel, das kein Kind in der Klasse oder zu Hause spielen würde. Sie würden es Ihnen zurückschmeißen. Sie würden sagen, "Das ist ganz langweilig." Wenn man es auf dem Gehsteig legt, und alle Erwachsenen weggehen, dann übertrumpfen sie einander mit dem was sie können. Das ist es, was diese Kinder machen. Ich denke, sie versuchen Zahlen zu multiplizieren. Und nach etwa zwei Jahren begannen Kinder in ganz Indien ihre Hausaufgaben zu googlen. Daraufhin berichteten die LehrerInnen, dass sich ihr Englisch enorm verbessert hatte -- (Lachen) eine rapide Verbesserung, und dergleichen. Sie sagten, "Sie sind wirklich große Denker geworden, und so weiter und so fort. (Lachen) Und das wurden sie wirklich. Ich meine, wenn es diese Dinge auf Google gibt, wieso sollte man sich damit den Kopf befüllen?" Am Ende der nächsten vier Jahre stellte ich fest, dass Kinder das Internet gruppenweise benutzen können, um auf sich selbst gestellt, Bildungsziele zu erreichen. Zu dieser Zeit bekam die Universität von Newcastle einen größeren Geldbetrag um die Schulbildung in Indien zu verbessern. Also rief mich Newcastle an. Ich sagte, "Ich mache es von Delhi aus." Sie sagten, "Sie können nicht über das Geld der Universität im Wert von einer Million Pfund von Delhi aus verfügen." Also kaufte ich mir 2006 einen dicken Mantel und zog nach Newcastle. Ich wollte die Grenzen des Systems testen. Das erste Experiment, das ich außerhalb Newcastle's durchführte, war in Indien. Und ich habe mir selbst ein unmögliches Ziel gesetzt: Können 12 jährige Kinder, die Tamil sprechen, aus einem südindischen Dorf sich selbst in Biotechnologie unterrichten? Alleine, und auf Englisch? Und ich dachte, ich werde sie prüfen. Sie bekommen eine Null. Ich gebe ihnen das Lernmaterial. Ich werde zurückkommen und sie prüfen. Sie bekommen noch eine Null. Ich werde zurückkehren und sagen, "Ja, für gewissen Dinge brauchen wir Lehrer." Ich versammelte 26 Kinder. Sie kamen alle herein, und ich sagte ihnen, dass auf diesem Computer richtig kompliziertes Zeug ist. Ich wäre nicht überrascht, wenn ihr nichts davon verstehen würdet. Es ist alles auf Englisch. Und ich gehe jetzt. (Lachen) Also ließ ich sie damit allein. Nach zwei Monaten kehrte ich zurück. Die 26 Kinder kamen sehr, sehr ruhig herein. Ich sagte, "Gut, habt ihr euch irgendetwas von dem Stoff angesehen?" Sie sagten, "Ja, das haben wir." "Habt ihr irgendetwas verstanden?" "Nein, nichts." Also sagte ich, "Wie lang habt ihr euch damit beschäftigt, bevor ihr entschieden habt, dass ihr nichts verstanden habt?" Sie sagten, "Wir haben es jeden Tag angesehen." Und ich, "Ihr habt euch 2 Monate etwas angesehen und nichts verstanden?" Also hob ein 12 jähriges Mädchen die Hand und sagte, wortwörtlich, "Außer der Tatsache, dass fehlerhafte Vervielfältigung des DNA Moleküls genetische Krankheiten verursacht, haben wir nichts anderes verstanden." (Lachen) (Applaus) (Lachen) Ich habe drei Jahre für die Veröffentlichung gebraucht. Es ist gerade im Britischen Journal für Erziehungsmethodik erschienen. Einer der Sachverständigen, der die Arbeit begutachtete, sagte, "Das ist zu gut um wahr zu sein," was nicht sehr nett war. Also, eines der Mädchen hat sich selbst beigebracht Lehrerin zu sein. Das hier drüben ist sie. Zur Erinnerung, sie haben kein Englisch gelernt. Ich habe das letzte Stück herauseditiert, wo ich frage. "Wo ist das Neuron?" und sie sagt, "Das Neuron? Das Neuron?" Und dann schaut sie, und macht das. Egal welche Geste, es war nicht sehr nett. Ihre Punkteanzahl stieg von Null auf 30 Prozent, was unter diesen Umständen erziehungstechnisch unmöglich ist. Aber 30 Prozent ist noch keine bestandene Prüfung. Ich fand heraus, dass sie eine Freundin haben, eine ortsansässige Buchhalterin, ein junges Mädchen, mit dem sie Fußball spielten. Ich fragte das Mädchen, "Würdest du ihnen genug über Biotechnologie beibringen, damit sie bestehen?" Und sie sagte, "Wie soll ich das tun? Ich kenne dieses Fach nicht." Ich sagte, "Nein, verwende die Methode der Großmutter." Sie sagte, "Was ist das?" Ich sagte, "Nun, du musst dich hinter sie stellen, und sie die ganze Zeit bewundern. Sag einfach zu ihnen, "Das ist cool. Das ist fantastisch. Was ist das? Kannst du das noch einmal tun? Zeigt mir mehr davon?" Sie machte das zwei Monate lang. Ihre Punktezahl erhöhte sich auf 50, was sonst feine Schulen Neu Dehli's mit einem ausgebildteten Biotechnologie Lehrer erreichen. Mit diesen Resultaten kehrte ich nach Newcastle zurück, und befand, dass hier etwas geschah, das ernsthaft Bedeutung hatte. Nach allen Experimenten an den unterschiedlichsten Orten, ging ich nun an den entlegensten Ort, den man sich vorstellen kann. (Lachen) Ungefähr 5.000 Meilen von Dehli entfernt, liegt die kleine Stadt Gateshead. In Gateshead fand ich 32 Kindern, und begann die Methode zu verfeinern. Ich teilte sie in Vierer-Gruppen auf. Ich sagte, "Bildet eure eigenen Vierer-Gruppen. Jede Vierer-Gruppe kann einen Computer benutzen und nicht vier." Erinnern Sie sich an das "Loch in der Wand" Projekt. "Ihr könnt die Gruppe wechseln. Ihr könnt zu einer anderen Gruppe gehen, wenn ihr eure Gruppe nicht mögt, etc. Ihr könnt einer anderen Gruppe über die Schulter schauen, sehen was sie tut, dann zu eurer Gruppe zurückkehren und es als eure eigene Arbeit ausgeben." Und ich erklärte ihnen, dass man sich in der wissenschaftlichen Forschung oft dieser Methode bedient. (Lachen) (Applaus) Die Kinder folgten mir enthusiastisch und sagten, "Also, was möchtest du, dass wir tun?" Ich gab ihnen sechs GCSE Fragen. Die erste Gruppe, sie war die Beste, löste alles in 20 Minuten. Die Schlechteste in 45. Sie haben alles verwendet, was sie kannten -- Newsgroups, Google, Wikipedia, Ask Jeeves, etc. Die Lehrer sagten, "Ist das nachhaltiges Lernen?" Ich sagte, "Laßt es uns herausfinden. Ich werde nach zwei Monaten zurückkommen. Wir geben ihnen einen schriftlichen Test -- keine Computer, keine Gespräche miteinander, etc." Das durchschnittliche Ergebnis, als ich Tests nach dem Experiment mit Computer und Vierer-Gruppen durchführte, war 76 Prozent. Beim Test, zwei Monate später, war das Ergebnis 76 Prozent. Die Kindern hatten ein photografisches Erinnerungsvermögen. Ich nehme an, weil sie miteinander diskutiert hatten. Ein einzelnes Kind vor einem einzigen Computer wird das nicht erreichen. Ich habe mehr Resultate, die beinahe unglaublich sind, wo die Ergebnisse mit der Zeit besser werden. Ihre Lehrer sagen nämlich, dass die Kindern nach der Sitzung weiter googeln. Nach meinem [undeutlich] Experiment veröffentlichte ich hier in England einen Aufruf an die britischen Großmütter. Sie müssen wissen, britische Großmütter sind sehr energische Menschen. 200 meldeten sich sofort als Freiwillige. (Lachen) Der Deal war, dass sie mir von Zuhause aus eine Stunde pro Woche über das Internet zur Verfügung stehen würden. Das machten sie auch. Und während der letzten zwei Jahre, fanden über 600 Stunden Unterricht über Skype statt, durch die Großmutter-Wolke, wie es meine Studenten nennen. Die Großmutter-Wolke ist hier drüben. Ich kann sie zu jeder gewünschten Schule beamen. (Video) Lehrerin: Du kannst mich nicht fangen. Sprecht mir nach. Du kannst mich nicht fangen. Kinder: Du kannst mich nicht fangen. Lehrerin: Ich bin der Lebkuchenmann. Kinder: Ich bin der Lebkuchenmann. Lehrerin: Gut gemacht. Sehr gut ... SM: Zurück in Gateshead, dringt ein 10 jähriges Mädchen in 15 Minuten in das Herz des Hinduismus vor. Das sind Dinge, von denen ich selbst keine Ahnung haben. Zwei Kinder schauen einen TED-Vortrag an. Davor wollten sie Fußballspieler werden. Nach 8 TED Vorträgen wollte er Leondardo da Vinci werden. (Lachen) (Applaus) Das ist ziemlich einfaches Zeug. Daran arbeite ich gerade. Sie heißen: SOLUs: Selbstorganisierte Lernumgebungen. Die Möbel sind so entworfen, dass die Kinder vor großen, leistungsfähigen Bildschirmen sitzen können, mit schnellen Breitbandverbindungen, aber in Gruppen. Sie können die Großmutter-Wolke anrufen, wenn sie wollen. Das ist ein SOLU in Newcastle. Der Vermittler ist aus [undeutlich], Indien. Wie weit können wir gehen? Ein letztes kurzes Stück, und dann ist Schluß. Im Mai ging ich nach Turin. Ich schickte alle Lehrer von meiner Gruppe zehnjähriger Studenten weg. Ich spreche nur Englisch, sie sprechen nur Italienisch, also hatten wir keine Möglichkeit zu kommunizieren. Ich begann Fragen auf Englisch an die Tafel zu schreiben. Die Kinder schauten es an und sagten, "Was?" Ich sagte, "Nun, macht das." Sie gaben es in Google ein, übersetzten es auf Italienisch, kamen zum italienischen Google zurück. 15 Minuten später ... Nächste Frage: Wo ist Kalkutta? Dafür brauchten sie nur 10 Minuten. Dann versuchte ich es mit etwas richtig Schwerem. Wer war Pythagoras, und was hat er gemacht? Für eine Weile war es still, dann sagten sie, "Du hast es falsch geschrieben. Es heißt Pitagora." Und dann, nach 20 Minuten, tauchten rechtwinkelige Dreiecke auf den Bildschirmen auf. Das hat mir Schauer über den Rücken gejagt. Das sind 10-Jährige. Text: Noch 30 Minuten und sie wären bei der Relativitätstheorie? Und dann? (Lachen) (Applaus) SM: Wissen Sie, was geschehen ist? Ich glaube, wir sind gerade auf ein selbst-organisierendes System gestoßen. Ein selbst-organisierendes System ist, wenn sich eine Struktur ohne ausdrückliche Einwirkung von außen formt, Selbst-organisierende Systeme zeigen auch immer Emergenz, das heißt, dass das System beginnt Dinge zu tun, für die es nicht gebaut worden ist. Deshalb reagieren Sie so, wie Sie es tun, weil es unmöglich erscheint. Ich denke, ich kann jetzt eine Vorhersage machen. Erziehung ist ein selbst-organisierendes System, in dem Lernen ein emergentes Phänomen ist. Es wird ein paar Jahre dauern um es experimentell zu beweisen, aber ich werde es versuchen. Aber in der Zwischenzeit ist eine Methode verfügbar. Eine Milliarde Kinder, wir brauchen 100 Millionen Vermittler -- auf dem Planeten gibt es viel mehr davon -- 10 Millionen SOLUs, 180 Milliarden Dollar und 10 Jahre. Wir könnten alles verändern. Danke. (Applaus)