[Script Info] Title: [Events] Format: Layer, Start, End, Style, Name, MarginL, MarginR, MarginV, Effect, Text Dialogue: 0,0:00:21.92,0:00:24.85,Default,,0000,0000,0000,,Das Herz einer zeitgenössischen, spirituellen Praxis ist es Dialogue: 0,0:00:24.85,0:00:29.44,Default,,0000,0000,0000,,an unserem Leben voll beteiligt zu sein. Den Wäldern, Dialogue: 0,0:00:29.44,0:00:35.00,Default,,0000,0000,0000,,Flüssen und den verschmutzten Städten ist unsere Erleuchtung egal. Dialogue: 0,0:00:35.00,0:00:41.64,Default,,0000,0000,0000,,Für sie ist lediglich die lebendige Erfahrung im gegenwärtigen Moment von Bedeutung. Das Tun in der Welt und die Auswirkungen dieses Tuns. Dialogue: 0,0:00:41.64,0:00:46.69,Default,,0000,0000,0000,,Und einer der irreführenden Begriffe in der spirituellen Praxis Dialogue: 0,0:00:46.69,0:00:51.13,Default,,0000,0000,0000,,ist die "Nicht-Anhaftung". Oft assozieren die Menschen Dialogue: 0,0:00:51.13,0:00:55.56,Default,,0000,0000,0000,,ein Form von Distanzierung damit. Dialogue: 0,0:00:55.56,0:00:57.35,Default,,0000,0000,0000,,"Ich distanziere mich von den Dingen, nichts berührt mich" Dialogue: 0,0:00:57.35,0:01:01.66,Default,,0000,0000,0000,,und so geht man dann wie ein Zombie durch die Welt. Dialogue: 0,0:01:01.66,0:01:08.17,Default,,0000,0000,0000,,Ich bin einer Zeit, in der ich mich in großen emotionalen Turbulenzen befunden, auf die spirituelle Praxis gestossen. Dialogue: 0,0:01:08.17,0:01:11.85,Default,,0000,0000,0000,,Ich dachte damals tatsächlich, Dialogue: 0,0:01:11.85,0:01:15.53,Default,,0000,0000,0000,,dass Yoga und speziell Mediation ein Weg wären aus den Gefühlen herauszukommen. Dialogue: 0,0:01:15.53,0:01:18.71,Default,,0000,0000,0000,,Aber in Realität Dialogue: 0,0:01:18.71,0:01:22.84,Default,,0000,0000,0000,,funktionieren die Dinge nicht so. "Nicht-Anhaftung" bedeutet nicht, Dialogue: 0,0:01:22.84,0:01:28.32,Default,,0000,0000,0000,,dass wir nicht an unserem Rad hängen sollen, oder unserer Wohnung oder unserem Bankkonto Dialogue: 0,0:01:28.32,0:01:33.71,Default,,0000,0000,0000,,"Nicht-Anhaftung" bedeutet vielmehr nicht an fixen Ideen festzuhalten, Dialogue: 0,0:01:33.71,0:01:37.36,Default,,0000,0000,0000,,nicht daran festzuhalten, wie wir glauben, dass die Dinge zu laufen haben. Dialogue: 0,0:01:37.36,0:01:40.14,Default,,0000,0000,0000,,Sondern vielmehr sich der wahren Realität der Dinge öffnen. Dialogue: 0,0:01:40.14,0:01:44.44,Default,,0000,0000,0000,,Ich würde "Nicht-Anhaftung" als Engagement übersetzen. Dialogue: 0,0:01:44.44,0:01:51.24,Default,,0000,0000,0000,,"Nicht-Anhaftung" ist eine tiefe Intimität. Wahrzunehmen, dass alles ineinander schiebt. Dialogue: 0,0:01:51.24,0:01:56.59,Default,,0000,0000,0000,,Der Natur der Verbindung aller Dinge ins Auge sehen. Dialogue: 0,0:01:56.64,0:02:03.14,Default,,0000,0000,0000,,Allerdings auf eine nicht festgefahrene Art. Also nicht indem wir die Dinge betrachten und uns denken Dialogue: 0,0:02:03.14,0:02:06.47,Default,,0000,0000,0000,,"Aha, das ist die Vernetzung aller Dinge", denn in diesem Moment verlieren wirs wieder. Dialogue: 0,0:02:06.47,0:02:10.21,Default,,0000,0000,0000,,Aber wie bauen wir diese Intimität mit den Dingen auf, die Dialogue: 0,0:02:10.21,0:02:15.96,Default,,0000,0000,0000,,unterhalb unserer Sprache und unseren Konzepten, wie die Dinge zu sein haben, liegen. Dialogue: 0,0:02:15.96,0:02:21.02,Default,,0000,0000,0000,,Das ist wirklich das Herzstück von "Nicht-Anhaftung" - dieses tiefe Engagement. Dialogue: 0,0:02:21.02,0:02:24.41,Default,,0000,0000,0000,,und es kommt von dem Begriff "Yoga" Dialogue: 0,0:02:24.41,0:02:30.64,Default,,0000,0000,0000,,einem Wort aus dem Sankrit, welches von von dem Verb "yug" gebildet wird, das wiederum "verbinden" bedeutet. Dialogue: 0,0:02:30.64,0:02:35.97,Default,,0000,0000,0000,,Das Wort "Yoga" bedeutet schlicht " Verbindung". Dialogue: 0,0:02:35.97,0:02:40.01,Default,,0000,0000,0000,,und ich übersetze das Wort Yoga gerne als "Intimität". Weils Dialogue: 0,0:02:40.01,0:02:49.54,Default,,0000,0000,0000,,nicht etwas ist, was man tut .Intimität ist das Beiprodukt, wenn wir fixe Vorstellungen zurücklassen. Dialogue: 0,0:02:49.54,0:02:59.37,Default,,0000,0000,0000,,Fixe und starre Vorstellungen sind der Feind der Intimität. Es verhindert Beziehung. Dialogue: 0,0:02:59.37,0:03:05.26,Default,,0000,0000,0000,,Wir leben in einer Zeit, in der wir keine weiteren Ideologien benötigen. Dialogue: 0,0:03:05.26,0:03:11.94,Default,,0000,0000,0000,,was wir wirklich brauchen, ist eine Möglichkeit "loszulassen" und Dialogue: 0,0:03:11.94,0:03:23.67,Default,,0000,0000,0000,,die Dinge, wie sie wirklich sind wahrzunehmen. Wirtschaftlich, emotional, ökologisch, sozial. Dialogue: 0,0:03:23.67,0:03:27.84,Default,,0000,0000,0000,,Und das beinhaltet beides; das Schöne und das Verheerende. Dialogue: 0,0:03:27.84,0:03:35.46,Default,,0000,0000,0000,,Es bedeutet sich der Tatsache zu öffnen, dass diese Welt atemberaubend schön , aber zugleich eine totale Katastrophe ist. Dialogue: 0,0:03:35.46,0:03:42.29,Default,,0000,0000,0000,,und wie können wir beides umarmen. Wie können wir offenbleiben angesichts der Freuden des Lebens Dialogue: 0,0:03:42.29,0:03:47.04,Default,,0000,0000,0000,,aber auch angesichts des Leid? Welches schon alleine aufgrund unserer Existenz im Körper gegeben ist. Dialogue: 0,0:03:47.04,0:03:52.79,Default,,0000,0000,0000,,In einem Körper zu stecken, der altert. Und in einer Welt zu stecken, die derzeit wahrhaftig unsere Hilfe benötigt. Dialogue: 0,0:03:52.79,0:03:59.64,Default,,0000,0000,0000,,Ich denke also, wir müssen die Idee der "Nicht-Anhaftung" neu überdenken. Dialogue: 0,0:03:59.64,0:04:05.19,Default,,0000,0000,0000,,Als eine Übung des Loslassens von fixen Vorstellungen, sodass wir engagiert in der Welt sind. Dialogue: 0,0:04:05.19,0:04:09.62,Default,,0000,0000,0000,,Die Welt benötigt uns und unsere Taten machen einen Unterschied. Dialogue: 0,0:04:09.62,0:04:20.08,Default,,0000,0000,0000,,Also wie können wir die spirituelle Praxis überarbeiten? Nicht indem wir versuchen etwas zu übersteigen, uns abzukoppeln, und das Leben lediglich als Zuseher wahrnehmen. Dialogue: 0,0:04:20.08,0:04:32.14,Default,,0000,0000,0000,,Aber vielmehr komplett ins Leben vertieft zu sein.