35C3 Vorspannmusik
Herald-Angel: Ich freue mich sehr, euch
hier willkommen zu heißen.
Zum Talk Venenerkennung hacken mit
starbug und Julian.
Applaus
Das ganze Thema Biometrie begleitet
den CCC jetzt schon eine ganze Weile,
größtenteils auch dank zu starbug.
Vor Venenerkennung gab es Iriserkennung,
die aufgemacht wurde.
Dort mit einem Foto von unserer Kanzlerin.
Davor Fingerabdrücke,
auch damit haben wir es in
die Medien geschafft. Der von Schäuble
wurde vom Glas genommen, der von
von der Leyen von einem Foto bzw. mit
der Kamera aufgenommen.
Und naja jetzt sind die Venen dran.
Ich bin mal gespannt, wie das
da funktioniert. Ja rund ums Thema
Biometrie gab es schon unzählige Talks und
es gab auch viel Medienaufmerksamkeit.
Also wenn man da mal so nachschaut, da ist
schon einiges in den Zeitungen erschienen,
auch in diversen. Und einen, wo ich weiß,
dass starbug besonders stolz drauf ist,
ist das Erscheinen seines Namens,
namentliche Nennung in der Bild-Zeitung.
Applaus
Also es wird wirklich von allen Seiten
Bericht erstattet.
Aber starbug ist natürlich heute nicht
alleine hier, denn er hat Julian dabei, einen Kollegen,
der sich mit dem Thema Venenerkennung im
Rahmen seiner Bachelorarbeit beschäftigt hat.
Und hier heute, ich würde sagen eine der größten
Bachelor-Arbeit-Verteidigungen damit fahren darf,
die es wahrscheinlich so ungefähr gab.
Applaus
und damit möchte ich auch gar nicht mehr
weiter ablenken,
sondern euch den Talk genießen lassen,
für den ihr alle da seid
und damit einen großen Applaus für die
beiden. Viel Spaß!
Applaus
starbug: Ja, vielen Dank Carina.
Und herzlich willkommen zum so langsamen
letzten Talk aus der Kategorie 'Biometrie Hacken'.
Es sind leider einfach irgendwie
keine Systeme mehr übrig geblieben.
Diesmal geht es um die Venenerkennung. Das
ist ein System, also irgendwie die zwei
Systeme, die wir heute vorstellen und die
liegen bei mir schon ein paar Jahre auf
dem Tisch. Immer mal wieder was gemacht
irgendwie, aber nicht wirklich weiter
gekommen. Bis dann Julian kam und meint
irgendwie hier, er erfindet Biometrie
hacken cool irgendwie und sucht ein
Bachelor-Arbeits-Thema. Und das war
eine produktive Zusammenarbeit und es ist
immer cooler, wenn man es zusammen macht
und sich antreiben kann. Venenerkennung
allgemein ist ein relativ junges
Verfahren, also ist erst so 20 Jahre alt,
kommt hauptsächlich aus dem asiatischen
Raum, also vornehmlich aus Japan. Und auch
die beiden Hersteller Fujitsu und Hitachi
sind beides japanische Firmen. Hat sich
bisher noch nicht so richtig jemand
angeguckt, was die Überwindungssucherheit
betrifft, was ein bisschen eigenartig ist,
weil es eigentlich ein sehr lohnendes
Ziel ist,
wie wir gleich später noch irgendwie
sehen werden, wo
es überall eingesetzt wird. Die Vermutung,
warum das so ist, das ist eines der ganz
wenigen biometrischen Merkmale, die
versteckt im Körper sind und eigentlich
nicht so einfach zu sehen. Also anders als
Fingerabdruck oder Gesicht zum Beispiel.
Ja, aber fangen wir erst noch mal an mit
ein paar Grundlagen:
Die Merkmale. Die Blutgefäße entwickeln
sich in der sechsten oder bis zur sechsten
Schwangerschaftswoche. Die grobe Struktur
also halt der Verlauf der Arterie vom
Herzen zur Lunge, vom Herzen in den
Körper. Die Aufspaltung in die Arterien
und wieder die Vereinigung in die Venen,
ist genetisch bestimmt. Aber die finale
Ausprägung ist Zufallsprozessen
unterworfen und zwar da überall, wo neues
Gewebe entsteht und mit Sauerstoff und
Nährstoffen versorgt werden muss, bilden
sich halt die Venen oder die Blutgefäße
aus. Und deswegen ist es halt irgendwie
auch als biometrisches Merkmal verwendbar,
weil es halt einfach zufällig ist und halt
tatsächlich auch sowohl an allen Fingern
unterschiedlich aussieht, als auch bei
eineiigen Zwillingen und so weiter.
Wie funktioniert das prinzipiell von der
Hardwareaufbau? Man hat eigentlich auch
nur 'ne Kamera, wie halt jede normale
Kamera im Telefon oder
Spiegelreflexkamera, wo ein Infrarotfilter
weggenommen wurde. Also das heißt, es
deckt auch den nahen Infrarotbereich noch
ab bis zu 1100 Nanometer und die beiden
Systeme arbeiten mit, glaube beide, mit
850 Nanometer und das funktioniert
folgendermaßen, dass halt für die
Handvenenerkennung hat man LEDs unten in
diesem Sensor drinne, die Leuchten die
Hand an, werden dort im Gewebe gestreut
und reflektiert und von den Venen
absorbiert. Also halt 850 Nanometer ist so
eine Wellenlänge, wo venöses Blut besonders
gut absorbiert, deswegen wirkt das Gewebe
halt hell und die Venenbilder sind dann dunkel.
Wird halt wie gesagt reflektiert.
Unten ist eine ganz normale Kamera, die
das aufnimmt und dann erscheinen die Venen
halt als schwarze Linien.
Für die also das war jetzt für die Handvenenerekennung,
die Fingervenenerkennung funktioniert ein
bisschen anders. Liegt daran, dass die
Venen in den Fingern ein bisschen tiefer
liegen, das heißt, dass dieses reflektive
Verfahren irgendwie da
nicht so guten Kontrast liefert. Deswegen
wird da in der Regel von oben
durchstrahlt, das heißt man hat irgendwie
die LEDs obendrüber und die werden halt
irgendwie auch wieder im Gewebe gestreut. Deswegen
Obwohl ein Knochen dazwischen ist,
sieht man trotzdem die Venen noch.
Auch wieder wird
absorbiert und unten ist eine ganz normale
Kamera, die dann halt das Bild aufnimmt.
Es gibt auch noch neuere Methoden, die
nicht mit LEDs arbeiten, sondern mit
Lasern und so Mikrospiegeln. Kommen wir
ganz zum Schluss nochmal drauf.
Das eignet sich besonders gut, um auch
den Blutfluss zu detektieren, so als
Lebenderkennungsmaßnahme, aber das sind
halt irgendwie auch nur so vereinzelte Systeme.
Die beiden Systeme die wir haben
und die beiden Hersteller decken halt so
95 Prozent des Weltmarktes ab, haben ganz
normal LED drinne.
Wie funktioniert das Software-technisch?
Also eigentlich alle Systeme benutzen
das sogenannte Miura Tracking.
Es funktioniert folgendermaßen,
wie hier oben zu sehen, also das ist
mal so ein Venenbild, was dann die Kamera
aufnimmt. Dieser Algorithmus sucht sich
einen random-Point in diesem Punkt - in
diesem Bild - und legt dann praktisch so
eine Schnittkante durch und sucht nach
Einbrüchen in der Intensitätsverteilung.
Und wenn er da so einen Gauß findet, dann
nimmt er irgendwie an, dass es eine eine
Vene ist, weil die dunkler aussieht,
und von dort ausgehend sucht er sich dann
den nächsten Pixel, also wie jetzt oben zu
sehen ist diese roten Striche, sehen den
nächsten dunklen Pixel und verfolgt
sozusagen die Vene, macht das ein paar
hundert oder ein paar tausend Mal, gibt
dann irgendwann eine Abbruchbedingung, wo
er sagt: Okay ich habe jetzt genug random-Punkte
genommen und wir gehen davon aus,
dass jetzt alle Venen erfasst sind. Was
dann passiert ist im Postprocessing,
die sogenannte Skelettonisierung, das heißt
er nimmt sich die Venen, also die sind
jetzt relativ breit und reduziert die auf
ein Pixel Breite, wirft dann halt dieses
ganze Rauschen raus und im Endeffekt
bleibt das Bild übrig, wie es hier unten
zu sehen ist. Und als Merkmale selber,
ähnlich wie bei Fingerabdrücken auch,
hat man so Minuzien-Punkte, das sind
entweder Enden oder Aufspaltung dieser
Venen. Und da wird zur Überprüfung
oder zur Identifizierung die Position
und der Öffnung oder der Winkel,
in denen diese Abspaltung oder das
Ende weiterläuft, genommen.
Ja, wo es überall eingesetzt wird,
habe ich ja am
Anfang schon so ein bisschen angedeutet,
dass das eigentlich ein sehr lohnendes
Ziel ist, hauptsächlich im asiatischen
Raum. Dort viel in Computern irgendwie
auch schon verbaut, aber auch als
Zugangssystem in Krankenhäusern,
hauptsächlich weil es berührungslos
arbeitet, bietet sich irgendwie an, aber
auch vermehrt in Geldautomaten. Also in
Japan, wir waren irgendwie jetzt im November
in Japan gewesen und da ist tatsächlich
jeder Geldautomat, den man hat,
irgendwie ist mit entweder Fingervene- oder
Handvenesensor ausgestattet.
Aber auch Brasilien, Russland, Türkei
und Polen, also irgendwie dann doch relativ nah,
haben inzwischen Filialen eröffnet, wo man halt
irgendwie mit Venenerkennung Geld abheben kann.
Von daher, da ist durchaus Potenzial.
Aber der eigentlich größte Markt bzw. der
interessanteste Markt sind die
Hochsicherheitsbereiche, also sowas wie
Kraftwerke, Kernkraftwerke, in Banken für
die Tresore unten oder für die
Vereinzelungsanlagen, aber auch ganz viel
beim Militär. Und in Deutschland
lustigerweise beim BND.
Also wer noch ein paar
Wasserhähne braucht,
könnte dann nach dem Talk
mal vorbeischauen.
Also wir gehen davon aus, dass es in
Deutschland relativ wenig benutzt wird
haben da mal ein bisschen rum gesucht
und haben gefunden,
dass das neue Gebäude in Berlin,
das tatsächlich verbaut hat.
Wir haben eine Anfrage bzw. ein Reporter, mit
dem wir schon vorher zusammen gearbeitet haben,
hat eine Anfrage gestellt, aber
wie nicht anders zu erwarten, haben sie
keinen Kommentar abgegeben dazu.
So, kommen wir zur Technik. Erst einmal noch ein
bisschen allgemein. Wie funktioniert das
mit den biometrischen Systemen, wie hackt
man die?
Das ist normalerweise ein
zweigeteilter Prozess.
Im ersten Prozess
also im ersten Schritt nimmt man die
Merkmale auf. Das kann man entweder
dadurch, dass man die Kommunikation snifft
oder aus Templatedaten generiert oder
einfach ein Foto macht.
Und im zweiten Schritt wird die Attrappe
hergestellt. Da muss man halt nur die
passenden Materialien finden und dann das
Merkmal kopieren und eventuell die
Lebenderkennung noch angucken.
Merkmalsbeschaffung durch den Sniff, das
war relativ interessant,
dass beide Systeme die
Kommunikation verschlüsselt
übertragen über den USB-Kanal, aber
irgendwo in der Software liegt natürlich
das Bild dann doch unverschlüsselt vor.
Das heißt, dann findet man einfach
jemanden, der sich gut mit IDA auskennt,
der setzte irgendwie an der passenden
Stelle einen Hook und dann werden die
Bilddaten ausgeleitet. Es ist natürlich
total praktisch, unser unser Startpunkt,
Man hat gleich Bilder, man sieht genau was
der Sensor also das System sieht, kann im
Zweifelsfall auch gucken: Also das sieht
jetzt nicht so ganz wie Haut oder wie
menschliches Gewebe oder wie Venen aus.
Muss man da ein bisschen anpassen,
vielleicht irgendwie anderes Papier
nehmen oder so weiter. Aber man könnte
natürlich diese Bilder auch direkt
nehmen, um eine Attrappe zu bauen.
Ist halt ein bisschen unrealistisch als
Angriffsszenario, weil man erst einmal
Zugriff zu dem System selber haben muss.
Von daher. So der reale Angriff ist tatsächlich
mit einer ganz normalen Kamera.
Und das fanden wir irgendwie auch ein
bisschen erschreckend.
Also, man kann tatsächlich Venenbilder mit 'ner
Spiegelreflexkamera aufnehmen.
Das einzige, was man machen muss dafür ist,
dass man den Infrarotfilter ausbaut, also halt
ähnlich wie die Systeme selber, normaler
Silizium Chip aber ohne Infrarot Filter.
Man baut irgendwie diesen Filter aus und
dann macht man ein paar Bilder.
Das klingt jetzt alles irgendwie einfach, hat uns
aber schon so ein bisschen Zeit gekostet,
weil man halt also wir haben halt
verschiedenste Kameras genommen, die
Graustufen Kamera mit unterschiedlichen
Auflösungen, diverse Objektive.
Wie weit kann man weg sein, wann reicht die
Auflösung noch aus,
Kameraeinstellung wie Apertur und Belichtungszeit,
Filter davorgesetzt, keinen Filter
davorgesetzt,verschiedenste Lichtquellen,
mit Blitz oder irgendwie mit Infrarottaschenlampe.
Haben im Endeffekt über zweieinhalbtausend
Bilder gemacht. Aber die Ergebnisse sind,
glaube ich, sprechen für sich. Das sind
die Bilder aus der Spiegelreflexkamera.
Einmal für die Fingervenen-Erkennung mit dem Blitzlicht
hinter den Fingern sozusagen, also die
Hand oder die Finger waren halt zwischen der
Lichtquelle und der Kamera. Und auf der
rechten Seite für die Hand-Venen-
Erkennung. Und da war halt das Blitzlicht
direkt von vorne einfach rauf geblitzt,
und aus einem Abstand von ungefähr 5-6
Metern gar kein Problem. Vom Zoom her
könnte man noch viel weiter weg gehen.
Irgendwann hört der Blitz halt irgendwie auf
noch sinnvoll Energie zu liefern.
Und damit übergebe ich.
Julian: Genau, dann übernehme ich mal.
Gelächter
Nachdem das so gut funktioniert hatte mit
der digitalen Spiegelreflex haben wir uns
überlegt wir müssen das irgendwie nochmal
machen. Und diesmal ein bisschen
heimlicher oder versteckter. Und da haben
wir uns einfach ein Raspberry Pi Kamera-Modul
besorgt, mit Infrarot LEDs und einer
Infrarotkamera drauf.
Und haben uns mal Orte angeguckt wo man
die verstecken könnte.
Und diese Händetrockner sind einfach perfekt.
Man muss die Hände auseinander nehmen,
schiebt die langsam
hoch und runter. Weiß nicht, hat jemand seine Hände hier
schon getrocknet auf dem Kongress?
Gelächter
Applaus
Das sieht dann so aus.
Also, wir haben es leider nicht mehr
geschafft das hier einzubauen. Aber wir
haben versucht das möglichst realitätsnah
nachzubasteln. Und das sind eben die
Bilder aus der Raspi-Kamera auch einfach
nur mit diesen LEDs die da verbaut sind.
Außer bei den Fingern, da mussten wir
wieder, wir haben so einen kleinen 4-Euro
Infrarotscheinwerfer, den haben wir dann
von der anderen Seite durchstrahlen
lassen. Aber ich denke man sieht das auch
ganz gut. Gerade bei den Handvenen
- das geht kaum besser.
Also die Herstellergeräte
haben Bilder, die nicht so gut
aussehen. Wir haben dann im nächsten
Schritt uns gedacht okay jetzt haben wir
gute Aufnahmen, haben zwei Methoden. Wir
müssen irgendeine Art von Software haben
um das da rauszurechnen. Also wir brauchen
irgendwie unsere blanken Venenmuster. Da
haben wir einfach ein kleines Python-Script
geschrieben, Das macht im Prinzip
auch total simple Bildbearbeitung. Das
haben wir versucht hier mal so ein
bisschen darzustellen. Im Prinzip kriegt
das als Input einfach nur unser Bild und
wir erhöhen den Kontrast ein bisschen.
Dazu teilen wir das Bild in ganz viele
kleine Kacheln und heben den, also
sozusagen, erhöhen den Kontrast in all
diesen kleinen Kacheln. Und im Endeffekt
kommt dann ein ziemlich homogenes Bild
bei raus. Im nächsten Schritt
binarisieren wir das Ganze. Das heißt es
gibt so eine Art Schwellenwert. Alles was
dunkel genug ist wird eben den schwarzen Pixeln
zugeordnet, alles was zu hell ist wird
dann weiß an dem Bild. Das wär dann oben
rechts. Da ist aber immer noch total viel
Rauschen und halt irgendwie die Schatten
auch von der Originalaufnahme.
Die filtern wir einfach mit ein bisschen
Gauss-Funktion raus. Dann haben wir das
Ganze noch so leicht ausgewaschen, weil
sich einfach in unseren Tests gezeigt hat,
dass es irgendwie besser ist wenn da keine
harten Kanten existieren. Und weil durch
diese ganze Bearbeitung das Ganze so ein
bisschen dicker geworden ist müssen wir in
dem letzten Schritt das noch wieder
zusammenschrumpfen. Aber das Bild ganz
unten rechts ist dann auch das, was wir
für die Attrappen verwenden. Das mal zum
Vergleich: Das ist ein Bild mit der
Spiegelreflex aus fünf Metern Entfernung
mit einem externen Blitz. Und das rechts
ist das, was die Software da rausschmeißt.
Das Gleiche nochmal für die
Fingervene. Das ist im Prinzip genau
dasselbe. Da muss man halt bloß ein
bisschen die Parameter anpassen, weil das
Licht von der anderen Seite kommt und die
Bilder an sich ein bisschen anders
aussehen. Funktioniert aber eigentlich
genauso. Und dann war halt der nächste
Schritt: Also jetzt hatten wir unsere
Aufnahmemethode. Wir hatten unsere
ausgedruckten Venenmuster. Und jetzt,
genau, ging es darum Attrappen zu bauen.
Und da haben wir erst mal ganz simpel
angefangen das einfach auszudrucken und
mal über diese Geräte zu halten. Und es
ist so, dass man - also wir es mit einem
Tintenstrahldrucker probiert - und man
sieht nichts. Das ist als würde man ein
weißes Blatt darüber halten. Und
irgendwann haben wir durch Zufall gesehen,
dass Laser-Toner-Tinte unter Infrarotlicht
einfach extrem gut zu sehen ist. Also
quasi sehr deutliche Linien. Das war dann
unser Ausgangspunkt. Und dann haben wir
uns an die Materialsuche gemacht, haben
irgendwie, also wir haben erst angefangen
irgendwie Papierlagen zu stapeln. Weil das
Hauptproblem war eigentlich die ganze
Zeit, dass die Aufnahmen immer zu hell
sind. Also es war permanent überstrahlt,
die Infrarot-LEDs waren einfach
zu hell. Und uns war klar wir müssen das irgendwie dämpfen.
Wir haben Latexhandschuhe verwendet.
Wir haben irgendwie uns Hände
gegossen aus allem Möglichen und sind
dann irgendwann auch mehr oder weniger
durch nen Zufall darauf gekommen das
Wachs, also Kerzenwachs oder noch genauer
Bienenwachs, eigentlich so aussieht wie
menschliches Gewebe unter Infrarotlicht.
Und haben uns dann so eine Gießform gebaut
aus Silikon und haben das einfach mal mit
Bienenwachs gefüllt. Da drauf kommt dann
einfach 'n Ausdruck mit Laser-Toner-Tinte
von den Venen. Und obendrauf wieder
eine dünne Schicht hellrotes Bienenwachs.
Und das funktioniert. Also man kann, wenn
man diese Attrappe dem Scanner
präsentiert, wird das einwandfrei erkannt.
Und da haben wir jetzt eine kleine
Livedemo vorbereitet, die hoffentlich
jetzt funktioniert. Jetzt umschalten hier.
starbug: Da ist Windows natürlich
schlafen gegangen.
...dim..dim...dim..dimmm
Windows starten, ja. Aber es geht schnell.
Gelächter
ahh
Gelächter
So.
Julian: genau, also im Prinzip ist das so:
Man vergibt hier eine ID, vierstellig, meine rechte Hand wär
irgendwie viermal die Null.
Computerstimme: Please place your
hand above the sensor
Starbug: Das war so klar.
Julian: Okay, wir müssen den USB-Stecker doch auch reinstecken.
Starbug: ne, ne moment
Das, da war das Windwos schlafen
Live-Demo das ist wieder mal typisch.
So,
ne Quatsch.
Nein nein nein nein nein.
Windows Windows.
USB eingesteckt sound - Gelächter
So jetzt aber.
Computerstimme: Please place your
hand above the sensor
Computerstimme: Access Granted
Das war jetzt meine rechte Hand. Jetzt kommt
das Gleiche hier nochmal in Wachsform.
Gelächter
Computerstimme: Please place your Hand above the sensor
Computerstimme: Access Denied.
Gelächter - Applaus
Computerstimme:
Please place your Hand above the sensor
Computerstimme: Access Denied.
Gelächter - Applaus
Starbug: Das geht schon.
Computerstimme: Please place your Hand above the sensor
Julian: Ja, Vorführeffekt.
Computerstimme: Access Denied.
Julian: Aber das ist halt der Scheinwerfer
Starbug: Echt?
Computerstimme: Please place your hand above the sensor
Computerstimme: Access Denied.
starbug: Na toll - Julian: OK
Starbug: Ha genau, mach mal 'n bisschen dunkler.
Julian: Super, danke.
Starbug: Sonst haben wir auch noch ein Video dafür - aber
das ist ganz schön wacklig. Gelächter
Computerstimme: Please place your hand above the sensor.
Computerstimme: Access denied.
Computerstimme: Please place your hand above the sensor.
Also, wir haben es gerade oben irgendwie echt oft probiert
und dann irgendwie hat es funktioniert, von daher.
Ja. Nein nein nein nein.
Ja, ich würd sagen dann...
Julian: ja dann machen wir weiter
mit Fingervenen.
Gelächter
Ne ne ne ne. Ne, mach erstmal das Video
Applaus
Also dass ihr uns das natürlich in wirklich glaubt irgendwie.
Wir haben hier dieses Video.
Ist wie gesagt ein bisschen wackelig und
irgendwie nicht so schön zu sehen.
Aber hier nochmal: Das ist die Hand, da drunter
ist der Sensor. Jetzt
seht ihr da gleich da unten irgendwo die
die Zahl wieder, die vierfach sieben ist
es dem Fall. Und jetzt kommt der... die Attrappe
- und da ist wieder viermal die 7.
Also wir versuchen's am Ende nochmal.
Das sollten wir auf jeden Fall noch hin kriegen.
Applaus
Starbug: Wieviel Zeit haben wir noch?
Ja lass uns das noch einmal probieren kurz unten.
Wir machen es nochmal kurz unter dem Tisch.
Gelächter No magic!
Computerstimme: Please place your hand above the sensor
Julian und Starbug: Ja!
Applaus
Applaus
Julian: Ja es ist tatsächlich so, also wahrscheinlich
die Scheinwerfer. Wenn genug Infrarotlicht
rauskommt dann reicht das schon aus um das
zu verfälschen.
Starbug: Okay, nächster Punkt war Fingervene.
Und hier auch das Gleiche: Also erstmal mein eigener
Finger um zu zeigen, irgendwie das auch wirklich eingelernt ist.
- Da ist hier jetzt
- Starbugg-Zeigefinger-rechts soll das heißen.
Und jetzt bitte beim ersten Mal.
Beide: Ja!
Starbug: Grüner Haken.
Applaus
Ach so, genau. Es geht noch weiter.
Julian: Es geht noch weiter, ja.
Das ist jetzt nochmal eigentlich die
gleiche Gießform für die Finger-Attrappen.
Gleiches Prinzip. Wir haben irgendwie aus
so naturfarbenem Bienenwachs so 'ne
Basisplatte gegossen. Dann kommt der
Ausdruck drauf, dann wird das Ganze mit
hellrotem Wachs nochmal eingepackt.
Funktioniert eigentlich super, mit dem
einzigen Unterschied dass bei der
Fingervene, haben wir das/den Ausdruck
gespiegelt und das Papier verkehrt herum
raufgelegt. Einfach weil das Licht von oben
kommt und diese LEDs in dem Fingervenen-
Scanner so viel heller sind als die bei
der Hand. Wir nutzen einfach die Schicht
von dem Papier noch als Dämpfer.
Genau. Auch schon einer meiner letzten Punkte ist
hier: Wir haben uns eigentlich die ganze
Zeit, während der Arbeit, so ein bisschen
gefragt: Was ist mit Lebend-Erkennung.
Ja, weil, also wir haben, also man konnte
Karotten einlernen, Kerzen einlernen. Und,
auch gerade ja die Hand-Venen-Hersteller,
also die Hand-Venen-Scanner-Hersteller
werben sogar damit, dass sie
Lebenderkennung machen. Was offensichtlich
nicht - also beide tun es - also was
offensichtlich nicht der Fall ist. Und
wenn man da mal so ein bisschen guckt und
einfach mal ein bisschen sucht und
recherchiert, dann findet man schnell,
dass es da echt etliche Paper zu gibt, wie
man sowas machen kann. Wir haben ja
einfach mal ein paar Beispiele
aufgelistet. Man kann zum Beispiel mit
Infrarot-Laser, kann man den Blutfluss
detektieren. Es gibt Arbeiten dazu, da
haben Leute einfach den Ausschnitt der
Bildaufnahmen enorm vergrößert und machen
verschiedene Aufnahmen und vergleichen
dann sozusagen die Größe der einzelnen
Venengefäße, einfach um zu sehen, ob da
quasi was pumpt und sich die Größe ändert.
Und es gibt auch die Möglichkeit, da
rechts am Rand, sowas wie einfach
Ausdrucke zu erkennen anhand der Struktur
von dem von dem Blatt oder eben von der
Druckertinte. Genau, und dann vielleicht
noch so als kleinen Ausblick und einfach
so ein paar gesammelte Gedanken, was wir
uns überlegt haben, falls die Hersteller
dann jetzt ihre Geräte besser machen
sollen, müssen wir natürlich auch
irgendwie unsere Angriffe anpassen und wir
könnten auf jeden Fall die Präzision
erhöhen, indem wir das Ganze irgendwie
lasern oder fräsen und halt ein geeignetes
Material finden, was genauso gut
funktioniert wie das, was wir jetzt gerade
machen. Man könnte das theoretisch auch
3D drucken, denn es gibt mittlerweile
auch schon Paper dazu, dass quasi Venen 3D
gescannt werden, dass man eben ein
dreidimensionales Venenmerkmal hat und das
letzte, das finde ich persönlich am
schönsten, man kann Blutgefäße auch
mittlerweile biologisch einfach drucken.
Also theoretisch könnte man seine Venen
auch einfach in Venengewebe ausdrucken. Ja
dann bleibt mir eigentlich nur noch zu
sagen: Vielen Dank an alle, die uns dabei
geholfen haben. Wir hatten sehr viel
Unterstützung auch gerade technisch. Also
Leute, die Geräte oder Kameras
beigesteuert haben. Danke an euch fürs
Zuhören und ja, gibt's Fragen?
Applaus
Herald-Angel: So, wer Fragen hat, wie
immer die Mikros sind hier vielseitigst im
Raum verteilt. Wir haben in der Summe glaub ich
acht Stück. Stellt euch dahin. Die wichtigsten
Hinweise sind: Fragen bestehen in der
Regel aus einem Satz, wo am Schluss ein
Fragezeichen kommt. Und wenn ihr in so ein
Mikro reden wollt müsst ihr nah dran. Also
nutzt die Chance, stellt euch zu den
Mikros und wenn ich das sehe, steht ein
Mikro Nummer 6 schon jemand.
Frage: Ja, tut. Wie wahrscheinlich ist es,
dass das unter realen Bedingungen
funktioniert? Bei der Bühne war das ja
bisschen kritisch.
Julian: Die Aufnahme oder die Authentifizierung
mit der Fake-Attrappe dann?
Frage: Mit der Fake-Attrappe dann.
Starbug: Man muss dazu sagen, das sind jetzt
irgendwie alte Systeme. Wir haben es aber
irgendwie auch auf den neuesten Hardware-
und Softwareversion getestet von den
jeweiligen Herstellern. Und tatsächlich
ist es so eine Frage, wie man es platziert.
Wenn man es halt ordentlich platziert,
dann sind die Wahrscheinlichkeiten realtiv
hoch. Du hast sogar Wahrscheinlichkeiten
mal ausgemessen oder?
J: Hab ich jetzt gerade nicht im Kopf.
aber an sich ziemlich hoch, ja.
S: Also es waren irgendwie sowas wie, also wenn die
Umgebungsbedingungen stimmen, irgendwie so
mit 80 prozentiger Wahrscheinlichkeit
irgendwie kriegt man es irgendwie
reproduziert. Das heißt das sind jetzt
hier nur die falschen Umgebungsbedingungen
gewesen. Wir haben auf jeden Fall auch noch vor
das auch noch mal ein bisschen
praxistauglicher zu versuchen. Also wie gesagt, Polen ist
ganz in der Nähe und wir sind da schon mit
Leuten in Kontakt.
Herald: Gut. Mikro Nummer 7 bitte.
Frage: Habt ihr mal eine Entropie-Analyse
auf die Daten gemacht? Das heißt wie
einzigartig sind die Venen in
verschiedenen Händen?
J: Wir nicht, aber da gibt es Arbeiten zu.
Ich glaube wir haben das in unserer
Papersammlung. Kann ich sonst irgendwo
verlinken bestimmt.
Herald: Mikron Nr. 4
F: Ich habe allgemein eine Frage. Wie
sieht es mit Tätowierungen aus. Also haben
die überhaupt irgendeinen einen Einfluss
auf Venenerkennung?
S: Also es gibt prinzipiell so ein paar
Probleme, gerade relativ dicke Finger oder
Hände sind ein Problem, weil die
Blutgefäße dann zu weit drinnen liegen.
Sehr starke Behaarung auf den Fingern ist
ebenfalls ein Problem. Und Tattoos sollten
dann ein Problem sein, wenn sie auch im
Infrarotbereich also in diesem nahen
Infrarotbereich absorbierend sind. Da habe
ich allerdings keine Erfahrung, wie das
aussieht. Wenn du ein
Tattoo hast, dann können wir es gerne mal
rauflegenn, wir sniffen mal mit und dann
gucken wir mal.
Herald: Mikro Nummer 2
F:Meine Frage ist jetzt schon so halb
beantwortet. Ich wollte fragen, was kann
man machen, dass der Finger von einem
Menschen eben nicht erkannt wird. Also
Verletzungen, kalte Hände?
S: Verletzungen sowas ist schwierig, also
auch gerade so Dreck, da ist es relativ
unkritisch, solange der Dreck halt
irgendwie nicht in dem Wellenlängenbereich
absorbierend ist. Muss man mal einfach
gucken. Also ich gehe davon aus, wenn du
jetzt irgendwie mit Edding deine Finger
voll malst, dann bist du auf jeden Fall auf
der sicheren Seite.
Herald: Sehen wir die nächsten Tage alle
mit schwarz angemalten Händen rumlaufen.
Wir nehmen mal eine Frage aus dem
Internet dran.
Signal-Angel: Das Internet fragt, von
welchem Politiker denn jetzt Venenbilder
in der nächstne Datenschleuder landen?
S: Ja, wir hatten tatsächlich versucht,
noch welche zu machen. Der Fotograf hatte
leider nicht so richtig Zeit wie beim
letzten Mal. Aber ich glaube also sowas
wie Innenminister ist natürlich auch immer
ein beliebtes Ziel. Wir sind noch dranne.
Applaus
Herald: Mikro Nummer acht.
F: Habt ihr mal mit dem Herstellern
gesprochen und was sagen die dazu.
J: Wir haben mit beiden gesprochen. Wir
hatten sogar das Glück, dass wir bei
Hitachi in Tokio direkt mit den Leuten
reden konnten. Die waren total nett. Haben
sich das angeguckt, haben gesagt, sie
haben das so auch noch nicht gesehen und
frickeln da jetzt irgendwie an einer
Lösung. Aber das hat immer noch genauso
funktioniert. Bei Fujitsu war es ein
bisschen anders. Die haben Leute hier in
Berlin gehabt, die haben uns da im Club
getroffen und die haben uns auch Geräte
mitgebracht. Haben sich das angeguckt, das
abgenickt. Das hatte bis jetzt aber
irgendwie noch keinen.
S: Also das war tatsächlich eine
interessante Erfahrung so als Responsible
Disclosure, wie unterschiedlich die
Hersteller reagieren können. Also wie
gerade schon gesagt zu Hitachi war halt
immer wirklich sehr zuvorkommend. Es war
irgendwie ein nettes Miteinander. Die
waren interessiert das irgendwie besser zu
machen und Fujitsu wird vermutlich auch
demnächst noch eine Stellungnahme zu dem
Vortrag rausgeben, wo es dann heißt, na
das ist alles nur im Labor machbar und
irgendwie gar keine sicherheitskritischen
also nicht sicherheitsrelevant. Das war
auf jeden Fall interessant zu sehen.
[Ruf aus dem Publikum ohne Mikro]: Die
Sicherheitslücke lag im System, das verwendet wird....XP verwendet wird...
S: Jaja. lacht
Herald: Bitte auch Kommentare oder so wenn dann über
die Mikros,
sonst ist es auch im Stream und
Recording nicht zu hören.
Mikro Nummer 6.
F: Euch geht ja langsam die Arbeit aus, denk ich.
Eure Fantasie. Was lässt dieser
Körper noch zu? Was kann man in diesem
Körper noch eventuell biometisch
verwenden, was ihr dann nachbauen werdet?
Gelächter
Nur mal so. Fünf Jahre, zehn Jahre, 15
Jahre.
S: Also es gab ein relativ lustiges
System, das hat den Herzschlag genommen
also halt so die Herschlagkurve. Ist
allerdings irgendwie auch letztes Jahr von
jemandem schon kaputt gemacht worden. Es
gibt die Ohrform anhand von Weißem
Rauschen, die sie ins Ohr rein projizieren
und dann die Reflektionen messen. Aber so
richtig, naja, DNA wird auf jeden Fall
kommen, aber das ist glaube ich, also, es
gibt heutzutage auch schon genug DNA-
Nachbildungsautomaten von daher. Ich sehe
nicht, dass da irgendwas sinnvoll noch
kommen kann.
F: Danke.
Herald: Mikro Nr. 5.
F: Ja zum Thema Lebend-Erkennung. Was
verkaufen die Hersteller einem da? Also
wenn man tot ist, dann ist die Extinktion
in den Venen eh anders, weil das Gewebe
nicht mehr perfundiert ist. Meinen die das
damit, oder?
J: Also wir glauben ja, also wirklich auf
der Seite von Fujitsu steht sowas wie: Ja
mit abgetrennten Körperteilen kann man das
ja nicht mehr machen. Publikum lacht Und also
deren Lebend-Erkennung meint momentan
anscheinend wirklich, dass eben venöses
Blut dieses Licht absorbiert. Und wenn das
nicht vorhanden ist, dann nicht, aber dass
so etwas wie Lasertoner-Tinte das auch
kann, hat da vielleicht keiner bedacht.
Wissen wir auch nicht, also wir haben
gefragt, beide Hersteller. Wollte uns
keiner sagen können, wissen wir auch
nicht.
Herald: Mikro Nummer eins.
F: Also ich hätte eine Frage und zwar hat
irgendein System die Attrappe erkannt,
also als Attrappe?
S: Da können wir nichts drüber sagen, also
wie gesagt, wir waren, wir waren bei
Hitachi und haben Sachen getestet, aber
das ist 'confidential'.
Herald: Es gibt noch Fragen aus dem
Internet, oder?
F: Ja.
Herald: Ja, nochmal.
F: Und zwar ist jetzt gelb unten und rot
oben?
J: lacht Also rot, die rote Seite wird dem
Sensor präsentiert.
Herald: Okay jetzt muss ich nochmal auf
meine, genau, da Nummer sechs noch eins. Das ist
von hier oben alles nicht zu sehen. Es
ist.
F: Wie lange habt ihr dafür gebraucht?
J: Also circa ein halbes dreiviertel Jahr.
Aber halt eben nicht Vollzeit, sondern so,
ja, nach Familie und
Arbeit. In Stunden haben wir es nie
umgerechnet, weiß ich nicht.
S: Also so grob wird es ungefähr einen
Monat Gesamtarbeit gewesen sein, wenn man
irgendwie erst einmal dahin gekommen ist.
Also wir haben es dann irgendwie auch sehr
verfeinert, dass es halt irgendwie oder
perfektioniert. Aber tatsächlich, wenn man
erst einmal herausgefunden hatte, wie es
funktioniert, ist das eine Sache von 15
Minuten. Du machst ein Foto, du
bearbeitest es kurz nach, druckst es aus,
gießt die Wachshand und fertig ist es.
Herald: Braucht ja nur erstmal die gute Idee.
Danach ist alles einfach. Mikro
Nummer 1!
F: Habt ihr auch mal überprüft welche
Unternehmen überhaupt Venenerkennung
alleine benutzen? Weil ich arbeite gerade
in einem infrastrukturrelevanten
Unternehmen Publikum lacht und die nutzen die
Venenerkennung kombiniert mit
Gesichtserkennung und Temperatur. Das
heißt die Temperatur der Hand muss stimmen
plus der Gesichtsabdruck. Also ist das
überhaupt noch relevant oder sind die
Systeme schon weiter?
S: Wie gesagt, so für Deutschland weiß ich
noch von einem Anbieter, die es einsetzen.
Die setzen es auch alleine ein. Also halt so mit
Zugangskarte. Für die ganzen anderen
Sachen musst dann halt die beiden Merkmale
separat irgendwie überwinden. Also ich
mein Gesichtserkennung ist auch schon
kaputt gemacht worden, die Temperatur, das
kriegt man auf jeden Fall auch hin, wird
natürlich schwieriger, aber
F: So 'ne Wachshand zerfließt dann durchaus mal.
S: Ne, ne, ne. Wir reden hier nicht von..
Hast du eine Körpertemperatur von 60 Grad, dass...?
Gelächter
F: War 'n Spaß.
J: Ja vielleicht auch kurz als Nachtrag,
also die Systeme in Japan, zumindest auch
in den Geldautomaten, die machen so etwas
nicht. Das sind ganz simple Venenscanner.
Also da gibt es nur ein Merkmal was da genommen wird.
S: Aber, also, wenn du...sag' doch mal wo du arbeitest.
Gelächter
F: Das sage ich dir nachher persönlich, aber..nicht hier.
S: Danke.
Herald: Gut, Mikro Nummer 3!
F: Bei einer Folie war zu sehen, dass auf
diesem Geldautomaten ein Fingerscanner
ohne diese Brücke obendrüber war. Wie
funktioniert denn der? Der kann ja dann
nicht durch meinen Finger leuchten sondern
nur unten gegen.
S: Das ist richtig. Das ist so, dass das
Licht nicht zwangsweise - das meinst du -
nicht zwangsläufig durchleuchten muss
sondern irgendwie, wenn du... Es wird von
der Seite eingeleuchtet und dadurch es
irgendwie dort innen gebeugt und irgendwie
zerstrahlt wird dann reicht es irgendwie
auch. Man kann entweder durchleuchten oder
halt aus aus Platzgründen als aus
Größenabwägungen kann man so die LEDs von der
Seite einstreuen lassen.
F: Hat es damit auch funktioniert?
S Ne, also wir haben kein System das so
arbeitet, aber ich würde davon ausgehen
dass halt maximal kleinere Änderungen im
Aufbau der Attrappe nötig wären und dann
sollte es auch funktionieren.
F: Danke
S: Jo
Herald: Micro Nummer 2.
F: Außer dem Laserdrucker hattet ihr noch
andere Ansätze, also Materialien die sich
dafür eignen würden?
J: Also CD-Marker, Eddings und so. Das hat
super funktioniert, wie gesagt, Karotten
kann man super einlernen also quasi
dreidimensionale Struktur manchmal aus um
da irgendwie im Infrarot, sag' ich jetzt
mal, noch mal 'ne Linie zu bilden.
F: Aber aber aus Karotten würde sich keine
Atrappe basteln...
J: Ne,ne.
S: Tatsächlich mit einem Stift nachziehen
ist halt deutlich schwieriger als einfach
auszudrucken, wir haben es mit
verschiedenen Druckern versucht, aber
gewisse Drucker sind dann einfach, haben
sich rausgebildet, was gut ist. Und alles
andere als halt dann in der Zukunft, wenn
die Hersteller nachlegen gucken wir mal
was man noch machen kann oder muss.
Herald: So, Micro Nummer fünf, da steht
auch noch wer.
F: Lässt sich eure Methode auch auf
Retinagefäßscanner adaptieren?
S: Sehr gute Frage. Tatsächlich, ich hab
ja es schon angedeutet, dass es eigentlich
fast keine Systeme gibt die noch nicht
kaputt sind. Retina ist tatsächlich der/das
letzte. Ich würde vermuten ja, das Problem
ist sich so ein Gerät zu beschaffen. Also wenn
du so ein Gerät und irgendwo rumzustehen
hast oder einer von euch, würden würden
wir da gerne mit spielen.
Herald: Micro Nummer 7.
F: Ihr hattet dieses Bild mit dem
Händetrockner und da waren spezielle
Aufkleber drauf. Hatte das eine besondere
Bedeutung?
S: Vermutlich ja.
Gelächter
J: Das ist echt, ja
Wir haben echt einfach nach diesen
Handtrockenern gegoogelt und die ersten
vier Bilder sahen alle so aus. Da dachten
wir, okay, da muss da wohl rein.
Scheint irgendeinen Grund zu geben,
dass diese Aufkleber existieren.
Herald: So, wir haben noch für ein, zwei letzte Fragen Zeit,
Nummer 2 hier vorne noch.
F: Wie viele Vorträge müsst ihr noch
halten bis die einschlägigen Industrien
erkennen dass biometrische Merkmale
Identifikation aber nicht Authentifikation sind
S: Pffff. Ich glaub die Frage würde ich mal unbeantwortet lassen. lacht
Herald: Nehmen wir doch mal 'ne Frage aus dem Internet.
Die sollen ja auch 'ne Chance kriegen.
Signal-Angel: Ja, und das Internet würd gern
wissen welchen Faktor man denn jetzt dazu
tun müsste, damit das Ganze sicherer wird.
S: Ja also so Lebenderkennung ist
zumindest mal eine gute Idee. Es gab ja
schon ein paar irgendwie Hinweise wie es theoretisch
funktioniert, würde es irgendwie alles
teurer machen. So richtig zusätzlich
Faktors man, man könnte zum Beispiel
gleichzeitig auch die Fingerabdrücke
nehmen. Also Fingerabdruck und Venen im
Finger oder halt die Hautrillen der Hand.
Aber das wäre halt auch wieder eine
Kombination, das heißt man muss halt dann
beide separat in einer Attrappe bauen.
Sehe ich ehrlich gesagt auch nicht so 'n großes Problem.
Herald: Nummer 2 noch.
F: Ihr habt ein halbes Jahr daran
gearbeitet, insgesamt vier Wochen. Wie
schwierig ist es jetzt wirklich an ein
Foto ranzukommen und das Foto zu machen,
also wie aufwendig ist dieser Prozess.
J: Mit diesen Kleinen oder mit der kleinen
Raspberry Pi-Kamera relativ easy. Das
haben wir jetzt auch hier noch nicht
verbaut. Vielleicht haben wir noch die
Zeit das hier mal zu testen. Aber das ist
wirklich, das kannst Du quasi im Video
laufen lassen, wenn du deine Hand da irgendwie
langsam drüber bewegst, dann sind das
einfach gute Aufnahmen, kannst du dir
Einzelframes herauspicken und die als Bild
nehmen. Das mit der Spiegelreflex
klar, da muss die Hand irgendwie auf jeden
Fall ein bisschen exponiert sein das du in
irgendeiner Form auch gut drauf kriegst.
Aber wir haben das halt auch so einfach
ich sag mal im Wohnzimmer gemacht. Wir haben das
jetzt nicht irgendwie in der Dunkelkammer
machen müssen. Sowas funktioniert auch
einfach so ganz normal auf der Straße.
S: Also wir haben vorher nochmal kurz einen
Test gemacht und so ein bisschen Real-
Life-Bedingungen, das war tatsächlich
irgendwie noch heute irgendwie zwei Stunden vor Ende
des Vortrags. Man sieht es schon. Es ist
natürlich nicht so schön wie wenn man es
halt ein bisschen mit ein bisschen Ruhe
und Kamera und so Einstellung kriegt man
auf jeden Fall hin. Es ist halt noch ein
bisschen Work in Progress.
F: Man kann die Hand ja auch manchmal
vielleicht einfach mehrmals fotografieren.
S: Genau, klar.
J: Oder Video machen.
Herald: Ich zieh gleich meine Handschuhe wieder an. lacht
Gut, vielen Dank an Starbug und Julian.
Nochmal einen großen Applaus.
Applaus
Abspannmusik
Untertitel erstellt von c3subtitles.de
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