Dieser Vortrag soll
mit weit verbreiteten falschen Vorstellungen aufräumen.
Der nahe Osten ist riesig und trotz all unserer Probleme
steht eines fest: Wir lieben es zu lachen.
Durch Humor können wir unsere Unterschiede positiv nutzen.
Wir müssen unsere Verantwortlichkeiten ernst nehmen,
uns selbst jedoch nicht.
Verstehen sie mich nicht falsch: Es gibt durchaus Comedy im nahen Osten.
Ich bin in einer Zeit aufgewachsen als fast schon religiös verehrte Schauspieler
aus Kuwait, Syrien und Ägypten
das Lachen benutzt haben um die Region zu verbinden
wie dies auch der Fußball leisten kann.
(Gelächter)
Jetzt ist der Moment zu dem wir über uns selbst lachen sollten
bevor andere mit uns lachen können.
Dies ist die Geschichte des rapiden Aufstiegs der Stand-Up Comedy im nahen Osten
ein Aufstand der Stand-Up Comedy wenn Sie so wollen.
Während ich in London beim Fernsehen arbeitete
bemerkte ich schnell
dass Comedy Menschen verbindet.
Also, der beste Nährboden für komödiantisches Talent
ist die Stand-Up Comedy Szene,
in der man zufällig sagt dass man 'killt' wenn man seine Sache ordentlich macht
und dass man 'bombt' wenn man schlecht abschneidet.
Für uns eventuell eine etwas unglückliche Verknüpfung
aber dies erinnert mich daran
dass wir einem Mann danken möchten dafür
dass er das letzte Jahrzehnt unermüdlich gearbeitet hat
um Comedians auf der ganzen Welt zu unterstützen,
insbesondere Comedians
mit einem Hintergrund aus dem nahen Osten.
(Applaus)
Wie meine guten Freunde Dean und Maysoon, zu sehen unten auf dem Bildschirm,
die zwei Jahre nach den Angriffen auf das World Trade Center
ein Festival begründeten um die Art und Weise wie Menschen
aus dem nahen Osten auf der ganzen Welt wahrgenommen werden zu verändern.
Das Festival läuft nach wie vor sehr gut. Mit einer postitiven Presse für die man sterben würde.
Außerdem haben drei Jungs die schon seit Jahren in L.A. arbeiten,
ein Iraner, ein Palästinenser und ein Ägypter
einen Comedy Act mit dem überaus passenden Namen 'Achse des Bösen' gegründet.
Und wo auch immer sie hinkamen,
sie haben gekillt!
Also, ich habe dieses Feuer zwar nicht gelegt aber ich habe Öl hineingegossen.
Ich bin seinerzeit für einen westlichen Fernsehsender als Leiter
des kreativen Ressorts nach Dubai gezogen.
Ich hatte die Aufgabe, die Handelsmarke einem Publikum im nahen Osten nahezubringen.
Also, der amerikanische Programmleiter
wollte neue regionale arabische Comedy.
In einem breiten arabischen Akzent ging mir durch den Kopf
"Berfekt."
(Gelächter)
Also, ich hatte Freunde in den USA
die einen erfolgreichen neuen Clan ins Leben gerufen hatten.
Und ich war fest entschlossen ihren Status
von einem Sonderfall im nahen Osten
einen Anstoß
in Richtung Erfolg zu geben.
Also, wie bei jeder neuen Idee war es nicht leicht.
Mein Plan hatte vier Phasen.
Als erstes würden wir westliche Inhalte aufkaufen und senden müssen.
Dann würde ich meine Freunde mitbringen und wir würden den ortsansäßigen Amateuren zeigen wie man es macht.
Das würden wir filmen und dann senden,
und daraufhin würde ich schließlich mit den örtlichen Amateuren arbeiten und neue Comedy schreiben können.
Aufgeregt präsentierte ich dieses Konzept dem Big Boss
und seine Reaktion bestand in einem "Äh, das verstehe ich nicht."
Also zog ich mich in meine Höhle zurück
und produzierte und unterstützte weiterhin Comedy
und erlaubte meinen Freunden mein Sofa
als operationale Drehscheibe vor Ort zu benutzen.
Also, im Schnellvorlauf zwei jahre vorwärts zum Anfang des Jahres 2007.
Die Erde drehte sich, wie auch das Besetzungsunskarussell in unserem Management.
(Gelächter)
Und wie durch göttliche Fügung
kam vieles zusammen
so dass diese Revolution letzten Endes Gestalt annehmen konnte.
Die Teile des Puzzles fügten sich dann wie folgt zusammen.
Als erstes nahmen die Axis Jungs ein Special für Comedy Central auf
das in den Staaten gesendet wurde
und auf Youtube großen Erfolg hatte.
Unser neuer Geschäftsführer aus Frankreich
glaubte an die Macht positiver Öffentlichkeitsarbeit...
(Gelächter)
und an Ideen 'du bon marche'.
Sagen wir einfach 'Value for Money'.
In Dubai produzierte ich eine Show für Ahmed Ahmed
um sein neues 'Achse' Special in einem brechend vollen Raum zu präsentieren.
Ich lud unseren neuen Geschäftsführer ein
und sobald er mitbekam dass wir einen vollbesetzten Raum mit lachenden Ungläubigen hatten
bestand seine Reaktion in einem einfachen:
"Bringen wir es auf den Weg.
Aber eines noch vorab: Versaut es nicht!"
Also machte ich mich - umgeben von einem großartigen Team -
flugs an die Arbeit.
Zufällig stieß ich auf
eine lustigen Burschen, einen Koreaner,
der das Ganze auf arabisch präsentieren würde
und somit optimal zur 'Achse des Bösen' passte.
Das ist wirklich so!
Also, während wir uns auf die Tour vorbereiteten
musste ich die Jungs daran erinnern sensibel mit den Eigenheiten der arabischen Kultur umzugehen.
und insbesondere die drei Bereiche
die ich schon erwähnt habe im mittleren Osten nicht anzurühren:
Vulgäre Inhalte - sauber bleiben! Glaubensvorstellungen, nicht Religion
und als drittes: Bolitik.
Finger weg von Bolitik im nahen Osten!
Natürlich mag man sich jetzt fragen was übrig bleibt.
Wie kann man Leute ohne Bolitik, Sex und Religion zum lachen bringen?
Ich würde sagen, schauen Sie sich eine beliebige gut geschriebene
und familienfreundliche Sitcom im Westen an.
Frage beantwortet!
Also, war die 'Achse' erfolgreich?
In vier Wochen hatten wir in fünf Ländern
tausende fanatischer Fans die kamen um sie live zu sehen.
Wir hatten Millionen von Zuschauern im Fernsehen und wurden in den Nachrichten erwähnt.
In Jordanien kam Ihre Majestät der König um sie zu sehen.
Tatsächlich waren sie so erfolgreich
dass man eine Raubkopie ihrer DVD kaufen konnte,
bevor sie im nahen Osten veröffentlicht wurde.
Überall.
Auf jeder Station der Tour
liessen wir Amateure vorsprechen.
Das filmten wir und sendeten es als Dokumentation.
Diese nannte ich "Drei Jungs und Wonho." [Wonho: 'one hoe' (eine Hure)]
Das ist wirklich sein Name.
Diese ganze Berichterstattung in Fernsehen und Internet
brachte uns jede Menge
Rekruten für unsere Sache.
In Dubai hatten wir dieses Jahr
die erste rein weibliche Stand-Up Show, quasi als Eigengewächs.
Wie sie sehen tragen zwei von ihnen Kopftücher
und, man glaubt es kaum, sogar sie können lachen.
Dubai ist für mich wie eine Hand die jeden unterstützt
der Dinge in Gang bringen will.
Vor 20 jahren
hatte niemand auch nur von Dubai gehört.
Schauen sie sich das Land heute an.
Mit einem inspirierenden Oberhaupt
enspricht die Eröffnung des höchsten Wolkenkratzers der Welt
etwa dem Hinzufügen eines Fingers zu dieser Hand
der auf all diejenigen zeigt,
die irreführende Geschichten über uns erzählen.
(Gelächter)
(Applaus)
Also, in nur drei Jahren haben wir viel erreicht,
inzwischen gibt es sogar Stand-Up Shows in Saudi Arabien.
Diese Komiker treten jetzt beim New York Festival auf.
Und der brillante Libanese
Nemr Abou Nassar den wir auf unserer ersten Tour dabei hatten
hatte gerade Auftritte in L.A.'s legendären Comedy Clubs.
Also tun wir offensichtlich unser bestes um unser Image von innen heraus zu verändern,
mit bombigem Erfolg.
(Gelächter)
Daher sollten sich Außenstehende den Bericht von CNN
über das zweite Comedy Festival in Aman anschauen.
Die Reporterin hat ihre Sache sehr gut gemacht und dafür möchte ich ihr danken
aber jemand hat vergessen die Mail bezüglich positiver Öffentlichkeitsarbeit
an denjenigen zu schicken, der den Newsticker unten auf der Seite bedient.
Während Deans auftritt steht zum Beispiel
im Ticker zu lesen: "USA: Verdächtiger machte gerichtsverwertbare Aussage."
Nun gut, wenn man es gewohnt ist Comedians zuzuhören
ist das nicht überraschend.
Betrüblicherweise führt mich das zu weiteren Klischees
die im Westen über den nahen Osten verbreitet sind.
Wir werden als Bombenleger, Milliardäre
oder Bauchtänzer gesehen.
Genug davon.
Wir sind nicht alle finstere Fanatiker
die den Ungläubigen töten wollen.
Wir wollen eine positive Geschichte
und ein positives Image vermitteln.
Tatsächlich steht eines für mich fest
wir lieben es wie verrückt zu lachen.
(Gelächter)
Wenn ich mich damit beschäftige
ob wir in den Medien richtig dargestellt werden
richte ich mich nach den folgenden drei Fragen:
Erstens: Wird der nahe Osten
in der Gegenwart
und im richtigen Zusammenhang dargestellt?
(Gelächer)
Zweitens: Lachen oder lächeln die Charaktere
aus dem nahen Osten
ohne dass man das Weisse in ihren Augen sieht?
(Gelächter)
Drittens: Wird der Charakter aus dem nahen Osten
auch von einem Schauspieler mit dem entsprechenden Hintergrund gespielt?
Ganz offensichtlich gibt es falsche Vorstellungen die richtiggestellt werden müssen.
In unserer Region haben wir damit angefangen.
Meine Herausforderung an den Rest der Welt
besteht darin bitte in Zukunft
ein positives Bild des nahen Ostens zu vermitteln.
Wenn Sie Inspiration benötigen besuchen Sie eines unserer Festivals,
schauen Sie was Sie im Internet finden oder schreiben Sie uns einfach.
Lassen Sie uns gemeinsam die Art und Weise verändern wie über uns berichet wird
und lassen Sie uns damit anfangen weit verbreitete falsche Vorstellungen zu berichtigen.
Bevor ich in den nahen Osten zurückkehre
möchte ich zuguterletzt als Anregung mit einem Zitat
eines der größten Sheiks schließen.
Mein Vater pflegt ihn "Asheik Azubare" zu nennen,
meine Mutter nennt ihn "Shakespeare".
(Gelächter)
"So zieh'n wir denn in Frieden,
denn Freiheit ist uns, nicht der Bann, beschieden."
Dankeschön!
(Applaus)