Saida Aden Said: Ich habe immer noch dieses furchtbare Bild im Kopf. Ich konnte Leute hinfallen sehen, Schüsse. Ich hatte solche Angst. Ich weinte wirklich viel. Ein Bekannter meiner Eltern packte meine Hand und sagte: "Los! Los! Los!" Ich fragte: "Wo ist meine Mutter? Meine Mutter? Meine Mutter?" Noria Dambrine Dusabireme: Nachts hörten wir Schüsse, wir hörten Gewehre. Es sollte Wahlen geben. Junge Leute gingen auf die Straße, sie streikten. Und die meisten der jungen Leute starben. SAS: Wir stiegen in ein Fahrzeug. Es war überladen. Menschen rannten um ihr Leben. So floh ich aus Somalia. Meine Mutter vermisste mich. Niemand sagte ihr, wohin ich gegangen war. NDD: Die Tatsache, dass wir nicht zum Unterricht gingen, nicht zum Markt gehen konnten, zu Hause festsaßen, machte mir klar, dass ich nach etwas Besserem streben konnte, wenn ich die Chance bekäme, für eine bessere Zukunft. (Musik) Ignazio Matteini: Global steigt die Zahl der Vertriebenen. Heute gibt es fast 60 Millionen Vertriebene auf der Welt. Leider hört es nicht auf. Chrystina Russell: Ich denke, die humanitäre Gemeinschaft erkennt langsam durch Forschung und Realität, dass das Problem von längerer Dauer ist. Baylie Damtie Yeshita: Diese Studierenden brauchen höhere Bildung, einen Abschluss, den Sie nutzen können. Wenn diese Studierenden jetzt in Ruanda leben, wenn sie umgesiedelt werden, können sie dennoch weiterstudieren. Trotzdem ist Ihr Abschluss überall nützlich. CR: Unser mutiges Projekt testet das Global Education Movement der Universität von Southern New Hampshire auf Skalierbarkeit, um Flüchtlingen und Menschen ohne sonstigen Zugang zu höherer Bildung Bachelor Abschlüsse und Wege in die Beschäftigung zu eröffnen. SAS: Es war fast unmöglich für mich als Flüchtling, mich weiterzubilden und eine Karriere aufzubauen. Ich heiße Saida Aden Said, und ich komme aus Somalia. Ich war neun Jahre alt als ich nach Kakuma kam, und ich begann mit 17 mit der Schule. Jetzt studiere ich im Bachelor an der SNHU. NDD: Ich heiße Noria Dambrine Dusabireme. Ich studiere meinen Bachelor of Arts in Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Wirtschaft. CR: Wir bedienen Studierende in fünf verschiedenen Ländern: Libanon, Kenia, Malawi, Ruanda und Südafrika. Wir sind sehr stolz auf 800 Absolventen mit Erstabschluss, über 400 mit Bachelor und fast 1.000 Studierende, die jetzt eingeschrieben sind. Das Besondere ist, dass wir uns auf das reale Flüchtlingsleben einstellen. Es gibt keinen Unterricht. Es gibt keine Vorlesungen. Es gibt keine Abgabetermine. Es gibt keine Abschlussprüfungen. Der Abschluss basiert auf Befähigung und ist nicht zeitgebunden. Man wählt frei aus, wann man sein Projekt beginnt. Man wählt frei aus, wie man es angeht. NDD: Wenn man die Plattform öffnet, sieht man die Zielsetzungen. Unter jeder Zielsetzung können wir Projekte finden. Wenn man ein Projekt öffnet, sieht man die Fähigkeiten, die man entwickeln muss, Anleitungen und einen Projektüberblick. CR: Das Geheimrezept der SNHU ist die Kombination von fähigkeitsbezogenem Online-Lernen und dem Lernen in Präsenz mit Partnern, um umfassende Unterstützung zu liefern. Das beinhaltet akademische Unterstützung. Es bedeutet psychosoziale Betreuung, medizinische Betreuung und auch die nachgeschaltete Beschäftigungsförderung, die effektiv zu einer 95-prozentigen Abschlussquote und 88 Prozent Beschäftigung führt. NDD: Ich bin Praktikantin im Social-Media-Management. Das hat mit meinem Studium der Kommunikationswissenschaft zu tun. Ich habe so viel in meinem Projekt und in der echten Welt gelernt. Das strukturierte Praktikum ist eine echte Chance für Studierende, ihr Können zu erproben, für uns, um Beziehungen aufzubauen zwischen dem Praktikum und späteren Beschäftigungsaussichten. (Musik) Dieses Modell hört wirklich damit auf, Zeit und Universitätsvorschriften in den Mittelpunkt zu stellen und stellt stattdessen Studierende in den Mittelpunkt. IM: Das SNHU-Modell bricht Althergebrachtes auf. Sehr stark. Es bricht stark mit der traditionellen Art der hiesigen höheren Bildung. BDY: Es kann das Leben der Studierenden aus diesen gefährdeten und Flüchtlingsgemeinschaften verwandeln. NDD: Mit dem Abschluss kann ich einfach wiederkommen und überall arbeiten, wo ich will. Ich kann zuversichtlich auf Englisch meinen Master angehen, wovon ich vorher nicht geträumt hätte. Und ich habe die nötige Selbstsicherheit und Fähigkeiten, um wirklich mit der Arbeitswelt fertig zu werden, ohne Angst zu haben, es nicht zu schaffen. SAS: Ich wollte immer mit der Gemeinde arbeiten. Ich will eine Non-Profit- Organisation gründen. Wir befürworten Frauenbildung. Ich will wie eine Botschafterin sein und sie ermutigen, zu lernen und ihnen sagen, dass es nie zu spät ist. Es ist ein Traum.