Oh, hallo, willkommen bei System Fail, die Show, in der Fortschritt ein relatives Konzept ist. Ich bin eine nichtweiße Frau. Oh, Wow! Ich bin eine Mutter. Oh, Wow! Ich bin eine cisgender Millenial, die die mit einer allgemeinen Angststörung diagnostiziert wurde. Oh mein Gott. Ich bin intersektional, aber mein Leben ist keine Ankreuzübung. Ich verweigere mich den falschen, patriarchalen Vorstellungen was eine Frau sein kann und darf. Heute stehe ich hier als stolze Latina der ersten Generation und Offizierin bei der CIA. ♫ Ich habe das Auge des Tigers, ein Kämpfer, der durch Feuer tanzt. Weil ich ein Sieger bin werdet ihr mich brüllen hören ♫ Was zum Teufel! Ich bin angeekelt. Ich bin ihr Gastgeber, Dee Dos und mit der Ausnahme von Jeff Bezos, Elon Musk und Preppern "Jetzt sehen wir nicht mehr dumm aus, oder?" "Auf das Ende der Welt!" "Prost" war es ein schwieriges Jahr für die Menschheit "Ich will sterben!" Für diejenigen, die in diesem Strudel aus allgemeiner Empörung und ständiger Angst, gefangen waren kann man leicht vergessen, dass das Jahr 2019 geprägt war von einer Welle von Volksaufständen, wie es sie seit mehr als einem halben Jahrhundert nicht mehr gegeben hat. Von Haiti bis Hong Kong gingen Menschen auf die Straße und lieferten sich heftige Straßenschlachten mit schwer bewaffneten staatlichen Sicherheitskräften. und reaktionären Paramilitärs Der Aufstand verbreitete sich über die Grenzen, und die in einem Land entwickelten Taktiken wurden von Genoss*innen tausende Kilometer entfernt aufgegriffen und angepasst Hinter den Barrikaden und auf besetzten Plätzen wurden neue Bündnisse geformt, die in der gemeinsamen Erfahrung von Korruption, Straffreiheit der Polizei, und der allgemeinen Entfremdung des Spätkapitalismus. Und dann ganz plötzlich, "In den letzten zwei Wochen, haben sich die Covid-19 Fälle außerhalb Chinas um das dreizehnfache gesteigert." Der Beginn der Covid-19 Pandemie half die Straßen für einige Zeit zu leeren aber es änderte sich nichts a den systemischen Ptoblemen, die den Aufstand auslösten So dauerte es nicht lange bis die Unruhen wieder begannen und neue Aufstände in Ländern ausbrachen, die bisher verschont geblieben waren. Im Feuer des globale Aufruhrs, sahen einige bereits das Ende des Neoliberalismus selbst. Es ist daher ziemlich passend, dass einige der heftigsten Erschütterungen aus dem Land kamen, in dem dieses Wirtschaftssystem geboren wurde Chile In Folge des Aufstandes 1968, "Konflikte, die unter der Oberfläche schlummerten, entluden sich, Chaos beherrscht die Staße." Das Kapital antwortete mit einer groß angelegten wirtschatflichen Umstrukturierung. Einen Verbündeten fanden sie in General Augusto Pinochet. Nachdem er 1973 durch einen von den USA unterstützten Putsch an die Macht kam, Setzte er eine Reihe von Milton Friedmans Schülern an politische Spitzepositionen. "Ich mochte das nie,...äh" [Stottern] ...diese Diktatur!" Diese Gruppe freier Marktwirtschaftler, bekannt als die "Chicago Boys, "Die Bären!" gestalteten das Land in ein Labor für die neoliberale Schocktherapie. "Mit der Unterstützung des IWF und der Weltbank, wurden öffentliche Investitionen gekürzt. Ressourcen, Land und Dienstleistungen wurde privatisiert, und Bestimmungen zu Gunsten des Großkapitals geändert." "Die damit verbundenen moralischen Fragen sind schwierig und kompliziert." Pinochet wurde 1990 aus dem Amt gedrängt, als Teil der offizielen Umwandlung Chiles in eine Demokratie. "Demokratie ist gut, oder?" Dennoch wurden viele der unterdrückerischen Züge des Staates beibehalten, einschließlich der Verfassung, die 1980 vom Militär verfasst wurde In den nächsten Jahrzehnten, als der Glanz der Demokratie nachließ, "Und was soll das Problem sein?" "Es funktioniert nicht!" stellte sich eine zunehmende Enttäuschung mit der politischen Klasse ein fruchtbarer Boden für einige der dynamischsten und militantesten sozialen Bewegungen der Welt. Seit der "Pinguinrevolution" 2006 diente die chilenische Studentenbewegung als eine wahre Schmiede des Kampfes, die hunterdtausende Junge Menschen in den Taktiken des Straßenkampfes schulte und dabei immer wieder die Gesellschaft lahm legte in ihrem Streben nach einem neuem freien und partizipatorischen Bildungssystem. Aufbauend auf den früheren Mobilisierungen von "Ni una menos" und der welweiten "Me Too" Kampagne, startete die starke chilenische Frauen*bewegung eine Welle von Protesten, Blockaden und Besetzungen um ein Ende der Belästigungen, Feminizide, Übergriffe, Einkommensungleichheiten und der Machokultur, die dem zu Grunde liegt, zu fordern. Die Forderung nach der Abschaffung von vorgeschriebenen Gernderrollen und stetige Angriffe auf patriarchale Institutionen und gesellschaftliche Normen machen die chilenische Frauen*bewegung zu einem lebedigen Katalysator in sozialen Bewegungen, und diente als Inspiration für FLINTA auf der ganzen Welt. Ein anderer Nerv des Widerstandes kommt von den Mapuche, die indigenen Bewohner von Wallmapu, einer Nation in den kolonialen Grenzen von Chile und Argentinien. In den letzten Jahrzehnten neue Verstärkung des Kampfes der Mapuche um Selbsbestimmng, die sich in einem Wiederaufleben der Kultur, langfristigen Landbesetzungen, vermehrten Angriffen auf extraktive Industrien, und größerer Unterstützung ihrer Forderung nach Unabhängigkeit in breiteren soziale Mobilisierungen. 2018 wurde der ehemalige Präsident Sebastian Piñera wiedergewählt. Piñera ist ein inkompetenter Milliardär, und ist bekannt für seine frauenfeindlichen Kommentare in der Öffentlichkeit. Er wird von allen großen sozialen Bewegungen in Chile gehasst. Am 6. Oktober 2019, während einem indigenen Aufstand im nahegelegenen Ecuador verkündete Chiles Verkehrsbehörde einen 30 Pesos Anstieg von Ticketpreisen in Santiago. Das kam nicht gut an. Am nächsten Tag begannen Aufrufe zu einer groß angelegten Schwarzfahrkampagne unter der Parole "¡EVADE!" zu verbreiten. In den folgenden Tagen und Wochen fegte eine Welle von organisierten Aktionen durch Santiagos Metro. (singend) Weicht aus! Bezahlt nicht! Es gibt einen anderen Weg zu kämpfen! Tausende Student*innen sprangen über die Drehkreuze, und lieferten sich einen Wettlauf mit der Polizei. Am 18. Oktober eskalierten die Spannungen in öffentliche Unruhen und Krawalle, Brandstiftung, Plünderung und Barrikaden auf den Hauptstraßen der Hauptstadt. "Was wir auf der Straße gesehen und gehört haben zeigt eine massive Ablehnun des gesamten Systems im allgemeinen. 45 Jahre des Freimarkt Fundamentalismus und das Ergebnis von starker sozialer Ungleichheit." Piñero rief als Antwort den Ausnahmezustand aus, verhängte eine Ausgangssperre und schickte das Militär als Ordnungsmacht auf die Straße zum ersten Mal seit der Diktatur. Das half nicht die Unruhen zu beenden und am nächsten Tag hatte der Aufstand auf Concepcion und Valparaiso übergegriffen und es ging gerade erst los. "Brennende Läden und U-Bahnstationen" Mehr als drei Tage und Nächte Krawalle, fast alle 136 Metrostationen in Santiago wurden verwüstet, 78 schwer beschädigt und 19 angezündet. Zahlreiche Busse und Züge gingen ebenfalls in Flammen auf, neben weiteren Bushaltestellen, Banken und dem Büro der italienischen Energiefirma ENEL. WALMART gab bekannt, dass 6o ihrer Fiialen geplündert worden sind und sechs komplett ausbrannten. Der Aufstand, der als soziale Explosion bekannt wurde, entwickelte sich in eine Bewegung, die Millionen von Menschen aus dem ganzen Land anzog. Der Ausdruck bestand in Massenprotesten, Nachbarschaftsversammlungen, und der Verfeinerung der Straßenkampftechniken, die von Militanten in der Türkei, Griechenland und Hong Kong entwickelt worden waren. Angesichts der unnachgiebigen Proteste, sagte Piñero am 20. Oktober die COP25 Klimakonferenz und den APEC Gipfel ab. "Das war der Gipfel, auf dem Xi Jingping und Trump einen großen Handelsvertrag beschließen wollten" "Chile zieht sich jetzt zurück" Das war das erste mal, dass ein wichtiger internationaler Gipfel wegen Protesten abgesagt wurde seit dem "Kampf um Seattle 1999". Am 15. November verkündete Piñera eine Volksabstimmung über eine neue Verfassung eine lange Erhobene Forderung von einem Teil der sozialen Bewegungen. Trotz dieser Zugeständnisse kam es weiter monatelang zu Auseinandersetzungen und Demonstrationen bis zum Beginn der Covid-19 Pandemie. Der chilenische Staat hat die Pandemie rücksichtslos zu seinem Vorteil ausgenutzt. "Dieses Mal meinen sie es ernst. Das ist die Botschaft, die die Regierung vermitteln will indem sie tausende Soldaten auf die Straße schickt." Seit März 2020 hat das Militär einen der härtesten und längsten Lockdowns der Welt durchgesetzt. Die Unterdrückung der Revolte forderte ebenfalls ihren Tribut. 5540 dokumentierte Fälle von Menschenrechtsverletzungen an Demonstranten, inklusive Vergewaltigung und Folter durch die Polizei. Mindestens 36 Menschen wurden getötet und 460 Menschen wurde in die Augen geschossen. Während der Unruhen wurden mehr als 27.000 Menschen verhaftet. Bis heute sitzen 2500 davon im Gefängnis. Einige warten seit mehr als anderthalb Jahren auf ihre Anhörung oder einen Prozess. Der Staat erließ neue Gesetze, die plündern und Barrikadenbau schärfer kriminalisierten. Davor hatte eine Gesetzesänderung dem Staat bereits mehr Ermessenspielraum bei Bewährungsstrafen verschafft, was effektiv längere Haftstrafen für die politischen Gefangenen bedeutet. Am 22. März begannen 9 Anarchist*innen einen gemeinsamen Hungerstreik in 4 Gefängnissen, in dem sie die Wiederherstellung der ehemaligen Bewährungsstrafen und Freiheit für Marcelo Villarroel forderten einem Anarchisten, der bereits 25 Jahre hinter Gittern verbracht hatte und nicht vor 2036 freigelassen werden soll. Der Hungerstreik dauerte 50 Tage während denen die Gefangenen misshandelt wurden inklusive Prügel, Zwangsübungen und Wasserentzug. In den letzten Jahren gab es in Chile auch einige Hungerstreiks von Mapuche-Gefangenen gegen die unbefristete Untersuchungshaft, der sie wegen der kolonialen Antiterror-Gesetze ausgeliefert waren. Einige dauerten mehrere Monat, einer im letzten Jahr von 34 Gefangenen sogar beeindruckende 123 Tage. Das Verfassungsreferendum fand am 25. Oktober letzten Jahres statt. Trotz der großen Menge an Enthaltungen unterstützten mehr als 80% die neue Verfassung. Die nächste Etappe waren am 15. März die Wahlen der 155 Personen für die Verfassungsversammlung, die einen Verfassungsentwurf erarbeiten sollte. Als Geste für die sozialen Bewegungen, wurde vorher verkündet, dass diese Versammlung paritätisch mit Männern und Frauen besetzt ist plus 10 Vertreter der indigenen Gruppen des Landes. Bei diesen Ankündigungen schossen Piñera Zustimmungswerte um 5% auf insgesamt 7%. Der ganze Prozess zeigte die Uneinigkeit in Strategien und Zielen auf. Viele Aktivist*innen verwiesen auf die unmittelbaren Vorteile einer neuen Verfassung und die Verankerung von Errungenschaften aus zwei Jahrzehnten Kampf. Andere kritisierten das Verfahren der Verfassungsversammlung und forderten, dass der Verfassungsentwurf von den Nachbarschaftsversammlungen erabeitet werden sollte. Schließlich gibt es die Anarchist*innen, die das Ganze als Vereinahmung sehen. "Das ist das Spektakel in seiner deutlichsten Form. Soziale Beziehungen zwischen Menschen Gruppen, die durch Bilder vermittelt werden." und eine Ablenkung vom Kampf, der in nächtlichen Auseinandersetzungen mit der Polizei weitergeht. Sowie Angriffe auf Holzunternehmen in Wallmapu. Um mehr darüber zu hören, habe ich mit einem Anarchisten aus Santiago, Javiera gesprochen. Hallo Javiera, wie geht es dir? Sehr gut. Das ist eine Schöne Maske. Oh, du kannst das für das Interview anbehalten. Welche Auswirkungen hatte die "Eplosion" auf die chilenische Gesellschaft? Wie haben sich die Dinge seit der Pandemie geändert? Wie kam es zu den regionalen Versammlungen in Chile und was für Aktivitäten verfolgen sie? Was sind deine Gedanken über den Prozess der Verfassungsversammlung? Was bedeutet es für ein Land, wenn die neue Verfassung von Pikachu geschrieben wird? Danke Javiera Wir haben das Ende dieser Folge System Fail erreicht. Das ganze Interview mit Javiera und anderen Teilnehmern des Aufstandes findet ihr in einer nächsten Folge des Circle A Podcasts. Für mehr englischsprachige Berichte über den sozialen Krieg in Chile schaut beim Ex-worker Podcast, Radio Invasion oder enoughisenough14.org vorbei. Diese Folge war eine Zusammenarbeit mit unseren Genoss*innen von AantiMidia und Windborn Films. Schaut euch unbedingt ihre Dokumentation "Chile, veins of resistance" an verfügbar auf Kolektiva Media oder auf der Website veinsofresistance.net Aufgrund ihrer jämmerlich geringen Rechenleistung, haben meine menschlichen Produzenten von SubMedia diese Show vorerst auf Eis gelegt um ihre geringe Aufmerksamkeitsspanne auf andere Projekte zu richten. Erwartet mich im Herbst mit einigen Upgrades und Verbesserungen in der Show zurück. Um SubMedia zu unterstützen könnt ihr eine einmalige Spende oder dauerhaften Support geben unter Sub.Media/Donate. Oder ihr kauft unseren Merch unter Sub.Media/gear Folgt uns auf allen Datensammelplattformen sucht einfach nach submedia. Oder noch besser, setzt euch auf unsere E-Mailliste um bei jeder neuen Folge< benachrichtigt zu werden. Viel Erfolg Menschen THE END