[Script Info] Title: [Events] Format: Layer, Start, End, Style, Name, MarginL, MarginR, MarginV, Effect, Text Dialogue: 0,0:00:06.54,0:00:08.87,Default,,0000,0000,0000,,Wie konnte ein Tyrann wie Adolf Hitler, Dialogue: 0,0:00:08.87,0:00:12.76,Default,,0000,0000,0000,,der den größten Völkermord in der\NGeschichte der Menschheit begang, Dialogue: 0,0:00:12.76,0:00:15.86,Default,,0000,0000,0000,,in einem demokratischen Land\Nan die Macht kommen? Dialogue: 0,0:00:16.35,0:00:19.41,Default,,0000,0000,0000,,Die Geschichte beginnt\Ngegen Ende des Ersten Weltkrieges. Dialogue: 0,0:00:19.41,0:00:22.65,Default,,0000,0000,0000,,Nachdem die Alliierten 1918\Nweiter erfolgreich voranschritten, Dialogue: 0,0:00:22.65,0:00:26.17,Default,,0000,0000,0000,,wurde den Deutschen klar, dass sie\Nden Krieg nicht mehr gewinnen konnten. Dialogue: 0,0:00:26.17,0:00:29.34,Default,,0000,0000,0000,,Sie unterschrieben einen Waffenstillstand,\Nder den Krieg beendete. Dialogue: 0,0:00:29.34,0:00:31.79,Default,,0000,0000,0000,,Während das Kaiserreich\Nin sich zusammenbrach, Dialogue: 0,0:00:31.79,0:00:35.46,Default,,0000,0000,0000,,nahmen Bürgerunruhen\Nund Arbeiterstreiks landesweit zu. Dialogue: 0,0:00:35.67,0:00:37.87,Default,,0000,0000,0000,,Aus Angst vor einer\Nkommunistischen Revolution Dialogue: 0,0:00:37.87,0:00:41.30,Default,,0000,0000,0000,,formten die größten Parteien zur\NUnterdrückung der Aufstände ein Bündnis, Dialogue: 0,0:00:41.30,0:00:44.52,Default,,0000,0000,0000,,woraus sich die parlamentarische \NWeimarer Republik gründete. Dialogue: 0,0:00:45.05,0:00:48.57,Default,,0000,0000,0000,,Das durch die Alliierten aufgezwungene\NFriedensabkommen durchzusetzen, Dialogue: 0,0:00:48.57,0:00:51.65,Default,,0000,0000,0000,,war eine der ersten Aufgaben\Nder neuen Regierung. Dialogue: 0,0:00:51.66,0:00:56.39,Default,,0000,0000,0000,,Neben Verlusten von über einem Zehntel\Nder Gebiete und einem Abbau der Armee Dialogue: 0,0:00:56.39,0:00:59.94,Default,,0000,0000,0000,,musste Deutschland die volle\NKriegsverantwortung übernehmen. Dialogue: 0,0:00:59.94,0:01:04.100,Default,,0000,0000,0000,,Außerdem musste es Reparationen zahlen,\Nwas die Wirtschaft weiter schwächte. Dialogue: 0,0:01:05.72,0:01:10.50,Default,,0000,0000,0000,,Viele Veteranen und Nationalisten\Nempfanden das als Demütigung. Dialogue: 0,0:01:10.50,0:01:14.03,Default,,0000,0000,0000,,Sie glaubten fälschlicherweise,\Nman hätte den Krieg gewinnen können, Dialogue: 0,0:01:14.03,0:01:18.61,Default,,0000,0000,0000,,wenn die Armee nicht von Politikern\Nund Gegnern betrogen worden wäre. Dialogue: 0,0:01:19.38,0:01:23.02,Default,,0000,0000,0000,,Hitler wurde von diesem Gedanken besessen Dialogue: 0,0:01:23.02,0:01:27.61,Default,,0000,0000,0000,,und in seinem Fanatismus und Irrglauben\Nsah er die Juden als Sündenbock an. Dialogue: 0,0:01:28.08,0:01:32.22,Default,,0000,0000,0000,,Seine Worte stießen auf Resonanz\Nbei der antisemitischen Gesellschaft. Dialogue: 0,0:01:32.78,0:01:37.54,Default,,0000,0000,0000,,Zu dieser Zeit waren bereits Tausende\Nvon Juden in die Gesellschaft integriert, Dialogue: 0,0:01:37.54,0:01:41.70,Default,,0000,0000,0000,,aber viele Deutsche sahen sie\Nweiterhin als Außenseiter an. Dialogue: 0,0:01:42.29,0:01:47.21,Default,,0000,0000,0000,,Der Erfolg der Juden nach dem 1. Weltkrieg\Nführte zu unbegründeten Anschuldigungen Dialogue: 0,0:01:47.21,0:01:50.68,Default,,0000,0000,0000,,des Umsturzes\Nund der Kriegsprofitmacherei. Dialogue: 0,0:01:50.68,0:01:54.48,Default,,0000,0000,0000,,Man muss allerdings betonen,\Ndass diese Verschwörungstheorien Dialogue: 0,0:01:54.48,0:01:57.81,Default,,0000,0000,0000,,nur aus Angst, Wut, und Fanatismus \Nheraus entstanden sind Dialogue: 0,0:01:57.81,0:01:59.89,Default,,0000,0000,0000,,und nicht auf Fakten beruhten. Dialogue: 0,0:01:59.89,0:02:02.53,Default,,0000,0000,0000,,Trotzdem hatte Hitler Erfolg\Nmit diesen Anschauungen. Dialogue: 0,0:02:02.53,0:02:05.86,Default,,0000,0000,0000,,Nachdem er einer kleinen nationalistischen\NPartei, der NSDAP, beitrat, Dialogue: 0,0:02:05.86,0:02:09.12,Default,,0000,0000,0000,,wurde er durch seine manipulativen\Nöffentlichen Reden zu ihrem Führer Dialogue: 0,0:02:09.12,0:02:12.47,Default,,0000,0000,0000,,und zog immer größere Massen an. Dialogue: 0,0:02:12.100,0:02:16.49,Default,,0000,0000,0000,,Durch die Kombination von Antisemitismus\Nund populistischer Verbitterung Dialogue: 0,0:02:16.49,0:02:19.94,Default,,0000,0000,0000,,beschuldigten die Nazis sowohl\NKommunismus als auch Kapitalismus Dialogue: 0,0:02:19.94,0:02:23.99,Default,,0000,0000,0000,,als internationale jüdische Verschwörungen\Nzur Zerstörung Deutschlands. Dialogue: 0,0:02:24.77,0:02:27.71,Default,,0000,0000,0000,,Doch die NSDAP war nicht\Nvon Anfang an populär. Dialogue: 0,0:02:27.71,0:02:32.66,Default,,0000,0000,0000,,Nach einem erfolglosen Putschversuch\Nwurde die Partei verboten Dialogue: 0,0:02:32.66,0:02:35.55,Default,,0000,0000,0000,,und Hitler musste aufgrund von\NLandesverrat ins Gefängnis. Dialogue: 0,0:02:35.55,0:02:38.22,Default,,0000,0000,0000,,Doch nachdem er ein Jahr später \Nwieder entlassen wurde, Dialogue: 0,0:02:38.22,0:02:40.62,Default,,0000,0000,0000,,begann er sofort, die Bewegung\Nwieder aufzubauen. Dialogue: 0,0:02:41.22,0:02:45.29,Default,,0000,0000,0000,,Im Jahr 1929 kam es dann \Nzu einer Weltwirtschaftskrise. Dialogue: 0,0:02:45.29,0:02:49.17,Default,,0000,0000,0000,,Die amerikanischen Banken zogen\Nihre Kredite von Deutschland ab Dialogue: 0,0:02:49.17,0:02:53.94,Default,,0000,0000,0000,,und die ohnehin schwache Wirtschaft \Nin Deutschland brach über Nacht zusammen. Dialogue: 0,0:02:53.94,0:02:56.53,Default,,0000,0000,0000,,Hitler zog seinen Vorteil\Naus der Wut der Bevölkerung, Dialogue: 0,0:02:56.53,0:02:58.26,Default,,0000,0000,0000,,brachte ihnen einen Sündenbock Dialogue: 0,0:02:58.26,0:03:01.74,Default,,0000,0000,0000,,und versprach, Deutschland wieder\Nzu seiner einstigen Größe zu verhelfen. Dialogue: 0,0:03:02.73,0:03:06.11,Default,,0000,0000,0000,,Die etablierten Parteien waren nicht\Nin der Lage, die Krise zu meistern, Dialogue: 0,0:03:06.11,0:03:10.40,Default,,0000,0000,0000,,während die linke Opposition mit\Ninneren Streitigkeiten zu kämpfen hatte. Dialogue: 0,0:03:11.10,0:03:15.34,Default,,0000,0000,0000,,So kam es, dass frustrierte Bürger\Nanfingen, die Nazis zu unterstützen Dialogue: 0,0:03:15.34,0:03:21.97,Default,,0000,0000,0000,,und die Wählerstimmen in zwei Jahren \Nvon nur 3 % auf über 18 % stiegen. Dialogue: 0,0:03:22.60,0:03:26.22,Default,,0000,0000,0000,,Im Jahr 1932 stellte sich Hitler\Nder Wahl zum Reichspräsidenten, Dialogue: 0,0:03:26.22,0:03:29.94,Default,,0000,0000,0000,,verlor die Wahl aber an den Kriegshelden\NGeneral von Hindenburg. Dialogue: 0,0:03:30.20,0:03:35.52,Default,,0000,0000,0000,,Dennoch zeigte sich mit 36 % der Stimmen\Ndie starke Unterstützung Hitlers. Dialogue: 0,0:03:35.98,0:03:39.04,Default,,0000,0000,0000,,Im darauffolgenden Jahr überredeten\NBerater und Wirtschaftsführer Dialogue: 0,0:03:39.04,0:03:42.64,Default,,0000,0000,0000,,Präsident Hindenburg, Hitler zum\NReichskanzler zu ernennen, Dialogue: 0,0:03:42.64,0:03:46.19,Default,,0000,0000,0000,,um seine Popularität für \Nihre eigenen Zwecke zu nutzen. Dialogue: 0,0:03:46.87,0:03:50.39,Default,,0000,0000,0000,,Der Reichskanzler war zwar nur\Nder Verwaltungschef des Parlaments, Dialogue: 0,0:03:50.39,0:03:53.55,Default,,0000,0000,0000,,aber Hitler gelang es, seine Macht\Nständig weiter auszudehnen, Dialogue: 0,0:03:53.55,0:03:58.99,Default,,0000,0000,0000,,während seine Unterstützer Gegner\Nin paramilitärischen Gruppen bekämpften. Dialogue: 0,0:03:59.55,0:04:02.59,Default,,0000,0000,0000,,Hitler verbreitete Angst \Nvor einem kommunistischen Aufstand Dialogue: 0,0:04:02.59,0:04:06.22,Default,,0000,0000,0000,,und behauptete, nur er könne\NRecht und Ordnung wiederherstellen. Dialogue: 0,0:04:07.06,0:04:13.62,Default,,0000,0000,0000,,1933 wurde ein junger Arbeiter wegen\NBrandstiftung im Parlament verhaftet. Dialogue: 0,0:04:14.11,0:04:16.52,Default,,0000,0000,0000,,Hitler überzeugte daraufhin die Regierung, Dialogue: 0,0:04:16.52,0:04:19.04,Default,,0000,0000,0000,,Notverordnungen zu erlassen. Dialogue: 0,0:04:19.05,0:04:23.01,Default,,0000,0000,0000,,Innerhalb einiger Monate wurde\Ndie Pressefreiheit abgeschafft, Dialogue: 0,0:04:23.01,0:04:25.13,Default,,0000,0000,0000,,andere Parteien wurden verboten Dialogue: 0,0:04:25.13,0:04:27.73,Default,,0000,0000,0000,,und judenfeindliche Gesetze etabliert. Dialogue: 0,0:04:28.60,0:04:30.93,Default,,0000,0000,0000,,Viele von Hitlers ersten\Nradikalen Unterstützern Dialogue: 0,0:04:30.93,0:04:35.01,Default,,0000,0000,0000,,wurden verhaftet und exekutiert,\Nzusammen mit potenziellen Konkurrenten. Dialogue: 0,0:04:35.47,0:04:39.36,Default,,0000,0000,0000,,Nach Hindenburgs Tod\Nim August 1934 stand fest, Dialogue: 0,0:04:39.36,0:04:42.22,Default,,0000,0000,0000,,dass es keine Neuwahlen geben würde. Dialogue: 0,0:04:42.54,0:04:45.94,Default,,0000,0000,0000,,Viele von Hitlers ersten Maßnahmen\Nerforderten noch nicht einmal Dialogue: 0,0:04:45.94,0:04:47.65,Default,,0000,0000,0000,,die Unterdrückung der Massen. Dialogue: 0,0:04:47.65,0:04:50.76,Default,,0000,0000,0000,,Durch seine Reden nutzte er\Ndie Angst und Wut der Menschen, Dialogue: 0,0:04:50.76,0:04:54.71,Default,,0000,0000,0000,,um sie dazu zu bringen, ihn\Nund die NSDAP zu unterstützen. Dialogue: 0,0:04:54.71,0:04:58.18,Default,,0000,0000,0000,,Derweil pflichteten Geschäftsmänner\Nund Intellektuelle Hitler bei, Dialogue: 0,0:04:58.18,0:05:01.29,Default,,0000,0000,0000,,um in der öffentlichen Meinung\Nauf der richtigen Seite zu sein. Dialogue: 0,0:05:01.29,0:05:03.92,Default,,0000,0000,0000,,Sie versicherten sich selbst und einander, Dialogue: 0,0:05:03.92,0:05:06.77,Default,,0000,0000,0000,,Hitlers extreme Rhetorik sei nur Show. Dialogue: 0,0:05:06.77,0:05:09.98,Default,,0000,0000,0000,,Jahrzehnte später bleibt Hitlers Aufstieg\Nnoch immer eine Warnung, Dialogue: 0,0:05:09.98,0:05:14.95,Default,,0000,0000,0000,,wie anfällig demokratische Institutionen\Nsein können, wenn die Bürger wütend sind, Dialogue: 0,0:05:14.95,0:05:19.63,Default,,0000,0000,0000,,und ein Führer dazu geneigt ist,\Nihren Zorn und ihre Angst auszunutzen.