[Script Info] Title: [Events] Format: Layer, Start, End, Style, Name, MarginL, MarginR, MarginV, Effect, Text Dialogue: 0,0:00:08.63,0:00:12.65,Default,,0000,0000,0000,,Mit närrischen Plänen und seinem \Ntörichten Umgang mit den Göttern Dialogue: 0,0:00:12.65,0:00:18.27,Default,,0000,0000,0000,,regierte König Midas das antike Phrygien\Nmehr schlecht als recht. Dialogue: 0,0:00:18.27,0:00:22.55,Default,,0000,0000,0000,,In der griechischen Mythologie war er \Nals skrupelloser Herrscher bekannt, Dialogue: 0,0:00:22.55,0:00:27.13,Default,,0000,0000,0000,,dessen Eskapaden seine Untertanen\Nverblüfften und die Götter irritierten. Dialogue: 0,0:00:27.13,0:00:30.36,Default,,0000,0000,0000,,Midas lebte in Saus und Braus, Dialogue: 0,0:00:30.36,0:00:33.24,Default,,0000,0000,0000,,verwöhnte sich und seine geliebte Tochter Dialogue: 0,0:00:33.24,0:00:36.73,Default,,0000,0000,0000,,und aß und trank hemmungslos. Dialogue: 0,0:00:37.24,0:00:40.86,Default,,0000,0000,0000,,Kein Wunder, dass er sich\Nzu Dionysus hingezogen fühlte, Dialogue: 0,0:00:40.86,0:00:44.05,Default,,0000,0000,0000,,dem Gott des Weines,\Ndes Theaters und der Feste. Dialogue: 0,0:00:48.17,0:00:52.95,Default,,0000,0000,0000,,Eines Tages fand Midas im Rosengarten\Neinen schlafenden Satyr, Dialogue: 0,0:00:52.95,0:00:56.27,Default,,0000,0000,0000,,der nicht nur vom Blumenduft\Nberauscht war. Dialogue: 0,0:00:56.27,0:01:00.31,Default,,0000,0000,0000,,Midas erkannte den Satyr\Nals Anhänger Dionysos' Dialogue: 0,0:01:00.31,0:01:03.96,Default,,0000,0000,0000,,und ließ ihn seinen Kater\Nim Palast auskurieren. Dialogue: 0,0:01:04.92,0:01:09.44,Default,,0000,0000,0000,,Erfreut über des Königs Gastlichkeit,\Ngewährte ihm Dionysos einen Wunsch. Dialogue: 0,0:01:10.08,0:01:13.44,Default,,0000,0000,0000,,Midas warf einen gierigen Blick um sich. Dialogue: 0,0:01:13.44,0:01:17.81,Default,,0000,0000,0000,,Trotz seines luxuriösen Lebens\Nwaren ihm kostbare Juwelen, Dialogue: 0,0:01:17.81,0:01:22.30,Default,,0000,0000,0000,,feinste Seide und prächtiger\NZierrat noch nicht genug. Dialogue: 0,0:01:22.30,0:01:25.33,Default,,0000,0000,0000,,Er fand, seinem Leben fehle es an Glanz Dialogue: 0,0:01:25.33,0:01:28.33,Default,,0000,0000,0000,,und er benötige mehr Gold. Dialogue: 0,0:01:28.33,0:01:31.81,Default,,0000,0000,0000,,Darauf schenkte der Gott Midas die Gabe, Dialogue: 0,0:01:31.81,0:01:34.83,Default,,0000,0000,0000,,alles, was er berührte,\Nzu Gold werden zu lassen. Dialogue: 0,0:01:34.83,0:01:37.71,Default,,0000,0000,0000,,Verzückt wandte sich dieser \Nseinen Besitztümern zu. Dialogue: 0,0:01:37.71,0:01:41.95,Default,,0000,0000,0000,,Bei der leisesten Berührung\Nverwandelten sich die Palastmauern, Dialogue: 0,0:01:41.95,0:01:44.35,Default,,0000,0000,0000,,erglänzten die Steinstatuen Dialogue: 0,0:01:44.35,0:01:47.29,Default,,0000,0000,0000,,und glitzerten die Kelche. Dialogue: 0,0:01:47.29,0:01:49.65,Default,,0000,0000,0000,,Wie im Wahn lief er durch sein Haus Dialogue: 0,0:01:49.65,0:01:53.46,Default,,0000,0000,0000,,und brachte jeden Gegenstand \Nzum Schimmern. \N Dialogue: 0,0:01:54.36,0:01:56.69,Default,,0000,0000,0000,,Schon bald strotzte der Palast vor Gold Dialogue: 0,0:01:56.69,0:02:00.72,Default,,0000,0000,0000,,und Midas' wahnsinniges Lachen\Nhallte von den Wänden wider. Dialogue: 0,0:02:01.98,0:02:04.50,Default,,0000,0000,0000,,Erschöpft und hungrig von seiner Raserei Dialogue: 0,0:02:04.50,0:02:08.91,Default,,0000,0000,0000,,griff er nach einer Traube \Naus der frisch vergoldeten Obstschale. Dialogue: 0,0:02:08.91,0:02:11.36,Default,,0000,0000,0000,,Doch fast biss er sich die Zähne aus, Dialogue: 0,0:02:11.36,0:02:14.63,Default,,0000,0000,0000,,denn das Obst wurde\Nin seinem Mund zu Metall. Dialogue: 0,0:02:14.63,0:02:18.51,Default,,0000,0000,0000,,Als er einen Laib Brot ergriff,\Nverhärteten sich die Krumen. Dialogue: 0,0:02:19.29,0:02:22.06,Default,,0000,0000,0000,,Missmutig warf sich Midas auf sein Bett -- Dialogue: 0,0:02:22.06,0:02:26.49,Default,,0000,0000,0000,,doch seine weichen Kissen\Nhatten sich in reines Gold verwandelt. Dialogue: 0,0:02:27.50,0:02:31.78,Default,,0000,0000,0000,,Als seine Tochter seine Klagen hörte,\Nbetrat sie den Raum. Dialogue: 0,0:02:31.78,0:02:35.19,Default,,0000,0000,0000,,Aber als Midas sie umarmen wollte,\Nsah er mit Schrecken, Dialogue: 0,0:02:35.19,0:02:39.10,Default,,0000,0000,0000,,dass sie zu einer\Ngoldenen Statue erstarrt war. Dialogue: 0,0:02:39.10,0:02:42.45,Default,,0000,0000,0000,,Bestürzt über seine Tat\Nflehte Midas die Götter an, Dialogue: 0,0:02:42.45,0:02:44.64,Default,,0000,0000,0000,,ihn von seiner Gabe zu befreien. Dialogue: 0,0:02:44.88,0:02:48.76,Default,,0000,0000,0000,,Aus Mitleid mit dem törichten König\Nriet ihm Dionysos, Dialogue: 0,0:02:48.76,0:02:51.88,Default,,0000,0000,0000,,seine Hände im Fluss Paktolos zu waschen. Dialogue: 0,0:02:51.88,0:02:56.52,Default,,0000,0000,0000,,Als Midas die Hände eintauchte,\Ntropfte das Gold von seinen Fingerspitzen. Dialogue: 0,0:02:57.16,0:03:00.35,Default,,0000,0000,0000,,Zu Hause fand er \Nseine Tochter lebendig vor, Dialogue: 0,0:03:00.35,0:03:03.23,Default,,0000,0000,0000,,sein Palast war wie immer\Nund er freute sich. Dialogue: 0,0:03:04.62,0:03:06.87,Default,,0000,0000,0000,,Man könnte denken, er habe daraus gelernt, Dialogue: 0,0:03:06.87,0:03:10.52,Default,,0000,0000,0000,,aber nur einige Wochen später\Nbeging er die nächste Dummheit: Dialogue: 0,0:03:10.52,0:03:13.77,Default,,0000,0000,0000,,Er beleidigte den Gott der Musik\Nund der Sonne, Apollon, Dialogue: 0,0:03:13.77,0:03:17.12,Default,,0000,0000,0000,,indem er Pan den größeren Musiker nannte. Dialogue: 0,0:03:17.12,0:03:21.17,Default,,0000,0000,0000,,Apollon erklärte verächtlich,\Nder König müsse Eselsohren haben, Dialogue: 0,0:03:21.17,0:03:25.28,Default,,0000,0000,0000,,um so falsch zu urteilen,\Nund verwandelte Midas entsprechend. Dialogue: 0,0:03:26.91,0:03:29.09,Default,,0000,0000,0000,,Erneut bereute der sein Verhalten Dialogue: 0,0:03:29.09,0:03:32.55,Default,,0000,0000,0000,,und verbarg in der Öffentlichkeit\Nseine haarigen Ohren. Dialogue: 0,0:03:32.95,0:03:35.34,Default,,0000,0000,0000,,Nur sein Barbier bekam sie zu Gesicht. Dialogue: 0,0:03:35.34,0:03:40.14,Default,,0000,0000,0000,,Bei einem sehr peinlichen Termin im Palast\Nwurde er zur Geheimhaltung verpflichtet. Dialogue: 0,0:03:40.14,0:03:44.46,Default,,0000,0000,0000,,Der Barbier unterdrückte sein Lachen\Nund versuchte, das Geheimnis zu bewahren, Dialogue: 0,0:03:44.46,0:03:46.64,Default,,0000,0000,0000,,aber es erdrückte ihn. Dialogue: 0,0:03:47.39,0:03:51.53,Default,,0000,0000,0000,,Eines Tages verließ er die Stadt\Nund grub ein Loch. Dialogue: 0,0:03:52.04,0:03:56.35,Default,,0000,0000,0000,,Er steckte seinen Kopf hinein\Nund flüsterte verzweifelt: Dialogue: 0,0:03:56.35,0:03:58.99,Default,,0000,0000,0000,,"Midas hat Eselsohren." Dialogue: 0,0:04:00.05,0:04:03.43,Default,,0000,0000,0000,,Bald darauf spross\Nein Büschel Schilf an dem Ort, Dialogue: 0,0:04:03.43,0:04:06.07,Default,,0000,0000,0000,,wo der Barbier seine Worte begraben hatte. Dialogue: 0,0:04:06.07,0:04:10.98,Default,,0000,0000,0000,,Wenn der Wind wehte, trug es\Nsein Flüstern als Echo durch die Luft: Dialogue: 0,0:04:10.98,0:04:15.63,Default,,0000,0000,0000,,"Midas hat Eselsohren." Dialogue: 0,0:04:16.21,0:04:20.48,Default,,0000,0000,0000,,Bei diesem Klang hoben die Esel\Nauf den Feldern wissend die Köpfe Dialogue: 0,0:04:20.48,0:04:24.76,Default,,0000,0000,0000,,und die Menschen lachten sich\Nwegen des Königs Torheit ins Fäustchen. Dialogue: 0,0:04:25.42,0:04:30.74,Default,,0000,0000,0000,,Goldzauber und Eselsohren\Nbrachten Midas wenig Achtung. Dialogue: 0,0:04:31.11,0:04:34.79,Default,,0000,0000,0000,,Und während andere Herrscher\Nmit Statuen und Tempeln geehrt wurden, Dialogue: 0,0:04:34.79,0:04:38.21,Default,,0000,0000,0000,,erinnerte sich sein Volk\Nein wenig anders an ihn: Dialogue: 0,0:04:38.21,0:04:43.22,Default,,0000,0000,0000,,in den Tiefen des glitzernden Flusses\Nund dem Rauschen des phrygischen Winds.