EasterHegg 18 Vorspannmusik
Benjamin: Ja, ich heiße Benjamin Wand und
ich wollte über Orgelbau erzählen. Warum
Warum tue ich das? Erstens mag ich einfach
Musikinstrumente so ganz allgemein, und
dann ist mir auch aufgefallen dass es
eigentlich ein ganz cooles Nerd-Thema ist,
weil es nämlich zwei Sachen verbindet die,
oder es hat zu zwei Sachen die einfach
immer bei so Nerd-Sachen dabei sind,
nämlich erstens Sachen zugänglich machen,
also das ist halt, Musikinstrumentenbau
wird noch ziemlich doll von Meister auf
Schüler weitergegeben und das ist nicht so
supertoll öffentlich dokumentiert und ist
einfach cool Sachen zu reverse-engineeren.
Und die andere Sache ist dass man bei
Nerd-Sachen auch immer gerne Sachen sehr
abstrus optimiert, und das ist auf alle
Fälle bei Musikinstrumentenbau auch
gegeben, also die sind sehr, die arbeiten
sehr präzise und haben sehr genaue
Vorstellungen davon was sie da machen, ist
also sozusagen eigentlich ist
Musikinstrumentenbau insgesamt n perfektes
Nerd-Thema. Ja, alle haben schon eine
Orgel gesehen, die sieht so aus, und das
was ihr jetzt sehr ist sozusagen nur die
Fassade, da sind und noch viel mehr
Orgelpfeifen innen drinne, man nimmt halt
nur ein paar die man hübsch findet und
macht sich vorne dran, wie so ein
Interieur Designer Mensch macht das. Und
hinter diesem, das Ding heißt Rückpositiv
wenn er in der Mitte von der Empore so
Orgelpfeifen sind, dahinter ist der
Spieltisch, also sozusagen das User
Interface. Aber ich dachte ich sage erst
mal was ist allgemein so hat, also
Gelächter
irgendwo müssen Daten rein, also man
drückt auf Knöpfe und Kram und dann kommt
irgendwo Luft, eine große Kirchenorgel
läuft bei sowas wie 0,1 bar aber halt sehr
viel Volumen, deswegen gibt es diese
Bälge. Orgelbauer packen tatsächlich auch
heute noch Steine auf ihre Bälge um die
zu beschweren. Irgendwie müssen Daten von
A nach B, da haben sich viele Orgelbauer
schon viele Sachen überlegt, die haben
meistens mit mechanischer Übertragung zu
tun oder mit pneumatischer Übertragung und
jetzt halt natürlich auch elektronisch.
Dann haben wir organisierte Luft das ist
quasi das was eigentlich passiert bei
Blasinstrumenten, die geht zu den Pfeifen
und Töne kommen raus. Wie gesagt, es gibt
sehr viele verschiedene Arten
Orgelpfeifen, die klingen ein bisschen
unterschiedlich. Das sind jetzt gängige
Modelle die freundlicherweise mal jemand
gezeichnet hat für die Wikipedia, und dann
ist es so dass quasi von jeder Sorte
Pfeife für die drinnen ist einmal eine
Tastatur voll Pfeifen vorhanden sind, also
ganz kleine bis ganz große, und die heißen
dann irgendwas mit Fuß und das ist die
länge vom tiefsten Ton, also wenn eine
Reihe Orgelpfeifen zum Beispiel „8 Fuß“
heißt dann bedeutet das die längste Pfeife
ist 8 Fuß lang, 2,40 Meter. Das, könnte
man sagen, ist das Cockpit von einer
romantischen Orgel. Orgeln waren, … also
gibt es so eine große Periode in der
Barockmusik und eine große Periode in der
romantischen Musik. Die haben die
Tastaturen die nennt man bei der Orgel
Manual und dann hat es da unten noch eine
Fuß-Tastatur, das heißt Pedal, dann hat es
Zeug um Dynamik einzustellen und zwar hier
unten gibt es diese Fußtritte, die kann
man, also, ein Hebel kann man so bewegen
es gibt auch welche die kann man rollen,
es gibt es auch hier an der Seite, und da
gibt es Anzeigen dafür was der Status da
jeweils ist. Und dann gibt es diese ganzen
Kippschalter und das sind die
Registerschalter, die machen sozusagen ob
eine Reihe Orgelpfeifen gerade an ist. Man
kann sich das so vorstellen, angenommen
ihr habt diese Sorten Orgelpfeifen, die
kleben dann an einer Tastatur, also es
gibt immer ein Set Orgelpfeifen pro
Tastatur, das ist jetzt nur eine Oktave
aber quasi in jedem Kästchen wäre dann
eine Pfeife, von jeder Sorte eine, in
jeder Größe eine, viereinhalb Oktaven für
eine Tastatur und zweieinhalb für das
Pedal. Und die stehen in so einem
Pfeifenstock, es ist nicht zwangsläufig
genau rechteckig sondern die fräsen da
auch mal um die Ecke wenn es besser hin
passt. Und wenn man halt Pfeifen auswählt,
also jetzt in diesen beiden orangen
Reihen, die sind quasi an, und dann drückt
man einen Ton, dann bekommen die jetzt
gelb eingezeichneten Pfeifen Luft und es
tutet. Ja? So funktioniert es. Okay, und
was jetzt? Ich mag halt wie gesagt
Musikinstrumente und ich habe letzten
Sommer ein Orgelbau-Praktikum gemacht und
ich fand es leider schrecklich, aber für
mich war ein Resultat dass ich versuchen
wollte eine Orgel zu bauen mit richtiger
Dynamik wie auf einem Klavier. Jetzt bin
ich schon eins zu weit aber das macht
nichts. Und zwar so, das ist jetzt eine
Aufnahme die ich … elektronisch … klingt
nicht toll, aber einfach nur dass ihr seht
was ich meine mit Dynamik, weil es sind
halt nicht nur Musiker immer da. Es muss
noch funktionieren.
elektronisches Klavier
Das ist jetzt sozusagen „Klavier“,
wenn man verschieden doll drückt
kommen laute und leise Töne.
elektronisches Klavier
Wenn man das mit einer Orgel macht, klappt
das nicht, egal, wie doll man drückt, ja?
Hammond-Orgel
Unschwer zu erkennen.
Hammond-Orgel
Das ist nun ein altes Ding, zu versuchen
Tasteninstrumenten Dynamik beizubringen,
so ist ja auch das Klavier entstanden,
beim Cembalo hat man sich beschwert dass
es so klingt wie 8-Bit-Musik und man
wollte aber mehr Auflösung einfach.
Gelächter
Genau. Und bei der Orgel hat das bis jetzt
nicht so richtig doll gut funktioniert, da
gibt es verschiedene Gründe für. Erstens
haben Tasteninstrumente generell einen
Schwerpunkt auf Musiktheorie. Also wenn
ihr euch eine Band vorstellt ist der Typ
am Keyboard der Nerd, nicht immer, aber
das ist so ein Ding. Und dass ein Ton auf
einem Tasteninstrument, dass es
ein Zustand ist, ein digitaler Zustand,
erkauft Polyphonie. Man kann viele Töne
gleichzeitig spielen und ganz komplexe
Sachen machen auf dem Klavier und das kann
man machen weil halt ein Ton immer ein
Ding ist, sonst wärs krass. Es gibt auch
dieses Seaboard wo man so schieben kann
mit dem Finger, ich habe noch keine
vernünftige Musik dafür gesehen zumindest
noch keine polyphone. Es ist einfach der
Klassiker das Tasteninstrumente und
Musiktheorie sind eng verbunden und halt
auch mit Polyphonie. Dann ist es so bei
Orgeln: die sind sehr teuer und sehr
konservative Leute geben das Geld, Kirchen
und so, die haben kein Bock auf
Experimente. Und wenn jetzt ein Erfinder
was baut, der baut einen Prototyp mit
drei Tönen, und dann macht ein Musiker
gesungen: dü dü dü dü dü dü.
„Was ist das? Ich kann nichts anfangen
damit.“ Und dann das ist auch noch so,
also es gibt grundsätzlich zwei Typen von
Orgelpfeifen die auch auf dem Bild waren,
Labialpfeifen und Lingualpfeifen, und das
sind Labialpfeifen. Die sehen aus wie eine
Blockflöte und funktionieren auch so, und
die sind begrenzt in ihren Fähigkeiten
Dynamik darzubieten, weil sich die Tonhöhe
ändert, also so.
Labialpfeife
Hört ihr das? Also es wird ein bisschen
höher und tiefer, und das ist halt
eigentlich was das viele Sachen in der
Musik schwierig macht, nicht unmöglich
aber es ist immer ein Nachteil. Es gab
halt wie schon in dem Foto gezeigt, von
dem Cockpit, bis jetzt Versuche, Dynamik
zu bekommen auf der Orgel. Das erste ist
ein Schwellwerk, und zwar hat es da ein
Set Orgelpfeifen tut man in eine Schachtel
und die haben Türen vorne dran und die
kann man auf und zu machen und je
nachdem wie weit die Türen offen sind
desto laut oder leise ist es. Dann, in der
romantischen Orgel hat man sich was
ausgedacht das heißt Registerschweller, da
werden … sozusagen … kann man nicht nur
die Kippschalter einzeln an- und
ausschalten sondern es gibt auch so
Presets, wo man machen kann: Stufe eins,
zwei, drei, vier, fünf “laut”, und dann
geht es von selbst … schaltet sich von
selbst die Orgelpfeifen ab und zu, je
nachdem wie laut man das macht. Aber dann
hat es immer noch keinen Einfluss wie doll
man drückt auf eine Taste, ja? Diese
Lautstärke-Einstellung ist immer für ein
ganzes Keyboard, und dann ist es so, dass,
auch in der romantischen Musik, gab es
Orgeln die hatten die Funktion dass wenn
man eine Taste drückt, man drückt sie nur
halb runter, dann kriegt die Pfeife nur
halb Luft. Das ist schön, und es ihr habt
ja gesehen mit der Pfeife, es ist ein
bisschen schwierig aber man kann das
machen. Das hat ein Bisschen den Nachteil
bei den romantischen Orgeln gehabt dass
wenn man dann die Taste drückt musste man
immer alle Ventile gleichzeitig anheben
die zu jeder Orgelpfeife gehört, das heißt
wenn man viele Orgelpfeifen auf einmal
spielen wollte, muss man sehr tolle
drücken mit dem Finger, deswegen ist es so
ein bisschen schwierig für die Hände von
Musikerinnen und Musikern gewesen. Und
jetzt kann man das aber schön nachzubauen
mit Elektronik und man misst einfach wie
tief ist die Taste reingedrückt, mit einem
Hall-Sensor, und dann bewegt man ein
Ventil auf der anderen Seite, so wie das
wie das eingegeben wurde. Dazu gibt es
auch diesen tollen Vortrag, da wird das
sehr ausführlich erklärt wie diese Firma
Heuss das macht, das ist halt ein Mitarbeiter
von denen, die das programmiert haben. Das
Problem ist aber, weshalb ich das nicht
als Lösung ansehe: man kann einfach nicht
mit halb gedrückten Tasten spielen. Stellt
euch vor, ihr würdet etwas programmieren
und da gäbe es Shortcuts, die würden
auf halb runter gedrückten Keys liegen.
Gelächter
Das ist nett gemeint aber deswegen nenne
ich das dass „Expressives Spiel“, das ist
nicht wirklich Dynamik aber das ist
Expressives Spiel. Und ich würde nicht
sagen dass es schlecht ist, das ist cool,
aber das halt immer noch nicht so richtig
Dynamik. Was habe ich bis jetzt gemacht?
Also erstens habe ich dieses, bin ich
dieses Problem mal angegangen dass Pfeifen
diese Eigenschaft haben, dass der Ton
sich, dass die Tonhöhe sich ändert,
beziehungsweise nicht ich habe das
gemacht, sondern vor 25 Jahren hat sich ein
Mensch eine Art Orgelpfeife neu ausgedacht
Da muss ich erstmal zu FreeCAD.
Das ist eine Stimmzunge von der
Mundharmonika oder von irgend ‘nem anderen
Harmonika-Instrument, das funktioniert so
dass diese dünne Scheibe Blech auf einer
dicken Schreibe festgenietet ist, und wenn
man jetzt von oben rein pustet dann gibt's
’n Ton. Der klingt ungefähr so.
Mundharmonika-Ton
Und das interessante was der sich
ausgedacht hat, Ernst Zacharias hieß der
Typ der sich diesen Mechanismus hat
einfach lassen oder jetzt rausgekriegt
hat, ist, wenn man so ein Teil falsch rum
in ein Rohr rein macht, das dürfte
eigentlich nicht funktionieren,
funktioniert aber trotzdem. Und das ist
jetzt leider eine Pfeife die spricht
ziemlich schnell an aber ich hab mal
selber eine gebaut, wie gesagt, die hat
die schöne Eigenschaft dass man die
Lautstärke ein Bisschen ändern kann ohne
dass die Tonhöhe ändert.
Zacharias-Pfeife
Man sieht allerdings, wenn man sich das im
Spektrogramm anguckt, dass sich die
Obertonstruktur ein bisschen ändert.
Zacharias-Pfeife
Also wenn man doller pustet gibt es viel
Obertöne, es ist jetzt nicht komplett
nebenwirkungsfrei, aber an sich ist das
schon mal ganz cool. Dann habe ich ganz
viele Orgelpfeifen 3d-gedruckt und ich
habe ein paar mitgebracht. Das sind jetzt
diese, und was ich gemacht habe, also es
gibt sozusagen so Listen von wie man das
macht, wie man die Proportionen macht wenn
man eine verschiedene Größe hat an
Orgelpfeifen, und ich habe jetzt einfach
mal einmal so ein Standard-Set gemacht mit
verschiedenen dicken Rohren. Der Grund für
die Rohre ist logischerweise: Orgelpfeifen
sind groß, die passen nicht in den
3D-Drucker, ich wollte keine Holzarbeiten
machen, Blei ist nicht so schön der Küche.
Gelächter
Also Orgelmetall ist ein tolles Material
aber es ist nicht so richtig zugänglich
für Privatpersonen. Das sind jetzt Pfeifen,
die eigentlich zusammengehören sollten,
die gemacht sind nach so Standardmaßen.
Labialpfeife
Vielleicht sollten wir mal auf das
Spektrogramm nochmal gehen, das ist auch
ganz interessant. Und der Sinn an der
Sache soll jetzt seien dass dieses dieses
Oberton-Zeugs ein bisschen ähnlich
ausschaut.
Labialpfeife
Ich würde sagen das geht, also bei andere
Pfeifen sehen ziemlich viel anders aus,
dass zum Beispiel eine Flöte.
Labialpfeife
Sieht man, ja?
unhörbare Publikumsfrage
Ja, genau also vielleicht sollte ich ein
bisschen auf das Ding eingehen. Der untere
Ton ist immer der den du hörst also zum
Beispiel hier der, und dann ist es so dass
in so einem Resonator dann nicht nur
dieser Grundton schwingt sondern auch
immer Mehrfache von den Grundtönen, und je
nachdem was man da für ‘ne Form hat an den
Pfeifen, also wie wie groß man genau
dieses Loch macht im Verhältnis zum
Durchmesser und der Länge, diese
Proportionen die beeinflussen halt in
Klang, und so gibt es diese verschiedenen
Arten von Orgelpfeifen.
unhörbare Publikumsfrage
‘Wie viel der Obertöne will ich drin
haben’ war die Frage, ich soll die Fragen
wiederholen. Das ist … ich würde voll
gerne von normalen Orgelpfeifen solche
Aufzeichnungen haben, die habe ich nicht.
unhörbare Publikumsfrage
Diese Dinger einmal zu drucken in
verschiedenen Größen, da war das Ziel, zu
gucken ob das klappt wenn ich die
sozusagen gleich proportioniere, dass sie
dann auch ähnlich klingen, dass man sagen
könnte okay das ist ein Register, die
gehören alle zusammen. Was aber jetzt bei
denen schon mal auffällt ist dass die ein
bisschen komisch ansprechen, also das ist
immer, wenn ich jetzt puste, sofort
richtig, dann kriege ich den Ton den ihr
auch gesehen habt
LabialPfeife
aber wenn ich wenig puste dann macht einen
komischen Effekt.
Labialpfeife
Toll. Aber hier ganz am Anfang hat man es
mal gesehen. Labialpfeife
Es hat vorher so einen kleinen Schlenker.
Das heißt sozusagen, ich würde die nicht
so wie sie jetzt sind, ein großes Set von
drucken und in so eine Orgel einbauen von
der Dynamik erwarten würde, das wär Käse.
Ich gehe jetzt mal auf das File ein. Also,
diese FreeCAD-Files die sind auf GitHub,
und wenn man eins anguckt dann muss man
immer zuerst in dieses Spreadsheet, das
ist ganz toll, kann man eingeben dick ist
mein Rohr, außen und innen, und wie breit
und hoch will ich den Ausschnitt haben.
Und die Blockphase, da weiß ich ehrlich
gesagt noch nicht so viel darüber was der
Sinn von der Sache ist aber das gibt's in
Blockflöten, das ist diese Kante hier, die
kann man an und ausschalten sozusagen an
dem FreeCAD-File. Und die sind quasi so
eine Art Orgelpfeife. Ich habe die dann
immer auf 45 Grad gesliced, also so, mit
dem Ziel dass man innen keine Support-
Struktur rauspopeln muss, also weil das
halt, man versuchte das Labium immer
möglichst glatt hinzukriegen, und auch
durch dieses Rohr, wo man rein pustet,
wenn man das Stützstruktur drin hat, das
ist nicht schön raus zu bekommen. Also ich
hab die immer noch 45 grad gedruckt, dann
ist mir aber irgendwann eingefallen, dass
man ja vielleicht den entscheidenden Teil,
der da auf 45 grad steht, auch einfach mal
drehen kann und hab die designt. Ich hab
bis jetzt erst einmal versucht zu drucken,
das hat leider nicht funktioniert, also da
im Hackcenter steht ein 3d-Drucker aber
der ist verstopft. Also interessiert mich
sehr wie das klingt, ob man das benutzen
kann, ich habe jedenfalls auch schon
andere experimentelle Sachen gemacht wie
Traversflöten und komische Dinger wo man
rechts und links ein Rohr einstecken kann,
also man kann die wildesten Sachen
designen in 3D.
unhörbare Publikumsfrage
Ich verstehe die Frage nicht. Warte mal,
da gibt es ein Mikrofon für dich.
Publikumsfrage: Die Folge ist, wenn das
überhaupt klingt müsste das mit einem
recht breiten Spektrum klingen, also mit
einem sehr verwaschen Ton, oder?
Benjamin: Ich bin gespannt, also ich hab
ich habe lustige Sachen gemacht zum
Beispiel habe ich auch Files mit einem
gebogenen Labium, die finde ich sehr
interessant weil die diesen Effekt, mit
dem dass die Tonhöhe verändert, ist
schwächer bei der.
Labialpfeife
Es ist da, nur ganz mini, viel weniger als
bei denen. Ich habe keine Ahnung warum.
Und gebogenes Labium ist auch neu, ich
habe keine Musikinstrumente finden können
die gebogenes Labium haben, weil wenn man
das aus Holz bauen würde das wäre sehr
umständlich, es geht halt jetzt mit
3d-Druck.
Gelächter
Ja ich bin gespannt wie die klingt, ich
habe keine Ahnung, also wirklich überhaupt
nicht. Aber wenn es funktioniert wärs
cool.
unhörbare Publikumsfrage
Ja wenn ich wieder zu Hause bin kann ich
das … aber falls es jemand sofort drucken
kann klar gerne, wär cool, dann können wir
das sozusagen jetzt noch auszuprobieren
zum Easterhegg. Was ich hier auch noch
geändert habe ist dass ich mal das unten
gemacht habe für den Fall dass man da ’n
Schlauch reinsteckt weil ich mir überlegt
habe das was ich jetzt mal als nächsten
kleinen Schritt machen würde ist ein
kleines Instrument mit ‘ner pneumatischen
Steuerung zu bauen mit wahrscheinlich
keiner oder nur fast keiner Elektronik
drinne, einfach um die Pfeifen besser
testen zu können an dem Tasteninstrument,
weil jetzt kann ich immer nur rein pusten
da es ein bisschen … wär cooler wenn man
es auch als Tasteninstrument spielen
könnte. Das ist noch mal ein Bild von der
Pfeife die ich gespielt habe einfach dass
ihr euch das vorstellen könnt.
Bis jetzt habe ich es einfach
mit Klebeband festgeklebt.
Das ist ein anderer Ordner, auch auf Github,
diese Orgelpfeifen mit denen gewendeten
durchschlagenden Zungen. Eine Sache die
ich mir besonders interessant vorstelle
mit diesen Pfeifen zu machen sind
Shepherdtöne, das ist so dass, angenommen
hat die roten sind zum Beispiel alle “F”s,
man würde alle “F”s in verschiedenen
Oktaven gleichzeitig spielen und die in
der Mitte lauter als die außen. Das ist
ein beliebtes Spielzeug in der Filmmusik,
da kann man lustige psychoakustische
Tricks mit machen, und das wäre jetzt das
erste mal dass man Shepardtöne spielen
könnte auf einem akustischen Instrument.
Da gäbe es jetzt entweder die Möglichkeit
man baut einfach ein Register Shepardtöne
was insofern auch plausibel ist als dass
man da mehr so acht Oktaven braucht, also
mehr als normale Orgel hat, oder aber man
macht es mit der proportionalen
Luftzufuhr, dass die Pfeifen, die Shepard-
Töne spielen können, auch normal angesteuert
werden können als normale Töne zum
spielen. Überlegungen zu Tastaturdynamik.
Ich habe ja schon gesagt dass diese
romantischen Orgeln und auch was man jetzt
als Elektronik nachbaut, misst, wie tief
man die Taste reindrückt. Das ist nicht
die einzige Möglichkeit wie man das machen
kann. Wenn man ein E-Piano baut was ein
Klavier nach bauen möchte, dann misst man
tendenziell die Geschwindigkeit mit der
eine Taste gedrückt wird, das wäre also
eine andere Art Input zu machen, und ein
dritter Weg ist der Druck auf die Taste,
das ist das wenn man jetzt ein Keyboard
kauft mit Polyphonic Aftertouch, das ist
das was man da hat, das misst wie die wie
toll man drückt auf die Tasten, und ich
fände es langfristig am schönsten den
Druck zu nehmen als Inputvektor weil man
da die Lautstärke verändern kann wenn man
den Ton schon und gedrückt hat, anders als
wenn man die Geschwindigkeit misst, und
andererseits man nicht diesen Effekt hat
dass man mit halb gedrückten Tasten nicht
spielen kann. Das ist dann trotzdem ein
neues Instrument, ich gehe davon aus, dass
sind Pianist vielleicht zwei, drei Monate
braucht um sich daran zu gewöhnen, an
diese andere Art, dass der Druck auch
gemessen wird. Die meisten Pianisten
können nicht Clavichord spielen, beim
Clavichord wird er wird der Druck auch
gemessen und der ändert die Tonhöhe, das
klingt dann meistens scheiße wenn man das
macht, aber es gibt auch Pianisten die
können das schon, von daher man kann es
lernen. Wie auch immer. Was ich brauche,
und eine Stelle bei der ich jetzt
überhaupt nicht weiter komme, und ich
hoffe auf ein Wunder in Form einer Person,
ist der Aktor. Weil man halt
normalerweise, wenn man jetzt so eine
Orgel mit so einer elektronischen
Steuerung bauen würde dann würde der Aktor
so ausschauen, da hat man zwei Magneten
oder damit dieses Teil hier, das kann sich
rauf und runter bewegen proportional dazu
wie tief man die Taste eindrückt. Das
Problem ist das ist ziemlich teuer, und
ich würde gerne für jede Pfeife so ein
Ding einzeln machen, also ich würde gerne
die Matrix los werden und das wäre für
mich super cool, auch wenn man jetzt
versucht Shepherdtöne zu machen zum
Beispiel. Wenn jede Pfeife seinen eigenen
Aktor bekommt, das ist was wo ich einfach
gerade nicht weiterkomme, weshalb ich
jetzt auch erst mal ein kleines Instrument
mit einer pneumatischen Steuerung bauen
würde weil das halt technisch einfacher
umzusetzen ist für mich, und falls noch
irgendjemand Ahnung hat von
Strömungssimulationen, das wäre cool raus
zu kriegen warum diese Pfeifen mit dem
gebogenen Labium die Tonhöhe nicht so arg
ändert wie die andere, also ich habe keine
Ahnung. Das wäre auf alle Fälle cool. Und
ich hab das mit dem Aktor schon vielen
Leuten erzählt. Und dann sagen sie immer
dann nimm’ doch ‘nen Servo. Aber Servo
geht nicht weil entweder ist es zu
langsam, oder es ist zu laut. Also ihr
habt ja bestimmt alle auf Youtube schon
mal so von Steppermotoren gespieltes
Super-Mario-Thema angeguckt, oder irgend
sowas, was diese wirklich laut. Oder sie
sind zu teuer. Also es gibt auch leise
Servos aber irgendwo diesem Dreieck da
wird nicht besser. Pneumatik, selbes
Problem, ist auch teuer.
unhörbare Publikumsfrage
Frage, was macht der Aktor? Der Aktor
macht dass sich ein Ding bewegt zwischen …
zwei Zentimeter vor und zurück aber nicht
nur vor und zurück sondern dazwischen
auch. Und ich würde sagen die Das-ist-
hier-analog-Illusion klappt ab 20
Schritten ungefähr.
unhörbare Publikumsfrage
Richtig, ich brauche ein
Proportionalventil im Prinzip. Genau, ja.
Wie gesagt, jetzt im Moment plane ich mal
ein kleines Instrument mit pneumatischer
Steuerung um weiter an meinen Orgelpfeifen
rum zu arbeiten. Der ganze Plunder ist auf
GitHub falls euch interessiert, und ich
freue mich über andere Leute die auch
Musikinstrumente bauen. Gibt es noch mehr
Fragen? Es gibt dies Mikrofon übrigens, da
kann man rein reden, dann sind sie auch
auf dem Stream, die Fragen, das wäre cool.
Da gibt's eine.
Publikumsfrage: Hi, ich bin Max, ich
spiel' Orgel. Hallo Martin. Und arbeite an
einer Uni die eine elektrische Messtechnik
hat, und wir machen eine
Lehrveranstaltung, also ich stehe da
bisher nur auf dem Papier drauf, für die
Kulturwissenschaftler, wie nennt sich das
denn? Digitale Klangsynthese. Und da gibt
es auch ein paar Messgeräte und die Uni
hat eine Orgel. Du hast vorhin gesagt du
möchtest mal ein paar Register oder
Pfeifen akustisch einmessen,
möglicherweise kann man dir helfen, wir
sollten reden.
Benjamin: Ah, ja dass das klingt sehr
gut. Ja, sollten wir machen. Die Files
heißen bis jetzt alle “0 irgendwas”, und
das ist ziemlich unschlüssig wie das
gemacht habe und ich dachte ich gehe auf
“1” wenn ich mir überlegt habe wie ich das
mache mit dem Pfeifenstock. Also … das was
da rechts drauf ist, sozusagen normale
Orgelpfeifen, die haben da eine bestimmte
Größe, da passen die da rein, die kann man
tauschen, und da habe ich bis jetzt
überhaupt keine Gedanken drüber gemacht
weil ich immer mit dem Mund rein gepustet
habe und ich dachte ich nenne die Dinger
“1 irgendwas” wenn ich mal beschlossen
habe wie die Unterseite aussehen soll,
quasi das Interface nach außen. Genau, das
müsste ich dafür machen damit ich
sozusagen die 3d gedruckte Pfeife im
Pfeifensstock stellen kann, richtig? Weißt
du auch nicht.
unhörbare Publikumsfrage
Das wäre auch cool, einfach weil das
schlecht dokumentiert ist finde ich, bis
jetzt, oder ich finde sie selten so
Spektrogramme und so.
unhörbare Publikumsfrage
Ja dann quatschen wir einfach nochmal,
freue mich. Da, eine nächste Frage.
Publikumsfrage: Es gibt in Stuttgart am …
Benjamin: … Fraunhofer …
Publikumsfrage: … am Fraunhofer Institut,
okay, die kennst du.
Benjamin: Ich habe versucht mit denen
Kontakt aufzunehmen, da kam nichts bei
raus.
Publikumsfrage: Okay, das ist schade, weil
ich weiß zufällig dass die zum Beispiel
auch so ein Tool haben was so
parametrisches Design von Orgelpfeifen
tatsächlich ermöglicht, wo man so
auswählen kann ich will den Oberton so
laut und so, die auch wirklich
Strömungssimulationen so was alles machen,
ich weiß halt leider nicht gern die das so
an Leute einfach so raus geben aber die
haben da auf jeden Fall coole Sachen.
Benjamin: Ja, das habe ich auch aus
gekriegt, aber wie gesagt, bis jetzt
wollte ich nicht mit mir reden. Gut, da
ist eine Frage zwei neben dir.
Publikumsfrage: Ich kann noch Kontakt
herstellen, mein Cousin ist
Orgelbaumeister, der tatsächlich eher aus
der Schiene kommt Restauration und Neubau
von klassischen Pfeifenorgeln, aber ich
denke da wäre auf jeden Fall auch denkbar
dass man da mal versucht Kontakt
herzustellen oder mal die Werkstatt
besucht und das sollte eigentlich
unproblematisch sein.
Benjamin: Wo ist denn das?
Publikumsfrage: Siegen.
Benjamin: Ok. Also ich habe wie gesagt ein
Praktikum gemacht bei ‘nem Orgelbauer, das
fand ich nicht erfreulich.
Publikumsfrage: Das war bestimmt nicht
mein Cousin.
Benjamin: Jaja.
Gelächter
Benjamin: Aber klar, also ich glaube jetzt
auch nicht dass meine 3d gedruckten
Orgelpfeifen so supertoll sind, ja? Das
ist auch einfach nur jetzt ein Spielzeug
wo ich ein bisschen mit prototypen kann
und wo ich halt auch Sachen ausprobieren
kann wie gebogenes Labium, was jetzt
ziemlich viel Aufwand wäre in Holz
herzustellen, und in Metall würde es gehen
aber es müsste halt jemand Geld dafür
geben im Prinzip, ja. Also, ich weiß jetzt
nicht was genau Metallorgelpfeifen kosten
aber auf alle Fälle mehr als das.
Publikumsfrage: Ich sag mal so, bei
Restauration fallen schon mal Register an,
die hinterher nicht mehr so dringend
gebraucht werden.
Benjamin: Ja cool, ja gerne.
Gibt es noch mehr Fragen? Ihr könnt die
auch alle ausprobieren, also das zum
Beispiel, diese wo man es in der Mitte
rein steckt, oder stellst erst mal deine
Frage.
Publikumsfrage: Möchtest du mit dem
dynamischen Ventil steuern, den Druck oder
das Volumen, die Menge, den Durchfluss?
Benjamin: Der Druck ist ja … den
Durchfluss. Der Druck ist sozusagen gleich
immer für ein Register, man kann auch
machen dass verschiedene Register
verschiedenen viel Druck kriegen aber an
sich ist das so gedacht dass es gewissen
Druck gibt pro Register, und dann bewegt
man den Aktor rechts-links hin und her,
damit ein Ventil auf und zu gehen kann,
genau.
unhörbare Publikumsfrage
Das, also einfach weil es wirklich ein
bisschen lustig und beknackt ist, also es
hat sich herausgestellt: man muss bei so
einer Blockflötenpfeife, das schaut ja aus
wie eine Blockflöte, ok? Und bei einer
Blockflöte ist da unten der Block drin,
deswegen heißt das Ding so. Hier ist aber
nix drin. Ich fand es einfach lustig, dass
das geht, ja, und hab mir dann gedacht,
okay, das Labium muss anscheinend nicht
ganz am Ende von der Pfeife sein, das ist
nicht nötig, und dann habe ich einfach mal
eine … oder mehrere gemacht wo man halt
rechts und links ‘ne Pfeife rein stecken
kann, ich werde aber nicht schlau aus der
Tonhöhe die da raus kommt. Also.
Labialpfeife, mehrere Tonhöhen
Gelächter
Also lustig, aber keine Ahnung.
Was? Ok.
Labialpfeife, mehrere Tonhöhen
unhörbare Publikumsfrage
Ja, das ist ziemlich plausibel, aber warum
ist es so hoch, also ist jetzt nicht … die
Länge der Pfeife passt nicht zu der
Tonhöhe. Jaja also ist ja.
unhörbare Publikumsfrage
Was mache ich wenn ich was abdecke? Oh ja,
probieren wir mal.
Labialpfeife, sich ändernde Tonhöhe
Gelächter
Musik
Es gibt auch, also es gibt verschiedene
Arten Orgelpfeifen zu stimmen, das ist
eine davon, also das oben so Blechding
dran ist was man drauf biegen und weg
biegen kann. Ich habe auch versucht Sachen
zu 3d drucken zum Stimmen von Orgelpfeifen
und das ist aber alles Unfug gewesen, das
einzige was funktioniert hat ist halt ein
Rohr drauf zu stecken oder ein Deckel
drauf zu stecken wenn man gedakte Pfeife
haben will und das rauf und runter zu
schieben. Also Sachen mit Klappen das mit
3d drucken das wird nicht ordentlich.
Komisch. Da hinten eine Frage.
unhörbare Publikumsfrage
Publikumsfrage: Ok, noch mal mit Mikro,
wenn du da den Finger drauf macht, braust
du ja halb gedakte Pfeife, das heißt das
Rohr wird länger.
Benjamin: Ja.
Publikumsfrage: Dass es tiefer wird, macht
Sinn.
Benjamin: Was jetzt genau macht Sinn? Das?
Nee. Das?
Labialpfeife, verschiedene Tonhöhe
Aber warum ist es ‘ne Quinte? Bei einer
gedackten Pfeife müsste es eine Oktave
sein.
Gelächter
Publikumsfrage: Die sind ja
unterschiedlich lang.
Benjamin: Ja. Sollen wir mal gucken was …
habe ich zwei gleich lange? Ja wenn ich
das nehme und das drauf stecke, so, jetzt
gleich lang, ja?
Labialpfeife, verschiedene Tonhöhe
Die will überblasen, die passt nicht. Also
krieg den Grundton nicht.
Labialpfeife, verschiedene Tonhöhe
Das passiert tendenziell wenn ein Rohr zu
dünn ist im Verhältnis zur Länge. Wenn man
obertonreicheren Klang haben will, macht
man das Rohr dünner, aber wenn man es
übertreibt dann kommt der Grundton nicht
mehr.
unhörbare Publikumsfrage
Ja, genau, Blechblasinstrumente.
Gelächter
unhörbare Publikumsfrage
Genau.
unhörbare Publikumsfrage
Gelächter
Gut, weiß nicht, dann nicht. Ich kann nur
begrenzt empfehlen da rein zu pusten, weil
ich war sehr erkältet letzte Woche.
Gelächter
Aber ansonsten seid ihr grundsätzlich
eingeladen die alle mal auszuprobieren,
die sehen alle ein bisschen
unterschiedlich aus, wie gesagt.
Traversflöten habe ich auch mal gemacht.
Traversflöte
Einfach … ich wollte es mal ausprobieren,
kommt auch ein Ton raus.
Cool, dann danke.
Applaus
Abspann
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