Was Sie
jetzt gerade tun,
bringt Sie um.
Noch häufiger als Autos, das Internet
oder das allgegenwärtige Mobiltelefon
benutzen Sie täglich
diese Technologie hier,
Ihren Hintern.
Heutzutage sitzen Menschen
im Schnitt 9,3 Stunden pro Tag,
das ist mehr als unsere
Schlafenszeit, also 7,7 Stunden.
Sitzen ist so verbreitet,
dass wir es gar nicht
mehr hinterfragen,
und weil jeder es tut,
finden wir es auch in Ordnung.
So wurde Sitzen
zum neuen Laster unserer Generation.
Natürlich hat das
gesundheitliche Auswirkungen,
erschreckende, nicht nur für die Taille.
Brustkrebs und Darmkrebs
hängen direkt mit
mangelnder Bewegung zusammen,
jeweils 10 % der Fälle.
Ebenso 6 % der Herzerkrankungen,
7 % der Typ-2-Diabetes-Fälle,
woran mein Vater starb.
Diese Ergebnisse sollten
uns alle dazu bringen,
unseren Hintern öfter zu bewegen,
aber nicht, wenn Sie so gestrickt sind wie ich.
Mich animierte
eine menschliche Begegnung.
Jemand lud mich
zu einem Treffen ein,
konnte mich aber nicht
in einem Konferenzraum
empfangen und sagte:
„Morgen muss ich meine Hunde
ausführen. Wollen Sie nicht mitkommen?“
Das war schon seltsam,
und bei diesem ersten Treffen dachte ich:
„Ich muss unbedingt
die nächste Frage stellen.“,
weil ich wusste, dass ich bei diesem Gespräch
aus der Puste komme.
Und doch machte ich mir
diese Idee zu eigen.
Anstatt zu Gesprächen beim Kaffee
oder zu Sitzungen in Räumen
mit künstlichem Licht
lud ich zu Spaziergesprächen ein,
bis zu 30 bis 50 Kilometer die Woche.
Das veränderte mein Leben.
Davor dachte ich immer:
Man kann
sich entweder
um seine Gesundheit kümmern
oder um seine Verpflichtungen,
aber das eine geht immer
auf Kosten des anderen.
Nun, nach mehreren hundert
dieser Spaziergespräche,
habe ich einiges gelernt.
Erstens: Aus dem normalen
Rahmen herauszutreten,
führt dazu, außerhalb
des normalen Rahmens zu denken.
Ob es an der Natur oder der Bewegung liegt,
es funktioniert.
Zweitens: Es stimmt nachdenklich,
wie sehr wir unsere Anliegen
als Gegensätze betrachten,
auch wenn sie keine sind.
Wollen wir Probleme lösen
und die Welt ganz anders betrachten,
ob Regierung oder Wirtschaft,
Umweltprobleme oder Arbeitsplatzpolitik,
können wir diese Probleme vielleicht
neu formulieren,
um sie in Einklang zu bringen.
Denn gerade durch diese Idee
mit dem Spaziergespräch
wurden Dinge machbar und nachhaltig.
Vorneweg hab ich über’s Hinterteil gesprochen,
und hintendran nun das Fazit:
Spaziert und redet.
Lasst Worten Taten folgen.
Sie werden überrascht sein,
wie die frische Luft
Ihre Gedanken
und Ideen beflügelt.
Danke.
(Beifall)