Ich gehe herum, also maskiere ich mich.
Ich bin das mobile Mikrofon, aber wir haben
auch ein normales Mikrofon. Wir haben
Leute überall auf der Welt zu Hause
und wir haben auch einen
stellvertretenden Fragesteller hier.
Er wird die Online-Fragen vertreten,
richtig?
– Ja, richtig.
Und nur damit ihr es wisst,
ich kenne die Fragen vorher noch nicht.
Ich höre sie also
zum ersten Mal; das heißt auch,
dass ich vielleicht die Antwort nicht
weiß oder die Frage an jemanden im
Publikum weitergebe oder es manchmal
einfach nicht weiß. So läuft das
mit diesen Fragen.
Das ist mein Job, das Weitergeben.
Okay, also wir können anfangen, wo du
willst. Wir können mit jemandem vor Ort
anfangen. Oder mit zuvor eingesendeten
Fragen. Wir können mit Fragen anfangen, die
gerade geschickt werden. Wir haben
jemanden hier –
Sieht so aus, als hätten wir hier eine Hand.
Würdest du zum Mikrofon
gehen? Nur damit dich die Leute im
Livestream hören. Und wenn ihr auch
eine Frage habt, stellt euch gerne an.
Wir werden natürlich priorisieren –
jene von euch, die zweieinhalb Tage
mit dem Zug angereist sind … und dann
wird, glaube ich, Paul ein paar Fragen
vorlesen, die über die sozialen
Kanäle kommen. YouTube, Twitter etc.
Wir machen also eine Mischung aus beidem.
Und dann gibt es etwas zu essen
und zu trinken.
Danke vielmals für die Präsentation.
Sehr spannende Sachen. Ich freue mich
auf die Zukunft. Meine Frage ist zu
Openverse. Könntest du vielleicht
über Sicherheitsmaßnahmen sprechen,
über die nachgedacht wurde oder
über die man nachdenken müssen wird, was
die hochgeladenen Inhalte betrifft?
Werden EXIF-Daten aus Fotos entfernt, die
hochgeladen werden? Das ist meine Frage.
Das ist sogar eine großartige Frage.
Erstens: Ich weiß nicht, ob wir schon über
EXIF nachgedacht haben. Du hast also etwas
Wichtiges angesprochen, das wir notieren
und uns später ansehen sollten. Was ich
sagen kann – also es gibt zwei Bereiche.
Es gibt Openverse, das eine Art
Suchmaschine ist. Es durchsucht
buchstäblich das ganze Web nach Dingen,
die eine Creative-Commons-Lizenz
haben, und stellt ein Verzeichnis davon
bereit. Was Leute auf ihren eigenen Websites
veröffentlichen, ist also eigentlich hier
die Verantwortung. Aber es ist ähnlich
wie Google, nur für Inhalte mit Creative-
Commons-Lizenzen. Getrennt davon ist das
Verzeichnis WordPress.org/Photos, das wir
erstellt haben, das so ähnlich ist wie
Getty oder Unsplash und so weiter,
aber alles mit CC0-Lizenz – für immer
und ewig übrigens. Wir werden das nicht
plötzlich für euch ändern, wie andere
Foto-Verzeichnisse es getan haben. Diese
Fotos werden moderiert. Wenn du dort
etwas einreichen möchtest, siehst du dort
jetzt ein Kontrollkästchen,
um zu bestätigen, erstens, dass du die
Rechte an dem Foto hast. Bitte ladet
keine Fotos von anderen Leuten hoch,
nur eure eigenen. Aber zweitens, dass keine
menschlichen Gesichter oder anderes
getextetes Material auf dem Foto selbst sind.
Diese erste Phase des Foto-Verzeichnisses
konzentriert sich auf Dinge, die wirklich
voll und ganz CC0 sein können. Wir haben
gelernt – und es ist ein bisschen
kompliziert – bei Menschen und etwa
einem Bild von – sagen wir, du hast ein Bild
von einem Kunstwerk, darin kann ein
Urheberrecht eingebettet sein. Selbst wenn
das Bild CC0 ist, kann etwas darin
urheberrechtlich geschützt sein. Deshalb
arbeiten wir daran: Was ist eine Open-
Source-, GPL-, CC0-Modellfreigabe?
Wie sieht das aus? Und da gibt es eine
sehr offene Gruppe von Anwälten, die daran
arbeiten. Aber wenn wir es geklärt haben,
ist das wirklich sehr aufregend. Jemand
könnte ein Bild von sich selbst für das
Openverse lizenzieren. Vielleicht
generieren wir etwas mit GPT-3, das
Gesichter ersetzt, und dann ist es das,
was offen ist. Vielleicht sagt sogar jemand:
„Solange ich lebe, soll mein Bild nicht
verwendet werden. Aber nach meinem
Tod hinterlasse ich mein Bild diesem offenen
Gemeingut, das der Menschheit gehört.“
Es gibt viele verschiedene Arten, wie das
funktionieren könnte, und es macht Spaß,
darüber nachzudenken. Aber so funktioniert
es jetzt. Wir werden wohl – also
was sinnvoll wäre, ist etwas, das vielleicht
die EXIF-Daten zeigt, die du hochlädst, bevor
der Inhalt hineinkommt, zumindest bei
einem Foto-Verzeichnis. Damit du weißt, was
alles hineingestellt wird.
Standort ist großartig, wenn man ihn hat.
Wenn ich ein Foto von Stonehenge habe,
ist es schon toll, den Standort zu sehen,
wo ich das Foto gemacht habe. Aber auf
andere eventuell in EXIF enthaltene
Metadaten sollte man wahrscheinlich
hinweisen. Also werden wir daran arbeiten,
das zum Foto-Uploader hinzuzufügen. Und
übrigens, großartige Frage. Danke.
– Vielen Dank für die Antwort.
Starke Eröffnung.
Gerne. Haben wir alles besprochen, das
du hier wichtig findest? Sonst noch etwas?
Okay, super. Bob, bevor du
deine Frage stellst,
kannst du erzählen, wie du angereist bist?
Mit dem Zug, aus Seattle.
– Aus Seattle?
Ja, Seattle.
– Das ist auf der anderen Seite des Landes, oder?
Ja, auf der anderen Seite des Landes, und
rund sechs Tage im Zug, zwei Tage
hier. Und ja, es war ein Abenteuer.
Also. Ich bin von so weit hergekommen.
Gib mir ein Woo für 2022.
– Ein Muh?
Woo.
Ich will hören, was WooCommerce deiner
Meinung nach im Jahr 2022 machen wird.
Gerne. Also Woo – geschrieben W-O-O, wer
es nicht kennt –, ist ein Plugin für WordPress,
das Commerce-Funktionen in WordPress
bereitstellt. Es ist eines der 55.000
Plugins, die es gibt. Aber es ist ein sehr
beliebtes und wichtiges,
speziell wenn wir uns ansehen – ihr habt
Shopify in diesem Nutzungsdiagramm
gesehen. WooCommerce ist ein Open-Source-
Shopify, und wir hoffen, dass es beim
Demokratisieren des Handels erreicht, was WordPress
beim Demokratisieren des Veröffentlichens erreicht hat.
Was die Zukunft von WooCommerce 2022
betrifft, freue ich mich wohl am meisten
auf etwas, das für dieses Publikum
am relevantesten ist: Gutenberg und die
Block-Oberflächen überall auf Woo
einzuführen. Aktuell tut Woo einige Dinge
noch auf Arten, die eher mit dem
klassischen Editor verknüpft sind, oder
Shortcodes, oder andere Arten, etwas zu
erstellen, wie Bezahlen-Blöcke, Produkte,
all diese Dinge. Es gibt einige Plugins
und Experimente mit
Gutenberg und Blöcken. Und ich fände es
wunderbar, wenn Woo eines der besten
Plugins der Welt für die Nutzung von
Gutenberg wäre. Und ich denke, dass das
Team wirklich hart daran arbeitet. Es ist
ein großartiges Team mit vielen Community-
Mitgliedern und vielen von Automattic
für diese Arbeit gesponserten Leuten.
Und ich würde sagen, das ist für 2022 –
die für dieses Publikum relevanteste Sache,
auf die ich mich freue: mehr Gutenberg in Woo.
Wir haben auch den CEO von
WooCommerce hier. Klingt das –
Daumen hoch? Klingt das gut?
Okay. Klingt gut.
Also mehr Gutenberg. Das ist irgendwie
die Antwort auf alles: mehr
Gutenberg. Es ist wie Kuhglocke. Man kann
immer mehr Kuhglocke brauchen.
Man kann immer mehr Gutenberg brauchen.
Danke. Nun, das war die 6000 Meilen wert.
Cool. Okay, sollen wir zu einer Online-
Frage gehen, oder – ah, wir haben eine
vor Ort. Und machen wir als nächstes eine
Online-Frage, nur um sicherzugehen,
dass wir alles von diesen Leuten haben.
Cool. Ich habe eine Frage zu Stilen. Ich
glaube, die Theme-Stile – oder Varianten,
ich glaube, so hießen sie am Anfang –
sind eine sehr innovative Idee, mit der die
Leute ihre Websites „malen“ können. Und
sie sind toll für Entwickler, Designer und
tägliche Benutzer. Also verstehe ich das.
Ich finde, was interessant sein könnte – und
ich frage mich, ob du darüber nachgedacht
hast –, wäre vielleicht ein Stil-Verzeichnis,
so wie das Vorlagen-Verzeichnis. Ist das
etwas, über das nachgedacht wird?
Ich weiß, dass es ein paar andere Bedenken
gibt – wir bräuchten eine
standardisierte Art, Themes zu erstellen,
in diese Richtung gehen wir ja bereits ...
Ich weiß nicht, ich glaube, das ist eine
interessante Art, Leuten die Möglichkeit zu
geben, auch etwas ans Verzeichnis oder an
WordPress zurückzugeben, wie bei Vorlagen.
Kann man so wie eine Vorlage einen Stil
speichern, den dann jeder verwenden kann?
Steht das auf dem Laufzettel?
Ich werde hier ein bisschen vorspulen zu
Science-Fiction. Aber wenn du
dir vorstellen kannst, dass wir ein richtig
tolles Verzeichnis mit Dingen wie CC0,
Creative Commons, Zero License für Bilder,
Schriftarten etc. haben, eröffnet das
viele Möglichkeiten zum Erstellen von
GPL-kompatiblen Stilen, wie
du sie beschrieben hast. Wenn du einmal
einem Freund beim Einrichten von WordPress
geholfen oder bei Benutzertests zugesehen
hast, ist eines der herzzerreißendsten Dinge,
wenn jemand ein Theme aufgrund des
Bildes in der Demo-Version wählt. Ich habe
das selbst erlebt. In einem früheren
Theme, Twenty-Ten oder Twenty-Eleven,
gab es noch nicht viele Bilder mit Open-
Source-Lizenz in der Welt, also habe ich
alle meine Fotos genommen und GPL-lizenziert.
In einem dieser Themes, ich glaube
Twenty-Ten, ist ein Foto aus Irland mit
Schafen auf einer Straße. Und wir machten
Benutzertests und die Leute sagten: „Ich mag die
Schafe, also habe ich dieses Theme gewählt.“
Und man denkt: „Ja, ich mag Schafe auch,
aber du kannst jedes Bild der Welt einfügen.
Es muss kein Schaf-Theme sein.“
Es ist wirklich, es ist … ja, ihr wisst, was
ich meine. Stile sind jetzt an Themes
gebunden und an theme.json.
Und ich denke, theme.json ist – theme
Punkt J-S-O-N, ich nenne es JSON. Ich weiß
nicht, wie ihr es aussprecht, aber so nenne
ich es – ist die wichtigste Sache. Wenn
ihr Theme-Entwickler oder am Entwickeln
von Themes interessiert seid, lest das nach.
Lernt so viel wie möglich über theme.json.
Also momentan ist es Theme-spezifisch.
Aber mit der Zeit, besonders Dinge wie
Typografie, die eine Leidenschaft von
mir ist … Tatsächlich war der allererste
Open-Source-Code, den ich je erstellt habe,
ein Beitrag zu B2, dem Vorgänger von
WordPress, das Texturieren.
Das war … Ich hatte viel über Typografie
gelernt und wollte, dass alle Beiträge
richtige Typografie haben. Also statt einem
Hochstrich in einem Wort wie
„that’s“, zwischen „that“ und „s“, wollte
ich ein richtiges geschwungenes Apostroph.
Also dieser erste Code, den ich zu Open
Source beigetragen habe, war Texturieren.
Das ist eine große Leidenschaft von mir.
Ich hätte gerne, dass Leute die unglaublichen
Veränderungen sehen, die auf einer Website
stattfinden können, wenn die Typografie
geändert wird, speziell Schriftart-Paare,
zum Beispiel eine Kombination aus einer
coolen Serifenschrift mit einer coolen
serifenlosen Schrift für den Textkörper
oder so etwas. Und ich denke, wie Themes
sich ein bisschen entwickeln – eigentlich
bin ich mir nicht ganz sicher, wie Themes
sich entwickeln, ehrlich gesagt, aber es ist
sehr aufregend, dass das Theme fast sein
kann wie – ehrlich gesagt erinnert es mich an
Jazz. Ich habe in meiner Jugend Jazz gespielt.
Deshalb benennen wir jede WordPress-Version
nach einem Jazzmusiker. Jazzmusik basiert
oft auf sogenannten „Standards“. Viele
beliebte Jazzsongs bauen zum Beispiel auf
„Rhythm changes“ – einer Akkordfolge,
ich glaube, aus einem Musical-Song
namens „I Got Rhythm“ – auf.
[singt] „I got rhythm, I got music.“
Sehr coole Akkordwechsel.
Sehr coole Bridge.
Und es wurden viele andere Songs geschrieben,
die darauf aufbauen. Das Coole ist,
dass die Akkordwechsel – ich bewege mich
hier etwas außerhalb meiner Expertise –
aber die Akkordwechsel selbst sind im
Grunde Open Source, also
jeder kann diese Akkordwechsel verwenden.
Die Melodie darüber ist vielleicht
proprietär, gehört vielleicht zu einer
bestimmten Sache. Aber diese
zugrundeliegende Struktur ist offen. Und
deshalb denke ich, Themes werden zu so
einer zugrundeliegenden Struktur. Und was
Leute damit erstellen, sind die
Akkordwechsel. Und was Leute darauf erstellen,
kann so vielfältig und einzigartig
sein wie all das, was Musiker basierend auf
den Rhythm changes geschrieben haben,
wie sie im Jazz heißen,
und das ist unglaublich. Tausende Songs,
unzählige, Millionen von Darbietungen
und Solos. Und das ist es, was ich mir
für Themes wünsche. Und hoffentlich
können wir mehr – also wir haben noch nicht
viele CC0-lizenzierte Schriftarten. Also
können wir hoffentlich mehr dieser Inhalte
im Openverse/Metaversum entwickeln,
die allen WordPress-Benutzern zur
Verfügung stehen. Das Coole an
Openverse ist auch, dass die API völlig
offen ist. Sie ist also auch für Drupal-
Benutzer, Joomla-Benutzer, jeden anderen
verfügbar – Benutzer von Wix, Squarespace,
jeden, der auf diese Inhalte zugreifen will.
Die WordPress-Community erstellt sie
zum Nutzen der ganzen Welt. Wenn
ihr also daran mitwirkt, tragt ihr damit
im Grunde zum Menschheits-Verzeichnis
von coolen, offenen Dingen bei,
die jeder auf jede Art nutzen kann. Ich freue
mich also sehr darauf zu sehen, was die
Zukunft von Openverse sein wird. Wir haben
den allerersten – also wir haben gerade
den Code und die Suchmaschine
importiert, noch nicht einmal das Audio,
das kommt im Januar. Und ich glaube
zu 100% an die Mission davon.
– Danke.
Danke dir!
Cool … und ihr könnt euch hinter ihr
anstellen, wenn ihr eine Frage habt.
Aber komm rein. Wie heißt du,
übrigens?
Ali.
- Hallo Ali.
Hi Matt. Ich erstelle viele Inhalte
in WordPress für Leute, die
WordPress zum ersten Mal vor sich haben
und die, naja,
etwas damit erstellen wollen, ohne es
zuvor verwendet zu haben. Und ich
denke viel an die jungen Leute, die
WordPress als Weg zu etwas betrachten,
als Weg, ihr Leben zu verbessern oder ihre
Zukunft zu verschönern, was auch immer es
sein mag. Und ich weiß, dass im
Livestream gerade viele junge
Leute zusehen, zuhören und sich hiervon
inspirieren lassen. Welchen Rat hättest du
für diese jungen Leute, die diese Welt
übernehmen wollen, die wir ihnen
hinterlassen? Und was kannst du ihnen raten,
um WordPress als Werkzeug zu nutzen,
um das zu verbessern, was wir ihnen hinterlassen?
Nur keinen Stress.
Das ist eine coole Frage.
Eine der einflussreichsten Erkenntnisse
in meinem Leben war,
dass alles, was ich verwende – jedes Stück
Technik, jedes Möbelstück,
jeder Stuhl, alles –, von jemandem
geschaffen wurde, der nicht so anders
war als ich oder als Leute, die ich kannte.
Man kann also ein Handwerk entwickeln,
wenn man sich auf ein Gebiet konzentriert.
Und mit dem Internet gibt es tatsächlich
mehr und mehr davon, durch YouTube,
Wikipedia, Online-Blogs etc. Man kann
so viel lernen, über so gut wie jeden
Bereich, für den man sich begeistert. Und ich
glaube, für mich – und Steve Jobs oder
jemand anderer könnte darüber reden –, aber
diese Idee, dass die Dinge, die ich nutze
und liebe, von Menschen geschaffen werden,
die nicht so anders sind als ich,
war wirklich nachhaltig. Und das war mit
ein Grund, warum ich am Anfang bei Open
Source mitgemacht habe. Als ich – noch
einmal, ich begann in den Foren von B2. B2
ist der Vorgänger von WordPress. Es hatte
Foren, wahrscheinlich betrieben von phpBB
oder so. Und am Anfang stellte ich nur
Fragen, und später sah ich, dass Fragen,
die ich schon gestellt hatte, von anderen
gestellt wurden. Und ich fing an, sie zu
beantworten. Ich wusste nichts.
Ich kann nicht genug betonen, wie wenig
ich wusste, als 17-, 18-, 19-Jähriger
in Houston, Texas, ohne einschlägige
Ausbildung, Studium etc. Also ...
Ich glaube, das Spannende an der digitalen
Ökonomie ist, dass es in diesem
Openverse, das wir gemeinsam zu erschaffen
versuchen, egal ist, wer du bist,
woher du kommst, all diese Dinge.
Was zählt, ist dein Beitrag.
Und zu lernen, etwas beizutragen, war nie
zugänglicher und mehr Open Source,
offener. Der andere Rat, den ich geben
würde, ist: Wenn man jünger ist, hat man
viel mehr Zeit, als einem bewusst ist.
Versuche, diese Zeit zu investieren –
wenn Jüngere zuhören – in das, was
deine Leidenschaft ist. Wenn es dich
in einen bestimmten Bereich zieht – ich
war wirklich schockiert, sowohl in meiner
eigenen Erfahrung als auch bei vielen anderen
erfolgreichen Menschen, dass man, um
globaler Experte für XY zu sein – egal was
XY ist – vielleicht 100 Arbeitsstunden braucht.
In manchen Bereichen. Vielleicht 200.
Aber wenn man jung ist, hat man viel mehr
Stunden als Leute, die vielleicht eine
Familie versorgen oder Vollzeitjobs haben
oder andere Dinge. Also nutzt wirklich die
Gelegenheit mit Schule, Bildung,
verfügbarer Literatur etc., um so viel
davon wie möglich zu konsumieren und
aufzunehmen. Ich fühle so sehr – eines der
wenigen Dinge, die ich als fast 38-Jähriger bereue,
ist, dass ich in der Schule nicht genug
aufgepasst habe. Und ich besuchte lauter
öffentliche Schulen in Houston. Aber ich hatte
großartige Lehrer, die Texte, die ich
bekam, die Literatur etc. waren kostenlos
oder billig, und da war eine echte
Begeisterung dieser Lehrer für einige
der besten Dinge, die die Menschheit
geschaffen hat. Also seht euch das an.
Und das Code-Gegenstück dazu ist
WordPress, in vielerlei Hinsicht. Das
heißt, noch einmal: Denkt an die anderen
größten Internetdienste der Welt –
Amazon, Microsoft, Facebook etc. Man
kann nicht zusehen, wie sie arbeiten.
Man kann keine Änderungen an der Google-
Startseite oder am Facebook-Algorithmus
vorschlagen. Das ist
alles proprietär. Bei Dingen wie
Wikipedia und WordPress ist alles Open
Source. Das heißt, du könntest Änderungen
an der WP-Admin-Startseite
vorschlagen, die hunderttausende Millionen
von Menschen sehen und viele
Leute betrifft. Open Source war für mich
ein riesiger Ermöglicher, da ich, wie
gesagt, nicht in San Francisco oder Seattle
oder anderen traditionellen Technologie-
Zentren aufgewachsen bin. Es war für mich
wirklich aufregend. Damit fange ich einmal
an. Ich denke, hoffentlich mögen Leute und
jüngere Leute etwas, wo sie anfangen
können. Und Josepha hat die Hand gehoben,
also vielleicht willst du etwas ergänzen.
– Das will ich. Ich habe auch noch etwas.
Kann ich dich ganz kurz vorstellen?
Natürlich.
– Josepha ist die Leiterin von WordPress.org. Sie –
sie ist – all die coolen Dinge, die wir
besprochen haben, wie Verzeichnisse etc.
Josepha ist dafür zuständig. Sie leitet
also wirklich die Community-Entwicklung
von WordPress.org. Alles, was damit zu tun
hat. Also danke, Josepha. Und jetzt ...
Und jetzt das. Ich glaube, eines der
wichtigsten Dinge – wohin soll ich
schauen? Ich werde dich ansehen, Matt.
Eine wirklich wichtige Sache, die Leute
bedenken sollten, wenn sie zum ersten Mal
mit WordPress anfangen, ist,
dass sein Open-Source-Charakter bedeutet,
dass wir auch wirklich
aktive und passive Arten haben, einige der wichtigsten
Kompetenzen des 21. Jahrhunderts zu erlernen,
die Arbeitskräfte der Zukunft brauchen werden.
Wir brauchen sie jetzt, aber nicht alle
von uns sind im Leben wirklich gut darin.
WordPress-Leute sind üblicherweise sehr
gut darin, und dafür gibt es
einen Grund: Weil wir es
jeden Tag machen. Und deshalb ist das
der unmittelbare Rat, den ich
Leuten geben kann – das ist das
Wichtigste. Beobachte, wie das hier
funktioniert, denn es wird relevant
sein – jetzt und solange sie
berufstätig sind.
Noch etwas im Publikum? Denn wir
haben hier ein ungewöhnliches Publikum.
Hier. Würdest du dich ganz kurz
vorstellen?
Ich bin Michelle Frechette und ich bin
bei Stellar WP, aber ich mache auch
viel anderes in der Community, das macht
Spaß. Meine Frage hat auch mit diesen
zwei Antworten zu tun. Wir haben viele
Weiterbildungsoptionen, richtig?
Sei es durch Learn WordPress,
seien es Leute auf YouTube, all diese
Gelegenheiten, mehr darüber zu erfahren.
Was tun wir, um die nächste
Generation hereinzubringen, damit wir
weiter wachsen? Ich sehe, dass das Alter
der Leute bei WordPress wächst, aber
nicht Unmengen an Leuten hereinkommen.
Ich weiß nicht – wenn ich mich umsehe,
ist das eine sehr jugendliche Gruppe.
Zugegeben, ich bin hier eine der Älteren.
Aber was tun wir, um –
Ich habe letzte Woche getwittert. Olivia
Bisset, eine Mittelschülerin, hat einen
Hackathon gemacht. Ich glaube, ich habe
dich im Tweet getaggt. Und sie hat mit ihrer
Schwester einen Hackathon für Mittelschüler
gemacht. Aber das ist ungewöhnlich.
Was machen wir, damit die nächste
Generation genauso einen Beitrag
leisten will wie die Leute in
diesem Raum?
Du hast meine Antwort gestohlen, denn
ich wollte über David und Olivia Bisset reden.
David Bisset, einer der aktivsten
Twitterer über WordPress – Hi David! –
wird viele GIFs von dieser Rede posten.
Olivia ist seine Tochter und schon
sehr aktiv in der WordPress-
Community. Ich würde das allen
in diesem Raum und auch allen, die das
hier hören, mitgeben. Ihr kennt
das alte Sprichwort, dass man
jemandem das Fischen beibringt ...
Gib einem Mann einen Fisch, und du ernährst
ihn einen Tag. Lehre ihn zu fischen,
und du ernährst ihn für sein Leben.
Wenn du jemandem ein Blog, oder, noch
schlimmer, ein Social-Media-Konto gibst,
ernährst du ihn einen Tag. Bring ihm bei,
das Web zu erstellen, was für mich
in vielen Hinsichten die großartigste
Verwirklichung gemeinsamen Menschseins
und Wissens ist. Wie schaffen wir etwas,
das über unsere einzelnen Lebenszeiten
hinausgeht? Es ist das Web. Wie schaffen
wir etwas, das uns überlebt? Ein Erbe,
ein echtes Erbe? Indem wir etwas zu
den Informationen hinzufügen, die Teil
dessen sind, was hoffentlich für zukünftige
Generationen erhalten bleibt und uns
erlaubt, in gewisser Weise alle Fehler
und Lernprozesse zu überspringen und auf den
aktuellen Stand zu kommen. Ein Upgrade der
Taktfrequenz und Version der Menschheit.
Wenn ihr also zuhört und jemand Jüngeren
betreut und anleitet, um bei
der WordPress-Community mitzumachen,
dann bekommt ihr – Wie heißt
das? Eine Mitzvah? Ihr bekommt einen
Sonderbonus in der Open-Source-
Geschichte der Welt, wenn ihr
jemand neuen hereinbringt. Ich empfehle
es euch sehr. Und es gibt so viele,
wenn ihr euch einige der größten
Contributors bei WordPress über die
Jahre anseht, Ryan Boren oder Nacin etc.
Teil ihres Erbes, neben dem Code, den sie
geschrieben haben, sind die Leute, die
sie hereingebracht haben. Und die Leute,
die das Gefühl hatten, sie wissen viel,
können aber nichts beitragen.
Und sie haben gesagt: „Nein, du kannst
das. Du kannst ein Core-Committer sein.
Du kannst einen Fehler in Core patchen.
Du kannst WordPress in eine völlig
neue Sprache übersetzen oder eine
Sprache für die Nachwelt erhalten.“
Man kann so viel tun, wenn man
WordPress als Startrampe nutzt,
um etwas Positives zur Menschheit
beizutragen. Das ist meiner Meinung
nach ganz entscheidend. Ich weiß nicht,
was für junge Leute perfekt ist, denn ich
gehöre nicht mehr dazu. Ich war jung,
als WordPress startete. Aber wenn ihr
jemanden in eurem Leben habt, hier im
Publikum oder von den Leuten die zusehen,
der oder die etwas bewirken will – bringt
ihnen bei, sich für Open Source zu
engagieren, sei es WordPress oder ein
anderes Open-Source-Projekt. Ich glaube,
das ist die beste Art, zur Zukunft der
Menschheit beizutragen. Danke dir!
Wie bitte?
– Mehr KidsCamps?
Mehr KidsCamps? Ja, wir haben
KidsCamps. Ganz konkret haben wir
KidsCamps an Orten wie
WordCamp – war es
Orlando? Miami. – Miami. David Bisset
hat geholfen, es zu organisieren. Lasst uns
alle mehr wie David sein. Wenn ihr Kinder
habt, warum tragen sie nichts bei? Nein, das
würde ich nicht raten, denn Kinder tun immer
das Gegenteil davon, worum man sie bittet.
Sagt ihnen, sie sollen nicht bei WordPress
mitmachen, vielleicht machen sie es dann.
– Ein „Bring dein Kind zu WordPress mit“-Tag.
„Bring dein Kind zu WordPress mit“-Tag ist
eigentlich eine großartige Idee.
– Okay, wir reden später.
Cool. Sollen wir eine Online-Frage machen?
Das ist eine Frage von – ich habe den
Namen verloren, aber es gab ein paar
Erwähnungen des Metaversums,
ich glaube eher im Scherz, aber
bei einer geht es um WordPress
in der virtuellen Realität.
WordPress in der virtuellen Realität.
Gebt das Mikro schnell rüber.
Möchtest du etwas sagen?
Nein, wir haben eins. Wir haben
eins. Hier, bitte. Ich wiederhole:
Die Intelligenz in diesem Publikum ist
viel größer als meine, also möchte ich
so viel wie möglich weitergeben.
– Ich wollte nur sagen,
WordCamp Boston hat das gemacht,
Anfang des Jahres oder letztes Jahr.
Sie hatten ein Virtual-Reality-WordCamp.
– Oh, cool.
Und es war … letztes Jahr. Danke. Ja.
Schwierig. Um ganz ehrlich zu sein,
weiß ich nicht, wie ich das beantworten soll.
Denn das Internet ist virtuelle Realität.
Nur eben textbasiert.
Und wenn man an andere Arten denkt,
sich mit virtueller Realität zu verbinden,
VR-Headsets oder AR etc. Eine gute ...
WordPress ist großartig im Umgang mit
Inhalten. Erstellt also nicht auf
WordPress, wenn ihr ein
Messaging-System oder Echtzeit-Game oder
Ähnliches erstellt. Aber wenn ihr etwas
macht, bei dem im Wesentlichen Menschen
Inhalte eingeben und diese
für die Welt veröffentlichen, solltet
ihr es vermutlich auf WordPress erstellen.
Egal, ob das Immobilien sind, Alben,
fast alles. Inhalte, die hereinkommen und
hinausgehen, sollten auf WordPress sein.
Wenn Firmen – namenlos – über diese
Idee eines „Metaversums“ sprechen,
erwähnen sie oft die Interoperabilität.
Diese Idee, dass Inhalte oder Elemente, die
man in einem Metaversum erstellt, in
allen verfügbar sind. In meiner ganz
Science-Fiction-mäßigen Vision der Zukunft
kann ich mir schwer vorstellen, wenn die
Menschheit mehr und mehr in einem
virtuellen Raum interagiert, dass dieser
von einer Firma kontrolliert wird. Ich denke,
er wird eher wie das Web aussehen. Ein
Ort, wo man Domains registrieren kann. Wir
hatten einen Witz, den ich vergessen habe
zu erzählen, also kommt er jetzt. Was wäre,
wenn es so etwas wie eine DAO gäbe, eine
dezentrale autonome Organisation, die
einen Namespace verwaltet, und du kannst
bezahlen, um einen Teil davon zu besitzen,
aber es gibt keine Gasgebühren für diesen
Besitz. Die Gebühren trägt der Händler.
Das wäre im Prinzip dasselbe, wie eine
Domain mit einer Kreditkarte bei jedem
Registrar zu kaufen. Wir haben also schon
Dinge, die jede Person wirklich
besitzen kann, wie eine Domain.
Das ist sozusagen ihr Zuhause im Internet.
Das Internet ist das beste Metaversum,
das wir bis jetzt erschaffen haben. Und das
liegt teilweise an der Interoperabilität
und den offenen Standards, auf denen es
basiert. Patentfreie Standards,
möchte ich betonen. Also sofern
die Dinge – ich weiß nicht genau, wie
es aussehen wird – nichts, was ich bisher
gesehen habe, ist so überzeugend. Aber
solange nette, inhaltsorientierte Dinge
Teil der nächsten Generationen
des Web sein werden – Web3, Web4,
Web5, Web10 –, gehe ich davon aus, dass
WordPress im Zentrum stehen wird.
Wir haben hier eine Frage. Okay.
Stell dich bitte vor.
Hi, mein Name ist Bud Kraus. Wir hatten
noch nicht das Vergnügen, aber ich habe dich
schon bei ein paar dieser Reden gehört.
- Danke.
Und willkommen in New York.
Ich will nur wissen,
das sind ganz neue Räume. Sorry,
nur für die Leute, die nicht hier sind,
aber das sind ganz neue Räume. Was
werdet ihr hier machen? Und können wir
sie auch nutzen – die Leute, die
hier in der Umgebung wohnen?
Äh … Ja! Also für alle, die online
zusehen: Wir sind in diesen coolen Räumen
im Stadtteil NoHo, das bedeutet nördlich
von Houston – eine falsche New Yorker
Aussprache von Houston, meiner
Heimatstadt. Und es ist ein
cooles Viertel, mit vielen öffentlichen
Verkehrsmitteln. Und es sind coole Räume.
Ein Unternehmen, an dem ich beteiligt bin,
CEO von Automattic, hat diese Räume
angemietet, als wir die Firma namens Tumblr
gekauft haben. Und wir haben sie bis 2025.
Nicht zufällig sind viel mehr Leute, die an
Tumblr arbeiten und an allem, was wir tun,
inzwischen verteilter. Deshalb sind in
diesen Räumen nicht mehr so viele Leute
wie früher. Aber wir wollten sie so
gestalten, dass sie, wie heute Abend,
ein Ort sein können, den man für Events
und andere Community-Dinge nutzen kann.
Wenn ihr das also tun möchtet, besonders
für etwas Open-Source-Orientiertes
in der Community, öffnen wir diese
Räume gerne in Zukunft dafür.
Was übrigens cool ist: Alle Kunstwerke
in diesen Räumen, auch die
hinter mir, sind von Leuten auf
Tumblr. Das sind also alles Publisher
auf Tumblr, und die ganze Kunst, die diese
Räume füllen wird, und letztendlich – jetzt
ist diese Wand voll. Wir werden jede
einzelne Wand hier füllen. Wir müssen
also noch viele hundert Quadratmeter füllen.
Das werden alles Leute sein, die auf
WordPress und Tumblr veröffentlichen.
Und in Zukunft wird Tumblr von
WordPress betrieben, das kommt also.
Es wird also alles dasselbe sein. Es ist
cool, dass das alles Künstler sein werden,
die Open-Source-Publishing nutzen, um ihre
Inhalte ins Openverse zu bringen. Okay.
Hi Matt. Mein Name ist Anil und ich habe
eine Frage aus Interesse. Du hast
Gutenberg Phase 3 erwähnt, Zusammenarbeit.
Mich würde interessieren, was wir
in dieser Phase von Gutenberg und
Zusammenarbeit erwarten dürfen?
Das ist eine gute Frage. Denn ich habe
doppelt so lange geredet wie letztes Jahr,
aber diesen Punkt vielleicht übersehen. Die
Phase Zusammenarbeit – Zusammenarbeit?
Sorry. Phase 3 von Gutenberg ist –
denkt an Google Docs. Das ist wohl die
beste Analogie. Ihr kennt das, wenn man in
einem Google-Dokument ist und
andere gleichzeitig daran arbeiten,
sieht man genau, was sie tun, was sie
ändern. Stellt euch also vor, jedes einzelne
Element auf WordPress aktualisiert sich
in Echtzeit, wenn andere es bearbeiten.
Es gibt also keine Versionskonflikte mehr
oder Ähnliches. WordPress ist
buchstäblich die Quelle der Wahrheit
in Echtzeit für Inhalte aller Art –
ob Beiträge, Seiten oder anderes
in Echtzeit. Und dann gibt es die
Echtzeit-Wahrnehmung und -Workflows
bei der Bearbeitung. Die Echtzeit-
Wahrnehmung ist eigentlich der einfache
Teil. Das ist der Teil, wo jemand
anderer gleichzeitig bearbeitet,
während du bearbeitest, und du siehst,
was passiert. Da gibt es also keine
Konflikte. Der Workflow ist etwas
kniffliger und ich freue mich eigentlich
mehr darauf, daran zu arbeiten.
Workflow ist ein Wort, das wir verwenden,
wenn jemand bearbeitet, jemand freigibt,
jemand … – es gibt verschiedene Phasen
für verschiedene Arten von Inhalten. Das ist
auch sehr relevant für Übersetzungen.
Jemand schreibt die Inhalte, sagen wir,
auf Englisch, und dann werden sie vielleicht
in eine andere Sprache übersetzt. Mir ist
das persönlich bewusst geworden, um
wieder so eine schräge Geschichte wie bei
der Wirtschaft zu erzählen. Auf WordPress.com
verwenden wir GlotPress, wo jeder jeden
String auf WordPress.com übersetzen kann.
Und eine Zeitlang war auf jedem – ich weiß
nicht mehr, welche Sprache es war, sagen wir
Italienisch. Statt „Hinterlasse einen
Kommentar“ stand auf jedem italienischen Blog
auf WordPress.com „Happy Birthday“. Da
hat uns offensichtlich jemand getrollt
und dafür gesorgt, dass da statt „Hinterlasse
einen Kommentar“ „Happy Birthday“ steht.
Das war eigentlich ziemlich lustig. Wer immer
das gemacht hat – ich zahle dir ein Bier. Aber
im Idealfall hätte es da einen Workflow
gegeben oder jemand, der Italienisch
spricht, hätte gesagt: „Hier steht ‚Happy
Birthday‘.“ Wie heißt das überhaupt auf
Italienisch? Weiß das jemand? Ich
kenne „Feliz navidad“. Wie sagt man
„Happy Birthday“ und „Frohe Weihnachten"?
Was heißt „Alles Gute zum Geburtstag“?
– Buon natale? Ich rate nur.
Buon natale? Okay, okay. Das nehmen wir.
Jemand hätte das gesehen und gesagt:
„Das heißt nicht ‚Hinterlasse einen
Kommentar‘. Und wir sollten das nicht auf
die Startseite jedes einzelnen italienischen
WordPress auf der Welt stellen.“ Dieser
Workflow ist, glaube ich, entscheidend für
Phase 4 von Gutenberg, deshalb kommt er
in Phase 3. Zusammenarbeit ist das, was
Spaß macht und gleichzeitig einfach und
schwierig umzusetzen ist, dieses gleichzeitige
Bearbeiten in Echtzeit. Und es gibt
coole neue Standards in Browsern, die es
uns ermöglichen, das dezentralisiert zu
machen, was ich sehr aufregend finde,
mithilfe von eingebauten Funktionen in
Chrome und anderen, die es uns erlauben,
mehrere Leute zu verbinden, die eine Seite
oder einen Beitrag gleichzeitig bearbeiten,
nur mit einem Browser und Open-Source-
Technologie. Aber so Dinge wie Freigabe
etc. kommen ein bisschen später in
Phase 3. 2023 werden wir daran arbeiten.
Inzwischen: Beiträge zum Openverse,
Block-Vorlagen, Blöcke und Block-Themes.
Das ist der Schlüssel zu 2022. Noch einmal,
wenn ich nächstes Jahr hier stehe, und jetzt gibt
es 30, und wir haben dann 40 Block-Themes?
Totalversagen. Bitte bewerft mich mit Obst
oder etwas anderem. Ich hoffe, wir haben
dann 300 oder im Idealfall 3000 dieser
Block-fähigen Themes. Sowohl durch das
Aktualisieren bestehender Themes und das
Erstellen neuer. Damit Leute ihre Kreativität
online über den Gutenberg-Editor ausdrücken
können. Noch einmal – wenn ihr seht,
was soziale Netzwerke machen, sie wollen
euch in einen ganz engen kreativen
Rahmen zwängen. Warum? Weil sie
Werbung zu eurem Profil schalten möchten
und zu den Inhalten, die ihr erstellt. Sie
wollen euch als Zielgruppe. Das ist nicht
das, was wir mit WordPress wollen. Wir
wollen, dass ihr die einzigartigsten, coolsten
Sachen online erstellt. Und Blöcke
machen das möglich. Und ich freue mich,
immer mehr davon zu sehen.
Beantwortet das die Frage?
– Ja, danke.
Cool, danke.
Hier drüben ist jemand gestanden. War das ...?
Okay.
Du hast so viele Fragen schon beantwortet,
die eingeschickt wurden.
Oh!
– Aber wir finden eine für dich.
In gewisser Weise verbunden mit dem,
was du gerade gesagt hast. Die Frage ist:
Bald haben wir Blöcke, mit denen man alles
überall hin ziehen kann. Bald haben wir
jede Menge kostenlose Bilder, Vorlagen
etc. Wie können wir all das für Benutzer
leicht verständlich und benutzbar machen?
Ja, das ist unser Problem. Also ich
denke, das wird der Fokus der neuen
WordPress Core-Versionen über 5.9,
6.0, 6.1 und darüber hinaus sein.
Abstrakt gesagt: Dinge wie Benutzertests.
Und diese führen wir durch und wir
veröffentlichen sie auf unseren
Make WordPress-Blogs, wo wir Leuten, die
noch nie WordPress verwendet haben,
sagen: „Bitte probiert es aus.“ Das ist etwas,
das proprietäre Softwarefirmen ständig
machen. Aber bei WordPress veröffentlichen
wir diese auch. Und man kann sie ansehen
und von ihnen lernen. Und man kann
sehen, wo jemand, der WordPress noch
nie verwendet hat, Probleme bei der
Benutzung hat. Dinge, die für die Leute
in diesem Raum völlig intuitiv sind,
weil wir WordPress seit 5 oder 10 Jahren
verwenden, können für jemanden,
dem unsere Konzepte oder Abstraktionen
neu sind, sehr schwierig sein.
Das andere Beispiel, von dem ich hoffe,
dass alle, die zuhören, es tun – denn wenn
ihr das hier hört, seid ihr ja WordPress-
Urgesteine – ist, Freunden dabei zu helfen,
WordPress zu nutzen. Ich höre ein
Lachen in der ersten Reihe. Es ist wie
„Freunde lassen Freunde nicht auf
Wix veröffentlichen.“ Nehmt jemanden,
der eine Website erstellt, und sagt: „Ich
helfe dir, das einzurichten.“ Und
während ihr das tut, lernt ihr
wahrscheinlich viele Dinge, die bei
WordPress schwierig sind. Und das hilft
euch hoffentlich, einen Bug oder eine
Verbesserung oder Ähnliches in die Core-
Software einzubringen, wodurch sie für
andere einfacher wird. Übrigens, zur Größe
von WordPress – noch einmal, das ist für mich
so erstaunlich. Wenn man sich das ansieht:
10-mal größer als der Zweitplatzierte auf dem
Markt – übrigens ist Shopify ein mit 140 Mrd. $
bewertetes Unternehmen –, wie haben
wir das gemacht? Wie können wir 10-mal
größer sein als das? Nur indem Leute
anderen Leuten helfen. Ich kann es
nicht einfacher formulieren. So hatte
WordPress in seiner ganzen Geschichte
praktisch keine Marketingkosten. Es sind
Freunde, die zu Freunden sagen: „Hey,
willst du eine Website? Ich helfe dir beim
Einrichten.“ Und bei Problemen kommen
sie zu einer coolen WordPress Make-
Website und sagen: „Hey, mein Freund
hatte Probleme mit XY. Ich glaube, wenn
wir das verschieben oder dieses Widget
ändern oder diesen Button prominenter
platzieren, dann wäre das für die Leute
intuitiver.“ Und das Schöne
an einem Projekt wie WordPress – und es
gibt ein paar andere Open-Source-Projekte,
die ähnlich sind –, ist, dass wir
gleichzeitig intuitiver für neue Benutzer
und leistungsstärker für Power-User
werden können. Das ist nicht
einfach. Das gibt es nur im digitalen
Bereich. Eine Spiegelreflexkamera mit
80 Buttons kann nicht gleichzeitig
einfacher für Leute werden,
die gerade ihr erstes Foto machen. Aber
in der digitalen Welt können wir das. Und
das ist wirklich, wirklich aufregend.
Das ist ein Teil dessen, was ich an
WordPress toll finde, und hoffentlich ein
Teil dessen, was Leute in Zukunft einbringen.
Noch eine von den Online-Fragen?
Okay. Diese ist von Sarah Gooding.
Was kann WordPress tun, um kleine
Publisher vor der Bedrohung durch die
Gier und Feindseligkeit der großen Tech-Firmen
gegenüber dem offenen Web zu schützen?
Du meine Güte.
Große Tech-Firmen – war es „Feindseligkeit
gegenüber dem offenen Internet“?
„Gier und Feindseligkeit gegenüber
dem offenen Internet“.
Gier und Feindseligkeit. Du meine
Güte, wir haben es mit einer der
sieben Todsünden zu tun. Zuerst würde ich
sagen, dass es riesige Tech-Firmen gibt, deren
Gier und Feindseligkeit auf einer ähnlichen
Linie wie das Open Web ist. Also ein Google,
das das Web indexiert, ist wahrscheinlich eher
auf einer Linie mit der Mission von WordPress
als ein Facebook, das versucht, eine
Alternative zum offenen Web zu schaffen.
Oder andere Firmen – hier einen beliebigen
Namen einfügen. Das sollte man also bedenken.
Das Beste, was wir tun können, ist, eine
Alternative zu schaffen. Man vergisst oft,
dass jemand, der bei WordPress
anfängt, vielleicht nicht will – er oder sie
wacht nicht am Morgen auf und denkt:
„Ich will mehr Open-Source-Software
in der Welt schaffen.“ Er oder sie denkt
vielleicht: „Ich will mehr Kunden in meinem
Restaurant“ oder „Ich will mehr Besucher
in meinem Friseursalon“ oder „Ich will mehr
Leser für meinen Roman.“ Was auch immer
es ist. Und das Schöne an WordPress
ist, dass man so viele Dinge damit
machen kann. Dass WordPress ein Mittel
zum Zweck ist. Und das ist unsere Stärke
und unsere Schwäche. Bei Messdiensten
von Drittanbietern wie Quantcast
oder Nielsen scheint ein
facebook.com oder ein google.com als
eine Domain auf. Und WordPress ist in
vielen Hinsichten wie die dunkle Materie
des Web. Es ist die Sache, aus dem der
Großteil des Universums besteht, aber
es erscheint per Definition nicht auf einer
Domain. Es existiert auf Millionen, zehn,
vielen hundert Millionen verschiedenen
Domains und repräsentiert jede Person
auf der Domain, der ein Stück vom Web gehört.
Es gehört ihr. Wirklich, Domains … Ich
werde nicht – Ich mache hier jetzt Werbung
für Domains. Domains sind das Web3-
Ähnlichste, das du erstellen kannst. Sie
gehören dir viel mehr als die meisten
anderen Dinge. Was wir also tun können,
ist – nun, ich sage euch die größte
Sache, die ich gelernt habe, die sich
ein bisschen auf deine Frage bezieht,
worüber man mit den Jungen reden soll
oder mit Leuten, die etwas erstellen. Ich
war sehr früh ein eifriger Slashdot-Leser.
Das heißt, ich sagte: „Ah, Microsoft und
Bill Gates sind böse.“ Ich hatte ein sehr
schwarz-weißes Weltbild, bei dem ich
Open Source als gut betrachtete und
alles proprietäre als schlecht. Und es
war binär. Wenn man reifer wird, lernt man,
dass die Dinge nicht binär sind, sondern
Graustufen haben. Duotone. Und es gibt Dinge,
die gleichzeitig gut und schlecht
sind, und Dinge, die innerhalb des
Spektrums existieren. Und mit der Zeit habe
ich entschieden, mehr meines Lebens den
Dingen zu widmen, die auf der Seite des
Spektrums sind, von denen ich will, dass
zukünftige Generationen – wenn ich einmal
Kinder oder Enkel habe – sie im Web erleben.
Aber alles existiert innerhalb des Spektrums.
Ich würde sagen – reine Philosophie
gewinnt nicht. Das heißt, für Leute wie
jene hier im Raum oder einige von denen,
die den Livestream ansehen, ist der Gedanke,
die eigenen Inhalte zu besitzen, die Software,
auf der sie sich befinden, all das ist sehr
überzeugend. Das ist wahrscheinlich
für 1 oder 2 % der Menschheit überzeugend.
Wir sind ganz am Ende der Gaußkurve
von Leuten, denen diese Dinge wichtig
sind. Für den Rest – wenn wir wollen,
dass ein Großteil des Webs, ich hoffe, ein
Großteil oder sogar 85 oder 90 % des Webs,
Open Source wird – für sie müssen wir
das beste Nutzererlebnis schaffen.
Das heißt, es muss am einfachsten sein.
Es muss am intuitivsten sein. Und es muss
die Sache sein, die sie am schnellsten
ans Ziel bringt. Für viele Leute
heißt das, dass WordPress unsichtbar
sein wird. Und das ist okay. Es muss nicht
sein, dass die Leute überhaupt wissen,
was WordPress ist. Wenn Sie WordPress,
Open Source, offene API, offene Daten
verwenden, um ihr Ziel zu erreichen, ist das
wesentlich besser als proprietäre Software
zu nutzen, um von A nach B zu kommen.
Also müssen wir so viele
Anwendungsfälle schaffen,
möglichst viel an der Usability arbeiten,
um das zu schaffen. Das habe ich gelernt.
Und das ist etwas, an dem wir hoffentlich
alle zusammen arbeiten können, denn selbst
wenn jemand nicht weiß, dass er Open Source
verwendet und das Web offener macht –
wenn er beim Website-Erstellen, beim Gründen
eines Restaurants, eines Online-Dienstes,
eines Online-Shops damit das Web
auch nur ein klitzekleines Bisschen
offener macht, dann ist das cool. Das ist
gut für die Menschheit. Dort will ich,
dass zukünftige Generationen aufwachsen.
Danke.
Okay, wir haben zwei Minuten.
– Nein, nein. Zwei Fragen.
Zwei Fragen! Okay.
Na, so wie ich rede, könnte das
20 Minuten dauern.
– Okay, wir haben noch 20 Minuten,
also gebe ich dir 5 für jede.
Okay, 5 Minuten pro Frage,
anscheinend. Also.
Hi Matt, mein Name ist Aaron Jorbin. Ich
hatte wahrscheinlich die kürzeste Anreise,
denn ich wohne circa 3 Blocks entfernt.
Du hast heute ein paarmal über
die GPL geredet, die Bedeutung der GPL,
die Bedeutung der vier
Freiheiten der GPL. Im letzten Jahr gab
es Bemühungen, das Gutenberg-
Verzeichnis dual zu lizenzieren und so
Leuten zu erlauben, den WordPress-Code
auf eine Art zu verwenden, die diese vier
Freiheiten zukünftigen Benutzern von
WordPress nicht gewährt. Wie passt das
zu deinen Gedanken der vier Freiheiten
und warum sollte ich als WordPress-Contributor
unterstützen, dass mein Code relizenziert
wird, um zukünftigen Benutzern die
vier Freiheiten zu entziehen?
Das ist so eine gute Frage. Danke dir also,
Aaron, dass du sie gestellt hast. Und
danke auch, dass ich dank dir
nicht die einzige Person im Raum
mit einem Anzug bin. Und Aaron sieht toll
aus. Danke also vielmals dafür. Hoffentlich
haben wir das auf Kamera. Also … das ist
interessant. Die GPL stammt aus den
80ern und 90ern und hatte keine
Vorstellung von Lieferungen über das Web.
Die GPL besagt also, wenn du etwas teilst,
verbreitest – und das bedeutete historisch,
den Quellcode über Diskette oder CD oder
etwas in der Art zu verbreiten –,
musst du dieselben Freiheiten gewähren.
Aber es zählte nicht, wenn du nur
deine Website betrieben hast. Und das ist
gut und schlecht. Es ist gut, weil deine
Passwort-Datei auf deiner WordPress-
Website nicht GPL ist. Richtig? Das muss man
nicht mit der Welt teilen. Es gibt Lizenzen
wie die Affero GPL und andere, die besagen,
man muss alles teilen, aber dadurch entsteht
auch ein Schlupfloch. Technisch betrachtet
muss WordPress.com nichts von seinem
Code wieder mit der Welt teilen.
Das tut es. Diese Leute arbeiten hart
daran, Verbesserungen in WordPress
einzubringen, aber das müssen sie nicht,
weil die Lieferung und Verbreitung über SaaS-
Dienste nicht jene Verbreitung ist,
für die die GPL gedacht war.
In der Praxis tun wir es, aber es nicht
gesetzlich vorgeschrieben. Mobile Apps
sind ganze neue Welten. Hier gibt es
wieder ein Ideal und einen
pragmatischen Ansatz. Im Idealfall würde
ich am liebsten ein Mobilgerät verwenden,
bei dem die Firmware, Hardware und alles
damit Verbundene vollständig Open Source ist.
Pragmatisch muss ich ein Android- oder iOS-
Gerät verwenden, wahrscheinlich von Apple
oder Samsung, das funktioniert. Mit
einer guten Akkulaufzeit und so weiter.
Ich habe mich immer schon als pragmatischen
Open-Source-Verfechter gesehen.
Gutenberg. Wie bringen wir das also zu
Gutenberg? Gutenberg versucht,
ein Pan-CMS oder einen Pan-Erstellungs-
Standard für Dinge wie Blöcke zu schaffen. Wir
finden, oder ich finde, wenn wir in Gutenberg
eine Standard-Oberfläche schaffen können
für Dinge wie Hinzufügen von Bildern oder
einfache Dinge, die man innerhalb einer Block-
Benutzeroberfläche macht, ist das gut für
das Web und die Menschheit. Ein Teil davon
ist, dass ich wirklich gerne hätte, das
sogar proprietäre Systeme Gutenberg-
Blöcke einführen. Ich finde, das wäre ein
Gewinn. Ich habe mich über Systeme wie
Wix und Squarespace oder Mailchimp und
andere lustig gemacht. Ich fände es großartig –
ich wäre begeistert, wenn sie alle Gutenberg
verwenden würden. Und Gutenberg ist so
lizenziert, dass man es verwenden kann,
ohne den Rest seiner Software ebenfalls
Open Source zu machen. Die GPL
ist eine sogenannte „virale Lizenz“.
Wenn man einen Teil davon nutzt,
muss auch alles andere, das darauf verweist,
Open Source sein. Das finde ich gut für
WordPress und für alles, was ich mache.
Mir ist aber auch bewusst, dass ich
vielleicht in einer mobilen App einen
Open-Source-basierten Editor haben möchte,
der die Standards und Codes von
Gutenberg verwendet, aber der Rest der App
ist vielleicht nicht Open Source. Vielleicht
ist es die Mailchimp-App. Nehmen wir
Mailchimp als Beispiel. Ich habe keinerlei
Beziehung zu Mailchimp, also kann ich darüber
reden. Mailchimp ist toll, sehr erfolgreich,
wurde gerade für 10 Mrd. $ oder so an
Intuit verkauft. Wenn man sich ansieht, was
es mit seinem Newsletter-Programm macht:
Blöcke. Wenn man sich ansieht, was es ...
– und es hat eigentlich noch keine
tolle Mobil-App, also wäre das cool.
Als wir also unsere Mobil-Apps genommen
haben – das heißt, Gutenberg drei Mal
zu entwickeln. Wir müssen für das Web, für
iOS und für Android entwickeln. Das ist viel
Arbeit. Wir relizenzieren die mobilen
Versionen von Gutenberg als MIT, das
heißt, sie können in mobile Apps
eingebettet werden, die nicht ebenfalls
Open Source sind. Das führt zu einer anderen
komischen Sache, nämlich, dass alle Mobil-Apps
über App-Stores vertrieben werden. Nur um
das festzuhalten, davon bin ich kein Fan. Aber
es ist die Realität. Man muss entweder über
Google oder Apple gehen, um in einem
App-Store an den Großteil der
Menschen auf der Welt zu vertreiben.
Und wenn du deine App vertreibst,
musst du eigentlich – nicht eigentlich,
du musst ihren Servicebedingungen und
Lizenzen zustimmen, die mehr oder weniger
mit Open Source kompatibel sind.
WordPress war hier tatsächlich ein Pionier.
Apple hat ursprünglich nicht erlaubt, dass
GPL-Anwendungen im Apple Store
vertrieben werden. Und WordPress hat
dafür gekämpft. Und letztlich gewonnen.
Tatsächlich hat Apple WordPress-Code für
Demos verwendet. Wir haben also sozusagen
den inoffiziellen Segen bekommen, dass
unsere GPL-App im Apple-Store sein darf.
Aber das ist noch immer ein Prozess, für
den wir kämpfen. Der berühmteste Fall –
war das letztes Jahr?
Letztes Jahr oder Anfang dieses
Jahres, es vermischt sich alles.
Es vermischt sich alles. Ich weiß nicht,
seit COVID ist alles durcheinander.
Aber Apple hat sich entschuldigt, was
unglaublich selten ist – Apple tut das nie –, weil
es der WordPress Open-Source-App gesagt
hatte, es müsse etwas tun, das ein bisschen
außerhalb der Anforderungen
und der Lizenz lag. Und sie –
jemand weiter oben hat das erkannt und
es zurückgezogen. Das passiert nicht oft
bei einem 2-Billionen-Dollar-Unternehmen.
Aber mit WordPress und Apple ist es passiert.
Und das war aufregend. Wir werden also
weiter kämpfen, wo immer wir können,
dass sich diese App-Stores ein bisschen
öffnen. Wir werden auch pragmatisch sein,
dass in Wirklichkeit jeder, der ein Apple-
oder iOS-Gerät hat, bedeutet, dass man in
die App-Stores geht, um sie zu erreichen. Und
ich glaube, es ist ein Fehler von – wenn wir
überlegen, warum Drupal oder Joomla nicht so
erfolgreich waren – ich denke, sie brauchen Apps.
Und ich habe diese Communitys ermutigt,
tolle Apps zu machen, denn sie brauchen sie.
Die Lizenz von Gutenberg weiten wir
aus, insbesondere auf GPL und MIT,
weil ich gerne hätte, dass WordPress-Blöcke
oder Gutenberg-Blöcke Standards werden,
die über WordPress hinausgehen. Und es
gibt eine Drupal-Version von Gutenberg etc.
Aber ich denke, ein Teil davon ist, dass
Blöcke der Standard in jedem proprietären
System werden. Ich mache mich über Wix
lustig – das ist okay, sie haben es verdient.
Aber wenn sie Gutenberg übernehmen würden, würde
ich ihnen zuprosten und mit ihnen ein Bier trinken gehen.
Ich fände das wunderbar. Gutenberg ist
sogar noch größer als WordPress.
Wir sagen also: Wie bearbeiten und erstellen
wir das Web? Und können wir möglichst
viele Leute – proprietär und Open Source –
dazu bringen, zusammen daran zu arbeiten?
Das ist unsere Wette. Vielleicht ist
sie richtig, vielleicht falsch. Ich hoffe,
dass du als Contributor noch immer
begeistert bist, Teil von Gutenberg zu sein,
auch wenn es Gutenberg und MIT ist,
beides Open-Source-Lizenzen. Aber
MIT erlaubt natürlich eine proprietäre
Lizenzierung, das ist mir klar. Der
Großteil der Open-Source-Software auf der
Welt ist, also ich denke, der Großteil ist GPL.
Aber es gibt auch einen großen Teil,
der nicht GPL ist. Ich denke, was wir tun –
die Leute hier, du und ich, wir erstellen mehr
von diesen Open-Source-Dingen. Und wenn
proprietäre Leute sie verwenden, um mehr
Open Source zu schaffen, finde ich das toll und okay.
Danke.
– Und danke, dass du einen Anzug trägst.
Und danke, dass du heute gekommen bist.
Vorher hat mich jemand gefragt, warum ich
einen Anzug trage. Tatsächlich – einer
meiner Lieblingsmenschen ist Frank Sinatra.
Und er sagte – jemand fragte, warum sie jeden
Abend beim Auftritt einen Smoking tragen.
Und er sagte zu den anderen Bandmitgliedern:
„Wenn wir einen Auftritt vor dem König und
der Queen hätten, was würden wir anziehen?
Wir würden uns herausputzen und einen
Smoking anziehen, um für sie zu spielen.
Jeden Abend, wenn diese Band auftritt,
ist vielleicht jemand im Publikum,
der zwei Monate gespart hat, um hier zu sein,
oder jemand wie eine Kellnerin, die hart
gearbeitet hat, um hier zu sein. Und
deshalb putzen uns für sie heraus und
spielen für sie, als wären sie der König oder
die Queen von England.“ Königlich. Jeder
im Publikum ist königlich. Deshalb trage
ich jedes Jahr einen Anzug. Falls ihr euch
gewundert habt. Das ist der einzige Anzug,
den ich das ganze Jahr trage, aber ich trage ihn,
weil für mich jedes Mitglied der WordPress-
Community königlich ist. Und ich putze mich
für euch heraus. Also danke euch.
Okay, das ist die letzte Frage.
Ich freue mich sehr.
Du rundest den Abend ab.
Ich denke, es ist eine kurze Frage.
Hoffentlich wurde sie noch nicht gestellt.
Kannst du dich vorstellen?
Hi, ich heiße Rachel Winchester, die
meisten kennen mich als Win. Ich bin hier
als Vertreterin von DigitalCube. Ich wollte
nur wissen, ob du das Thema Netzkunst
auf dem Schirm hast. Und ob es
etwas ist, das dich interessiert.
Erzähl mir mehr über Netzkunst.
Wie definierst du sie?
Nun, Netzkunst ist Browserkunst oder
webbasierte Kunst. Aber es ist Kunst, die das
Internet als Medium nutzt. Sie funktioniert mit
WordPress, weil WordPress dieser Pinsel ist.
Hmm.
Ich möchte auch erwähnen, dass du eine
tolle Handtasche von Issey Miyake hast,
einem meiner Lieblingsdesigner aller Zeiten.
Danke, dass du auch ihn vor das Mikrofon
holst. Was hältst du vom Openverse
und Netzkunst? Dieser Idee, dass
Leute im Openverse vielleicht sogar
Netzkunst einbringen können?
Ich liebe die Idee, öffentlich zugängliche
Bilder noch zugänglicher zu machen.
Ich liebe diese Idee.
Das ist diese – es ist eine interessante
Spannung, oder? Denn Künstler erschaffen
Dinge und möchten damit ihren
Lebensunterhalt verdienen. Und Leute
erschaffen Dinge und möchten sie in das
Gemeingut der Menschheit einbringen, das
Teil dessen wird, was wir remixen, auf dem
wir aufbauen. Teil des Fundaments dessen,
was die nächsten Generationen, die nächsten
Versionen der Ereignisse sein werden. Und
gemäß dem Urheberrecht, von dem ich sagen
würde, dass der allgemeine Inbegriff davon
das Urheberrecht der USA ist, kann man
das tun. Ruhe in Frieden,
Joe Ablow. Wir sprechen über
seine 3%-Regel, bei der er ein
vorhandenes Ding nahm, es 3 % abänderte und
etwas Neues schuf. Unglaublich, oder? Einer der
großen Künstler unserer Generationen, in
vielen Hinsichten, der die Populärkultur,
die Kunst, so viele Dinge beeinflusst
hat, indem er etwas nahm,
das es schon gibt, und es abänderte. Ich
weiß nicht. Ich denke, das ist der Inbegriff
von Open Source. Ich würde sagen, die
Limitierung von WordPress ist, dass das
früher alles im Bereich Code und
Sprache stattfand. Es ging nur um die
Plugins, die Themes, ein bisschen
Design und Übersetzungen, die
Open Source waren. Wenn man definieren
müsste, was als nächstes kommt, wäre es
die Erweiterung durch das Openverse, durch
inhaltsorientiertere Dinge: Bilder, Videos,
Audio, Kunst. Ich bin Fotograf. Mein
Benutzername ist Photomatt. Ich betrachte
Fotos also als Kunst und möchte immer
mehr von der Kunst, die ich schaffe, und
hoffentlich andere, in dieses Gemeingut
einbringen, damit sie die Basis dessen bildet,
was Generationen in Zukunft schaffen.
Also danke vielmals für diese Frage.
Und damit sind wir, glaube ich –
Ich meine, Josepha ist hier.
Ich habe zwei Hinweise für alle,
denn so bin ich eben.
Erstens, es gab viele Fragen,
die im Vorhinein und im Livestream-Chat
gestellt wurden, zu denen wir
nicht mehr gekommen sind. Aber wie letztes
Jahr wird es einen Blog-Beitrag geben, wo wir
euch diese beantworten können. Keine
Sorge. Und die allerletzte Sache:
Eine Runde Applaus für die Leute, die
dieses Event organisiert haben und unsere
großartigen Folien-Macher.