[Script Info] Title: [Events] Format: Layer, Start, End, Style, Name, MarginL, MarginR, MarginV, Effect, Text Dialogue: 0,0:00:10.67,0:00:13.78,Default,,0000,0000,0000,,Was macht ein Musikstück schön? Dialogue: 0,0:00:13.78,0:00:15.81,Default,,0000,0000,0000,,Die meisten Musikwissenschaftler \Nwürden behaupten, Dialogue: 0,0:00:15.81,0:00:18.73,Default,,0000,0000,0000,,Wiederholung sei ein wichtiger \NAspekt von Schönheit. Dialogue: 0,0:00:18.73,0:00:21.60,Default,,0000,0000,0000,,Die Idee ist, dass eine Melodie, ein Motiv, \Nein musikalischer Gedanke Dialogue: 0,0:00:21.60,0:00:24.80,Default,,0000,0000,0000,,wiederholt wird und so die Erwartung \Nauf Wiederholung erzeugt wird. Dialogue: 0,0:00:24.80,0:00:27.66,Default,,0000,0000,0000,,Diese Erwartung wird entweder erfüllt, \Noder die Wiederholung wird unterbrochen. Dialogue: 0,0:00:27.66,0:00:29.77,Default,,0000,0000,0000,,Und das ist ein wichtiger Bestandteil \Nvon Schönheit. Dialogue: 0,0:00:29.77,0:00:33.04,Default,,0000,0000,0000,,Wenn also Wiederholung und Schemata \Nder Schlüssel zu Schönheit sind, Dialogue: 0,0:00:33.04,0:00:36.10,Default,,0000,0000,0000,,wie würde dann das Fehlen \Nvon Schemata klingen Dialogue: 0,0:00:36.10,0:00:37.46,Default,,0000,0000,0000,,in einem Musikstück, Dialogue: 0,0:00:37.46,0:00:41.31,Default,,0000,0000,0000,,das überhaupt keine \NWiederholung beinhaltet? Dialogue: 0,0:00:41.31,0:00:43.38,Default,,0000,0000,0000,,Tatsächlich ist das eine interessante \Nmathematische Frage. Dialogue: 0,0:00:43.38,0:00:46.91,Default,,0000,0000,0000,,Kann man ein Musikstück komponieren, \Ndas überhaupt keine Wiederholung beinhaltet? Dialogue: 0,0:00:46.91,0:00:49.14,Default,,0000,0000,0000,,Das ist nicht zufällig. \NZufall ist einfach. Dialogue: 0,0:00:49.14,0:00:51.94,Default,,0000,0000,0000,,Es stellt sich heraus, dass es \Nohne Wiederholung sehr schwer ist, Dialogue: 0,0:00:51.94,0:00:53.91,Default,,0000,0000,0000,,und es geht \Nüberhaupt nur Dialogue: 0,0:00:53.91,0:00:57.24,Default,,0000,0000,0000,,wegen eines Mannes, \Nder U-Boote verfolgte. Dialogue: 0,0:00:57.24,0:00:59.40,Default,,0000,0000,0000,,Jemand, der versuchte, Dialogue: 0,0:00:59.40,0:01:01.72,Default,,0000,0000,0000,,den perfekten Sonar-Ping\Nzu entwerfen, Dialogue: 0,0:01:01.72,0:01:04.86,Default,,0000,0000,0000,,löste das Problem \Nschemaloser Musik. Dialogue: 0,0:01:04.86,0:01:08.06,Default,,0000,0000,0000,,Und darum geht es heute. Dialogue: 0,0:01:08.06,0:01:13.02,Default,,0000,0000,0000,,Im Sonarverfahren Dialogue: 0,0:01:13.02,0:01:15.90,Default,,0000,0000,0000,,sendet ein Schiff \NSchall ins Wasser Dialogue: 0,0:01:15.92,0:01:18.05,Default,,0000,0000,0000,,und horcht \Nnach einem Echo. Dialogue: 0,0:01:18.05,0:01:20.80,Default,,0000,0000,0000,,Der Schall geht runter, hallt zurück, \Ngeht runter, hallt zurück. Dialogue: 0,0:01:20.80,0:01:23.89,Default,,0000,0000,0000,,Die Zeit, bis der Schall zurückkommt, \Ngibt an, wie weit etwas entfernt ist. Dialogue: 0,0:01:23.89,0:01:26.87,Default,,0000,0000,0000,,Wenn er in einer höheren Tonlage kommt, \Nkommt das Ding auf Sie zu. Dialogue: 0,0:01:26.87,0:01:29.96,Default,,0000,0000,0000,,Wenn er tiefer zurückkommt,\Ndann bewegt es sich fort. Dialogue: 0,0:01:29.96,0:01:32.47,Default,,0000,0000,0000,,Wie würde man also einen \Nperfekten Sonar-Ping entwerfen? Dialogue: 0,0:01:32.47,0:01:36.58,Default,,0000,0000,0000,,In den 60er Jahren arbeitete \NJohn Costas Dialogue: 0,0:01:36.58,0:01:40.35,Default,,0000,0000,0000,,am extrem teuren Sonarsystem \Nder Marine. Dialogue: 0,0:01:40.35,0:01:41.55,Default,,0000,0000,0000,,Es funktionierte nicht, Dialogue: 0,0:01:41.55,0:01:44.10,Default,,0000,0000,0000,,weil ungeeignete Pings \Nverwendet wurden. Dialogue: 0,0:01:44.10,0:01:46.48,Default,,0000,0000,0000,,Der Ping war so wie \Nder folgende hier, Dialogue: 0,0:01:46.48,0:01:49.06,Default,,0000,0000,0000,,den Sie sich als diese Noten \Nvorstellen können, Dialogue: 0,0:01:49.06,0:01:51.02,Default,,0000,0000,0000,,und das ist die Zeit. Dialogue: 0,0:01:51.02,0:01:52.82,Default,,0000,0000,0000,,(Musik) Dialogue: 0,0:01:52.82,0:01:55.57,Default,,0000,0000,0000,,Das war also der damals verwendete \NSonar-Ping: ein negatives Chirp. Dialogue: 0,0:01:55.57,0:01:57.82,Default,,0000,0000,0000,,Das ist ein ziemlich \Nschlechter Ping. Dialogue: 0,0:01:57.82,0:02:00.54,Default,,0000,0000,0000,,Warum? Weil er wie eine Verschiebung \Nvon sich selbst aussieht. Dialogue: 0,0:02:00.54,0:02:03.20,Default,,0000,0000,0000,,Das Verhältnis zwischen den ersten\Nbeiden Noten ist das gleiche Dialogue: 0,0:02:03.20,0:02:05.68,Default,,0000,0000,0000,,wie zwischen den folgenden\Nund so weiter. Dialogue: 0,0:02:05.68,0:02:08.18,Default,,0000,0000,0000,,Also entwarf er einen \Nanderen Sonar-Ping: Dialogue: 0,0:02:08.18,0:02:09.67,Default,,0000,0000,0000,,einen, der zufällig aussieht. Dialogue: 0,0:02:09.67,0:02:12.64,Default,,0000,0000,0000,,Sie sehen aus wie zufällige Punktmuster, \Naber das sind sie nicht. Dialogue: 0,0:02:12.64,0:02:15.09,Default,,0000,0000,0000,,Wenn Sie genau hinschauen,\Nfällt Ihnen vielleicht auf, Dialogue: 0,0:02:15.09,0:02:18.81,Default,,0000,0000,0000,,dass das Verhältnis zwischen \Njedem Punktpaar verschieden ist. Dialogue: 0,0:02:18.81,0:02:20.84,Default,,0000,0000,0000,,Nichts wird je wiederholt. Dialogue: 0,0:02:20.84,0:02:23.68,Default,,0000,0000,0000,,Die ersten zwei Noten \Nund alle anderen Notenpaare Dialogue: 0,0:02:23.68,0:02:26.42,Default,,0000,0000,0000,,haben ein anderes Verhältnis. Dialogue: 0,0:02:26.42,0:02:29.45,Default,,0000,0000,0000,,Es ist ungewöhnlich, dass wir\Nvon diesen Schemata wissen. Dialogue: 0,0:02:29.45,0:02:31.43,Default,,0000,0000,0000,,John Costas ist der Erfinder\Ndieser Schemata. Dialogue: 0,0:02:31.43,0:02:33.93,Default,,0000,0000,0000,,Dieses Foto ist von 2006, \Nkurz vor seinem Tod. Dialogue: 0,0:02:33.93,0:02:37.28,Default,,0000,0000,0000,,Er war ein Sonaringenieur \Nbei der Marine. Dialogue: 0,0:02:37.28,0:02:39.85,Default,,0000,0000,0000,,Er dachte über \Ndiese Schemata nach Dialogue: 0,0:02:39.85,0:02:42.35,Default,,0000,0000,0000,,und dachte sie sich bis\Nzur Größe 12 aus -- Dialogue: 0,0:02:42.35,0:02:43.73,Default,,0000,0000,0000,,12 mal 12. Dialogue: 0,0:02:43.73,0:02:45.96,Default,,0000,0000,0000,,Dann kam er nicht mehr weiter \Nund dachte, Dialogue: 0,0:02:45.96,0:02:47.92,Default,,0000,0000,0000,,es gäbe vielleicht \Nkeine größeren. Dialogue: 0,0:02:47.92,0:02:50.33,Default,,0000,0000,0000,,Also schrieb er an \Nden Mathematiker hier in der Mitte, Dialogue: 0,0:02:50.33,0:02:52.53,Default,,0000,0000,0000,,ein junger Mathematiker in Kalifornien: Dialogue: 0,0:02:52.53,0:02:53.83,Default,,0000,0000,0000,,Solomon Golomb. Dialogue: 0,0:02:53.83,0:02:56.02,Default,,0000,0000,0000,,Solomon Golomb war einer Dialogue: 0,0:02:56.02,0:02:58.96,Default,,0000,0000,0000,,der talentiertesten diskreten \NMathematiker unserer Zeit. Dialogue: 0,0:02:58.96,0:03:02.50,Default,,0000,0000,0000,,John fragte Solomon, \Nob er ihm die geeignete Referenz Dialogue: 0,0:03:02.50,0:03:04.05,Default,,0000,0000,0000,,zu diesen Schemata geben könne. Dialogue: 0,0:03:04.05,0:03:05.44,Default,,0000,0000,0000,,Es gab keine Referenz. Dialogue: 0,0:03:05.44,0:03:06.99,Default,,0000,0000,0000,,Niemand hatte je über Dialogue: 0,0:03:06.99,0:03:10.21,Default,,0000,0000,0000,,eine wiederholungs-, eine schematafreie \NStruktur nachgedacht. Dialogue: 0,0:03:10.21,0:03:13.30,Default,,0000,0000,0000,,Solomon Golomb dachte den ganzen\NSommer lang darüber nach. Dialogue: 0,0:03:13.30,0:03:16.36,Default,,0000,0000,0000,,Und er baute auf der Mathematik\Ndieses Herren hier auf, Dialogue: 0,0:03:16.36,0:03:17.80,Default,,0000,0000,0000,,Evariste Galois. Dialogue: 0,0:03:17.80,0:03:19.64,Default,,0000,0000,0000,,Galois ist ein sehr \Nberühmter Mathematiker, Dialogue: 0,0:03:19.64,0:03:22.62,Default,,0000,0000,0000,,weil er einen ganzen Zweig \Nder Mathematik erfunden hat, Dialogue: 0,0:03:22.62,0:03:25.22,Default,,0000,0000,0000,,der nach ihm benannt ist: \Ndie Galoistheorie. Dialogue: 0,0:03:25.22,0:03:28.62,Default,,0000,0000,0000,,Es ist die Mathematik \Nvon Primzahlen. Dialogue: 0,0:03:28.62,0:03:31.99,Default,,0000,0000,0000,,Er ist auch berühmt \Nwegen seiner Todesart. Dialogue: 0,0:03:31.99,0:03:35.44,Default,,0000,0000,0000,,Es heißt, er trat für die Ehre \Neiner jungen Frau ein. Dialogue: 0,0:03:35.44,0:03:38.90,Default,,0000,0000,0000,,Er wurde zu einem Duell\Nherausgefordert und nahm an. Dialogue: 0,0:03:38.90,0:03:41.40,Default,,0000,0000,0000,,Kurz vor dem Duell Dialogue: 0,0:03:41.40,0:03:43.25,Default,,0000,0000,0000,,schrieb er all seine \Nmathematischen Ideen auf, Dialogue: 0,0:03:43.25,0:03:44.45,Default,,0000,0000,0000,,schrieb Briefe \Nan all seine Freunde, Dialogue: 0,0:03:44.45,0:03:45.78,Default,,0000,0000,0000,,in denen er sie bat -- Dialogue: 0,0:03:45.78,0:03:46.77,Default,,0000,0000,0000,,das ist 200 Jahre her -- Dialogue: 0,0:03:46.77,0:03:47.75,Default,,0000,0000,0000,,"Bitte, bitte, bitte Dialogue: 0,0:03:47.75,0:03:50.86,Default,,0000,0000,0000,,seht zu, dass diese Sachen \Nirgendwann veröffentlicht werden." Dialogue: 0,0:03:50.86,0:03:54.17,Default,,0000,0000,0000,,Dann duellierte er sich, wurde erschossen \Nund starb mit 20 Jahren. Dialogue: 0,0:03:54.17,0:03:57.12,Default,,0000,0000,0000,,Die Mathematik, mit denen Ihre Handies \Nund das Internet funktionieren, Dialogue: 0,0:03:57.12,0:04:00.89,Default,,0000,0000,0000,,die Kommunikation ermöglicht, DVDs, Dialogue: 0,0:04:00.89,0:04:03.70,Default,,0000,0000,0000,,das kommt alles von \NEvariste Galois' Ideen, Dialogue: 0,0:04:03.70,0:04:06.62,Default,,0000,0000,0000,,einem Mathematiker, \Nder mit 20 Jahren starb. Dialogue: 0,0:04:06.62,0:04:08.80,Default,,0000,0000,0000,,Wenn man über sein\NVermächtnis spricht, Dialogue: 0,0:04:08.80,0:04:10.62,Default,,0000,0000,0000,,natürlich hätte er sich\Nnicht vorstellen können, Dialogue: 0,0:04:10.62,0:04:12.30,Default,,0000,0000,0000,,wie seine Mathematik \Nverwendet werden würde. Dialogue: 0,0:04:12.30,0:04:14.45,Default,,0000,0000,0000,,Zum Glück wurde sie \Nletztendlich veröffentlicht. Dialogue: 0,0:04:14.45,0:04:17.26,Default,,0000,0000,0000,,Solomon Golomb erkannte, dass es Dialogue: 0,0:04:17.26,0:04:20.30,Default,,0000,0000,0000,,genau diese Mathematik war, \Ndie nötig ist, um das Problem Dialogue: 0,0:04:20.30,0:04:22.53,Default,,0000,0000,0000,,schemaloser Strukturen zu lösen. Dialogue: 0,0:04:22.53,0:04:25.98,Default,,0000,0000,0000,,Also schickte er John einen Brief \Nzurück und sagte: Dialogue: 0,0:04:25.98,0:04:28.27,Default,,0000,0000,0000,,"Man kann diese Schemata \Nmit Primzahltheorie erzeugen." Dialogue: 0,0:04:28.27,0:04:34.49,Default,,0000,0000,0000,,Und so löste John das\NSonarproblem für die Marine. Dialogue: 0,0:04:34.49,0:04:36.90,Default,,0000,0000,0000,,Wie sehen diese\NSchemata also aus? Dialogue: 0,0:04:36.90,0:04:38.86,Default,,0000,0000,0000,,Hier ist eins. Dialogue: 0,0:04:38.86,0:04:42.83,Default,,0000,0000,0000,,Das ist eine 88x88 Costasmatrix. Dialogue: 0,0:04:42.85,0:04:45.14,Default,,0000,0000,0000,,Sie wird auf einfache \NWeise erzeugt. Dialogue: 0,0:04:45.14,0:04:49.25,Default,,0000,0000,0000,,Grundschulmathematik reicht, \Num dieses Problem zu lösen. Dialogue: 0,0:04:49.25,0:04:52.82,Default,,0000,0000,0000,,Man multipliziert immer \Nwieder mit 3. Dialogue: 0,0:04:52.82,0:04:58.21,Default,,0000,0000,0000,,1, 3, 9, 27, 81, 243 ... Dialogue: 0,0:04:58.21,0:05:00.59,Default,,0000,0000,0000,,Wenn man über 89 \Nhinauskommt, Dialogue: 0,0:05:00.59,0:05:01.77,Default,,0000,0000,0000,,was eine Primzahl ist, Dialogue: 0,0:05:01.77,0:05:04.65,Default,,0000,0000,0000,,dann zieht man immer 89 ab, \Nbis man wieder darunter liegt. Dialogue: 0,0:05:04.65,0:05:08.35,Default,,0000,0000,0000,,So kann man dann \Ndas ganze Raster füllen, 88x88. Dialogue: 0,0:05:08.35,0:05:11.70,Default,,0000,0000,0000,,Es gibt 88 Töne \Nauf dem Klavier. Dialogue: 0,0:05:11.70,0:05:14.60,Default,,0000,0000,0000,,Heute wird hier die Weltpremiere Dialogue: 0,0:05:14.60,0:05:19.66,Default,,0000,0000,0000,,der weltersten schemafreien \NKlaviersonate stattfinden. Dialogue: 0,0:05:19.66,0:05:22.50,Default,,0000,0000,0000,,Zurück zur Musik. Dialogue: 0,0:05:22.50,0:05:23.90,Default,,0000,0000,0000,,Was macht Musik schön? Dialogue: 0,0:05:23.90,0:05:26.42,Default,,0000,0000,0000,,Denken wir mal an eines der schönsten\NMusikstücke überhaupt: Dialogue: 0,0:05:26.42,0:05:27.98,Default,,0000,0000,0000,,Beethovens fünfte Symphonie Dialogue: 0,0:05:27.98,0:05:31.52,Default,,0000,0000,0000,,und das berühmte \N"da na na na" Motiv. Dialogue: 0,0:05:31.52,0:05:34.35,Default,,0000,0000,0000,,Dieses Motiv kommt mehrere \Nhundert Mal in der Symphonie vor, Dialogue: 0,0:05:34.35,0:05:36.70,Default,,0000,0000,0000,,allein schon \Nim ersten Satz, Dialogue: 0,0:05:36.70,0:05:38.80,Default,,0000,0000,0000,,und in den \Nanderen Sätzen auch. Dialogue: 0,0:05:38.80,0:05:40.67,Default,,0000,0000,0000,,Diese Wiederholung Dialogue: 0,0:05:40.67,0:05:43.43,Default,,0000,0000,0000,,ist so wichtig\Nfür Schönheit. Dialogue: 0,0:05:43.43,0:05:47.57,Default,,0000,0000,0000,,Wenn wir über zufällige Musik \Nals zufällige Noten nachdenken -- Dialogue: 0,0:05:47.57,0:05:50.51,Default,,0000,0000,0000,,und hier ist Beethovens Fünfte \Nin einem Schema -- Dialogue: 0,0:05:50.51,0:05:52.65,Default,,0000,0000,0000,,wenn er völlig schemafreie\NMusik geschrieben hätte, Dialogue: 0,0:05:52.65,0:05:54.30,Default,,0000,0000,0000,,dann wäre sie \Nganz hier draußen. Dialogue: 0,0:05:54.30,0:05:56.43,Default,,0000,0000,0000,,Ganz am Ende der Musik Dialogue: 0,0:05:56.43,0:05:58.09,Default,,0000,0000,0000,,würden diese schemafreien\NStrukturen stehen. Dialogue: 0,0:05:58.09,0:06:01.71,Default,,0000,0000,0000,,Die Musik, die wir vorher gesehen haben,\Ndie Sterne auf dem Raster, Dialogue: 0,0:06:01.71,0:06:05.34,Default,,0000,0000,0000,,ist weit vom Zufall entfernt. Dialogue: 0,0:06:05.34,0:06:07.44,Default,,0000,0000,0000,,Sie ist völlig schemalos. Dialogue: 0,0:06:07.44,0:06:10.65,Default,,0000,0000,0000,,Es stellt sich heraus,\Ndass Musikwissenschaftler -- Dialogue: 0,0:06:10.65,0:06:13.40,Default,,0000,0000,0000,,der berühmte Komponist \NArnold Schönberg Dialogue: 0,0:06:13.40,0:06:16.70,Default,,0000,0000,0000,,dachte sich das in den 30ern,\N40ern und 50ern aus. Dialogue: 0,0:06:16.70,0:06:20.28,Default,,0000,0000,0000,,Sein Ziel war es, \NMusik zu komponieren, Dialogue: 0,0:06:20.28,0:06:22.43,Default,,0000,0000,0000,,die völlig strukturlos ist. Dialogue: 0,0:06:22.43,0:06:24.82,Default,,0000,0000,0000,,Er nannte das die Emanzipation\Nder Dissonanz. Dialogue: 0,0:06:24.82,0:06:26.90,Default,,0000,0000,0000,,Er erschuf diese \Nsogenannten Zwölftonreihen. Dialogue: 0,0:06:26.90,0:06:28.38,Default,,0000,0000,0000,,Das hier ist eine Zwölftonreihe. Dialogue: 0,0:06:28.38,0:06:30.22,Default,,0000,0000,0000,,Sie klingt ähnlich \Nwie eine Costasmatrix. Dialogue: 0,0:06:30.22,0:06:34.02,Default,,0000,0000,0000,,Leider starb er 10 Jahre, \Nbevor Costas das Problem löste, Dialogue: 0,0:06:34.02,0:06:37.37,Default,,0000,0000,0000,,wie man solche Strukturen\Nmathematisch erschaffen kann. Dialogue: 0,0:06:37.37,0:06:42.38,Default,,0000,0000,0000,,Heute werden wir die Weltpremiere \Ndes perfekten Pings hören. Dialogue: 0,0:06:42.38,0:06:46.38,Default,,0000,0000,0000,,Dies ist eine 88x88-Costasmatrix, Dialogue: 0,0:06:46.38,0:06:48.00,Default,,0000,0000,0000,,auf Klaviernoten abgebildet, Dialogue: 0,0:06:48.00,0:06:51.59,Default,,0000,0000,0000,,mit einem sogenannten \NGolomb-Lineal für den Rhythmus: Dialogue: 0,0:06:51.59,0:06:54.05,Default,,0000,0000,0000,,Die Anfangszeit für\Njedes Notenpaar Dialogue: 0,0:06:54.05,0:06:55.82,Default,,0000,0000,0000,,ist auch verschieden. Dialogue: 0,0:06:55.82,0:06:58.66,Default,,0000,0000,0000,,Das ist mathematisch\Nfast unmöglich. Dialogue: 0,0:06:58.66,0:07:01.40,Default,,0000,0000,0000,,Rechnerisch ginge das gar nicht. Dialogue: 0,0:07:01.40,0:07:04.44,Default,,0000,0000,0000,,Wegen der Mathematik, \Ndie vor 200 Jahren entworfen wurde -- Dialogue: 0,0:07:04.44,0:07:07.30,Default,,0000,0000,0000,,wegen eines modernen \NMathematikers und Ingenieurs -- Dialogue: 0,0:07:07.30,0:07:10.23,Default,,0000,0000,0000,,können wir so was jetzt komponieren, \Noder konstruieren Dialogue: 0,0:07:10.23,0:07:12.78,Default,,0000,0000,0000,,durch Multiplikation mit 3. Dialogue: 0,0:07:12.78,0:07:15.21,Default,,0000,0000,0000,,Der Sinn dieser Musik ist nicht, Dialogue: 0,0:07:15.21,0:07:17.96,Default,,0000,0000,0000,,dass sie schön sein soll. Dialogue: 0,0:07:17.96,0:07:22.38,Default,,0000,0000,0000,,Sie soll das hässlichste \NMusikstück der Welt sein. Dialogue: 0,0:07:22.38,0:07:25.92,Default,,0000,0000,0000,,Es ist Musik, die nur ein Mathematiker\Nkomponieren könnte. Dialogue: 0,0:07:25.92,0:07:29.30,Default,,0000,0000,0000,,Ich flehe Sie an, wenn Sie \Nsich dieses Musikstück anhören, Dialogue: 0,0:07:29.30,0:07:31.43,Default,,0000,0000,0000,,versuchen Sie, \NWiederholung zu finden. Dialogue: 0,0:07:31.43,0:07:33.92,Default,,0000,0000,0000,,Versuchen Sie, etwas \Nzu finden, das Ihnen gefällt, Dialogue: 0,0:07:33.92,0:07:36.72,Default,,0000,0000,0000,,und dann schwelgen Sie darin, \Ndass Sie nichts finden werden. Dialogue: 0,0:07:36.72,0:07:38.15,Default,,0000,0000,0000,,Okay? Dialogue: 0,0:07:38.15,0:07:40.69,Default,,0000,0000,0000,,Ohne Weiteres, Michael Linville, Dialogue: 0,0:07:40.69,0:07:43.52,Default,,0000,0000,0000,,Leiter der Kammermusik \Nder New World Symphony, Dialogue: 0,0:07:43.52,0:07:48.15,Default,,0000,0000,0000,,wird die Weltpremiere \Ndes perfekten Pings vorführen. Dialogue: 0,0:07:49.29,0:07:57.20,Default,,0000,0000,0000,,(Musik) Dialogue: 0,0:09:34.82,0:09:36.68,Default,,0000,0000,0000,,Vielen Dank. Dialogue: 0,0:09:36.68,0:09:42.26,Default,,0000,0000,0000,,(Beifall)