34C3 Vorspannmusik
Herald: Ok, auf dem letzten Kongress haben
wir kein Spiel gespielt und das Spiel hat
uns aufgefordert zu kollaborieren und
aktiv zu werden, um die Welt
mitzugestalten. Beim G20 Gipfel haben sich
einige interessante Kollaborationen aus
dem entfernteren oder näheren Umfeld des
CCC zusammengetan. Es gab vor allem jetzt,
wenn man für diesen Talk zwei Projekte
There Is No Time und das FC/MC und ich
denke ihr werdet selber erklären, was
genau ihr gemacht habt. Wir haben von
beiden jetzt Vertreter/innen hier. Einmal
Daniel und Nuriye von There Is No Time.
Vielleicht könnt ihr eure Hände heben,
damit man euch zuordnen kann. Genau.
Sofie, Maren und Oliver vom FC/MC und
Holger, der hier etwas als Vertreter des
VOC oder CCC dabei ist. Okay dann viel
Spaß mit dem Talk.
Applaus
Helikoptergeräusch
Nuriye: Ja vielen Dank, dass wir hier sein
dürfen.
Helikoptergeräusch
Gelächter
N: Wie in echt.
Gelächter
Genau, also wir wollen euch die zwei
Projekte FC/MC, das alternative
Medienzentrum und TINT, einen 48-stündigen
Livestream vorstellen. Trotz dieser, trotz
der sehr unterschiedlichen Dimensionen der
beiden Projekte eint sie, dass mediale
Praktiken genutzt wurden, also fernseh-
ähnliche Formate entwickelt wurden, in der
Hoffnung eine breite oder zumindest
breitere Öffentlichkeit zu erreichen.
Bevor wir aber in die Beschreibung der
beiden Projekte gehen, springen wir ein
Stück zurück in einer Chronologie und
Maren wird uns ein bisschen was darüber
erzählen wie Hamburg sich in der Zeit vor
dem Gipfel angefühlt hat. Eine Zeit in der
wir, glaube ich, alle ziemlich toll
gespürt haben, dass jetzt was zu tun ist.
Maren: Ich wollte das noch mal kurz in
Erinnerung rufen, obwohl das vielleicht
wie viele hier auch wissen, die G20 ist
ein informelles Treffen der wichtigsten
Industrie- und Schwellenländer und der EU,
welches seit einigen Jahren die G8 und G7
Treffen abgelöst hat, in der Wichtigkeit
die ihnen beigemessen wird von Seiten der
Beteiligten und ist auch das maßgebliche
Treffen, wo finanz- und währungspolitische
Abstimmungen getroffen werden, wo über
Klimapolitik, Migration, Bildung und viele
andere Themen gesprochen wird. Es gibt also,
es ist also streitbar und es gibt
sehr viel zu kritisieren, auch schon ohne
die Anwesenheit von Personen wie Erdogan,
Trump und Putin, also eine problematische
Veranstaltung. Haben wir die schon
gesehen? Dann noch mal kurz, das sind sie
die G20 und es wurde eben halt Ende,
Anfang des Jahres 2016 bekannt gegeben,
dass die Bundesregierung, die 2017 den
Vorsitz der, der G20-Staaten hatte,
beschlossen hat, den Gipfel zwar im Juli
2017 in Hamburg abzuhalten. Das ist vor
allen Dingen deswegen schon eine
bemerkenswerte Entscheidung, weil die
Frage, wie weit das sinnvoll ist, so große
Gipfelveranstaltungen in Städten
abzuhalten, ja als Frage offen im Raum
steht, seit Seattle, seit Genua, zum
Beispiel. Und so wurden ja auch 2007 der
Gipfel in Heiligendamm oder auch der G7
Gipfel 2015 in Elmau an die Peripherie
verlegt. Eben halt genau mit Argumenten,
wie, das sei sozusagen infrastrukturell
einfacher zu handhaben und auch vor allen
Dingen aus sicherheitspolitischen Gründen
haben, wurden diese Treffen eben halt eher
an periphere Orte verlegt. Nun sollte es
aber so sein, dass eben halt, auch wohl,
als Demokratiebeweis gar, dieser G20
Gipfel in einer Stadt stattfinden sollte.
Es gab dazu eine erste öffentliche
Informationsveranstaltung im September
2016 bereits in den Messehallen in
Hamburg. Das war auch der Ort, der als
Austragungsort ausgewählt worden ist. Um
das vielleicht ganz kurz noch so
anzudeuten, die Messehallen, also die
blaue Zone, das ist im Grunde genommen die
Innenstadt von Hamburg. Die Messehallen
liegen sehr zentral zwischen Alster und
Elbe. Hier seht ihr das FC/MC. Da unten
war TINT lokalisiert und hier die
Elbphilharmonie. Also das Ganze findet
sozusagen im Zentrum einer Großstadt statt
und nicht zu vergessen, auch neben dem
FC/MC, da ist Sankt Pauli angezeigt, neben
den Messehallen die Sternschanze, die Rote
Flora auch unweit des Ganzen. Also
interessante Ortswahl, auch in dieser
Hinsicht und es stellte sich dann im
weiteren Verlauf raus, dass diese, diese
Entscheidung für eine Stadt eben halt auch
eine ganz bedeutsame sicherheitspolitische
Entscheidung war. Und man konnte dann im
eigentlich schon ein halbes Jahr bevor der
Gipfel begann, die zunehmende
Dramatisierung innerhalb dieses, oder die
Steigerung in diesem, in diesem
Sicherheitsdiskurs beobachten. Auf dieser
ersten öffentlichen Infoveranstaltung, die
die Stadt eben halt 2017, 2016
Entschuldigung, im September, zu der sie
eingeladen hat, das war in den
Messehallen. Das war eine Halle, die war
ungefähr doppelt so groß, wie wie diese
hier. Es war ungefähr 800 Anwohnerinnen
gekommen, um sich eben halt die
Ausführungen von Vertretern von Bezirk,
Stadt und Senat und Innenbehörde
anzuhören, wie man sich die Durchführung
dieses Gipfels im Zentrum von Hamburg
vorstellte. Und nachdem die Vertreterinnen
der Stadt, die ihre Ausführungen beendet
hatten, konnten die interessierten
Zuhörerinnen eben halt an zwei Saalmikros
in dieser, in dieser großen Messehalle
Fragen stellen. Es stellten sich sofort,
formierten sich lange Schlangen von 50 bis
100 Leuten, insgesamt, hinter diesen
beiden Mikrofonen und es wurden durchweg
Bedenken geäußert. Also die Leute waren
nicht daran interessiert zu erfahren, ob
man während des G20 Gipfels wohl
Kindergeburtstage im Karoviertel abhalten
könnte oder ob man die lieber verschieben
sollte, aus terminlichen Gründen oder ob
es möglich ist eine Pizza zu bestellen,
das waren so Sachen, die da unter anderem,
'unter anderem' ist jetzt ein bisschen
polemisch auch irgendwie erzählt wurden,
sondern es waren wirklich massive
Bedenken, die da geäußert worden sind, von
den, von den Anwohnerinnen. Ganz im
Gegensatz dazu hat aber die, haben die
Vertreterinnen der Politik, also in Figur
des, vor allen Dingen, des Innensenators
und des Bürgermeisters darauf beharrt,
dass dieser Gipfel in einer Großstadt eben
halt als Beweis einer lebendigen
demokratischen Gesellschaft funktionieren
sollte und eben auch zeigen sollte, wie
intensiv in einer weltoffenen
demokratischen Gesellschaft die
Auseinandersetzungen auch sind. Wir haben
dem Titel dieser Veranstaltung ja also das
eine ist, kannst du, können wir auf die
Folie gehen vom Titel nochmal, genau,
danke, also Festival der Demokratie,
das ist ein Zitat des des Hamburger
Bürgermeisters. Wir haben dem die Frage
nach dem geplanten Ausnahmezustand hier
hinzugestellt und es zeichnete sich eben
halt, wie ich schon sagte, ab, dass,
dass da das ganz massiv eben als
sicherheitspolitisch auch dieses Ereignis
benutzt werden sollte. Ich sage nur noch mal
Stichwort auch Antiterrordiskurs und
also dass, der Weg war sozusagen eh schon
bereitet auch an dieser Stelle eben halt
einen massiven, massive Aufrüstung der
Polizei und ihre Befugnisse anzusteuern.
So wurde dann aber auch eben vom
Innensenator Andy Grote angekündigt dass
der G20 Gipfel auch ein Schaufenster
moderner Polizeiarbeit werden würde und im
Grunde genommen war schon ein halbes Jahr
vor dem Gipfel klar dass eine
deeskalierende Polizeistrategie niemals
wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen war
und somit die Frage was die verändert
hätte leider auch nicht mehr beantwortet
werden kann. Das zeigt sich dann zum
Beispiel in dieser Steigerung von am
Anfang 10.000 Polizisten am Ende waren es
31.000 Polizisten, ich glaube es waren in
Wirklichkeit sogar noch mehr und
wahrscheinlich ist die Dunkelziffer uns
gar nicht bekannt wie viele Polizisten
jetzt wirklich irgendwie bei diesem Gipfel
in diesem Gipfelereignis beigewohnt
haben. Ganz massiv hat auch die Hamburger
Boulevardpresse eben mal zur
Dramatisierung dieser Diskussion
beigetragen, das Hamburger Abendblatt
warnt vom größten schwarzen Block, den es
jemals gegeben hat. Und vor allen Dingen
wird die "Welcome to Hell" Demo die aus
dem autonomen Spektrum heraus angemeldet
worden war für den Donnerstag dem Vorabend
des Gipfels wird ganz massiv in Stellung
gebracht um eben halt diese also das ist
sozusagen das Ereignis an dem diese
Eskalation seitens der Polizei schon im
Vorfeld herbeigeführt wurde und dann im
Grunde genommen ja auch auf Ansage dann am
Abend des 6. Juli Monate später umgesetzt
wurde. Weiterhin wird eine
Gefangensammelstelle neu gebaut. Im Süden
von Hamburg die bis zu 400 Personen
aufnehmen soll, heute beherbergt sie die
Soko schwarzer Block, die weiterhin
arbeitet. Das SocialMediaTeam der Polizei
wird massiv aufgestockt auf es sollen circa 150
Leute die Social, also die Arbeit
der Polizei eben halt auf Twitter und Facebook betreuen.
Bürgertelefone werden eingerichtet, die
Pressestelle der Polizei wird massiv
aufgestockt. Und so mäandert eigentlich
irgendwie schon monatelang vor diesem
Gipfel mäandern so die verschiedenen
Diskurse durch den Raum. Wo einerseits
davon die Rede ist, dass es wahrscheinlich
besser wäre, wie wir im nächsten bild
sehen, die Stadt zu verlassen. Also es
werden Empfehlungen ausgesprochen auch
teilweise von hochrangigen Beamten der
Innenbehörde, man solle doch lieber an die
Ostsee fahren, dass würden sie auch machen
wenn sie könnten und sie würden es
wirklich jedem empfehlen. Betriebe geben
den Ihren Ihren angestellten G20 frei.
Geschäfte verbarrikadieren sich. Und die
also der Weg ist eigentlich schon schon
schon Monate vor diesem Gipfel bereitet.
Trotzdem versucht die Politik immer weiter
auch zu beschwichtigen. Da haben wir auch
noch ein sehr schönes Zitat vom Hamburger
Bürgermeister der den G20 mit dem
Hafengeburtstag vergleicht. Ich muss
sagen, ich wundere mich immer noch, dass
der Gipfel immer noch nicht vorbei ist und
auch wie die Diskurse darum weiter
verlaufen. Wir haben jetzt gedacht dass
wir noch mal ganz kurz vielleicht 'ne
Chronologie der Gipfelwoche aufrufen. Um
eben halt auch zu verdeutlichen, dass ab
also nicht erst aber spätestens ab Montag
dem dem 3. Juli mehrere zehntausend
Menschen in der Stadt sind. Montagabend
findet dann etwas statt, was im Grunde
genommen auch schon wochenlang vorher sich
angekündigt hat, es wird ein legales,
gerichtlich genehmigtes Camp von der
Polizei rechtswidrig geräumt. Es wurde
auch später noch mal, die Rechtswidrigkeit
dieses Polizeieinsatzes wurde auch später
noch mal durch einen Gerichtsbeschluss
dann bestätigt. Am 4.7. wird der Arrivati Park
eröffnet. Wo eigentlich die ganze
Woche über dann auch Veranstaltungen
stattfinden und einen Rückzugsraum möglich
ist, auch das ist direkt im
Schanzenviertel. Unweit der
Messehallen. Es wird zu einem
MassenCornern aufgerufen, da sind 10.000
von Leuten auf der Straße in der ganzen
Stadt, auf den Straßen in der ganzen Stadt
unterwegs. Und es bleibt weitgehend
friedlich bis auf erste
Eskalationsversuche seitens der Polizei.
Am 5.7. beginnt dann der Solidarity
Summit, ein Alternativgipfel. Auf
Kampnagel mit mehreren tausend
Teilnehmer_innen. Das Alles-Allen-Bündnis
hat zum Demo Rave "Lieber tanz ich als
G20" eingeladen. 1000 gestalten die
Performance geht an den Staat. Also auch
hier sind wieder zehntausende von Leuten
auf den Straßen unterwegs. Am 6.7. dann,
wie bereits gesagt, die "Welcome to Hell"
Demo. Die dann ja nur eine Kundgebung war.
Am 5.7. ne, entschuldigung am, quatsch, am
7.7. finden Blockadeaktionen in der ganzen
Stadt statt. Das ist jetzt noch ein
weiteres Bild vom Donnerstag.
Blockadeaktion in der ganzen Stadt und vor
allen Dingen auch der Gipfel beginnt, was
N24 zu diesem schönen Splitscreen dann
animiert hat. Also die G20 Teilnehmer
sitzen in der Elbphilharmonie und lauschen
Beethovens 9. Sinfonie, während im
Schanzenviertel Mülltonnen noch nicht mal
brennen würde ich sagen in diesem Fall.
Und am 8.7. findet die größte Bündnisdemo
statt mit 80 bis 100.000 Teilnehmer_innen.
"Solidarity not G20". Und auch
Samstagabend werdenn dann, wird dann diese
friedliche Demo auch von der Polizei noch
belästigt. Aber genau soweit erst mal
irgendwie zur so ein bisschen zur
Chronologie dieser Woche. Und ich übergebe
dann jetzt an TINTs, an TINT zurück oder?
Daniel: Hi. Also wir haben jetzt die kurze
Einführung gehabt und ich fange jetzt an
zu erklären, was wir von There Is No Time
gemacht haben. Unser Ausgangspunkt war
anders, als der von FC/MC. Eher der, dass
wir gesagt haben wir gucken uns an, was
ist eigentlich die Struktur hinter dem,
was letztendlich dieses Spektakel
hervorbringt. Also nicht das Bashing von
irgendwelchen politischen Schaustellern.
Sondern wirklich zu gucken was sind die
Bedingungen unter denen wir leben und was
hat das auch mit diesem Event zu tun in
dem wir eigentlich nicht erwartet haben,
dass irgendwas besonders gutes dabei
herauskommt. Wer von euch weiß was am Ende
dabei rausgekommen ist? Wahrscheinlich
niemanden. War dann ja auch ein bisschen
überdeckt. Es ging uns auf jeden Fall
nicht darum zu schauen was da vor Ort
passiert sondern wirklich an die Substanz
zu gehen. Also was ist da los und wieso
ist dieser Jahrmarkt der
Hoffnungslosigkeit eigentlich immer so mit
so einem weiter so obwohl alle leute
spüren, dass irgendwas in der luft liegt
oder daneben. Nuriye macht jetzt ein
bisschen weiter.
Nuriye: [unverständlich] eine ziemlich starke Kritik
der sozioökonomischen Umstände in denen
wir leben und die uns dazu gebracht haben
eigentlich dieses Diskussionsformat also
TINT eine diese Art Fernsehsendung oder den
Fernsehkanal zu entwickeln indem die 15
Themen der offiziellen G20 Agenda
besprochen werden sollten.
TINT lässt sich eigentlich in drei Bereiche aufteilen
einmal den Ort, die inhaltliche
Auseinandersetzung und das Netzwerk in der
Stadt. Die inhaltliche Auseinandersetzung
kondensierte wie gesagt in diesem 48
stündigen Livestream, hauptsächlich
bestehend aus dem Gesprächsfor.. aus einem Gesprächsformat das wir
entwickelt haben, gespickt mit Film,
Dokus, Animationen und anderen kleinen
Clips. Als Ort bezeichnen wir die gesamte
Produktionsstätte. Das war für uns ein
sozialer Raum. Also die meisten Leute von
TINT haben da in der Zeit quasi gelebt und
es waren jeden Tag viele Zuschauerinnen da
die das Programm quasi in echt verfolgt
haben. Und der dritte Teil war dann eben das
Netzwerk. Also von unserem Ort aus haben wir
die Sendung in die Stadt übertragen.
Wir haben dazu Empfänger und Monitore in
Kiosken, Kneipen, Galerien, den
Bücherhallen und anderen halböffentlichen
und institutionellen Orten installiert
und auch in dem Gebiet um den
Versammlungsort der G20, was ja in einer
Demonstrationsverbotszone war. Und
natürlich wollten wir genau da auch unsere
Kritik reintragen. Genau. Also Kernstück der Sendung
war eine Art Einführung gebunden an die 15
Themen des G20 die wir so um umdeuteten
wie es uns beliebte. Zu allen Talks haben
wir Menschen aus unterschiedlichen
Fachbereichen eingeladen, die wir für
Expertinnen eines Themas halten. Diese
haben Gespräche geführt in denen eine
kritische Perspektive anhand von
Beispielen verdeutlicht werden sollte und
soweit möglich auch Formen des Umgangs mit
der Situation diskutiert worden. Also, ein
Beispiel ist zu der Überschrift "Chancen
der Digitalisierung nutzen" da haben wir also
über den Zusammenhang von einer
voranschreitenden Digitalisierung und der
Logistik gesprochen. Ganz... Ein Beispiel, dass
man in Hamburg, in der Hafenstadt Hamburg kennt und da eben
auch diskutiert ob so Nadelöhre der Logistik,
wie zum Beispiel der Hamburger Hafen,
bestreikt werden könnten oder nicht.
Daniel: Okay. Wir erzählen gleich noch ein bisschen was
zu diesen Orten - ein
bisschen mehr - aber ich hack jetzt einmal
ein um etwas zu der Gruppe zu sagen, damit ihr so
ein Bild davon bekommt. Also es ist einerseits
beim FC/MC, wo sehr wohl sehr viele Leute
dabei waren, waren wir eigentlich eher ein
erweiterter Freundeskreis, Freundinnen von
Freundinnen. Kleine Strukturen nichts
abgeschlossen. Wir waren ungefähr 15 Leute
in der Kerngruppe, würde ich sagen, und
etwa 50, die dann am Ende bei der
Ausführung alles mitgemacht haben.
Ungefähr dreiviertel Frauen, das ist
vielleicht ganz interessant. Unser Budget
lag bei ungefähr 6000 Euro und wir kommen eigentlich - die meisten
von uns kommen aus eher künstlerischen
Kontexten. So, das ist jetzt nur einmal so die Verortung.
Und dann können wir jetzt noch mal ein
bisschen weitermachen mit dem Ort.
Nuriye: Ja. Genau, also. Was ihr hier seht
lacht
ist hier unten auf dem Bild ist das Archipel zu sehen.
Unsere 50 qm... Unser 50 qm
großes schwimmendes Studio welches wir in
dem, in den - was ihr vorher gesehen habt - in den Stadtteil Hammerbrook außerhalb der
blauen Zone geschleppt haben.
Nächstes Bild bitte. Genau.
Der Bildverarbeitungsbereich und die
Outputtechnik, die war an Land genauso, wie die
Küche, WCs, die Bar, Tribünen für Zuschauerinnen, Zelte,
die Maske, zum Teil Schlafwagen und so
weiter. Nächstes Bild bitte.
Ja. Kichern Was hier zu
sehen es ist, ist das was wir auch vor Ort die ganze Zeit
gespürt haben. Nämlich einen ziemlich
starkem Kontrast zu dem was da gerade eigentlich in
der Stadt passiert. Also es war absurd
idyllisch und für einige Zuschauende war
eben der Ort, den ich eben als sozialen
Ort beschrieben habe auch ein Raum, in dem
man runterkommen konnte und die
Hubschrauber nur weit entfernt am Horizont
gesehen hat. Nächstes Bild bitte. Genau vor Ort
gearbeitet hat natürlich das Filmteam,
also Kamera, Ton, Liveschnitt. Das Head-
Team, ...
Nächstes Bild bitte. Das Head-Team, also Studio, Design, Licht, Maske,
Architektur generell, wenn wir das so
nennen wollen, und Personen, die sich um
die Rednerin gekümmert haben. Das
Infrastruktur-Team, dass die Logistik
organisiert hat und fantastische Köchinnen
und Köche die uns auch noch alle versorgt haben.
Daniel: Wie bei allen anderen Tasks auch, hatten wir natürlich für die
Inhalte, die ja
unser Kernelement ausmachen sollten auch
eine Gruppe, eine Redaktionsgruppe, die daran beteilgt, also die
damit beschäftigt war die Inhalte für
diese Panels vorzubereiten. Also die Frage
"Welche Expertinnen können wir jetzt
einladen, zu welchem Thema?" und wir haben da
viel diskutiert und vielen miteinander
gelernt. Wir haben auch viel versucht uns
selber zu bilden um, damit alle irgendwie auf
einen Stand kommen. Das hat ziemlich gut
funktioniert und war - glaube ich - für
alle eine gute Erfahrung, das so zu
machen. Auf dem Dings hier seht ihr die
ganzen Titel der offiziellen Agenda. Das
war das, woran wir unsere Inhalte
geknotet haben. Also diese wirklich
bescheuerten Titel haben wir versucht
halt umzudrehen und für uns zu nutzen und über
diese Titel dann über die Dinge zu
sprechen, die ich vorhin schon erwähnt
hab. Dann haben wir natürlich irgendwie
Kontakt gesucht und Verbindung geschaffen
zu den vielen anderen Gruppen zu dem
FC/MC, zu dem Chaos Computer Club die uns
geholfen haben - dazu später. Ganz klares
Ziel von unseren Panels war es halt nicht
verkürzte Kritik an den Zuständen zu
machen unter denen wir leben. Und das so zu
machen, dass man ohne Fachwissen das irgendwie für sich
erfassen kann und, dass die Leute, die sich
das anschauen dort Anknüpfungspunkte
finden. Also nicht nur Bilder zeigen, sondern
irgendwas was man mit nach Hause nehmen
kann. Also sehr systematische Kritik und
keine flashy ... Bashing von irgendwelchen
Repräsentanten. Wir haben uns da ganz klar
als Teil des Protestes gesehen und nicht
als... nicht außerhalb. Wir wollten dem,
dem Bild von dem, was auf den Straßen
passiert, was hinzufügen. Dafür gibt es
jetzt so ein paar Beispiele. (zum Team gewandt Können wir
mal weitermachen?) Ich erkläre kurz... also
so sah unserer... unser Stream aus, auf den
Orten, die wir in der Stadt verteilt
hatten. Wir hatten dieses Informationsfeld
auf der rechten Seite, was so ein bisschen
auch unsere Kommunikationsplattform in die
Stadt war. Da konnten wir Ankündigungen
machen und was auch immer uns da
eingefallen ist gerade. Unten hatten wir
einen Twitter-Stream, der hauptsächlich
vom Ermittlungsausschuss gespeist war, was
doch so ein bisschen Aktualität da rein
gebracht hat, als Kontrast zu dem diesen
eher inhaltsschweren Panels, die wir
produziert haben. (ans Team gewandt Machst du eins weiter?)
Das war ein anderes, ein Panel hatten wir
mit Bini Adamczak, die hat eine
Einführung gemacht zu den
Begrifflichkeiten von Arbeit und Ökonomie
und was das mit Politik zu tun hat, und
warum es deshalb auch für alle relevant
ist. Dann hatten wir noch eins zum Thema
Afrika.
N undeutlich aus dem Off: Hast du schon gesagt, dass unten... Deutlich Ja, hab ich nicht mitgekriegt...
Genau. Also ein Thema der G20-Agenda
war eben, Partnerschaften mit Afrika zu
vertiefen. Bei uns in dem Gespräch
zwischen dem Herero-Aktivist, Israel und
dem Historiker Kim ging es um das
koloniale Erbe Deutschlands und speziell
den Standpunkt Hamburg als Tor zur Welt.
Genau, in dem Gespräch ging es außerdem auch darum, dass es einen
Völkermord an den Herero gegeben hat, der
von wirtschaftlichen Interessen geleitet
war. Wir wollten einfach damit kurz
zeigen, dass - ja - auf welcher Basis
die G20 eigentlich darüber sprechen, die
Partnerschaften mit Afrika zu vertiefen. (zum Team gewandt Genau, nächstes Bild.)
D: (...weiter.) Wir erzählen gleich noch ein
bisschen was zu diesen
Empfangsstationen, die wir dort verteilt
hatten überall in der Stadt, aber ich
mache einen kurzen Exkurs zu der Technik,
das ist ja hier vielleicht auch nicht
uninteressant. Wir hatten vor Ort einen
Regiewagen, dort hatten wir einen
Liveschnitt-Mischer, der uns von dem
Sender Thiede aus Hamburg geliehen wurde,
und einen Encoder vom VOC. Damit haben wir
dann ein Signal zustande bekommen. Dann
hatten wir die Frage: "Okay, wie kriegen
wir das ins Internet", und sind... haben
dann mal bei den Nachbarn, den
Reifenhändlern, geklingelt und gesagt
"Guten Tag, wir kommen vom G20 und würden
gerne eine Antenne auf Ihr Dach stellen".
Erstaunlicherweise haben sie das dann auch
mitgemacht. Wir mussten so ein bisschen
erklären, aber das ging dann ganz
gut, und diese Lösung hat sich tatsächlich
als ziemlich robust herausgestellt. Von
dort aus sind wir dann zu dem Server von
CCC bzw. vom VOC gegangen. Dort wurde unser
Stream weiterverteilt, halt an's... an
youtube, auf unsere Website, und so
weiter. Und dann ging es noch weiter an
den Server von infobeamer.com, der uns
geholfen hat mit einer Bereitstellung von
seiner Software in einer adaptierten Form,
die extra für unser Projekt da war. Und
von da ging es dann an unsere ganzen
Stationen in der Stadt, über einen
Raspberry, und da kam dann alles an, so
wie wir es eben gezeigt haben, mit dem
mit diesem Infofeld und dem Twitterstream. Das war so
unser Aufbau und jetzt können wir noch mal
ein bisschen konkreter zu den
Empfangsstationen kommen.
N: Also, wir rennen gerade so ein bisschen
aus der Zeit und darum ganz kurz. Wir
hatten 40 Orte in der ganzen Stadt
verteilt. Im Zentrum ist es uns relativ
leicht gefallen Partnerinnen zu finden,
die Bildschirme aufstellen wollen, in den
Randgebieten mussten wir eigentlich erst
Vertrauen erarbeiten und es ging ziemlich
viel auch darum, dass... ja,
verständlicherweise, dass Menschen sich
nicht als... also auch wenn sie unsere
Kritik nachvollziehen konnten, zum Teil,
oder nicht zum Teil. Auch wenn sie
unsere Kritik nachvollziehen konnten,
trotzdem nicht den Schritt gehen
wollten sich als, ja, politisch
aktiv darzustellen. (zum Team gewandt Nächstes Bild bitte,)
Es gab grinsen was ihr da bei dem
"TUWAT"-Pfeil seht, ist nichts, das wir
initiiert haben, sondern das war eine
Gruppe, die mit einem Taschenbeamer los
gezogen ist und "There is no time" in die
Stadt gesendet haben, auf eigene
Initiative hin. Was uns sehr gefreut hat.
Die Kommunikation mit diesen
Empfangsorten, obwohl ich das jetzt gerade
so negativ dargestellt hab, war für uns
aber auch wesentlicher Teil des Projekts.
Also alleine die Frage zu stellen, ob man
sich als politisch outet oder nicht.
Rauschen Ja, dann schnell weiter.
Knacken im Mikrofon
D: Also ganz kurz: Ich glaube, für alle
von uns war es vor allem irgendwie total
interessant und gut, zu sehen, dass sich
solche Sachen machen lassen. Dass man mit
so einer Idee und einer Menge Persistenz
einfach Sachen in Gang bringen kann, und
dass Leute sich politisieren und anfangen
Sachen zu machen. Das war für uns eine
total gute und wichtige Erfahrung. Und
plötzlich hatte man einen Riesenhaufen von
Leuten mit ganz viel Kapazität und
Spezialwissen und Energie und crazy
Technik. Es war alles da, und das ist,
glaube ich, was, worauf wir
hinauswollen. Das ist, dass solche Sachen
gehen, wenn man sie machen will. Aber
jetzt fangen wir mal mit FC/MC an.
Sofie: So, Schnitt zum FC/MC und Ollie du
sollst lächeln, wie ich hörte lacht.
Applaus
Also ein paar Leute von uns sind noch live
dabei über einen anderen Channel, deswegen
kriegen wir solche wunderschönen Tipps.
Genau, also das FC/MC ist eben, oder hat
eben diese Grundstimm-, oder ist aus
dieser Grundstimmung so ein bisschen
erwachsen, die eben... wie eben auch schon berichtet
wurde. Es gab sozusagen die Vorahnung,
dass es eine einseitige Berichterstattung
gibt, und eben auch aus einer allgemeinen
Kritik am G20. Und daraus hat sich eben
Anfang Februar 2017 dann die Umsetzung
eines unabhängigen und internationalen
Mediencenters konkretisiert, was dann zum
FC/MC wurde und im St.-Pauli-Stadion - oder FC St.-Pauli-Stadion
stattfand. Dabei haben wir uns gefragt halt:
Wie ist es möglich, unter den Bedingungen
eines staatlichen Großereignisses eine
Plattform für kritische, aber auch eben
pluralistische Berichterstattung
anzubieten, und das FC/MC sollte halt eben auch
einen Baustein in der Infrastruktur der
Protestbewegungen sein, mit dem Ziel, die... den
G20-Gipfel, aber eben auch die Proteste,... die umgebenden
Proteste eben differenzierter eben darzustellen
und sehr undeutlich 'in der Wahrnehmung?' auch zu differenzieren.
Das Ganze wurde angelegt als ein
Medienexperiment, also wir haben das ja
wirklich als ein Experiment begriffen und
hatten auch wirklich nie den Anspruch
sozusagen irgendwas Konkretes aus unserem
Experiment zu erfüllen – da komme ich aber
auch dann nochmal zurück – und wirklich
mit der Frage: Wie kann eine
medienaktivistische Praxis aussehen. Dass
wir als Projekt– oder das es als Projekt
angelegt war und halt wirklich eine
vielfältige Auslegung hatte, sieht man
auch schon an unserem FC-Generator, also
man hat dort oben wirklich vielfältige
Namen, wie man uns– oder wie man das FC/MC
dann noch bezeichnen könnte. Das Ganze ist
natürlich nicht aus irgendwie... aus dem Blauen entstanden,
sondern durch ein konkretes, oder durch
ein Netzwerk, was eben auf jeden Fall sehr
lokal war, also in Hamburg basiert, aber
vor allem – und das war unglaublich
wichtig – auch international getragen
wurde, welche sich dann teils dort im Ort
temporär zusammengefunden haben, aber eben
auch verstreut waren. Anfangs war’s eine
kleine Gruppe aus unterschiedlichen
Hintergründen. Das jetzt aufzuziehen wäre glaube ich
einfach ...“there is no time”.
Und wir hatten aber auch das wahnsinnige Glück,
einen wirklich passenden Ort für unsere
größenwahnsinniges Projekt eben zu finden,
und das war eben das St.-Pauli-Stadion oder FC St.-Pauli-Stadion,
auch St. Pauli, und der Kontakt ist halt eben
daher gekommen, dass im Vorfeld schon sehr
viel Stadtteilarbeit geleistet wurde von
beiden Akteurinnen, also von von vielen
Leuten aus dem Netzwerk, aber auch von von
dem FC St. Pauli. Deswegen wurde uns vom
FC halt eben ein großes Vertrauen
entgegengebracht, aber eben auch dadurch,
dass sie unser Projekt sehr unterstützt
haben. Am ersten Mai ist dann eben auch
der Vertrag fertig geworden und dadurch
hat sich dann einfach auch eine wirkliche
Konkretisierung noch mal ergeben, auch
durch die erste Pressemitteilung, die dann
am 14. Mai glaub ich – jo – dann eben auch
raus gegangen ist. Insgesamt wurde das
Projekt halt wirklich durch viele Gruppen
und kleine Firmen, die zum Teil aus dem
Stadtteil eben auch kamen, unterstützt –
also - aber nicht nur Material, sondern eben auch
Erfahrung und auch Zeit vor allem –
mitgebracht haben und eingebracht haben.
Also Mecklenburger hat zum Beispiel mitgeholfen, 9000 Essen bereitzustellen.
Genau, und jetzt haben wir so einen
kleinen Beitrag, den wir euch gerne zeigen
würden. Vom... Also wir haben auch gerne, oder
wir haben auch mit den sogenannten
Mainstream-Medien zusammengearbeitet, das
ist sozusagen ein Beispiel.
Video startet mit Musik
Videosprecher: Netzwerkkabel, Computertastaturen, Monitore,
Arbeitsplätze. So weit die Gemeinsamkeiten
des offiziellen G20 Pressezentrums in den
Messehallen, und dem alternativen
Pressezentrum des FC/MC, im Millerntor-Stadion.
Das offizielle wird vom
Bundespresseamt organisiert, 4800
Journalisten aus 65 Ländern sind dort
akkreditiert, als Vertreter von 700
verschiedenen Medien.
Tilman Seeger: Akkreditieren kann sich
jeder Journalist, der nachweisen kann,
dass er journalistisch tätig ist, der eine
Entsendeschreibung von seiner
Heimatredaktion hat oder natürlich auch
Veröffentlichung hier einreichen kann, das
prüfen wir, und es muss schon ein
journalistischer Hintergrund da sein,
damit er hier reinkommt.
VSpr.: Für die, die diese Kriterien nicht
erfüllen, gibt es wenige hundert Meter
entfernt, im Stadion des FC St. Pauli, das
unabhängige Medienzentrum FC/MC. Ein wenig
improvisiert, aus Spenden finanziert, die
technische Unterstützung kommt vom Chaos
Computer Club. Rund 400 Akkreditierungen
aus gut zwei dutzend Ländern sind bei den
ehrenamtlichen Organisatoren eingegangen
Oliver Leistert: Das sind Freelancer, das
sind Leute, die in Redaktionen arbeiten,
das ist TV, Print, Radio, alle sind da,
und gleichzeitig auch eine Vielzahl von
Medienaktivisten, die bloggen, twittern,
Social Media machen.
VSpr.: Es sind vor allem
G20-Kritiker aus dem linken Spektrum, die
hier für die Tage des Gipfels
Arbeitsmöglichkeiten finden. Es wird Live-
Streams geben, Pressekonferenzen und
Diskussionsrunden. Dass der Kultklub vom
Kiez Gastgeber ist, ist quasi eine
Selbstverständlichkeit.
Oke Göttlich: Wir finden eine alternative
Berichterstattung hilft auch, um ein
Ereignis wie den G20 von verschiedenen
Blickwinkeln zu beleuchten, und ich glaube
es werden sehr viele Dinge, auch inhaltlich
Dinge, passieren, die man von verschiedenen
Blickwinkeln beleuchten sollte.
Person im Video: Test, test, test.
VSpr.: Bei der ersten Pressekonferenz
heute Abend lief noch nicht alles rund,
aber es ist ja auch das erste alternative
Pressezentrum in der G20-Geschichte und
Symbol dafür, wie der Gipfel die Stadt
spaltet.
Video endet mit Musik
Sophie: Einige Thesen dabei, die man
vielleicht nochmal in einem anderen Talk
kritisch hinterfragen könnte. Aber, wie
vielleicht in dem Beitrag jetzt gerade
angeklungen ist, haben wir wirklich eine
Einladung ausgestrahlt, um sozusagen– oder
eben auch eine Herausforderung gesendet –
um den Journalismus wirklich kritisch zu
hinterfragen, und haben uns dieses
größenwahnsinnige Statement dazu
ausgedacht: “Reinvent critical journalism
in times of effective populism”. Also... und das
ist auch nach wie vor irgendwie noch unsre
ungelöste Forschungsfrage des Experiments.
Und da will ich noch mal betonen: Wir
hatten aber auch nie wirklich den Anspruch
dem sozusagen in irgendeine Gänze gerecht
zu werden. Haben natürlich aber viele
Dinge in diesem Rahmen getan, hoffentlich.
lacht Ja, um sich dem halt irgendwie zu
stellen, haben wir aber auch eine offene
Einladung geschickt, also eine generell
offene Akkreditierung ausgesprochen, mit
wenigen Ausschlusskriterien, wie zum
Beispiel Mitarbeit bei der Polizei, beim
Militär, oder bei den Geheimdiensten.
Applaus
Lediglich eine E-Mail-Adresse mit Verweis
auf die jeweiligen Medien oder Aktivitäten
beziehungsweise Hintergründe genügte bei
uns. Also wir haben wirklich eine
Einladung sowohl an Medien Aktivistinnen,
wie also Bloggerinnen oder
Videoaktivistinnen, aber eben auch an
Journalistinnen mit Presseausweis
ausgesprochen und waren wirklich bei uns
wilkommen. Wir wollten aber vor allem auch
dadurch eben der zunehmenden Prekarisierung der
journalistischen Arbeitsbedingungen
gegenwirken und deswegen haben wir eben
auch keine Zugangsgebühren gehabt.
Wir hatten - haben unentgeltlich - untentgeltliche Arbeitsplätze
bereitgestellt und ein Presseausweis war
bei uns wirklich nicht nötig. Man konnte
sich aber auch während der Öffnungszeiten
noch anmelden. Durch diese wunderschöne
Maske, die eben nur kurz durch gelaufen ist,
konnten - war halt für uns sichtbar wer sich
akkreditiert hat und wer dann auch tatsächlich da
war. Wir haben jetzt hier gerade nochmal
Zahlen gehabt, dass sich 1143
Journalistinnen und Medienaktivistinnen
akkreditiert haben und wirklich 978 Leute
dann auch wirklich eingecheckt haben. Die
Akkreditierung war aber auch gleichzeitig
die Anmeldung und die Einteilung der Crew
durch Skills. Für die Bereiche des Zentrums
aber auch eben für bestimmte Tätigkeiten
und wir hatten 493 eingecheckte Leute für
die Crew. Hier nochmal einmal kurzen eine
Übersicht, die wir jetzt aber nicht so durchgehen können. lacht
Schwer verständlich aus dem Off (Mikro aus)
Holger: ... davon abgesegnet ist das vom Engel-System
Mikro an was ja ein gutes Beispiel ist. Das haben wir halt benutzt
für Akkreditierung, wollten das für die
Schichtplanung nutzen und das klappte
nicht, weil unsere Schichtplanung einfach
anders war als hier. Und das ist ein gutes
Beispiel, dass viele Dinge die wir geplant
hatten, mussten wir ad-hoc anpassen. Der
Zeitdruck war dann zu stark und wir haben
vieles nicht so umsetzen können wie wir es
gemacht haben wollten und mussten das sehr
kurzfristig machen und wenn ihr sowas
macht, viele Leute die da helfen sind
besser.
Sophie: Unbedingt. Ein wichtiger Baustein
war eben auch in unserem Experiment wann
wirklich so kollektive Prozesse im Kontext
des Zentrums. Also, die waren selbst
verwaltet, professionell aber eben auch
nicht kommerziell. Das ist total wichtig,
wirklich alles auf Spenden basiert, aber
auch eben niedrigschwellig. Heißt sozusagen
wir hatten zum Beispiel also in den
verschiedenen Bereichen, die auch gleich
vorgestellt werden, wir hatten zum
Beispiel ein sehr offenes
Redaktionskonzept. Ja und wir hatten
natürlich auch viele Aushandlungsprozess
im Vorfeld und währenddessen zu
verschiedenen Abläufen. Der Oliver gibt
nachher gleich noch mal ein Beispiel dazu.
Aber auch innerhalb des Experiments und
eben auch für das Experiment haben wir uns
verschiedene Formate, Formen und auch Räume
ausgedacht, wo ich jetzt einmal bitte
abgeben würde.
Oliver: Genau. Also hier sieht man jetzt schon
erstmal wieder die - eines der Hauptelemente.
Das waren in dieser täglichen
Pressekonferenzen, die im Stadion auf der
Südtribüne dort stattgefunden haben.
Insgesamt noch mal kurze Situation: es war
eine sehr anstrengende Woche auch was das
Akustische anging. Über dem Stadion
waren die ganze Zeit Hubschrauber in der
Luft. Also der Eingangston hier das war
der Sound der uns über eine Woche dort
begleitet hat. Und deswegen waren wir auch
sehr froh in so einer Art Trutzburg da
auch sein zu können, weil sie eben auch
eine gewisse Sicherheit für uns eben geboten
hat. In dem Stadion waren gleichzeitig
noch in der Nachbarschaft einige andere
Projekte beheimatet, die auch Erwähnung
finden sollen. Es gab eben unser Catering
durch die Mecklenburger, dann gab es noch
ein Antifa-Cooking für weitere Leute die
eben zu den Demonstrationen gekommen waren
oder an den Protesten teilgenommen haben,
ein Fußballturnier und in dieser ganzen
Gemengelage haben wir eigentlich eine
Woche in diesem Stadion ohne auch nur ein
einziges Hausmeistergespräch verbringen
können, dort übernachten können, dort 24
Stunden sieben Tage die Woche schalten und
walten können, was einerseits dem Verein
gedankt sei und andererseits aber auch der
guten Vorbereitung um ein vertrauensvolles
Verhältnis herzustellen. Kurz die Räume...
applaus Kurz die Räume des FC/MC im Überblick. Draußen
sieht man noch mal kurz Pressekonferenz,
dann den Studiobereich über der
Pressekonferenz, in der Mitte der Social
Space, der dann angrenzt an den
Journalisten-Arbeitspace oder da gehe ich
gleich noch mal näher darauf ein, was das
dann im einzelnen sein wird. Zum Baustein
dieser Pressekonferenzen. Es war uns immer
sehr wichtig ein breites Spektrum in der
Einladungspolitik auch zu verfolgen,
deswegen auch am Anfang den DPA Verteiler
sozusagen zu nehmen um uns leicht zu
autorisieren und dieses FC/MC als durchaus
einen Anlaufpunkt darzustellen der eben
Vertreterinnen, verschiedene
Protestbewegungen der Demo-Bündnisse,
Anwältinnen und Anwälten dort ein Forum
geboten hat, die dort auf dem Podium waren,
die von der Organisationsgruppe, die sich
eben um dieses Podium dort gekümmert hat,
eingeladen wurden und zu tagesaktuellen
Themen oder aber auch zu übergeordneten
Themen, die auf dem Solidary Summit auf
Kampnagel oder so statt fanden, dann dort
eben eingeladen waren um ihre Positionen
dort vorzutragen und kritisch vielleicht
auch zu tagesaktuellen Ereignissen
Kommentare abzugeben. Das ganze fand jeden
morgen um 9 Uhr statt, wurde simultan
übersetzt und wurde eben auch in
Kooperation mit dem CCC und dem WOK als
Livestream sofort ins Netz gesendet und
war dann einige Zeit später auch noch mal
im Nachklapp sozusagen auf Portalen
abrufbar, dazu komme ich später noch. Der
Social Space ist bei uns ästhetisch nicht
ganz so hoch gehängt wie bei den TINTs.
Das ist so ein bisschen die
Standardeinrichtung des Balsaals des FC
St. Pauli, weshalb ich auch hier nicht
wahnsinnig viele Leute seht. Das hängt
damit zusammen, dass wir eine Policy
hatten dass wir innerhalb des FC/MC
eigentlich das Bildermachen untersagt
hatten. Es gab auf der Tribüne Orte wo
Interviews stattfinden konnten, aber wir
wollten eigentlich, dass das Ganze ein
relativ ruhiger Ort ist. Das er nicht für
irgendwelche Homestorys benutzt wird über
dieses Projekt und diese Anfragen wurden
dann auch meist auf der Tribüne oder
außerhalb eben, wie wir eben gesehen haben in
dem Interview, absolviert. Das Ganze war
im Raum um sich zu erholen und produzieren
und publizieren, eine Bar gab es auch.
Nebensache. So, das war an mein
Arbeitsbereich in der Hauptsache. Das sind
die Studios - dort konnten eben Beiträge
bearbeitet werden, erarbeitet werden. Es
gab eine Redaktionsstruktur die auch aber tatsächlich erst....
Wir sind an dem Sonntag da
reingegangen und waren exakt sieben Tage
da drin. Und wir hatten kein Probelauf
oder irgendwie sowas und insofern war es
schon sehr - nennen wir es mal interessant -
zu sehen wie sich diese kollaborative
Situation dort eben entwickelte,
Verantwortungsbereiche sich klärten,
einzelne Leute sich für Projekte
interessierten. Und da komme ich gleich
zur nächsten Folie. Das ist ein Plan den
wir ursprünglich mal verfolgen wollten für
eine Entscheidungs- und
Produktionsstruktur. Das hat im weitesten
Sinne auch so stattgefunden was technische
Anforderungen angeht. An einigen Stellen
zumindest an anderen auch nicht. Wichtig
war uns, dass dieses
Redaktionskollektiv dort eben auch im
Sinne des Veröffentlichens. Ganz kurz noch
zum Pressekodex. Also wir sind auf keine
andere Struktur gekommen, als irgendwie im
Sinne des Presserechts und im Sinne
Persönlichkeitsrechte zu wahren,
strafrechtlich relevantes Material eben
nicht auszustrahlen und eine
Verantwortungstruktur zu geben, die eben
diese Endabnahme macht und sagt was können
wir über einen Livestream senden, was
kommt in die mediathek, etc. pp. So
und das ist eben dieser Weg den ich jetzt
hier zwar auf meinem Rechner zeigen kann
aber dort oben nicht. Ganz rechts seht ihr
das unter CVD. Ganz kurz vom Schema noch
mal her. Es gab eben eine Struktur wo auch
Leute ihr Material bei uns abgeben
konnten, was sie auf der Straße
aufgenommen haben und das wiederum anderen
Leuten dann zur Bearbeitung zur Verfügung
stellten. Das ist ein relativ, für mich
zumindest, interessanter Vorgang, weil es
eben so was wie Autorenschaft oder so noch
mal ganz anders in Frage stellt und
einfach einen großen Pool an Material zur
Verfügung stellt aus dem sehr heterogenes
dann eben auch entstanden ist. Das werden
wir gleich am Ende noch mal in einem
kleinen Überblick sehen. Holgi, du
wolltest bricht ab
Holger: Ich wollte nur sagen, dass wir
kaum Zeit haben und wollte ich an sich
ein bisschen kürzer machen und... Dieses
Ganze haben wir nachher runtergebrochen
auf "alle dürfen überall lesen und
schreiben". Wir haben also keine Rechte
implementiert wie es vorgesehen war. Wir
haben viel geändert. Wir hatten es dann
so, dass... die sind Sonntag reingegangen,
Dienstag um 18 Uhr lief die erste
Pressemitteilung, die Technik lief fünf
Minuten vorher dann und Donnerstag bei der
Live-Demo war es dasselbe. Also, ja. Es
funktionierte.
Oliver: Okay. Kurz noch mal zur technischen
Ausstattung. Das machen jetzt mal relativ
zackig. Die Annahmestelle mit den Medien,
das was ich bemerkenswert fand außer, dass
wir eben da keine großen
Sicherheitskonzepte hatten wie sich jetzt
herausstellt, haben wir zumindest die
Geodaten von den Fotos gelöscht und da
gewisse Nachvollziehbarkeiten eben im
Recherche Sinne sozusagen versucht
auszuschließen. 10 Schnittplätze. Zwei
Studios. Dieser Livestream der eben mit
dieser Openbroadcaster Software, was ein
relativ interessantes Live-Regietool ist,
haben wir verwendet. Da haben sich auch
Leute innerhalb dessen eigentlich
innerhalb von kürzester Zeit
eingearbeitet, Bauchbinden hergestellt,
also schon vom Ding her ein sehr... ein ziemlicher
Senkrechtstart seitdem wir da am Sonntag
rein waren und am Dienstagabend die erste
Pressekonferenz stattfand. Das Freie
Senderkombinat FSK hatte dort auch noch
ein Radiostudio mit uns zusammen. Ja.
Die Arbeitsbereiche hatte ich eben schon
angesprochen. Insgesamt war der
Studiobereich für alle akkreditierten zur
Nutzung freigegeben. Man konnte dort
eigene Interview Partnerinnen und Partner
mitbringen und das unter technischer
Betreuung dann auch eben relativ einfach
realisieren. So, hier sehen wir noch mal ein
paar Fotos aus dem Bereich. Zack, weiter. Hier. Das.
Die Schaltzentrale für den Livestream.
Genau. Kurz in Zahlen, haben wir aber eigentlich
schon einige genannt, insgesamt hat der
ganze Spaß 50.000 Euro gekostet. Das wurde
getragen durch Spenden - weitestgehend.
Herzlichen Dank noch mal an alle, die sich
da engagiert haben. So. Applaus
Nicht zuletzt der CCC. Ganz kurz zum Output das
ist jetzt weitestgehend ja auch alles noch
digital vorhanden, bis auf die temporären
Twitter, die wir benutzt haben - können wir
vielleicht auch kurz noch was zu sagen zu
der Politik, welche Art von Programmen
oder Kanäle wir da geöffnet haben um unser
Material in die Welt zu bringen. Das waren
diese beiden Twitter-Kanäle, zudem gab es
einen Youtube-Kanal. Auf media.ccc ist
das auch immer noch alles abrufbar was
entstanden ist. Das sind über 70 Beiträge
in diesen sechs Tagen dort entstanden.
Und... Mediathek auf Youtube gibt es auch
immer noch. Parallel hatten wir während des...
während der Gipfelwoche auch noch einen
Videoticker, der vielleicht ein bisschen
ähnlich funktioniert hat wie das was TINT
gemacht hat, sozusagen in den Läden. Das
war in gewissen Zentren in Hamburg dort eben auch
Lokal über Browser einzusehen. In dem
Rahmen sind noch verschiedene andere
Produktionen entstanden: von Graswurzel TV,
TINT und DissidentGardens, die an der Stelle
auch Erwähnung finden sollen. Diese
Beiträge sind aber alle eben auch da im
Netz zu sehen. Dass ist Youtube
Mediathek - ist sicherlich bekannt.
So. Jetzt haben wir uns gedacht, wir zeigen
einfach auch ein bisschen Material was dort
entstanden ist. Das dauert 4 Minuten 44.
Nachrichtenmusik
Sprecherin:
Willkommen zur fünften Pressekonferenz.
Sprecherin: Servus, Grüß Gott und hallo.
Sprecher: Ja, hallo miteinander,
wird sind hier wieder Live bei FC/MC.
Trommeln und Pfeifen
Sprecherin: Das Medienzentrum funktioniert
als Plattform für unabhängige
Medienberichterstattung zum G20-Treffen.
Sprecher: Bis Sonntag stehen uns allen
anstrengende und angespannte Tage bevor. Wir
appellieren eindringlich an alle Medien,
ihre grundsätzlich geschützte Aufgabe
verantwortungsvoll und angemessen
auszufüllen. Das bedeutet aus unserer
Sicht, die staatliche Einladung zum
Pranger und Sensationsjournalismus
vehement zurückzuweisen, vielen Dank.
Sprecherin auf Engl.:
The reason I’m participating in the - called it
"The summit of the people" - at the time of
the G20, is because we’re living in a very
divided, very fragmented, very brutalized
world, and a world where just one
thinking - of Neoliberalism - is dominating
every country’s policy. We need to think
alternatives that protect the planet
and protect the livelihoods and lives and
freedoms of people, and we need more
solidarity.
Sprecherin: Allo Genossinnen. Sorry, I
don’t speak Deutsch, but he does -
Sprecherin auf Französisch.: L’Afrique,
pour nous Africains, c’est le continent de
la richesse, c’est la continent le plus
riche au monde. C’est en Afrique on trouve
toutes les matières premières précieux
dans l’Occident à besoin pour son dévelloppement.
Technomusik
Sprecher: Wir erleben insgesamt gerade
weltweiten einen Angriff auf die
demokratischen Institutionen, auf die
Institution der liberalen Demokratie.
Sprecherin: Wir hatten gestern das
Problem, dass sechs uns bekannte Kollegen
vom offiziellen Pressezentrum die
Akkreditierung entweder verweigert
bekamen, oder die bereits erteilte
Akkreditierung entzogen bekamen, und zwar
willkürlich ohne jede sachliche
Begründung -
Sprecher auf Engl.: All right, let’s go ahead and
take a look at the first photo -
Sprecher: … dass hier Bürgerkriegsszenen
provoziert werden, und zwar von denjenigen,
die hier die Stadtsmacht haben, und nicht
von denjenigen, die hier friedlich rumstehen -
Sprecher auf Engl.: We are here
because they are killing us,
so our message is to come
together, to make solidarity!
Sprecherin auf Engl.: Okay.
We come from Paris, we are two journalists–
Schreie, Pfiffe, Tumult
Sprecher: Die Chaoten, die sie hier sehen,
haben sich vermummt, sind zum
größten Teil bewaffnet, und nicht nur passiv.
Gabriele Heinecke: "Wir brauchen mitnichten
eine Notstandsverfassung",
sagt der anwaltliche Notdienst,
"sondern was wir brauchen
ist die Garantie der Grundrechte,
ist die Garantie der Versammlungsfreiheit
und diese Garantie, scheint mir, wird in
diesen Tagen wieder erkämpft."
Sprecher: Von daher der Appell an die Polizei,
die eskalierende Taktik zurückzufahren.
Genauso erfüllt es uns aber auch mit Sorge
und auch mit Wut, wenn wir heute morgen
sehen, dass Teile der Anti-G20-Kollegen
anfangen, kleine Läden anzugreifen, kleine
Autos von unseren Nachbarn abzufackeln,
das ist ein absolutes No-Go. Die Viertel,
die hier drum herum liegen sind eigentlich
politisch auf der Seite dieser Leute, die
vollkommen zu Recht gegen G20
protestieren -
Sprecher: Wir sind wütend und empört über
die massiven Beschränkungen bürgerlicher
Rechte, weil die Politik, die hier
martialisch als Weltenlenker-Treffen in
Szene gesetzt wird, dringend Wiederspruch
braucht.
Sprecherin: Schönberg eröffnet seine
Kriegsaufzeichnungen mit einer kurzen
Vorrede. Er hofft, dass andere sich an der
Forschung beteiligen, um wenn genauere
Berichte vorlägen, einige
Übereinstimmungen zu finden, der eine
Anzahl von bisherigen kriegerischen
Ereignissen nur mit der durch die Stimmung
des Himmels vorrausahnbar war.
Sprecherin: Räuspert sich
Helmut erklärste mal bitte
denen, warum wir keine
andere Wahl hatten, als nach langem
Abwarten mit 'nem schwer bewaffneten
Sonderdreisatzkommando ins Schulterblatt
einzumarschieren?
Stuhlrücken, langsame Schritte
Sprecher: Unschärfe müssen
Sie entschuldigen, weil das Wärmebild ist.
So. Achten Sie mal auf ihn hier – der hier
bisschen kokett sein Molotow-Cocktail
zündet. Jetzt wird er ganz gepflegt auf den
Wasserwerfer hier unten geworfen. Ein
lebensbedrohlicher Angriff auf die
Kollegen, die da unten eingesetzt sind.
Tastaturklappern. Noch Fragen?
Applaus (vom Band, Teil des Videos)
tosender Applaus
Maren: Ja, wir haben jetzt noch fünf Minuten.
Eigentlich hatten wir gedacht wir schaffen
eine Viertelstunde für Fragen, deswegen
vielleicht gleich im Vorfeld mal die
Ankündigung: Wenn man uns ansprechen
möchte noch, dann sind wir einfach noch
vor dem Saal gleich da und ansprechbar und haben
auch noch Zeit. Ich würde jetzt einfach
mal kurz anfangen mit so einer Schlussrunde
und ich möchte... muss leider noch mal
auf das Schaufenster moderner
Polizeiarbeit zurückkommen, so leid es mir
tut, weil das ist auch – man hat gefühlt
das Gefühl – immer noch dabei sich weiter
zu öffnen. Ihr habt vielleicht
mitbekommen, dass seit Wochen eigentlich
diese - die Öffentlichkeitsfahndung der Polizei im
Zusammenhang mit noch zu von ihnen zur
eröffnenden Strafverfahren im Rahmen der
Ausschreitungen des G20-Gipfels läuft.
Das ist eine, eine... da findet gerade einen
Umgang mit Bildmaterial, und mit
Persönlichkeitsrechten von Menschen statt,
der zum Glück ja auch irgendwie im
medialen Diskurs ein bisschen
widergespiegelt wird. Also ganz kurz, irgendwie..
Vielleicht habt ihr diesen diesen Titel
der Süddeutschen Zeitung im
Hinterkopf, dass der G-20 kein Freibrief
von Rechtsbruch ist, wo der Kollege - in
diesem Fall der geschätzte Kollege
Heribert Prantl - noch einer der Wenigen
ist, hat man das Gefühl, die halt wirklich
irgendwie diesen journalistischen Kodex
oder den Pressekodex irgendwie hoch
halten. Also das ist auf jeden Fall etwas,
was noch sehr virulent ist. Die... Mir ist es
nicht bekannt, dass in so einem Ausmaß
eben halt jetzt die Polizei auch irgendwie damit
geradezu angibt, jetzt eben halt mit
Gesichtserkennungssoftware,
Bewegungserkennungssoftware eben halt noch
im Nachhinein lückenlos quasi die
Bewegungsprofile von einzelnen Akteuren da
während des G20-Gipfels in Hamburg
feststellen zu wollen um dann anschließend
Strafverfahren eröffnen zu können. Das
Schaufenster moderner Polizeiarbeit ist
also weiter dringend zu beobachten. Ich
weiß gar nicht, ich gebe jetzt einfach
erstmal weiter, weil wir noch zu wenig
Zeit haben.
Flüstern
Oliver: Ich wollte ganz kurz noch mal
unterstreichen, dass wir natürlich nicht
ohne Grund hier zusammensitzen, dass es uns
vor allem darum geht, dass es solche
Kollaborationen toll sind, dass man solche
Sachen machen kann. Dass früher die Leute
gesagt haben, wir sollen Banden bilden,
und ich würde hier sagen wir machen
Assemblies, wir teilen unsere Skills, wir
lesen zusammen, und dann kommen wir
irgendwohin. Und die Zustände sind halt
nicht in Stein gemeißelt, und das ist das,
was wir euch irgendwie hier mitgeben
wollten, das nicht nur irgendwie wir haben
ein Projekt gemacht, sondern: Ihr könnt
das auch.
Applaus
Maren: Genau, ihr könnt das auch, wenn ihr
den CCC und das VOC an eurer Seite habt
zum Beispiel lacht.
Sofie: zunächst aus dem Off, daher unverständlich
.... zu diesem Abschluss haben wir -
diesen Abschluss haben wir auch unsere
anstiftende Abschlusserklärung des FC/MC,
auf unserer Seite fcmc.tv, wo wir auch
wirklich noch mal sagen wollen: der G20 in
Buenos Aires es auch nicht mehr wirklich
lange hin, wer Bock hat da was zu machen,
bzw. ob es vielleicht schon Strukturen
gibt, kommt gerne anders FC/MC ran, wir
würden gerne da mit dabei sein. Genau,
seit heute ist die, in Spanisch, Englisch,
und auch Deutsch.
Nuriye: Noch eine Sache nicht in eigener
Sache: Vor dem Talk kam eine Person zu mir
und hat mich gebeten zu sagen, dass morgen
um 15 Uhr bei der Rakete ein Solifoto für
G20-Gefangene gemacht werden soll. Mehr
weiß ich allerdings auch nicht.
Applaus
Maren: Ich habe noch einen kurzen Aufruf,
wir versuchen es ab und zu mal wieder, wir
waren technisch leider erst ab Samstag in
der in der Disposition, unseren eigenen
Livestream aufzeichnen zu können, also
falls irgendjemand das auf Video oder wie
auch immer aufgenommen haben sollte: den
Livestream des FC/MC, wir hätten den auch gerne. Danke.
kurzes Gelächter
Applaus
Marek: Off Mikro Haben wir Zeit vielleicht noch
ins Mikro für noch eine Frage, oder zwei?
Herald: Ich glaube, Zeit haben wir nicht
mehr, oder könnt ihr mir ein Zeichen
geben? Meiner Uhr nach sind wir schon am
Ende, aber ich möchte trotzdem um einen
riesigen Applaus bitten für euren tollen
Talk.
Applaus
Abspannmusik
Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 2019. Mach mit und hilf uns!