Amerikas öffentliche Energiedebatte läuft auf diese Frage hinaus: Woran würden Sie lieber sterben: an a) Ölkriegen, oder b) Klimawandel, oder c) nuklearer Massenvernichtung, oder d) allen Obengenannten? Oh, ich habe eines vergessen: oder e) keine der Obigen? Das wird uns normalerweise nicht angeboten. Was wäre, wenn wir Energie unsere Arbeit machen lassen könnten, ohne unser Verderben heraufzubeschwören? Könnten wir ohne Angst Treibstoff haben? Könnten wir Feuer neu erfinden? Feuer machte uns zu Menschen; fossile Brennstoffe machten uns modern. Aber nun brauchen wir ein neues Feuer, das uns sicher, gesund und beständig macht. Mal sehen wie. Vier Fünftel der Energie weltweit kommen immer noch vom jährlichen Verbrennen von fast 6,5 km³ verrotteter Überreste aus Urschlamm. Diese fossilen Brennstoffe haben unsere Zivilisation gebaut. Sie haben unseren Reichtum geschaffen. Sie haben das Leben von Milliarden bereichert. Aber sie haben auch steigende Kosten für unsere Sicherheit, Wirtschaft, Gesundheit und Umwelt, welche ihre Vorteile mindern, wenn nicht sogar überwiegen. Also brauchen wir ein neues Feuer. Und vom alten zum neuen Feuer zu wechseln, heißt, zwei große Geschichten über Öl und Elektrizität zu ändern, die beide je zwei Fünftel des fossilen Kohlenstoffs in die Luft geben. Aber sie sind wirklich ganz gegensätzlich. Weniger als ein Prozent unserer Elektrizität wird aus Öl gewonnen – obwohl fast die Hälfte aus Kohle gewonnen wird. Ihre Verwendungszwecke sind ziemlich konzentriert. Drei Viertel unseres Öls ist Transport. Drei Viertel der Elektrizität versorgen Gebäude mit Strom. Und der Rest beider treibt Fabriken an. Sehr effiziente Fahrzeuge, Gebäude und Fabriken sparen also Öl und Kohle, und auch Erdgas, welches beide ersetzen kann. Aber das heutige Energiesystem ist nicht nur ineffizient, es ist auch unterbrochen, veraltet, schmutzig und unsicher. Also braucht es Modernisierung. Bis 2050 könnte es jedoch effizient, angebunden und verbreitet werden, mit elegant sparsamen Autos, Fabriken und Gebäuden, welche alle auf ein modernes, sicheres und widerstandsfähiges Stromnetz angewiesen sind. Wir können unsere Sucht nach Öl und Kohle bis 2050 eliminieren und ein Drittel weniger Erdgas nutzen, indem wir zu effizienter Nutzung und erneuerbarer Energie wechseln. Bis 2050 könnte das 5 Billionen Dollar in Kapitalwert weniger kosten, welches der heutige Pauschalbetrag ist, als nach gewohnter Geschäftsmanier – vorausgesetzt, alle Kohlenstoffemissionen und alle versteckten oder externen Kosten sind nichts wert – eine eher konservative Einschätzung. Dieses günstigere Energiesystem könnte jedoch eine 158 Prozent größere U.S.-Wirtschaft stützen, alles ohne Öl oder Kohle, und auch Atomenergie. Zudem benötigt dieser Übergang keine neuen Erfindungen und keine vom Kongress verabschiedeten Gesetze und keine neuen Bundessteuern, Subventionen oder Gesetze und fortlaufende Reformstaus in Washington. Ich wiederhole das nochmal: Ich werde Ihnen erzählen, wie die Vereinigten Staaten komplett von Öl und Kohle wegkommen, 5 Billionen Dollar billiger mit keinerlei Gesetzen, angeführt durch gewinnorientierten Handel. Mit anderen Worten, wir werden unsere effektivsten Institutionen nutzen – private Unternehmen zusammen mit der Zivilgesellschaft und beschleunigt durch militärische Innovation, um unsere ineffektivsten Institutionen zu umgehen. Und ob man sich am meisten um Profit und Jobs und Konkurrenzvorteil sorgt, oder die nationale Sicherheit, oder Umweltführung und Klimaschutz und das Gesundheitswesen, das Feuer neu zu erfinden macht Sinn und Geld. General Eisenhower sagte angeblich, dass die Erweiterung der Grenzen eines zähen Problems es lösbar machen kann durch das Umfassen weiterer Optionen und Synergien. Indem wir also Feuer neu erfinden, integrierten wir alle vier Sektoren, die Energie nutzen – Transport, Gebäude, Industrie und Elektrizität – und wir integrierten vier Arten der Innovation, nicht nur Technologie und Gesetze, sondern auch Design und Unternehmensstrategie. Diese Kombinationen bringen sehr viel mehr als die Summe ihrer Einzelteile, besonders um revolutionäre Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. Öl kostet unserer Wirtschaft jeden Tag zwei Milliarden Dollar, plus weitere vier Milliarden Dollar pro Tag an versteckten ökonomischen und militärischen Kosten, ingesamt etwas über ein Sechstel des BIP. Unser Treibstoff für Mobilität geht zu drei Fünftel an Autos. Also lasst uns anfangen, Autos von Öl zu befreien. Mit zwei Drittel der Energie für ein Durchschnittsauto bewegt man dessen Eigengewicht. Und jede Energieeinheit, die man an den Reifen spart, indem man Gewicht oder Widerstände entfernt, spart sieben Einheiten im Tank, da man keine sechs Einheiten mehr bei der Übertragung auf die Reifen verschwendet. Leider hat Fettleibigkeit in den vergangenen 25 Jahren unsere Zwei-Tonnen-Stahlautos fast doppelt so schnell Gewicht zunehmen lassen wie uns selbst. Aber heutzutage machen ultraleichte, sehr starke Materialien, wie Kohlefaserverbände, dramatische Gewichtseinsparungen möglich und können die Herstellung von Autos einfacher und günstiger gestalten. Leichtere und glattere Autos benötigen weniger Antriebskraft, ihre Motoren werden demnach kleiner. In der Tat macht diese Art von Fahrzeug-Fitness elektrischen Antrieb erschwinglich, weil zudem die Batterien oder Brennstoffzellen kleiner, leichter und günstiger werden. Somit werden Verkaufspreise ungefähr vergleichbar mit den heutigen sein, während die Fahrtkosten von Anfang an sehr viel kleiner sind. Zusammen können diese Innovationen Autohersteller verwandeln, vom Auswringen kleinster Ersparnisse aus viktorianischen Motoren und konventionellen Technologien zu den stark fallenden Kosten von drei zusammengehörigen Innovationen, die einander stärken – nämlich ultraleichte Materialien, ihre Herstellung und elektrischer Antrieb. Umsätze können wachsen und Preise noch schneller fallen mit einem temporären Gebühren-und-Rabatte-System, das heißt Rabatte für effiziente neue Autos bezahlt durch Gebühren ineffizienter Autos. Und allein in den ersten zwei Jahren hat das größte der fünf Gebühren-und- Rabatte-Programme in Europa sein Tempo bei der Verbesserung der Fahrzeugeffizienz verdreifacht. Der resultierende Wechsel zu elektrischen Autos wird so wegweisend sein wie der Wechsel von Schreibmaschinen zu Computern. Computer und Elektronik sind nun Amerikas größte Industrie, während die Hersteller von Schreibmaschinen verschwunden sind. Somit eröffnet Fahrzeug-Fitness eine neue Wettbewerbsstrategie für Fahrzeuge, welche die Öl-Einsparungen der nächsten 40 Jahre verdoppeln kann, aber dann auch die Elektrisierung erschwinglich macht, und das ersetzt den Rest des Öls. Amerika könnte diese nächste Automobil-Revolution anführen. Im Moment ist Deutschland Marktführer. Letztes Jahr verkündete Volkswagen, dass sie bis zum nächsten Jahr dieses Kohlefaser-Hybridauto produzieren werden, mit einem Verbrauch von 1,2l auf 100km. Zudem kündigte letztes Jahr auch BMW dieses Kohlefaser-Auto an, sie sagten, dass der Preis für Kohlefaser durch weniger Batterien aufgehoben wird. Und sie sagten: "Wir wollen keine Schreibmaschinenhersteller sein." Audi behauptet, beide innerhalb eines Jahres zu übertreffen. Vor sieben Jahren wurde eine noch schnellere und günstigere amerikanische Herstellungstechnologie genutzt, um dieses kleine Kohlefaser-Testteil herzustellen, das man auch als Kohlefaser-Hut nehmen kann. (Lachen) In einer Minute – und Sie können am Geräusch erkennen, wie ungemein fest und stark es ist. Man kann es ruhig runterfallen lassen: Es ist härter als Titan. Tom Friedman hat sogar mit einem Vorschlaghammer darauf eingeschlagen, ohne es auch nur anzukratzen. Solche Herstellungsverfahren können auf Automobilgeschwindigkeit und -kosten angepasst werden, mit der Leistungsfähigkeit der Raumfahrt. Sie können vier Fünftel des Kapitals für die Autoherstellung einsparen. Sie können Leben retten, weil dieses Zeug bis zu sechsmal mehr Aufprallenergie pro Kg absorbiert als Stahl. Wenn wir alle Autos so herstellen würden, hätten wir eine Einsparung von Öl, die dem Auffinden von 1,5 Saudi-Arabiens oder der halben OPEC entspräche, indem wir in Detroit bohren, ein sehr vielversprechender Plan. Und alle diese Mega-Barrels unter Detroit kosten im Schnitt 18 Dollar pro Barrel. Sie sind ganz amerikanisch, frei von Kohlenstoff und unerschöpflich. Die gleiche Physik und die gleiche Geschäftslogik sind auch auf große Wagen anwendbar. Über fünf Jahre, bis Ende 2010, sparte Walmart 60 Prozent des Treibstoffs pro Tonnenkilometer in ihrer gigantischen Truckflotte durch bessere Logistik und besseres Design. Aber allein die technologischen Einsparungen bei schweren Trucks machen zwei Drittel aus. Und kombiniert mit drei- bis fünffach effizienteren Flugzeugen, jetzt in der Entwurfsphase, kann das bis zu einer Billion Dollar einsparen. Auch die heutige militärische Revolution in Energieeffizienz wird all die zivilen Fortschritte ankurbeln, ganz so, wie militärische Forschung und Entwicklung uns das Internet, GPS, das Düsentriebwerk und die Mikrochip-Industrie gab. Wenn wir Fahrzeuge besser entwerfen und bauen, können wir sie auch klüger nutzen, indem wir vier kraftvolle Techniken nutzen, um unnützes Fahren zu eliminieren. Anstatt Reisen nur wachsen zu sehen, können wir innovative Preisstrukturen nutzen, um für Infrastruktur pro Km, und nicht pro Liter Treibstoff Gebühren zu erheben. Wir können smarte IT-Lösungen nutzen, um den Transit zu verbessern und Carsharing und Fahrgemeinschaften zu ermöglichen. Wir können schlaue und lukrative Wachstumsmodelle erlauben, die Leuten helfen, in der Nähe ihrer gewünschten Orte zu sein, sodass sie nicht irgendwo anders sein müssen. Und wir können smarte IT nutzen, um Verkehr freifließend zu machen. Zusammen können uns diese Dinge den gleichen oder besseren Zugang mit 46 bis zu 84 Prozent weniger Fahren beschaffen, welches weitere 0,4 Billionen Dollar einspart, plus 0,3 Billionen Dollar für die produktivere Nutzung von LKWs. Nach 40 Jahren also, wenn man alles zusammenzählt, kann eine mobilere U.S.-Wirtschaft ohne Öl auskommen. Das Einsparen oder Ersetzen von Treibstoff im Wert von 25 Dollar anstatt es für über hundert zu kaufen, summiert sich auf über 4 Billionen Dollar Nettoeinsparungen, alle versteckten Kosten einmal auf Null gesetzt. Um also Mobilität ohne Öl zu bekommen, um Öl auszugliedern, können wir effizient werden und dann Treibstoffe wechseln. Diese Autos, welche 50-100 km pro Liter Treibstoff fahren können jegliche Mixtur an Wasserstoff-Brennstoffzellen, Strom und fortgeschrittenen Biokraftstoffen benutzen. LKWs und Flugzeuge können realistisch Wasserstoff oder fortgeschrittene Biokraftstoffe benutzen. LKWs könnten sogar Erdgas nutzen. Aber kein Fahrzeug wird Öl benötigen. Und den meisten Biosprit, den wir brauchen, nur 477 Millionen Liter pro Tag, kann zu zwei Drittel aus Abfall hergestellt werden, ohne jegliche Anbaufläche zu verdrängen und ohne Böden oder das Klima zu schädigen. Unser Team beschleunigt diese Arten von Einsparungen durch etwas, das wir "institutionelle Akupunktur" nennen. Wir finden heraus, wo die Geschäftslogik verstopft ist und nicht richtig fließt, dort stecken wir kleine Nadeln rein, um es zum Fließen zu bringen, in Zusammenarbeit mit Partnern wie Ford und Walmart und dem Pentagon. Und der lange Übergang ist schon auf dem besten Weg. Genau genommen haben Mainstream-Analysten vor 3 Jahren angefangen das Ölfördermaximum nicht im Angebot, sondern in der Nachfrage, zu sehen. Die Deutsche Bank hat sogar gesagt, dass der weltweite Ölverbrauch etwa 2016 seinen Höhepunkt erreicht. Mit anderen Worten wird Öl sogar bei niedrigen Preisen wettbewerbsunfähig, noch bevor es zu hohen Preisen nicht mehr verfügbar sein wird. Elektrofahrzeuge hingegen müssen nicht das Stromnetz belasten. Wenn kluge Autos Strom und Informationen durch kluge Gebäude mit klugen Netzen austauschen, tragen sie wertvolle Flexibilität und Speicher bei, welche dem Netz helfen verschiedene Solar- und Windkräfte einzuspeisen. Somit lösen Elektroautos die Auto- und Stromprobleme einfacher zusammen als getrennt. Und sie führen auch die Ölgeschichte mit unserer zweiten großen Geschichte zusammen, Strom einzusparen und es dann anders zu machen. Und diese Doppelrevolution in der Elektrizität wird diesem Sektor zahlreichere, tiefere und unterschiedlichere Brüche bescheren als jedem anderen Sektor, weil wir die Technologie des 21. Jahrhunderts direkt mit den Institutionen, Regeln und Kulturen des 20. und 19. Jahrhunderts kollidieren lassen. Die Veränderung der Stromerzeugung wird einfacher, wenn wir weniger davon benutzen. Das meiste davon geht heute verloren und die Technologie zum Einsparen verbessert sich schneller als wir sie bisher installieren. Die ungekaufte Effizienzressource wird also immer größer und günstiger. Aber während die Effizienz von Gebäuden und der Industrie anfängt, schneller zu wachsen als die Wirtschaft, könnte sich Amerikas Stromnutzung sogar vermindern, sogar zusammen mit der kleinen Extranutzung von diesen effizienten Elektroautos. Dies gelingt uns durch angemessene Beschleunigung existierender Trends. In den nächsten 40 Jahren können Gebäude, welche drei Viertel des Stroms nutzen, ihre Energieproduktivität verdrei- oder vervierfachen, was 1,4 Billionen Dollar einspart, in Kapitalwert, mit einer 33-prozentigen internen Ertragsrate oder auf gut Deutsch, die Einsparungen sind das Vierfache ihrer Kosten wert. Und die Industrie kann auch beschleunigt werden, eine Verdopplung der Energieproduktivität mit einer 21-prozentigen Rücklaufquote im Inland. Der Schlüssel ist umwälzende Innovation, welches wir integratives Design nennen, welche oft sehr große Energieeinsparungen weniger kosten lässt als kleine oder keine Einsparungen. Das heißt, es bringt wachsende Erträge mit sich, nicht geminderte Erträge. So spart unsere Nachrüstung von 2010 über zwei Fünftel der Energie des Empire State Building – durch Wiederaufarbeitung der sechseinhalbtausend Fenster vor Ort in Superfenster, die Licht durchlassen, aber Wärme reflektieren. Auch besseres Licht und Büromaterial und dergleichen senken die maximale Kühllast um ein Drittel. Und dann die Renovierung kleiner Kühlapparate anstelle von größeren sparte 17 Millionen Dollar an Kapitalkosten, welche für andere Verbesserungen mitzahlten und die Rückzahlung auf nur 3 Jahre reduzierten. Integratives Design kann auch Energieeinsparungen in der Industrie erhöhen. Dows Milliarden Dollar teure Effizienz-Investition hat schon jetzt 9 Milliarden Dollar eingebracht. Aber die Industrie als Ganzes hat eine weitere halbe Milliarde Dollar an Energie zum Einsparen. So werden Motoren mit drei Fünftel des weltweiten Stroms betrieben. Die Hälfte davon betreibt Pumpen und Ventilatoren. Und all diese können effizienter gemacht werden, und die Motoren, die sie antreiben, können ihre Systemeffizienz circa verdoppeln, indem sie 35 Verbesserungen integrieren, welche sich in einem Jahr zurückzahlen lassen. Aber zuerst müssen wir größere und günstigere Einsparungen ergreifen, welche normalerweise ignoriert werden und nicht im Lehrbuch stehen. Pumpen, zum Beispiel, die größte Nutzung von Motoren, bewegen Flüssigkeit durch Rohre. Aber ein üblicher Industriepumpenkreislauf wurde neu entworfen, um mindestens 86 Prozent weniger Energie zu nutzen, nicht durch bessere Pumpen, aber allein durch das Auswechseln von langen, dünnen, gebogenen Rohren durch dicke, kurze, gerade Rohre. Das ist keine neue Technologie, es ist nur ein Umordnen unserer Metallmöbel. Natürlich verkleinert es auch die Pumpausrüstung und ihre Kapitalkosten. Was bedeuten also diese Einsparungen für den Strom, der zu drei Fünftel in Motoren genutzt wird? Nun, von der verbrannten Kohle im Kraftwerk durch all diese Verluste zusammengenommen, kommt nur ein Zehntel der Treibstoffenergie am Ende des Rohres als Durchlauf an. Kehren wir nun diese Verluste einmal um, und jede Einheit an Durchfluss oder Reibung, die wir im Rohr einsparen, spart zehn Einheiten der Treibstoffkosten, Verschmutzung und was Hunter Lovins "Klimaverseltsamung" nennt, im Kraftwerk. Und gewiss, je mehr man stromaufwärts geht, werden die Komponenten umso kleiner und daher günstiger Unser Team hat vor Kurzem solche Energieeinsparungen mit Schneeballeffekt in industrieller Umgestaltung im Wert von mehr als 30 Milliarden Dollar gefunden – alles von Datenzentren und Chipfabriken bis hin zu Minen und Raffinerien. Typischerweise sparen unsere Nachrüstungsdesigns ungefähr 30-60 Prozent an Energie und tilgen sich in einigen Jahren, während die neuen Einrichtungsentwürfe 40 bis zu 90 und mehr Prozent bei meist niedrigeren Kapitalkosten einsparen. Also, weniger Strom zu benötigen würde den Wechsel zu neuen Stromquellen, vornehmlich den erneuerbaren, erleichtern und beschleunigen. China ist Anführer dieses explosiven Wachstums und seiner abnehmenden Kosten. Genau genommen sind die Kosten für Solarenergiemodule bereits unterhalb des Diagramms gefallen. Und Deutschland hat jetzt mehr Solararbeiter als Amerika Stahlarbeiter hat. Schon in etwa 20 US-Staaten verlegen private Installateure billige Solarzellen ohne finanzielle Verluste auf Ihren Dächern und senken so Ihre Nebenkosten. Solche unregulierten Produkte könnten letztendlich zu einem scheinbaren Nutzen führen, der den Stromversorger so umgeht wie auch das Handy das Festnetztelefon umgeht. Diese Dinge versetzen Versorgungsfirmen in Angstzustände und verschaffen Risikokapitalanlegern süße Träume. Die Erneuerbaren sind nun keine Ausnahmeerscheinung mehr. In jedem der letzten vier Jahre war die Hälfte der neuen weltweiten Erzeugungsleistung erneuerbar, hauptsächlich zuletzt in Entwicklungsländern. 2010 bekamen die Erneuerbaren, mit Ausnahme von Wasserkraft, besonders Wind und Solarzellen, 151 Milliarden Dollar an privaten Investitionen, und diese überstiegen sogar die gesamte installierte Kapazität der Atomkraft in der Welt durch das Hinzufügen von 60 Milliarden Watt in diesem einen Jahr. Das ist zufällig die gleiche Anzahl an Solarzellenkapazität, die jetzt weltweit jedes Jahr erreicht werden kann – eine Zahl, die jedes Jahr um 60 oder 70 Prozent steigt. Demgegenüber stehen die Nettozugänge der Atomkapazität und Kohlekapazität und die Aufträge hinter diesen werden schwächer, da sie zu viel kosten und zu viele finanzielle Gefahren in sich bergen. Tatsächlich war es in diesem Land keinem neuen Atomkraftwerk möglich, irgendeine Art privates Konstruktionskapital zu steigern, trotz sieben Jahre der 100-und-mehr prozentigen Subventionen. Wie anders, also, könnten wir kohlenbetriebene Kraftwerke ersetzen? Nun, Effizienz und Erdgas können sie alle verdrängen, nur knapp unter ihren Betriebskosten und, gemeinsam mit Erneuerbaren, können sie diese um mehr als 23-fache verdrängen mit weniger als ihren Austauschkosten. Aber wir müssen sie lediglich einmal austauschen. Allerdings wird uns oft erzählt, dass allein bei Kohle- und Atomanlagen die Lichter anbleiben, weil es sie durchgängig gibt, wohingegen Wind und Solarkraft unbeständig sind, und demnach angeblich unverlässlich. Tatsächlich produziert kein Generator durchgängig. Sie alle unterbrechen. Und wenn eine große Anlage abschaltet, verliert man 1.000 Megawatt in Millisekunden, oft für Wochen oder Monate, oft ohne Vorwarnung. Genau darum haben wir das Netz dafür entworfen fehlerhafte Anlagen mit funktionierenden Anlagen abzusichern. Und genau auf die gleiche Weise kann das Netz mit vorhersehbaren Schwankungen in Wind- und Solarkraft umgehen. Stündliche Simulationen zeigen, dass größtenteils oder ganzheitlich erneuerbare Netze höchst verlässliche Energie liefern können wenn sie vorhergesagt wurden, integriert und diversifiziert durch Typ und Standort. Und das trifft für kontinentale Flächen wie der USA oder Europa zu wie für kleinere Flächen eingefasst in ein größeres Netz. Auf diese Weise, zum Beispiel, wurden 2010 vier deutsche Städte zu 43 bis 52 Prozent mit Windenergie versorgt. Portugal wurde zu 45 Prozent erneuerbar versorgt, Dänemark zu 36 Prozent. Und auf diese Weise kann ganz Europa zu erneuerbarem Strom wechseln. In Amerika muss unser alterndes, schmutziges und unsicheres Energiesystem sowieso bis 2050 ersetzt werden. Und womit wir es auch immer ersetzen, es wird in etwa das Gleiche kosten: ungefähr 6 Billionen Dollar in Kapitalwert – obgleich wir mehr davon kaufen, was wir haben oder neue Atomkraft und sogenanntes Clean Coal, oder Erneuerbare, die mehr oder weniger zentralisiert sind. Aber diese vier Szenarien bei gleichen Kosten unterscheiden sich grundlegend in ihren Risiken, von nationaler Sicherheit, Treibstoff, Wasser, Finanzen, Technologie, Klima und Gesundheit. Zum Beispiel ist unser überzentralisiertes Netz sehr anfällig gegen Kaskadierung und potenziell unwirtschaftliche Stromausfälle, hervorgerufen durch schlechtes Weltraumwetter oder andere Naturkatastrophen oder einen Terrorangriff. Dieses Risiko eines Stromausfalls verschwindet jedoch, und alle anderen Risiken werden am Besten bewältigt, mit verteilten Erneuerbaren organisiert in lokalen Mikronetzen, die in der Regel verschaltet sind, aber zur Not auch allein stehen können. Das heißt, sie können sich wie Fraktale auftrennen und dann nahtlos verbinden. Genau diesen Ansatz verfolgt das Pentagon für ihre eigene Energieversorgung. Sie denken, sie brauchen es: Wie steht es um uns, die sie verteidigen? Wir wollen auch, dass unser Zeug funktioniert. Mit ungefähr den gleichen Kosten wie gehabt würde dies die nationale Sicherheit, Kundennachfrage, Möglichkeiten für Unternehmer und Innovation maximieren. Zusammen beginnen effiziente Nutzung und vielfältig verbreitete erneuerbare Versorgung den ganzen Elektrizitätssektor zu transformieren. Üblicherweise baute die Versorgungswirtschaft eine Menge gigantischer Kohle- und Atomanlagen und einen Haufen großer Gasanlagen und vielleicht ein paar effizienter Erneuerbarer. Und diese Versorger wurden belohnt, und werden es noch immer in 34 Staaten, um Ihnen mehr Strom zu verkaufen. Dennoch, besonders wo Regulatoren es jetzt belohnen Strom zu sparen, verschieben sich die Investitionen radikal zu Effizienz, Antwort auf Nachfrage, Kogeneration, Erneuerbaren und Wegen, sie alle zuverlässig zusammenzustricken mit weniger Übertragung und wenig oder keiner Massenstromspeicherung. Unsere Energiezukunft ist also nicht Schicksal, sondern Wahl, und diese Wahl ist sehr flexibel. 1976, zum Beispiel, bestanden die Regierung und die Industrie darauf, dass die Energiemenge, die für einen Dollar des BIP benötigt wird, niemals sinken könnte. Und ketzerisch behauptete ich, es könne mehrfach sinken. Nun, das hier ist bis jetzt passiert. Es ist um die Hälfte gefallen. Aber heutzutage, mit den viel besseren Technologien, viel reiferen Zustellwegen und integriertem Design, können wir sogar noch mehr machen und noch billiger. Um also das Energieproblem zu lösen, mussten wir es nur vergrößern. Und die Ergebnisse mögen auf erste Sicht unglaublich erscheinen, aber so wie Marshall McLuhan sagte, "Allein kümmerliche Geheimnisse benötigen Schutz. Große Entdeckungen werden durch öffentliche Ungläubigkeit geschützt." Verbindet man nun die Strom- und Ölrevolutionen, beide angetrieben von moderner Effizienz, bekommt man die ganz große Geschichte: das Feuer neu zu erfinden, wo Geschäfte ermöglicht und beschleunigt werden, durch kluge Richtlinien auf bewussteren Märkten, die Vereinigten Staaten bis 2050 völlig von Öl und Kohle befreien können, mit 5 Billionen Dollar Ersparnis, einer 2,6-fach wachsenden Wirtschaft, einer Stärkung der nationalen Sicherheit, oh, und ganz nebenbei, durch das Beseitigen von Öl und Kohle, einer Reduzierung der fossilen Kohlenstoffemissionen um 82 bis 86 Prozent. Wenn Ihnen auch nur eins dieser Ergebnisse gefällt, können Sie die Neuerfindung des Feuers unterstützen, ohne alle Ergebnisse mögen zu müssen und ohne sich auf das Wichtigste einigen zu müssen. Sich also auf Ergebnisse, und nicht Motivationen, zu konzentrieren, kann Reformstau und Konflikt zur vereinenden Lösung der Energieprobleme Amerikas führen. Dies stellt sich auch als der beste Weg heraus, um mit globalen Herausforderungen umzugehen – Klimawandel, Verbreitung von Atomenergie, Energieunsicherheit, Energiearmut – alle, die uns weniger sicher machen. Nun hilft unser Team bei RMI klugen Firmen, sich abzulösen und diesen Weg zu beschleunigen durch sechs sektorale Initiativen und bald noch ein paar mehr. Natürlich gibt es auch noch viele konventionelle Ansichten da draußen. Der ehemalige Öl-Unternehmer Maurice Strong sagte: "Nicht alle Fossilien sind im Treibstoff." Aber wie uns Edgar Woolard, der einmal Dupont leitete, erinnert: "Firmen, beschränkt durch altes Denken, werden kein Problem sein, weil", so sagte er, "es sie einfach nicht lange geben wird." Ich habe nicht nur eine Geschäftsmöglichkeit beschrieben, die einmalig in unserer Geschichte ist, sondern einen der tiefgreifendsten Übergänge in der Geschichte unser Spezies. Wir Menschen erfinden ein neues Feuer, nicht aus der Erde gegraben, sondern fließend von der Oberfläche; nicht knapp, sondern reichlich; nicht lokal, sondern überall; nicht flüchtig, sondern permanent; nicht teuer, sondern kostenfrei. Und bis auf einen kleinen vorübergehenden Rest an Erdgas und ein bisschen Biotreibstoff, angebaut auf eine nachhaltige und dauerhafte Weise, ist dieses Feuer ohne Flamme. Effizient genutzt kann es wirklich unsere Arbeit tun, ohne unser Verderben heraufzubeschwören. Jeder von Ihnen besitzt einen Teil des 5-Billionen-Dollar-Preises. Und unser neues Buch "Reinventing Fire" beschreibt, wie Sie es ergreifen können. Also, da die Konversation gerade erst angefangen hat auf ReinventingFire.com, möchte ich jeden hier dazu einladen, sich mit uns und miteinander zu engagieren, zu helfen diese Welt reicher, fairer, kühler und sicherer zu machen und gemeinsam das Feuer neu zu erfinden. Danke. (Applaus)