WEBVTT 00:00:00.000 --> 00:00:06.667 Fußgängerzonengeräusche 00:00:06.667 --> 00:00:09.408 Musik 00:00:09.408 --> 00:00:12.493 Erzählerin: Wann immer es um die Mobilität der Zukunft geht, fällt 00:00:12.493 --> 00:00:16.904 irgendwann ein Schlagwort: Digitalisierung. Dieser Begriff umfasst 00:00:16.904 --> 00:00:22.054 nicht nur das Umwandeln analoger Prozesse in digitale, im Verkehr steht er für eine 00:00:22.054 --> 00:00:27.689 ganze Reihe von Innovationen. Etwa, vernetzte Fahrzeuge die miteinander und 00:00:27.689 --> 00:00:32.356 der Umwelt kommunizieren oder intelligente Apps, die allerlei Daten ganz 00:00:32.356 --> 00:00:36.922 unterschiedlicher Verkehrsträger zusammen bringen und dadurch neue Geschäftsmodelle 00:00:36.922 --> 00:00:42.007 ermöglichen. Über allem schwebt die Vision des automatisierten Fahrens, 00:00:42.007 --> 00:00:48.189 gesteuert nicht mehr von Menschen sondern von Computern. Nun, welche Beispiele für 00:00:48.189 --> 00:00:52.023 eine gelungene Digitalisierung im Verkehr lassen sich in Baden-Württemberg bereits 00:00:52.023 --> 00:00:56.706 entdecken? Wir haben uns auf die Suche gemacht in der digitalen und der analogen 00:00:56.706 --> 00:01:03.856 Welt. Fündig geworden sind wir in Hockenheim, im Nordwesten des Landes 20km 00:01:03.856 --> 00:01:08.555 südlich von Mannheim. Bekannt geworden ist die Stadt auch durch die Motorsport 00:01:08.555 --> 00:01:13.688 Rennstrecke Hockenheimring. Dort geht es meist analog mit Vollgas zur Sache. Doch 00:01:13.688 --> 00:01:17.155 in der Stadtverwaltung ist man einen großen Schritt weiter wie uns der 00:01:17.155 --> 00:01:21.989 Bürgermeister Marcus Zeitler verraten hat. Denn dort erfassen rollende Kameras 00:01:21.989 --> 00:01:27.791 den Zustand der Straßen. Das Projekt InKoMo 4.0 wurde im Strategiedialog 00:01:27.791 --> 00:01:32.308 Automobilwirtschaft aufgelegt. Marcus Zeitler: Ja, erst Mal die Stadt 00:01:32.308 --> 00:01:35.592 Hockenheim freut sich natürlich, dass sie bei dem Förderprogramm zum Zuge gekommen 00:01:35.592 --> 00:01:39.604 ist in Zusammenarbeit mit der Firma vialytics GmbH. InKoMo ist für uns eine 00:01:39.604 --> 00:01:43.333 tolle Chance interkommunal zusammen zu arbeiten und gerade denke ich Mal bei 00:01:43.333 --> 00:01:46.968 Straßensanierungen ist es eine ganz tolle Sache wenn man a) mit vialytics einen 00:01:46.968 --> 00:01:49.802 Partner an der Hand hat der a) diese Straßenerkennung und diese 00:01:49.802 --> 00:01:54.133 Straßenzustände erfasst und wenn man dann noch interkommunal zusammen arbeiten 00:01:54.133 --> 00:01:57.440 kann bringt es natürlich auch Synergieeffekte, gerade wenn man Straßen 00:01:57.440 --> 00:02:01.005 sanieren will. Man macht Ausschreibungen, man hat Baustelleneinrichtungen und da ist 00:02:01.005 --> 00:02:04.773 es natürlich eine tolle Sache wenn man interkommunal zusammen arbeiten kann. Und 00:02:04.773 --> 00:02:09.306 somit nutzen wir genau dieses InKoMo Projekt die Zusammenarbeit mit vialytics 00:02:09.306 --> 00:02:12.973 zu verstärken, um den Zustand unserer Straßen zu erfassen und dann aber auch 00:02:12.973 --> 00:02:16.657 den entscheidenden Gremien natürlich auch eine Entscheidungserleichterung an die 00:02:16.657 --> 00:02:20.907 Hand zu geben. Weil bekanntlich der Algorithmus der ausrechnet wie der Zustand 00:02:20.907 --> 00:02:25.257 der Straßen ist, der lügt nicht und nach dem wird eine Prioritätenliste erstellt 00:02:25.257 --> 00:02:29.024 und somit können wir gezielt investieren, wir können aber auch gezielt planen, 00:02:29.024 --> 00:02:33.507 gerade was die nachhaltige Planung in den Finanzhaushalten angeht. Der Prozess ist 00:02:33.507 --> 00:02:37.840 ganz einfach: ein Smartphone wird an eine Scheibe eines Baufahrzeuges geklemmt. 00:02:37.840 --> 00:02:42.390 Dieses Smartphone macht alle 2-3 Meter ein Foto von der Straße, dies wird in ein 00:02:42.390 --> 00:02:46.462 Webbusinesssystem aufgenommen und dadurch werden die Straßen ausgewertet und der 00:02:46.462 --> 00:02:50.539 Straßenzustand wird festgestellt und die Digitalisierung erleichtert uns natürlich 00:02:50.539 --> 00:02:55.756 somit eine Prioritätenliste zu erstellen und somit wissen wir welche Straße a) 00:02:55.756 --> 00:02:59.556 dringend zu sanieren sind und b) welche auch in naher Zukunft kommen und somit uns 00:02:59.556 --> 00:03:03.181 eine solide und nachhaltige Finanzplanung ermöglichen. 00:03:03.181 --> 00:03:05.957 Erzählerin: Im halbjährlichen Turnus sammeln städtische Fahrzeuge die 00:03:05.957 --> 00:03:10.197 Bilddaten von der Straßenoberfläche praktisch ganz nebenbei. Künstliche 00:03:10.197 --> 00:03:14.196 Intelligenz untersucht die Bilder auf Straßenschäden und macht Vorschläge zur 00:03:14.196 --> 00:03:18.529 Sanierung. Dem InKoMo Projekt in Hockenheim haben sich 18 weitere Kommunen 00:03:18.529 --> 00:03:22.863 angeschlossen um von Netzwerkeffekten zu profitieren. 00:03:22.863 --> 00:03:25.913 Marcus Zeitler: Hockenheim tickt sehr digital: Wir sind dabei alles 00:03:25.913 --> 00:03:29.363 aufzuarbeiten. Die Corona-Krise hat natürlich auch dazu beigetragen, dass 00:03:29.363 --> 00:03:32.330 gewisse Entscheidungen in den politischen Gremien gerade was die Digitalisierung 00:03:32.330 --> 00:03:36.595 angeht leichter geworden ist. Wir stellen um auf Home Office Plätze. Wir wollen 00:03:36.595 --> 00:03:39.563 weiterhin mit jungen Startups zusammen arbeiten die das Thema Digitalisierung 00:03:39.563 --> 00:03:44.346 groß auf die Fahne geschrieben haben. Wir freuen uns natürlich über jeden der sich 00:03:44.346 --> 00:03:48.845 an uns wendet und eine Idee hätte wie man digital die Stadt Hockenheim weiter voran 00:03:48.845 --> 00:03:53.563 bringen kann. Dieser Strategiedialog ist eine ganz tolle Sache, wir unterhalten uns 00:03:53.563 --> 00:03:57.211 über die Themen Digitalisierung, wir unterhalten uns über die Themen Startups 00:03:57.211 --> 00:04:00.680 und wir unterhalten uns wie wird die Automobilindustrie in Zukunft denn in 00:04:00.680 --> 00:04:03.597 Deutschland aussehen, aber auch in Baden-Württemberg. Baden-Württemberg, das 00:04:03.597 --> 00:04:07.330 Autofahrerland, Hockenheim die Rennstadt Nummer eins in Deutschland, sind 00:04:07.330 --> 00:04:11.239 natürlich gerade was die Entwicklung des Automobils angeht hochinteressiert und 00:04:11.239 --> 00:04:15.006 deswegen freut es uns, dass wir uns mit solchen jungen Startupunternehmen wie 00:04:15.006 --> 00:04:18.939 vialytics zusammen schließen und gerade in dem Bereich einiges ausprobieren. 00:04:18.939 --> 00:04:23.023 Profitieren kann davon jeder und bekanntlich der Fortschritt soll auch in 00:04:23.023 --> 00:04:26.855 den Städten und Gemeinden nicht zu kurz kommen. 00:04:26.855 --> 00:04:30.456 Erzählerin: Für Bürgerinnen und Bürger hat die Digitalisierung in diesem Fall 00:04:30.456 --> 00:04:35.208 ganz praktische Vorteile. Besser Straßen für deren Erhalt und Sanierungen weniger 00:04:35.208 --> 00:04:39.990 Steuergeld aufgewendet werden muss. Das Projekt läuft über drei Jahre. Dann 00:04:39.990 --> 00:04:44.175 werden die erwünschten Einspareffekte evaluiert und der hoffentlich positive 00:04:44.175 --> 00:04:49.754 Effekt auf den Straßenzustand kann ebenfalls nachvollzogen werden. 00:04:49.754 --> 00:04:54.959 Ortswechsel. Rund 50km südlich von Hockenheim liegt die Fächerstadt 00:04:54.959 --> 00:04:59.857 Karlsruhe. Von der Zweitgrößten Metropole des Landes aus wird das Testfeld 00:04:59.857 --> 00:05:04.090 autonomes Fahren Baden-Württemberg gesteuert. Dabei handelt es sich um ein 00:05:04.090 --> 00:05:11.839 Reallabor für Mobilitätskonzepte. Seit Mai 2018 wurden verschiedenste Straßen, 00:05:11.839 --> 00:05:16.623 aber auch Wohngebiete und Parkhäuser, technisch so ausgerüstet, dass vernetzte 00:05:16.623 --> 00:05:20.857 und automatisierte Fahrzeuge darauf erprobt werden können und zwar im 00:05:20.857 --> 00:05:26.957 Alltagsverkehr. Details zum Testfeld hat uns Katja Gicklhorn verraten. Sie arbeitet 00:05:26.957 --> 00:05:31.835 bei der e-mobil BW GmbH, einer Innovationsagentur des Landes die als 00:05:31.835 --> 00:05:35.844 zentrale Anlaufstelle für alle Belange rund um neue Mobilitätslösungen 00:05:35.844 --> 00:05:37.611 fungiert. Katja Gicklhorn: Das Land 00:05:37.611 --> 00:05:41.090 Baden-Württemberg beschäftigt sich schon sehr lange mit Technologien rund um 00:05:41.090 --> 00:05:46.924 Digitalisierung und auch ja Innovationen und automatisiertes und vernetztes Fahren 00:05:46.924 --> 00:05:51.733 ist natürlich ein sehr sehr wichtiger Baustein. Bereits seit 2014 arbeiten wir 00:05:51.733 --> 00:05:55.150 an diesen Themen im Cluster Elektromobilität in der Arbeitsgruppe 00:05:55.150 --> 00:05:59.234 "Intelligent Move" und im Rahmen dieser Arbeitsgruppe ist es auch gelungen diverse 00:05:59.234 --> 00:06:03.900 Fördervorhaben auf den Weg zu bringen und eben auch ein Konzept für dieses Testfeld 00:06:03.900 --> 00:06:07.884 zu entwickeln und die Landesregierung hat dann eine Ausschreibung für dieses 00:06:07.884 --> 00:06:13.934 Testfeld in Gang gebracht und 2018 wurde das Testfeld eröffnet. Dieses Testfeld 00:06:13.934 --> 00:06:18.801 befindet sich zwischen Karlsruhe, Bruchsal und Heilbronn und das besondere dabei ist, 00:06:18.801 --> 00:06:23.317 dass eben alle verschiedenen Straßenarten die es so gibt, sei es städtischer 00:06:23.317 --> 00:06:27.834 Verkehr, sei es Landstraße oder eben auch die Autobahn, in diesem Testfeld verankert 00:06:27.834 --> 00:06:31.449 sind. Und kleine Unternehmen, große Unternehmen und auch 00:06:31.449 --> 00:06:35.483 Forschungseinrichtungen haben die Möglichkeit auf diesen Teststrecken ihre 00:06:35.483 --> 00:06:40.115 Dienstleistungen und Produkte zu testen. Erzählerin: Erprobt werden im Testfeld 00:06:40.115 --> 00:06:44.499 auch völlig neuartige Fahrzeuge. Entwickelt werden sie beispielsweise in 00:06:44.499 --> 00:06:48.583 dem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten 00:06:48.583 --> 00:06:53.567 Forschungsprojekt EVA-Shuttle. Das steht für elektrische, vernetzte und autonom 00:06:53.567 --> 00:06:59.033 fahrende Elektrominibusse im ÖPNV. Die Fahrzeuge werden in Karlsruhe unter realen 00:06:59.033 --> 00:07:02.580 Bedingungen jedoch stets mit Sicherheitsfahrer und zunächst ohne 00:07:02.580 --> 00:07:06.483 Passagiere getestet. Das hinter dem Testfeld autonomes Fahren 00:07:06.483 --> 00:07:10.428 Baden-Württemberg stehende Konsortium hat parallel bereits damit begonnen den 00:07:10.428 --> 00:07:13.946 Karlsruher Stadtteil Weiherfeld-Dammerstock auf den Einsatz der 00:07:13.946 --> 00:07:19.029 Minibusse vorzubereiten. Die Shuttles sollen zum Beispiel direkt mit Ampeln 00:07:19.029 --> 00:07:23.499 kommunizieren. Wenn alles klappt können Fahrzeuge die Shuttles irgendwann per App 00:07:23.499 --> 00:07:27.871 rufen. Die autonomen Minibusse nehmen ihre Passagiere dann nach dem Prinzip von 00:07:27.871 --> 00:07:33.921 Fahrgemeinschaften auf und bringen sie an ihre Ziele. Das Projektkonsortium aus FZI 00:07:33.921 --> 00:07:40.304 Forschungszentrum Informatik, Bosch, TÜV Süd, VBK und ioki erprobt damit ein neues 00:07:40.304 --> 00:07:43.555 Angebot im öffentlichen Personennahverkehr das den Menschen 00:07:43.555 --> 00:07:49.320 künftig noch mehr Möglichkeiten und Komfort bieten will. Vernetzung und 00:07:49.320 --> 00:07:54.287 Automatisierung, das sind die ganz großen Aufgaben die bei der Digitalisierung der 00:07:54.287 --> 00:07:58.787 Mobilität zu meistern sind. Die Unternehmen in Baden-Württemberg müssen 00:07:58.787 --> 00:08:04.070 für diesen Wandel viele neue Kompetenzen erlernen und Erfahrungen sammeln. Auch 00:08:04.070 --> 00:08:09.034 dabei hilft ihnen die e-mobil BW und zwar mit der neuen Landeslotsenstelle 00:08:09.034 --> 00:08:12.636 Transformationswissen BW. Katja Gicklhorn: Ja die Digitalisierung 00:08:12.636 --> 00:08:15.995 hat das Potential ein wahrer Game Changer zu werden, das heißt, dass 00:08:15.995 --> 00:08:19.587 Automatisierung und Vernetzung die Mobilität, wie wir sie heute kennen, 00:08:19.587 --> 00:08:23.071 grundlegend verändern wird und das ist nicht nur auf der Seite der 00:08:23.071 --> 00:08:26.888 Geschäftsmodelle der Fall, sondern eben auch bei der Produktion. Auch diese wird 00:08:26.888 --> 00:08:30.770 sich grundlegend verändern. Auch wie Fahrzeuge in Zukunft verkauft werden zum 00:08:30.770 --> 00:08:34.505 Beispiel oder auch, wenn ein automatisiertes Fahrzeug in die Wartung 00:08:34.505 --> 00:08:39.389 kommt, welche Prozesse da hinterlegt sind, das sind Punkte die sich in den nächsten 00:08:39.389 --> 00:08:43.039 Jahren sehr sehr stark verändern werden und deswegen ist es schon wichtig sich 00:08:43.039 --> 00:08:48.171 heute Gedanken zu machen ob das heutige Geschäftsmodell passt, oder ob man da 00:08:48.171 --> 00:08:52.556 vielleicht Veränderungen vornehmen muss. Ja die Lotsenstelle Transformationswissen 00:08:52.556 --> 00:08:55.755 BW richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen von der 00:08:55.755 --> 00:08:59.604 Zulieferindustrie, aber auch vom KFZ-Gewerbe gleichermaßen, denn auch für 00:08:59.604 --> 00:09:03.987 Handel und Werkstätten bietet die Digitalisierung große Chancen. Die 00:09:03.987 --> 00:09:08.456 Lotsenstelle hat zum einen eine Webplattform, das heißt dort können sich 00:09:08.456 --> 00:09:12.139 Unternehmensvertreter über aktuelle Veranstaltungen und zu 00:09:12.139 --> 00:09:16.506 Qualifizierungsangeboten informieren. Desweiteren bieten das 00:09:16.506 --> 00:09:21.182 Transformationswissen BW eine übersichtliche Suchfunktion für Publikationen zum 00:09:21.182 --> 00:09:26.383 Wissensaufbau, denn als Entscheider in der Transformation bedarf man natürlich einer 00:09:26.383 --> 00:09:29.880 fundierten Faktenbasis um gute Entscheidungen für die Zukunft des 00:09:29.880 --> 00:09:33.884 eigenen Unternehmens zu treffen und desweiteren kann man sich an die 00:09:33.884 --> 00:09:37.397 Lotsenstelle auch direkt wenden. Das heißt Lotsen stehen dort zur Verfügung 00:09:37.397 --> 00:09:41.382 um einen Überblick über den aktuellen Trend der Transformation und aktuelle 00:09:41.382 --> 00:09:45.615 Technologien zu geben, zum einen, zum anderen aber eben auch über die Angebote 00:09:45.615 --> 00:09:50.763 der Lotsenstelle zu informieren und für eine tiefer gehende Beratung stehen dann 00:09:50.763 --> 00:09:55.879 darüber hinaus auch Berater im Rahmen eines Beratungsgutscheins zur Verfügung. 00:09:55.879 --> 00:10:00.798 Dieser Beratungsgutschein wird derzeit vom Wirtschaftsministerium aufgelegt und wird 00:10:00.798 --> 00:10:05.612 voraussichtlich ab Herbst dann zur Verfügung stehen. 00:10:05.612 --> 00:10:08.866 Erzählerin: Die Digitalisierung macht offenbar vor keinem Bereich der 00:10:08.866 --> 00:10:14.350 Automobilwirtschaft Halt. Sichtbar wird sie in Zukunft nicht nur in Karlsruhe. In 00:10:14.350 --> 00:10:18.933 Form von völlig neuen Fahrzeugen die - perfekte Algorithmen vorausgesetzt - sogar 00:10:18.933 --> 00:10:23.599 gänzlich ohne Fahrer auskommen könnten. Solche Technologien werden im 00:10:23.599 --> 00:10:28.699 Strategiedialog Automobilwirtschaft erprobt. Ein weiteres Beispiel ist RABus, 00:10:28.699 --> 00:10:32.816 dabei geht es um ein Reallabor für den automatisierten Busbetrieb im 00:10:32.816 --> 00:10:38.609 öffentlichen Personen Nahverkehr, in der Stadt und auf dem Land. Daran beteiligt sind nicht 00:10:38.609 --> 00:10:42.361 nur der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen sondern auch das 00:10:42.361 --> 00:10:48.928 Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren in Stuttgart. Dr. Ulrike 00:10:48.928 --> 00:10:53.444 Weinrich, Projektleiterin für Kraftfahrzeugmechatronik und Software am 00:10:53.444 --> 00:10:59.604 FKFS kennt die Details von RABus. Dr. Ulrike Weinrich: Das Projekt RABus ist 00:10:59.604 --> 00:11:03.612 ein vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg initiiertes geplantes 00:11:03.612 --> 00:11:10.603 Projekt, bei dem autonom fahrende Shuttles im ÖPNV eingesetzt werden sollen. Hierbei 00:11:10.603 --> 00:11:15.005 werden dann unter anderem in Friedrichshafen und in Mannheim Fahrzeuge 00:11:15.005 --> 00:11:20.779 unter anderem der Firma 2getthere also von ZF eingesetzt, die eben dann neue Gebiete 00:11:20.779 --> 00:11:26.237 auch eben erschließen sollen, die für den ÖPNV in der Form wie er jetzt ist 00:11:26.237 --> 00:11:30.637 eben nicht rentabel wären. Die Shuttle Fahrzeuge bieten den Vorteil, dass sie 00:11:30.637 --> 00:11:35.486 natürlich einerseits kleiner sind als eben der typische Bus im ÖPNV, das heißt 00:11:35.486 --> 00:11:40.721 man kann sie natürlich in wesentlich kleineren Gebieten oder auch kompakteren 00:11:40.721 --> 00:11:45.195 Gebieten einsetzen. Wir haben natürlich auch die Möglichkeit, dass eben durch die 00:11:45.195 --> 00:11:49.371 immer schwerer werdende Möglichkeiten neues Fahrpersonal zu finden eben auch 00:11:49.371 --> 00:11:53.438 dieses autonome Shuttle eben Fahrten übernehmen kann für die es im Moment 00:11:53.438 --> 00:11:58.129 kein Personal einfach wirklich auch gibt. Die Forschungsinhalte vom Projekt RABus 00:11:58.129 --> 00:12:03.542 beinhalten unter anderem die Weiterentwicklung dieser Shuttles zum 00:12:03.542 --> 00:12:09.381 Fahren im Level 4, das heißt wir haben noch einen Stuart an Board der eben das 00:12:09.381 --> 00:12:12.745 Fahrzeug nochmal übernimmt oder die Kontrolle des Fahrzeugs übernimmt wenn 00:12:12.745 --> 00:12:17.245 eben das Fahrzeug es nicht mehr selber schafft mit der Situation zurecht zu 00:12:17.245 --> 00:12:22.644 kommen. Die Möglichkeiten die sich aber hier bieten ist eben, dass wir ein voll 00:12:22.644 --> 00:12:26.365 autonom fahrendes Fahrzeug eben in Mischverkehr haben, das heißt wir haben 00:12:26.365 --> 00:12:29.833 keine eigene Spur mehr für das Fahrzeug, sondern es fährt eben zusammen mit 00:12:29.833 --> 00:12:35.312 anderen Fahrzeugen, mit Fahrrädern, mit Fußgängern auf diesen Strecken die eben 00:12:35.312 --> 00:12:38.966 wir uns ausgesucht haben oder die eben für das Projekt angemeldet sind und 00:12:38.966 --> 00:12:42.542 gleichzeitig in Friedrichshafen werden dann die Fahrzeuge zum ersten Mal auch 00:12:42.542 --> 00:12:47.992 schneller als 50km/h fahren können. Ich denke das hat einen rießen Vorteil wenn 00:12:47.992 --> 00:12:52.677 wir autonom fahrende Fahrzeuge haben für eben bestimmte Strecken, bestimmte 00:12:52.677 --> 00:12:57.205 Abschnitte, dass wir aber, ich sage mal, in naher Zukunft werden wir diesen 00:12:57.205 --> 00:13:00.810 vollautonomen Verkehr noch nicht haben. Wir werden einen Mischverkehr haben und da 00:13:00.810 --> 00:13:04.275 ist es eben auch um so wichtiger, dass eben das autonom fahrende Fahrzeug richtig 00:13:04.275 --> 00:13:11.436 auf seine Mitfahrer, auf Menschen eben dann auch wieder auch reagiert. 00:13:11.436 --> 00:13:15.795 Erzählerin: Menschen mit natürlicher und Maschinen mit künstlicher Intelligenz 00:13:15.795 --> 00:13:20.576 werden also in Zukunft also gemeinsam im Straßenverkehr unterwegs sein. Hoch und 00:13:20.576 --> 00:13:24.825 vollautomatisierte Fahrzeuge unterschiedlicher Größen ergänzen dann 00:13:24.825 --> 00:13:28.944 den bekannten Nahverkehr mit Straßenbahnen und Bussen. Dadurch werden 00:13:28.944 --> 00:13:34.394 flexible Mobilitätsangebote ermöglicht. Lösungen wie jene von EVA Shuttle und 00:13:34.394 --> 00:13:38.908 RABus könnten, sofern die Ergebnisse im Hinblick auf Zuverlässigkeit und 00:13:38.908 --> 00:13:45.959 Wirtschaftlichkeit positiv ausfallen, sogar landesweit etabliert werden. 00:13:45.959 --> 00:13:50.191 Digitalisierung kann aber auch an Stellen Vorteile bringen die man als Nutzer 00:13:50.191 --> 00:13:55.876 niemals zu Gesicht bekommen wird. Etwa die Batteriezellen von Elektrofahrzeugen. Die 00:13:55.876 --> 00:14:00.596 Produktion solcher Stromspeicher wird in Baden-Württemberg gerade aufgebaut. Das 00:14:00.596 --> 00:14:06.092 Projekt DigiBattPro4.0 will diese Batteriezellenproduktion von vorne bis 00:14:06.092 --> 00:14:10.838 hinten digitalisieren und dadurch nicht nur die Qualität der Zellen verbessern, 00:14:10.838 --> 00:14:15.339 sondern auch die Effizienz in der Produktion steigern. Wir haben uns mit den 00:14:15.339 --> 00:14:19.390 verantwortlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vom Frauenhofer Institut 00:14:19.390 --> 00:14:22.971 für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart getroffen, 00:14:22.971 --> 00:14:28.704 ganz analog auf dem Campus. Dr. Duygu Kaus: Das Projekt DigiBattPro4.0 00:14:28.704 --> 00:14:33.151 BW beschäftigt sich mit dem Thema der Digitalisierung des Gesamtprozesses einer 00:14:33.151 --> 00:14:37.220 Batterieproduktion. Wir sind insgesamt drei Projektpartner, zwei 00:14:37.220 --> 00:14:42.907 Forschungsinstitute ZSW und Frauenhofer IPA und ein sehr kompetenter 00:14:42.907 --> 00:14:49.135 Industriepartner Varta. Die Projektlaufzeit ist insgesamt zwei Jahre 00:14:49.135 --> 00:14:53.393 mit einem Projektvolumen von 8 Millionen Euro. 00:14:53.393 --> 00:14:55.684 Anselm Lorenzoni: Ich denke Deutschlands Wettbewerbsvorteil in der 00:14:55.684 --> 00:14:59.425 Batterieproduktion ist die Herstellung hochqualitativer Zellen. Eine 00:14:59.425 --> 00:15:03.438 Schlüsseltechnologie dabei ist die Herstellung von Elektroden. Um die 00:15:03.438 --> 00:15:06.990 Qualität von Elektroden bestimmen zu können müssen sehr viele relevante Daten 00:15:06.990 --> 00:15:11.370 aufgezeichnet werden. Dafür haben wir hier in dem Contrace Projekt die 00:15:11.370 --> 00:15:15.604 Beschichtungsanlage mit zusätzlicher Sensorik ausgebaut. Auch lesen wir 00:15:15.604 --> 00:15:19.921 anlagenspezifische Daten direkt aus der Steuerung aus. Die Herausforderung dabei 00:15:19.921 --> 00:15:24.424 ist es, diese Datensätze einzelnen kleinen Elektrodenabschnitten des gesamten 00:15:24.424 --> 00:15:29.606 Elektrodenbandes zuzuordnen. Dies lösen wir in Contrace mit einem QR-Code. Jedem 00:15:29.606 --> 00:15:33.423 QR-Code wird ein definierter Abschnitt zugeordnet und diesem Abschnitt die dazu 00:15:33.423 --> 00:15:37.507 gehörigen Datensätze. Die Contrace-Lösung kann einfach und schnell 00:15:37.507 --> 00:15:42.473 in beliebige Beschichtungsanlagen integriert werden, dabei können mit Hilfe 00:15:42.473 --> 00:15:46.172 der Informationen aus Contrace zum Beispiel Fehlstellen frühzeitig 00:15:46.172 --> 00:15:50.589 detektiert werden, Qualitätsmodelle erstellt werden oder auch Prozesse 00:15:50.589 --> 00:15:53.807 dynamisch angepasst werden, wie beispielsweise die Mindestmenge der 00:15:53.807 --> 00:15:56.974 Elektrolytbefüllung. Dr. Duygu Kau: Das Hauptziel ist einen 00:15:56.974 --> 00:16:02.555 signifikanten Beitrag zur Steigerung und Stabilisierung der Batterieproduktion zu 00:16:02.555 --> 00:16:07.273 leisten. Wir nutzen hier alle Industrie 4.0 Werkzeuge und das steigert ziemlich 00:16:07.273 --> 00:16:10.482 die Produktqualität. Anselm Lorenzoni: Naja der Vorteil dieser 00:16:10.482 --> 00:16:14.005 Technologie ist, dass wir keine defekten Akkus mehr produzieren weil wir 00:16:14.005 --> 00:16:20.906 frühzeitig Fehlstellen erkennen können. Erzählerin: Digitalisierung als 00:16:20.906 --> 00:16:25.216 Wettbewerbsvorteil für den Industriestandort Baden-Württemberg: Na 00:16:25.216 --> 00:16:29.491 klar. Im Rennen um die Mobilität der Zukunft sind schließlich alle großen 00:16:29.491 --> 00:16:34.673 Industrienationen dabei. Hier die Stärken bei der Produktion mit den neuen 00:16:34.673 --> 00:16:39.624 Möglichkeiten der Digitalisierung zu verknüpfen kann der Schlüssel sein. Auf 00:16:39.624 --> 00:16:44.626 jeden Fall haben wir erlebt wie viele unterschiedliche Aspekte und Projekte sich 00:16:44.626 --> 00:16:48.691 hinter dem großen Schlagwort "Digitalisierung" auftun. Ob 00:16:48.691 --> 00:16:53.225 fotografierende Kehrmaschinen, Batteriezellen mit QR-Codes oder 00:16:53.225 --> 00:17:00.026 automatisierte Shuttlefahrzeuge im ÖPNV. Die Herausforderungen sind groß, die 00:17:00.026 --> 00:17:05.476 Möglichkeiten ebenfalls. Fest steht, die neue Vielfalt der Mobilität wird durch 00:17:05.476 --> 00:17:10.108 Digitalisierung erst möglich und in Baden-Württemberg gibt es jede Menge 00:17:10.108 --> 00:17:14.842 Expertinnen und Experten die dieser tiefgreifenden Transformation mit tollen 00:17:14.842 --> 00:17:18.508 Ideen begegnen. Analog und Digital. 00:17:18.508 --> 00:17:28.258 Musik