WEBVTT 00:00:00.000 --> 00:00:19.300 36C3 Vorspannmusik 00:00:19.300 --> 00:00:23.920 Herald-Angel: Wir bekommen jetzt einen Lagebericht von Kire, von Ganti und von 00:00:23.920 --> 00:00:29.700 Packi aus der Schweiz aus der Schweizer Netzpolitikszene. Die beschäftigen sich 00:00:29.700 --> 00:00:33.080 mehr oder weniger mit den gleichen Themen, die wir in der deutschen Netzpolitik auch 00:00:33.080 --> 00:00:39.170 schon durchgekaut haben und immer und immer wieder auf Endlosschleife haben. Und 00:00:39.170 --> 00:00:43.930 nun werden wir von den Dreien hören, wie sich das im Nachbarland entwickelt und wie 00:00:43.930 --> 00:00:48.510 da die neuesten Erkenntnisse sind. Heisst sie willkommen mit mir zusammen! 00:00:48.510 --> 00:00:55.930 Applaus 00:00:55.930 --> 00:01:01.730 Kire: Ja, vielen Dank für die Einführung. Es freut uns sehr, dass wir auch am 36. 00:01:01.730 --> 00:01:08.280 Chaos Communication Congress euch auf eine Reise durch die Netzpolitik zwischen 00:01:08.280 --> 00:01:16.260 Bodensee und Matterhorn mitnehmen dürfen. Eure Reiseleiter in der nächsten Stunde 00:01:16.260 --> 00:01:20.950 sind Simon Gantenbein, Packi Stählin und mein Name ist Erik Schönenberger. Wir sind 00:01:20.950 --> 00:01:27.320 von der Digitalen Gesellschaft. Wir sind eine gemeinnützige Organisation in der 00:01:27.320 --> 00:01:33.210 Schweiz. Wir kümmern uns um die Themen, die sich aus der Digitalisierung und 00:01:33.210 --> 00:01:37.659 Vernetzung für die Gesellschaft ergeben. Wir tun dies aus einer 00:01:37.659 --> 00:01:45.089 zivilgesellschaftlichen Perspektive und wir sind vor allem auch ein Bündnis, ein 00:01:45.089 --> 00:01:50.270 Zusammenschluss von verschiedensten Organisationen in der Schweiz, die sich um 00:01:50.270 --> 00:01:58.180 netzpolitische Themen kümmern. Wir legen gleich los auf unserer Reise, und ich 00:01:58.180 --> 00:02:03.540 übergebe an Packi. Packi: Ja, vielen Dank. Und wir beginnen 00:02:03.540 --> 00:02:07.870 unsere Reise quer durch die Schweiz, vom Bodensee bis zum Matterhorn in der 00:02:07.870 --> 00:02:13.830 achtgrößten Stadt - nicht unseres Landes, aber der von Canada: in Vancouver. 00:02:13.830 --> 00:02:18.581 Eingeweihte sollten eigentlich wissen, um welches Thema es jetzt geht. Es geht um 00:02:18.581 --> 00:02:23.280 E-Voting, wie man es offiziell nennt, oder wir sagen Cyber-Voting. Letztes Jahr 00:02:23.280 --> 00:02:28.690 mussten wir leider berichten, dass eins von zwei zugelassenen E-Voting-Systemen 00:02:28.690 --> 00:02:32.870 jetzt nicht mehr zugelassen ist, nicht mehr weitergeführt wird. Anscheinend gibt 00:02:32.870 --> 00:02:38.060 es "Kostengründe", weil Sicherheit anscheinend kostet. Wer hätte das gedacht? 00:02:38.060 --> 00:02:43.400 Es gibt aber auch neue Anforderungen, wie die universelle Verifizierbarkeit, die 00:02:43.400 --> 00:02:50.209 jetzt neu für E-Votingsysteme der neuen Generation gilt. Ein Hersteller eines 00:02:50.209 --> 00:02:54.850 solchen Systems nennt sich Scytl. Das ist eine Software-Firma in Spanien und die 00:02:54.850 --> 00:03:00.900 Schweizer Post betreibt dieses System von Scytl. Nun Scytl macht eigentlich alles, 00:03:00.900 --> 00:03:06.360 was das Hacker-Herz begehrt: Von Online- Abstimmung bis zu diesen Wahlcomputern. 00:03:06.360 --> 00:03:11.140 Und das gelingt nicht immer. Recherchen der Republik, einer Online-Zeitung der 00:03:11.140 --> 00:03:17.060 Schweiz, haben ergeben, dass sie den Auftrag hatten, Wahlen in Ekuador 00:03:17.060 --> 00:03:21.740 durchzuführen - im Dschungel. Im Dschungel hat man halt nicht so viel Internet. Die 00:03:21.740 --> 00:03:27.160 Wahlurnen waren etwas bessere Briefbeschwerer. Das heisst, die Scans 00:03:27.160 --> 00:03:33.190 mussten in Spanien ausgezählt werden. Das ging dann relativ schnell, weil sie hatten 00:03:33.190 --> 00:03:37.620 noch ein paar Manager von Scytl in Ekuador behalten - als Gäste versteht sich. 00:03:37.620 --> 00:03:43.329 Gelächter P: Nun, der Druck war groß auf die Post 00:03:43.329 --> 00:03:47.380 und Scytl, dass es ist in der Schweiz funktioniert. Sie haben gesagt, wir 00:03:47.380 --> 00:03:52.150 versuchen jetzt irgendwie zu beweisen, dass das System sicher ist. Das es immer 00:03:52.150 --> 00:03:59.860 eine gute Idee. Wir machen jetzt einen public intrusion test. Der Quellcode 00:03:59.860 --> 00:04:03.330 musste offengelegt werden, das steht eigentlich so auch in der Verordnung drin. 00:04:03.330 --> 00:04:08.940 Es wurden ganze 150'000 Schweizer Franken investiert in bug bounties. Das ist 00:04:08.940 --> 00:04:14.389 natürlich ein extrem kleiner Betrag. Ich nehme an, das Gesamtsystem kostet ein 10-, 00:04:14.389 --> 00:04:21.040 120-faches. Wieviel auch immer: Es wurde also dieser Sourcecode offengelegt - es 00:04:21.040 --> 00:04:26.051 war eigentlich wie ein dump, es waren irgendwie drei commits drinn. Man bekam 00:04:26.051 --> 00:04:30.970 diesen Code nur gegen ein NDA und in diesem NDA stand drin: Schwachstellen 00:04:30.970 --> 00:04:34.820 dürfen nicht veröffentlicht werden. Gelächter 00:04:34.820 --> 00:04:40.330 P: Ich meine, dass ist ja responsible disclosure. Das heisst, wenn sich die Post 00:04:40.330 --> 00:04:49.150 alle 45 Tage meldet, dann bleiben diese Schwachstellen unentdeckt. Nun, kein 00:04:49.150 --> 00:04:53.320 Sicherheitsinstitut, kein namhafter Forscher würde sich für so eine kleine 00:04:53.320 --> 00:04:58.130 Summe vor den Karren spannen lassen und bei so einem Test überhaupt mitmachen. 00:04:58.130 --> 00:05:06.740 Informationen haben den Drang zur Freiheit. Und das git dist - sehr schnell 00:05:06.740 --> 00:05:13.460 wurden da Klone irgendwie verteilt. Oder geleakt, wie man so schön sagt. Die Post 00:05:13.460 --> 00:05:17.699 liest jetzt neu dieses Twitter auch und hat gesagt: Ja, wenn's ja schon publik 00:05:17.699 --> 00:05:21.500 ist, kann man es ja nicht mehr leaken. Das war zum Zeitpunkt, als dieser Tweet 00:05:21.500 --> 00:05:26.900 geschrieben wurde, natürlich klar, weil da war's ja wirklich public. Aber vorher kam 00:05:26.900 --> 00:05:33.710 man ja nur über das NDA zu den Code. Und es verletzt übrigens Copyright, wenn ihr 00:05:33.710 --> 00:05:43.340 unserem Code weiterverteilt. Da sah dann auch GitHub so, sie mussten dann die Klone 00:05:43.340 --> 00:05:51.030 runter nehmen, aber nicht schnell genug. Denn durch das Leak wurde erst möglich, 00:05:51.030 --> 00:05:55.720 dass sich namhafte Sicherheitsforschende auf dieses Thema gestürzt haben. Zum 00:05:55.720 --> 00:06:01.090 Beispiel die Open Privacy Research Society, jetzt eben halt aus Vancouver und 00:06:01.090 --> 00:06:05.659 stellvertretend dafür Sarah Jamie Lewis, die Direktorin, die sich da in diesen Code 00:06:05.659 --> 00:06:10.409 rein gewühlt hatte. Und sie fand heraus, dass die Implementation der Grundkonzept 00:06:10.409 --> 00:06:15.789 dieses E-Votings, die Zero Knowledge Proofs, die hatten alle Fehler drin, jeder 00:06:15.789 --> 00:06:23.550 einzelne. "Every single one." Damit war das Rückgrat der ganzen Lösung gebrochen. 00:06:23.550 --> 00:06:26.780 Denn die Zero Knowledge Proofs, die versichern, dass jemand nur einmal 00:06:26.780 --> 00:06:32.110 abstimmen kann, dass seine Stimme richtig gezählt wurde. Dass das Gesamtergebnis 00:06:32.110 --> 00:06:38.090 richtig zusammengezählt wurde. Ihr Fazit war dann schlussendlich: "Burn it with 00:06:38.090 --> 00:06:43.040 fire." Das war auch mein Eindruck, als ich mir das System angeschaut habe. - Als 00:06:43.040 --> 00:06:47.300 Kryptolaie. Ich verstehe die ganze Kryptosache nicht. Aber ich verstehe, wenn 00:06:47.300 --> 00:06:51.379 man Kryptoschlüssel lädt, die nicht laden kann und dann irgendwie einen komischen 00:06:51.379 --> 00:06:56.129 Fallback macht und dann nur irgendwas ins Log rein schreibt, das niemand liest. So 00:06:56.129 --> 00:07:03.220 kann ein System nicht zuverlässig funktionieren. Ich dachte dann, als ich 00:07:03.220 --> 00:07:07.900 diesen Tweet gelesen habe, an dieses Bild. So muss sich wahrscheinlich Sarah dann 00:07:07.900 --> 00:07:15.059 gefühlt haben. Nun, die Post die liest jetzt wirklich dieses Twitter. Weil ein 00:07:15.059 --> 00:07:19.969 paar Tage später stellte sich heraus: War nicht so schlimm. Fehler behoben. Schwamm 00:07:19.969 --> 00:07:24.319 drüber. Das Problem ist halt - und als Softwareentwickler weiss ich das - man 00:07:24.319 --> 00:07:28.879 schreiben eine Zeile Code, um etwas zu fixen, dann hat man zwei neue Bugs, 00:07:28.879 --> 00:07:36.909 zumindest bei mir so. Und das Kernproblem war jetzt eigentlich, dass dieses ganze 00:07:36.909 --> 00:07:40.350 System so live gegangen wäre, hätte mir nicht massiven Druck auf die 00:07:40.350 --> 00:07:45.560 Bundeskanzlei, auf die Post, auf Scytl und auf alle anderen Akteure, auf die 00:07:45.560 --> 00:07:50.860 Parlamentarier, mit denen wir wöchentlich geredet haben... Das System wäre so live 00:07:50.860 --> 00:07:55.259 gegangen ohne dass irgendjemand von diesen Schwachstellen wusste oder, dass Leute von 00:07:55.259 --> 00:07:59.129 diesen Schwachstellen wussten, aber sie für sich selbst beanspruchen. Und an 00:07:59.129 --> 00:08:02.660 dieses Bild habe ich dann auch noch gedacht, als der Nationalrat - das heisst 00:08:02.660 --> 00:08:10.540 die große Kammer unseres nationalen Parlaments - beschlossen hatte, das 00:08:10.540 --> 00:08:19.129 E-Voting abzubrechen. Nun, das ist jetzt noch kein Grund zum Jubel. Denn die kleine 00:08:19.129 --> 00:08:25.509 Kammer, der Ständerat, wird diese Motion dann sicher ablehnen. Und darum ist es 00:08:25.509 --> 00:08:32.779 auch extrem wichtig, dass ihr die Initiative für das E-Voting-Moratorium, 00:08:32.779 --> 00:08:38.570 bei der wir eigentlich wollen, dass das E-Voting für die nächsten n Jahre auf Eis 00:08:38.570 --> 00:08:43.100 gelegt wird und dann der Stand der Technik nochmals angeschaut wird, um zu schauen: 00:08:43.100 --> 00:08:49.240 Gibt es jetzt etwas, wo man ein sicheres E-Voting System machen kann, damit das 00:08:49.240 --> 00:08:54.640 nochmals neu evaluiert werden kann. Weiter geht es mit Simon, auf unserer Reise, in 00:08:54.640 --> 00:08:59.190 Bern. Simon: Genau. Ich nehme euch mit nach 00:08:59.190 --> 00:09:08.349 Bern. Wir sprechen kurz über die E-ID. Als Ort in Bern, haben wir diese Türe. 00:09:08.349 --> 00:09:12.520 Politisch Engagierte von euch werden diese Türe kennen. Diese Türe gehört zum 00:09:12.520 --> 00:09:17.670 Bundeshaus, zum Parlamentsgebäude. Das ist der Ort, wo man bei Initiativen und 00:09:17.670 --> 00:09:26.800 Referenden die Unterschriften übergibt. Bei der E-ID, das war ein Kampf, ist immer 00:09:26.800 --> 00:09:35.941 noch ein Kampf. Die Problematik liegt dabei, dass... Der Bund möchte gerne eine 00:09:35.941 --> 00:09:42.320 elektronische Identität anbieten, aber es ist umstritten, wie diese Identität 00:09:42.320 --> 00:09:50.709 gestaltet werden soll und auch, wie der Funktionsumfang aussehen soll. Beim Bund 00:09:50.709 --> 00:09:57.910 gibt es die Ansicht, es sei ein Login. Man könne damit E-Commerce betreiben. Das ist 00:09:57.910 --> 00:10:04.709 so ein Anwendungsbeispiel. Klar, bei der E-ID geht es nicht um das. Die E-ID ist 00:10:04.709 --> 00:10:10.310 kein Login, sondern es geht darum, dass man gewisse Geschäfte mit einer 00:10:10.310 --> 00:10:15.790 Ausweispflicht tätigen kann, zum Beispiel rechtsgültige Verträge abschließen oder 00:10:15.790 --> 00:10:20.210 auch bei Unterschriftensammlungen. Die könnte man ja auch digital durchführen. 00:10:20.210 --> 00:10:28.440 Dann würde man viel Papier, viele Bäume retten. Unsere Position ist: Wir wollen, 00:10:28.440 --> 00:10:34.300 dass die E-ID genutzt wird zur politischen Teilhabe und nicht als Login für 00:10:34.300 --> 00:10:40.470 irgendwelche kommerziellen Produkte. Die Geschichte um die E-ID ist schon ein paar 00:10:40.470 --> 00:10:46.079 Jahre alt. Der Bund hat verschiedene Konzepte erarbeitet. Es wurden 00:10:46.079 --> 00:10:52.300 Konzeptstudie gemacht. Zwei Schlagworte sind in diesen Dokumenten immer wieder 00:10:52.300 --> 00:11:00.029 vorgekommen. Eine elektronische Identität muss sicher und vertrauenswürdig sein. Ein 00:11:00.029 --> 00:11:04.350 Konzept, das angeschaut worden ist, ist ähnlich wie in Deutschland beim neuen 00:11:04.350 --> 00:11:10.120 Personalausweis. Das wurde dann allerdings verworfen, und man ist zum Schluss 00:11:10.120 --> 00:11:15.670 gekommen, die beste Lösung für eine elektronische Identität sei es, dass man 00:11:15.670 --> 00:11:20.779 das privaten Anbietern überlässt. Man spricht hier von sogenannten Identity 00:11:20.779 --> 00:11:27.320 Providern. Der Bund hatte vor ein paar Jahren, gab es schon mal, gab es schon mal 00:11:27.320 --> 00:11:32.800 ein eID Projekt. Die Swiss ID nicht wie hier geschrieben, sondern Swiss auf 00:11:32.800 --> 00:11:41.850 Französisch. Dieses Projekt ist gescheitert. Die Neuauflage ist von einem 00:11:41.850 --> 00:11:49.470 Konsortium Group, zu der gehören die Post, die SBB, die Swisscom. Banken und 00:11:49.470 --> 00:11:57.009 Versicherungen und die sollen jetzt also für uns diese staatshoheitliche Aufgabe übernehmen, 00:11:57.009 --> 00:12:04.800 dass wir uns elektronisch im digitalen Raum ausweisen können. Während der Prozess im 00:12:04.800 --> 00:12:11.670 Parlament gelaufen ist, haben die Digitale Gesellschaft Public Better Collect eine 00:12:11.670 --> 00:12:17.540 repräsentative Umfrage erstellen lassen mit der Fragestellung: Wer soll dann 00:12:17.540 --> 00:12:25.730 überhaupt eine solche elektronische, elektronische Identität anbieten? Der 00:12:25.730 --> 00:12:31.719 blaue Balken ist relativ groß. Und wenn wir auflösen, sehen wir 87 Prozent der 00:12:31.719 --> 00:12:38.640 Befragten wollen eine E-ID vom Staat, nur zwei Prozent von privaten Unternehmen. 00:12:38.640 --> 00:12:46.029 Allerdings eine weitere Frage dieser Umfrage: Ist die E-ID ein Bedürfnis? Hier 00:12:46.029 --> 00:12:53.490 sagten 43 Prozent der Befragten: Ja, wir möchten in den nächsten drei Jahren gerne 00:12:53.490 --> 00:12:59.740 eine elektronische Identität. Diese Umfrage, auch wenn sie von uns in Auftrag 00:12:59.740 --> 00:13:04.579 gegeben worden ist, ist sehr spannend, weil wir hatten vorhin das Thema sicher 00:13:04.579 --> 00:13:11.330 und vertrauenswürdig, und das Verdikt der Bürger ist klar. Das Vertrauen liegt bei der 00:13:11.330 --> 00:13:19.090 elektronischen Identität beim Staat und nicht bei Konzernen und Großfirmen. Immer 00:13:19.090 --> 00:13:25.450 dann, wenn Not am Mann ist, dann versuchen wir, politisch Einfluss zu nehmen. Und 00:13:25.450 --> 00:13:30.850 wenn die Not besonders groß ist, dann leiht sich ein Nerd einen Anzug, weil er 00:13:30.850 --> 00:13:37.759 besitzt ja keinen und hängt den Hoodie an den Haken. Und wir haben dann in der 00:13:37.759 --> 00:13:43.660 entsprechenden vorberatenden Kommission im Parlament versucht, unsere Stimme geltend 00:13:43.660 --> 00:13:50.180 zu machen als kleine Klammer- Bemerkung. Eine Kommission in der Schweiz ist ein 00:13:50.180 --> 00:13:54.590 Parlamentsausschuss in Deutschland. Geschäfte werden, bevor sie im Plenum 00:13:54.590 --> 00:14:02.100 beraten werden, in einer kleineren Gruppe vorbesprochen. Im Plenum werden Vorschläge 00:14:02.100 --> 00:14:09.269 erarbeitet. Das Äquivalent in Deutschland wäre etwa der Ausschuss. Wir hatten auch 00:14:09.269 --> 00:14:15.310 einige Unterstützer. Das sind Parlamentarier, die haben unsere Anliegen 00:14:15.310 --> 00:14:20.259 nach einer staatlichen und nicht privaten E-ID unterstützt. Die Unterstützung war 00:14:20.259 --> 00:14:26.100 allerdings zu knapp. Die Parlamentsmehrheit hat gesagt: Uns ist das 00:14:26.100 --> 00:14:35.889 egal, wir wollen eine private Lösung mit diesem Swisser-Konsortium. Und so ist es 00:14:35.889 --> 00:14:40.029 gekommen, wie es kommen muss, wenn man in der Schweiz mit einer politischen Vorlage 00:14:40.029 --> 00:14:45.130 nicht zufrieden ist. Man ergreift das Referendum, und das haben wir dann auch 00:14:45.130 --> 00:14:50.949 gemacht. Die eine oder andere von euch kennen die Plattform Vikollekt. Mit Vikollekt 00:14:50.949 --> 00:14:57.790 ist elektronisch Stimmen zu sammeln respektive Unterschriften Formular zu 00:14:57.790 --> 00:15:04.290 großen Teilen ausdrucken und schon an die richtige Adresse. Die richtige Adresse ist 00:15:04.290 --> 00:15:09.670 schon eingefüllt, und wir hatten einen Stadtbuss durch das, eine grosse 00:15:09.670 --> 00:15:17.360 Mobilisierung und Informations Kampagne. Am Anfang hat sie gezogen. Wir hatten in 00:15:17.360 --> 00:15:23.750 wenigen Tagen sehr viele Unterschriften. Doch dann kam wie immer, mussten den 00:15:23.750 --> 00:15:27.949 klassischen Weg auch noch beschreiten, und so sind wir auf die Straße bei Schnee und 00:15:27.949 --> 00:15:33.922 Regen gegangen und haben bei den einzelnen Bürgern darum gebeten, doch unsere 00:15:33.922 --> 00:15:40.250 Anliegen zu unterstützen. Bei Referenden ist es so, dass man in hundert Tagen 00:15:40.250 --> 00:15:46.200 50.000 Unterschriften sammeln muss. Das ist wirklich harte Knochenarbeit. An dieser 00:15:46.200 --> 00:15:50.180 Stelle auch herzlichen Dank für all jene, die eine Unterschrift beigetragen haben 00:15:50.180 --> 00:15:55.839 oder Unterschriften Bogen in ihrem Bekanntenkreis herumgereicht haben. Wenn 00:15:55.839 --> 00:15:59.029 die Unterschriften dann zurück im Backoffice sind, dann müssen diese 00:15:59.029 --> 00:16:04.000 Unterschriften sortiert werden. Die werden an die Gemeinden geschickt. Die Gemeinden 00:16:04.000 --> 00:16:11.329 beteiligen dann, dass diese Personen in dieser Gemeinde ist. Und danach werden sie 00:16:11.329 --> 00:16:15.459 zurückgeschickt und gezählt. Sehr viel administrativen Aufwand. Hier wäre eine 00:16:15.459 --> 00:16:23.100 staatliche E-ID durchaus eine praktikable Lösung. Aber leider sind wir noch nicht so 00:16:23.100 --> 00:16:30.210 weit. Ich kann euch Gutes berichten. Die Referendumsfrist läuft am 16. Januar aus. 00:16:30.210 --> 00:16:36.330 Und die fairy dust, sie ist abgehoben. Wir werden nicht nur 50.000 Unterschriften 00:16:36.330 --> 00:16:50.221 zusammen haben, sondern wir erwarten 70.000 Unterschriften. Applaus Wir haben 00:16:50.221 --> 00:16:54.740 in den letzten Jahren ein, zwei Mal bei politischen Referenden mitgewirkt, auch 00:16:54.740 --> 00:16:59.710 bei den Überwachungsgesetzen. Dort ging es um Grundsätzliches. Wir wussten von Anfang 00:16:59.710 --> 00:17:06.120 an vor dem Volk zu gewinnen wird schwer sein. Hier ist klar, ihr habt die Umfrage 00:17:06.120 --> 00:17:12.740 gesehen. Die Mehrheit will eine staatliche E-ID, und wir sind sehr zuversichtlich, 00:17:12.740 --> 00:17:19.860 dass wir den Abstimmungskampf gewinnen werden und so das Parlament fordern, eine 00:17:19.860 --> 00:17:28.370 neue, eine Neuauflage dieses Gesetzes machen mit den entsprechenden Änderungen. 00:17:28.370 --> 00:17:36.340 Jeder, der kommen will am 16. Januar um 13.45 Uhr in Bern auf der Bundesterasse 00:17:36.340 --> 00:17:41.830 werden die Unterschriften in einer feierlichen Zeremonie übergeben. 00:17:41.830 --> 00:17:47.830 Voraussichtlich im kommenden Mai oder September wird dann das Schweizervolk 00:17:47.830 --> 00:17:54.320 darüber abstimmen können. Nun nimmt euch Packi mit an einen ganz speziellen Ort. 00:17:54.320 --> 00:17:59.720 Gelächter Packi: Ja, wir befinden uns irgendwo in 00:17:59.720 --> 00:18:04.040 diesem Cyberspace rund um die Schweiz. Es geht um Netzsperren. Seit dem ersten 00:18:04.040 --> 00:18:09.020 Januar haben wir ein Gesetz, das Geldspielgesetz, welches Glücksspiel und 00:18:09.020 --> 00:18:16.240 so weiter regelt, und Lotterie und so weiter. Für Politiker die uns zuschauen: 00:18:16.240 --> 00:18:22.670 Netzsperren sind das hier. Ich muss es jedes Jahr sagen: Wir haben jedes Mal ein 00:18:22.670 --> 00:18:29.390 Symbolbild, und wir wissen, dass ihr unseren Talk schaut. Diese Netzsperren sie jetzt 00:18:29.390 --> 00:18:36.290 also drin. Auf den ersten Juli sollten die Staaten, irgendwann im Juni war dann die 00:18:36.290 --> 00:18:40.990 technischen Spezifikationen veröffentlicht. Es gab nur noch ein paar 00:18:40.990 --> 00:18:47.780 Probleme, wenn man genauer hinsieht. Gelächter Aber technisch, man wusste ja, 00:18:47.780 --> 00:18:52.620 dass es kommt. Technisch ist es relativ einfach, wenn meine schöne Webseite .com 00:18:52.620 --> 00:18:56.810 auf dieser Liste drauf ist, dann wird sie gesperrt. Dann bekommt man so schöne 00:18:56.810 --> 00:19:06.080 Stopseite. Werden da DNS Antworten gefälscht mit allen technischen 00:19:06.080 --> 00:19:11.570 Unzulänglichkeiten, die da dazu kommen. Und von diesen Sperrlisten gibt es 00:19:11.570 --> 00:19:18.791 praktischerweise zwei davon. Die eine ist von der Eigener Spielbankommission. Man 00:19:18.791 --> 00:19:26.860 sieht hier auf der linken Seite, rechten Seite die Domain-Namen und daneben dann 00:19:26.860 --> 00:19:32.260 wann diese Verfügung erlassen wurde, das wird publiziert im Bundesrat. Und dann 00:19:32.260 --> 00:19:37.890 haben die Provider dann ein paar Tage Zeit, um diese neuen Einträge dann 00:19:37.890 --> 00:19:42.941 einzusetzen. Die Liste ist praktischerweise alphabetisch sortiert und 00:19:42.941 --> 00:19:48.670 nicht nach Datum, macht es natürlich auch einfacher. Die andere ist comlot: Lotterie 00:19:48.670 --> 00:19:54.710 und Wettbewerbskommission ist auch hier wieder ein PDF. Mittlerweile kommen da 00:19:54.710 --> 00:20:01.550 auch Updates rein. Da sind neuere Daten drunter. Ich habe mir diese Seite mal 00:20:01.550 --> 00:20:07.650 angeschaut, als es zum ersten Mal publiziert wurde. Zwei, drei Tage später 00:20:07.650 --> 00:20:12.640 habe ich mich da durch den Sumpf durchblickt. Die Listen umfassten die 00:20:12.640 --> 00:20:18.220 Liste der erstwälkarte der Spielbankkommission. Die hatte 39 Einträge 00:20:18.220 --> 00:20:23.860 von 32 verschiedenen Anbieter. Es gibt so Anbieter, die sind schlau, die machen eine 00:20:23.860 --> 00:20:30.810 schöne Webseite. Doch kommen 1 bis 17, und die sind dann halt doppelt drin. Geht es 00:20:30.810 --> 00:20:35.151 ales zum gleichen Anbieter. Die Liste vom Kommen noch ein bisschen umfassender. Das 00:20:35.151 --> 00:20:40.670 waren 65 Einträge mit 29 verschiedenen Anbieter. Und zum Zeitpunkt, als ich sie 00:20:40.670 --> 00:20:47.320 getestet habe, blockierten 20 Prozent der Domains mich als Schweizer Benutzer, wenn 00:20:47.320 --> 00:20:51.730 ich dort zugreifen wollte. Das heisst, ich bekam entweder eine Sperre vom Anbieter 00:20:51.730 --> 00:20:55.720 selbst: du darfst diese Webseite nicht benutzen. Oder ich konnte mir keinen 00:20:55.720 --> 00:21:00.140 Account klicken, weil das Land Schweiz in der Aufzählung fehlte. Wir haben 00:21:00.140 --> 00:21:05.700 overblocking von 20 Prozent. Wenn wir uns mal sowas anschauen, wie eine Sperrseite 00:21:05.700 --> 00:21:14.080 aussieht, ne dns wechseln. Ich habe ja keine Chance, als Laie dieses Angebot zu 00:21:14.080 --> 00:21:20.290 benutzen. Und im Gesetz steht, dass dies eigentlich nicht gesperrt werden dürfte. 00:21:20.290 --> 00:21:26.980 Der Anbieter bietet ja in der Schweiz nicht an, aber es geht noch schlimmer. 00:21:26.980 --> 00:21:34.500 Dieser Sanitär und Spezialist für Photovoltaikanlagen wurde gesperrt. 00:21:34.500 --> 00:21:37.570 Wahrscheinlich war es eine Fehlkonfiguration, aber wenn man aus der 00:21:37.570 --> 00:21:44.530 Schweiz aus soloback1.com ging, kann diese Seite. Es war eine Fehlkonfiguration. Aber 00:21:44.530 --> 00:21:50.710 dennoch zeigt, dass die Problematik, dass da massiv zu viel geblockt wird. Ob die 00:21:50.710 --> 00:21:53.650 Sperren umgehen, ihr fragt euch jetzt sicher wie ich überhaupt diese Screenshots 00:21:53.650 --> 00:22:01.760 machen konnte. Dann geht mir bei eurer Suchmaschine DNS ein. Dann findet 00:22:01.760 --> 00:22:07.170 ihr unser neuestes Angebot. Wir bieten jetzt neu, seit Anfang des Jahres 00:22:07.170 --> 00:22:12.830 unzensiert und ohne logging DNS Server an, erreichber nur verschlüsselt, 00:22:12.830 --> 00:22:20.250 weil das unverschlüsselte DNS an seinen Tod sterben. Wir veröffentlichen auf einem 00:22:20.250 --> 00:22:25.620 Transparenzbericht, und nun reisen wir weiter mit Kyre. Wir nehmen diesmal die 00:22:25.620 --> 00:22:34.460 S-Bahn im Kanton Glarus. Kire: Das nächste Thema ist 00:22:34.460 --> 00:22:41.150 Netzneutralität. Netzneutralität bedeutet, dass alle Datenpakete im Internet 00:22:41.150 --> 00:22:45.970 gleichberechtigt übertragen werden. Dies ist ein ganz zentrales Element und 00:22:45.970 --> 00:22:51.670 eigentlich die Grundlage des Erfolgs des Internets überhaupt. Es ist dieses 00:22:51.670 --> 00:22:58.210 Innovation without Permission-Prinzip. Nachdem ich niemanden um Erlaubnis fragen 00:22:58.210 --> 00:23:03.510 muss, ob ich einen Dienst oder eine Dienstleistung im Internet anbieten 00:23:03.510 --> 00:23:11.250 möchte. Dies ist ein reales Beispiel aus Portugal. Hier wird durch sogenanntes 00:23:11.250 --> 00:23:17.270 Zero-Rating gewisse Angebote im Internet Abonnement respektive Handy Abonnement 00:23:17.270 --> 00:23:24.990 inkludiert für andere muss zusätzlich bezahlt werden. Wir möchten nicht, dass es 00:23:24.990 --> 00:23:30.770 auch in der Schweiz möglich wird, das durch entsprechende Angebote die 00:23:30.770 --> 00:23:36.340 Übertragung für nicht gelistete, also nicht inkludiert Angebote oder Dienste 00:23:36.340 --> 00:23:42.650 plötzlich ruckelt. Das Thema Netzneutralität beschäftigt uns seit 00:23:42.650 --> 00:23:50.950 vielen Jahren. Konkret hat es 2013 begonnen, als wir eingeladen waren, in 00:23:50.950 --> 00:23:56.630 eine Arbeitsgruppe des BAKOM, des Bundesamtes für Kommunikation uns darüber 00:23:56.630 --> 00:24:03.870 auszutauschen, ob und wie Netzneutralität in der Schweiz reguliert, in einem Gesetz 00:24:03.870 --> 00:24:10.570 festgehalten werden könnte. Es waren viele Sitzungen zäher Verhandlungen über ein 00:24:10.570 --> 00:24:15.800 ganzes Jahr, und wir waren eigentlich immer einen Schritt hinter den Anwälten 00:24:15.800 --> 00:24:20.080 der Konzerne hinterher, die mehr oder weniger die Themen, die Unterthemen 00:24:20.080 --> 00:24:28.350 gesetzt haben. Entsprechend war das Resultat enttäuschend. Es war ein eher 00:24:28.350 --> 00:24:32.610 harmloser Bericht, der veröffentlicht wurde. Es war mehr oder weniger eine 00:24:32.610 --> 00:24:41.510 Gegenüberstellung der Argumente der beteiligten Firmen und Organisationen. Es 00:24:41.510 --> 00:24:46.660 folgte dann ein Bericht, eine Vernehmlassung 2016 und ein 00:24:46.660 --> 00:24:55.170 Gesetzesentwurf zu Handeln des Parlaments 2017. Basierend auf diesem Bericht des 00:24:55.170 --> 00:25:01.390 BAKOMs waren dann in diesem Gesetzesentwürfen eigentlich immer nur von 00:25:01.390 --> 00:25:06.850 Transparenz die Rede. Es wurde nur eine Transparenz im Sinne für die 00:25:06.850 --> 00:25:12.770 Netzneutralität vorgesehen. Das hätte bedeutet, das wäre eine Abkehr vom best 00:25:12.770 --> 00:25:17.420 effort Prinzip gewesen. Man hätte eigentlich eine transparente 00:25:17.420 --> 00:25:24.150 Diskriminierung geschaffen, und wir hätten eine deutlich schlechtere Situation gehabt 00:25:24.150 --> 00:25:34.060 als heute, als ohne Gesetz. Wir waren dann im November 2017 basierend auf unserer 00:25:34.060 --> 00:25:41.100 Vernehmlassungsantwort eingeladen, unsere Position in der vorberatenden Kommission des 00:25:41.100 --> 00:25:47.740 Parlaments zu erläutern, und wir haben diese Gelegenheit bewusst genutzt, um 00:25:47.740 --> 00:25:53.030 einen eigenen Gesetzesentwurf vorzustellen, wie man in unserem Sinne 00:25:53.030 --> 00:25:59.580 Netzneutralität festschreiben müsste. Und es ist dann auch tatsächlich Bewegung in 00:25:59.580 --> 00:26:07.340 die Angelegenheit gekommen. Die Kommission hat dann basierend auf unserem Vorschlag 00:26:07.340 --> 00:26:13.920 einen neuen Gesetzesentwurf gemacht und diesen auch beschlossen. Er wurde auch vom 00:26:13.920 --> 00:26:19.360 Nationalrat angenommen, der großen Parlamentskammer in der Schweiz. Und er 00:26:19.360 --> 00:26:28.270 kam dann in die kleine Kammer, in den Ständerat. Und da wurde wurden Ausnahmen 00:26:28.270 --> 00:26:35.490 für so genannte sogenannte Spezialdienste in die Netzneutralität noch eingeführt. 00:26:35.490 --> 00:26:40.130 Das war eine ähnliche Diskussion, wie sie auch in der EU geführt worden ist. Als es 00:26:40.130 --> 00:26:45.250 da um, die Netzneutralität und die grosse Gefahr bestand mit dieser Ausnahme für 00:26:45.250 --> 00:26:53.070 Spezialdienste, dass der Zweck des Gesetzes wieder ausgehebelt worden wäre. 00:26:53.070 --> 00:26:57.140 In dieser Phase haben wir sehr stark das Gespräch gesucht, haben uns eingebracht, 00:26:57.140 --> 00:27:01.210 aber die Informationen erarbeitet und diese auch den Parlamentarierinnen und 00:27:01.210 --> 00:27:09.250 Parlamentarier zur Verfügung gestellt. Das Beispiel der Netzneutralität oder dieses 00:27:09.250 --> 00:27:14.570 Gesetzes zeigt, dass wir mit einer gewissen Hartnäckigkeit auch etwas 00:27:14.570 --> 00:27:19.600 erreichen kann. Und hier schließt sich der Kreis zum zum Kanton Glarus. Ich mag mich 00:27:19.600 --> 00:27:24.950 erinnern, in dieser Phase mit spätnachmittags an einem Freitag ein 00:27:24.950 --> 00:27:32.320 Ständerat aus dem Kanton angerufen hat. Er hat das Gespräch begonnen mit mit Galaxy 00:27:32.320 --> 00:27:44.140 mit äußerer Orbitsfriede. Das Gesetz ist dann im Anschluss beschlossen worden. Es 00:27:44.140 --> 00:27:51.030 ist Teil des Fermeldegesetzes. Ist diese Regulierung zur Netzneutralität. Es 00:27:51.030 --> 00:27:57.900 gelten Ausnahmen für Spezialdienste, die sind jetzt aber so gefasst, dass diese nur 00:27:57.900 --> 00:28:05.860 eigene Dienste des Providers umfassen. Das sind Dienste wie Fernsehen oder Internet- 00:28:05.860 --> 00:28:11.590 Telefonie. Das Ganze oder das Gesetz ist ein großer Erfolg für die netzpolitische 00:28:11.590 --> 00:28:17.620 Community in der Schweiz. Und das wird ziemlich sicher in der zweiten Hälfte im 00:28:17.620 --> 00:28:27.720 nächsten Jahr in Kraft treten. Für die nächste Station reisen wir nach Zürich. 00:28:27.720 --> 00:28:33.741 Ganti: Genau und zwar werden wird das Urheberrecht vornehmen. In der Schweiz 00:28:33.741 --> 00:28:42.760 wurde in diesem Jahr ein Urheberrechts- revision angegangen. Bevor wir jetzt in die 00:28:42.760 --> 00:28:48.790 technischen Details stürzen, eine kleine Vorbemerkung. Man kann in der Schweiz, 00:28:48.790 --> 00:28:54.251 wenn ein Gesetz im Parlament, bevor es im Parlament ist, kann man sich dazu äussern. 00:28:54.251 --> 00:28:58.380 Das sind die sogenannten Vernehmlassungs- antworten. Da werden Verbände 00:28:58.380 --> 00:29:02.860 angeschrieben, da braucht jede von euch kann sagen: mir gefällt das Gesetz oder der 00:29:02.860 --> 00:29:08.320 Vorschlag aus folgendem Grund nicht. Beim neuen Urheberrechtsgesetz sind 1200 solche 00:29:08.320 --> 00:29:14.040 Vernehmlassungsantworten bei der entsprechenden Abteilungen angekommen. Das 00:29:14.040 --> 00:29:24.240 ist schon fast ein DDos, genau. Eine der Knacknüsse: Im neuen, neu geplanten 00:29:24.240 --> 00:29:29.170 Urheberrechtsgesetz war das Leistungs- schutzrecht. Das hat der Verband der 00:29:29.170 --> 00:29:34.941 schweizer Medien durchgedrückt. Technisch gesehen geht es um eine Vergütungspflicht für 00:29:34.941 --> 00:29:42.160 journalistische Inhalte. Man kann auch Linksteuer sagen. Wenn man auf eine 00:29:42.160 --> 00:29:46.270 journalistische Seite verlinkt, soll man jetzt eine Abgabe zahlen, ähnlich wie man 00:29:46.270 --> 00:29:53.590 das auch zum Beispiel bei Tonträgern kennt. Dass das Leistungsschutzrecht keine 00:29:53.590 --> 00:29:58.730 gute Idee ist, sieht man im europäischen Vergleich. Ich habe drei Beispiele. 00:29:58.730 --> 00:30:06.490 Einerseits das Beispiel aus Frankreich. Dort wurde ein Leistungsschutzrecht 00:30:06.490 --> 00:30:11.870 eingeführt, und Google sagt: Wir möchten da nicht zahlen, sondern wir blenden die 00:30:11.870 --> 00:30:18.910 Inhalte bei Google News aus. Das zweite Beispiel: In Deutschland wurde auch ein 00:30:18.910 --> 00:30:23.910 Leistungsschutzrecht eingeführt und als das Gesetz in Kraft war, die erste 00:30:23.910 --> 00:30:27.921 Handlung war: Google bekommt eine Ausnahme. Man hat ein Gesetz geschaffen 00:30:27.921 --> 00:30:33.520 und dem Gesetz gleichzeitig die Zähne gezogen. Das dritte Beispiel ist Spanien. 00:30:33.520 --> 00:30:38.610 Dort gab es ein Leistungsschutzrecht ohne Ausnahmen, und die Konsequenz war, dass 00:30:38.610 --> 00:30:45.940 der Traffic auf die Newsseiten um 10 bis 15 Prozent eingebrochen ist. In der 00:30:45.940 --> 00:30:52.700 Schweiz hat sich während das neue Urheberrechtsgesetz im Prozess war, eine 00:30:52.700 --> 00:30:59.740 Allianz gebildet für ein faires Urheberrecht. Das eine oder andere Logo, 00:30:59.740 --> 00:31:05.700 das euch vielleicht bekannt vorkommen könnte. Und wir befinden uns jetzt 00:31:05.700 --> 00:31:11.710 zeitlich im letzten März, und da war noch etwas anderes europaweit. Vielleicht könnt 00:31:11.710 --> 00:31:16.020 ihr euch noch an die Artikel 13 Diskussionen, um den Uploadfilter 00:31:16.020 --> 00:31:19.970 erinnern. Die beiden Urheberrechte haben nichts miteinander gemein, aber dort 00:31:19.970 --> 00:31:25.400 wurden fünf, in kurzer Zeit fünf Millionen Unterschriften gegen Uploadfilter 00:31:25.400 --> 00:31:28.480 gesammelt. Wir in der gesammelt. Wir in der Schweiz 00:31:28.480 --> 00:31:31.230 haben mit dem Urheberrecht zu kämpfen. Gleichzeitig, aber auch auf 00:31:31.230 --> 00:31:36.870 europäischer Ebene kam da Bewegung ins Spiel. Diese Bewegung hat sich in Europa 00:31:36.870 --> 00:31:43.400 in einem europaweiten Streiktag manifestiert, und wir haben die 00:31:43.400 --> 00:31:47.350 Gelegenheit genutzt und in der Schweiz auch eine Demonstration gemacht gegen 00:31:47.350 --> 00:31:53.370 unser neues Urheberrechtsgesetz. Und darum sind wir jetzt in Zürich. Es haben sich 00:31:53.370 --> 00:31:59.160 über tausend Personen an dieser Demonstration eingefunden, um das neue 00:31:59.160 --> 00:32:05.830 Urheberrechtsgesetz, gegen das neue Urheberrechtsgesetz zu protestieren. 00:32:05.830 --> 00:32:10.510 Wenige Tage später wurden wir dann in die entsprechende Kommission im Ständerat 00:32:10.510 --> 00:32:14.730 eingeladen, und wir haben darum gebeten, das Leistungsschutzrecht bitte zu 00:32:14.730 --> 00:32:20.540 streichen, weil es schlichtweg keinen Sinn macht. Und was ich euch nun zeigen werde 00:32:20.540 --> 00:32:26.910 ist ein Video aus dem Ständeratsaal. Hier sieht ihr Ruedi Noser und Ruedi Noser war 00:32:26.910 --> 00:32:32.910 der Kommissionspräsident der Vorsitzende dieser Kommission und er erklärte dem 00:32:32.910 --> 00:32:38.160 Plenum, dass man das Leistungsschutzrecht aus dem neuen Urheberrecht entfernt. "Zum 00:32:38.160 --> 00:32:42.530 Leistungsschutzrecht haben wir Anhörungen durchgeführt. Der Berufsverband der 00:32:42.530 --> 00:32:47.920 Journalisten und die Verleger auf der einen Seite die Vertreter der digitalen 00:32:47.920 --> 00:32:53.670 Gesellschaft und die Firma Google auf der anderen Seite. Man kann natürlich immer 00:32:53.670 --> 00:32:58.420 geteilter Ansicht sein, ob man eine einzelne Firma zu einer Anhörung einladen 00:32:58.420 --> 00:33:04.651 soll oder nicht. Beim Leistungsschutzrecht in erster Linie um eine Lex Google geht haben 00:33:04.651 --> 00:33:08.730 wir uns in der Kommission ausführlich dazu ausgesprochen und entschieden, sie in die 00:33:08.730 --> 00:33:15.720 Anhörung einzuladen. Ich darf Ihnen berichten, dass das Setting des Hearings, 00:33:15.720 --> 00:33:20.400 also die Vorstellung, der Zusatz Bericht der Verwaltung. Die beiden Experten mit ihrem 00:33:20.400 --> 00:33:25.370 Wissen und die Diskussion mit den Vertretern der beiden Seiten sehr 00:33:25.370 --> 00:33:29.930 aufschlussreich waren. Und an dieser Stelle möchte ich klar sagen, dass der 00:33:29.930 --> 00:33:33.870 Rückweisungsantrag eindeutig zur Verbesserung der Qualität des 00:33:33.870 --> 00:33:39.000 Gesetzestextes beigetragen hat. Das ist natürlich, als Präsident, nicht einfach 00:33:39.000 --> 00:33:51.870 immer so etwas zu sagen, Herr Kollege Bischof. lachen, applaus Das neue 00:33:51.870 --> 00:33:55.230 Urheberrechtsgesetz wurde verabschiedet, das Leistungsschutzrecht wurde 00:33:55.230 --> 00:34:00.470 rausgenommen. Es hätte noch weitere Punkte gegeben, die uns beim neuen Urheberrecht 00:34:00.470 --> 00:34:06.220 nicht gefallen, aber wenigstens konnten wir einen kleinen Teil davon entfernen. 00:34:06.220 --> 00:34:13.709 Somit kann man sagen einen Teilerfolg erzielt. Im Video : "very nice!" 00:34:13.709 --> 00:34:21.610 Entschuldigung, nun gehen wir zu Kire in den tiefen Cantona. 00:34:21.610 --> 00:34:29.639 Kire: Wir springen nach Oberwil-Lieli. Das ist diese Gemeinde, die man gut rechts 00:34:29.639 --> 00:34:38.760 umfahren kann. lautes lachen, applaus Auch rechts umfahren kann. Es geht ums 00:34:38.760 --> 00:34:48.019 Thema Datenschutzgesetz. Das aktuell gültige Datenschutzgesetz ist von 1992, 00:34:48.019 --> 00:34:52.980 ist schon etwas in die Jahre gekommen. Es hat bei der Einführung auch schon ein paar 00:34:52.980 --> 00:35:00.710 Jahre Debatte auf dem Buckel. Das Gesetz befindet sich gerade in der Totalrevision. 00:35:00.710 --> 00:35:08.039 Es wird zwischen den Parlamentskammern hin und her verhandelt. Das neue Gesetz soll 00:35:08.039 --> 00:35:15.300 kompatibel zur europäischen Datenschutz- Grundverordnung der EUDSGVO geschaffen 00:35:15.300 --> 00:35:20.451 werden, damit wir weiterhin zum europäischen Datenraum gehören, das außer 00:35:20.451 --> 00:35:26.070 personenbezogene Daten frei grenzüberschreitend übertragen werden 00:35:26.070 --> 00:35:30.960 können. Und eine Forderung von uns. Das Schutzniveau darf sich im Vergleich zu 00:35:30.960 --> 00:35:39.759 heute nicht gesenkt werden. Das droht an einigen Stellen leider. Das Gesetz ist 00:35:39.759 --> 00:35:45.789 sehr wichtig, dass das Gesetz überarbeitet wird, dass es modernisiert wird. Der 00:35:45.789 --> 00:35:52.150 Parlamentarier aus Oberwil-Lieli sieht dies etwas anders. Für ihn ist das Gesetz 00:35:52.150 --> 00:35:58.369 ein Moloch. Eine solche massive Anhäufung von unsinnigen Vorschriften hätte er noch 00:35:58.369 --> 00:36:03.079 nie gesehen. Und wir hätten doch, weiß Gott, schon eine große Zahl unsinniger und 00:36:03.079 --> 00:36:10.960 unnötiger Gesetze. Es lässt sich sagen, dass für SP, Grüne und Grünliberale, dass 00:36:10.960 --> 00:36:17.670 der Entwurf des Gesetzes nicht weit genug geht. Für Bürgerliche ist er zu streng. 00:36:17.670 --> 00:36:22.670 Und sie vergessen aber dabei oft, dass die Kompatibilität zur EU Datenschutz- 00:36:22.670 --> 00:36:28.340 Grundverordnung auch für die Wirtschaft wichtig ist, dass wir das Schutzniveau an 00:36:28.340 --> 00:36:38.000 die EUDSGVO anheben müssen. Die SVP lehnt das Gesetz komplett ab, weil es da etwas 00:36:38.000 --> 00:36:49.940 von EU drin hat. herrzliches Lachen Ein aktueller Streitpunkt ist Tracking und 00:36:49.940 --> 00:36:58.430 Profiling. Das ist eine der großen Debatten, die aktuell in den Räten läuft. 00:36:58.430 --> 00:37:05.480 Profiling ist, wenn automatisiert personenbezogene Daten ausgewertet werden, 00:37:05.480 --> 00:37:11.930 um daraus Persönlichkeitsmerkmale oder Verhaltensweisen abzuleiten oder 00:37:11.930 --> 00:37:21.230 vorherzusagen. Aktuell mit einem gültigen Datenschutzgesetz ist es so, dass, wenn 00:37:21.230 --> 00:37:27.970 eine Einwilligung in ein Profiling erforderlich ist, dass diese nur gültig 00:37:27.970 --> 00:37:34.119 ist, wenn eine Einwilligung nach angemessener Information freiwillig und 00:37:34.119 --> 00:37:40.570 ausdrücklich erfolgt ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass eine solche 00:37:40.570 --> 00:37:46.029 Einwilligung nicht mit der pauschalen Zustimmung in Allgemeine 00:37:46.029 --> 00:37:51.280 Geschäftsbedingungen oder gar eine Datenschutzerklärung eingeholt werden 00:37:51.280 --> 00:37:59.570 können. Sicherlich ein eindrückliches Beispiel für ein solches Profiling ist der 00:37:59.570 --> 00:38:05.670 Skandal um Cambridge Analytica, wo psychologische Profile von 87 Millionen 00:38:05.670 --> 00:38:11.470 Personen mit Hilfe einer Facebook-App erstellt wurden und diese dann im US- 00:38:11.470 --> 00:38:17.990 Wahlkampf mit sogenannten Micro Targeting eingesetzt und verwendet worden sind. Aber 00:38:17.990 --> 00:38:22.560 auch in der Schweiz gibt es mehr und mehr Bestrebungen. So sind gerade die 00:38:22.560 --> 00:38:28.140 Schweizer Verlage daran, schrittweise eine Login Pflicht auf ihren Portalen 00:38:28.140 --> 00:38:33.859 einzurichten. Sie wollen damit das Geschäftsmodell von Google, Facebook und 00:38:33.859 --> 00:38:38.430 Co. kopieren und die Persönlichkeitseigenschaften ihrer 00:38:38.430 --> 00:38:43.990 Leserinnen und Leser zu Geld machen. Die Absicht dabei ist, personalisierte 00:38:43.990 --> 00:38:51.010 Werbung, aber auch personalisierte Inhalte auszuspielen. Um dieses Profiling geht es 00:38:51.010 --> 00:38:56.819 aktuell in der Debatte. Und es sieht so aus wie man, wenn man sich auf einen 00:38:56.819 --> 00:39:02.750 Risiko basierten Ansatz einigen könnte im Parlament. Das heißt, man würde das 00:39:02.750 --> 00:39:10.730 Parlament, das Profiling in ein Profiling mit hohem Risiko und ein Profiling mit 00:39:10.730 --> 00:39:19.019 mittlerem oder tiefem Risiko unterscheiden und entsprechend eine solche Zustimmung 00:39:19.019 --> 00:39:24.290 eine solche Zustimmung erforderlich oder nicht. Als Kriterium für ein hohes 00:39:24.290 --> 00:39:31.450 Profiling ist aktuell vorgesehen, als ein Kriterium, dass die Daten aus 00:39:31.450 --> 00:39:36.499 verschiedener Herkunft stammen würden. Das ist aber ein schlechtes Kriterium, weil 00:39:36.499 --> 00:39:41.519 wir eben gerade gesehen haben, zum Beispiel beim Skandal um Cambridge 00:39:41.519 --> 00:39:48.259 Analytica, dass auch eine Datenquelle durchaus ein hohes Risiko beinhalten kann. 00:39:48.259 --> 00:39:53.089 Das andere Kriterium ist, dass, wenn es sich um einen systematischen und eine 00:39:53.089 --> 00:39:59.109 umfangreiche Bearbeitung handelt, welche verschiedene Lebensbereiche betreffen 00:39:59.109 --> 00:40:04.430 würde. Hier ist es aber so, dass gerade diese umfangreiche Bearbeitung eigentlich 00:40:04.430 --> 00:40:10.809 unklar ist, was wirklich damit gemeint ist. Und auch wenn man sich jetzt auf so 00:40:10.809 --> 00:40:16.930 einen Risiko basierten Ansatz einigen würde, im Parlament, würde im Unterschied 00:40:16.930 --> 00:40:23.089 zur EU Datenschutz-Grundverordnung ein Widerspruchsrecht fehlen. Wir fordern, 00:40:23.089 --> 00:40:29.600 dass das Gesetz aus Ausgleich überall dort, wo keine Einwilligung zum Profiling 00:40:29.600 --> 00:40:36.240 vorgesehen ist, dass eine einfache Opt-out -Möglichkeit für die betroffenen Personen 00:40:36.240 --> 00:40:42.640 geschaffen wird. Dass es also möglich ist, diesen Profiling auf einfache Art, indem 00:40:42.640 --> 00:40:47.940 dass ich ein Häkchen wegnehme, dem widersprechen kann und nicht den Dienst, 00:40:47.940 --> 00:40:55.929 aber gleich, aber weiterhin nutzen kann. Und eine solche einfache Opt-out- 00:40:55.929 --> 00:41:03.979 Möglichkeit würde auch dieser Webseite gut zu Gesicht stehen. 00:41:03.979 --> 00:41:14.570 Packi: Wir reisen weiter nach Luzern. Im Luzern geht es um den Datenreichtum. 00:41:14.570 --> 00:41:20.089 Mit Daten lässt sich eigentlich gut Geld verdienen. Mehr Daten führen auch zu den 00:41:20.089 --> 00:41:24.619 sogenannten Datenreichtum. Das dachte sich dann auch dieser Herr aus dem Kanton 00:41:24.619 --> 00:41:32.510 Luzern. Er hatte Kire 22 unaufgeforderte Mails geschickt, und konnte dann nicht 00:41:32.510 --> 00:41:40.920 genau beantworten bzw. hat nicht geantwortet auf eine Datenauskunft. Und 00:41:40.920 --> 00:41:45.860 dann hat Kire den Strafantrag gestellt wegen Verstoßes gegen das 00:41:45.860 --> 00:41:52.289 Wettbewerbsgesetzt. Spam geht unter unlauterer Wettbewerb. Er wurde dann 00:41:52.289 --> 00:41:59.890 verurteilt zu einer Busse von 250 Franken plus Gerichtsgebühren 410 Franken. Das 00:41:59.890 --> 00:42:04.050 sind dann ein paar tausend E-Mails, die man dann weniger verschicken kann, sollte 00:42:04.050 --> 00:42:11.009 man meinen. Aber kurioserweise ist ein paar Tage nach dem dieser Strafbefehl dann 00:42:11.009 --> 00:42:16.650 in Kraft getreten ist, auf info@pikoawars.ch von derselben XY-Group 00:42:16.650 --> 00:42:23.130 GmbH wieder Spam reingekommen. Man kann sagen, der nächste Strafbefehl wird 00:42:23.130 --> 00:42:29.319 unterwegs sein. Dass Daten, die man nicht hat, auch nicht geleaket werden können, 00:42:29.319 --> 00:42:38.019 hat die Swisscom erfahren. Die Swisscom hat ihr Produkt MyCloud. Das ist so ein 00:42:38.019 --> 00:42:44.350 Datenspeicher, Dropbox oder Nextcloud für Arme natürlich mit Schweizer Präzision und 00:42:44.350 --> 00:42:50.059 Zuverlässigkeit angepriesen. Und das hieß in diesem Fall, dass 98 Prozent der 00:42:50.059 --> 00:42:54.519 Benutzer ihre Daten nicht verloren haben. einzelne Gelächter Und bei den 2 00:42:54.519 --> 00:42:58.680 Prozent, bei denen die Daten verloren, gingen dann auch nur 5 Prozent dieser 00:42:58.680 --> 00:43:03.610 Daten verloren. Also kein Problem in den AGB stand drin: Datenverlust kann es 00:43:03.610 --> 00:43:09.289 geben. Sie bekamen dann einen Gutschein. Lachen Ob Sie die Daten, die dann 00:43:09.289 --> 00:43:14.740 eingelöst haben für dieses Projekt, weiss ich nicht. Vielleicht nicht. Umentschieden 00:43:14.740 --> 00:43:21.200 hat sich die Swisscom im nächsten Fall, wo sie Daten fleissig verteilt hatte. Zwar 00:43:21.200 --> 00:43:25.729 haben 3500 CS Mitarbeiter die Verbindungsdaten jeweils von Kollegen 00:43:25.729 --> 00:43:31.549 bekommen, was ja sicher kein Problem ist, weil Verbindungsdaten sind ja Randdaten, 00:43:31.549 --> 00:43:36.550 die kann man ja speichern und verteilen. Ist ja nichts dran. Die Freundin meines 00:43:36.550 --> 00:43:44.420 Kollegen ruft die ganze Zeit. Ja. Das Rennen ist so ein bisschen im Fall von 00:43:44.420 --> 00:43:50.640 Dakobank, die vor paar Jahren zehntausende Belege dann den Nachbarn zugestellt hat. 00:43:50.640 --> 00:43:55.019 Ich glaube auch regional im gleichen Dorf oder so. Das hat sicher zu netten 00:43:55.019 --> 00:44:03.650 Gesprächen geführt. Die UPS hatte Probleme mit USB-Sticks. Erst vor ein paar Wochen 00:44:03.650 --> 00:44:08.630 rausgekommen. Eine Mitarbeiterin ist umgezogen nach Deutschland, ist aber bei 00:44:08.630 --> 00:44:14.430 der UBS geblieben, und sie hatte dort noch ein USB-Stick dabei, das andere war schon 00:44:14.430 --> 00:44:18.369 gelöscht. Und auf diesem USB-Stick befanden sich noch Daten von Kunden aus 00:44:18.369 --> 00:44:25.829 Deutschland oder Frankreich. Es gab dann 2014 Hausdurchsuchungen bei Schweizer 00:44:25.829 --> 00:44:33.760 Bankfilialen in Deutschland, West- Deutschland. Und dann kamen die Daten von 00:44:33.760 --> 00:44:38.660 der Steuerfahndung. Die gaben sie dann nach Frankreich weiter. Ein Franzose hat 00:44:38.660 --> 00:44:45.109 geklagt, gegenüber der Bank dass das Bankgeheimnis verletzt worden sei. Er ist 00:44:45.109 --> 00:44:51.019 bis zum Bundesgericht gekommen. Dort aber wieder abgeblitzt. Gründe sind noch nicht 00:44:51.019 --> 00:44:55.160 ganz klar. Aber das heisst, er muss seine Steuern nachzahlen und auch noch die 00:44:55.160 --> 00:45:02.130 Gerichtsrechnung, die kann nochmals kosten. Der nächste Fall ist kurioser. Wer 00:45:02.130 --> 00:45:07.910 sich anonym im Netz bewegt, braucht TOR, hoffentlich allen klar. Was er nicht 00:45:07.910 --> 00:45:14.039 machen sollte ist in einem Apple-Store sich irgendwie am PC einloggen oder das 00:45:14.039 --> 00:45:20.680 WLAN benutzen. Und weil, da gibt es Videoüberwachung. Und die Polizei hatten 00:45:20.680 --> 00:45:24.920 die IP-Adresse verfolgt, ist zu zwei Apple Stores gegangen, hat dort Screenshots 00:45:24.920 --> 00:45:30.869 gemacht von der Videokamera und diese dann ausgedruckt und zu den Akten gelegt. Wie 00:45:30.869 --> 00:45:35.250 man das halt so macht, moderne Polizeiarbeit. lachen Das Problem war 00:45:35.250 --> 00:45:38.730 jetzt nur: Die Aufnahmen waren ein bisschen schlecht. Alles kein Problem. Wir 00:45:38.730 --> 00:45:44.549 haben sie erst seit Zürich. Der Umwelttechnische Dienst verfügt über 00:45:44.549 --> 00:45:49.859 3D-Vermessungen, 3D-Fotografie, 3D-Laserscanner. Können Sie so 00:45:49.859 --> 00:45:59.249 Unfallskizzen zu machen. Ja. Mit diesen wurde der Beschuldigte dann vermessen. Sie 00:45:59.249 --> 00:46:03.749 haben die Punkte an die die Gelenke geklebt und wirklich biometrische 00:46:03.749 --> 00:46:09.500 vermessen quasi, den Laden vermessen mit Kamera Standorten. Am Schluss war das 00:46:09.500 --> 00:46:15.250 Resultat für die Untersuchungsbehörde das rechtsgenügende Stellzeit, dass jetzt die Person 00:46:15.250 --> 00:46:21.339 ist von diesen 3D-Modell. Wenn Ihr Unfug im Internet treibt. Bitte nicht in einem 00:46:21.339 --> 00:46:27.069 Apple Store. einzelne Gelächter Und weiter gehts im letzten Teil unserer Reise 00:46:27.069 --> 00:46:35.029 angelangt mit Kire in Zürich. Kire: Ich möchte zum Schluss noch auf 00:46:35.029 --> 00:46:43.470 einige Veranstaltungen und Treffen hinweisen. Wir haben in diesem Jahr im 00:46:43.470 --> 00:46:49.930 Februar ein Winterkongress durchgeführt. Den es auch im kommenden Jahr im Februar 00:46:49.930 --> 00:46:57.580 wieder geben wird. Wir werden dann in die Rote Fabrik in Zürich ziehen. Mit der 00:46:57.580 --> 00:47:05.241 neuen Ausgabe, mit der dritten Ausgabe wird diese am Samstag, 22. Februar, im 00:47:05.241 --> 00:47:10.579 kommenden Jahr stattfinden. Es werden wiederum 28 Vorträge und Workshops 00:47:10.579 --> 00:47:15.940 angeboten werden. Das wird erwähnt. Der Kongress soll aber vor allem auch dem 00:47:15.940 --> 00:47:28.810 Austausch dienen. Das Detailprogramm und Tickets sind ab sofort verfügbar. Im April 00:47:28.810 --> 00:47:39.910 werden wir dann ein Datenreisenbüro in Zürich eröffnen, wir ziehen zusammen mit 00:47:39.910 --> 00:47:46.960 weiteren Vereinen in eine Hackervereins- WG. Da kommen dann auch der CCC Zürich, 00:47:46.960 --> 00:47:51.670 die Lugs und die Schweizerische Gesellschaft für Mechatronische Kunst 00:47:51.670 --> 00:48:02.609 zusammen. An diesem Ort in der Nähe der Hardbrücke in Zürich. Dann wäre das auch 00:48:02.609 --> 00:48:10.759 2020 verschiedene Treffen geben. Speziell hervorgehoben sei hier, das 00:48:10.759 --> 00:48:17.119 Netzpolitiktreffen am 9. Mai in Bremgarten. Das ist unser halbjährliche 00:48:17.119 --> 00:48:24.210 Treffen, wo die aktiveren Mitglieder und Organisationen der digitalen Gesellschaft 00:48:24.210 --> 00:48:30.419 sich einen Tag lang um die Themen, die Themen besprechen, die im nächsten halben 00:48:30.419 --> 00:48:40.960 Jahr relevant sein werden. Und nun hier auch am Kongress werden wir gleich im 00:48:40.960 --> 00:48:50.079 Anschluss an diesen Tag außer um 15:30 Uhr uns im Lecture Room M2 treffen, wo wir uns 00:48:50.079 --> 00:48:55.130 auch etwas noch um die Themen vom kommenden Jahr austauschen werden und 00:48:55.130 --> 00:49:02.190 gemeinsam das Gespräch ins Gespräch kommen werden. Der Lecture room M2, der ist durch 00:49:02.190 --> 00:49:08.290 die Glashalle hindurch und dann vor dem Adams Saal nach rechts. Da werden wir dann 00:49:08.290 --> 00:49:13.160 gleich im Anschluss an den Tag gemeinsam hingehen. Wir würden uns freuen, möglichst 00:49:13.160 --> 00:49:21.329 viele von euch da zu sehen. Wir sind aber auch die ganzen vier Tage vom Kongress 00:49:21.329 --> 00:49:26.670 hier mit einem Informationsstand vertreten. Der ist gleich hier unten unter 00:49:26.670 --> 00:49:34.130 diesem Saal. Wir würden uns auch da über Besuch freuen. Nun denke ich haben wir 00:49:34.130 --> 00:49:41.019 noch ein paar Minuten Zeit für Fragen, und wir stehen zur Verfügung. 00:49:41.019 --> 00:49:50.949 Applaus 00:49:50.949 --> 00:49:55.039 Herald: Dann danke ich euch Dreien recht herzlich für diese Information und diesen 00:49:55.039 --> 00:50:00.470 schönen Vortrag und ihr kennt es. Wer eine Frage stellen möchte, ein, zwei, drei 00:50:00.470 --> 00:50:06.619 Mikrofone im Saal und an der Nummer 1 steht bereits jemand. 00:50:06.619 --> 00:50:10.549 Mik 1: Ja, hallo zusammen. Vielen Dank für diese Zusammenfassung, auch für eure 00:50:10.549 --> 00:50:18.470 wertvolle Arbeit. Ich habe eine Frage zu E-ID, und zwar, wie ihr diesen Kampf 00:50:18.470 --> 00:50:22.999 gewinnen wollt, weil wir wissen ja, dass in der Schweiz die Wirtschaftslobby 00:50:22.999 --> 00:50:27.949 relativ mächtig ist, vor allem bei Abstimmungen, bei Initiativen und bei 00:50:27.949 --> 00:50:35.380 Referenten. Und die haben vor allem ein sehr starkes Framing, ein sehr, sehr, sehr 00:50:35.380 --> 00:50:42.130 starkes Argument. Das heisst erstens mal Ruedi Noser, den wir gesehen haben, sich 00:50:42.130 --> 00:50:46.079 wegen Google von Google überzeugen liess, nicht für das Leistungsschutzrecht zu 00:50:46.079 --> 00:50:51.349 stimmen, hat auch gesagt, dass ihr die digiges und CCC und alle eigentlich 00:50:51.349 --> 00:50:56.690 Lobbyarbeit für Google macht. Wenn ihr gegen dieses Gesetz seid, wenn es quasi 00:50:56.690 --> 00:51:03.310 nicht möglich ist, das die Schweiz, also quasi das Privatunternehmen, sich 00:51:03.310 --> 00:51:08.170 zusammenschließen können und Identity- Provider sind, weil sonst würde die diese 00:51:08.170 --> 00:51:12.070 Arbeit, würde diese Schnittstelle, diese Funktion von Google und Facebook und so 00:51:12.070 --> 00:51:16.772 weiter angeboten werden. Und das erzählt er an relativ vielen Podien. Das hab ich 00:51:16.772 --> 00:51:20.480 selbst auch schon erlebt, dass wir eine der mächtigsten Argumente seien. Und ich 00:51:20.480 --> 00:51:27.310 glaube, auch das zweite Argument ist, das natürlich Sie behaupten werden, dass der 00:51:27.310 --> 00:51:30.609 Staat eine wesentliche Rolle spielt. Vielleicht nicht bei der hoheitlichen 00:51:30.609 --> 00:51:37.190 Herausgabe der E-ID, sondern vor allem bei der Verifikation der Identität, das der 00:51:37.190 --> 00:51:40.940 Staat ganz stark involviert ist. Das sind, so glaub ich, die zwei Hauptargumente, wo 00:51:40.940 --> 00:51:45.269 ich mich frage: Wie habt ihr deine Strategie, wie da die Stimmbevölkerung 00:51:45.269 --> 00:51:51.380 überzeugen möchtet? Weil ich glaube, das Hauptproblem wird auch sein, dass diese 87 00:51:51.380 --> 00:51:55.650 Prozent, die gesagt haben, sie möchten eine staatliche E-ID, die dies zwar schon 00:51:55.650 --> 00:51:58.559 meinen, aber die müssen zuerst nochmal aktiviert werden. Also ich glaube auch ein 00:51:58.559 --> 00:52:03.200 weiteres Problem wird sein, dass hier vielleicht nicht so, dass die Indifferenz 00:52:03.200 --> 00:52:07.219 und Gleichgültigkeit der Wählerinnen und Wähler doch relativ groß ist bei dem 00:52:07.219 --> 00:52:12.901 Thema. Erik: Also bei dieser Frage zur E-ID geht 00:52:12.901 --> 00:52:21.440 es zunächst mal darum, meineserachtens, wozu diese E-ID verwendet werden sollen. 00:52:21.440 --> 00:52:26.520 Aus unserer Sicht ist es ganz klar: es geht um die Überführung der herkömmlichen 00:52:26.520 --> 00:52:34.750 Ausweisdokumente in die digitale Welt. Das heißt, wir sehen den Bedarf nach einer 00:52:34.750 --> 00:52:40.590 elektronischen Identifikation, oder elektronischen Ausweisdokument überall 00:52:40.590 --> 00:52:49.970 da, wo man sich ausweisen muss. Das heißt, wenn ich ein Handy-Abonnement abschließen 00:52:49.970 --> 00:52:56.000 möchte, wenn ich ein Bankkonto eröffnen möchte oder wenn ich E-governmence machen 00:52:56.000 --> 00:53:03.130 möchte. Aber es geht nicht darum, dass wir ein generelles allgemeines Login und schon 00:53:03.130 --> 00:53:09.059 gar nicht ein zentrales schaffen möchten mit der E-ID. Und das ist ein 00:53:09.059 --> 00:53:15.280 unterschiedliches Ziel zu dem, was Swiss Sign machen möchte oder was Google macht. Wir 00:53:15.280 --> 00:53:20.221 möchten mit einer E-ID keine Konkurrenz zu einem Google Login oder zu einem Facebook 00:53:20.221 --> 00:53:29.220 Login schaffen. Das können wir auch nicht mit einem schweizerischen Gesetz. Das ist 00:53:29.220 --> 00:53:33.380 der falsche Anlaufpunkt, das könnte mir vielleicht mit internationalen Standards 00:53:33.380 --> 00:53:38.190 könnte man das machen, aber nicht mit einer Gesetzgebung in der Schweiz. Dann 00:53:38.190 --> 00:53:42.920 würden sich auch Firmen außerhalb der Schweiz finden, sich nicht nach einem 00:53:42.920 --> 00:53:48.019 schweizerischen Gesetz richten. Die würden nicht eine schweizerische E-ID übernehmen, 00:53:48.019 --> 00:53:53.499 damit man sich auf ausländischen Diensten anmelden kann. Es geht hier tatsächlich 00:53:53.499 --> 00:53:59.490 darum, um diese Dienste, wo es auch wirklich eine Ausweispflicht besteht. 00:53:59.490 --> 00:54:03.690 Mik 1: Merci. Herald: Kurz die Frage an den Signal- 00:54:03.690 --> 00:54:12.640 Engel. Haben wir Internet-Fragen? Signal-Engel: Nein, aus dem Internet gab 00:54:12.640 --> 00:54:17.769 es keine Fragen. Aber es waren auch eine Personen mindestens aus der Schweiz zu 00:54:17.769 --> 00:54:21.870 hörend. Lachen Herald: Das war schön zu hören, dass so 00:54:21.870 --> 00:54:30.839 viel auch zugeschaut wird, ja. Sehr gut. Das Zielpublikum ist da. Das Mikrofon 1, 00:54:30.839 --> 00:54:34.569 steht noch jemand, bitte? Mik 1: Ja. Danke vielmals für den 00:54:34.569 --> 00:54:40.390 Vortrag. Ich habe ja auch eine Frage zur E-ID. Diesem Abstimmungskampf, der wurde so 00:54:40.390 --> 00:54:46.520 dargestellt, als wäre das ja. Wir werden das gewinnen. Ich bin, unterrichte an 00:54:46.520 --> 00:54:51.740 einer Schule und habe junge Studenten. Wenn ich so auf die Unterstützer Liste 00:54:51.740 --> 00:54:59.029 schaue, dann gibt es da Namen, die wirken eher abschreckend. Schweizer Seniorenrat, 00:54:59.029 --> 00:55:04.880 Verband für Seniorenfragen, Selbsthilfeorganisation für Senioren. Das 00:55:04.880 --> 00:55:10.259 ist nicht besonders sexy. Wie ist das Narrativ, damit wir die Jungen für dieses 00:55:10.259 --> 00:55:15.090 Anliegen gewinnen können? Was ratet ihr uns? Erik: Es gibt wahrscheinlich zwei, zwei 00:55:15.090 --> 00:55:22.670 Gruppen, diese E-ID, so wie sie jetzt verabschiedet worden ist, kritisch sehen. 00:55:22.670 --> 00:55:27.560 Das sind die eine, die eine E-ID befürworten, aber sagen, dass die 00:55:27.560 --> 00:55:34.760 Ausrichtung so falsch ist. Das ist eher so die progressivere Seite. Und dann gibt es 00:55:34.760 --> 00:55:40.690 natürlich auch sehr viele Leute, die eher die Seniorenverbände dazuzählen, die die 00:55:40.690 --> 00:55:48.729 ganze Digitalisierung eher kritisch sehen. Da eine eher ablehnende Position 00:55:48.729 --> 00:55:55.599 vertreten. Herald: Dann noch eine zweite Frage von 00:55:55.599 --> 00:56:01.110 Mikrofon 1. Mik 1: Wie weit gibt es Anregungen, das 00:56:01.110 --> 00:56:08.380 Konzept von decentralized IDs und mit dieser E-ID zu verknüpfen. Das heißt 00:56:08.380 --> 00:56:17.130 natürlich der Staat als Provider, als Zertifizierer der Identität, aber das 00:56:17.130 --> 00:56:22.740 Ganze in eine dezentralized ID Kontext einzubetten. 00:56:22.740 --> 00:56:29.010 Erik: Also dezentralisiert, das ist auch, was wir sehen würden. Was wir aber eher 00:56:29.010 --> 00:56:35.339 als Ansatz sehen würden, ist ein Ansatz, wie er auch in Deutschland gemacht wird. 00:56:35.339 --> 00:56:41.039 Dass man also dieser beglaubigte Identifikation Merkmale direkt auf die Ausweisdokumente 00:56:41.039 --> 00:56:46.319 anbringen würde, zum Beispiel auf eine Smartcard. Und dann hätte man die 00:56:46.319 --> 00:56:52.630 Herausgabe einer E-ID gleichzeitig mit der Herausgabe von einem herkömmlicher 00:56:52.630 --> 00:56:57.989 Ausweisdokumente gemacht. Außerdem müsste da keine eigene Infrastruktur machen, also 00:56:57.989 --> 00:57:02.539 keine neue zentrale Datenbank, wie sie jetzt beim Fedpol vorgesehen ist. Man 00:57:02.539 --> 00:57:08.380 könnte das an diesen Stellen. Wo jetzt die Identitätskarte hergestellt wird, könnte 00:57:08.380 --> 00:57:13.051 man auch diese Smartcard mit begläubigten Identifikationsmerkmalen bestücken. Man 00:57:13.051 --> 00:57:17.362 könnte auch ein qualifiziertes Zertifikat gleich anbringen, wo man auch 00:57:17.362 --> 00:57:22.630 elektronische Unterschriften machen könnte, damit das Teil die aktuell im 00:57:22.630 --> 00:57:30.730 vorgesehenen Verabschiedeten BGE, verab- schiedeten BGE-ID fehlt diese Möglichkeit. 00:57:30.730 --> 00:57:37.479 Und man hätte dann eigentlich auch die zentralen Infrastrukturen, diese Identity 00:57:37.479 --> 00:57:43.499 Provider, die bräuchte es mit einen solchen Ansatz nicht. Wir möchten diese eigentlich 00:57:43.499 --> 00:57:47.869 weder vom Staat noch von privaten Organisationen betrieben haben. 00:57:47.869 --> 00:57:53.110 Mik 1: Also eher in Richtung isländische e-residency. Danke 00:57:53.110 --> 00:58:00.900 Erik: Ja. lacht Herald: Gut, ich sehe soweit jetzt keine 00:58:00.900 --> 00:58:05.820 Wortmeldung mehr. Dann würde ich sagen Schließen wir den Vortrag. Vielen Dank 00:58:05.820 --> 00:58:08.531 Kire, Gantii und Pad. 00:58:08.531 --> 00:58:11.691 Applaus 00:58:11.691 --> 00:58:19.562 36c3 Abspann 00:58:19.562 --> 00:58:39.000 Untertitel erstellt von c3subtitles.de im Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!