35C3 Vorspannmusik
Herald: Der nächste Vortrag geht über
Repair-Cafés. Mal schnell so ein
Bügeleisen reparieren, wenn es kaputt ist
oder eine Stereoanlage? Also ich würde als
Erstes mal bei Youtube gucken oder
irgendwie Google anwerfen, mal schauen, ob
es da irgendeine Anleitung gibt. Aber ich
glaube so ein Repair-Café gibt es fast in
jeder Stadt mittlerweile, ist vielleicht
auch ein Anlaufpunkt, um mit so etwas da
anzukommen. Ich glaube, dass da noch viel
mehr geht, dass noch viel komplexere
Sachen repariert werden. Ich glaube, die
gehen bis zum PCB-Level, die machen
irgendwie wahrscheinlich schon irgendwie
Reballing von irgendwelchen ICs, die da
irgendwie verbaut sind. Was die alles
machen und wie das alles geht und was da
alles so passiert, das erzählt uns jetzt
Fraxinas. Ich bin schon gespannt und er
wird uns mitnehmen in die Welt der Repair-
Cafés. Ein riesen Applaus für ihn nochmal.
Applaus
Fraxinas: Okay, ich mache noch ganz kurz
meinen Bildschirmschoner aus. Ich wurde
gerade viel zu hochtrabend angekündigt,
weil wir nämlich kein PCB-Sachen fixen und
so super hochfliegende Dinge tun. Im
Prinzip ist das 90% Haushaltsgeräte, so
ein bisschen Unterhaltungselektronik, ganz
harmlos also. Wo gibt's denn das? Hier
irgendwo, eine Bildschirmsperre, so nicht
sperren. Gut, ich hoffe, der geht jetzt
hier nicht aus. Also Reparatur
-Initiativen und Maker-Szene. Man könnte
auch sagen Repair-Cafés und Hackerszene
oder wie auch immer. Wie können wir besser
zusammenarbeiten. Nennen wir es einfach
mal so. Ich würde sagen, ich fang an mit
einem kleinen Wort darüber, was ich so bin
und mache und tue. Kurze Einleitung, was
ist die Repair-Szene, wie ist die
entstanden, kurze Fotostrecke, wie läuft
es bei uns in Aschaffenburg exemplarisch
so ab. Und was leite ich für Vorteile für
die beiden Parteien daraus ab. Wer aus dem
Chaos ist schon dabei? Exemplarisch zwei
Beispiele herausgepickt und dann ein
bisschen so ein Appell: Was können wir
tun, was sollen wir tun? Fangen wir mal
hier wieder an. Also ich bin Andreas
Frisch alias Fraxinas alias Repairfox,
wenn ich Aktivismus betreibe in der
Öffentlichkeit. Bin Elektroingenieur aus
Aschaffenburg, mach eigentlich Software-
Entwicklung bei einem Start-Up in Köln,
mit so Cloud-Video-Gedöns, und habe 2014
das Repair-Café in Aschaffenburg
mitgegründet. Ich gebe im ARD-Buffet live
alle zwei Monate jetzt Reparaturtipps für
Hausfrauen und Rentner/innen zu diversen
Themen und bin auch seit 2016 in einem
Makerspace Chaostreff Schaffenburg e.V..
Gut, es hat jemand mal diesen Satz
gesprochen: Irgendwo ist jeder Hacker...
jeder hat so seine Tricks im Alltag mit
der Technik umzugehen. Und das war dieses
hier:
Video: Jeder hat so seine Tricks im Alltag
mit der Technik umzugehen. Es gibt tausend
Kleinigkeiten im Alltag, wo es wichtig ist
mit Technik möglichst effektiv und ohne
Angst und einfach sicher umzugehen.
F: Ja, das ist unser Wau Holland und der
hat es eigentlich auf den Punkt gebracht.
Was ich auch unter Hacken verstehe, ist
nicht nur, auf die Tastatur einzuklimpern
und Software zu schreiben, sondern es ist
tatsächlich, seinen Alltag zu bewältigen.
Wie komme ich mit Dingen, mit ganz
einfachen Geräten, mit weiß der Geier, mit
Textilien, wenn es sein muss, klar? Wie
kann ich die hacken, wie kann ich sie
reparieren? Wie kann ich sie richtig,
anders, besser oder origineller bedienen?
Das ist eigentlich, wie ich finde, was dem
Hackertum von Anfang an im Prinzip, das
hat er '84 so gesagt, innewohnt. Deswegen,
denke ich, dass wir uns beim Repair-Café
entsprechend beteiligen sollten. Jetzt mal
gucken, ich drücke mal hier. Gut, also
Repair-Café-Bewegung. Also früher brauchte
man keine Repair-Café-Bewegung, da hat der
Schmied im Dorf alles repariert vom VW-
Käfer bis zum Pferde-Beschlagen oder was
auch immer. Die Leute haben nicht alles
einfach so weggeworfen. Aber inzwischen
sind wir ja angelangt in einer Ex-und-
Hopp-Gesellschaft, wo Produkte quasi für
die Halde schon produziert werden. Es hat
sich im Jahre 2009 eine, ich glaube,
Umwelt-Journalistin in Holland mal
Gedanken gemacht und das Ganze sozusagen
auf ein Fundament gestellt. Hat einen
Namen kreiert, ein wunderschönes Logo
kreiert und das so im Prinzip als Konzept
mehr oder weniger zur Verfügung gestellt.
Das kann man sich also runterladen für
einen Obolus und konnte dann dieses
Repair-Café-Logo benutzen, den Namen
benutzen, auch in Deutschland und im
europäischen Ausland. Es gab ein Starter-
Set sozusagen mit dem man Presse-
Anschreiben bekommen hat und Plakate zum
Aufhängen, Formulare für die
Benutzerhausordnung und solche Sachen. Mit
denen konnte man quasi im Prinzip schon
loslegen und eigene solche Reparatur-Cafés
gründen. Das ist dann 2011, 2012, 2013 in
Deutschland langsam richtig aufgekommen,
da gab es dann so die ersten. In
Deutschland hat diese, ich sage mal,
Organisation dieser Reparatur-Cafés die
Anstiftung übernommen, mit Sitz in
München, auch eine Stiftung, eine
gemeinnützige. Und die stellt auch im
Internet unter der Plattform Reparatur-
Initiativen.de eine riesige Liste mit, im
Prinzip fast allen deutschen, ein paar
österreichische und schweizer sind auch
dabei, Repair-Cafés eben zur Verfügung, wo
auch die Initiativen alle ihre Termine
eintragen können. Und da machen auch sehr
viele mit. Das sind Stand heute 699 Stück
gewesen. Die sind natürlich nicht mehr
alle aktiv. Aber ich denke mal, so der
Großteil ist doch tatsächlich dort erstens
angemeldet und zweitens auch der
angemeldeten noch am Schaffen dort. Was
das Netzwerk der Reparatur-Initiativen
auch macht, ist genau wie die Stichting
Repair-Café, eine Unterstützung bei der
Gründung von neuen Reparatur-Initiativen.
Da gibt es also eine riesen Liste mit
Dokumenten, mit Ansprechpartnern, mit
Reparatur-Initiativen, die eine
Patenschaft für Neugründungen übernehmen
und einen da unterstützen. Und es gibt
auch ähnlich wie unsere Chaos-Events,
natürlich im viel kleineren Rahmen, so
Netzwerktreffen, wo sich einfach entweder
regional oder deutschlandweit verschiedene
Reparatur-Initiativen treffen, austauschen
können. Dann gibt es noch den Runden Tisch
Reparatur. Das bezeichne ich so ein
bisschen als den politischen Zweig der
Reparatur-Bewegung. Dort wird also
tatsächlich Lobbyarbeit betrieben. Da
sitzen neben den Reparatur-Initiativen
auch Umweltverbände mit drin und auch die
Industrie, die reparierende und die
produzierende, und Wissenschaftler und der
Verbraucherschutz. Die Forderungen sind da
zum Beispiel, dass einfach zum Beispiel
Ersatzteile zur Verfügung gestellt werden
müssen. Das es eben gesetzlich
verpflichtend wird, dass nicht die Firma
Apple beispielsweise ihre Finger auf die
komplette Ersatzteil-Versorgungskette
hält. Sondern, dass freie Werkstätten,
dass Repair-Cafés, dass Privatleute an
Bauteile drankommen, wenn sie ihren Kram
selber reparieren wollen. Oder wenn die
Sachen nicht mehr verfügbar sind, bei
einfacheren Bauteilen können wir ja auch
zum Beispiel mithilfe des 3D-Drucks
Zahnräder, Verschleißteile selber
anfertigen. Dafür bräuchten wir aber im
Normalfall eben die Zeichnungen. Oder wir
bräuchten Diagnose -Tools bei digitalen
Geräten. Die Reverse Engineers wissen wie
schwierig es manchmal ist, da an die
entsprechenden Sachen ranzukommen. Und was
natürlich von der Reparaturwirtschaft
gefordert wird, was zum Beispiel in
Schweden schon Realität ist: Ein
reduzierter Mehrwertsteuersatz auf
Reparaturen würde natürlich die ganze
Sache für den Verbraucher sehr viel
attraktiver machen. Weil im Moment ist es
ja ganz häufig so, dass sich Reparaturen
von Anfang an einfach wirtschaftlich gar
nicht lohnen. Das ist sehr schade. Gut,
jetzt mal so zu einem ganz exemplarisch
typischen Ablauf bei uns im
Aschaffenburger Repair-Café. Wir haben
übrigens auch mit diesem tollen
verschnörkelten Logo gestartet und letztes
Jahr haben wir uns dann ein eigenes
unabhängiges Logo gegeben und auch diesen
Spruch: Zusammen bekommen wir das wieder
hin. Dann fange ich mal an mit unserer
Tafel mit Laufzetteln. Die meisten
Initiativen machen das so oder so ähnlich,
dass die Gäste, die Betonung liegt auf
Gäste oder Besucher, also wir haben keine
Kunden, sondern wir haben eben Gäste, ein
Formular ausfüllen, wo sie mit ihrem Namen
und ihrer Unterschrift erst einmal die
Hausordnung anerkennen. Wo dann z.B. drin
steht, dass wenn es jetzt beim Reparatur-
Versuch endgültig kaputt geht, ist es halt
Pech. Solche Dinge, ja auch so ein
bisschen als rechtliche Absicherung und
ganz wichtig natürlich die Fehler-
Beschreibung, kaputt, geht nicht, oder
sowas. Also wir versuchen das dann schon
am Empfang möglichst gut zu beschreiben,
damit der entsprechende Reparateur, der
sich dann, die Dinger hängen nummeriert
sequentiell an der Tafel. Die Reparateure
nehmen die sich dann runter, gucken dann,
was sagt ihnen zu oder was trauen sie sich
zu. Nehmen sie sich von der Tafel und
rufen dann eben den Gast auf und
reparieren das mit ihm zusammen,
optimalerweise. Also die Idee ist
eigentlich, wir machen eine Hilfe zur
Selbsthilfe. Wir leiten im Optimalfall den
Gast nur an, reichen dem das richtige
Werkzeug, geben dem Tipps. Meistens ist es
so, dass der Reparateur dann im Endeffekt
das meiste macht. Aber oftmals ist es dann
tatsächlich so, dass die Gäste durchaus
etwas schrauben wollen oder mit gucken,
wie kriege ich das blöde Ding überhaupt
auf? Und es hat natürlich jeder Reparateur
so seine Spezial-Sachen, die er kann, die
er nicht kann. Es kann nicht jeder ein
Röhrenradio reparieren, ist klar. Es gibt
verschiedene Gewerke von vornherein, zum
Beispiel Textilien. Und danach wird es
dann halt ein bisschen aufgeteilt. Die
Reparateure und Reparateurinnen bringen im
Normalfall ihr eigenes Werkzeug mit. Die
Sachen, mit denen sie am besten arbeiten
können, haben ihr Köfferchen dabei, ihre
Messgeräte, ihre Nähmaschine, ihren Leim
und ihre Schraubzwingen oder was auch
immer. Und es teilt sich dann auf, auf
verschiedene Stationen wo die Gäste
hingeschickt werden oder hingehen können,
je nach Beschaffenheit des Artikels. Das
Ganze heißt ja Repair-Café oftmals.
In Leipzig gibt's zum Beispiel ein Café kaputt
oder manche haben auch gar nichts mit Café
drinnen oder Reparier-Bar gibts als Namen.
Meistens ist irgendwas gastronomisches im
Namen und das lässt natürlich auch schon
darauf schließen, dass da die Besucher
verköstigt werden. Der Standard ist
Kuchen, Kaffee. Hier waren wir in einem
Rotkreuz-Stadtteilzentrum in Aschaffenburg
da haben die Damen türkische Speisen
zubereitet. Manchmal haben wir auch warmes
Essen, und es wird sehr gerne angenommen,
auf Spenden-Basis dann. Oftmals bringen
auch Gäste selber Sachen mit, gibt's auch.
Also dann halt so im Tausch gegen die
Reparatur bringen sie einen Kuchen mit.
Was wir auch machen sind Fahrrad-
Reparaturen. Das ist jetzt draußen vorm
Repair-Café, da hat der ADFC ein Pavillon
aufgestellt und da werden eben so
kleinere, ich sage jetzt mal
Instandhaltungsarbeiten gemacht. Was wir
versuchen ist immer, nicht in Konkurrenz
zu treten mit den Profis, die davon leben.
Die Fahrradwerkstatt um die Ecke soll
also, für die wollen wir keine Konkurrenz
sein, sondern wir schicken tatsächlich die
Leute mit ihren Ersatzteilen die sie dann
brauchen natürlich dorthin. Die sollen sie
dort kaufen, wenn es irgendwelche
komplizierteren Sachen sind, sollen sie es
auch dort machen lassen. Das Gleiche gilt
für komplizierte Reparaturen an
Stereoanlagen oder sowas an Liebhaber-
Stücken die den Rahmen von einem Repair-
Café sprengen würden. Das ist ganz wichtig
dass wir es uns da nicht verscherzen mit
den Profi-Werkstätten. Textilien flicken
und nähen ist ein ganz großer Punkt. Da
haben unsere Näh-Feen immer Spaß dabei,
das den Leuten zu zeigen. Die machen das
dann auch ganz gerne selber, ihre Hosen zu
kürzen und ihre Sachen zu flicken und zu
stopfen und zu besäumen und was auch
immer.
Das ist also was mit dem ich mich überhaupt
nicht auskenne,
wird aber sehr gerne angenommen.
Textilien. Hier sieht man jetzt so bei uns
im Jugendzentrum in Aschaffenburg oder in
einem - JUKUZ - die verschiedenen Repair-
Stationen. Also, das ist jetzt
hauptsächlich Elektro-Sachen, an mehreren
Arbeitsplätzen wird da, vorne links ist
Kleidung, rechts Elektro-Mechanik-Sachen,
wird dann halt so aufgeteilt. Da sitzen
die Reparteure neben den Gästen und man
kann die eigentlich kaum
auseinanderhalten. Alle reparieren
fröhlich durcheinander. Hier ist der
Oberbürgermeister von Aschaffenburg und
ich mit doch kurzen Haaren 2014, repariert
gerade die Küchenmaschine seiner Frau.
Gelächter Es ist also auch immer
zumindest in der Anfangsphase
öffentlichkeitswirksam. Es kommen wichtige
Leute und die Zeitung vorbei und man kann
damit ein bisschen PR betreiben. Hier
haben wir jetzt ich glaube einen CD-Player
offen und da ist es natürlich ein
Glücksspiel ob man dann den Fehler findet.
Wenn man jetzt anfängt da irgendwelche
Leitungen mit dem Logic Analyzer zu
überprüfen, dann weiß man, das geht jetzt
eigentlich zu weit und sprengt den Rahmen.
Und das kann man vielleicht aus Spaß mal
machen, wenn nicht viele Besucher da sind.
Aber ansonsten versorgt man dann doch
lieber fünf Leute mit einem Toaster, einem
Mixer und einer Lampe anstatt dass man
fünf Stunden an einem 20 Euro CD-Player
herum repariert. Die "Synergien", dieses
tolle Modewort. Was sind die Vorteile für
das Repair-Café wenn sie mit einem
Hackerspace oder mit einem Makerspace
zusammenarbeiten dürfen? Oftmals sind
Reparatur-Initiativen ein bisschen, ich
sage mal Rentner-Clubs. Gilt nicht für
alle. Es gibt absolut Ausnahmen, aber man
sieht schon dass es häufig eben Rentner sind,
die Zeit haben und die Spaß daran haben
den Leuten ihre Sachen zu reparieren. Und
denen fehlt so ein bisschen das junge
Blut. Das merkt man schon. Und das ist ja,
wenn es irgendwo ist hier, weil wenn man
sich mal umguckt, das Alter ist ja 0.
Eindeutig. Das Einstiegsalter hier ist ja
alles da und der Nachwuchs ist wirklich
die geringste Sorge die die Hackerszene
hat. Fachleute, klar gibts hier super
Ingenieure, Techniker, alles da. Brauchen
wir gar nicht weiter darüber zu
debattieren. Und was natürlich super ist,
in den Hackerspaces gibt es oftmals super
coole Ausstattung, nicht nur Messgeräte,
Scopes, was auch immer, sondern auch die
coolen neuen Rapid Prototyping Geräte,
3D-Drucker, Lasercutter und so weiter.
Also 3D-gedruckte Ersatzteile haben wir
auch schon eingesetzt im Repair-Café, da
ist natürlich das Problem immer, die
erstmal zu konstruieren. Das ist ein
riesen Zeitaufwand. Lasercutter, CNC-Fräse
haben wir jetzt noch nicht wirklich zum
Einsatz gebracht. Hängt natürlich auch
immer davon ab dass die Leute sich
entsprechend damit auskennen.
Und Räumlichkeiten, viele Hackers haben
natürlich ihre eigenen dedizierten
Räumlichkeiten, viele Repair-Cafés oder
Reparatur-Initiativen nicht. Auch das
Aschaffenburger Repair-Café nicht. Wir
wandern nomadisch von einem Stadtteil- und
Jugendzentrum und kirchlichen Zentrum ins
Nächste in den verschiedenen Quartieren,
um dort auch das entsprechende Publikum
was dort frequentiert, abdecken zu können
und um den Besuchern zu ermöglichen dass
sie möglichst fußläufig und schnell
dorthin kommen mit ihrem Kram. Was
natürlich auch gut ist, aber Nachteile mit
sich bringt, dass die Leute ihren eigenen
Kram mitbringen müssen, ihre Werkzeuge
selber mitbringen können. Wir können die
nicht irgendwo in einem Ort lassen. Im
Makerspace allerdings doch. Weil das ist
ja eben genau dieser Ort zum Schaffen, zum
Reparieren, zum Basteln. Manche Repair-
Café oder Hackerspaces oder Makerspaces
haben ja auch eine offene Werkstatt mit
dabei. Es gibt ja auch den Verband Offene
Werkstätten und das ist dann natürlich in
dem Fall optimal wenn ein Repair-Café in
so einer Räumlichkeit gastieren kann. Das
ist bei uns in Aschaffenburg einmal im
Jahr der Fall, dass wir auch Station
machen bei uns im Makerspace. Müssen wir
immer ein bisschen umräumen dafür, weil es
leider etwas eng ist. Ansonsten könnten
wir das auch noch öfter machen. Die
Vorteile für uns als Maker, als Hacker
sind, ich habe es schon gesagt: Wir machen
damit gute PR. Wir zeigen
gesellschaftliches Engagement. Ich habe so
einen ähnlichen Vortrag schon mal gehalten
bei Netzwerktreffen von den Reparatur-
Initiativen und dort bestand der Großteil
darin erstmal Ressentiments gegen die
Hackerszene abzubauen. Ich habe den auch
eingelitten mit dem Zitat von Wau, und die
so "Oh Gott nee, ich bin kein Hacker, ich
reparier bloß", die wollen keine Hacker
sein. Das ist schade, weil die Leute Angst
vor Hackern haben (lacht). Aber wenn wir so Zeug
machen, wenn wir den Leuten in
Hintertupfingen ihre Toaster reparieren
und sagen, "Wir sind Hacker und wir haben
eure Toaster gehackt", dann sehen die,
dass hacken gar nicht so schlimm ist. Ist
also eine coole Sache. Und natürlich, wir
wissen unser Planet geht am Stock und wir
müssen was für den Umweltschutz tun. Was
wir damit natürlich machen. Also jedes Gerät
was nicht weggeschmissen wird, ist
nachhaltig, das ist klar. Recycling ist
eigentlich Scheiße, weil das heißt, dass
wir was wegschmeißen und nur noch die
Rohstoffe verwerten. Wenn wir ein Gerät
reparieren, müssen wir es nicht
wegschmeißen und nicht nur Rohstoffe
verwerten. Je länger was läuft und
funktioniert, desto besser.
Mitgliederwerbung ist auch cool, ich zum
Beispiel wurde geworben beim Repair-Café,
ich war ja zuerst im Repair-Café und
danach erst im Makerspace. Also da kamen
Jungs von dort, von dem gerade frisch
gegründeten Aschaffenburger Makerspace ins
Repair-Café. Ich hätte niemals in Erwägung
gezogen, dass es in so einem Nest
überhaupt jemals einen Makerspace geben
würde. Deswegen habe ich auch nicht aktiv
danach gesucht. Aber die kamen ins Repair-
Café und wir haben auf die Art und Weise
bestimmt vier oder fünf Leute angeworben,
mindestens drei. lachen Reparatur Praxis lernen
und anwenden. Wir sind vielleicht
irgendwie Master of Engineering oder
sowas. Kopf ist voll mit Dijkstra und Maxwell.
Aber deswegen können wir vielleicht trotzdem
noch keinen Staubsauger reparieren oder
wissen noch nicht mal wieder aufgeht ist also
auch toll wenn man so ein bisschen Praxis
lernt. Honorable mention, Das Sustainable
Design Center hat eine Broschüre zum Thema
3D Reparatur herausgegeben. Berühmtes
Beispiel die Scheiß Nylon Zahnräder in den
Küchenrührgeräten, die kaputt gehen, lassen
sich wunderbar nachdrucken. Schaut da
mal rein. Gut jetzt hab ich mal in diese 699
Adressen aus Reparatur Initiativen rein
geguckt und hab das mit der neu maschinell
lesbaren Liste der ERFAs & Chaostreffs aus dem
Doku Wiki verglichen und hab dabei das
erschreckende Ergebnis bekommen dass nur
diese fünf Initiativen mit Maker Spaces
zusammenfallen. Das ist wirklich bizarr
wenig. Es gibt mit Sicherheit noch einen
ganzen Haufen mehr bei denen die Adresse
nicht übereinstimmt. Dazu gehört
beispielsweise auch Schaffenburg und das
Repair-Café Aschaffenburg weil die
offizielle Adresse des Repair-Cafés das
Jugendzentrum ist und nicht der Space. Das
gibt bestimmt noch eine ganze Reihe von
anderen Kandidaten zum Beispiel auch bei
der Dezentrale. Da habe ich gerade mit
einem gesprochen. Vorhin erst, ist auch in der
neuesten Datenschleuder drin dass die ein
Repair-Café unter dem Namen Technique
Sprechstunde betreiben. Aber die haben eben
keinen aktuellen Eintrag in Reparatur-
Initiativen.de und deswegen sind sie aus
der Liste gefallen. Was mir aber
aufgefallen ist dass ganz viele Städte in
denen ein Repair-Café existiert, kein
Chaostreff existiert. Und umgekehrt. Da
ist es nicht nur so dass die Straße nicht
übereinstimmt. Es gibt tatsächlich in
dieser Stadt nur das Eine oder das Andere.
Und da könnte man auf jeden Fall
zusammenarbeiten. In Österreich gibt es
Otelo und die machen bis ins kleinste Nest
coole Dinge so Hackerspace mäßig auch mit
Kinder-Technik Bildung und Repair-Cafés.
War gestern einer bei uns an der Assembly
und hat mir davon erzählt aus Gmunden ganz
ganz tolle Sache da gibts einen Haufen von
diesen Dingern das ist so ein richtiges
Netzwerk. Okay jetzt zwei Beispiele: Jena
hat genau wie Aschaffenburg auch seit 2014 ein
Repair-Café und da waren in der Gründungs
Initiative, dass über eine Facebook-Gruppe ins
Leben gerufen von der lieben "oder" eben
mehrere Leute aus dem Hackerspace mit
dabei oder aus dem Hack-Space. Und so kam
es dass tatsächlich der Hackspace Jena die
offizielle Melde-Adresse der Reperatur-
Initiative in Jena geworden ist und dass
die auch dort ihre Plena abhalten und ganz
ganz viel öffentliche Förderung abgreifen
auf die Art und Weise. Die allerdings dort
nicht reparieren weil er wohl zu klein ist
sondern die machen es genau wie wir, die
wechseln eben die Örtlichkeiten. Was sie
gerade machen ist einen 12 Meter Linienbus
zu einer mobilen Werkstatt umbauen. Das
könnt ihr euch gerne mal angucken. Die
Fotostrecke ist echt cool. Gut ich habe
auch ein Negativbeispiel gefunden. Der
Schinken hat mir erzählt dass die nach dem
zweiten Versuch das Ganze im Backspace
wieder eingestellt haben weil die Leute da
ganz komisch aufgetreten sind. Also die ich sage
jetzt extra Kunden, die sich so vorkam wie
Ihr habt uns zu bedienen und unseren
Scheiß jetzt zu fixen, wenn wir damit
ankommen und darauf hatten die natürlich
alle keinen Bock. Wir haben eigentlich
alle keinen Bock irgendwelche blöden
Windows Kisten zu fixen oder sowas und
dann schon gar nicht während des Open
Spaces oderso. Ich weiß nicht was da
schiefgegangen ist aber eine Sache die
ganz wichtig ist, ist vorher klar zu
kommunizieren dass diese Repair-Cafés
nichts mit dem normalen Space Betrieb zu
tun haben, sondern halt dedizierte Termine
sind und auch nur dann die Leute ihren
Kram abladen und auch nicht abladen
sondern mitreparieren sollen. Und ganz
wichtig ist, habt irgendwas in der
Hinterhand wo ihr die Leute hinschicken
könnt also in Aschaffenburg haben wir man
so eine Coworking Location in der
Fußgängerzone. Der sitzt da zu den
normalen Bürozeiten und da kann man die
Leute mit ihrer verkorksten Windows
Installation hinschicken. Und neulich hat
mir eine Frau gesagt wie dankbar sie über
den Tipp war und ob sie nicht von dem
Flyer bei uns auslegen darf. Ja okay.
Warum auch nicht. Das Gleiche gilt für
Radio, Fernsehen ja auch Waschmaschinen
Betriebe. Gut "Tuwat!" macht mit bei einer
Reparatur Initiative! Schaut nach: Wann
ist die Nächste? Wo ist die Nächste? Auf
Reparatur-Initiativen.de kann man suchen.
Schaut einfach mal vorbei, nehmt
vielleicht gleich euer Messgerät und euren
Schraubendreher mit. Bei den Meisten kann
man nämlich einfach so mitmachen. Schnappt
euch einen Toaster und probiert mal ein
bisschen dran rum zu reparieren oder
schnappt euch ein Notebook und helft den
Besuchern dabei ihre Software drauf zu
machen oder was auch immer. Oder einen
einen Lüfter zu säubern oder wenn ihr
schon Aktiv seid in einem Space, dann
überlegt euch mal ob ihr vielleicht so
eine Art Reparatur- / Technik- Sprechstunde
oder wie auch immer anbieten möchtet bei
euch. Redet mal drüber in euren
Versammlungen, ist eine feine Sache mit
super Außenwirkung. Oder geht gleich her
und lest euch mal diese Gründungsseiten
durch auf Repair-Café.org oder noch besser
auf Reparatur-Initiativen.de. Sucht euch
einen Haufen Mitstreiter so viele wie ihr
kriegen könnt weil Alleine machts keinen
Spaß. Holt euch die Gründungsberatung und
dann könnt ihr loslegen vor allem wenn ihr
irgendwo seid wo ihr denkt oder merkt hier
fehlt sowas. Der Bedarf ist überall da.
Der ist wirklich überall da und da könnt
ihr eigentlich wirklich Gutes erreichen.
Jetzt bei den allgemeinen Basteleien, die
in den Spaces so vorangehen, wird ja gerne
mal sehr gerne mal sehr viel in Fernost
bestellt, bei Aliexpress und so hüstelt.
Versucht doch erst mal die Legacy Hardware
auszuschlachten weiter zu benutzen
irgendwelche coolen kreativen Dinge draus
zu machen. Vielleicht könnt ihr bei
Kinderprojekten gleich so ein bisschen
drauf die ganze Sache auslegen dass wir ja
mit einem Lötkolben auch Dinge reparieren
können und vielleicht nicht nur wegwerf
Knopfzellen einlöten. Hardware Hacking ist
klar, wir können wunderbar Upcyceln. Wir
können aus kaputten Hoverboards nicht
kaputte # sehr schnell fahrende Bobbycars
bauen. Das ist natürlich das was das
Makerherz höher schlagen lässt. Ich weiß
nicht ob die wirklich kaputt waren, aber
vermutlich. lachen Es gab eine Konferenz
erstmalig dieses Jahr im November die
hiess Bits & Bäume supercooler Name. Ich
weiß nicht wer sich den ausgedacht hat.
Die Constanze war da und noch ein paar
Menschen vom CCC und haben da Dinge
erzählt zum Thema Digitalisierung und
Nachhaltigkeit und wie das Ganze unter
einen Hut gebracht werden kann. Ich war
leider nicht dort. Vielleicht gibt es die
nächstes Jahr nochmal. Dann gibt es im CCC
die R5 oder wie auch immer das ist aus der
Tuwat Arbeitsgruppe im März Ressourcen und
Recycling hervorgegangen. Wir haben uns
jetzt auch vorhin nochmal getroffen mit
drei Leuten bei mir an der Assemblée und
haben da so ein paar Ideen gebrainstormed.
Was können wir im CCC machen, um diese
ganze hauptsächlich mal Repair Geschichte
voranzubringen. Wir finden mit Sicherheit
wenn wir lange genug suchen auch noch die
anderen Maker und Hackerspaces und
Chaostreffs und R5 die schon Repair-Cafés
oder Reparatur-Initiativen am Laufen
haben. Und vielleicht können wir die mal
irgendwie auflisten und vernetzen und dann
auch so eine Art HowTo oder Leitfaden ins
Leben rufen, wie man im Chaos seine eigene
Reparatur-Initiative gründen kann. Da
gibt's was im Doku Wiki, wer da drin ist
und einen Channel im Rocketch
at. Macht mit! Gut. Habt ihr Fragen?
Applaus
Herald: Ja, erstmal herzlichen Dank. Wir
haben noch ein bisschen Zeit für Q&A, für
ein paar Fragen. Wer Lust hat, an die
Mikrofone. Mikrofon Nummer eins. Mikrofon
Nummer 1: Du sagtest zwischendurch ein
paar Mal, für Leute etwas reparieren
zumindest aus Reparatur-Initiativen in
Leipzig kenne ich es eher dass man Leuten
dabei hilft ihre eigenen Dinge zu
reparieren. Wir versuchen tatsächlich da
sehr konsequent zu sein und die Leute das
tatsächlich selbst machen zu lassen. Wir
stellen dort Support im Sinne von: Wie
sucht man sich oder tendenziell suchen wir
auch Datenblätter raus, oder so weil es
jetzt sehr speziell ist aber die
tatsächliche Reparatur muss jeder selbst
machen. Wie wir das bei anderen gehandelt?
Gibt es Vor-oder Nachteile wenn man das
anders handelt als wir das meist machen.
Fraxinas: Also, im Prinzip ist das Konzept
meistens wie du sagtest Hilfe zur
Selbsthilfe. In der Praxis ist es aber
meistens so dass dadurch die Sache so
langsam ist, dass wir den Berg an Geräten
nicht mehr fertig kriegen. Wir haben
manchmal bis zu 80 Nummern an der Tafel
und wir versuchen das dann natürlich schon
so schnell wie es geht hinzukriegen. Und
im Normalfall läuft darauf hinaus dass der
Reperateur das Meiste macht und der Gast
eben mit dabei ist und meistens auch sehr
aufmerksam mit dabei ist. Manchmal hat man
da natürlich eine Oma die absolut keine
Ahnung von Technik hat und einfach nur
mehr so das gesellschaftliche, ja und dann
halt den Kuchen und den Kaffee
währenddessen erleben möchte.
Zuschauer spricht unverständlich
Herald: Entschuldigung, geh mal bitte zum
Mikrofon wenn Du eine Frage hast.
Fraxinas: Ich kann auch die Frage kurz
wiederholen, das war einfach: Wie viele
Termine sind es. Das ist total
unterschiedlich. Es gibt Reparatur-
Initiativen die machen das jede Woche. Es
gibt sogar. Ja es gibt sogar welche die
sind angeschlossen an irgendwelche
Erwerbslosen Kaffees oder so. Die machen
das im Prinzip sogar jeden Tag. Es gibt
welche die machen das einmal und nie
wieder. Wir machen das jetzt so sieben Mal
letztes Jahr, 2019 machen wir das neun
Mal, also so ungefähr alle sechs Wochen um
den Dreh.
Herald: Gut, so jetzt nehmen wir Mikrofon
Nummer eins, bitte geh nah dran an das
Mikro.
Mikrofon Nummer eins:Ja ok, hi. Mich würde
interessieren wie du da rangehst wenn Du
etwas reparieren musst. Bei mir selber bei
meinen eigenen Sachen bin relativ
experimentell und probier einfach mal rum
und nimm in Kauf dass es kaputt geht. Du
meintest ja schon, dass ihr das schon so
abgesichert habt. Aber macht ja keinen
Spaß wenn die Hälfte der Sachen kaputt
geht. Also sagst Du dann einfach: Okay
aber weiß ich nicht, kann ich nicht, oder
probierst trotzdem einfach erstmal rum?
Fraxinas: Du hast gerade eine Quote
genannt, die Hälfte der Sachen. Da sind
wir jetzt auch schon ungefähr bei der
Erfolgsquote. Also die Hälfte der Sachen
ist ungefähr das was wir reparieren
können. Der Rest ist dann endgültig
kaputt. Manchmal ist es auch mehr, 60-70
prozent. Oftmals kommen auch die Leute mit
Sachen die wirklich so kaputt sind dass es
sich eigentlich nur noch die Absolution
holen wollen, ja bitte du darfst es
wegschmeißen und brauchst kein schlechtes
Gefühl dabei zu haben. Ansonsten ist es
klar Reparatur ist oftmals Herumprobieren
herumexperimentieren. Gerade wenn man so
verschiedene, diverse Sachen auf dem Tisch
hat die man vorher noch nie gesehen hat
also keine Ahnung irgendwelche
Ondulieröfen oder elektrische
Massagesessel oder son Kram, da kann man
nur experimentieren. Ist klar. Ansonsten,
Eingangs wurde es erwähnt, ich glaube Du
hast es gesagt, ich würde erstmal Youtube-
Videos gucken. Vielleicht hat jemand schon
mal das Teil repariert. Das machen wir
auch. Oftmals schon mal allein dafür, wo
sind die Clipse? Wo geht das Ding auf?
Lacht Also das machen wir.
Herald: Ok, Ich sehe keine weiteren
Fragen. Dann Herzlichen Dank
nochmals.Großer Applaus.
Fraxinas: Da sind noch zwei, kriegen wir
die noch?
Herald: Ja die kriegen wir noch. Geht an
die Mikrofone, Mikrofon Nummer 2 bitte.
Mikrofon Nummer 2: Ich glaube die waren
zuerst
Herald: Joah, wir nehmen Mikrofon Nummer 2
Mikrofon Nummer 2: Ok, Danke. Also meine
Frage ist, ich überlege, ich bin auch ein
bisschen handlich begabt, und überlege mir
soetwas anzufangen mit meinen Freunden und
so, aber wenn man so etwas für die
Öffentlichkeit macht, wie ist es mit der
Haftung? Wenn man etwas kaputt macht? Oder
wenn dann jemandem hinterher sagt, ah das
ist doch ein MacBook Pro und jetzt ist
kaputt.
Fraxinas: Also die meisten sichern sich da
gegen diese Regressansprüche ab mit dem
Kleingedruckten auf der Rückseite das
Anmeldeformulares. Also bei uns steht auch
drin dass wir keine Haftung übernehmen
wenn es beim Reparaturversuch kaputt geht.
Anders sieht es aus wenn wir zum Beispiel
Personenschäden verursachen würden durch
unsachgemäße Reparaturen. Da ist zum Glück
mir deutschlandweit noch kein Fall bekannt
wo irgendjemand zu Schaden gekommen wäre.
Zum Glück. Aber was es aber gibt, auch von
der Stiftung eine Haftpflichtversicherung
die diese Reparatur-Initiativen für 150
Euro im Jahr oder so abschließen können.
Und dann sind eben alle Reparateure dort
abgesichert gegen solche Schäden die
passieren könnten. Bei unsachgemäßen
Reparaturen. Man sollte natürlich
größtmögliche Sorgfalt waren. Viele
Reparatur-Initiativen machen auch VDE
Ausgangsprüfung ganz offiziell. Wir sagen:
Wir sind kein Reparaturbetrieb und
deswegen müssen wir keine Ausgangsprüfung
machen. Das ist so wie eine Heimreparatur.
Da ist es auch nicht nötig, wenn man das
mit der entsprechenden Sorgfalt macht.
Dann habe ich da auch kein schlechtes
Gefühl dabei.
Herald: Mikrofon Nummer eins jetzt.
Mikrofon Nummer eins: Was macht ihr mit
den Dingen die einfach endgültig kaputt
sind. Verweist ihr dann die Leute zurück,
also gebt ihr die Sachen dann zurück,
damit die sie dann in die Werkstatt
bringen oder behaltet ihr das selber zum
Endsorgen oder nutzt das dann als
Werkstoff, als Ersatzteillager.
Fraxinas: Ja, sowohl als auch. Die Leute
müssen unterschreiben dass sie ihren
Schrott wenn er denn Schrott ist wieder
selber entsorgen. Allerdings machen wir ja
auch schon mal so Sachen wie, hier ist ein
verschmortes Kabel, da ist ein kaputtes
irreparabeles Gerät mit einem nicht
verschmorten Kabel, verheiraten die beiden
Sachen unmittelbar miteinander und haben
dann zumindest der einen Person geholfen.
Was wir auch schon mal hatten war ein
Experiment letztes Jahr im Juni, das haben
wir Sperrmüllfest genannt. Da konnten die
Leute ihren Kram abladen im Hof vom
Jugendzentrum. Im Prinzip ihren Sperrmüll,
Geräte, alles Mögliche, kaputte Möbel und
andere Leute konnten sich aus dem
Schrotthaufen was raussuchen und es dann
im Repair-Café gleichreparieren und dann
wieder mitnehmen. Und der Rest wurde von
den Stadtwerken entsorgt. Das wurde gut
angenommen wir, machen es dieses Jahr
wieder.
Applaus
Herald: Super! Haben wir noch Fragen
jetzt? Dann Mikrofon Nummer 1 nochmal
bitte.
Mikrofon Nummer 1: Ja, ich hätte sozusagen
noch ein Follow up zur ersten Frage. Es
ginge ja ein bisschen darum ob die Leute
das selber machen oder ob ihnen halt
geholfen wird. Und da ich selber auch mit
so Reparatur-Cafés ein bisschen zu tun
habe, taucht bei uns die Frage sehr oft
auf. Was eigentlich der Anspruch ist
nämlich ob wir nachhaltig Geräte weiter
nutzen wollen, oder ob wir Leuten die
Fähigkeit geben wollen Dinge zu
reparieren. Das war immer ein wichtiger
Punkt um sich mit auseinanderzusetzen und
hier schien es zu heißen, es geht
hauptsächlich darum die Geräte weiter zu
nutzen und ja oder inwieweit spielt die
Frage bei euch so eine Rolle.
Fraxinas: Ja, bei uns ist das irgendwie
auch ein Ereignis. Wir haben jetzt sogar
Stammkunden. Dann merkt man richtig, die
suchen vom Dachboden immer irgendwas
zusammen was sie noch mitnehmen können,
bloß damit sie da aufschlagen können und
das Ganze genießen dürfen. Aber ich denke
jetzt mal so, Reparatur Kompetenz oder ja
dieses Hacken von Vau ist genau das was
wir den Leuten auch vermitteln wollen. Ein
ganz wichtiger Punkt. Klar. Gut das Du es
gesagt hast. Danke
Herald: So, ich glaube das ist ein gutes
Schlusswort. Dann nochmal herzliches
Dankeschön an Fraxinas.
Fraxinas: Danke euch für die
Aufmerksamkeit.
Applaus
35C3 Abspannmusik
Untertitel erstellt von c3subtitles.de
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