Diese Grenze schneidet mitten durch Deutschland. Trennt Ost und West - Kommunismus und Demokratie. Sie hat nur einen Zweck: Die Bürger der DDR im Osten von der Flucht in die Bundesrepublik im Westen zu hindern. Mitten in der DDR liegt Berlin. Die Stadt ist seit Ende des Zweiten Weltkrieges in vier Sektoren geteilt. 1961 werden die westlichen Sektoren mit einer rund 155 km langen Grenzanlage abgeriegelt: der Mauer. Ostberlin, Anfang der 80er Jahre. Diese Straße führt an die Grenze nach Westberlin. Wer hierhin, will braucht Sondergenehmigungen, zum Beispiel, um den Friedhof links zu besuchen. Er liegt seit dem Bau der Mauer im Grenzgebiet. Hier beginnen die eigentlichen Grenzsperren. Weitergehen ist lebensgefährlich. Was hinter dieser ersten Mauer liegt, darf kein normaler DDR-Bürger betreten: den streng bewachten Grenzstreifen. So wie hier sah er Anfang der 80er Jahre aus. Er wird ständig ausgebaut. Auf dem Patrouillenweg außerhalb des Grenzstreifens, kontrollieren nicht nur Soldaten sondern auch Volkspolizei und andere. Fluchtverhinderung in der DDR: eine aufwendige, kostspielige Aktion. Zwei Soldaten bewachen in diesem Bereich 200 Meter. Insgesamt sind die Grenztruppen in Berlin rund 12.000 Mann stark. Das nächste Hindernis: der Signalzaun. Wer ihn anfasst, löst einen stillen Alarm aus. Im Wachtum sehen die Soldaten sofort, wo der Zaun berührt wurde. Ein Flüchtling merkt davon nichts, aber die Wachen haben ihn bereits entdeckt. Von ihrem Turm aus, können sie andere Grenzsoldaten alarmieren. Die Grenze ist nachts taghell beleuchtet. Im Westen wird diese Bereich "Todesstreifen" gennant. Hier schießen die DDR-Wachposten als äußerstes Mittel auf Flüchtende. Allein an der Berliner Mauer gibt es mindestens 136 Tote. Mitten in der Grenzanlage, die Versöhnungskirche. Der Mauerbau trennt sie von der dazugehörenden Gemeinde, die überwiegend in Westteil der Stadt liegt. Das DDR-Regime lässt die Kirche 1985 sprengen. Möglicher Grund: sie macht die Grenze unübersichtlich. Diese Sperren stoppen alle Fahrzeuge, ob von Flüchtlingen oder Grenzsoldaten. Auf der anderen Seite liegt ein Stahlteppich mit vierzehn Zentimeter langen Dornen. Im Westen heißt der "Stalin-Rasen". Die DDR-Grenzer nennen diese Sperre "Spargelbrett". Die Erde wird regelmäßig geglättet. Sodass jeder Flüchtender Spuren hinterlässt. Und das ist die bekannte Berliner Mauer: 3.60 Meter hoch, die letzte Sperre vor dem Westen. Die Mauer gehört auch auf ihre Westseite noch zur DDR, deshalb passieren an einigen Stellen Türen. Grenzsoldaten können sie nur zu zweit öffnen. So kontrollieren sie den Zustand der Mauer auch auf der anderen Seite. An manchen Straßenkreuzungen ist der Stahlbeton nicht verschweißt, Sollbruchstellen. Im Kriegsfall sollen hier Panzer nach Westen durchbrechen. Das ist der Blick auf die Mauer, den fast jeder auf der Welt kennt: vom Westen aus. Es gibt Beobachtungsplattformen, anfangs für die westberliner Polizei, dann für Touristen. Dieser Blick auf die Bernauerstraße zeigt, die Grenzanlage in Berlin ist weit mehr als nur eine Mauer. Berlin ist der Sonderfall. Westberlin, praktisch eine bundesdeutsche Stadt, eingemauert mitten in der DDR. Die eigentliche innerdeutsche Grenze ist 1378 Kilometer lang und trennt die DDR von der Bundesrepublik. Hötensleben. Ein Dorf in Ostdeutschland direkt an der Grenzanlage. Schon fünf Kilometer vor der Grenze gibt es Kontrollstellen. Wer bis ins Dorf kommen will, braucht eine Genehmigung. Der Ort Hötensleben selbst. Hier, direkt an der Grenze, droht den Einwohnern ständig die Zwangsumsiedlung ins Landesinnere. Schon in den 50er und 60er Jahren müssen fluchtverdächtige Einwohner wegziehen. Zum Beispeil, im Zuge der vom DDR-Regime sogennanten "Aktion Ungeziefer". Diese Straße ging vor der Teilung Deutschlands gerade aus weiter. Jetzt steht hier die sogennante Sichtschutzmauer, die erste große Sperre. Der Grenzstreifen ist hier nur 40 Meter breit. Eine der engsten Stellen an der innerdeutschen Grenze. Fünf Meter hinter der Mauer, der Alarmzaun. Sein Betonfundament geht tief in die Erde. Aber es gibt Schlupflöcher für die vielen Kaninchen die auf dem Grenzstreifen leben. Mit Tierschutz hat das nichts zu tun. Sie sollen nur keinen Alarm auslösen. Im Turm sind rund um die Uhr sechs Soldaten: zwei oben und vier unten, in einem Bereitschaftsraum. An manchen Stellen bewachen zusätzlich Hunde das Gelände. Ein weiteres Alarmsystem, das Postensignalgerät. Der in den Draht hineinläuft, löst das Gerät aus. Eine gelbe Leuchtkugel wird abgeschossen. Auch nachts hell erleuchtet, der Todesstreifen. Hier wird geschossen. Eine weitere tötliche Gefahr, Minenfelder. Bis 1983 gibt es sie an vielen Stellen der Grenze. Auf der anderen Seite dieses Abschnitts, ein weiteres Signalgerät. Seine Kugeln leuchten rot. So wissen die Grenzsoldaten wie weit ein Flüchtling bereits gekommen ist. Neben dem sogennanten Kolonnenweg für die Militärfahrzeuge, ein weiterer Streifen zur Spurensicherung. Jede Fußspur zeichnet sich hier klar und deutlich ab. Auch hier, Fahrzeugsperren. Eine Betonmauer gibt es nur an Stellen mit besonders hoher Fluchtgefahr. An den meisten Orten der innerdeutschen Grenze, steht ein 3 Meter hoher Zaun. Zwischen Mauer und Zaun, ein Tor. Die wenigen Meter dahinter gehören noch zur DDR. Nur sogennante "Grenzaufklärer" und besonders zuverlässiger Soldaten durfen dorthin. Einige hundert Meter entfernt, eine Selbstschussanlage. Etwas 60.000 von ihnen gibt es bis 1983. Bewegt sich der Draht, feuert sie scharfkantige Eisengeschosse ab. Die innerdeutsche Grenze. Hunderte sterben bei Fluchtversuchen. Das Regime hat die Bevölkerung der DDR eingemauert.