Da wir ja bei TED sind: Wer von Ihnen kann mir sagen,
wie man dieses Ding in Frankreich nennt?
Ich sehe schon, Sie kennen sich gut aus in des Geschichte des Hurdy-Gurdy.
"Vielle à roue."
Und auf Spanisch: "zanfona."
Und auf Italienisch: "ghironda". Alles klar?
Hurdy-gurdy oder Drehleier.
Dies sind die verschiedenen Arten und Formen der Drehleier.
Das Hurdy-gurdy ist das einzige Instrument,
das mit einer Kurbel ein Rad antreibt,
um damit, wie ein Violinbogen, die Saiten zu streichen
und auf diese Weise Musik zu erzeugen.
Es hat drei verschiedene Arten von Saiten.
Die erste Saite ist die Bass-Saite.
Sie liefert einen kontinuierlichen Ton wie ein Dudelsack.
Die zweite Saite ist die Melodie-Saite.
Sie wird mit einer hölzernen Tastatur gespielt, die wie ein Klavier gestimmt ist.
Die dritte Saite ist etwas ganz Neuartiges.
Es ist nämlich auch das einzige heute noch gespielte Instrument,
das mit dieser Art von Technik arbeitet.
Sie funktioniert mittels einer Brumm-Brücke, auch Hund genannt.
Wenn ich die Kurbel drehe und hier drücke,
ertönt ein Laut wie der eines bellenden Hundes.
Das alles ist wirklich sehr neuartig,
wenn man bedenkt, dass das Hurdy-gurdy
schon vor ungefähr tausend Jahren auftauchte
und dass damals zwei Leute nötig waren, um darauf zu spielen:
einer, der die Kurbel drehte,
und ein zweiter, um die Melodie zu spielen, indem
man große hölzerne Stöpsel mit Kraft hochzog.
Gottseidank änderte sich das alles eine paar Jahrhunderte später,
sodass eine einzelne Person das Hurdy-gurdy
nicht nur spielen, sondern auch tragen konnte,
obwohl das Ding ganz schön schwer ist.
Historisch gesehen wurde das Hurdy-gurdy jahrhundertelang
vor allem in der Tanzmusik verwendet -
wegen seines einzigartigen Melodietons,
der mit diesem Ghettoblaster hier kombiniert war.
Heute wird das Hurdy-gurdy für jede Art Musik verwendet:
für traditionelle Volksmusik,
Tanzmusik, zeitgenössiche Musik
und internationale Musik,
in Großbritannien, Frankreich, Spanien
und Italien.
Von der Bestellung eines solchen Hurdy-gurdy bis zur Lieferung dauert es
überall so drei bis fünf Jahre. Es wird von speziellen
Lauten-Bauern in Europa angefertigt.
Es ist sehr schwer zu stimmen.
Kurz und gut: Möchten Sie es sich einmal anhören?
(Publikum: Ja.)
Caroline Philips: Ich habe nichts gehört. Möchten Sie es sich einmal anhören?
Okay.
Los geht's.
Ich werde etwas auf Baskisch dazu singen,
das ist die Sprache meiner Heimat, des Baskenlands,
einer Gegend, die teils in Frankreich, teils in Spanien liegt.
( Musik)
[Baskischer Gesang]
(Musik)
Vielen Dank.
(Applause)
Das war ein Lied von mir, das
auf traditionelle baskische Rhythmen zurückgeht.
Das nächste Lied klingt eher etwas keltisch.
(Musik)
Danke schön.
(Applaus)