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Wie Ikea sein Geschäft ausbaut und gleichzeitig die Emissionen senkt

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    Rosa Howard: ΙΚΕΑ hat mehr als
    500 Standorte weltweit
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    und setzt sich dafür ein,
    bis 2030 klimapositiv zu sein.
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    Das umfasst alles
    von den Rohstoffen
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    bis zum Ende des Produktzyklus.
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    Wegen der Größe des Unternehmens...
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    Jesper Brodin: Der CO2-Fußabdruck
    von IKEA macht etwa 0,1 Prozent
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    der weltweiten Kohlenstoffemissionen aus.
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    RH: ...das ist eine Menge Kohlenstoff.
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    Und das war Jesper Brodin,
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    Geschäftsführer der Ingka Group,
    die IKEA Retail betreibt.
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    Und das ist Pia Heidenmark Cook,
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    ihre Leiterin für Nachhaltigkeit.
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    PHC: Wir wissen,
    dass wir etwas ändern müssen,
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    und wir freuen uns sehr
    auf die Möglichkeiten,
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    die wir durch die Transformation
    unseres Geschäfts
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    in eine neue Art von Geschäft haben.
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    Wir werden unsere
    gesamte Wertschöpfungskette
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    auf eine neue Weise betrachten,
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    schauen, wie wir Kunden
    neu begegnen können,
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    und wie wir mit Mitarbeitern interagieren.
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    Wir werden auf niedrige Preise achten,
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    weil es unsere Vision ist,
    für die Mehrheit da zu sein.
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    Es muss also alles erschwinglich sein.
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    Es geht aber auch um Form, Funktion,
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    Nachhaltigkeit und Qualität.
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    RH: Wie bringt IKEA Nachhaltigkeit
    damit in Einklang,
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    Käufer während der Klimakrise
    vom Konsum zu überzeugen?
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    PHC: Es bedeutet wirklich, die Gesamtheit
    unseres Geschäfts zu betrachten.
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    Wir haben uns dazu verpflichtet,
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    bis 2030 nur erneuerbare
    und recycelte Materialien zu verwenden.
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    Zum Beispiel ist all die Baumwolle
    in unseren Produkten,
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    wie in diesem Sofa,
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    bereits nachhaltige Baumwolle.
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    Wir sind auf dem besten Weg,
    unser gesamtes Holz bis 2020
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    aus nachhaltigen Quellen zu beziehen.
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    Und es geht auch darum:
    Wie gestalten wir die Produkte,
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    damit sie einem neuen Zweck zugeführt,
    wiederverwendet, recycelt werden können?
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    Es geht also in Wirklichkeit darum,
    wie wir zirkuläre Designmetriken
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    für unsere Produkte entwickeln können,
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    und anschließend auch, wie wir Kunden
    einbinden und sie erreichen können.
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    Wir betrachten also neue Servicemodelle
    wie Möbel als Service,
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    wofür wir gerade mit Tests
    im Business-to-Business-Sektor beginnen.
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    RH: 2019 wuchs das Geschäft
    von IKEA um 6,5 Prozent.
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    Aber das Unternehmen reduzierte
    seinen globalen CO2-Fußabdruck
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    um 4,3 Prozent
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    und begann, Wachstum und
    Emissionen zu entkoppeln.
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    JB: Dieser Schritt war für uns --
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    um ehrlich zu sein, gab er uns
    viel Selbstvertrauen und Optimismus
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    und zeigte, dass man
    gleichzeitig wachsen
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    und den richtigen Weg im Hinblick
    auf Kohlenstoff einschlagen kann.
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    RH: Ja, gut, aber wie können Sie
    diesen Wandel dauerhaft erreichen
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    und diese Entkopplung erweitern?
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    JB: Es gibt einige Mythen,
    von denen wir uns befreien müssen.
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    Der Konsummythos ist einer davon.
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    Es ist ein sehr gefährlicher Mythos,
    dass Nachhaltigkeit teuer sein muss,
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    dass Zweck und Gewinn
    nicht Hand in Hand gehen können --
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    es ist das genaue Gegenteil.
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    RH: Warum sollten die Leute
    Ihnen vertrauen?
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    JB: Vertrauen ist vielleicht
    das Wichtigste,
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    um in das System
    und ins Gespräch zu kommen.
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    Ich denke, zu Beginn muss man
    die Absichten betrachten.
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    Und das Hinterfragen ist hier
    natürlich ein Teil der Gleichung.
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    Aber betrachtet man die Gründe,
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    warum wir uns mit diesem Thema
    beschäftigen sollten, zeigt sich:
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    Es ist wirtschaftlich sinnvoll,
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    weil Mitarbeiter und Kunden
    von uns erwarten werden --
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    und bereits heute von uns erwarten --
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    dass wir eine Führungsrolle einnehmen.
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    Und deshalb wäre es
    gefährlich für Ihre Marke
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    wenn Sie nicht die Führung
    in Ihrem Segment übernehmen würden.
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    Aber zuletzt denke ich,
    was mich am meisten fasziniert, ist,
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    dass Nachhaltigkeit
    der neue Niedrigpreis ist,
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    sie ist das neue Modell der Welt.
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    Es steht nicht im Gegensatz dazu,
    gute Geschäfte zu machen.
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    Ganz im Gegenteil.
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    RH: Welche Rückmeldung bekommen Sie
    von Mitarbeitern und Geschäftspartnern?
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    PHC: Sehr positive Rückmeldungen
    von unseren Mitarbeitern,
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    und Nachhaltigkeit ist in unserer
    internen Umfrage, die ich teile,
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    tatsächlich der zweitwichtigste Grund,
    warum Menschen für IKEA arbeiten
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    und bei IKEA bleiben wollen.
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    Der Hauptgrund sind all die
    liebenswürdigen Kollegen, die wir haben.
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    RH: Die Klimakrise ist auch
    eine Krise der Gerechtigkeit und Fairness.
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    Wie denkt IKEA darüber?
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    PHC: Wir verstehen definitiv,
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    dass der Klimawandel
    eine Menschenrechtsfrage ist,
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    und wir wissen, dass diejenigen,
    die wenig bis gar nichts haben,
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    am stärksten vom Klimawandel
    betroffen sind.
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    Was wir also tun, ist,
    dass wir mithilfe der IKEA Stiftung,
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    die unser philanthropischer Arm ist,
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    an verschiedenen Klimaschutzaktivitäten
    in Entwicklungsländern arbeiten
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    und in den letzten zwei Jahren
    gut 150 Millionen Euro zurückgelegt haben.
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    In Ingka, wo wir Einkaufszentren,
    Geschäfte und Logistikzentren haben,
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    arbeiten wir mit Flüchtlingen
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    und schauen, wie wir ihre Fähigkeiten für
    Beschäftigungsprogramme entwickeln können,
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    und führen Kompetenz-
    und Sprachtrainings durch.
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    RH: Firmen denken üblicherweise
    von Quartal zu Quartal.
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    Beim Klima geht es um
    eine langfristige Herausforderung,
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    die sofortiges Handeln erfordert.
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    Wie passt das zusammen?
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    JB: Wir sind ein Stiftungsunternehmen,
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    also haben wir weniger Quartalsdruck.
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    Unser Gründer war ausgezeichnet darin,
    langfristig zu denken und zu planen.
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    Ich erinnere mich
    an eines der letzten Treffen,
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    die ich mit ihm hatte,
    vor ein paar Jahren, bevor er starb.
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    Wir fragten ihn, wie wir denken
    und planen sollten und er sagte:
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    "Ihr müsst langfristig denken."
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    Und als wir ihn fragten:
    "Wie langfristig?",
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    sagte er: "200 Jahre."
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    Ich denke, das ist vielleicht
    ein bisschen zu lang,
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    so viel Zeit haben wir nicht,
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    aber 10 Jahre bilden
    einen guten Horizont für uns alle.
Title:
Wie Ikea sein Geschäft ausbaut und gleichzeitig die Emissionen senkt
Speaker:
Jesper Brodin und Pia Heidenmark Cook
Description:

IKEA ist derzeit für 0,1 Prozent aller globalen Kohlenstoffemissionen verantwortlich -- bis 2030 planen sie jedoch, mit ihrem gesamten Unternehmen CO2-negativ zu sein. Jesper Brodin und Pia Heidenmark Cook von der Ingka Group (IKEA) präsentieren neue Überlegungen zur Lebensdauer ihrer Produkte, vom Wald bis zur Mülldeponie, und sprechen über die Schritte ihres Unternehmens, Materialien wie Baumwolle und Holz nachhaltig zu beschaffen und Produkte neu zu gestalten, um ihre Nutzungsdauer ohne Kompromisse im Bezug auf Qualität oder Erschwinglichkeit zu verlängern. (Erzählt von Rosa Howard)

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
05:28

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