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The FREQ Show: 00.03 Manufacturing a Muslim Menace

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    „Hat sich die Menge aufgelöst?“
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    „Nein, sie sind noch immer da draußen, aber unbewaffnet.
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    Sie skandieren nur, das Übliche.
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    ‚Tod den USA‘, und so.“
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    Von True Lies – Wahre Lügen bis American Sniper;
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    von 24
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    bis Call of Duty: Modern Warfare,
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    westliche Medien sind randvoll mit
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    Darstellungen von bösen braunhäutigen Menschen,
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    die von erhabenen rechtschaffenen weißen Männern,
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    die heldenhaft für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen, vom Erdboden getilgt werden müssen.
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    Es ist mittlerweile so allgegenwärtig, dass wir
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    nicht einmal mehr mit der Wimper zucken,
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    wenn uns altmodische Islamfeindlichkeit
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    in unseren Medien begegnet.
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    [lacht]
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    [Menschen sprechen auf Arabisch]
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    [Demonstranten rufen auf Arabisch]
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    „Das ist eine Flugzeugentführung!“
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    [Passagiere schreien]
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    „Runter mit euch! Auf die Sitze!“
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    „Niemand bewegt sich!“
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    „Alles klar.“
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    „Greift feindliche Ziele in Sichtweite an!
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    Macht die Hurensöhne platt!“
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    „Ihr habt unsere Frauen und unsere Kinder getötet,
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    unsere Städte aus der Ferne zerbombt wie Feiglinge,
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    und da wagt ihr es noch
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    uns Terroristen zu nennen?!“
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    „Hier, meine Wüstenschönheit.
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    Behalt den Rest.
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    Hast du jemals darüber nachgedacht einem Harem beizutreten?“
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    „O Gott, sie haben mich gefunden.
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    Ich weiß nicht wie, aber sie haben mich gefunden.“
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    „Neeeeein!“
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    Was!? Zurück in die Zukunft?
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    Selbst dieser allseits geliebte Klassiker
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    streut ein paar furchteinflößende braune Männer ein,
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    die unsere weißen Helden bedrohen und terrorisieren.
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    Leider können wir nicht einfach in
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    Doc Browns DeLorean hüpfen
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    und all die schädlichen Darstellungen von
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    Muslimen, Arabern und Menschen aus dem Nahen Osten
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    ungeschehen machen, von denen
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    unsere Geschichten seit den Kreuzzügen befallen sind.
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    Aber wir können versuchen sicherzustellen,
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    dass sich Geschichte nicht wiederholt.
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    Ok, ok. Vielleicht war das nicht ganz fair.
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    In einiger Hinsicht haben sich die Dinge verändert.
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    Einst konnten
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    nicht-weiße Schauspieler
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    fast gar keine Arbeit in Hollywood finden.
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    Heutzutage bieten Serien wie Homeland
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    und Filme wie Einsame Entscheidung
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    einigen braunhäutigen Schauspielen
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    genügend Möglichkeiten
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    furchteinflößende Terroristen darzustellen,
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    die niedergemäht werden,
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    während sie irgendeinen Unsinn wie „Tod den USA!“ brüllen.
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    Es spielt nicht einmal eine Rolle,
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    ob man wirklich nahöstliche Abstammung hat.
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    Wenn man einen etwas dunkleren Hautton hat,
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    ist man herzlich willkommen den Bösewicht zu spielen.
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    „Oh, sind Sie ein Künstler, Mr. Thurkettle?“
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    Nein, Sir, ich arbeite für eine kleine Firma
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    namens Texan Oil.“
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    „Ah. Nun, es gibt hier kein Öl, Mr. Thurkettle.
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    Nur Sand.“
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    Klar, nicht jeder nahöstliche Charakter
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    im Film ist ein Bösewicht.
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    In dem Kassenschlager „Der Scheich“
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    aus dem Jahr 1921
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    bekommt der tollkühne Held am Ende das Mädchen.
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    Aber die arabische Welt im Film wird als
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    exotisch und gefährlich dargestellt,
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    und der Scheich selbst,
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    der eine gute, heldenhafte Araber,
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    wird gespielt von dem italienisch-amerikanischen Frauenschwarm
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    Rudolph Valentino.
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    Er darf am Ende das Mädchen bekommen,
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    denn er ist ja nicht wirklich ein Araber.
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    Wenn ihr denkt, dass diese rassistische
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    Kodierung zur Unterscheidung von
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    „guten“ und „bösen“ Arabern
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    mit dem Aufkommen von Tonfilmen verschwand, habt ihr euch geirrt.
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    Ist euch jemals aufgefallen, dass in Disneys Aladdin
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    der Held genauso gut ein
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    sonnengebräunter amerikanischer Surfer sein könnte?
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    Der Bösewicht hingegen wirkt etwas mehr...
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    …wie ein Araber?
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    „Du hast mich warten lassen.“
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    „Ich bitte vielmals um Verzeihung, oh Geduldigster.“
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    „Also, hast du es?“
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    „Ich musste dafür einige Kehlen schlitzen,
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    aber ich hab es hier.“
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    Im Laufe der Geschichte vergab Hollywood manchmal nicht nur
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    die Rolle des „guten“ Arabers an nicht-arabische Schauspieler,
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    es kam auch vor, dass die Rolle der „nicht-so-guten“ Araber und Südasiaten
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    an weiße Schauspieler ging,
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    wodurch braunhäutigen Menschen mit einem Streich
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    Arbeit und vernünftige Repräsentation auf der Leinwand verweigert wurde.
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    Das ist einfach nur die mieseste Teufelskreis der Welt.
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    Nehmen wir mal als Beispiel Mr. Habib,
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    den hinterhältigen nahöstlichen Bösewicht
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    aus „Vater der Braut 2", der
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    gespielt wird von Eugene Levy.
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    „Die Habibs möchten gerne das Haus kaufen, George.
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    Es ist genau das, wonach sie gesucht haben.“
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    „Wir haben hier 18 Jahre lang gelebt,
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    ich weiß nicht, ob wir alles…“
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    [Kauderwelsch]
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    Das sind nicht einmal echte Wörter,
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    die er zu seiner Frau sagt!
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    Es ist einfach nur ungefähr nahöstlich klingender Kauderwelsch.
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    Das Gleiche gibt es auch häufig
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    bei Geschriebenem.
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    Videospiele und Fernsehserien
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    schmieren ständig einfach ein paar geschnörkelte Linien hin
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    und versuchen das als arabische Schrift auszugeben.
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    Nunja, das hier ist zwar Arabisch,
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    aber es bedeutet ganz sicher nicht das,
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    was die Produzenten von Homeland wollten.
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    Wie perfide es auch sein mag
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    ganze Kulturen und Menschengruppen auf
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    das „Land der geschnörkelten Linien“ zu reduzieren,
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    gibt es nichts, was so durchdringend und schädlich ist
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    wie Hollywoods konstante Neigung dazu
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    nahöstlich-wirkende Menschen
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    als typische Terroristen hinzustellen.
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    Das ist dermaßen weit verbreitet, dass
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    auf dem Bildschirm braune Haut fast gleichbedeutend ist
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    mit Bösewichten ohne Charakterentwicklung
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    abgesehen davon, dass sie
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    die USA und Freedom Fries hassen.
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    [Fahrgäste schreien]
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    „Allahu Akbar!“
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    Ach, danke Jack Bauer!
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    Was würden wir nur ohne dich machen?
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    Eines der größten Probleme damit ist,
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    dass diese Praxis das tatsächliche Leben und die Kulturen
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    von Menschen aus dem Nahen Osten ausradiert,
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    sodass viele Zuschauer im Westen
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    diese allesamt in einen Topf werfen.
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    Fangen wir also damit an einige Begriffe zu klären,
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    deren Bedeutung von Medien verfälscht wurde,
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    die den gesamten Nahen Osten
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    oberflächlich und ignorant über einen Kamm scheren.
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    Eins vorab, wir haben Nachforschungen angestellt
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    und es hat sich herausgestellt:
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    Wörter haben regelrechte Bedeutungen!
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    Wer hätte das gedacht?
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    Man kann nicht einfach Araber und Muslime in einen Topf werfen,
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    weil es nicht dasselbe ist!
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    Araber sind eine bestimmte ethnische Gruppe,
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    die verbunden ist durch gemeinsame Kultur und Sprache,
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    und die überwiegend
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    dem nahöstlichen Raum entstammt.
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    „Arabisch“ sagt nichts über deine Hautfarbe aus.
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    Kapiert?
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    Du kannst weiße, braune, schwarze Haut haben
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    und trotzdem Araber sein.
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    Aber nicht alle Menschen aus dem Nahen Osten sind Araber
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    und umgekehrt.
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    Zum Beispiel ethnische Perser aus dem Iran.
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    Ein „Muslim“ ist jemand, der den Islam praktiziert,
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    eine Religion mit über 1,7 Milliarden Anhängern
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    aus den verschiedensten ethnischen Gruppen
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    und Kulturkreisen.
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    Tatsächlich beinhaltet die islamische Welt eine Vielzahl von Gruppen,
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    die häufig vergessen werden, darunter
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    Iraner, Südasiaten, Nordafrikaner,
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    Indonesier, schwarze US-Amerikaner, uvm.
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    Der Islam ist nicht beschränkt auf den Nahen Osten,
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    Menschen mit brauner Haut
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    oder arabischsprechende Menschen.
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    Aber obwohl der Islam eine Religion ist
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    und nichts mit Hautfarbe zu tun hat,
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    ist es wichtig zu begreifen, dass
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    Islamfeindlichkeit Rassismus ist.
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    Wenn ihr bisher aufgepasst habt,
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    fragt ihr euch vielleicht,
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    „Wenn Islam nichts mit Hautfarbe zu tun hat,
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    wie kann Islamfeindlichkeit dann Rassismus sein?“
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    Die Antwort darauf liegt in einem anderen „-ismus“,
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    einem mit dem viele Westler nicht besonders gut vertraut sind:
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    Orientalismus.
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    Kurz gesagt: Der Begriff „Orientalismus“ bezeichnet
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    die jahrhundertlang gängige Praxis
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    in der westlichen Kunst und Wissenschaft
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    ein ignorantes und vorurteilsbehaftetes Bild
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    des „Ostens“ aufrecht zu halten,
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    verwurzelt ist in dem Gedanken, dass westliche Kultur
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    inhärent fortschrittlich und aufgeklärt ist,
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    wohingegen östliche Kultur inhärent ungebildet,
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    irrational, primitiv und oftmals
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    höchst sexualisiert ist.
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    Muslime stammen den verschiedensten ethnischen Gruppen
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    und schließen eine Unmenge kultureller Identitäten mit ein.
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    Tatsächlich ist die ehemalige Vorsitzende
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    der Nordamerikanischen Muslimischen Gemeinschaft
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    eine weiße Frau, Dr. Ingrid Mattson.
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    Aber seien wir ehrlich,
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    niemand, der Islamfeindlichkeit verbreitet,
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    redet von weißen Frauen.
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    Westliche Medien haben dazu beigetragen,
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    dass das Ausmaß der Ignoranz so groß geworden ist, dass
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    viele Menschen Islam mit
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    furchteinflößenden braunhäutigen Menschen gleichsetzen,
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    insbesondere mit furchteinflößenden braunhäutigen Männern
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    aus dem Nahen Osten.
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    Das ist so effektiv,
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    dass die meisten von euch wahrscheinlich gar nicht wissen,
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    dass dieser Mann kein Muslim ist – er ist ein Sikh!
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    Es sind nicht bloß Film und Fernsehen,
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    die diese Art der Ignoranz verstetigen.
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    Hier spricht der Comedian Kumail Nanjiani
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    darüber, wie Videospiele oftmals nicht einmal
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    das absolute Minimum an Recherchearbeit
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    in Darstellungen des Nahen Ostens
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    oder auch von Südasien stecken,
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    was immer noch
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    nicht dasselbe ist wie der Nahe Osten.
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    „Die Sprache, die wir in Pakistan sprechen,
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    nennt sich Urdu.
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    So heißt unsere Sprache: Urdu.
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    Aber alle Straßenschilder in Karachi
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    in Call of Duty sind auf Arabisch…
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    Ja, das sind zwei komplett verschiedene Sprachen.
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    Und ich weiß, dass es keine große Sache zu sein scheint,
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    aber dieses Spiel war drei Jahre in der Entwicklung.
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    Schaut es euch an, die Grafik ist perfekt.
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    Jedes Haar auf den Köpfen der Leute ist einzeln erkennbar;
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    Wenn sie rennen, fangen sie an zu schwitzen;
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    Wenn sie rennen, baumeln ihre Schnürsenkel auf und ab!
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    Alles, was sie hätten tun müssen, wäre zu googlen:
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    Pakistan Sprache.
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    Sie waren echt so:
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    ‚Welche Sprache sprechen die in Pakistan?‘
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    ‚Mir doch egal.
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    Ich bekomme seine Koteletten einfach nicht gleichmäßig hin.‘“
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    Die Filme, Fernsehserien und Videospiele von heute
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    verstetigen ohne Zweifel Islamfeindlichkeit,
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    aber es ist nicht übertrieben zu sagen,
  • 9:19 - 9:20
    dass ignorante Darstellungen von
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    Menschen aus dem Nahen Osten
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    in westlichen Medien Jahrhunderte lang zurückgehen.
  • 9:24 - 9:25
    Orientalistische Malereien des 19.Jh.
  • 9:25 - 9:27
    waren häufig gekennzeichnet
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    von übermäßig sexualisierten Darstellungen des Alltags.
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    Und orientalistische Literatur der Romantik
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    des späten 18. und frühen 19. Jh.
  • 9:33 - 9:36
    diente dazu europäischen Imperialismus zu rechtfertigen,
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    indem sie die Menschen und Kulturen des Nahen Ostens
  • 9:38 - 9:41
    als inhärent exotisch und wundersam darstellte.
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    „Araber“ und „Muslim“ werden durcheinandergebracht,
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    und weil unsere Vorstellung vom Islam
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    durchzogen ist von Stereotypen von Terrorismus und Gewalt,
  • 9:48 - 9:51
    werden beide Begriffe mit Maskulinität und Männern
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    in Verbindung gebracht.
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    Während viele männliche muslimische Schauspieler in Hollywood
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    nur Arbeit in Nebenrollen als böser Terrorist finden können,
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    werden muslimische Frauen oft komplett rausgestrichen.
  • 10:00 - 10:02
    Die greifbaren Fortschritte muslimischer Frauen
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    in vielen Teilen der Welt werden ignoriert,
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    weil ihre Darstellung die grob vereinfachende,
  • 10:06 - 10:08
    rassistische Narrative über Araber und Muslime verkomplizieren würde,
  • 10:08 - 10:10
    von der Hollywood weiterhin zu profitieren sucht.
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    Man könnte fast meinen, wir wüssten nicht, wie wir damit umgehen sollen,
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    dass Frauen echte Menschen sind!
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    „Mach Sachen!“
  • 10:17 - 10:19
    Filmemacher und Produzenten wissen,
  • 10:19 - 10:20
    wie man Frauen objektifiziert,
  • 10:20 - 10:22
    wie man sie für ihre körperlichen Eigenschaften
  • 10:22 - 10:23
    und ihr Äußeres wertschätzt.
  • 10:23 - 10:26
    Die Geschichten, die wir uns über den Nahen Osten zu erzählen erlauben,
  • 10:26 - 10:28
    lassen keinen Raum für jene simple Objektifizierung
  • 10:28 - 10:30
    von Körpern braunhäutiger Frauen.
  • 10:30 - 10:33
    Daher vermeiden wir es gänzlich sie in die Geschichten einzubauen.
  • 10:36 - 10:37
    „Mom!“
  • 10:41 - 10:43
    Wenigstens können wir wieder 24 dankbar sein,
  • 10:43 - 10:46
    dass für die 4. Staffel der Serie die großartige iranische Schauspielerin
  • 10:46 - 10:50
    Shohreh Aghdashloo als Terroristin UND Ehefrau und Mutter gecastet wurde.
  • 10:50 - 10:52
    Aber es gibt auch Künstler, Kritiker und Autoren da draußen,
  • 10:52 - 10:54
    die darüber sprechen, was es bedeutet
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    die Zielscheibe dieses anti-braunhäutigen Rassismus zu sein.
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    Viele der interessantesten Kritikpunkte
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    kommen von muslimischen Frauen selbst.
  • 10:59 - 11:00
    [Telefon klingelt]
  • 11:00 - 11:02
    Mist! Ich glaube, ich habe einen Anruf verpasst.
  • 11:02 - 11:04
    Vielleicht wurde eine Nachricht hinterlassen?
  • 11:04 - 11:08
    Feministischer Anrufbeantworter!
  • 11:09 - 11:12
    Was geht ab, Anita?!
  • 11:12 - 11:14
    Hier ist deine lieblings-feministische-
  • 11:14 - 11:15
    iranisch-amerikanische Comedian.
  • 11:16 - 11:18
    Ich dacht mir grad so…
  • 11:18 - 11:21
    Wie kommt’s, dass in all diesen Filmen mit Terroristen und so,
  • 11:21 - 11:23
    du weißt schon, die mit den braunhäutigen Menschen,
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    warum scheinen wir immer zu spät dran zu sein
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    zu unseren terroristischen Abenteuern?
  • 11:29 - 11:30
    Weißt du, was ich meine?
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    Sie haben immer diese braunen Typen, die rumbrüllen:
  • 11:33 - 11:36
    „Yalla! Yalla! Yalla!“
  • 11:36 - 11:38
    „Yalla“ bedeutet nur „beeil dich“.
  • 11:38 - 11:40
    Man sagt das, wenn man will,
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    dass sich jemand beeilt.
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    „Yalla, mach hinne.“
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    „Yalla, Kinder! Steigt ins Auto, damit wir zur Schule können!“
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    Und abgefahrene Abenteuer erleben können
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    im Kampf gegen Claire Danes und Homeland.
  • 11:52 - 11:54
    Was soll das denn?
  • 11:55 - 11:56
    Yo, im Ernst!
  • 11:56 - 11:57
    Was soll das?
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    Bei mir zuhause bedeutete „Yalla“
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    „beeil dich, das Essen wird kalt“.
  • 12:02 - 12:04
    Die jahrhundertelange Verwendung von Darstellungen,
  • 12:04 - 12:06
    die ganze Nationen, Kulturen und Religionen
  • 12:06 - 12:09
    auf untermenschliche Barbaren reduzieren, richtete gewaltigen Schaden an.
  • 12:09 - 12:11
    Wie Jack Shaheen, der Autor von
  • 12:11 - 12:12
    Real Bad Arabs, sagte:
  • 12:12 - 12:16
    „Politik und Hollywoodfilme sind miteinander verwoben.
  • 12:16 - 12:17
    Sie verstärken sich gegenseitig.
  • 12:17 - 12:20
    Politische Richtlinien erzwingen mythenhafte Darstellungen
  • 12:20 - 12:24
    und mythenhafte Darstellungen helfen einen politischen Kurs durchzusetzen.“
  • 12:24 - 12:29
    „Wir werden alte Bündnisse verstärken und neue schmieden
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    und wir werden die zivilisierte Welt
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    gegen den islamistischen Terrorismus vereinen.
  • 12:34 - 12:37
    Neulich, während Präsidentschaftswahlkampfs 2016
  • 12:37 - 12:39
    haben republikanische Kandidaten mit dem Schlagwort
  • 12:39 - 12:42
    „islamistischer Terrorismus“ um sich geworfen,
  • 12:42 - 12:43
    als wäre es eine Zauberformel, mit der sie
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    Stimmen aus dem Nichts heraufbeschwören könnten.
  • 12:45 - 12:47
    „Islamistischer Terrorismus“
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    „Islamistischer Terrorismus“
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    „Islamistischer Terrorismus“
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    „Islamistischer Terrorismus“
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    „Islamistischer Terrorismus“
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    „Islamistischer Terrorismus“
  • 12:59 - 13:01
    „Präsident Obama, wenn Sie es nicht aussprechen wollen, werde ich es:
  • 13:01 - 13:02
    „Islamismus“.
  • 13:02 - 13:05
    Der einzige Grund, warum solche Taktiken Wirkung zeigen, ist der,
  • 13:05 - 13:07
    dass sich bei so vielen US-Amerikanern
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    nie ein Bild von Menschen aus dem Nahen Osten
  • 13:09 - 13:12
    als menschliche Wesen mit realen Leben, Hoffnungen,
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    Träumen und Problemen festsetzen konnte.
  • 13:13 - 13:16
    Wenn so gut wie jede Geschichte über eine bestimmte
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    Region der Welt die Menschen, die dort leben, als uniform,
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    böse und furchteinflößend hinistellt,
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    tendiert man deutlich leichter dazu zu glauben, dass das tatsächlich so wahr ist.
  • 13:24 - 13:26
    Wenn Leute glauben, dass das wahr ist,
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    sind sie nicht nur bereitwilliger Politiker und
  • 13:28 - 13:30
    politische Kurse zu unterstützen, die auf Angst und Ignoranz
  • 13:30 - 13:31
    über den Nahen Osten abzielen.
  • 13:31 - 13:32
    Sie sind auch bereitwilliger getrieben durch
  • 13:32 - 13:34
    Angst und Ignoranz selbst tätig zu werden.
  • 13:34 - 13:36
    Das Southern Poverty Law Center stellte fest,
  • 13:36 - 13:38
    dass sich die Zahl von islamfeindlichen Hassgruppierungen
  • 13:38 - 13:40
    in den USA im Jahr 2016 verdreifacht hat.
  • 13:40 - 13:42
    Das American-Arab Anti-Discrimination Committee
  • 13:42 - 13:45
    stellte den gleichen Anstieg nach der Veröffentlichung des patriotischen Fiebertraums
  • 13:45 - 13:47
    „American Sniper“ fest.
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    2016 wurde ebenfalls eine Steigerung von 67% bei Hassverbrechen gegen Muslime verzeichnet,
  • 13:52 - 13:54
    und es steht außer Zweifel, dass Trumps rassistische,
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    angstschürende Rhetorik ihren Teil zu dieser Flut von
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    Fremdenfeindlichkeit und Gewalt beigetragen hat.
  • 13:58 - 14:00
    Natürlich macht Trump selbst
  • 14:00 - 14:01
    nicht bei Rhetorik halt.
  • 14:01 - 14:03
    Innerhalb der ersten 100 Tage seiner Präsidentschaft
  • 14:03 - 14:05
    hat er mehrfach versucht Verbote durchzusetzen,
  • 14:05 - 14:08
    um Menschen aus mehreren mehrheitlich muslimischen Ländern
  • 14:08 - 14:09
    die Einreise in die USA zu verweigern.
  • 14:09 - 14:12
    Er warf die stärkste nicht-atomare Bombe
  • 14:12 - 14:14
    des US-Militärs über Afghanistan ab;
  • 14:14 - 14:16
    und er ließ 59 Tomahawk-Raketen auf…
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    keine Ahnung, IRGENDEIN nahöstliches Land abfeuern…
  • 14:19 - 14:20
    während er selbst das allerschönste Stück
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    Schokokuchen verspeiste.
  • 14:22 - 14:23
    „Ich saß am Tisch,
  • 14:23 - 14:26
    wir waren fertig mit dem Abendessen, wir kamen zum Nachtisch,
  • 14:26 - 14:29
    und es gab das allerschönste Stück Schokokuchen,
  • 14:29 - 14:34
    das Sie sich vorstellen können… und wir haben einfach 59 Raketen
  • 14:34 - 14:36
    in Richtung Irak abgefeuert“.
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    „…Sie meinen in Richtung Syrien.“
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    „Richtig, in Richtung Syrien.“
  • 14:40 - 14:42
    [waaaaah-waaaah Sound]
  • 14:42 - 14:45
    Irak, Syrien – wo ist da der Unterschied?
  • 14:45 - 14:46
    Es war bloß eins jener Länder,
  • 14:46 - 14:50
    in dem die bösen, furchteinflößenden braunen Menschen leben.
  • 14:50 - 14:52
    Ich kann schon die Horden von
  • 14:52 - 14:55
    Richard Dawkins nachplappernden, antifeministischen Twitter-usern hören,
  • 14:55 - 14:57
    wie sie ihre Antworten verfassen, darüber wie der Islam eine Religion ist,
  • 14:57 - 14:59
    in der Frauen unterdrückt würden.
  • 14:59 - 15:01
    Unglaublich, wie plötzlich jeder zum Feministen wird,
  • 15:01 - 15:04
    wenn sie dadurch Hass gegen braunhäutige Menschen verbreiten,
  • 15:04 - 15:06
    oder davon ablenken können, wie Frauen in ihrem
  • 15:06 - 15:08
    eigenen Kulturkreis unterdrückt werden.
  • 15:08 - 15:09
    Ich will Folgendes klarstellen:
  • 15:09 - 15:11
    Misogynie ist kein Problem des Islam.
  • 15:11 - 15:13
    Misogynie ist ein Problem, bei dem manche Kulturkreise,
  • 15:13 - 15:15
    die zufällig muslimisch sind,
  • 15:15 - 15:17
    Religion heranziehen um diese aufrecht zu erhalten und zu rechtfertigen.
  • 15:17 - 15:19
    Das Christentum wurde Jahrtausende lang dazu benutzt
  • 15:19 - 15:21
    Frauen auf der ganzen Welt zu unterdrücken.
  • 15:21 - 15:24
    Es liegt insbesondere daran, dass unsere Medien kontinuierlich den Islam,
  • 15:24 - 15:26
    eine Religion, deren Anhängerzahl knapp ein Viertel
  • 15:26 - 15:28
    der Weltbevölkerung umfasst,
  • 15:28 - 15:30
    mit Bösem, Terrorismus und Unterdrückung gleichsetzen,
  • 15:30 - 15:32
    dass so viele Menschen glauben,
  • 15:32 - 15:34
    der Islam sei tatsächlich so.
  • 15:34 - 15:35
    Die Beharrlichkeit unserer Unterhaltungsmedien
  • 15:35 - 15:38
    Menschen aus dem Nahen Osten konstant als
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    hinterhältige Ölscheiche, Sklavenhändler, Schlangenbeschwörer
  • 15:40 - 15:43
    und Selbstmordattentäter, aber niemals als reale Menschen darzustellen
  • 15:43 - 15:45
    hat reale Konsequenzen.
  • 15:45 - 15:46
    Muslime hier in den USA
  • 15:46 - 15:49
    und alle, die aus dem Nahen Osten kommen, oder so aussehen als ob,
  • 15:49 - 15:52
    sehen sich ständig Ignoranz und Rassismus gegenüber.
  • 15:52 - 15:54
    Sie leben in Angst von der realen Gefahr
  • 15:54 - 15:56
    belästigt oder angegriffen zu werden,
  • 15:56 - 15:58
    weil jemand sie anschaut und sie mit all dem,
  • 15:58 - 15:59
    was man in Filmen sieht
  • 15:59 - 16:01
    und all dem, was der US-Präsident über Menschen aus dem
  • 16:01 - 16:03
    Nahen Osten gesagt hat, in Verbindung bringt.
  • 16:03 - 16:05
    Wir brauchen jetzt mehr Geschichten,
  • 16:05 - 16:07
    die die zutiefst schädlichen Stereotypen ausräumen
  • 16:07 - 16:09
    und uns dazu ermutigen Menschen aus
  • 16:09 - 16:09
    dem Nahen Osten,
  • 16:09 - 16:12
    seien sie Araber oder Muslime oder beides oder keins von beidem,
  • 16:12 - 16:16
    als das wahrzunehmen, was sie wirklich sind: Menschen.
Title:
The FREQ Show: 00.03 Manufacturing a Muslim Menace
Description:

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Video Language:
English
Team:
Feminist Frequency
Duration:
16:35

German subtitles

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