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Wie eine Welt ohne Gefängnisse aussehen könnte

  • 0:01 - 0:06
    Viele Leute nennen mich
    eine "Justiz-Architektin".
  • 0:07 - 0:09
    Aber ich entwerfe keine Haftanstalten.
  • 0:10 - 0:11
    Ich entwerfe keine Gefängnisse.
  • 0:12 - 0:16
    Ich entwerfe keine Jugendstrafanstalten
    und nicht einmal Gerichtsgebäude.
  • 0:17 - 0:21
    Dennoch bekomme ich jede Woche
    einen Anruf mit den Worten:
  • 0:21 - 0:25
    "Okay, aber Sie entwerfen
    bessere Haftanstalten, oder?
  • 0:25 - 0:28
    Sie wissen schon, wie die schönen,
    die man in Europa baut."
  • 0:28 - 0:30
    Ich halte immer inne.
  • 0:31 - 0:33
    Ich lade sie ein
  • 0:34 - 0:35
    und ich lade heute Sie ein,
  • 0:36 - 0:38
    sich eine Welt ohne
    Haftanstalten vorzustellen.
  • 0:39 - 0:42
    Wie fühlt sich diese Justiz an
    und wie sieht sie aus?
  • 0:44 - 0:46
    Was muss man aufbauen, um dahin zu kommen?
  • 0:48 - 0:51
    Ich möchte Ihnen heute einige Konzepte
    von Dingen, die wir bauen, vorstellen.
  • 0:51 - 0:54
    Ich beginne mit einem frühen Prototypen.
  • 0:54 - 0:57
    Das baute ich, als ich fünf war.
  • 0:57 - 0:59
    Ich nenne es "die Heilungshütte".
  • 0:59 - 1:02
    Ich baute sie, nachdem ich von der Schule
    nach Hause geschickt wurde,
  • 1:02 - 1:06
    weil ich ein Kind ins Gesicht schlug,
    das mir das N-Wort hinterherrief.
  • 1:06 - 1:08
    Okay, er verdiente es.
  • 1:08 - 1:10
    Es geschah allerdings häufig,
  • 1:10 - 1:14
    weil meine Familie
    in eine "weiße" Gemeinde
  • 1:14 - 1:16
    im ländlichen Virginia gezogen ist.
  • 1:16 - 1:18
    Ich war sehr verängstigt.
  • 1:19 - 1:20
    Ich war besorgt.
  • 1:20 - 1:22
    Ich war wütend.
  • 1:22 - 1:25
    Ich lief dann in den Wald,
    um diese kleinen Hütten zu bauen.
  • 1:25 - 1:30
    Sie waren aus Zweigen, Blättern
    und Laken meiner Mutter gemacht.
  • 1:31 - 1:37
    Wenn das Licht in meine Zuflucht strömte,
    fühlte ich den Frieden.
  • 1:39 - 1:42
    Trotz meiner Bemühungen
    mich selbst zu trösten,
  • 1:42 - 1:45
    verließ ich dennoch meine Gemeinde,
    sobald ich konnte,
  • 1:45 - 1:47
    besuchte die Architekturschule
  • 1:47 - 1:50
    und begann eine Berufskarriere
    mit dem Entwerfen von Einkaufszentren,
  • 1:50 - 1:52
    Wohnhäuser für die Reichen
  • 1:52 - 1:54
    und Bürogebäuden,
  • 1:54 - 1:58
    bis ich erstmals ein Gefängnis betrat.
  • 1:58 - 2:02
    Es war die Justizvollzugsanstalt
    in Chester, Pennsylvania.
  • 2:02 - 2:04
    Meine Freundin lud mich dort ein,
  • 2:04 - 2:10
    um einigen ihrer inhaftierten Schülern
    die positive Kraft von Design zu lehren.
  • 2:11 - 2:13
    Die Ironie ist so offensichtlich, oder?
  • 2:13 - 2:16
    Ich näherte mich diesem Betongebäude,
    diesen winzig-kleinen Fenstern,
  • 2:16 - 2:20
    dem Stacheldraht, den hohen
    Mauern, den Wachtürmen,
  • 2:20 - 2:26
    innen drin, diese kalten,
    harten Räume, wenig Licht und Luft,
  • 2:26 - 2:29
    schreiende Wächter, scheppernde Türen,
  • 2:29 - 2:31
    und eine Wand mit Zellen,
  • 2:31 - 2:35
    die mit so vielen schwarzen
    und braunen Körpern gefüllt waren,
  • 2:35 - 2:38
    und erkannte, dass das, was ich sah,
  • 2:38 - 2:43
    das Endergebnis rassistischer Politik war,
    die Masseninhaftierung bewirkt hatte.
  • 2:44 - 2:46
    Aber als Architektin sah ich,
  • 2:46 - 2:50
    wieso ein Gefängnis der schlechteste
    Gebäudetyp war, den wir errichten konnten,
  • 2:50 - 2:54
    um den Schaden, den wir uns
    gegenseitig zufügen, anzugehen.
  • 2:54 - 2:57
    Ich dachte: "Kann ich
    eine Alternative entwerfen,
  • 2:57 - 2:59
    nicht einfach ein schöneres Gefängnis?"
  • 2:59 - 3:02
    Es fühlte sich nicht gut an
    und tut es noch immer nicht.
  • 3:02 - 3:05
    Aber damals wusste ich nicht,
    was zu tun war.
  • 3:05 - 3:07
    Was bauen wir stattdessen?
  • 3:08 - 3:11
    Dann hörte ich von "Restorative Justice".
  • 3:12 - 3:14
    Ich empfand wieder inneren Frieden,
  • 3:15 - 3:17
    weil es ein alternatives System gab,
  • 3:17 - 3:22
    das besagt, dass die Verbrechensbegehung
    der Bruch einer Beziehung ist,
  • 3:23 - 3:25
    dass die Bedürfnisse der Geschädigten
  • 3:25 - 3:27
    zuerst angegangen werden müssen,
  • 3:28 - 3:30
    dass die, die das Verbrechen begingen,
  • 3:30 - 3:33
    dazu verpflichtet sind,
    Wiedergutmachung zu leisten.
  • 3:33 - 3:36
    Das sind wirklich intensive Gespräche,
  • 3:36 - 3:41
    wo alle Beteiligten zusammenkommen,
    um den Bruch zu reparieren.
  • 3:42 - 3:45
    Erste Auswertungen zeigen,
    dass Restorative Justice Empathie bildet,
  • 3:46 - 3:50
    dass gewalttätige Rückfälle
    um bis zu 75 % verringert werden
  • 3:50 - 3:54
    und PTBS bei Überlebenden
    schwerster Gewalt gelindert wird.
  • 3:55 - 4:00
    Deswegen fangen Staatsanwälte,
    Richter und Bezirksstaatsanwälte an,
  • 4:00 - 4:03
    Fälle aus dem Gericht
    in die Restorative Justice umzuleiten,
  • 4:03 - 4:07
    damit einige Leute das System
    überhaupt niemals streifen.
  • 4:07 - 4:11
    Also dachte ich: "Verdammt, warum
    entwerfen wir nicht für dieses System?"
  • 4:11 - 4:12
    (Applaus)
  • 4:12 - 4:15
    Statt Haftanstalten zu bauen,
  • 4:15 - 4:18
    sollte man Räume bauen,
    die Restorative Justice stärken.
  • 4:19 - 4:21
    Ich begann also in Schulen,
  • 4:22 - 4:25
    weil seit Jahrzehnten
  • 4:25 - 4:29
    Ausschlüsse und Rauswürfe
    den Weg ins Gefängnis bereiten.
  • 4:29 - 4:32
    Viele Schulbezirke --
    vermutlich einige Ihrer eigenen --
  • 4:32 - 4:35
    wenden sich Restorative Justice
    als einer Alternative zu.
  • 4:36 - 4:39
    Mein erstes Projekt war,
    diesen dreckigen kleinen Lagerraum
  • 4:39 - 4:41
    in einen friedensstiftenden Raum
  • 4:41 - 4:46
    für ein Programm an einer Sekundarschule
    meiner Heimatstadt Oakland zu verwandeln.
  • 4:46 - 4:49
    Nachdem wir fertig waren,
    sagte die Direktorin,
  • 4:49 - 4:52
    dass die Gesprächskreise,
    die sie in diesem Raum abhielt,
  • 4:52 - 4:56
    stärker darin waren, die Gemeinschaft
    nach Schulauseinandersetzungen
  • 4:56 - 4:59
    und Waffengewalt in der Gemeinde
    zusammenzuführen,
  • 4:59 - 5:02
    und dass Schüler und Lehrer
    anfingen dorthin zu kommen,
  • 5:02 - 5:05
    nur weil sie ihn als Zufluchtsort ansahen.
  • 5:05 - 5:11
    Der Raum verstärkte
    die Wirkungen des Prozesses.
  • 5:12 - 5:17
    Okay, dann machte ich etwas,
    das Architekten immer tun.
  • 5:17 - 5:21
    Ich sagte, ich werde jetzt etwas
    Massives bauen, oder?
  • 5:21 - 5:26
    Ich werde ganz allein das erste Zentrum
    für Restorative Justice der Welt bauen.
  • 5:26 - 5:29
    Es wird wie ein Leuchtfeuer in der Nacht
  • 5:29 - 5:31
    ein schönes Gebilde am Horizont sein.
  • 5:31 - 5:35
    Viele Menschen werden hierher
    statt zum Gericht gehen.
  • 5:35 - 5:38
    Ich werde im Alleingang
    die Masseninhaftierung beenden
  • 5:38 - 5:40
    und viele Design-Preise gewinnen.
  • 5:40 - 5:43
    (Lachen)
  • 5:43 - 5:45
    Dann gebot ich mir selbst Einhalt,
  • 5:45 - 5:46
    (Lachen)
  • 5:46 - 5:47
    weil es so aussieht:
  • 5:48 - 5:51
    Wir inhaftieren mehr Bürger pro Kopf
  • 5:51 - 5:53
    als jedes andere Land auf der Welt.
  • 5:53 - 5:57
    Schwarze Frauen sind dort die am stärksten
    zunehmende Insassengruppe.
  • 5:57 - 6:01
    95 % all dieser Leute kommen nach Hause.
  • 6:02 - 6:04
    Die meisten sind Überlebende
  • 6:04 - 6:08
    schwersten sexuellen, körperlichen
    und emotionalen Missbrauchs.
  • 6:08 - 6:12
    Sie sind buchstäblich
    auf beiden Seiten des Leids gewesen.
  • 6:12 - 6:14
    Ich dachte, vielleicht
    sollte ich sie fragen,
  • 6:14 - 6:17
    was wir statt Haftanstalten bauen sollten.
  • 6:17 - 6:22
    Ich kehrte mit einem Experten
    für Restorative Justice zurück
  • 6:22 - 6:24
    und begannen landesweit
    das erste Design-Studio
  • 6:24 - 6:28
    mit inhaftierten Frauen und Männern
    rund um die Schnittmenge
  • 6:28 - 6:30
    zwischen Restorative Justice
    und Design zu betreiben.
  • 6:30 - 6:32
    Es verwandelte mich.
  • 6:32 - 6:36
    Ich sah die ganzen Leute hinter Mauern
    auf eine völlig andere Art und Weise.
  • 6:37 - 6:41
    Das waren Seelen, die stark
    in ihrer persönlichen Wandlung engagiert
  • 6:41 - 6:43
    und verantwortungsbewusst waren.
  • 6:43 - 6:45
    Sie waren kreativ, sie waren visionär.
  • 6:46 - 6:48
    Danny ist einer dieser Seelen.
  • 6:49 - 6:54
    Er ist in San Quentin
    seit 27 Jahren inhaftiert,
  • 6:54 - 6:57
    weil er mit 21 Jahren jemanden tötete.
  • 6:57 - 6:59
    Von Anfang an
  • 6:59 - 7:02
    konzentrierte er sich darauf,
    für diese Tat verantwortlich zu sein
  • 7:02 - 7:06
    und das Beste zu tun, um Wiedergutmachung
    vom Gefängnis aus zu leisten.
  • 7:06 - 7:10
    Er brachte diese Arbeit in einen Entwurf
  • 7:10 - 7:15
    für ein Gemeindezentrum für
    Versöhnung und Wohlbefinden ein
  • 7:15 - 7:17
    Es ist ein schöner Entwurf, oder?
  • 7:17 - 7:21
    Es ist das grüne Gelände,
    gefüllt mit kreisrunden Strukturen
  • 7:21 - 7:22
    für den Opfer-Täter-Dialog.
  • 7:23 - 7:27
    Als er mir das Projekt vorstellte,
    fing er zu weinen an.
  • 7:28 - 7:34
    Er sagte: "Nach so langer Zeit
    unter der Brutalität von San Quentin
  • 7:34 - 7:36
    denkt man nicht, dass Versöhnung eintritt.
  • 7:38 - 7:40
    Dieser Entwurf ist für einen Platz,
  • 7:40 - 7:43
    der das Versprechen
    von Restorative Justice einlöst.
  • 7:43 - 7:45
    Es fühlt sich jetzt näher an."
  • 7:47 - 7:50
    Ich weiß ganz sicher,
  • 7:50 - 7:54
    dass schon die Visualisierung von Räumen
    für Restorative Justice und Heilung
  • 7:54 - 7:55
    verändernd wirken.
  • 7:55 - 7:58
    Ich sah es immer wieder
    in unseren Workshops.
  • 7:58 - 8:02
    Wir wissen, dass die bloße Darstellung
    dieser Räume nicht ausreicht.
  • 8:02 - 8:04
    Wir müssen sie bauen.
  • 8:04 - 8:08
    Ich fing an, nach
    Justiz-Erneuerern zu suchen.
  • 8:08 - 8:10
    Sie sind nicht einfach zu finden.
  • 8:11 - 8:13
    Aber ich fand welche:
  • 8:13 - 8:15
    Ich fand das "Center for
    Court Innovation".
  • 8:15 - 8:19
    Sie brachten friedensstiftende Praktiken
    der Ureinwohner Amerikas
  • 8:19 - 8:21
    in eine nicht-indianische Gesellschaft,
  • 8:21 - 8:23
    und das erstmalig
    in den Vereinigten Staaten.
  • 8:23 - 8:25
    Ich kontaktierte sie und sagte:
  • 8:25 - 8:28
    "Darf ich, während Sie
    Ihren Prozess einrichten,
  • 8:28 - 8:33
    mit der Gemeinschaft einen Entwurf für ein
    Zentrum erarbeiten, das Frieden stiftet?"
  • 8:33 - 8:34
    Sie sagten ja.
  • 8:35 - 8:39
    Gott sei Dank, weil ich
    außer diesen Leuten keine Hilfe hatte.
  • 8:39 - 8:43
    In Near Westside, einem Ortsteil
    von Syracuse im Bundesstaat New York
  • 8:43 - 8:47
    fingen wir an, Design-Workshops
    mit der Gemeinde abzuhalten,
  • 8:47 - 8:48
    um ein altes Drogenhaus
  • 8:48 - 8:52
    als friedensstiftendes Zentrum
    zu verorten und neu auszurichten.
  • 8:53 - 8:56
    Das friedensstiftende Projekt
    in Near Westside ist vollendet.
  • 8:56 - 8:58
    Pro Jahr finden bereits
    über 80 Gesprächskreise statt.
  • 8:58 - 9:01
    Das sehr interessante Ergebnis ist,
  • 9:01 - 9:03
    dass der Raum selbst die Leute überzeugt,
  • 9:03 - 9:07
    sich zum ersten Mal in ihrem Leben
    für Friedensstiftung einzusetzen.
  • 9:08 - 9:11
    Isabel und ihre Tochter
    sind zwei dieser Gemeindemitglieder.
  • 9:11 - 9:13
    Sie wurden zur Friedensstiftung verwiesen,
  • 9:13 - 9:17
    um ihre Beziehung, nach jahrelangem
    familiären Missbrauch, zu heilen.
  • 9:17 - 9:19
    Sexueller Missbrauch
  • 9:19 - 9:23
    und andere Probleme innerhalb
    der Familie und in der Gemeinde.
  • 9:23 - 9:26
    Isabel wollte keinen Frieden und meinte:
  • 9:26 - 9:27
    "Das ist ja wie vor Gericht.
  • 9:27 - 9:30
    Was soll dieses friedensstiftende Zeug?"
  • 9:30 - 9:32
    Als sie aufkreuzte,
  • 9:32 - 9:34
    war sie gestresst und besorgt.
  • 9:34 - 9:37
    Aber als sie hereinkam,
    blickte sie sich um
  • 9:37 - 9:39
    und gewöhnte sich ein.
  • 9:39 - 9:41
    Sie sagte zum Koordinator:
  • 9:41 - 9:44
    "Ich fühle mich hier wohl -- entspannt.
  • 9:45 - 9:47
    Es ist gemütlich."
  • 9:49 - 9:51
    Sie entschieden sich noch am selben Tag,
  • 9:51 - 9:54
    den Friedensprozess zu gehen
    und ihn zu beenden.
  • 9:54 - 9:57
    Ihre Beziehung hat sich heute gewandelt.
  • 9:57 - 10:00
    Ihnen geht es sehr gut und sie genesen.
  • 10:01 - 10:02
    Nach diesem Projekt
  • 10:02 - 10:05
    wollte ich kein riesiges Zentrum
    für Friedensstiftung mehr.
  • 10:05 - 10:10
    Ich wollte Friedenszentren
    in jeder Gemeinde.
  • 10:11 - 10:13
    Aber dann kamen neue Ideen auf.
  • 10:14 - 10:18
    Ich hielt einen Workshop
    im Santa-Rita-Gefängnis in Kalifornien ab
  • 10:18 - 10:22
    und Doug, einer unserer
    inhaftierten Designer, sagte:
  • 10:22 - 10:25
    "Ja, Schaden reparieren,
    wieder auf die Beine kommen, genesen --
  • 10:25 - 10:27
    alles wirklich wichtig.
  • 10:27 - 10:29
    Aber die Wirklichkeit ist:
    wenn ich nach Hause komme,
  • 10:29 - 10:32
    gibt es nichts, wo ich hingehen könnte.
  • 10:32 - 10:34
    Ich habe keine Arbeit --
    wer wird mich anstellen?
  • 10:34 - 10:35
    Ich werde wieder hier enden."
  • 10:35 - 10:37
    Und er hat Recht,
  • 10:37 - 10:42
    weil 60 bis 75 % derjenigen,
    die in ihre Gemeinden zurückkehren,
  • 10:42 - 10:45
    ein Jahr nach ihrer Entlassung
    arbeitslos sein werden.
  • 10:45 - 10:49
    Kann man seine grundlegenden
    wirtschaftlichen Bedürfnisse nicht decken,
  • 10:49 - 10:50
    wird man kriminell.
  • 10:50 - 10:52
    Jeder von uns würde das tun.
  • 10:53 - 10:57
    Anstatt Gefängnisse zu bauen,
  • 10:57 - 11:02
    können wir Räume für Arbeitstraining
    und Unternehmertum schaffen.
  • 11:02 - 11:05
    Wir nennen sie Räume
    für "restaurative Ökonomie".
  • 11:05 - 11:08
    Angesiedelt in East Oakland, Kalifornien,
  • 11:08 - 11:11
    wird "Restore Oakland" landesweit
    das erste Zentrum
  • 11:11 - 11:14
    für Restorative Justice
    und restaurative Ökonomie sein.
  • 11:14 - 11:17
    (Applaus)
  • 11:20 - 11:21
    Wir machen Folgendes.
  • 11:21 - 11:25
    Wir werden dieses Gebäude entkernen
    und in drei Dinge verwandeln.
  • 11:25 - 11:27
    Erstens, ein Restaurant
    mit Namen "Colors",
  • 11:27 - 11:30
    das die Rassenschranke
    in der Restaurantbranche durchbricht,
  • 11:30 - 11:32
    und Beschäftigte mit Niedriglöhnen schult,
  • 11:32 - 11:34
    damit sie existenzsichernde Jobs bekommen.
  • 11:34 - 11:37
    Es spielt keine Rolle,
    ob man Vorstrafen hat oder nicht.
  • 11:37 - 11:40
    Im zweiten Geschoss haben wir
    offene, luftige Räume,
  • 11:40 - 11:44
    um Aktivistenorganisationen
    Gehör zu verschaffen,
  • 11:44 - 11:47
    mit Parolen wie "Gesundheitsfürsorge,
    nicht Handschellen"
  • 11:47 - 11:49
    oder "Wohnen ist ein Menschenrecht".
  • 11:49 - 11:55
    Drittens, der landesweit erste Raum,
    der Restorative Justice gewidmet ist,
  • 11:55 - 11:58
    und der mit Natur, Farben, Stoffen
    und Zufluchtsorten gefüllt ist,
  • 11:58 - 12:00
    um hier den Dialog zu fördern.
  • 12:01 - 12:03
    Das Projekt startet
    in gerade mal zwei Monaten.
  • 12:04 - 12:09
    WIr planen das in Washington D.C, Detroit,
    New York und New Orleans zu kopieren.
  • 12:09 - 12:12
    (Applaus)
  • 12:19 - 12:22
    Das waren also zwei Dinge,
    die wir statt Gefängnissen bauen können.
  • 12:22 - 12:24
    Und sogar zu einem besseren Preis.
  • 12:24 - 12:29
    Für ein Gefängnis kann man
    30 Zentren für Restorative Justice bauen.
  • 12:29 - 12:30
    (Applaus)
  • 12:30 - 12:33
    Das ist eine bessere Nutzung
    Ihrer Steuergelder.
  • 12:34 - 12:36
    Ich will das alles bauen.
  • 12:37 - 12:39
    Aber Gebäude zu errichten,
    ist ein sehr schwerer Brocken.
  • 12:39 - 12:41
    Es braucht Zeit.
  • 12:41 - 12:44
    In den Gemeinden, in denen ich aktiv war,
  • 12:44 - 12:49
    gingen jede Woche Leute wegen Waffengewalt
    und Masseninhaftierungen verloren.
  • 12:50 - 12:54
    Wir mussten mehr Leute schneller versorgen
    und sie aus dem System heraushalten.
  • 12:55 - 12:57
    Eine neue Idee kam von der Gemeinde,
  • 12:57 - 13:00
    die viel schlanker war.
  • 13:01 - 13:05
    Statt Haftanstalten könnten wir
    Dörfer auf Rädern bauen.
  • 13:07 - 13:09
    Es nennt sich "Pop-Up Resource Village"
  • 13:09 - 13:13
    und bringt eine ganze Reihe
    von Ressourcen zu isolierten Gemeinden
  • 13:13 - 13:15
    im Großraum von San Francisco.
  • 13:15 - 13:19
    Das beinhaltet mobile medizinische
    und soziale Dienste und Aufklappläden.
  • 13:20 - 13:24
    Wir bauen dieses ganze Dorf
    gerade mit der Gemeinde,
  • 13:24 - 13:29
    indem wir Stadtbusse in Klassenzimmer
    auf Rädern verwandeln,
  • 13:29 - 13:31
    die den zweiten Bildungsweg
    und weiterführende Bildung
  • 13:31 - 13:33
    über die Gebietsgrenze bringen.
  • 13:33 - 13:34
    (Applaus)
  • 13:34 - 13:37
    Wir werden damit
    viel mehr Schüler versorgen.
  • 13:38 - 13:40
    Wir schaffen mobile
    Zufluchtsräume für Frauen,
  • 13:40 - 13:44
    die nachts aus der Haft entlassen wurden,
    wenn sie am verletzlichsten sind.
  • 13:44 - 13:48
    Das Dorf wird nächsten Sommer starten,
    kreuzt jede Woche auf
  • 13:48 - 13:51
    und dehnt sich auf immer mehr
    Gemeinden aus, wenn es läuft.
  • 13:52 - 13:53
    Halten Sie danach Ausschau.
  • 13:53 - 13:56
    (Applaus)
  • 13:58 - 14:01
    Was bauen wir statt der Gefängnisse?
  • 14:02 - 14:03
    Wir haben uns drei Sachen angesehen:
  • 14:03 - 14:05
    Friedensstiftende Zentren,
  • 14:05 - 14:08
    Zentren für Restorative Justice
    und restaurative Ökonomie
  • 14:08 - 14:10
    und Pop-up-Dörfer.
  • 14:11 - 14:14
    Aber ich sage Ihnen,
    meine Liste ist kilometerlang.
  • 14:15 - 14:19
    Individuelles Wohnen für Jugendliche,
    die aus Pflegeheimen kommen.
  • 14:19 - 14:23
    Das sind Rückkehrzentren für Frauen
    zur Wiedervereinigung mit ihren Kindern.
  • 14:23 - 14:26
    Das sind Räume für Überlebende von Gewalt.
  • 14:26 - 14:31
    Das sind Räume, die die Hauptursachen
    für die Masseninhaftierung ansprechen.
  • 14:31 - 14:34
    Kein einziger ist ein Knast
    oder eine Haftanstalt.
  • 14:36 - 14:41
    Der Aktivist, Philosoph
    und Autor, Cornel West, sagt,
  • 14:41 - 14:45
    dass "Gerechtigkeit ist, wie Liebe
    in der Öffentlichkeit aussieht."
  • 14:45 - 14:49
    Mit diesem Gedanken
    bitte ich Sie noch einmal,
  • 14:49 - 14:52
    sich eine Welt ohne
    Gefängnisse vorzustellen,
  • 14:53 - 14:56
    und sich mir anzuschließen,
    alle Dinge zu erschaffen,
  • 14:56 - 14:58
    die wir stattdessen aufbauen können.
  • 14:58 - 14:59
    Danke.
  • 14:59 - 15:02
    (Applaus)
Title:
Wie eine Welt ohne Gefängnisse aussehen könnte
Speaker:
Deanna Van Buren
Description:

Deanna Van Buren entwirft Zentren für "Restorative Justice". Diese behandeln Verbrechen als Bruch von Beziehungen und Gerechtigkeit als einen Prozess, wo alle Beteiligten zusammen kommen, um den Bruch zu reparieren. Sie greifen nicht den strafenden Ansatz auf, der von einem System genutzt wird, das auf Masseninhaftierung konzentriert ist. Mit der Hilfe und den Ideen von inhaftierten Frauen und Männern erschafft Deanna Van Buren dynamische Räume, die sichere Orte für Dialoge und Versöhnung, Beschäftigung und Arbeitstraining und für soziale Dienste zur Verfügung stellen, die Leute davon abhalten, in das Justiz-System überhaupt erst hineinzukommen. "Stellen Sie sich eine Welt ohne Haftanstalten vor", sagt Deanna Van Buren. "Schließen Sie sich mir an, die Dinge zu erschaffen, die wir stattdessen aufbauen können."

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:19

German subtitles

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