Wie eine Welt ohne Gefängnisse aussehen könnte
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0:01 - 0:06Viele Leute nennen mich
eine "Justiz-Architektin". -
0:07 - 0:09Aber ich entwerfe keine Haftanstalten.
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0:10 - 0:11Ich entwerfe keine Gefängnisse.
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0:12 - 0:16Ich entwerfe keine Jugendstrafanstalten
und nicht einmal Gerichtsgebäude. -
0:17 - 0:21Dennoch bekomme ich jede Woche
einen Anruf mit den Worten: -
0:21 - 0:25"Okay, aber Sie entwerfen
bessere Haftanstalten, oder? -
0:25 - 0:28Sie wissen schon, wie die schönen,
die man in Europa baut." -
0:28 - 0:30Ich halte immer inne.
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0:31 - 0:33Ich lade sie ein
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0:34 - 0:35und ich lade heute Sie ein,
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0:36 - 0:38sich eine Welt ohne
Haftanstalten vorzustellen. -
0:39 - 0:42Wie fühlt sich diese Justiz an
und wie sieht sie aus? -
0:44 - 0:46Was muss man aufbauen, um dahin zu kommen?
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0:48 - 0:51Ich möchte Ihnen heute einige Konzepte
von Dingen, die wir bauen, vorstellen. -
0:51 - 0:54Ich beginne mit einem frühen Prototypen.
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0:54 - 0:57Das baute ich, als ich fünf war.
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0:57 - 0:59Ich nenne es "die Heilungshütte".
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0:59 - 1:02Ich baute sie, nachdem ich von der Schule
nach Hause geschickt wurde, -
1:02 - 1:06weil ich ein Kind ins Gesicht schlug,
das mir das N-Wort hinterherrief. -
1:06 - 1:08Okay, er verdiente es.
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1:08 - 1:10Es geschah allerdings häufig,
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1:10 - 1:14weil meine Familie
in eine "weiße" Gemeinde -
1:14 - 1:16im ländlichen Virginia gezogen ist.
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1:16 - 1:18Ich war sehr verängstigt.
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1:19 - 1:20Ich war besorgt.
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1:20 - 1:22Ich war wütend.
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1:22 - 1:25Ich lief dann in den Wald,
um diese kleinen Hütten zu bauen. -
1:25 - 1:30Sie waren aus Zweigen, Blättern
und Laken meiner Mutter gemacht. -
1:31 - 1:37Wenn das Licht in meine Zuflucht strömte,
fühlte ich den Frieden. -
1:39 - 1:42Trotz meiner Bemühungen
mich selbst zu trösten, -
1:42 - 1:45verließ ich dennoch meine Gemeinde,
sobald ich konnte, -
1:45 - 1:47besuchte die Architekturschule
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1:47 - 1:50und begann eine Berufskarriere
mit dem Entwerfen von Einkaufszentren, -
1:50 - 1:52Wohnhäuser für die Reichen
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1:52 - 1:54und Bürogebäuden,
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1:54 - 1:58bis ich erstmals ein Gefängnis betrat.
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1:58 - 2:02Es war die Justizvollzugsanstalt
in Chester, Pennsylvania. -
2:02 - 2:04Meine Freundin lud mich dort ein,
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2:04 - 2:10um einigen ihrer inhaftierten Schülern
die positive Kraft von Design zu lehren. -
2:11 - 2:13Die Ironie ist so offensichtlich, oder?
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2:13 - 2:16Ich näherte mich diesem Betongebäude,
diesen winzig-kleinen Fenstern, -
2:16 - 2:20dem Stacheldraht, den hohen
Mauern, den Wachtürmen, -
2:20 - 2:26innen drin, diese kalten,
harten Räume, wenig Licht und Luft, -
2:26 - 2:29schreiende Wächter, scheppernde Türen,
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2:29 - 2:31und eine Wand mit Zellen,
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2:31 - 2:35die mit so vielen schwarzen
und braunen Körpern gefüllt waren, -
2:35 - 2:38und erkannte, dass das, was ich sah,
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2:38 - 2:43das Endergebnis rassistischer Politik war,
die Masseninhaftierung bewirkt hatte. -
2:44 - 2:46Aber als Architektin sah ich,
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2:46 - 2:50wieso ein Gefängnis der schlechteste
Gebäudetyp war, den wir errichten konnten, -
2:50 - 2:54um den Schaden, den wir uns
gegenseitig zufügen, anzugehen. -
2:54 - 2:57Ich dachte: "Kann ich
eine Alternative entwerfen, -
2:57 - 2:59nicht einfach ein schöneres Gefängnis?"
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2:59 - 3:02Es fühlte sich nicht gut an
und tut es noch immer nicht. -
3:02 - 3:05Aber damals wusste ich nicht,
was zu tun war. -
3:05 - 3:07Was bauen wir stattdessen?
-
3:08 - 3:11Dann hörte ich von "Restorative Justice".
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3:12 - 3:14Ich empfand wieder inneren Frieden,
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3:15 - 3:17weil es ein alternatives System gab,
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3:17 - 3:22das besagt, dass die Verbrechensbegehung
der Bruch einer Beziehung ist, -
3:23 - 3:25dass die Bedürfnisse der Geschädigten
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3:25 - 3:27zuerst angegangen werden müssen,
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3:28 - 3:30dass die, die das Verbrechen begingen,
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3:30 - 3:33dazu verpflichtet sind,
Wiedergutmachung zu leisten. -
3:33 - 3:36Das sind wirklich intensive Gespräche,
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3:36 - 3:41wo alle Beteiligten zusammenkommen,
um den Bruch zu reparieren. -
3:42 - 3:45Erste Auswertungen zeigen,
dass Restorative Justice Empathie bildet, -
3:46 - 3:50dass gewalttätige Rückfälle
um bis zu 75 % verringert werden -
3:50 - 3:54und PTBS bei Überlebenden
schwerster Gewalt gelindert wird. -
3:55 - 4:00Deswegen fangen Staatsanwälte,
Richter und Bezirksstaatsanwälte an, -
4:00 - 4:03Fälle aus dem Gericht
in die Restorative Justice umzuleiten, -
4:03 - 4:07damit einige Leute das System
überhaupt niemals streifen. -
4:07 - 4:11Also dachte ich: "Verdammt, warum
entwerfen wir nicht für dieses System?" -
4:11 - 4:12(Applaus)
-
4:12 - 4:15Statt Haftanstalten zu bauen,
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4:15 - 4:18sollte man Räume bauen,
die Restorative Justice stärken. -
4:19 - 4:21Ich begann also in Schulen,
-
4:22 - 4:25weil seit Jahrzehnten
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4:25 - 4:29Ausschlüsse und Rauswürfe
den Weg ins Gefängnis bereiten. -
4:29 - 4:32Viele Schulbezirke --
vermutlich einige Ihrer eigenen -- -
4:32 - 4:35wenden sich Restorative Justice
als einer Alternative zu. -
4:36 - 4:39Mein erstes Projekt war,
diesen dreckigen kleinen Lagerraum -
4:39 - 4:41in einen friedensstiftenden Raum
-
4:41 - 4:46für ein Programm an einer Sekundarschule
meiner Heimatstadt Oakland zu verwandeln. -
4:46 - 4:49Nachdem wir fertig waren,
sagte die Direktorin, -
4:49 - 4:52dass die Gesprächskreise,
die sie in diesem Raum abhielt, -
4:52 - 4:56stärker darin waren, die Gemeinschaft
nach Schulauseinandersetzungen -
4:56 - 4:59und Waffengewalt in der Gemeinde
zusammenzuführen, -
4:59 - 5:02und dass Schüler und Lehrer
anfingen dorthin zu kommen, -
5:02 - 5:05nur weil sie ihn als Zufluchtsort ansahen.
-
5:05 - 5:11Der Raum verstärkte
die Wirkungen des Prozesses. -
5:12 - 5:17Okay, dann machte ich etwas,
das Architekten immer tun. -
5:17 - 5:21Ich sagte, ich werde jetzt etwas
Massives bauen, oder? -
5:21 - 5:26Ich werde ganz allein das erste Zentrum
für Restorative Justice der Welt bauen. -
5:26 - 5:29Es wird wie ein Leuchtfeuer in der Nacht
-
5:29 - 5:31ein schönes Gebilde am Horizont sein.
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5:31 - 5:35Viele Menschen werden hierher
statt zum Gericht gehen. -
5:35 - 5:38Ich werde im Alleingang
die Masseninhaftierung beenden -
5:38 - 5:40und viele Design-Preise gewinnen.
-
5:40 - 5:43(Lachen)
-
5:43 - 5:45Dann gebot ich mir selbst Einhalt,
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5:45 - 5:46(Lachen)
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5:46 - 5:47weil es so aussieht:
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5:48 - 5:51Wir inhaftieren mehr Bürger pro Kopf
-
5:51 - 5:53als jedes andere Land auf der Welt.
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5:53 - 5:57Schwarze Frauen sind dort die am stärksten
zunehmende Insassengruppe. -
5:57 - 6:0195 % all dieser Leute kommen nach Hause.
-
6:02 - 6:04Die meisten sind Überlebende
-
6:04 - 6:08schwersten sexuellen, körperlichen
und emotionalen Missbrauchs. -
6:08 - 6:12Sie sind buchstäblich
auf beiden Seiten des Leids gewesen. -
6:12 - 6:14Ich dachte, vielleicht
sollte ich sie fragen, -
6:14 - 6:17was wir statt Haftanstalten bauen sollten.
-
6:17 - 6:22Ich kehrte mit einem Experten
für Restorative Justice zurück -
6:22 - 6:24und begannen landesweit
das erste Design-Studio -
6:24 - 6:28mit inhaftierten Frauen und Männern
rund um die Schnittmenge -
6:28 - 6:30zwischen Restorative Justice
und Design zu betreiben. -
6:30 - 6:32Es verwandelte mich.
-
6:32 - 6:36Ich sah die ganzen Leute hinter Mauern
auf eine völlig andere Art und Weise. -
6:37 - 6:41Das waren Seelen, die stark
in ihrer persönlichen Wandlung engagiert -
6:41 - 6:43und verantwortungsbewusst waren.
-
6:43 - 6:45Sie waren kreativ, sie waren visionär.
-
6:46 - 6:48Danny ist einer dieser Seelen.
-
6:49 - 6:54Er ist in San Quentin
seit 27 Jahren inhaftiert, -
6:54 - 6:57weil er mit 21 Jahren jemanden tötete.
-
6:57 - 6:59Von Anfang an
-
6:59 - 7:02konzentrierte er sich darauf,
für diese Tat verantwortlich zu sein -
7:02 - 7:06und das Beste zu tun, um Wiedergutmachung
vom Gefängnis aus zu leisten. -
7:06 - 7:10Er brachte diese Arbeit in einen Entwurf
-
7:10 - 7:15für ein Gemeindezentrum für
Versöhnung und Wohlbefinden ein -
7:15 - 7:17Es ist ein schöner Entwurf, oder?
-
7:17 - 7:21Es ist das grüne Gelände,
gefüllt mit kreisrunden Strukturen -
7:21 - 7:22für den Opfer-Täter-Dialog.
-
7:23 - 7:27Als er mir das Projekt vorstellte,
fing er zu weinen an. -
7:28 - 7:34Er sagte: "Nach so langer Zeit
unter der Brutalität von San Quentin -
7:34 - 7:36denkt man nicht, dass Versöhnung eintritt.
-
7:38 - 7:40Dieser Entwurf ist für einen Platz,
-
7:40 - 7:43der das Versprechen
von Restorative Justice einlöst. -
7:43 - 7:45Es fühlt sich jetzt näher an."
-
7:47 - 7:50Ich weiß ganz sicher,
-
7:50 - 7:54dass schon die Visualisierung von Räumen
für Restorative Justice und Heilung -
7:54 - 7:55verändernd wirken.
-
7:55 - 7:58Ich sah es immer wieder
in unseren Workshops. -
7:58 - 8:02Wir wissen, dass die bloße Darstellung
dieser Räume nicht ausreicht. -
8:02 - 8:04Wir müssen sie bauen.
-
8:04 - 8:08Ich fing an, nach
Justiz-Erneuerern zu suchen. -
8:08 - 8:10Sie sind nicht einfach zu finden.
-
8:11 - 8:13Aber ich fand welche:
-
8:13 - 8:15Ich fand das "Center for
Court Innovation". -
8:15 - 8:19Sie brachten friedensstiftende Praktiken
der Ureinwohner Amerikas -
8:19 - 8:21in eine nicht-indianische Gesellschaft,
-
8:21 - 8:23und das erstmalig
in den Vereinigten Staaten. -
8:23 - 8:25Ich kontaktierte sie und sagte:
-
8:25 - 8:28"Darf ich, während Sie
Ihren Prozess einrichten, -
8:28 - 8:33mit der Gemeinschaft einen Entwurf für ein
Zentrum erarbeiten, das Frieden stiftet?" -
8:33 - 8:34Sie sagten ja.
-
8:35 - 8:39Gott sei Dank, weil ich
außer diesen Leuten keine Hilfe hatte. -
8:39 - 8:43In Near Westside, einem Ortsteil
von Syracuse im Bundesstaat New York -
8:43 - 8:47fingen wir an, Design-Workshops
mit der Gemeinde abzuhalten, -
8:47 - 8:48um ein altes Drogenhaus
-
8:48 - 8:52als friedensstiftendes Zentrum
zu verorten und neu auszurichten. -
8:53 - 8:56Das friedensstiftende Projekt
in Near Westside ist vollendet. -
8:56 - 8:58Pro Jahr finden bereits
über 80 Gesprächskreise statt. -
8:58 - 9:01Das sehr interessante Ergebnis ist,
-
9:01 - 9:03dass der Raum selbst die Leute überzeugt,
-
9:03 - 9:07sich zum ersten Mal in ihrem Leben
für Friedensstiftung einzusetzen. -
9:08 - 9:11Isabel und ihre Tochter
sind zwei dieser Gemeindemitglieder. -
9:11 - 9:13Sie wurden zur Friedensstiftung verwiesen,
-
9:13 - 9:17um ihre Beziehung, nach jahrelangem
familiären Missbrauch, zu heilen. -
9:17 - 9:19Sexueller Missbrauch
-
9:19 - 9:23und andere Probleme innerhalb
der Familie und in der Gemeinde. -
9:23 - 9:26Isabel wollte keinen Frieden und meinte:
-
9:26 - 9:27"Das ist ja wie vor Gericht.
-
9:27 - 9:30Was soll dieses friedensstiftende Zeug?"
-
9:30 - 9:32Als sie aufkreuzte,
-
9:32 - 9:34war sie gestresst und besorgt.
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9:34 - 9:37Aber als sie hereinkam,
blickte sie sich um -
9:37 - 9:39und gewöhnte sich ein.
-
9:39 - 9:41Sie sagte zum Koordinator:
-
9:41 - 9:44"Ich fühle mich hier wohl -- entspannt.
-
9:45 - 9:47Es ist gemütlich."
-
9:49 - 9:51Sie entschieden sich noch am selben Tag,
-
9:51 - 9:54den Friedensprozess zu gehen
und ihn zu beenden. -
9:54 - 9:57Ihre Beziehung hat sich heute gewandelt.
-
9:57 - 10:00Ihnen geht es sehr gut und sie genesen.
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10:01 - 10:02Nach diesem Projekt
-
10:02 - 10:05wollte ich kein riesiges Zentrum
für Friedensstiftung mehr. -
10:05 - 10:10Ich wollte Friedenszentren
in jeder Gemeinde. -
10:11 - 10:13Aber dann kamen neue Ideen auf.
-
10:14 - 10:18Ich hielt einen Workshop
im Santa-Rita-Gefängnis in Kalifornien ab -
10:18 - 10:22und Doug, einer unserer
inhaftierten Designer, sagte: -
10:22 - 10:25"Ja, Schaden reparieren,
wieder auf die Beine kommen, genesen -- -
10:25 - 10:27alles wirklich wichtig.
-
10:27 - 10:29Aber die Wirklichkeit ist:
wenn ich nach Hause komme, -
10:29 - 10:32gibt es nichts, wo ich hingehen könnte.
-
10:32 - 10:34Ich habe keine Arbeit --
wer wird mich anstellen? -
10:34 - 10:35Ich werde wieder hier enden."
-
10:35 - 10:37Und er hat Recht,
-
10:37 - 10:42weil 60 bis 75 % derjenigen,
die in ihre Gemeinden zurückkehren, -
10:42 - 10:45ein Jahr nach ihrer Entlassung
arbeitslos sein werden. -
10:45 - 10:49Kann man seine grundlegenden
wirtschaftlichen Bedürfnisse nicht decken, -
10:49 - 10:50wird man kriminell.
-
10:50 - 10:52Jeder von uns würde das tun.
-
10:53 - 10:57Anstatt Gefängnisse zu bauen,
-
10:57 - 11:02können wir Räume für Arbeitstraining
und Unternehmertum schaffen. -
11:02 - 11:05Wir nennen sie Räume
für "restaurative Ökonomie". -
11:05 - 11:08Angesiedelt in East Oakland, Kalifornien,
-
11:08 - 11:11wird "Restore Oakland" landesweit
das erste Zentrum -
11:11 - 11:14für Restorative Justice
und restaurative Ökonomie sein. -
11:14 - 11:17(Applaus)
-
11:20 - 11:21Wir machen Folgendes.
-
11:21 - 11:25Wir werden dieses Gebäude entkernen
und in drei Dinge verwandeln. -
11:25 - 11:27Erstens, ein Restaurant
mit Namen "Colors", -
11:27 - 11:30das die Rassenschranke
in der Restaurantbranche durchbricht, -
11:30 - 11:32und Beschäftigte mit Niedriglöhnen schult,
-
11:32 - 11:34damit sie existenzsichernde Jobs bekommen.
-
11:34 - 11:37Es spielt keine Rolle,
ob man Vorstrafen hat oder nicht. -
11:37 - 11:40Im zweiten Geschoss haben wir
offene, luftige Räume, -
11:40 - 11:44um Aktivistenorganisationen
Gehör zu verschaffen, -
11:44 - 11:47mit Parolen wie "Gesundheitsfürsorge,
nicht Handschellen" -
11:47 - 11:49oder "Wohnen ist ein Menschenrecht".
-
11:49 - 11:55Drittens, der landesweit erste Raum,
der Restorative Justice gewidmet ist, -
11:55 - 11:58und der mit Natur, Farben, Stoffen
und Zufluchtsorten gefüllt ist, -
11:58 - 12:00um hier den Dialog zu fördern.
-
12:01 - 12:03Das Projekt startet
in gerade mal zwei Monaten. -
12:04 - 12:09WIr planen das in Washington D.C, Detroit,
New York und New Orleans zu kopieren. -
12:09 - 12:12(Applaus)
-
12:19 - 12:22Das waren also zwei Dinge,
die wir statt Gefängnissen bauen können. -
12:22 - 12:24Und sogar zu einem besseren Preis.
-
12:24 - 12:29Für ein Gefängnis kann man
30 Zentren für Restorative Justice bauen. -
12:29 - 12:30(Applaus)
-
12:30 - 12:33Das ist eine bessere Nutzung
Ihrer Steuergelder. -
12:34 - 12:36Ich will das alles bauen.
-
12:37 - 12:39Aber Gebäude zu errichten,
ist ein sehr schwerer Brocken. -
12:39 - 12:41Es braucht Zeit.
-
12:41 - 12:44In den Gemeinden, in denen ich aktiv war,
-
12:44 - 12:49gingen jede Woche Leute wegen Waffengewalt
und Masseninhaftierungen verloren. -
12:50 - 12:54Wir mussten mehr Leute schneller versorgen
und sie aus dem System heraushalten. -
12:55 - 12:57Eine neue Idee kam von der Gemeinde,
-
12:57 - 13:00die viel schlanker war.
-
13:01 - 13:05Statt Haftanstalten könnten wir
Dörfer auf Rädern bauen. -
13:07 - 13:09Es nennt sich "Pop-Up Resource Village"
-
13:09 - 13:13und bringt eine ganze Reihe
von Ressourcen zu isolierten Gemeinden -
13:13 - 13:15im Großraum von San Francisco.
-
13:15 - 13:19Das beinhaltet mobile medizinische
und soziale Dienste und Aufklappläden. -
13:20 - 13:24Wir bauen dieses ganze Dorf
gerade mit der Gemeinde, -
13:24 - 13:29indem wir Stadtbusse in Klassenzimmer
auf Rädern verwandeln, -
13:29 - 13:31die den zweiten Bildungsweg
und weiterführende Bildung -
13:31 - 13:33über die Gebietsgrenze bringen.
-
13:33 - 13:34(Applaus)
-
13:34 - 13:37Wir werden damit
viel mehr Schüler versorgen. -
13:38 - 13:40Wir schaffen mobile
Zufluchtsräume für Frauen, -
13:40 - 13:44die nachts aus der Haft entlassen wurden,
wenn sie am verletzlichsten sind. -
13:44 - 13:48Das Dorf wird nächsten Sommer starten,
kreuzt jede Woche auf -
13:48 - 13:51und dehnt sich auf immer mehr
Gemeinden aus, wenn es läuft. -
13:52 - 13:53Halten Sie danach Ausschau.
-
13:53 - 13:56(Applaus)
-
13:58 - 14:01Was bauen wir statt der Gefängnisse?
-
14:02 - 14:03Wir haben uns drei Sachen angesehen:
-
14:03 - 14:05Friedensstiftende Zentren,
-
14:05 - 14:08Zentren für Restorative Justice
und restaurative Ökonomie -
14:08 - 14:10und Pop-up-Dörfer.
-
14:11 - 14:14Aber ich sage Ihnen,
meine Liste ist kilometerlang. -
14:15 - 14:19Individuelles Wohnen für Jugendliche,
die aus Pflegeheimen kommen. -
14:19 - 14:23Das sind Rückkehrzentren für Frauen
zur Wiedervereinigung mit ihren Kindern. -
14:23 - 14:26Das sind Räume für Überlebende von Gewalt.
-
14:26 - 14:31Das sind Räume, die die Hauptursachen
für die Masseninhaftierung ansprechen. -
14:31 - 14:34Kein einziger ist ein Knast
oder eine Haftanstalt. -
14:36 - 14:41Der Aktivist, Philosoph
und Autor, Cornel West, sagt, -
14:41 - 14:45dass "Gerechtigkeit ist, wie Liebe
in der Öffentlichkeit aussieht." -
14:45 - 14:49Mit diesem Gedanken
bitte ich Sie noch einmal, -
14:49 - 14:52sich eine Welt ohne
Gefängnisse vorzustellen, -
14:53 - 14:56und sich mir anzuschließen,
alle Dinge zu erschaffen, -
14:56 - 14:58die wir stattdessen aufbauen können.
-
14:58 - 14:59Danke.
-
14:59 - 15:02(Applaus)
- Title:
- Wie eine Welt ohne Gefängnisse aussehen könnte
- Speaker:
- Deanna Van Buren
- Description:
-
Deanna Van Buren entwirft Zentren für "Restorative Justice". Diese behandeln Verbrechen als Bruch von Beziehungen und Gerechtigkeit als einen Prozess, wo alle Beteiligten zusammen kommen, um den Bruch zu reparieren. Sie greifen nicht den strafenden Ansatz auf, der von einem System genutzt wird, das auf Masseninhaftierung konzentriert ist. Mit der Hilfe und den Ideen von inhaftierten Frauen und Männern erschafft Deanna Van Buren dynamische Räume, die sichere Orte für Dialoge und Versöhnung, Beschäftigung und Arbeitstraining und für soziale Dienste zur Verfügung stellen, die Leute davon abhalten, in das Justiz-System überhaupt erst hineinzukommen. "Stellen Sie sich eine Welt ohne Haftanstalten vor", sagt Deanna Van Buren. "Schließen Sie sich mir an, die Dinge zu erschaffen, die wir stattdessen aufbauen können."
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:19
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