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Was ist Wahrheit?
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Es gibt die verschiedensten Arten,
sie herauszubekommen:
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Durch höflich nachfragen, Privatdetektive,
Gerichtsmediziner, Folter
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oder durch Natrium-Thiopental,
– die Wahrheitsdroge.
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Aber das ist nicht wirklich,
die Wahrheit, die wir suchen.
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Die Frage nach der Wahrheit gehört
zu den zentralen Problemen der Philosophie
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und wurde von den verschiedensten
Denkern unterschiedlich beantwortet.
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Für Aristoteles ergab sich
Wahrheit daraus,
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dass möglichst viele Leute mit
einer Meinung oder Annahme übereinstimmen.
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Nur weil genügend Leute
daran glauben, ist etwas wahr?
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Das würde ja heißen, dass Elvis noch lebt,
der Osterhase die Eier bringt
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und Uri Geller wirklich
Löffel verbiegen kann.
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Nein.
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Es muss schon auch gleichzeitig
als allgemein wahr bewiesen werden.
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So sah es zumindest der Mönch
Thomas von Aquin im Mittelalter.
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Und nach ihm im 19. Jahrhundert
auch andere Kollegen, wie Kant und Hegel.
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Der Beweis muss erbracht werden,
von der Allgemeinheit akzeptiert werden
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und erst dann wird das ganze wahr!
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Die Wahrheit definiert sich hier als:
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„Übereinstimmung zwischen
dem Wissen und dem Seienden“
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Später - im dialektischen Materialismus
- ging man noch mehr ins Detail
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und unterscheidet die „relative“
von der „absoluten Wahrheit.“
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Beide bilden eine Einheit, ein Spannungsfeld,
das zur Wahrheitsfindung dient.
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Eine absolute Wahrheit ist:
„Die Erde ist eine Kugel“.
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Aber diese Wahrheit lässt sich
verfeinern und relativieren:
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Die Erde ist durch die Rotation und
die Polkräfte von Milliarden von Jahren
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etwas aus der Form geraten
und an vielen Stellen eingebeult.
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Aber prinzipiell ist sie natürlich
eher eine Kugel als eine Scheibe!
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Somit erhalten wir eine immer
„upgedatete“ relative Wahrheit.
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Eine endgültige,
ewige Wahrheit gibt es nicht.
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Im Idealismus rückte das Individuum
mehr in den Mittelpunkt.
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Denn im Verstehen der Welt und
ihrer Wahrheiten spielen auch
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Herkunft, kulturelle Einflüsse, Erziehung
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und moralische Grundsätze
eine wichtige Rolle.
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Hat denach jeder Mensch
seine eigene Wahrheit?
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Kann es dann überhaupt
„Die Wahrheit an sich“ geben?
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Beweisen lässt es sich nicht,
aber auch nicht das Gegenteil!
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Es gilt eine „an Sicherheit
grenzende Wahrscheinlichkeit“.
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Denn es gibt ja wirklich Dinge,
die einfach stimmen,
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egal, ob man sie
nachgeprüft hat oder nicht.
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Das unzweifelhafte Augenscheinliche
- auch Evidenz genannt.
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Eine Aussage ist wahr,
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wenn ihre Behauptung
mit der Realität übereinstimmt.
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Dieser Gedanke wurde auch
im amerikanischen Pragmatismus aufgegriffen.
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Eine Philosophische Spielart,
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in der man sich,
mit dem zufrieden gibt was man hat.
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Also sprich eher mit dem Spatz
in der Hand als der Taube auf dem Dach.
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Denn man braucht auch
manchmal gar keinen Beweis,
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solange man sich gegenseitig versteht!
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Die Wahrheit einer Behauptung
hängt davon ab,
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ob sich allein durch Argumente
ein allgemeiner Konsens herstellen lässt.
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Wir verstehen uns gegenseitig und
können dadurch die Wahrheit erkennen.
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Wir wissen wechselseitig,
was wir meinen und wovon wir reden.
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Wir finden einen gemeinsamen Tenor.
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Und das ist die ganze Wahrheit!