Wie man Wahrheit und Fiktion im Internet voneinander trennt
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0:01 - 0:04Ich bin jetzt Journalist,
seit ich ungefähr 17 war, -
0:04 - 0:07und zurzeit ist es spannend,
in dieser Branche zu arbeiten, -
0:07 - 0:08denn wie Sie alle wissen,
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0:08 - 0:11befinden sich die Medien
zurzeit in einem gewaltigen Umbruch. -
0:11 - 0:14Viele von Ihnen kennen die Situation
aus der geschäftlichen Perspektive. -
0:14 - 0:16Das Geschäftsmodell ist
ziemlich verkorkst und, -
0:16 - 0:18wie mein Großvater sagen würde,
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0:18 - 0:21sämtliche Profite hat sich
Google einverleibt. -
0:21 - 0:23Also eine wirklich
spannende Zeit für Journalisten, -
0:23 - 0:26doch der Umbruch, der mich interessiert,
findet nicht beim Produkt, -
0:26 - 0:28sondern bei der Recherche statt.
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0:28 - 0:31Es geht darum, wie wir recherchieren
und Neuigkeiten einholen. -
0:31 - 0:34Und das hat sich verändert,
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0:34 - 0:36weil es eine gewaltige Verschiebung
in der Macht -
0:36 - 0:39von den Nachrichtenagenturen
hin zum Publikum gab. -
0:39 - 0:41Und das Publikum war so
lange Zeit in einer Position, -
0:41 - 0:44in der es keinerlei Einfluss
auf die Nachrichten ausüben -
0:44 - 0:46oder sie verändern konnte. Es konnte
sich nicht wirklich austauschen. -
0:46 - 0:48Das hat sich
unwiederbringlich verändert. -
0:48 - 0:52Meine erste Berührung mit
den Nachrichtenmedien war 1984, -
0:52 - 0:55als die BBC einen Tag lang streikte.
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0:55 - 0:58Ich war nicht froh. Ich war wütend.
Ich konnte nämlich meine Cartoons nicht sehen. -
0:58 - 1:00Also schrieb ich einen Brief.
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1:00 - 1:03Und es ist sehr effektiv,
eine Hassmail so zu unterschreiben: -
1:03 - 1:07"Alles Liebe, Markham, 4 Jahre."
Funktioniert immer noch. -
1:07 - 1:09Ich bin mir nicht sicher, ob ich
irgendeinen Einfluss auf den Streik hatte, -
1:09 - 1:12aber ich weiß noch, dass sie
drei Wochen für ihre Antwort brauchten. -
1:12 - 1:14Und genau so war es immer.
Es dauerte für jeden so lang, -
1:14 - 1:16irgendeinen Einfluss zu haben
und eine Reaktion zu bekommen. -
1:16 - 1:19Das hat sich nun geändert,
weil wir als Journalisten -
1:19 - 1:22in Echtzeit interagieren.
Wir sind nicht in einer Position, -
1:22 - 1:24in der das Publikum
auf die Nachrichten reagiert. -
1:24 - 1:28Wir reagieren auf das Publikum
und verlassen uns sogar darauf. -
1:28 - 1:30Es hilft uns, die Nachrichten zu finden.
Es hilft uns herauszufinden, -
1:30 - 1:35was die beste Sicht der Dinge ist und
welche Dinge es wirklich hören will. -
1:35 - 1:41Das geht in Echtzeit. Es ist viel schneller.
Es passiert am laufenden Band. -
1:41 - 1:45Der Journalist ist immer dabei, aufzuholen.
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1:45 - 1:47Hier ist ein Beispiel dafür,
wie wir uns aufs Publikum verlassen. -
1:47 - 1:52Am 5. September [2012] gab es
ein Erdbeben in Costa Rica. -
1:52 - 1:54Es hatte die Stärke 7,6 --
also ein ziemlich großes. -
1:54 - 1:57Und es brauchte 60 Sekunden,
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1:57 - 2:00um die 250 km entfernte
Stadt Managua zu erreichen. -
2:00 - 2:04Also zitterte die Erde dort 60 Sekunden,
nachdem es im Epizentrum bebte. -
2:04 - 2:0630 Sekunden später gab es
die erste Meldung auf Twitter. -
2:06 - 2:09Jemand schrieb dort "temblor",
was Erdbeben bedeutet. -
2:09 - 2:12Die Schockwelle benötigte also
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2:12 - 2:14eine Reisezeit von 60 Sekunden.
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2:14 - 2:1630 Sekunden später war
die Nachricht über das Erdbeben -
2:16 - 2:19um die ganze Welt gegangen --
augenblicklich. -
2:19 - 2:22Hypothetisch konnte jeder
auf der Welt erfahren, -
2:22 - 2:25dass in Managua die Erde bebte.
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2:25 - 2:27Und das war möglich,
weil diese eine Person -
2:27 - 2:31ihrem dokumentarischen Instinkt folgte
und eine Nachricht postete -- -
2:31 - 2:34was wir mittlerweile alle tun.
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2:34 - 2:36Wenn etwas passiert,
posten wir eine Nachricht, -
2:36 - 2:39ein Foto oder ein Video und all das
geht kontinuerlich in die Cloud. -
2:39 - 2:42Das bedeutet, dass ständig große
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2:42 - 2:45Datenvolumen hochgeladen werden.
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2:45 - 2:47Es ist atemberaubend, wenn
man sich die Zahlen anschaut: -
2:47 - 2:49Jede Minute werden
72 Stunden an Videomaterial -
2:49 - 2:51auf YouTube hochgeladen.
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2:51 - 2:55Jede Sekunde wird also mehr als
eine Stunde an Videomaterial hochgeladen. -
2:55 - 2:59Und was Fotos betrifft: Jede Sekunde
werden 58 Fotos auf Instagram hochgeladen. -
2:59 - 3:03Mehr als 3500 Fotos werden
bei Facebook gepostet. -
3:03 - 3:06Wenn ich also mit reden fertig bin,
wird es weitere 864 Stunden -
3:06 - 3:10an Videos auf YouTube geben
als zu Beginn meiner Rede -
3:10 - 3:13und 2 500 000 zusätzliche Fotos
bei Facebook und Instagram. -
3:13 - 3:18Es ist also interessant,
Journalist zu sein, -
3:18 - 3:20weil wir Zugang zu allem haben sollten.
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3:20 - 3:23Ich sollte über jedes Ereignis,
das irgendwo in der Welt passiert, -
3:23 - 3:27unmittelbar nach dem Eintreten
Bescheid wissen, und das kostenlos. -
3:27 - 3:30Und das gilt für jede einzelne
Person in diesem Saal. -
3:30 - 3:33Das einzige Problem ist, wenn man
so viele Informationen zur Verfügung hat, -
3:33 - 3:35muss man die guten Sachen
erst einmal finden. -
3:35 - 3:37Das kann bei diesen Mengen
unglaublich schwierig sein. -
3:37 - 3:41Nirgendwo wurde das deutlicher
als während des Hurrikans Sandy. -
3:41 - 3:43Damals traf ein riesiger Orkan
in einer Größenordnung, -
3:43 - 3:46die wir lange nicht mehr gesehen hatten,
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3:46 - 3:49auf die iPhone-Hauptstadt
des Universums. -
3:49 - 3:53Das ergab eine Menge an Material,
das wir noch nie zuvor gesehen hatten. -
3:53 - 3:56Und das bedeutete, dass Journalisten
sich mit Fälschungen befassen mussten. -
3:56 - 3:59Wir mussten uns mit alten Fotos,
die erneut gepostet wurden, beschäftigen. -
3:59 - 4:01Wir mussten uns mit
Fotomontagen auseinandersetzen, -
4:01 - 4:04die aus privaten Fotos
von vorherigen Stürmen bestanden. -
4:04 - 4:09Wir mussten mit Bildern aus Filmen umgehen,
etwa "The Day After Tomorrow" (Gelächter) -
4:09 - 4:12Und wir mussten uns mit Bildern
auseinandersetzen, die so realistisch waren, -
4:12 - 4:16dass es fast unmöglich war zu sagen,
ob sie echt waren oder nicht. -
4:16 - 4:19(Gelächter)
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4:19 - 4:22Aber Spaß beiseite, es gab Bilder
wie dieses hier auf Instagram, -
4:22 - 4:25das von Journalisten
stark in Frage gestellt wurde. -
4:25 - 4:28Man war sich nicht ganz sicher.
Es war in Instagram gefiltert worden. -
4:28 - 4:30Das Licht wurde in Frage gestellt.
Alles wurde in Frage gestellt. -
4:30 - 4:32Und wie sich herausstellte, war es echt.
Es war ein Bild der Avenue C -
4:32 - 4:34im überschwemmten
Downtown Manhattan. -
4:34 - 4:37Man fand heraus, dass es echt ist,
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4:37 - 4:38weil man die Quelle des Bildes erreichte.
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4:38 - 4:40In diesem Falle waren die Leute
New Yorker Food-Blogger. -
4:40 - 4:43Sie waren renommiert.
Sie waren bekannt. -
4:43 - 4:45Dieses Bild wurde also nicht als
Fälschung entlarvt, es war nachweislich echt. -
4:45 - 4:48Und das war der Job der Journalisten,
all dieses Material herauszufiltern. -
4:48 - 4:51Anstelle die Informationen
selbst zu finden, -
4:51 - 4:53um sie dann den
Lesern zu bringen, -
4:53 - 4:55hält man das potentiell
schädliche Material zurück. -
4:55 - 5:00Die Quellen zu finden, wird immer
wichtiger -- und zwar die guten. -
5:00 - 5:02Die meisten Journalisten
benutzen hierfür jetzt Twitter. -
5:02 - 5:05Es ist tatsächlich wie eine
Echtzeit-Nachrichtenagentur. -
5:05 - 5:09Wenn man es einzusetzen weiß,
denn es gibt dort so viel Material. -
5:09 - 5:12Ein gutes Beispiel dafür,
wie hilfreich es sein kann, -
5:12 - 5:15aber auch wie schwierig,
war die ägyptische Revolution 2011. -
5:15 - 5:17Für jemanden, der
kein arabisch spricht -
5:17 - 5:19und aus den Vororten von
Dublin nach Material sucht, -
5:19 - 5:21listet Twitter viele gute Quellen auf.
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5:21 - 5:25Und als glaubwürdig bestätigte Kontakte
waren ungeheuer wichtig. -
5:25 - 5:27Und wie baut man so
eine Liste aus dem Nichts? -
5:27 - 5:30Es kann sehr schwierig sein, aber
man muss wissen, wonach man sucht. -
5:30 - 5:33Diese Visualisierung wurde von
einem italienischen Akademiker erstellt. -
5:33 - 5:36Er heißt André Pannison und
er hat im Grunde genommen -
5:36 - 5:38die Twittergespräche auf dem Tahrir-Platz
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5:38 - 5:42an dem Tag, an dem Husni Mubarak
schließlich zurücktrat, visualisiert. -
5:42 - 5:44Die Punkte, die man hier sieht,
sind Retweets. -
5:44 - 5:46Das heißt, wenn jemand
eine Nachricht retweetet, -
5:46 - 5:48entsteht eine Verbindung
zwischen zwei Punkten. -
5:48 - 5:50Je öfter diese Nachricht von
anderen Leuten retweetet wird, -
5:50 - 5:53desto deutlicher werden Knoten
und enstandene Verbindungen. -
5:53 - 5:55Und das ist eine tolle Art,
die Unterhaltung zu visualisieren. -
5:55 - 5:58Man erhält so Hinweise darauf,
wer interessanter ist -
5:58 - 6:00und näher untersucht werden sollte.
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6:00 - 6:03Und als die Unterhaltungen
immer größer wurden, -
6:03 - 6:05wurde es immer lebhafter
und letztendlich fand man -
6:05 - 6:10diese riesengroßen rhythmischen
Anzeiger dieser Unterhaltung. -
6:10 - 6:12Man konnte diese Knoten
finden und dann sagen: -
6:12 - 6:15"Diese Menschen muss ich
weiter untersuchen. -
6:15 - 6:17Sie sind diejenigen, die
offensichtlich Sinn machen. -
6:17 - 6:19Schauen wir, wer sie sind."
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6:19 - 6:21Im Rahmen dieser Informationsflut wird
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6:21 - 6:23das Echtzeit-Netz richtig interessant
für einen Journalisten wie mich, -
6:23 - 6:26weil wir mehr Werkzeuge haben als je zuvor,
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6:26 - 6:29um diese Art von Recherche durchzuführen.
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6:29 - 6:32Und wenn man anfängt,
sich durch diese Quellen zu wühlen, -
6:32 - 6:35kann man weiter gehen als je zuvor.
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6:35 - 6:37Manchmal findet man
ein ungeheuer fesselndes Artefakt, -
6:37 - 6:41man möchte es nehmen,
man möchte es unbedingt benutzen, -
6:41 - 6:43aber man ist sich immer noch
nicht 100-prozentig sicher, -
6:43 - 6:45ob man es kann, weil man nicht
weiß, ob die Quelle verlässlich ist. -
6:45 - 6:47Ist es eine Fälschung?
Wurde es schon einmal hochgeladen? -
6:47 - 6:49Man muss also recherchieren.
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6:49 - 6:51Und das Video,
das ich jetzt zeigen werde, -
6:51 - 6:54haben wir vor einigen Wochen entdeckt.
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6:54 - 6:58Video: Es wird jetzt gleich richtig windig.
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6:58 - 7:00(Regen und Windgeräusche)
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7:00 - 7:03(Explosion) Oh, Mist!
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7:03 - 7:08Markham Nolan: Okay, wenn man also ein Nachrichtenproduzent ist, dann ist das etwas,
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7:08 - 7:10was man schrecklich gerne senden möchte,
weil das offensichtlich Gold wert ist. -
7:10 - 7:12Das ist eine fantastische Reaktion
von jemandem; -
7:12 - 7:15ein sehr authentisches Video,
aufgenommen im Garten. -
7:15 - 7:18Aber wie findet heraus,
ob es echt ist, ob es gefälscht ist, -
7:18 - 7:21oder ob es etwas Altes ist,
das erneut gepostet wurde? -
7:21 - 7:24Wir machten uns also daran,
dieses Video zu untersuchen, -
7:24 - 7:26und hatten nur den Nutzernamen
des YouTube-Kontos. -
7:26 - 7:28Das Konto beinhaltete nur ein Video,
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7:28 - 7:30und der Nutzername war Rita Krill.
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7:30 - 7:33Wir wussten nicht, ob Rita existierte
oder ob es ein Fantasiename war. -
7:33 - 7:35Für die Suche nach ihr benutzten wir
kostenlose Internet-Werkzeuge. -
7:35 - 7:39Das erste nannte sich Spokeo, das
uns erlaubte, nach Rita Krills zu suchen. -
7:39 - 7:41Wir suchten also überall in der USA.
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7:41 - 7:44Wir fanden sie in Pennsylvania,
Nevada und Florida. -
7:44 - 7:48Mit einem zweiten kostenlosen
Werkzeug namens Wolfram Alpha -
7:48 - 7:50überprüften wir die Wetterberichte
für den Tag, -
7:50 - 7:52an dem dieses Video
hochgeladen wurde. -
7:52 - 7:54Als wir all diese Dinge durchgingen,
-
7:54 - 7:57fanden wir heraus, dass es in Florida
Gewitter- und Regenstürme gab. -
7:57 - 8:00Dann haben wir im
Telefonbuch nachgeschaut -
8:00 - 8:03und suchten nach allen
Einträgen für Rita Krill. -
8:03 - 8:05Und dann gingen wir durch ein
paar verschiedene Adressen -
8:05 - 8:08und das brachte uns zu Google
Maps, wo wir ein Haus fanden. -
8:08 - 8:10Und wir fanden ein Haus mit
einem Swimmingpool, -
8:10 - 8:12das Ritas Haus auffallend ähnelte.
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8:12 - 8:14Wir gingen also zurück zum Video
und suchten nach Hinweisen, -
8:14 - 8:17die wir als Querverweis verwenden konnten.
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8:17 - 8:19Wenn man sich das Video anguckt,
sieht man den großem Schirm, -
8:19 - 8:21da ist eine weiße Luftmatratze im Pool,
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8:21 - 8:23da sind einige ungewöhnlich
runde Kanten im Swimmingpool, -
8:23 - 8:25und da sind zwei Bäume im Hintergrund.
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8:25 - 8:27Wir gingen zurück zu Google Maps
und schauten etwas genauer. -
8:27 - 8:31Und tatsächlich,
da war die weiße Luftmatratze, -
8:31 - 8:33da waren die beiden Bäume,
da war der Schirm. -
8:33 - 8:36Auf diesem Foto
ist er zusammengeklappt. -
8:36 - 8:37Erhöhte Schwierigkeitsstufe.
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8:37 - 8:40Da sind die runden Kanten
vom Swimmingpool. -
8:40 - 8:42Wir konnten Rita also anrufen,
das Video abklären, -
8:42 - 8:44sichergehen,
dass es gefilmt wurde, -
8:44 - 8:46und unsere Klienten waren begeistert,
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8:46 - 8:48weil sie es ohne Sorgen
ausstrahlen konnten. -
8:48 - 8:50Manchmal ist die Suche
nach der Wahrheit aber -
8:50 - 8:54etwas weniger oberflächlich und
hat viel größere Konsequenzen. -
8:54 - 8:57Syrien war sehr interessant
für uns, weil man dort -
8:57 - 9:00natürlich oft Material aufdeckt,
das potentielles Beweismaterial -
9:00 - 9:02für Kriegsverbrechen sein kann.
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9:02 - 9:04An dieser Stelle wird YouTube zum
-
9:04 - 9:09wichtigsten Informationsarchiv
für das Weltgeschehen. -
9:09 - 9:12Dieses Video werde ich Ihnen
nicht vollständig zeigen, -
9:12 - 9:16weil es ziemlich grausam ist,
aber Sie werden Tonausschnitte hören. -
9:16 - 9:19Dies ist aus Hama.
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9:19 - 9:21Video: (Schreie)
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9:21 - 9:24Wenn man es ganz anschaut,
zeigt dieses Video, -
9:24 - 9:27wie blutige Körper aus
einem Transporter geladen -
9:27 - 9:29und von einer Brücke geworfen werden.
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9:29 - 9:33Es wurde behauptet,
dass dies die Muslimbrüder waren, -
9:33 - 9:36die die Körper syrischer Armee-Offiziere
von der Brücke warfen, -
9:36 - 9:39während sie sie beschimpften
und blasphemische Sprache verwendeten. -
9:39 - 9:42Es gab viele Behauptungen dazu,
wer sie waren und ob sie es waren, -
9:42 - 9:43was das Video zeigte, oder nicht.
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9:43 - 9:45Wir sprachen also
mit einigen Quellen in Hama, -
9:45 - 9:49mit denen wir über Twitter in Kontakt
standen, und fragten nach. -
9:49 - 9:53Die Brücke war uns besonders wichtig,
denn sie konnten wir identifizieren. -
9:53 - 9:55Drei verschiedene Quellen sagten
Unterschiedliches über die Brücke aus. -
9:55 - 9:58Eine sagte, dass die Brücke nicht existiert.
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9:58 - 10:01Die zweite sagte, die Brücke existiert,
aber nicht in Hama, sondern woanders. -
10:01 - 10:04Die dritte sagte:
"Ich glaube, dass die Brücke existiert, -
10:04 - 10:07aber der Damm oberhalb der
Brücke ist geschlossen, -
10:07 - 10:10also hätte der Fluss trocken sein
müssen, es macht also keinen Sinn." -
10:10 - 10:13Das war die einzige Quelle,
die uns einen Hinweis gab. -
10:13 - 10:15Wir suchten in dem Video
nach weiteres Hinweisen. -
10:15 - 10:17Sie hatte ein recht
charakteristisches Geländer -
10:17 - 10:19und die Bordsteine
warfen südliche Schatten. -
10:19 - 10:22So konnten wir bestimmen,
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10:22 - 10:24dass die Brücke von Osten nach Westen
über den Fluss verläuft. -
10:24 - 10:26Sie hatte schwarz-weiße Bordsteine.
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10:26 - 10:27Als wir uns den Fluss selbst
genauer anschauten, -
10:27 - 10:29konnte man einen Betonblock
an der Westseite erkennen. -
10:29 - 10:30Dort sieht man eine Wolke aus Blut.
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10:30 - 10:31Das Blut im Fluss sagt mir also,
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10:31 - 10:33dass der Fluss
von Süden nach Norden fließt. -
10:33 - 10:37Hinter der Brücke sieht man
links eine Grünfläche -
10:37 - 10:40und der Fluss wird schmaler.
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10:40 - 10:42Also auf zu Google Maps,
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10:42 - 10:45wo wir buchstäblich
jede einzelne Brücke untersuchten. -
10:45 - 10:47Wir gingen von
dem besagten Damm aus, -
10:47 - 10:52untersuchten jede Stelle,
an der die Straße den Fluss kreuzte -
10:52 - 10:54und schlossen die Brücken aus,
die nicht passten. -
10:54 - 10:56Unsere Brücke verlief
von Osten nach Westen. -
10:56 - 10:58Und wir kamen nach Hama.
Wir suchten den ganzen Weg -
10:58 - 11:00vom Damm bis nach Hama ab
und da war keine Brücke. -
11:00 - 11:01Also gingen wir ein bisschen weiter,
wir gehen auf die Satellitenansicht, -
11:01 - 11:05wo wir eine andere Brücke finden,
und alles ergibt langsam einen Sinn. -
11:05 - 11:08Die Brücke sieht aus, als ob sie
den Fluss von Osten nach Westen kreuzt. -
11:08 - 11:11Das könnte also unsere Brücke sein.
Und wir vergrößern das Bild. -
11:11 - 11:14Wir sehen einen Mittelstreifen,
es ist also eine zweispurige Brücke. -
11:14 - 11:18Außerdem sieht der Bordstein
genau so aus wie im Video. -
11:18 - 11:20Und wenn man darauf klickt,
erkennt man, dass jemand Bilder -
11:20 - 11:23zusammen mit der Karte hochgeladen hat,
was sehr praktisch ist. -
11:23 - 11:25Wir klicken also auf die Fotos und
die Fotos zeigen uns weitere Details, -
11:25 - 11:28mit denen wir das Video
vergleichen können. -
11:28 - 11:31Zuerst sehen wir
den schwarz-weißen Bordstein, -
11:31 - 11:35was praktisch ist, weil wir das
schon vorher gesehen hatten. -
11:35 - 11:37Wir sehen die markante Brüstung,
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11:37 - 11:39über die die Männer
die Leichen geworfen hatten. -
11:39 - 11:42Und wir fahren fort, bis wir sicher sind,
dass dies unsere Brücke ist. -
11:42 - 11:44Was sagt mir das also?
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11:44 - 11:46Jetzt müssen wir uns die Aussagen
der drei Quellen genau betrachten. -
11:46 - 11:48Eine hatte gesagt,
die Brücke existiert nicht. -
11:48 - 11:50eine hatte gesagt,
die Brücke liegt nicht in Hama -
11:50 - 11:54und eine hatte ihre Zweifel wegen
des Wasserspiegels geäußert. -
11:54 - 11:56Nummer Drei ist plötzlich die
wahrheitsgetreue, und wir -
11:56 - 12:00konnten das durch ein paar kostenlose
Internetanwendungen herausfinden, -
12:00 - 12:03während wir in einem
Büro in Dublin saßen, -
12:03 - 12:04und das in einem Zeitraum von 20 Minuten.
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12:04 - 12:06Das hat eine gewisse Faszination.
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12:06 - 12:09Der reißende Strom des Internets
enthält so viele Informationen, -
12:09 - 12:12die extrem schwer zu durchsieben sind,
und es wird von Tag zu Tag schwieriger. -
12:12 - 12:14Wenn man die Online-Werkzeuge
auf eine intelligente Weise nutzt, -
12:14 - 12:17kann man unglaubliche
Sachen herausfinden. -
12:17 - 12:19Mit ein paar Hinweisen könnte ich
wahrscheinlich viele Dinge -
12:19 - 12:23über Sie im Publikum herausfinden,
die Sie lieber nicht publik wüssten. -
12:23 - 12:26Das bedeutet aber, dass es
eine Fülle von Informationen gibt, -
12:26 - 12:29wie es sie nie zuvor gegeben hat.
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12:29 - 12:31Es ist schwieriger, sie zu filtern,
aber wir haben auch bessere Werkzeuge. -
12:31 - 12:34Wir haben kostenlose Online-Anwendungen,
die es uns erlauben, -
12:34 - 12:36diese Art von Nachforschungen anzustellen.
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12:36 - 12:38Wir haben Algorithmen,
die schlauer sind als je zuvor, -
12:38 - 12:40und wir haben Computer,
die schneller sind als je zuvor. -
12:40 - 12:44Aber hier ist der Punkt:
Algorithmen sind Regeln. Sie sind binär. -
12:44 - 12:46Sie sind ja oder nein,
schwarz oder weiß. -
12:46 - 12:48Die Wahrheit ist nie schwarz oder weiß.
Wahrheit ist ein Wert. -
12:48 - 12:53Wahrheit ist emotional, fließend,
und vor allem ist sie menschlich. -
12:53 - 12:55Egal, wie schnell wir mit
Computern sein werden, -
12:55 - 12:58egal, wie viele Informationen
wir haben werden, -
12:58 - 13:01man wird bei der Wahrheitssuche
nie Menschen ersetzen können, -
13:01 - 13:04weil sie am Ende eine einzigartige
menschliche Eigenschaft haben. -
13:04 - 13:06Vielen Dank.
-
13:06 - 13:09(Applaus)
- Title:
- Wie man Wahrheit und Fiktion im Internet voneinander trennt
- Speaker:
- Markham Nolan
- Description:
-
Nach Ende dieses Vortrages wird es 864 weitere Stunden an Videomaterial auf YouTube und 2,5 Millionen zusätzliche Fotos auf Facebook und Instagram geben. Wie können wir uns in dieser Sintflut zurecht finden? Beim TEDSalon in London präsentierte Markham Nolan investigative Techniken, die er und sein Team benutzen, um Informationen in Echtzeit zu verifizieren, um zu erkennen, ob ein bestimmtes Bild der Freiheitsstatue nachträglich bearbeitet wurde, oder ob ein Video aus Syrien wirklich glaubwürdig ist.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 13:29
Judith Matz commented on German subtitles for How to separate fact and fiction online | ||
Judith Matz commented on German subtitles for How to separate fact and fiction online | ||
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Daniel Hoffmann
Hallo lieber Übersetzer,
bis ca. 4:00 gab es keine großen Schwierigkeiten. Ab dort ist aber alles zeitlich versetzt.
Ab und zu tauchen Dreizeiler auf, die man noch zurechtstutzen könnte.
Ansonsten sehr elegant übertragen :)
Judith Matz
Im ersten Korrekturdurchgang habe ich die Timings angepasst und generell am Ausdruck gearbeitet. Nun im zweiten Durchgang höre ich zum ersten Mal das englische Original (weil ich mir zur selben Zeit den Talk ansehe). Da sind noch einige Veränderungen nötig, stellenweise nicht den Original-Sinn erfasst etc. Wörter haben nicht ihre richtigen Übersetzungen, z. B. im Syrien-Video geht es um ein Geländer und Bordsteine, und nicht um Kanten, im Swimmingpool-Video heißt es "Zauberei", aber eigentlich meinte er, dass der zusammengeklappte Schirm nur schwer zu sehen war, so setzt sich das fort.
Auch diese ganzen "Verstehen Sie?"s und "Nun"s und "Also"s habe ich entfernt.
Generell auch "welches" als Relativpronomen wird im Dt. nicht so oft verwendet, aber in diesen Übersetzungen hier so oft. Ich ersetze es mit "das". Viel natürlicher.
Patricia, das (und noch viel mehr) sind alles Sachen, die dir schon x-mal bei Reviews gesagt wurden. Auch die Änderungen in der Übersetzung. Wenn du deine letzte Version mit der aktuellen vergleichst, ist so gut wie gar nichts mehr von deinem Text übrig. Ich kann dir dafür keinen Credit geben, da sowohl Dan als auch ich einen riesigen Aufwand bei der Korrektur hatten. Das werden wir auch in Zukunft bei deinen Übersetzungen so halten. Du hattest in der Vergangenheit gesagt, dass du dich auf das "Crowdsourcing" bei den Übersetzungen verlässt, aber da der Credit hier nur an jeweils einen Übersetzer und einen Reviewer geht, heißt das auch, dass diese beiden Leute sich ins Zeug legen müssen und nicht darauf hoffen, dass jemand anders die Übersetzung in Ordnung bringt.
Judith Matz
Liebe Leute, jetzt keife ich schon in den falschen Untertiteln herum. Ignoriert mich einfach. Es war aber immer noch eine Menge zu machen.
Na ja. Lassen wir das und ich wende mich anderen Dingen zu.
Judith Matz
PS: Ich weiß angesichts dieser Historie nicht, wer hier als Übersetzer gelistet werden soll.