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Wie Technologie das Leben von Gehörlosen verändert hat

  • 0:01 - 0:04
    Mein Name ist Rebecca,
    und ich bin ein Cyborg.
  • 0:04 - 0:07
    (Gelächter)
  • 0:07 - 0:11
    Genauer gesagt, ich habe 32
    Computer Chips in meinem Kopf,
  • 0:11 - 0:13
    die mein Hörvermögen
    wiederhergestellt haben.
  • 0:14 - 0:16
    Das nennt sich Cochlea-Implantat.
  • 0:17 - 0:20
    Erinnern Sie sich
    an die Borg aus Star Trek,
  • 0:20 - 0:24
    diese Aliens die alles in Ihrem Umfeld
    erobern und in sich aufsaugen?
  • 0:25 - 0:26
    Nun ja, das bin ich.
  • 0:26 - 0:28
    (Gelächter)
  • 0:28 - 0:31
    Die gute Nachricht ist,
    ich bin auf Ihre Technologie aus,
  • 0:31 - 0:33
    nicht auf Ihre menschlichen Lebensformen.
  • 0:33 - 0:35
    (Gelächter)
  • 0:35 - 0:38
    In Wirklichkeit habe ich noch nie
    eine Folge von Star Trek gesehen.
  • 0:38 - 0:40
    (Gelächter)
  • 0:40 - 0:42
    Aber dafür gibt es einen Grund:
  • 0:42 - 0:45
    Als ich an Kind war,
    gab es keine Untertitel im Fernsehen.
  • 0:45 - 0:47
    Ich bin hochgradig
    schwerhörig aufgewachsen.
  • 0:47 - 0:50
    Ich ging auf eine normale Schule
    und musste lippenlesen.
  • 0:50 - 0:54
    Ich habe bis zu meinem 20.Lebensjahr
    keine andere gehörlose Person getroffen.
  • 0:54 - 0:57
    Elektronische Geräte waren damals
    größtenteils auditiv.
  • 0:57 - 1:00
    Meine Schwester Barbara war mein Wecker.
  • 1:00 - 1:04
    Sie stelle sich den Wecker und warf
    etwas nach mir, um mich aufzuwecken.
  • 1:04 - 1:06
    (Gelächter)
  • 1:06 - 1:11
    Mein Hörgerät hatte die Lautstärke eines
    industrietauglichen Vorschlaghammers,
  • 1:11 - 1:14
    aber sie halfen mir mehr,
    als den meisten Menschen.
  • 1:14 - 1:18
    Mit Ihnen konnte ich Musik
    und den Klang meiner eigenen Stimme hören.
  • 1:19 - 1:21
    Mir gefiel schon immer die Idee,
  • 1:21 - 1:24
    dass Technologie die Welt
    menschlicher machen kann.
  • 1:24 - 1:28
    Ich schaute zu, wie die Stereoanlage,
    ihre Farbe mit der Musik veränderte
  • 1:28 - 1:31
    und wusste, es ist nur
    eine Frage der Zeit,
  • 1:31 - 1:35
    bis mir meine Uhr auch Ton anzeigen kann.
  • 1:36 - 1:39
    Wussten Sie, dass Hören
    im Gehirn entsteht?
  • 1:39 - 1:43
    Im Ohr ist ein kleines Organ,
    namens Cochlea,
  • 1:43 - 1:48
    und die Cochlea ist bedeckt mit
    tausenden Rezeptoren, den Haarzellen.
  • 1:48 - 1:50
    Wenn ein Ton Ihr Ohr erreicht.
  • 1:50 - 1:55
    senden diese Haarzellen
    elektrische Signale an Ihr Gehirn,
  • 1:55 - 1:58
    und Ihr Gehirn interpretiert das als Ton.
  • 1:59 - 2:01
    Haarzellschädigungen
    kommen sehr häufig vor:
  • 2:02 - 2:06
    durch Lärmbelastung,
    normales Altern, Krankheit.
  • 2:06 - 2:10
    Meine Haarzellen wurden
    noch vor meiner Geburt beschädigt.
  • 2:10 - 2:14
    Meine Mutter erkrankte an Röteln,
    als sie mit mir schwanger war.
  • 2:15 - 2:19
    Etwa fünf Prozent der Weltbevölkerung,
    hat wesentliche Hörschädigungen.
  • 2:19 - 2:25
    Bis 2050 wird sich das voraussichtlich
    auf 900 Millionen Menschen verdoppeln,
  • 2:25 - 2:27
    1 in 10 Personen.
  • 2:27 - 2:30
    Für ältere Menschen
    ist es schon jeder dritte.
  • 2:31 - 2:33
    Mit einem Cochlea-Implantat,
  • 2:33 - 2:36
    übernehmen Computerchips die Aufgabe
    der beschädigten Haarzellen.
  • 2:36 - 2:40
    Stellen Sie sich eine Packung
    mit 16 Buntstiften vor,
  • 2:40 - 2:43
    und diese 16 Buntstifte
    müssen in Kombination
  • 2:43 - 2:46
    alle Farben des Universum hervorbringen.
  • 2:46 - 2:49
    Mit dem Cochlea-Implantat
    ist es das gleiche.
  • 2:49 - 2:53
    Ich habe 16 Elektroden
    in jeder meiner beiden Cochleae.
  • 2:53 - 2:58
    Diese 16 Elektroden müssen zusammen
    Signale an mein Gehirn senden,
  • 2:58 - 3:03
    die alle Töne des Universums
    repräsentieren.
  • 3:03 - 3:07
    Ich habe Elektronik in
    und außerhalb meines Kopfes,
  • 3:07 - 3:08
    um das möglich zu machen,
  • 3:08 - 3:13
    unter anderem ein kleiner Prozessor,
    Magneten in meinem Schädel,
  • 3:13 - 3:16
    und eine wiederaufladbare Stromquelle.
  • 3:16 - 3:20
    Radiowellen übertragen Töne
    durch die Magneten.
  • 3:21 - 3:24
    Was ich zum Cochlea-Implantat
    oft als erstes gefragt werde,
  • 3:24 - 3:26
    wenn die Leute von den Magneten hören,
  • 3:26 - 3:29
    ist ob mein Kopf
    am Gefrierschrank hängen bleibt.
  • 3:29 - 3:35
    (Gelächter)
  • 3:35 - 3:37
    Nein, tut er nicht.
  • 3:37 - 3:38
    (Gelächter)
  • 3:38 - 3:40
    (Applaus)
  • 3:40 - 3:42
    Danke, danke.
  • 3:42 - 3:44
    (Applaus)
  • 3:44 - 3:46
    Ich weiß es,
    weil ich es ausprobiert habe.
  • 3:46 - 3:48
    (Gelächter)
  • 3:48 - 3:50
    Hörende Menschen meinen,
  • 3:50 - 3:54
    dass Gehörlose,
    sich ständig wünschen zu hören,
  • 3:54 - 3:57
    weil sie es sich
    nicht anders vorstellen können.
  • 3:57 - 4:00
    Aber ich wünschte mir niemals,
    hören zu können.
  • 4:00 - 4:03
    Ich wollte nur Teil
    einer gleichgesinnten Gemeinschaft sein.
  • 4:03 - 4:05
    Ich wollte, dass alle anderen taub sind.
  • 4:06 - 4:11
    Ich glaube, das Gefühl der Zugehörigkeit
    verbindet unsere Lebensgeschichten,
  • 4:11 - 4:13
    und meine fühlte sich unvollständig an.
  • 4:14 - 4:16
    Als die Cochlea-Implantate herauskamen,
  • 4:16 - 4:18
    damals in den 80gern,
  • 4:18 - 4:22
    war die Operation so furchteinflößend
    wie Frankensteis Monster.
  • 4:23 - 4:28
    2001 hat sich der Prozess
    fundamental weiterentwickelt,
  • 4:28 - 4:32
    zerstörte aber noch immer
    jegliches Gehör, das man vorher hatte.
  • 4:32 - 4:36
    Die Erfolgswahrscheinlichkeit,
    damit Sprache zu verstehen, war gering,
  • 4:36 - 4:38
    vielleicht 50 Prozent.
  • 4:38 - 4:41
    Wenn es nicht funktionierte,
    gab es kein zurück.
  • 4:42 - 4:47
    Implantate waren in der Gehörlosenszene
    damals auch kontrovers.
  • 4:47 - 4:50
    Sie wurden im Grunde so wahrgenommen,
  • 4:50 - 4:52
    als würde man seine Hautfarbe verändern.
  • 4:53 - 4:55
    Ich wartete eine Weile,
  • 4:55 - 4:58
    aber mein Gehör wurde immer schlechter.
  • 4:58 - 5:01
    Die Hörgeräte halfen nicht mehr.
  • 5:01 - 5:06
    2003 traf ich die schwere Entscheidung
    für ein Cochlea-Implantat.
  • 5:06 - 5:12
    Ich musste diesen herzzereißenden
    Kreislauf des Verlusts stoppen,
  • 5:12 - 5:15
    egal ob die Operation
    funktionierte oder nicht.
  • 5:15 - 5:18
    Und ich glaubte wirklich nicht daran.
  • 5:18 - 5:21
    Sie war der letzte Punkt
    zum Abhaken auf meiner Liste,
  • 5:21 - 5:25
    vor meinem Übergang
    in die vollständige Gehörlosigkeit,
  • 5:25 - 5:28
    den ein Teil von mir wollte.
  • 5:29 - 5:32
    Vollständige Stille macht
    ausgesprochen süchtig.
  • 5:34 - 5:38
    Vielleicht waren Sie mal
    in einem Floating-Tank,
  • 5:38 - 5:40
    dann wissen Sie, was ich meine.
  • 5:40 - 5:43
    Stille hat sinneserweiternde Fähigkeiten.
  • 5:44 - 5:46
    In der Stille, sehe ich Ton.
  • 5:47 - 5:49
    Wenn ich mir ein Musikvideo
    ohne Ton anschaue,
  • 5:49 - 5:51
    kann ich Musik hören.
  • 5:51 - 5:53
    Ohne Ton,
  • 5:53 - 5:58
    füllt mein Gehirn die Lücken
    basierend auf der Bewegung, die ich sehe.
  • 5:58 - 6:02
    Mein Kopf kämpft nicht mehr
    mit der Ablenkung durch Ton.
  • 6:02 - 6:05
    Er kann freier und kreativer denken.
  • 6:07 - 6:11
    Es hat seine Vorteile
    künstliche Körperteile zu haben.
  • 6:11 - 6:14
    Es ist zweifellos praktisch,
    Hörfähigkeit zu haben,
  • 6:14 - 6:17
    die ich abstellen kann,
    wann immer ich möchte.
  • 6:17 - 6:19
    (Gelächter)
  • 6:19 - 6:23
    Ich höre, wenn ich muss,
    und ansonsten, höre ich nicht.
  • 6:23 - 6:25
    Künstliches Gehör altert nicht,
  • 6:25 - 6:28
    auch, wenn die äußeren Teile
    manchmal ersetzt werden müssen.
  • 6:29 - 6:31
    Es wäre so cool,
  • 6:31 - 6:34
    wenn beschädigte Teile
    sich automatisch regenerieren würden,
  • 6:34 - 6:36
    wie bei einem richtigen Cyborg.
  • 6:36 - 6:39
    Aber zur Zeit bekomme ich meine noch
    per Post von Advanced Bionics.
  • 6:39 - 6:40
    (Gelächter)
  • 6:41 - 6:44
    Oh, und ich bekomme Updates,
  • 6:44 - 6:47
    direkt in meinen Kopf geladen.
  • 6:47 - 6:48
    (Gelächter)
  • 6:48 - 6:50
    Nicht ganz AirDrop -- aber fast.
  • 6:50 - 6:52
    (Gelächter)
  • 6:53 - 6:54
    Mit dem Cochlea-Implantat,
  • 6:54 - 6:59
    kann ich ohne Ohrstöpsel Musik von meinem
    iPod streamen, direkt in meinen Kopf.
  • 6:59 - 7:04
    Vor kurzem war ich auf einem langen,
    langweiligen Konzert eines Freundes ...
  • 7:04 - 7:06
    (Gelächter)
  • 7:06 - 7:09
    und ohne dass irgendjemand es merkte,
  • 7:09 - 7:12
    hörte ich stattdessen
    für drei Stunden die Beatles.
  • 7:12 - 7:13
    (Gelächter)
  • 7:13 - 7:19
    (Applaus)
  • 7:19 - 7:23
    Technologie hat sich
    so schnell weiterentwickelt.
  • 7:23 - 7:27
    Das größte Hindernis,
    das sich mir als gehörlose Person stellt,
  • 7:27 - 7:29
    ist kein physikalisches Hindernis mehr.
  • 7:29 - 7:33
    Es ist die Art und Weise wie Menschen
    auf Gehörlosigkeit reagieren,
  • 7:33 - 7:37
    Menschen reagieren auf überholte Weise
    auf meine Gehörlosigkeit --
  • 7:37 - 7:40
    Mitleid, Bevormundung, sogar Ärger --
  • 7:40 - 7:44
    denn das zerstört alle
    menschliche Verbundenheit,
  • 7:44 - 7:47
    die Technologie möglich macht.
  • 7:47 - 7:51
    Ich hatte mal eine Zimmergenossin
    auf Reisen, die komplett ausgerastet ist,
  • 7:51 - 7:54
    weil ich ihr Klopfen
    an der Tür nicht gehört hatte,
  • 7:54 - 7:56
    als ihr Schlüssel nicht funktionierte.
  • 7:56 - 7:58
    Wäre ich nicht da gewesen, kein Problem,
  • 7:58 - 8:00
    sie hätte sich einen
    anderen Schlüssel geholt.
  • 8:00 - 8:04
    aber als sie sah, dass ich da war,
    ist ihr der Kragen geplatzt.
  • 8:04 - 8:06
    Es ging nicht mehr um den Schlüssel.
  • 8:07 - 8:10
    Es ging darum, dass Gehörlosigkeit
    keine ausreichende Ausrede
  • 8:10 - 8:12
    für ihre Unannehmlichkeit ist.
  • 8:13 - 8:15
    Oder der Werbespot
    von dem gehörlosen Mann,
  • 8:15 - 8:19
    dessen Nachbarn ihn mit Nachrichten
    in Gebärdensprache überraschten,
  • 8:19 - 8:21
    von Leuten auf der Straße.
  • 8:21 - 8:25
    Alle, die mir dieses Video schickten,
    meinten sie haben geweint,
  • 8:25 - 8:26
    also fragte ich sie:
  • 8:26 - 8:28
    "Na, was wenn er nicht taub wäre?
  • 8:28 - 8:30
    Was wenn seine Muttersprache
    spanisch wäre
  • 8:30 - 8:32
    und alle stattdessen
    spanisch gelernt hätten?
  • 8:32 - 8:34
    Hättest du dann geweint?"
  • 8:34 - 8:35
    Alle sagten nein.
  • 8:36 - 8:39
    Sie weinten nicht wegen
    der Kommunikationsbarriere,
  • 8:39 - 8:42
    sondern weil der Mann taub war.
  • 8:42 - 8:44
    Aber ich sehe es anders.
  • 8:44 - 8:49
    Was, wenn ein Borg
    in diesem Video auftauchen würde,
  • 8:49 - 8:53
    und der Borg sagen würde:
    "Taubheit ist irrelevant."
  • 8:53 - 8:55
    Das sagen sie doch, oder?
  • 8:55 - 8:56
    Alles ist "irrelevant".
  • 8:56 - 9:00
    Und dann hätte der Borg
    den gehörlosen Mann assimiliert,
  • 9:00 - 9:03
    nicht aus Mitleid, nicht aus Ärger,
  • 9:03 - 9:06
    sondern wegen seiner
    biologischen Besonderheiten,
  • 9:06 - 9:08
    die der Borg wollte,
  • 9:08 - 9:11
    eingeschlossen besonderer
    Sprachfähigkeiten.
  • 9:11 - 9:14
    Den Werbesport hätte ich
    viel lieber gesehen.
  • 9:14 - 9:15
    (Gelächter)
  • 9:16 - 9:20
    Warum ist es Menschen so unangenehm
    über Fähigkeiten nachzudenken?
  • 9:20 - 9:23
    Vielleicht kennen Sie
    das Theaterstück, später verfilmt,
  • 9:23 - 9:25
    namens "Gottes vergessene Kinder",
  • 9:25 - 9:27
    von Mark Medoff.
  • 9:27 - 9:29
    Dieses Theaterstück, dieser Titel,
  • 9:29 - 9:32
    kommt ursprünglich von einem Gedicht
    von Alfred Tennyson,
  • 9:32 - 9:36
    und ich interpretiere sowohl das Stück
    als auch den Titel so,
  • 9:36 - 9:41
    dass Menschen,
    die als fehlerhaft angesehen werden,
  • 9:41 - 9:43
    von geringeren Göttern gemacht wurden,
  • 9:43 - 9:45
    und ein untergeordnetes Leben führen,
  • 9:45 - 9:50
    während von den echten Göttern gemachte,
    eine überlegene Klasse sind,
  • 9:50 - 9:52
    denn Gott macht keine Fehler.
  • 9:53 - 9:55
    Im zweiten Weltkrieg,
  • 9:55 - 10:00
    wurden geschätzt 275.000
    Menschen mit Behinderung
  • 10:00 - 10:03
    in Vernichtungslagern ermordert,
  • 10:03 - 10:07
    weil sie nicht zu Hitlers Vorstellung
    einer überlegenen Rasse passten.
  • 10:07 - 10:12
    Hitler sagte, er war inspiriert
    durch die Vereinigten Staaten,
  • 10:12 - 10:19
    die Gesetze zur Zwangssterilization von
    "Untauglichen" verabschiedet hatten,
  • 10:19 - 10:21
    beginnend im frühen 19. Jahrhundert.
  • 10:21 - 10:27
    Diese Praxis wurde in mehr als 30 Staaten
    bis in die 70er fortgeführt,
  • 10:27 - 10:31
    und erst 2003 vom
    letzten Staat widerrufen.
  • 10:32 - 10:36
    Also, die Welt hat sich nicht so weit
    von Tennysons Gedicht entfernt.
  • 10:36 - 10:41
    Die Tendenz auf Grundlage von Fähigkeiten
    Vorurteile gegenüber Personen zu haben,
  • 10:41 - 10:44
    kommt in Sätzen heraus, wie:
  • 10:44 - 10:48
    "Du bist so besonders.",
    "Ich könnte so nicht leben."
  • 10:48 - 10:51
    oder "Gott sei dank, bin das nicht ich."
  • 10:52 - 10:56
    Das Denken von Menschen zu verändern,
    ist so wie ihre Gewohnheiten zu verändern.
  • 10:57 - 11:01
    Vor dem Implantat hatte ich aufgehört
    das Telefon zu verwenden
  • 11:01 - 11:03
    und bin zu Email übergewechselt,
  • 11:03 - 11:06
    aber Leute sprachen mir weiter
    auf den Anrufbeantworter.
  • 11:06 - 11:09
    Sie waren verärgert, dass ich telefonisch
    nicht erreichbar bin,
  • 11:09 - 11:11
    dass ich nicht auf Nachrichten reagiere.
  • 11:11 - 11:14
    Ich erklärte ihnen immer wieder
    meine Situation.
  • 11:14 - 11:17
    Sie haben Monate gebraucht,
    sich daran zu gewöhnen.
  • 11:17 - 11:19
    Zehn Jahre später,
  • 11:19 - 11:22
    wer hasst Anrufbeantworter noch?
  • 11:23 - 11:24
    Millenials.
  • 11:24 - 11:26
    (Gelächter)
  • 11:26 - 11:28
    Und was haben sie getan?
  • 11:29 - 11:33
    Sie haben Textnachrichten
    als Kommunikationsmittel normalisiert.
  • 11:33 - 11:36
    Wenn man heutzutage
    den Anrufbeantworter ignoriert,
  • 11:36 - 11:40
    spielt es keine Rolle mehr,
    ob man gehörlos ist oder nur egozentrisch.
  • 11:40 - 11:43
    (Gelächter)
  • 11:43 - 11:50
    (Applaus)
  • 11:50 - 11:54
    Millenials haben verändert
    wie wir über Textnachrichten denken.
  • 11:54 - 11:56
    Sie haben die Norm zurückgesetzt.
  • 11:57 - 12:00
    Ich kann Ihnen gar nicht sagen,
    wie sehr ich Textnachrichten liebe.
  • 12:00 - 12:01
    Oh, und Gruppennachrichten.
  • 12:02 - 12:05
    Ich habe sechs Geschwister --
  • 12:05 - 12:07
    sie können alle hören,
  • 12:07 - 12:09
    aber ich werte sie deswegen nicht ab.
  • 12:09 - 12:11
    (Gelächter)
  • 12:11 - 12:13
    Und wir schreiben alle.
  • 12:13 - 12:14
    Wissen Sie wie aufregend es ist,
  • 12:14 - 12:19
    visuelle Kommunikationsmittel zu haben,
    die auch alle anderen verwenden.
  • 12:20 - 12:22
    Deshalb habe ich jetzt eine Mission.
  • 12:22 - 12:25
    Als Anwender von Technologie
  • 12:25 - 12:28
    möchte ich visuelle Alternativen,
    überall wo es Ton gibt.
  • 12:29 - 12:31
    Es spielt keine Rolle, ob ich taub bin,
  • 12:31 - 12:33
    oder das Baby nicht aufwecken möchte.
  • 12:33 - 12:35
    Beides ist gleichwertig.
  • 12:35 - 12:37
    Kluge Designer
  • 12:37 - 12:40
    kombinieren verschiedene
    Zugänge zu Technologie,
  • 12:40 - 12:46
    aber diese Zugänge durch das Label
    "barrierefrei" herauszustellen,
  • 12:46 - 12:50
    das versteckt sie nur
    vor dem Durchschnittsnutzer.
  • 12:50 - 12:53
    Um das Denken der Menschen zu verändern,
  • 12:53 - 12:54
    müssen wir nicht nur barrierefrei sein,
  • 12:54 - 12:57
    wir müssen verbunden sein.
  • 12:57 - 12:59
    Apple hat das vor kurzem gemacht.
  • 12:59 - 13:03
    Auf meinem IPhone
    sehe ich automatisch Untertitel
  • 13:03 - 13:05
    zu meinen Sprachmitteilungen,
  • 13:05 - 13:06
    direkt nehmen der Audiotaste.
  • 13:06 - 13:09
    Ich kann es nicht abstellen,
    selbst wenn ich das wollte.
  • 13:09 - 13:11
    Und wissen Sie was noch?
  • 13:11 - 13:18
    Auf Netflix, Hulu, Amazon Prime gibt es
    nicht länger "Untertitel für Gehörlose",
  • 13:18 - 13:21
    es gibt "Untertitel", "ein" oder "aus",
  • 13:21 - 13:25
    mit einer Liste an Sprachen,
    auch Englisch.
  • 13:26 - 13:29
    Technologie hat sich weit entwickelt.
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    Unsere Köpfe müssen sie nur einholen.
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    "Widerstand ist zwecklos."
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    (Gelächter)
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    Sie wurden assimiliert.
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    (Gelächter)
  • 13:40 - 13:41
    Danke
  • 13:41 - 13:45
    (Applaus)
Title:
Wie Technologie das Leben von Gehörlosen verändert hat
Speaker:
Rebecca Knill
Description:

"Vollständige Stille macht süchtig", sagt Rebecca Knill, eine Autorin, die durch Cochlea-Implantate hören kann. In diesem humorvollen, aufschlussreichen Vortrag beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Hörtechnologie, der überholten Art und Weise wie Menschen noch immer auf Gehörlösigkeit reagieren, und der Frage, wie wir unser kulturelles Verständnis von Fähigkeit in Richtung einer inklusiveren Welt verändern können. "Technologie hat sich weit entwickelt", sagt Knill, "unsere Köpfe müssen nur hinterkommen."

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
13:58

German subtitles

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