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Wie man seine Einstellung ändert und die Zukunft selbst in die Hand nimmt

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    Ich hätte nie gedacht,
    dass ich meinen Vortrag hier halten würde.
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    Aber wie so viele Menschen
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    war ich wegen der globalen
    COVID-19-Pandemie
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    die letzten 4 Wochen im Lockdown.
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    Es ist ein großes Glück,
    dass ich währenddessen
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    diesen Wald in der Nähe meines
    Zuhauses in England aufsuchen konnte.
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    Dieser Wald hat mich
    schon immer inspiriert.
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    Viele Menschen fragen sich,
    wie wir die Inspiration finden können,
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    erneute Kontrolle über
    unser Handeln zu erlangen,
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    damit keine furchtbaren Sachen passieren,
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    ohne dass wir etwas dagegen unternehmen.
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    Hier lässt sich gut darüber reden.
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    Fangen wir vor 6 Jahren an,
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    als ich gerade anfing,
    für die Vereinten Nationen zu arbeiten.
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    Ich glaube fest daran,
    dass die UNO in der heutigen Welt
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    unglaublich wichtig ist,
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    weil sie für Zusammenarbeit
    und Kooperation steht.
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    Allerdings wusste ich vorher nicht,
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    dass all ihre wichtige Arbeit
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    vor allem in extrem
    langweiligen Meetings stattfindet --
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    extrem langwierigen
    und langweiligen Meetings.
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    Vielleicht meinen Sie, auch schon in
    langweiligen Meetings gesessen zu haben.
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    Das haben Sie sicher auch.
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    Aber diese UNO-Meetings
    sind etwas für sich.
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    Jeder dort zeigt eine Ruhe,
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    die so sonst nur
    von Zen-Meistern erreicht wird.
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    Ich war darauf nicht vorbereitet.
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    Ich rechnete mit Drama,
    Spannung, Durchbrüchen.
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    Ich war nicht bereit
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    für einen Prozess, der sich so
    langsam fortbewegte wie ein Gletscher.
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    So langsam, wie sich
    Gletscher früher einmal bewegten.
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    Mitten in einem dieser langen Meetings
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    bekam ich eine Notiz.
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    Die Notiz kam von meiner
    guten Freundin, Kollegin und Koautorin,
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    Christiana Figueres.
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    Sie war die Generalsekretärin
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    der Klimarahmenkonvention
    der Vereinten Nationen.
  • 1:52 - 1:55
    Sie war verantwortlich dafür,
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    dass die UNO zu dem
    Pariser Übereinkommen kam.
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    Ich arbeitete als ihr Politstratege.
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    Als sie mir die Notiz reichte,
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    rechnete ich also mit detaillierten
    politischen Anweisungen,
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    um der albtraumhaften
    Zwickmühle zu entkommen,
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    in der wir uns scheinbar befanden.
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    Ich nahm die Notiz an.
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    Darauf stand: „Eine Qual,
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    aber gehen wir es positiv an!“
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    Ich mag die Notiz aus vielen Gründen.
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    Ich mag die kleinen Ranken
    um das Wort „Qual“.
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    Sie sind eine gute Repräsentation
    meiner Gefühle in dem Moment.
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    Besonders gefällt mir,
    dass ich beim Lesen der Notiz
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    die politische Anweisung darin
    erkennen konnte und verstand,
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    dass unser Erfolg davon abhing,
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    ob wir uns daran halten konnten.
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    Ich erkläre es Ihnen.
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    Meine Gefühle in diesen Meetings
    hatten mit Kontrolle zu tun.
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    Ich war von Brooklyn in New York
    nach Bonn in Deutschland gezogen,
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    meine Frau unterstützte mich
    dabei nur sehr widerwillig.
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    Die Kinder gingen in eine Schule,
    in der sie die Sprache nicht konnten.
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    Ich dachte, meine Belohnung
    für das Chaos in meiner Welt
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    wäre ein wenig Kontrolle darüber,
    was die Zukunft bereithält.
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    Ich ahnte lange, dass die Klimakrise
  • 3:04 - 3:07
    die wichtigste Herausforderung
    unserer Generation sein würde
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    und ich war bereit, meinen Teil zu tun,
    um der Menschheit zu helfen.
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    Ich legte meine Hand auf den Hebel,
    der mir gegeben wurde,
  • 3:15 - 3:16
    betätigte ihn
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    und nichts passierte.
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    Mir wurde klar, ich konnte nur Kleines
    und Alltägliches kontrollieren.
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    Ob ich mit dem Rad zu Arbeit fuhr
    oder wo ich zu Mittag aß.
  • 3:24 - 3:28
    Die Faktoren, auf die es
    in der Klimakrise stattdessen ankam,
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    waren Fragen wie:
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    „Wird Russland die Verhandlungen
    zum Scheitern bringen?“
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    „Wird China für die
    Emissionen geradestehen?“
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    „Werden die USA ärmeren Ländern dabei
    helfen, mit der Krise klarzukommen?“
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    Die Differenz schien mir so groß
    und unüberwindbar.
  • 3:42 - 3:44
    Alles schien mir zwecklos.
  • 3:44 - 3:45
    Ich hatte das Gefühl,
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    einen Fehler gemacht zu haben.
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    Es machte mich sehr traurig.
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    Doch sogar in diesem Moment
  • 3:50 - 3:54
    merkte ich, dass meine Gefühle sehr
    dem ähnelten, was ich Jahre zuvor
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    gespürt hatte, als ich zum ersten Mal
    von der Klimakrise hörte.
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    In meinen frühen Zwanzigern
    hatte ich viel Zeit
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    als ein buddhistischer Mönch verbracht,
  • 4:05 - 4:09
    verließ aber das Kloster,
    weil ich schon dann das Gefühl hatte,
  • 4:09 - 4:14
    dass die Klimakrise sich schnell zu
    einem großen Problem entwickelte
  • 4:14 - 4:15
    und ich meinen Teil tun wollte.
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    Bei meiner Wiederkehr in die Welt
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    fragte ich mich, was ich tun konnte.
  • 4:20 - 4:24
    Ich konnte die wenigen Emissionen
    meiner Familie verringern,
  • 4:24 - 4:26
    alle paar Jahre an den Wahlen teilnehmen,
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    bei einer Demo oder zwei dabei sein.
  • 4:28 - 4:31
    Und dann dachte ich an das,
    was das Ergebnis bestimmen würde:
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    die großen geopolitischen Verhandlungen,
  • 4:33 - 4:36
    massive infrastrukturelle Ausgaben,
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    das Verhalten aller anderen.
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    Die Differenz schien mir auch hier groß
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    und unmöglich zu überwinden.
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    Ich gab mir weiterhin Mühe,
  • 4:43 - 4:45
    aber ohne Erfolg.
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    Es kam mir zwecklos vor.
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    Viele Menschen machen
    eine solche Erfahrung.
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    Vielleicht haben Sie sie auch gemacht.
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    Im Angesicht einer großen Herausforderung,
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    über die wir scheinbar
    keine Kontrolle haben,
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    will unser Verstand uns beschützen.
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    Wir fühlen uns nicht gern machtlos,
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    darum sagt uns unser Verstand:
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    „Vielleicht ist es nicht so wichtig.
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    Vielleicht ist das alles
    nicht so, wie die Leute sagen.“
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    Er spielt unsere eigene Rolle herunter.
  • 5:12 - 5:15
    „Du allein kannst nichts bewirken,
    warum also die Mühe?“
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    Daran ist aber etwas nicht ganz richtig.
  • 5:20 - 5:26
    Handeln Menschen wirklich
    nur dann engagiert,
  • 5:26 - 5:29
    um ein höchstwichtiges Problem zu lösen,
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    wenn sie das Gefühl haben,
    viel Kontrolle zu besitzen?
  • 5:33 - 5:35
    Auf diesen Bildern
  • 5:35 - 5:39
    sehen Sie Pfleger und Pflegerinnen,
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    die der Menschheit während
    der derzeitigen Pandemie
  • 5:43 - 5:47
    im Kampf gegen COVID-19 helfen.
  • 5:48 - 5:52
    Können diese Menschen verhindern,
    dass die Krankheit sich weiter verbreitet?
  • 5:52 - 5:53
    Nein.
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    Können sie verhindern,
    dass ihre Patienten sterben?
  • 5:58 - 6:01
    Sie werden einige gerettet haben können,
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    aber bei anderen Patienten
    lag es sicher nicht in ihrer Hand.
  • 6:04 - 6:08
    Heißt das, dass ihre Mühen zwecklos waren?
  • 6:09 - 6:12
    Eigentlich ist schon
    die Frage beleidigend.
  • 6:12 - 6:15
    Sie helfen ihren Mitmenschen,
  • 6:15 - 6:17
    wenn diese besonders verletzlich sind.
  • 6:17 - 6:20
    Das ist von großer Bedeutung.
  • 6:20 - 6:23
    Ich muss Ihnen nur diese Bilder zeigen,
  • 6:23 - 6:24
    um zu beweisen,
  • 6:24 - 6:28
    dass der Mut und
    die Humanität dieser Menschen
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    ihre Arbeit zu einer der
    bedeutungsvollsten Arbeiten macht,
  • 6:31 - 6:33
    die ein Mensch verrichten kann,
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    auch wenn sie das Ergebnis
    nicht kontrollieren können.
  • 6:37 - 6:38
    Das ist interessant.
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    Es zeigt uns, dass Menschen auch dann
  • 6:41 - 6:43
    engagiert und kontinuierlich aktiv werden,
  • 6:43 - 6:45
    wenn das Ergebnis nicht zu steuern ist.
  • 6:46 - 6:48
    Es gibt aber noch ein Problem.
  • 6:48 - 6:50
    Im Fall der Klimakrise
  • 6:50 - 6:55
    hat unser Handeln einen
    eher indirekten Einfluss,
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    während die Pflegerinnen und Pfleger
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    nicht das große Ziel
    einer geretteten Welt im Blick haben,
  • 7:02 - 7:07
    sondern Tag für Tag
    anderen Menschen helfen,
  • 7:07 - 7:08
    denen es besonders schlecht geht.
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    Im Fall der Klimakrise
    gibt es diese Trennung.
  • 7:11 - 7:14
    Am Anfang waren wir
    zeitlich von der Krise entfernt.
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    Sie befand sich weit weg in der Zukunft.
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    Aber jetzt ist sie da.
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    Kontinente brennen.
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    Städte versinken.
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    Ganze Länder versinken.
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    Hunderttausende Menschen
    müssen ihre Heimat verlassen.
  • 7:29 - 7:33
    Obwohl diese Probleme
    zeitlich nicht mehr entfernt sind,
  • 7:33 - 7:36
    sind sie noch immer auf eine Art
    entfernt, die es uns erschwert,
  • 7:36 - 7:37
    sie völlig wahrzunehmen.
  • 7:37 - 7:40
    So etwas passiert
    anderen Menschen woanders
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    oder uns, aber nicht so,
    wie wir es gewohnt sind.
  • 7:44 - 7:47
    Obwohl die Geschichte
    der Pflegekräfte uns etwas
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    über Menschlichkeit lehrt,
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    müssen wir einen anderen Weg finden,
  • 7:51 - 7:53
    langfristig mit der Klimakrise umzugehen.
  • 7:54 - 7:57
    Es gibt einen solchen Weg,
  • 7:57 - 8:01
    eine Kombination aus
    einer unterstützenden Einstellung
  • 8:01 - 8:04
    und kontinuierlichem Handeln,
  • 8:04 - 8:08
    die ganze Gesellschaften dazu
    bewegen kann, etwas zu verändern
  • 8:08 - 8:09
    und ein Ziel zu erreichen.
  • 8:10 - 8:12
    Lassen Sie mich ein Beispiel
    aus der Geschichte geben,
  • 8:12 - 8:16
    in dem dieser Weg angewandt wurde.
  • 8:17 - 8:21
    Ich stehe in einem Wald nahe
    meines Zuhauses im Süden Englands.
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    Dieser Wald ist nicht weit
    von London entfernt.
  • 8:24 - 8:27
    Die Stadt wurde vor 80 Jahren angegriffen.
  • 8:27 - 8:29
    Ende der 1930er Jahre
  • 8:29 - 8:33
    taten die Briten alles,
    um die Realität zu verdrängen,
  • 8:33 - 8:36
    dass Hitler Europa
    um jeden Preis erobern wollte.
  • 8:37 - 8:39
    Dank ihrer Erinnerungen
    an den Ersten Weltkrieg
  • 8:39 - 8:42
    hatten sie Angst vor
    der Aggressivität der Nazis
  • 8:42 - 8:45
    und wollten die Realität
    unbedingt ignorieren.
  • 8:45 - 8:47
    Am Ende holte diese Realität sie ein.
  • 8:48 - 8:52
    Churchill hat nicht alles richtig gemacht,
  • 8:52 - 8:54
    aber sein Handeln am Anfang des Krieges
  • 8:54 - 8:58
    hat die Geschichte verändert,
    die die Briten sich über ihr Verhalten
  • 8:58 - 9:01
    in dieser Zeit erzählen.
  • 9:01 - 9:05
    Aus Angst und Nervosität
  • 9:05 - 9:07
    wurde Ruhe und Entschlossenheit.
  • 9:07 - 9:09
    Eine Insel,
  • 9:09 - 9:10
    ihre beste Stunde,
  • 9:10 - 9:13
    eine großartige Generation,
  • 9:13 - 9:16
    ein Land, das an den Stränden,
    auf den Hügeln,
  • 9:16 - 9:17
    in den Straßen kämpfte,
  • 9:17 - 9:20
    ein Land, das niemals aufgab.
  • 9:20 - 9:23
    Dieser Wechsel von Angst
  • 9:23 - 9:26
    zum Akzeptieren der Realität,
    auch einer düsteren Realität,
  • 9:27 - 9:30
    änderte nichts an der Wahrscheinlichkeit,
    den Krieg zu gewinnen.
  • 9:30 - 9:33
    Es gab keine Berichte,
    dass die Kämpfe besser ausfielen
  • 9:33 - 9:36
    oder ein mächtiger neuer
    Verbündeter aufgetaucht war,
  • 9:36 - 9:38
    der das Blatt gewendet hatte.
  • 9:38 - 9:39
    Es war bloß eine Entscheidung.
  • 9:39 - 9:43
    Ein tiefer, entschlossener,
    sturer Optimismus kam auf.
  • 9:43 - 9:46
    Die düstere Realität wurde nicht
    geleugnet oder vermieden,
  • 9:47 - 9:49
    man ließ sich nicht von ihr einschüchtern.
  • 9:49 - 9:52
    Dieser sture Optimismus ist machtvoll.
  • 9:52 - 9:55
    Er hängt nicht davon ab,
    dass man ein gutes Ergebnis erwartet
  • 9:55 - 9:58
    oder voller Hoffnung an die Zukunft denkt.
  • 9:58 - 10:01
    Er regt aber zum Handeln an
  • 10:01 - 10:03
    und verleiht ihm einen Sinn.
  • 10:03 - 10:05
    Wir wissen aus der Kriegszeit,
  • 10:05 - 10:07
    dass sie trotz der Risiken
    und Herausforderungen
  • 10:07 - 10:10
    eine bedeutsame Zeit war.
  • 10:10 - 10:12
    Das wissen wir aus mehreren Erzählungen.
  • 10:12 - 10:15
    Ob man als Pilot in der Luftschlacht
    um England kämpfte
  • 10:15 - 10:17
    oder einfach Kartoffeln erntete,
  • 10:17 - 10:19
    jede Handlung war bedeutungsvoll.
  • 10:19 - 10:23
    Jede Handlung war auf ein
    gemeinsames Ergebnis ausgerichtet.
  • 10:23 - 10:26
    Im Laufe der Geschichte
  • 10:26 - 10:30
    kann diese Kombination aus
    einem sturen Optimismus
  • 10:30 - 10:33
    und dadurch motiviertem
    entschlossenen Handeln
  • 10:33 - 10:35
    sich selbst erhalten:
  • 10:35 - 10:38
    Ohne den Optimismus kann
    das Handeln sich nicht erhalten
  • 10:38 - 10:41
    und ohne das Handeln ist
    der Optimismus nur eine Einstellung.
  • 10:41 - 10:46
    Beide zusammen können
    ein Problem lösen und die Welt verändern.
  • 10:46 - 10:48
    Das haben wir schon oft gesehen.
  • 10:48 - 10:51
    Als Rosa Parks sich geweigert hat,
    ihren Platz im Bus aufzugeben.
  • 10:51 - 10:54
    Als Gandhi seinen langen
    Salzmarsch am Strand machte.
  • 10:54 - 10:59
    Als die Suffragetten sagten:
    „Mut ruft überall Mut hervor.“
  • 10:59 - 11:02
    Als Kennedy sagte,
    er würde innerhalb von 10 Jahren
  • 11:02 - 11:03
    einen Mann zum Mond schicken.
  • 11:03 - 11:06
    Eine Generation wurde dazu bewegt,
    gegen einen beängstigenden Gegner
  • 11:06 - 11:09
    auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten,
  • 11:09 - 11:12
    obwohl sie nicht wussten,
    wie sie es erreichen würden.
  • 11:12 - 11:13
    In jedem dieser Fälle
  • 11:13 - 11:18
    war ein realistischer, mutiger,
    entschlossener und sturer Optimismus
  • 11:18 - 11:20
    nicht das Ergebnis des Erfolgs,
  • 11:20 - 11:21
    sondern seine Ursache.
  • 11:21 - 11:24
    So kam es auch zu den Veränderungen,
  • 11:24 - 11:26
    die zum Pariser Übereinkommen führten.
  • 11:26 - 11:31
    Diese schwierigen, pessimistischen
    Meetings veränderten sich,
  • 11:31 - 11:35
    je mehr Menschen
    sich entschieden, zu handeln
  • 11:35 - 11:38
    und unsere Chance
    nicht vergehen zu lassen,
  • 11:38 - 11:41
    ein gutes Ergebnis zu ermöglichen.
  • 11:41 - 11:44
    Immer mehr Menschen
    nahmen diese Haltung an und begannen,
  • 11:44 - 11:45
    ihren Teil zu tun.
  • 11:45 - 11:49
    Diese Kraft entwickelte sich immer weiter
  • 11:49 - 11:50
    und ermöglichte es uns,
  • 11:50 - 11:53
    viele Herausforderungen besser zu lösen,
  • 11:53 - 11:55
    als wir es vorher
    für möglich gehalten hatten.
  • 11:55 - 12:00
    Sogar jetzt, Jahre später und mit einem
    Klimawandelleugner im Weißen Haus,
  • 12:00 - 12:03
    zeigen sich die Ergebnisse
    der damals entwickelten Lösungen.
  • 12:03 - 12:07
    In den folgenden Monaten und Jahren
    im Kampf gegen den Klimawandel
  • 12:07 - 12:08
    geht es um alles.
  • 12:09 - 12:14
    Wir befinden uns in einer
    der schwierigsten Zeiten
  • 12:14 - 12:16
    im Leben der meisten von uns.
  • 12:16 - 12:18
    Die Pandemie ist beängstigend,
  • 12:18 - 12:22
    ob es dabei zu persönlichen Tragödien
    gekommen ist oder nicht.
  • 12:22 - 12:26
    Aber sie hat unseren Glauben
    an unsere Machtlosigkeit,
  • 12:26 - 12:27
    etwas zu bewirken, erschüttert.
  • 12:28 - 12:30
    Im Zeitraum weniger Wochen
  • 12:30 - 12:35
    haben wir den Punkt erreicht, an dem
    die halbe Menschheit verstärkt handelt,
  • 12:35 - 12:36
    um die Verletzlichsten zu schützen.
  • 12:37 - 12:39
    Wenn wir das tun können,
  • 12:39 - 12:43
    haben wir vielleicht noch nicht die
    Grenzen unserer Fähigkeiten entdeckt,
  • 12:43 - 12:45
    die uns helfen, ein Problem
    wie dieses zu meistern.
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    Wir müssen den Glauben
    an die Machtlosigkeit hinter uns lassen,
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    denn eines ist klar --
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    Die Klimakrise wird noch schlimmere Folgen
    als die Pandemie mit sich bringen,
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    wenn wir nicht tun, was wir können,
  • 13:00 - 13:03
    um solche Tragödien abzuwenden.
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    Wir können es uns nicht leisten,
    uns machtlos zu fühlen.
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    Zukünftige Generationen
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    werden auf diesen Moment zurückblicken,
  • 13:12 - 13:16
    an dem wir die Wahl haben
    zwischen einer regenerativen Zukunft
  • 13:16 - 13:18
    und einer, in der wir alles hinwerfen.
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    Im Moment läuft es ganz gut für uns.
  • 13:22 - 13:24
    Die Kosten für grüne Energie sinken.
  • 13:24 - 13:27
    Städte verändern sich.
    Das Land wird erneuert.
  • 13:27 - 13:29
    Menschen gehen auf die Straßen,
  • 13:29 - 13:31
    um etwas zu bewegen,
  • 13:31 - 13:33
    und zeigen dabei viel Beharrlichkeit.
  • 13:33 - 13:36
    Ein wirklicher Erfolg ist möglich,
  • 13:36 - 13:39
    aber auch ein Versagen ist möglich.
  • 13:39 - 13:42
    Das macht diese Zeit unglaublich spannend.
  • 13:42 - 13:45
    Wir können uns jetzt entscheiden,
    dieser Herausforderung
  • 13:45 - 13:50
    mit einem sturen, mutigen, realistischen,
    entschlossenem Optimismus zu begegnen
  • 13:50 - 13:54
    und alles in unserer Macht zu tun,
    um aus dieser Pandemie heraus
  • 13:54 - 13:58
    eine regenerative Zukunft anzusteuern.
  • 13:58 - 14:01
    Wir können uns dazu entscheiden,
    ein hoffnungsvolles Leuchtfeuer zu sein,
  • 14:02 - 14:04
    auch wenn die Zukunft
    düstere Tage bereithält.
  • 14:04 - 14:06
    Wir können uns für
    die Verantwortung entscheiden,
  • 14:06 - 14:09
    unsere eigenen Emissionen
    in den nächsten 10 Jahren
  • 14:09 - 14:10
    um 50 % zu verringern
  • 14:10 - 14:15
    und Regierungen und Unternehmen
    dazu aufzufordern,
  • 14:15 - 14:18
    dass sie ihren Teil tun,
    um die Welt nach der Pandemie
  • 14:18 - 14:20
    auf eine bessere Art zu erneuern.
  • 14:21 - 14:24
    All das ist im Moment möglich.
  • 14:25 - 14:28
    Denken wir zurück an
    das langweilige Meeting,
  • 14:28 - 14:31
    bei dem ich Christianas Notiz las
  • 14:32 - 14:34
    und mich an die Erlebnisse erinnerte,
  • 14:34 - 14:37
    die mich in meinem Leben
    am meisten verändert haben.
  • 14:38 - 14:41
    Als Mönch habe ich gelernt,
  • 14:41 - 14:47
    dass ein heller Kopf und ein frohes Herz
    sowohl der Weg als auch das Ziel sind.
  • 14:48 - 14:52
    Dieser sture Optimismus ist eine Art
    der angewandten Liebe.
  • 14:53 - 14:55
    Er ist die Welt,
    die wir erschaffen wollen,
  • 14:55 - 14:58
    und der Weg, der uns in diese Welt führt.
  • 14:58 - 15:00
    Und er ist eine Entscheidung,
    die wir alle treffen.
  • 15:00 - 15:04
    Die Entscheidung, diesem Moment
    stur optimistisch zu begegnen,
  • 15:04 - 15:07
    kann unserem Leben einen Sinn geben.
  • 15:07 - 15:11
    So können wir unseren Teil dafür tun,
    um die Zukunft zu erschaffen,
  • 15:11 - 15:13
    die wir uns aussuchen.
  • 15:14 - 15:18
    Das Leben fühlt sich im Moment an,
    als wäre es außer Kontrolle.
  • 15:18 - 15:21
    Es fühlt sich beängstigend und neu an.
  • 15:22 - 15:25
    Aber lassen Sie uns nicht aufgeben,
    wo die wichtigsten Veränderungen
  • 15:25 - 15:27
    genau jetzt stattfinden.
  • 15:28 - 15:31
    Begegnen wir ihnen mit sturem,
    entschlossenem Optimismus.
  • 15:32 - 15:35
    Die Veränderungen in der Welt zu sehen,
  • 15:35 - 15:36
    kann eine Qual sein.
  • 15:37 - 15:38
    Aber gehen wir es positiv an.
  • 15:39 - 15:40
    Vielen Dank.
Title:
Wie man seine Einstellung ändert und die Zukunft selbst in die Hand nimmt
Speaker:
Tom Rivett-Carnac
Description:

Große Probleme im Leben stellen uns oft vor eine Entscheidung: Wir können glauben, dass wir nicht die Kraft haben, etwas zu verändern, oder aber unser Bestes geben, um der Aufgabe gerecht zu werden. Politstratege Tom Rivett-Carnac ruft dazu auf, eine „stur optimistische“ Einstellung anzunehmen, um den Klimawandel - oder andere zukünftige Krisen - zu bekämpfen und eine regenerative Zukunft zu ermöglichen. Um es in seinen Worten auszudrücken: „Sturer Optimismus kann unserem Leben einen Sinn geben.“

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:54

German subtitles

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