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Title:
William Ury: Der Weg vom "Nein" zum "Ja"
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Description:
William Ury, Autor von "Das Harvard-Konzept", zeigt einen eleganten, einfachen (aber keinen leichten) Weg um Einigkeit zu erzielen, selbst in den schwierigsten Situationen - von Familienstreitigkeiten bis hin, vielleicht, zum Mittleren Osten.
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Nun, das Thema "schwierige Verhandlungen"
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erinnert mich an eine meiner Lieblingsgeschichten
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aus dem Mittleren Osten,
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über einen Mann, der seinen drei Söhnen 17 Kamele vererbte.
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Und dem ersten Sohn hinterließ er die Hälfte der Kamele;
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dem zweiten Sohn hinterließ er ein Drittel der Kamele;
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und dem jüngsten Sohn hinterließ er ein Neuntel der Kamele.
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Nun, die drei Söhne begannen zu verhandeln.
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17 lässt sich nicht durch zwei teilen.
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Es lässt sich nicht durch drei teilen.
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Es lässt sich nicht durch neun teilen.
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Die Bruderliebe wurde auf eine harte Probe gestellt.
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Schließlich, aus Verzweiflung,
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gingen sie und konsultierten eine weise alte Frau.
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Die weise alte Frau dachte lange über ihr Problem nach,
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und schließlich kam sie zurück und sagte:
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"Nun, ich weiß nicht wie ich euch helfen kann,
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aber, wenn ihr wollt, könnt ihr zumindest mein Kamel haben."
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So hatten sie dann 18 Kamele.
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Der erste Sohn nahm seine Hälfte - die Hälfte von 18 ist neun.
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Der zweite Sohn nahm sein Drittel - ein Drittel von 18 ist sechs.
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Der jüngtste Sohn nahm sein Neuntel -
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ein Neuntel von 18 ist zwei.
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Zusammen ergibt das 17.
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Sie hatten ein Kamel über.
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Sie gaben es der alten weisen Frau zurück.
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Denken Sie jetzt einen Augenblick über die Geschichte nach.
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Ich denke, sie ähnelt
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einer Menge von schwierigen Verhandlungen, in die wir verwickelt werden.
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Sie beginnen wie die 17 Kamele - ohne Lösungsweg.
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Irgendwie müssen wir dann
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einen Schritt zurücktreten, wie die weise alte Frau,
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die Situation mit neuen Augen betrachten
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und mit einem 18. Kamel aufwarten.
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Das Finden des 18. Kamels in den Konflikten der Welt ist also
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die Leidenschaft meines Lebens.
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Im Grunde betrachte ich die Menschheit wie diese drei Brüder;
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wir sind alle eine Familie.
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Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass
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dank der Kommunikationsrevolution,
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alle Völker dieses Planeten, alle 15.000 Völker,
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miteinander verbunden sind.
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Es ist eine große Familienzusammenkunft.
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Und doch, wie bei allen Familienzusammenkünften,
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ist nicht alles Friede und Freude.
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Da gibt es eine Menge Konflikte.
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Und die Frage ist,
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wie gehen wir mit Streitigkeiten um?
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Wie gehen wir mit unseren größten Streitigkeiten um,
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in Anbetracht der menschlichen Neigung zu Konflikten
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und des menschlichen Genies,
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Waffen mit enormer Zerstörungskraft zu erfinden?
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Das ist die Frage.
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Während ich den größten Teil der letzen drei Jahrzehnte -
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fast vier -
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damit verbracht habe, die Welt zu bereisen und
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und dabei versucht habe zu arbeiten, mich in Konflikten zu engagieren,
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die von Jugoslawien zum Mittleren Osten,
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von Tschetschenien nach Venezuela reichen,
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einige der schwierigsten Konflikte auf diesem Planeten,
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habe ich mir selbst diese Frage gestellt.
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Und ich glaube, ich habe, in mancher Hinsicht, entdeckt,
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was das Geheimnis für Frieden ist.
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Es ist tatsächlich überraschend einfach.
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Es ist nicht leicht, aber es ist einfach.
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Es ist nicht einmal neu.
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Es mag eine unserer ältesten menschlichen Erbschaften sein.
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Das Geheimnis des Friedens sind wir.
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Wir sind es, die handeln,
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als umgebende Gemeinschaft
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um jeden Konflikt herum,
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die eine konstruktive Rolle übernehmen können.
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Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen, ein Beispiel.
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Vor ungefähr 20 Jahren war ich in Südafrika
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und arbeitete mit den Parteien in diesem Konflikt
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und ich hatte einen extra Monat
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und verbrachte ihn damit,
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mit einigen Gruppen der San-Buschmänner zu leben.
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Ich war neugierig auf sie und auf die Art wie sie Konflikte lösten.
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Weil sie im Grunde in den überlieferten Erinnerungen
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Jäger und Sammler waren und
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so ziemlich wie unsere Vorfahren
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für ungefähr 99 Prozent der menschlichen Geschichte lebten.
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All diese Männer haben giftige Pfeile, die sie zum Jagen benutzen --
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absolut tödlich.
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Wie gehen sie nun mit ihren Streitigkeiten um?
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Nun, ich lernte,
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dass, wann immer die Stimmung hochkocht in diesen Gemeinschaften,
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jemand losgeht und die Giftpfeile draußen im Busch versteckt.
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Und dann setzen sich alle in einen Kreis wie diesen,
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und sie sitzen, und sie reden, und sie reden.
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Es mag zwei Tage, drei Tage, vier Tage dauern,
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aber sie hören nicht auf,
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bevor sie eine Lösung finden,
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oder besser sogar, eine Versöhnung.
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Und falls die Stimmung immer noch zu angeheizt ist,
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senden sie jemanden weg, um ein paar Verwandte zu besuchen
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und um Zeit zum Abkühlen zu haben.
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Nun, ich glaube, dieses System ist vermutlich
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das System, das uns bis zu diesem Punkt hat überleben lassen,
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in Anbetracht unserer menschlichen Neigungen.
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Dieses System nenne ich die dritte Partei.
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Weil, wenn Sie darüber nachdenken,
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wie wir normalerweise über einen Konflikt denken, wie wir ihn beschreiben,
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wir immer zwei Parteien haben.
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Es sind die Araber gegen die Israeli, die Arbeiter gegen das Management,
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Ehemann gegen Ehefrau, Republikaner gegen Demokraten,
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aber was wir oft nicht sehen,
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ist, dass es immer eine dritte Partei gibt.
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Und die dritte Partei in einem Konflikt sind wir,
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die umgebende Gemeinschaft,
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sind die Freunde, die Verbündeten,
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die Familienmitglieder, die Nachbarn.
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Und wir können eine unglaublich konstruktive Rolle spielen.
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Die vielleicht grundlegendste Art,
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in der die dritte Partei helfen könnte,
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ist die, die Parteien daran zu erinnern, was wirklich auf dem Spiel steht.
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Zum Wohl der Kinder, zum Wohl der Familie,
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zum Wohl der Gemeinschaft, zum Wohl der Zukunft,
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lasst uns für einen Moment das Streiten stoppen und anfangen zu reden.
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Denn es ist doch so,
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dass wir, wenn wir in einem Konflikt stecken,
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wir sehr schnell den Durchblick verlieren.
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Es ist sehr einfach zu reagieren.
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Menschen: Wir sind Reaktionsmaschinen.
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Und wie man so sagt,
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wenn du wütend bist, wirst du die beste Rede halten,
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die du jemals bereuen wirst.
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Und daran erinnert uns die dritte Partei.
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Die dritte Partei hilft uns auf den Balkon zu gehen,
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was eine Metapher für eine Perspektive ist,
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von der aus wir unsere Augen auf den Preis richten können.
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Ich möchte Ihnen eine kleine Geschichte aus meiner eigenen Verhandlungserfahrung erzählen.
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Vor einigen Jahren war ich als Vermittler
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in einigen sehr schwierigen Gesprächen
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zwischen der Regierung von Russland
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und der Regierung von Tschetschenien tätig.
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Die Parteien führten Krieg, wie Sie wissen.
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Wir haben uns in Den Haag getroffen,
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im Friedenspalast,
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im selben Raum, in dem der Kriegsverbrecherprozess für Jugoslawien
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stattfand.
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Die Gespräche hatten einen eher holprigen Start
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als der Vizepräsident von Tschetschenien
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damit anfing auf die Russen zu zeigen und sagte:
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"Sie sollten direkt hier sitzen bleiben,
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weil Ihnen der Prozess für Kriegsverbrechen gemacht werden wird."
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So fuhr er fort, und dann wandte er sich an mich und sagte:
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"Sie sind Amerikaner.
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Schauen Sie sich an, was die Amerikaner in Puerto Rico machen."
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Und meine Gedanken fingen an zu rasen. "Puerto Rico? Was weiß ich über Puerto Rico?"
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Ich begann zu reagieren,
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aber dann versuchte ich mich daran zu erinnern, auf den Balkon zu gehen.
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Und als dann er pausierte,
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und alle wegen einer Antwort zu mir schauten,
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konnte ich ihm von der Balkonperspektive aus für seine Ausführung danken
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und sagen: "Ich schätze die Kritik an meinem Land
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und ich nehme es als Zeichen, dass wir unter Freunden sind
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und offen miteinander sprechen können.
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Und wir sind nicht hier um über Puerto Rico oder die Vergangenheit zu reden.
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Wir sind hier um zu sehen, ob wir einen Weg finden,
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um das Leiden und Blutvergießen in Tschetschenien zu stoppen."
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Das Gespräch ging wieder zum Thema zurück.
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Das ist die Rolle der dritten Partei,
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den Streitenden zu helfen auf den Balkon zu gehen.
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Jetzt möchte ich Sie für einen Moment mitnehmen
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zu dem, was überwiegend als der schwierigste Konflikt dieser Welt
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oder als der unlösbarste Konflikt angesehen wird,
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zum Mittleren Osten.
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Die Frage ist: Wo ist die dritte Partei dort?
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Wie können wir möglicherweise auf den Balkon gehen?
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Nun ich gebe nicht vor, die Antwort zum
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Konflikt im Mittleren Osten zu kennen,
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aber ich denke, ich weiß einen ersten Schritt,
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buchstäblich einen ersten Schritt,
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etwas, das jeder von uns als Teil der dritten Partei tun könnte.
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Aber lassen Sie mich Ihnen erst eine Frage stellen.
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Wieviele von Ihnen
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haben sich in den letzten Jahren
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irgendwann mal selbst dabei ertappt, sich Sorgen um den Mittleren Osten zu machen
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und sich zu fragen was irgend jemand tun könnte?
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Nur aus Neugier, wie viele von Ihnen?
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Okay, die große Mehrheit von uns.
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Und hier sind wir so weit davon weg.
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Warum beachten wir diesen Konflikt so sehr?
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Ist es die Anzahl der Toten?
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Es gibt hundertmal mehr Menschen, die in
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einem Konflikt in Afrika sterben als im Mittleren Osten.
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Nein, es ist aufgrund der Geschichte,
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weil wir uns alle persönlich in dieser
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Geschichte involviert finden.
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Ob wir Christen, Moslems oder Juden,
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religiös oder nicht religiös sind,
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wir fühlen uns, als ob für uns persönlich davon was abhinge.
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Geschichten bedeuten etwas. Als Anthropologe weiß ich das.
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Wir benutzen Geschichten, um Wissen weiter zu geben.
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Sie geben unserem Leben Bedeutung.
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Das ist es, was wir hier machen bei TED, wir erzählen Geschichten.
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Geschichten sind der Schlüssel.
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Und so ist meine Frage,
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ja, lassen Sie es uns versuchen und die Politik
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dort im Mittleren Osten auflösen,
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aber lassen Sie uns auch einen Blick auf die Geschichte werfen.
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Lassen Sie uns versuchen an die Wurzel des Ganzen zu kommen.
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Lassen Sie uns sehen, ob wir die dritte Partei hier anwenden können.
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Was würde das heißen? Was ist die Geschichte dort?
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Nun, als Anthropologen wissen wir,
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dass jede Kultur ihre Ursprungsgeschichte hat.
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Was ist die Ursprungsgeschichte des Mittleren Ostens?
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In einem Satz, es ist diese:
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Vor 4.000 Jahren wanderten ein Mann und
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seine Familie quer durch den Mittleren Osten
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und die Welt war danach nie wieder dieselbe.
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Dieser Mann war natürlich
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Abraham.
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Und er stand für Einheit,
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die Einheit der Familie.
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Er ist der Vater von uns allen.
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Aber es ist nicht nur wofür er stand, es ist seine Botschaft, die zählt.
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Seine Botschaft war grundsätzlich auch Einheit,
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die Verbundenheit von allem und die Einheit von allem.
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Und sein grundlegender Wert war Respekt,
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war Freundlichkeit gegenüber Fremden.
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Das ist es, wofür er bekannt ist, seine Gastfreundschaft.
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So ist er in diesem Sinne
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eine symbolische dritte Partei
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im Mittleren Osten.
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Er ist derjenige, der uns daran erinnert,
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dass wir alle Teil eines größeren Ganzen sind.
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Nun, wie würden Sie ---
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denken Sie jetzt für einen Moment darüber nach.
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Heute sehen wir die Geißel des Terrorismus.
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Was ist Terrorismus?
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Terrorismus ist im Grunde, einen unschuldigen Fremden zu nehmen
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und ihn wie einen Feind zu behandeln, den man tötet,
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um Angst zu erzeugen.
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Was ist das Gegenteil von Terrorismus?
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Es ist einen unschuldigen Fremden zu nehmen
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und ihn wie einen Freund zu behandeln,
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den Sie in Ihr Haus einladen,
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um Verständnis zu säen und zu erschaffen,
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oder Respekt oder Liebe.
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Sie die Geschichte von Abraham nehmen,
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die eine Geschichte über die dritte Partei ist,
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was wäre, wenn dies,
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weil Abraham für Gastfreundschaft steht --
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was wäre, wenn dies das Gegenmittel zu Terrorismus sein könnte?
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Was wäre, wenn dies der Impfstoff
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zum Schutz vor religiöser Intoleranz wäre?
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Wie würden Sie diese Geschichte zum Leben erwecken?
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Nun, es reicht nicht eine Geschichte zu erzählen,
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die überzeugend ist --
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denn Menschen müssen diese Geschichte erleben.
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Sie müssen in der Lage sein, die Geschichte zu leben. Wie würden Sie das tun?
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Das fiel mir ein, als ich darüber nachdachte, wie Sie das tun könnten.
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Und das ist es, was zu dem ersten Schritt hier führt.
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Denn Sie sollten ganz einfach
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einen Spaziergang machen.
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Sie machen einen Spaziergang auf den Spuren Abrahams.
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Sie folgen Abrahams Fußabdrücken.
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Weil Spazierengehen wirklich richtig machtvoll ist.
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Wissen Sie, für Anthropologen ist das Gehen das, was uns menschlich machte.
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Es ist komisch, wenn Sie gehen,
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gehen Sie Seite an Seite
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in die gleiche gemeinsame Richtung.
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Nun, wenn ich zu Ihnen kommen würde, Ihnen gegenüber stünde
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und so Ihnen so nahe käme,
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würden Sie sich bedroht fühlen.
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Aber wenn ich neben Ihnen, Schulter and Schulter, gehen würde,
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unsere Schultern sich vielleicht sogar berührten,
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ist es kein Problem.
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Wer kämpft, während er geht?
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Das ist der Grund, warum Menschen während Verhandlungen,
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wenn die Dinge schwierig werden, im Wald spazierengehen.
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wie es wäre, einen Weg,
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eine Route zu initiieren --
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denken Sie an die Seidenstraße, denken Sie den Appalachian Trail -
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der den Fußspuren von
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Abraham folgt.
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Die Leute sagten: "Das ist verrückt. Das kannst du nicht.
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Du kannst nicht den Fußspuren Abrahams folgen. Das ist zu unsicher.
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Du mußt all die Grenzen überqueren.
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Er geht durch 10 verschiedene Länder im Mittleren Osten,
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weil er sie alle vereint."
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Und dann haben wir die Idee in Harvard untersucht.
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Wir machten unsere Sorgfaltigkeitsprüfung.
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Und dann, vor einigen Jahren, entschied eine Gruppe von uns,
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ungefähr 25 von uns aus circa 10 verschiedenen Ländern,
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zu sehen, ob wir den Fußspuren Abrahams folgen könnten,
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ausgehend von seinem Geburtsort in der Stadt Urfa
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in der Südtürkei, Nordmesopotamien.
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Dann nahmen wir den Bus und machten einige Wanderungen
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und gingen nach Harran,
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wo, nach der Bibel, er sich auf den Weg seiner Reise machte.
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Dann überquerten wir die Grenze nach Syrien, gingen nach Aleppo,
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welches, wie es sich herausstellte, nach Abraham benannt ist.
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Wir gingen nach Damaskus,
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das eine lange Geschichte hat, die mit Abraham verbunden ist.
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Dann kamen wir nach Nordjordanien,
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nach Jerusalem,
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wo alles sich um Abraham dreht, nach Bethlehem
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und schließlich zu dem Ort wo er begraben ist
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in Hebron.
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Gewissermaßen gingen wir also von der Geburtsstätte zu Begräbnisstätte.
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Wir zeigten, dass es möglich war. Es war eine unglaubliche Reise.
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Lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen.
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Wie viele von Ihnen haben die Erfahrung gemacht
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in einer fremden Nachbarschaft
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oder einem fremden Land zu sein
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und ein ganz Fremder, vollkommen Fremder
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kommt zu Ihnen und gibt Ihnen etwas Freundlichkeit,
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lädt Sie vielleicht zu sich nach Hause ein, gibt Ihnen ein Getränk,
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gibt Ihnen Kaffee, gibt Ihnen eine Mahlzeit?
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Wie viele von Ihnen haben jemals diese Erfahrung gemacht?
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Das ist das Wesentliche
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auf Abrahams Weg.
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Aber genau das entdecken Sie, wenn Sie in die Dörfer im Mittleren Osten gehen,
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wo Sie Feindseligkeiten erwarten
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und die unglaublichste Gastfreundschaft erleben,
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alles mit Abraham verbunden.
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"Im Namen von Vater Abraham,
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lassen Sie mich Ihnen etwas Essen anbieten."
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Wir entdeckten also,
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dass Abraham nicht nur eine Figur aus einem Buch für diese Menschen ist,
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er ist lebendig, er ist eine lebendige Präsenz.
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Und um eine lange Geschichte kurz zu machen,
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in den letzten Jahren haben nun
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tausende von Menschen
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begonnen, Teile des Wegs von Abraham im
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Mittleren Osten zu gehen
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und die Gastfreundschaft der Menschen dort zu genießen.
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Sie haben anfangen zu gehen,
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in Israel und Palästina,
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in Jordanien, in der Türkei, in Syrien.
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Es ist eine überwältigende Erfahrung.
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Männer, Frauen, junge Menschen, alte Menschen --
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tatsächlich mehr Frauen als Männer, interessanterweise.
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Für Menschen, die nicht mitlaufen können,
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die augenblicklich nicht in der Lage sind dorthin zu kommen,
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haben Menschen angefangen, Läufe
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in Städten, in ihren eigenen Gemeinschaften zu organisieren.
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In Cincinnati, zum Beispiel, wurde ein Lauf
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von einer Kirche zu einer Moschee zu einer Synagoge organisiert
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und alle hatten ein Abraham-Essen zusammen.
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Es war Abrahams-Weg-Tag.
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In Sao Paulo, Brasilien, ist es eine jährliche Veranstaltung geworden,
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bei dem tausende von Menschen laufen,
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auf einem virtuellen Abrahams-Weg-Lauf,
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der verschiedene Gemeinschaften miteinander verbindet.
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Die Medien lieben es, sie verehren es geradezu.
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Sie überhäufen es mit Aufmerksamkeit,
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weil es visuell ist
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und das verbreitet die Idee,
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die Idee von abrahamischer Gastfreundlichkeit,
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von Freundlichkeit gegenüber Fremden.
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Und gerade vor ein paar Wochen
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gab es eine Geschichte im NPR (nationalen öffentlichen Radio) darüber.
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Letzten Monat
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gab es einen Artikel im Guardian,
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im Manchester Guardian, darüber ---
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auf zwei ganzen Seiten.
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Und sie zitierten einen Bewohner,
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der sagte: "Dieser Lauf verbindet uns mit der Welt."
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Er sagte, dass es wie ein Licht war, das in ihrem Leben angegangen ist.
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Es brachte uns Hoffnung.
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Und genau darum geht es.
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Aber es geht nicht nur um Psychologie,
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es geht um Wirtschaft,
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weil die Menschen bei bei ihrer Wanderung Geld ausgeben.
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Und diese Frau hier, Um Ahmad,
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ist eine Frau, die am Weg in Nordjordanien lebt.
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Sie ist unglaublich arm.
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Sie ist teilweise blind, ihr Mann kann nicht arbeiten,
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sie hat sieben Kinder.
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Aber was sie kann, ist kochen.
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Und so hat sie angefangen, für einige Gruppen von Wanderern zu kochen,
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die durch ihr Dorf kommen und bei ihr zu Hause eine Mahlzeit einnehmen.
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Sie sitzen auf dem Boden.
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Sie hat nicht einmal ein Tischtuch.
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Sie macht das leckerste Essen,
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frisch mit Kräutern aus der Umgebung.
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Und so kamen mehr und mehr Wanderer.
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Und seit kurzem hat sie nun ein Einkommen,
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um ihre Familie zu unterstützen.
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Und deshalb sagte sie unserem Team dort, sie sagte:
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"Sie haben mich sichtbar gemacht,
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in einem Dorf, in dem die Menschen sich früher
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geschämt haben, mich anzusehen."
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Das ist das Potenzial von Abrahams Weg.
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Es gibt buchstäblich hunderte von diesen Gemeinschaften
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im Mittleren Osten, entlang des Weges.
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Das Potenzial liegt im Grunde darin, die Spielregeln zu ändern.
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Und um die Spielregeln zu ändern, müssen Sie den Rahmen ändern,
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wie wir die Dinge sehen --
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um den Rahmen zu verändern
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von Feindschaft zu Gastfreundschaft,
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von Terrorismus zu Tourismus.
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Und in diesem Sinn ist Abrahams Weg
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ein Spielregel-Veränderer.
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Lassen Sie mich Ihnen etwas zeigen.
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Ich habe hier eine kleine Eichel,
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die ich aufhob, als ich früher in diesem Jahr
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auf dem Weg ging.
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Nun, die Eichel ist natürlich assoziiert mit dem Eichenbaum -
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wächst zu einem Eichenbaum,
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der mit Abraham assoziiert ist.
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Der Weg ist im Augenblick wie diese Eichel;
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er ist noch in der frühen Phase.
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Wie würde der Eichenbaum aussehen?
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Nun, ich denke zurück an meine Kindheit,
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die ich, nachdem ich hier in Chicago zur Welt kam, zu einen guten Teil
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in Europa verbracht habe.
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Wenn Sie in
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den Ruinen von, sagen wir London
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in 1945 oder Berlin gewesen wären,
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und Sie hätten gesagt:
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"In 60 Jahren von jetzt an
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wird dies der friedlichste, wohlhabendste Teil des Planeten sein",
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hätten die Menschen
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sie für nachgewiesen verrückt gehalten.
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Aber sie haben es dank einer gemeinsamen Identität - Europa -
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und einer gemeinsamen Wirtschaft geschafft.
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Meine Frage ist also, wenn es in Europa erreicht werden kann,
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warum dann nicht im Mittleren Osten?
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Warum nicht mit Hilfe einer gemeinsamen Identität --
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welche die Geschichte von Abraham ist --
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und mit Hilfe einer gemeinsamen Wirtschaft,
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die zu einem guten Teil auf Tourismus basiert?
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Lassen Sie mich dann also schließen,
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indem ich sage, dass ich in den
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35 Jahren, in denen ich mit einigen
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der gefährlichsten, schwierigsten und unlösbarsten
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Konflikte rund um den Globus gearbeitet habe,
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ich erst noch den Konflikt sehen muss,
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von dem ich das Gefühl habe, dass er nicht verändert werden könnte.
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Es ist natürlich nicht einfach,
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aber es ist möglich.
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Es geschah in Südafrika.
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Es geschah in Nordirland.
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Es könnte überall geschehen.
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Es hängt einfach von uns ab.
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Es hängt davon ab, dass wir die dritte Partei ergreifen.
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Also, lassen Sie mich Sie einladen,
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darüber nachzudenken, zur dritten Partei zu werden,
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selbst als einen sehr kleinen Schritt.
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Wir werden gleich eine Pause einlegen.
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Gehen Sie einfach auf jemanden zu,
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mit einer anderen Kultur, aus einem anderen Land,
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mit einer anderen Ethnizität, der irgendwie anders ist
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und verwickeln Sie ihn in ein Gespräch; hören Sie ihm zu.
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Das ist ein Akt der dritten Partei.
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Das ist Abrahams Weg gehen.
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Nach einem TED Vortrag,
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warum keinen TED Spaziergang?
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Also lassen Sie mich Sie nun mit
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drei Dingen verlassen.
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Eins ist, das Geheimnis des Friedens
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ist die dritte Partei.
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Die dritte Partei sind wir,
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jeder von uns,
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kann mit einem einzigen Schritt,
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die Welt nehmen, kann die Welt ein Stück
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näher zum Frieden bringen.
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Es gibt ein altes afrikanisches Sprichwort, das so geht:
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"Wenn Spinnennetze sich vereinigen,
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können Sie sogar einen Löwen festhalten."
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Wenn wir in der Lage sind,
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unsere Friedensnetze der dritten Partei zu vereinigen,
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können wir sogar den Löwen des Krieges festhalten.
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