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David Griffin erklärt, wie uns Fotografie verbindet

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    Fangen wir einfach mal mit ein paar großartigen Fotografien an.
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    Dies ist eine der Ikonen National Geographics,
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    ein afghanisches Flüchtlingsmädchen, aufgenommen von Steve McCurry.
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    Aber die Harvard Lampoon ist dabei,
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    eine Parodie von National Geographic herausgeben,
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    und ich schaudere bei dem Gedanken, was sie diesem Foto antun werden.
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    Oh, der Zorn von Photoshop.
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    Das hier ist ein Flugzeug, das gerade in San Francisco landet - von Bruce Dale.
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    Er hatte eine Kamera am Heck angebracht.
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    Eine poetische Aufnahme für eine Geschichte über Tolstoy - von Sam Abell.
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    Pygmäen in der DRK von Randy Olson.
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    Ich liebe dieses Foto, weil es mich an
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    Degas' Bronzeskulptur der kleinen Tänzerin errinnert.
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    Ein Eisbär, der in der Arktis schwimmt, aufgenommen von Paul Nicklen.
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    Eisbären brauchen Eis, um sich vom Ort zu Ort bewegen zu können --
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    sie sind keine guten Schwimmer.
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    Und wir wissen alle, was zur Zeit mit dem Eis geschieht.
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    Dies sind Kamele, die den Großen Grabenbruch in Afrika durchqueren,
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    fotografiert von Chris Johns.
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    Senkrecht von oben aufgenommen, das sind also die Schatten der Kamele.
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    Das ist ein Farmer in Texas, fotografiert von William Albert Allard,
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    ein großartiger Porträtist.
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    Und Jane Goodall, wie sie ihre eigene, ganz besondere Verbindung aufnimmt,
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    fotografiert von Nick Nichols.
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    Das hier ist eine Seifendisco in Spanien, aufgenommen von David Alan Harvey.
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    Und David erzählte, dass dort viel Seltsames
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    auf der Tanzfläche abging.
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    Aber, hey, wenigstens ist's hygienisch.
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    (Gelächter)
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    Das hier sind Seelöwen in Australien, wie sie ihren Tanz aufführen,
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    von David Doubilet.
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    Und das ist ein Komet, aufgenommen von Dr. Euan Mason.
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    Und schließlich noch der Bug der Titanic, ohne Filmstars,
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    fotografiert von Emory Kristof.
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    Fotografie hat eine Macht, die auch
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    in dem unerbittlichen Wirbel der heutigen übersättigten Medienwelt bestehen bleibt,
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    weil Fotos die Art nachahmen,
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    wie unser Gehirn einen wichtigen Moment einfriert.
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    Hier ein Beispiel.
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    Vor vier Jahren war ich mit meinem Sohn am Strand
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    und er lernte gerade schwimmen
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    in der relativ sanften Brandung an den Stränden Delawares.
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    Ich drehte mich für einen Moment weg und er wurde von einer hohen Welle mitgerissen
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    und trieb ab in Richtung Landungssteg.
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    Ich stehe jetzt hier und kann sehen,
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    wie ich hinter ihm her ins Wasser hetze,
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    der Moment sich verlangsamt und zu dieser Szene einfriert.
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    Ich kann die Felsen dort drüben sehen.
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    Eine Welle wird über seinem Kopf zusammenbrechen.
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    Ich kann sehen, wie er seine Hände ausstreckt
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    und ich kann sein schreckerfülltes Gesicht sehen,
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    mit dem er mich ansieht und sagt: "Hilf mir, Dad."
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    Ich erreichte ihn, die Welle brach über uns zusammen.
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    Wir kamen ans Ufer zurück, ihm gings gut.
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    Wir waren ein wenig mitgenommen.
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    Aber diese sogenannte "Momentaufnahme" entsteht
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    wenn sich alle Teile zusammensetzen und nicht nur das Ereignis,
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    sondern auch meine emotionale Verbindung dazu kommt.
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    Und das ist, was ein Foto bewirkt,
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    wenn es eigene mächtige Verbindung zum Betrachter aufbaut.
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    Jetzt muss ich Ihnen aber auch erzählen,
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    dass ich letzte Woche mit Kyle darüber gesprochen habe,
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    dass ich diese Geschichte erzählen werde.
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    Und er sagte: "Oh ja, ich kann mich auch daran erinnern!
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    Ich erinnere mich. Mein Bild von dir war, dass
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    du am Ufer standest und mich angeschrien hast."
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    (Gelächter)
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    Ich dachte, ich wäre ein Held.
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    (Gelächter)
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    So...
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    das zeigt -- das ist ein Querschnitt
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    einiger bemerkenswerter Bilder von einigen der besten Fotojournalisten der Welt,
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    die an der Spitze ihrer Zunft stehen.
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    Außer einem.
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    Dieses Foto wurde von Dr. Euan Mason aufgenommen,
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    letztes Jahr in Neuseeland,
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    und es wurde eingesendet und in National Geographic veröffentlicht.
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    Letztes Jahr haben wir einen Teil zu unserer Website namens "Your Shot" hinzugefügt,
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    wo jeder Fotos für eine mögliche Veröffentlichung einsenden kann.
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    Und es ist zu einem riesigen Erfolg geworden,
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    die enthusiastische Foto-Gemeinschaft anzuzapfen.
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    Die Qualität dieser Amateur-Aufnahmen
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    kann, von Zeit zu Zeit, atemberaubend sein.
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    Und das zu sehen, bestätigt mir,
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    dass jeder von uns mindestens ein oder zwei
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    großartige Aufnahmen in sich trägt.
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    Aber um ein ausgezeichneter Fotojournalist zu sein,
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    muss man mehr als nur ein oder zwei
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    großartige Aufnahmen in sich tragen.
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    Man muss sie jederzeit schießen können.
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    Aber noch viel wichtiger ist
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    zu wissen, wie man eine visuelle Erzählung entwirft.
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    Man muss wissen, wie man eine Geschichte erzählt.
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    Ich werde also mit ihnen einige Aufnahmen anschauen,
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    die, wie ich meine, die erzählerische Kraft der Fotografie demonstrieren.
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    Der Fotograf Nick Nichols dokumentierte
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    ein ziemlich kleines und relativ unbekanntes Naturschutzgebiet
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    im Chad, namens Zakouma.
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    Die eigentliche Absicht war es, dorthin zu reisen
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    und eine klassische Geschichte der Artenvielfalt mitzubringen
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    von einem exotischem Ort.
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    Und das ist auch, was Nick zumindest eine Weile lang tat.
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    Das ist ein Serval.
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    Genau genommen schießt er gerade sein eigenes Bild
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    mit etwas, das sich Fotofalle nennt.
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    Ein Infrarotstrahl wird ausgestrahlt,
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    und er ging durch den Strahl und hat sich so fotografiert.
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    Das sind Paviane an einer Wasserstelle.
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    Nick -- wieder mit einer automatischen Kamera --
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    hat tausende Fotos hiervon geschossen.
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    Letztendlich hatte Nick dann eine Menge Bilder
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    von den Hinterteilen der Paviane.
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    (Gelächter)
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    Ein Löwe, der gerade einen Mitternachtssnack zu sich nimmt --
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    sehen Sie, er hat einen abgebrochenen Zahn.
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    Und ein Krokodil geht das Flussufer entlang in Richtung seines Baus.
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    Ich liebe dieses bisschen Wasser,
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    das von seinem Schwanz abtropft.
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    Aber das Herzstück unter den Arten in Zakouma sind die Elefanten.
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    Es ist eine der größten intakten Herden in diesem Teil von Afrika.
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    Hier ist ein Foto, bei Mondschein aufgenommen,
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    etwas, das durch die Digitalfotografie revolutioniert wurde.
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    Es waren die Elefanten, die diese Geschichte in Bewegung gesetzt haben.
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    Nick markierte, zusammen mit dem Forscher Dr. Michael Fay,
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    die Matriarchin der Herde.
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    Sie nannten sie Annie
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    und sie begannen, ihre Bewegungen zu verfolgen.
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    Die Herde war innerhalb der Parkgrenzen sicher
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    dank der aufopferungsvollen Parkranger.
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    Aber als die jährlichen Regenfälle einsetzten,
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    begann die Herde, Futterstellen außerhalb des Parks aufzusuchen.
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    Und genau da gerieten sie in Gefahr.
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    Außerhalb des sicheren Parks gab es nämlich Wilderer,
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    die sie nur wegen der wertvollen Elfenbeinstoßzähne jagen.
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    Die Matriarchin, die sie über Funk verfolgten,
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    kam, nach wochenlangem hin und her, rein und raus aus dem Park,
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    zum Stillstand außerhalb des Parks.
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    Annie war so wie 20 weitere Tiere ihrer Herde getötet worden.
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    Und sie kamen nur für das Elfenbein.
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    Dies ist einer der Ranger.
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    Sie waren in der Lage, einen der Wilderer zu verjagen und dieses Elfenbein wiederzuerlangen.
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    Sie konnten es dort nicht lassen,
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    da es immer noch wertvoll ist.
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    Aber was Nick tat, war, eine
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    Geschichte mitzubringen, die weiter als die altbekannte
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    und geradlinige "Ist das nicht eine unglaubliche Welt?"-Erzählung ging
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    und schuf stattdessen eine Geschichte, die unser Publikum tief berührte.
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    Anstelle nur das Wissen aus diesem Park mitzubringen,
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    schuf er ein Verständnis und eine Empathie
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    für die Elefanten, die Ranger und die vielen Probleme
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    im Verhältnis Mensch-Wildnis.
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    Lassen Sie uns jetzt nach Indien wandern.
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    Manchmal kann man eine umfangreiche Geschichte auf konzentrierte Weise erzählen.
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    Wir sahen uns vor dem selben Problem, das Richard Wurman
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    in seinem "New World Population Project" behandelt.
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    Zum ersten Mal in der Geschichte
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    leben mehr Menschen in städtischen als in ländlichen Gebieten.
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    Und das meiste von diesem Wachtum findet nicht in den Städten,
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    sondern in den umliegenden Slums statt.
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    Jonas Bendiksen, ein sehr energiegeladener Fotograf,
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    kam zu mir und sagte:
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    "Wir müssen das dokumentieren, und hier ist mein Vorschlag:
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    Lass uns um die ganze Welt reisen und jeden einzelnen Slum fotografieren."
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    Und ich sagte: "Weisst du, das könnte unser Budget ein wenig strapazieren."
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    Was wir also stattdessen taten, war,
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    anstatt loszugehen und das zu tun, was
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    einer Art Studie ergeben hätte,
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    in der man nur ein wenig von allem sieht,
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    schickten wir Jonas nach Dharavi,
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    einen Teil Mumbais in Indien
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    und ließen ihn dort eine Weile leben, damit er sich richtig
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    in die Seele dieses wichtigen Teils der Stadt einfühlen konnte.
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    Was Jonas tat, war nicht so sehr ein oberflächlicher Blick
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    auf die schrecklichen Bedingungen, die an solchen Orten herrschen.
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    Er sah, dass dies ein lebendiger und atmender und vitaler Teil dessen war,
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    wie der ganze urbanen Raum fungierte.
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    Indem er sich sehr dicht auf einen Ort konzentrierte,
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    gewann Jonas Einblick in die Seele und den beständigen menschlichen Geist
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    der dieser Gemeinschaft zugrunde liegt.
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    Und er tat dies in einer sehr schönen Art und Weise.
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    Manchmal allerdings kann man eine Geschichte nur mit einem Aufsehen erregenden Bild erzählen.
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    Wir arbeiteten mit dem Unterwasserfotografen Brian Skerry
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    und dem Fotojournalisten Randy Olson
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    um das Verschwinden der weltweiten Fischgründe zu dokumentieren.
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    Wir waren nicht die einzigen, die sich dieses Thema angenommen hatten,
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    aber die Fotografien, die Brian und Randy schufen
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    sind mit die besten, die die Verwüstung von
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    Mensch und Natur durch Überfischung einfangen.
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    Hier, auf einem Foto von Brian
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    ist ein scheinbar gekreuzigter Hai gefangen
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    in einem Netz vor Baja.
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    Ich habe Bilder von Beifang gesehen, die irgendwie OK waren,
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    die Tiere ausversehen mitgefangen
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    beim Fischen einer bestimmten Sorte.
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    Aber hier hat Brian eine einzigartige Perspektive eingefangen
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    indem er sich selbst unterhalb des Bootes positionierte
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    als sie den Abfall über Bord warfen.
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    Und Brian ging ein noch größeres Risiko ein,
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    um dieses Foto zu schießen, das zuvor noch niemand gemacht hatte,
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    von einem Schleppnetz, das über den Meeresgrund zieht.
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    Zurück an Land fotografierte Randy Olsen
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    einen provisorischen Fischmarkt in Afrika,
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    wo die Reste von filetiertem Fisch an die Einheimischen verkauft wurden,
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    die Filets waren derweil schon auf dem Weg nach Europa.
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    Und hier in China hat Randy einen Quallenmarkt fotografiert.
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    Während die Hauptnahrungsquellen erschöpft werden,
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    geht die Ausbeutung immer tiefer ins Meer hinab
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    und bringt solche Protein-Quellen zum Vorschein.
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    Das ist, was man die Nahrungskette herunterfischen nennt.
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    Aber es gibt auch Hoffnungsschimmer,
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    und ich denke, jedesmal, wenn wir darüber eine riesengroße Geschichte machen,
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    wollen wir einfach nicht
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    ausschließlich nach den Problemen Ausschau halten.
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    Wir wollen ebenso Lösungen finden.
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    Brian fotografierte ein Meeresschutzgebiet in Neuseeland,
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    in dem kommerzieller Fischfang verboten ist,
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    was zum Ergebnis hat, dass überfischte Sorten sich erholen haben,
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    und damit kommt eine mögliche Lösung für nachhaltigen Fischfang.
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    Fotografie kann uns zwingen, uns Themen zu stellen
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    die möglicherweise quälend und kontrovers sind.
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    James Nachtwey, der letztes Jahr bei TED geehrt wurde,
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    befasste sich mit der Reichweite des medizinischen Systems
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    das damit befasst ist, verwundete Amerikaner, die aus dem Irak zurückkehren, zu betreuen.
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    Es ist wie eine Röhre, in die ein verwundeter Soldat an der einen Seite eintritt
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    und zuhause an der anderen Seite verlässt.
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    Jim begann auf dem Schlachtfeld.
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    Hier pflegt ein Medizintechniker einen verwundeten Soldaten
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    auf einem Hubschrauberflug zurück zum Feldlazarett.
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    Hier ist er im Feldlazarett.
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    Der Soldat rechts daneben hat den Namen seiner Tochter
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    über seine Brust tätowiert als Erinnerung an sein Zuhause.
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    Von hier werden die Schwerverwundeten zurück nach
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    Deutschland transportiert, wo sie ihre Familien
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    zum ersten Mal treffen.
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    Und dann zurück in die Staaten, um sich in einem Veteranenkrankenhaus zu erholen,
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    wie z.B. Walter Reed.
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    Und schließlich, oft mit high-tech Prothesen ausgestattet,
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    verlassen sie das medizinische System und versuchen
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    ihr Leben vor dem Krieg weiterzuführen.
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    Jim nahm, was eine einfache Geschichte über Medizin hätte sein können,
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    und gab ihr eine menschliche Dimension, die unsere Leser zutiefst berührte.
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    Nun, diese Geschichten sind großartige Beispiele dafür,
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    wie Fotografie verwendet werden kann,
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    um einige der wichtigsten Themen anzusprechen.
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    Aber es gibt ebenso Momente, wenn Fotografen
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    einfach Dingen begegnen, die letzten Endes
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    einfach nur Spaß machen.
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    Der Fotograf Paul Nicklen reiste in die Antarktis,
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    um eine Geschichte über Seeleoparden zu schießen.
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    Sie sind bisher sehr selten fotografiert worden, teilweise, weil sie
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    als eines der gefährlichsten Meeresraubtiere gelten.
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    Tatsächlich war ein Jahr zuvor ein Forscher
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    von einem Tier erfasst, in die Tiefe gezogen und getötet worden.
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    So können Sie sich vorstellen, dass Paul etwas zögerlich war,
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    ins Wasser zu gehen.
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    Nun, was Seeleoparden vor allem tun, ist Pinguine essen.
  • 12:17 - 12:19
    Sie kennen "Die Reise der Pinguine";
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    dies ist sozusagen die Speisung der Pinguine.
  • 12:21 - 12:23
    (Gelächter)
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    Hier geht ein Pinguin an die Kante, um zu erkunden,
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    ob die Küste sicher ist.
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    Und dann rennen irgendwie alle los und springen.
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    Aber dann ist Paul ins Wasser gegangen.
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    Und er sagte, dass er nie wirklich Angst gehabt hat.
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    Tja, dieses Weibchen kam in seine Nähe.
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    Sie ist -- schade, dass Sie das auf dem Foto nicht sehen können --
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    aber sie ist 3.65 Meter lang.
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    Sie ist also schon ziemlich groß.
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    Und Paul sagte, dass er nie wirklich Angst hatte,
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    denn sie war ihm gegenüber mehr neugierig als bedrohlich.
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    Dieses Maul-Verhalten rechts
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    war wirklich mehr ihre Art zu sagen: "Hey, schau mal, wie groß ich bin!"
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    Oder vielleicht, "Man, was für große Zähne ich habe."
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    (Gelächter)
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    Dann denkt Paul, dass sie einfach Mitleid mit ihm hatte.
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    Für sie war da eine große, alberne Kreatur im Wasser,
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    die aus irgendwelchen Gründen scheinbar überhaupt nicht an
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    der Pinguinjagd interessiert war.
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    Was sie also begann, war, ihm Pinguine zu bringen,
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    lebendig, und sie vor ihn zu legen.
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    Sie legte sie ab und sie schwammen davon.
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    Sie sah ihn an, irgendwie wie "Was machst du?"
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    Schwamm zurück, fing sie, und brachte sie zurück,
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    legte sie vor ihm ab.
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    Und sie tat dies über mehrere Tage,
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    bis zu dem Punkt, als sie so frustriert von seinem Verhalten war,
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    dass sie sie direkt auf seinen Kopf legte.
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    (Gelächter)
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    Was einfach ein fantastisches Foto ergab.
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    (Gelächter)
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    Im Endeffekt jedoch glaubt Paul, dass sie zu dem Schluss gekommen ist,
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    dass er niemals überleben wird.
  • 13:51 - 13:54
    Die ist ihre Art auszuschnauben, also,
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    mit einer Art Abscheu zu schnauben.
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    (Gelächter)
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    Und dann verlor sie ihr Interesse und ging zurück zu dem, was sie am besten kann.
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    Paul brach auf, um eine relativ mysteriöse
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    und unbekannte Kreatur zu fotografieren,
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    und kam zurück mit nicht nur einer Sammlung von Fotos
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    sondern auch einer atemberaubenden Erfahrung und großartigen Geschichte.
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    Es sind diese Art von Geschichten,
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    jene, die hinter das Unmittelbare und Oberflächliche gehen,
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    die die Macht des Fotojournalismus zeigen.
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    Ich glaube, dass Fotografie eine echte Verbindung zu Menschen aufbauen kann,
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    und genutzt werden kann als positives Mittel,
  • 14:27 - 14:29
    um die Herausforderungen und Möglichkeiten zu verstehen,
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    denen wir in der heutigen Welt gegenüberstehen.
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    Danke schön.
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    (Applaus)
Title:
David Griffin erklärt, wie uns Fotografie verbindet
Speaker:
David Griffin
Description:

Der Leiter der Fotoredaktion von National Geographic, David Griffin, weiss um die Macht von Fotos, uns mit unserer Welt zu verbinden. In diesem mit prächtigen Bildern angereichertem Vortrag spricht er darüber, wie wir alle Fotos verwenden, um unsere Geschichten zu erzählen.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:36
Sandra Holtermann added a translation

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