Get real innovation. Wie man wirklich innovativ wird. | Dipl.-Ing. Lars Behrendt | TEDxOldenburg
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0:15 - 0:18Ich liebe es, komplexe
Herausforderungen zu lösen. -
0:18 - 0:20Das ist vermutlich auch der Grund,
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0:20 - 0:24warum ich vor über 15 Jahren
Gründer einer Innovationsagentur wurde. -
0:24 - 0:27Ich entwickle seitdem Innovationen.
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0:27 - 0:29Meine Geschichte:
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0:29 - 0:31Stellt euch vor,
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0:31 - 0:37ein führender Automobilhersteller
aus Deutschland hat mich eingeladen -- -
0:37 - 0:39ich nenne keinen Namen.
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0:40 - 0:42Am Konferenztisch sitzen eine Menge Leute.
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0:42 - 0:44Wichtige Leute und ich.
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0:45 - 0:48Es sollte der Moment
in meinem Leben werden, -
0:48 - 0:51denn es geht um eine Innovation,
die ich mitgebracht habe -
0:51 - 0:54und die die Kraft hat,
die gesamte Branche zu verändern. -
0:54 - 0:57Ich bin aufgeregt und gespannt,
die Stimmung steigt -- -
0:57 - 1:01und plötzlich meldet sich
ein firmeninterner Fachmann und sagt: -
1:01 - 1:04"Herr Behrendt, Sie glauben
doch nicht wirklich, -
1:04 - 1:07dass es jemals einen Computer
im Auto geben wird?" -
1:07 - 1:09Ob ihr es glaubt oder nicht,
das ist eine wahre Geschichte -
1:09 - 1:14und ich habe viele in meiner
beruflichen Laufbahn gehört. -
1:14 - 1:15Zu viele!
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1:15 - 1:17Eine weiterer war tatsächlich:
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1:17 - 1:19"Herr Behrendt, Sie glauben
doch nicht wirklich, -
1:19 - 1:22dass man Schuhe
übers Internet verkaufen kann?" -
1:24 - 1:29Aber nachdem es der Computer
doch irgendwie ins Auto geschafft hat, -
1:29 - 1:33nachdem sich auch der Verkauf
von Schuhen übers Internet -
1:33 - 1:35durchaus als valide erwiesen hat
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1:35 - 1:38und auch das Thema Internet
nicht richtig vorbeigehen wollte, -
1:38 - 1:39fragte ich mich:
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1:39 - 1:42Warum ist es so verdammt schwer,
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1:42 - 1:45innovativ zu sein
und Innovationen zu entwickeln? -
1:45 - 1:48Damals habe ich geglaubt,
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1:48 - 1:52man muss das beste Produkt haben
oder der beste Ingenieur sein. -
1:52 - 1:55Dann würde sich
der Erfolg schon einstellen. -
1:55 - 1:58"Herr Behrendt, unsere Kunden
wollen das nicht." -
1:58 - 2:03"Damit kann man kein Geld verdienen,
das wird sich niemals durchsetzen." -
2:03 - 2:05Heute weiß ich:
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2:05 - 2:07Um innovativ zu sein,
reicht es eben nicht aus, -
2:07 - 2:10das beste Produkt zu haben
oder kreative Ideen zu entwickeln. -
2:10 - 2:14Eine Innovation verdient
nur dann die Bezeichnung Innovation, -
2:14 - 2:16wenn sie erfolgreich
im Markt eingeführt ist -
2:16 - 2:19und akzeptiert wird.
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2:19 - 2:21Und um wirklich innovativ zu sein,
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2:21 - 2:23braucht man in der Praxis
ganz andere Dinge -
2:23 - 2:26als uns die Fachpresse
glauben lassen möchte. -
2:27 - 2:28Fangen wir mal ganz vorne an.
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2:29 - 2:33Was würdest du tun,
wenn du zehn Millionen Euro hättest? -
2:33 - 2:34Das ist eine komische Frage
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2:34 - 2:38und die naheliegende Antwort
der meisten wäre wohl Urlaub. -
2:38 - 2:40Mal Hand hoch, wer ähnlich denken würde.
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2:41 - 2:43(Lachen)
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2:44 - 2:47Das ist eine Frage
zur Entscheidungsverstärkung. -
2:47 - 2:50Die stellt man sich,
wenn man etwas herausfinden will, -
2:50 - 2:51was einen tieferen Grund hat.
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2:51 - 2:56Ich stellte mir diese Frage immer wieder
und kam irgendwann auf den Kern der Sache. -
2:56 - 2:57Bei mir war der Kern,
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2:57 - 3:00dass Urlaub auf Dauer
wohl auch nicht das Richtige ist. -
3:00 - 3:04Man kommt an den Punkt, wo man feststellt,
was einen wirklich von Herzen antreibt. -
3:04 - 3:07Ich als Ingenieur von Herzen
wollte die coolste Firma aufbauen -
3:07 - 3:12und zusammen mit einem richtig coolen Team
an den relevanten Aufgaben arbeiten. -
3:12 - 3:15Das Morgen besser machen und
die Zukunft aktiv gestalten. -
3:18 - 3:21Wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen
könnt, so einen Traum zu haben, -
3:21 - 3:25ist ziemlich einfach und
der Weg dahin ist ziemlich schwer. -
3:28 - 3:31Ich bin jetzt lange im Business
und habe verdammt viel gelernt. -
3:31 - 3:33Heute arbeiten wir tatsächlich
-
3:33 - 3:36für die innovativsten Firmen der Welt
und haben ein wunderschönes Office -
3:36 - 3:38und ein Spitzenteam.
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3:38 - 3:39Ein paar davon sind heute auch hier.
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3:40 - 3:43Aber in der ganze Zeit habe ich
vor allem auch eins gelernt: -
3:44 - 3:46Nämlich was nicht funktioniert.
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3:46 - 3:49Und umso mehr Erfahrung
ich gesammelt habe, -
3:49 - 3:52stelle ich auch fest, dass
etwas schief läuft beim Thema -
3:53 - 3:54Innovationsentwicklung.
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3:55 - 3:57Was läuft denn schief?
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3:57 - 4:01Ich behaupte felsenfest,
dass 90 Prozent aller Firmen -
4:01 - 4:04überhaupt gar nicht
mehr innovativ sind! -
4:04 - 4:06Sie waren es vielleicht mal
in ihren Gründungszeiten, -
4:06 - 4:10aber sie verloren es definitiv
mit ihrem Wachstum -
4:10 - 4:13oder beim Größerwerden.
Damit stehe ich nicht allein da. -
4:13 - 4:16Es gibt diverse Studien von Harvard
und Sturdy and Grey oder Gallup. -
4:16 - 4:18Ich nehme jetzt mal vier Stück.
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4:18 - 4:25Erstens, 90 % aller Erträge werden
mit nicht innovativen Produkten erzielt! -
4:27 - 4:31Auch 90 %
aller Produktneueinführungen scheitern. -
4:32 - 4:3790 % aller Unternehmen wollen
Veränderungen, aber das Unfassbarste: -
4:37 - 4:4290 % aller Mitarbeiter tun nur noch das,
was ihnen angewiesen wurde -
4:42 - 4:45oder haben innerlich schon gekündigt.
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4:46 - 4:50Trotzdem sagen alle Firmen:
"Innovation ist der wichtigste Treiber -
4:50 - 4:53für ein nachhaltig
werthaltiges Wachstum!" -
4:53 - 4:59Komisch. Wir wir gehört haben,
klemmt beim Thema Innovation irgendwas. -
4:59 - 5:01Also was ist die Lösung?
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5:01 - 5:04Warum sehen all diese Zahlen
so verdammt schlecht aus? -
5:04 - 5:07Brauchen wir bessere Methoden?
Müssen wir mehr Geld investieren? -
5:07 - 5:09Müssen wir uns einfach
noch mehr anstrengen? -
5:09 - 5:11Vielleicht.
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5:11 - 5:13Vielleicht aber auch nicht.
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5:13 - 5:17Ich sehe ein ganz anderes Problem.
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5:18 - 5:21Wir haben die Verbindung verloren.
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5:21 - 5:25Wir gehen zwar zur Arbeit, aber wir
bringen uns nicht mehr voll ein. -
5:25 - 5:28Die Allerwenigsten beteiligen sich
heute wirklich emotional. -
5:28 - 5:30Es scheint für die meisten Menschen:
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5:30 - 5:33Job ist sowas wie Lohnerwerb.
Ein Übel, was erfüllt werden muss. -
5:33 - 5:35"Work-Life-Balance."
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5:36 - 5:38Wir trennen Arbeit vom Leben?
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5:38 - 5:41Sollte Arbeit nicht vielleicht
der beste Teil unseres Lebens sein, -
5:41 - 5:44in die wir so viel Zeit investieren
und so viele Dinge da verbringen? -
5:44 - 5:47Und das nenne ich
"Professional Dilemma". -
5:47 - 5:49Was ist das?
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5:49 - 5:51Wenn mir sowas passiert,
wie eingangs erzählt: -
5:51 - 5:55Diese "Herr Behrendt, Sie glauben
doch nicht wirklich!"--Geschichten. -
5:55 - 5:57Ich höre ganz oft:
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5:57 - 5:59"Hey Lars, nimm das nicht persönlich.
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5:59 - 6:02Das geht ja nicht gegen dich."
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6:02 - 6:05Aber wisst ihr was?
Ich nehme es persönlich. -
6:05 - 6:07Jede Idee, jede Innovation
und jeden Prototypen, -
6:07 - 6:09den wir entwickelt im Team haben.
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6:09 - 6:11Ich stehe dahinter
und zwar zu 100 Prozent. -
6:11 - 6:14Und ich glaube daran,
ich will daran glauben. -
6:14 - 6:18Ich will dafür kämpfen und mich einsetzen,
weil es mir wichtig ist. -
6:18 - 6:20Was ist das für ein Phänomen:
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6:20 - 6:26Wir glauben, wir dürfen unsere Emotionen
im beruflichen Umfeld nicht zeigen. -
6:27 - 6:30Denn wenn wir ehrlich sind,
wir nehmen es doch persönlich. -
6:30 - 6:35Wenn Dinge, die uns wichtig sind,
nicht verstanden, akzeptiert -- -
6:35 - 6:36oder abgelehnt werden,
-
6:36 - 6:40dann haben wir gelernt,
das nicht zu zeigen. -
6:40 - 6:43Das nennt man dann
professionelle Distanz. -
6:43 - 6:46Hier ein schönes Beispiel:
Das Boss-Phänomen. -
6:46 - 6:50Das ist ein konkretes Beispiel
aus dem Professional Dilemma -
6:50 - 6:52und bringt es wunderbar auf den Punkt.
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6:52 - 6:55Werfen wir einen Blick
auf diese beiden netten Menschen. -
6:55 - 7:00Zuerst nichts Falsches
zu erkennen, aber dann... -
7:00 - 7:02Der eine ist Chef!
-
7:02 - 7:05Jetzt mal Frage und Hand hoch:
Wer von euch kennt jemanden, -
7:05 - 7:07der über seinen Chef nicht glücklich ist?
-
7:08 - 7:12Oder noch viel besser: Wer kennt jemand,
der wegen seines Chefs gekündigt hat? -
7:13 - 7:15(Lachen)
-
7:15 - 7:1869 % der Arbeitnehmer
hatten so eine Situation. -
7:18 - 7:21Sie hatten mindestens einmal
einen schlechten Vorgesetzten. -
7:21 - 7:26Aber 97 % der Führungskräfte
halten sich für eine gute Führungskraft. -
7:27 - 7:29Und jetzt ratet mal:
Wenn die Tür zu ist, -
7:29 - 7:34und ich spreche von Chef zu Chef
über dieses Thema. -
7:35 - 7:38Was glaubt ihr, was für Themen
auf den Tisch kommen? -
7:38 - 7:42Richtig! Die Chefs beschweren
sich über genau dieselben Themen, -
7:42 - 7:44nur aus der anderen Perspektive.
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7:46 - 7:49Aber jetzt mal im Ernst.
Hier läuft doch etwas schief. -
7:49 - 7:51Und ich meine so richtig schief!
-
7:52 - 7:55Dieses gelernte, programmierte Verhalten.
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7:55 - 7:58Wenn so viele Menschen
ein solches Problem haben, -
7:58 - 8:00dann ist doch was nicht in Ordnung.
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8:00 - 8:03Wenn ich z.B. am Freitag
nach Hause fahre und im Radio kommt: -
8:03 - 8:06Endlich Wochenende!
Endlich habt ihr es geschafft! -
8:06 - 8:08Und auf Socialmedia fängt
das Leben wieder an: -
8:08 - 8:10Hoch die Hände, Wochenende!
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8:10 - 8:13Unsere geteilten Bilder,
wir am Sonnenuntergang, -
8:13 - 8:17wir am Strand, wir am Feiern!
Komisch, wir am Arbeiten? -
8:17 - 8:20Irgendwie nicht so richtig
"likeable", oder? -
8:20 - 8:24Warum reden wir nicht
mit unseren Chefs -
8:24 - 8:26und sagen ihnen,
was uns wirklich wichtig ist. -
8:26 - 8:29Warum reden wir Chefs
nicht mit unseren Mitarbeitern -
8:29 - 8:31und sagen ihnen, was uns stört?
-
8:32 - 8:34Ich bin überzeugt,
diese Art der Kommunikation, -
8:34 - 8:39dieses gelernte Verhalten führt
zu einer großen Anzahl Kritikern -
8:39 - 8:42sowie Menschen, die sehr viel reden,
ohne wirklich zu handeln, -
8:42 - 8:46aber nur sehr selten
und mit nur wenigen Machern. -
8:46 - 8:49Was schätzt ihr, wie hoch
ist der Anteil der "Macher" -
8:49 - 8:50im Verhältnis zu den Kritikern?
-
8:51 - 8:54Wer aufgepasst hat, weiß es vielleicht.
-
8:55 - 8:58Da sind sie wieder: Unsere 90 %.
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9:00 - 9:02Wo liegt der Schlüssel zur Innovation?
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9:04 - 9:07Ist es Bildung?
Ich meine, das hören wir überall. -
9:07 - 9:09Wir sind hier an einer Uni
und es geht um Bildung. -
9:09 - 9:11Bildung muss der Schlüssel
zur Innovation sein. -
9:11 - 9:15Aus der Praxis kann ich das
eindeutig widerspiegeln. -
9:15 - 9:17Fachlich qualifizierte Mitarbeiter
-
9:17 - 9:21liefern nicht unbedingt
den besten Input für Innovationen. -
9:21 - 9:26Im Gegenteil: Je höher der Rang
und damit einhergehend der Bildungsgrad, -
9:26 - 9:30desto häufiger herrscht eher eine Art
Bedenkenträger-Haltung vor. -
9:30 - 9:33Also eher eine anti-innovative Haltung.
-
9:33 - 9:39Mit diesen Erkenntnissen im Hinterkopf:
Was ist also der Schlüssel zur Innovation? -
9:42 - 9:44Eigentlich kennen wir es schon.
-
9:45 - 9:48Es sind die Ersterfahrungen
aus der Kindheit. -
9:48 - 9:52Da waren wir noch Gestalter
unseres eigenen Entwicklungsprozesses. -
9:52 - 9:55Wir lernten Dinge
wie Laufen, Sprechen, Radfahren. -
9:55 - 9:56Als Kinder, als Entdecker!
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9:57 - 10:01Damals waren wir total überzeugt,
dass wir etwas Neues entdecken können, -
10:01 - 10:03weil wir es selbst erlebt haben.
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10:03 - 10:06Weil wir z.B. nach ein paar mal Hinfallen
wieder aufstanden -
10:06 - 10:08und plötzlich laufen konnten.
-
10:08 - 10:11Bei Kindern findet man
diese großartige Kombination -
10:11 - 10:13aus Mut, Resilienz und Neugier.
-
10:13 - 10:15Die perfekte Kombi
für einen Innovator. -
10:16 - 10:20All diese Links sind auch heute noch
fest in unserem Gehirn verankert. -
10:21 - 10:24Das bedeutet, jeder weiß im Grunde,
was es bedeutet, innovativ zu sein -
10:24 - 10:26und wie viel Spaß es macht.
-
10:26 - 10:30Innovativ ist also jeder Mensch, der das
auf dem Weg ins Berufsleben nicht verlor. -
10:30 - 10:32Und die richtige Frage
sollte eigentlich sein: -
10:32 - 10:34Wie kann ich es wiedererlangen?
-
10:35 - 10:36Ich bin fest davon überzeugt,
-
10:38 - 10:42dass es darum geht, das bereits
in uns liegende Potential -
10:42 - 10:46unserer Persönlichkeit zu entfalten.
Damit werden wir innovativ. -
10:47 - 10:50Gestützt auf die Zusammenarbeit
mit dem Hirnforscher Gerald Hüther -
10:50 - 10:52sprechen wir heute
über Themen wie Antrieb, -
10:52 - 10:55Leidenschaft, für sich
den Sinn erkennen und Berufung. -
10:55 - 10:57Dinge, die mir als Person
wirklich wichtig sind. -
10:57 - 11:01Begriffe, die im beruflichen Umfeld
eher nicht so wirklich vorkommen. -
11:01 - 11:04"Zu unprofessionell,
macht man nicht." -
11:05 - 11:06Macht man nicht?
-
11:06 - 11:08Ich bin davon überzeugt,
dass es an der Zeit ist -
11:08 - 11:11für eine neue Definition von
"Was ist professionell?". -
11:13 - 11:17Wie kommen wir in Bezug auf unseren Job
an unsere Emotionen wieder ran? -
11:17 - 11:20Das ist natürlich zu komplex,
um es im kurzen Talk zu erklären. -
11:20 - 11:24Der neue Business Professional
für mich versteckt sich nicht -
11:24 - 11:26hinter einer Business-Maske
oder einem Business-Anzug. -
11:26 - 11:30Er spricht, handelt und agiert
genauso beruflich wie privat! -
11:30 - 11:34Aber viel wichtiger: Er macht eine Arbeit,
die ihm wirklich etwas bedeutet! -
11:34 - 11:37Und nochmal, tatsächlich
bekommen wir in unseren Projekten -
11:37 - 11:40den innovativsten Input von der Basis.
-
11:40 - 11:43Also von ganz normalen Mitarbeitern
und eher selten -
11:43 - 11:45von top-ausgebildeten Fachleuten.
-
11:45 - 11:47Was ich dabei beobachtet habe:
Diese Menschen -
11:47 - 11:51sind nicht Daten-gesteuert,
auf Sicherheit aus oder noch schlimmer: -
11:51 - 11:53Shareholder-value getrieben.
-
11:53 - 11:58Man kann fühlen, dass ihnen
Themen wirklich wichtig sind, -
11:58 - 12:01sie zeigen echtes Engagement
und gehen "all-in"! -
12:02 - 12:05Das zeigen ihre Augen und
vor allem auch ihre Ergebnisse. -
12:07 - 12:10Ja klingt gut, will ich auch,
wo ist der 10-Punkte-Plan? -
12:10 - 12:12Das hören wir dann häufiger.
-
12:12 - 12:14Die schlechte Nachricht:
Den gibt es natürlich so nicht. -
12:14 - 12:15Die gute Nachricht:
-
12:15 - 12:18Ich habe drei erste Maßnahmen
mitgebracht, die den konkreten -
12:18 - 12:21Einstieg in eure persönliche
Potentialentfaltung ermöglichen. -
12:21 - 12:23Wenn ihr diese Dinge ausprobiert
-
12:23 - 12:25und immer wieder anwendet,
werdet ihr merken, -
12:25 - 12:28dass man dadurch ganz neue Wege
und Möglichkeiten gehen kann. -
12:28 - 12:32Thema 1: Wenn ich nicht weiß,
wofür ich stehen soll. -
12:32 - 12:34Wenn mir nicht bewusst ist,
wofür ich da bin, -
12:34 - 12:36dann bekomme ich überhaupt
keine kreativen Ideen. -
12:36 - 12:39Irgendwann müsste ich also
ein Problem der Welt erkennen -
12:39 - 12:42und zur Überwindung
dieses Problems aktiv beitragen wollen. -
12:42 - 12:44Das ist die Grundlage
für jede Anstrengung. -
12:44 - 12:47Das Wichtigste ist vielleicht,
dass du dieses Motiv -
12:47 - 12:53zuerst für dich rausfindest, von ihm
überzeugt bist und dafür einstehst. -
12:53 - 12:54Wenn Menschen so ein Motiv haben,
-
12:54 - 12:57brauchen sie keine Kreativitäts-
oder Innovationstrainer. -
12:57 - 12:59Dann brennen die.
-
12:59 - 13:02Also findet heraus, was euch selbst
als Persönlichkeit wirklich wichtig ist. -
13:02 - 13:05Wir machen das mit der Entwicklung
eines persönlichen Leitbildes: -
13:05 - 13:08Bei uns mittlerweile die Basis
für jede Neueinstellung. -
13:08 - 13:11Daher konzentrieren wir uns heute
nicht mehr ausschließlich auf Fachwissen. -
13:11 - 13:15Wir versuchen herauszufinden, was den
Bewerber als Mensch wirklich ausmacht. -
13:15 - 13:18Also nicht nur die beruflichen,
sondern wahren Ziele im Leben. -
13:18 - 13:22Was sind seine Werte, Visionen,
Leidenschaften und Träume. -
13:22 - 13:26Was will er im Leben erreichen,
was würde er mit 10 Mio. Euro tun? -
13:29 - 13:31Punkt 2: Verändere
deine innere Einstellung. -
13:31 - 13:35Klingt logisch, ist aber das Schwerste,
was man vom Menschen verlangen kann. -
13:35 - 13:37Und von außen geht es gar nicht.
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13:37 - 13:40Wie schaffe ich es trotzdem,
die Einstellungen zu ändern? -
13:40 - 13:44Von "Das ist unmöglich" hin
zu "unmöglich mag ich besonders gern"? -
13:44 - 13:47Wir ändern die innere Einstellung
durch neue Erfahrungen! -
13:47 - 13:51Wie das geht? Wir haben
"Innovate Fridays" für uns entwickelt. -
13:51 - 13:53Dort lassen wir unsere Mitarbeiter
an Dingen arbeiten, -
13:53 - 13:55die für sie persönlich wichtig sind.
-
13:55 - 13:57Wo wir gemeinsam an einem Tag
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13:57 - 13:59von der Idee
bis zum Prototypen Sachen bauen. -
14:00 - 14:03Das ist dann schon ein cooles Gefühl,
wenn man plötzlich merkt: -
14:03 - 14:06Das muss nicht ein ganzes Businessleben
so weitergehen, sondern man kommt -
14:06 - 14:09wieder in Kontakt mit den Dingen,
die einen mal als Kind, als Entdecker -
14:09 - 14:11ursprünglich ticken ließen.
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14:11 - 14:13So wird man dann plötzlich
auch wieder neugierig, -
14:13 - 14:18was sonst noch passieren könnte
und dann plötzlich ist der Innovator da. -
14:18 - 14:20Im Inneren hat man ihn wiedererweckt.
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14:20 - 14:24So sind ganz nebenbei
außergewöhnliche, großartige Produkte -
14:24 - 14:27und Lösungen bei uns entstanden.
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14:27 - 14:29Punkt 3: Führung.
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14:29 - 14:31Ich bin überzeugt, Führung
im herkömmlichen Sinne -
14:31 - 14:34erzeugt anti-innovative Mitarbeiter.
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14:36 - 14:39Wir brauchen ein komplett neues
Verständnis unserer Beziehung im Job -
14:39 - 14:43und ich glaube an eine Art von Führung,
die auf Gegenseitigkeit basiert. -
14:43 - 14:46Als erstes stoppt dieses
Entpersonalisieren. -
14:46 - 14:48Wenn früher bei uns im Team
Probleme auftraten, -
14:48 - 14:50da war immer sofort
der Schuldige gefunden: -
14:50 - 14:53Das Projektmanagement, der Chef,
die Tekkis, das war gar kein Thema. -
14:53 - 14:56Es ist so schön einfach,
mit dem Finger auf andere zu zeigen, -
14:56 - 14:59statt einfach mal bei
uns selbst anzufangen. -
14:59 - 15:02Wie wärs, wenn wir zukünftig bei uns
selbst beginnen, Lösungen zu suchen -
15:02 - 15:06und wir Chefs beginnen würden,
unseren Job als Dienstleistung -
15:06 - 15:09statt als Privileg zu definieren.
-
15:09 - 15:11Denn das Hauptproblem
der Firmen ist doch: -
15:11 - 15:14Keiner traut sich gegenüber seinen
Ranghöheren etwas anzusprechen, -
15:14 - 15:15wenn etwas klemmt.
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15:15 - 15:17Chefs, begebt euch auf
Augenhöhe eurer Mitarbeiter! -
15:17 - 15:21Aber auch: Mitarbeiter, begebt euch
auf Augenhöhe mit euren Chefs! -
15:21 - 15:25Wir sind alle Menschen und haben
vermutlich ähnliche Ziele im Leben. -
15:25 - 15:29Was ihr mitnehmen solltet: Wenn du
innovativ sein willst, erfolgreich, reich -
15:29 - 15:31berühmt oder was auch immer,
-
15:31 - 15:34dann konzentrier dich nicht auf Methoden,
Tools und Verkaufstechniken. -
15:34 - 15:38Was immer auch andere euch sagen
wollen, fangt an, euch auf euch selbst -
15:38 - 15:41zu konzentrieren und findet heraus,
was euch wirklich wichtig ist. -
15:41 - 15:44Lasst uns so Emotionen zurück
in die Unternehmen bringen! -
15:45 - 15:48Echte Emotion, persönliche
Emotion, deine Emotion. -
15:48 - 15:51Versteck dich bitte nicht hinter
dem Vorhang der Professionalität. -
15:51 - 15:55Zeige, was dir wichtig ist.
Zeige, dass du wichtig bist -
15:55 - 15:57und zeige, was dir nicht gefällt.
-
15:57 - 15:59Dann schnapp es dir,
bau es um, mach es besser! -
15:59 - 16:02Das ist Innovation!
-
16:02 - 16:04Möglich ist, was du
für möglich hältst. -
16:04 - 16:06Nicht, was andere dir sagen.
-
16:07 - 16:10Mit diesen Leuten kann man
dann all diese ganzen neuen Methoden -
16:10 - 16:13und fancy Innovationsstuff
auch anwenden. -
16:13 - 16:16New work, agile, scrum, sprint --
habt ihr alles schon gehört. -
16:16 - 16:19Zusammen mit diesen Leuten
funktioniert es dann wirklich. -
16:19 - 16:22Und was ich gelernt habe:
Mit solchen Menschen können wir -
16:22 - 16:23die Welt von morgen gestalten.
-
16:23 - 16:26Mit solchen Menschen ist fast alles
möglich und ich liebe es, -
16:26 - 16:28mit solchen Menschen
zusammenzuarbeiten. -
16:28 - 16:32Also frag dich selbst, zu welcher Art
Mensch willst du gehören? -
16:32 - 16:36Ich lade dich ein,
komm rüber zur Seite der 10 %. -
16:36 - 16:39Die anpacken, die machen,
die wirklich etwas verändern wollen. -
16:39 - 16:41Und werde innovativ!
-
16:41 - 16:42Vielen Dank!
-
16:42 - 16:51[Applaus]
- Title:
- Get real innovation. Wie man wirklich innovativ wird. | Dipl.-Ing. Lars Behrendt | TEDxOldenburg
- Description:
-
90 % aller Erträge werden mit nicht-innovativen Produkten erzielt. 90% aller Produktneueinführungen scheitern. 90 % aller Unternehmen wollen Veränderung und 90 % aller Mitarbeiter machen nur noch Dienst nach Vorschrift und/oder haben innerlich bereits gekündigt. Warum ist es so schwer, innovativ zu sein? Dipl.-Ingenieur, Founder and CEO of Granny&Smith Lars Behrendt.
Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx - Video Language:
- German
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 16:58