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Get real innovation. Wie man wirklich innovativ wird. | Dipl.-Ing. Lars Behrendt | TEDxOldenburg

  • 0:15 - 0:18
    Ich liebe es, komplexe
    Herausforderungen zu lösen.
  • 0:18 - 0:20
    Das ist vermutlich auch der Grund,
  • 0:20 - 0:24
    warum ich vor über 15 Jahren
    Gründer einer Innovationsagentur wurde.
  • 0:24 - 0:27
    Ich entwickle seitdem Innovationen.
  • 0:27 - 0:29
    Meine Geschichte:
  • 0:29 - 0:31
    Stellt euch vor,
  • 0:31 - 0:37
    ein führender Automobilhersteller
    aus Deutschland hat mich eingeladen --
  • 0:37 - 0:39
    ich nenne keinen Namen.
  • 0:40 - 0:42
    Am Konferenztisch sitzen eine Menge Leute.
  • 0:42 - 0:44
    Wichtige Leute und ich.
  • 0:45 - 0:48
    Es sollte der Moment
    in meinem Leben werden,
  • 0:48 - 0:51
    denn es geht um eine Innovation,
    die ich mitgebracht habe
  • 0:51 - 0:54
    und die die Kraft hat,
    die gesamte Branche zu verändern.
  • 0:54 - 0:57
    Ich bin aufgeregt und gespannt,
    die Stimmung steigt --
  • 0:57 - 1:01
    und plötzlich meldet sich
    ein firmeninterner Fachmann und sagt:
  • 1:01 - 1:04
    "Herr Behrendt, Sie glauben
    doch nicht wirklich,
  • 1:04 - 1:07
    dass es jemals einen Computer
    im Auto geben wird?"
  • 1:07 - 1:09
    Ob ihr es glaubt oder nicht,
    das ist eine wahre Geschichte
  • 1:09 - 1:14
    und ich habe viele in meiner
    beruflichen Laufbahn gehört.
  • 1:14 - 1:15
    Zu viele!
  • 1:15 - 1:17
    Eine weiterer war tatsächlich:
  • 1:17 - 1:19
    "Herr Behrendt, Sie glauben
    doch nicht wirklich,
  • 1:19 - 1:22
    dass man Schuhe
    übers Internet verkaufen kann?"
  • 1:24 - 1:29
    Aber nachdem es der Computer
    doch irgendwie ins Auto geschafft hat,
  • 1:29 - 1:33
    nachdem sich auch der Verkauf
    von Schuhen übers Internet
  • 1:33 - 1:35
    durchaus als valide erwiesen hat
  • 1:35 - 1:38
    und auch das Thema Internet
    nicht richtig vorbeigehen wollte,
  • 1:38 - 1:39
    fragte ich mich:
  • 1:39 - 1:42
    Warum ist es so verdammt schwer,
  • 1:42 - 1:45
    innovativ zu sein
    und Innovationen zu entwickeln?
  • 1:45 - 1:48
    Damals habe ich geglaubt,
  • 1:48 - 1:52
    man muss das beste Produkt haben
    oder der beste Ingenieur sein.
  • 1:52 - 1:55
    Dann würde sich
    der Erfolg schon einstellen.
  • 1:55 - 1:58
    "Herr Behrendt, unsere Kunden
    wollen das nicht."
  • 1:58 - 2:03
    "Damit kann man kein Geld verdienen,
    das wird sich niemals durchsetzen."
  • 2:03 - 2:05
    Heute weiß ich:
  • 2:05 - 2:07
    Um innovativ zu sein,
    reicht es eben nicht aus,
  • 2:07 - 2:10
    das beste Produkt zu haben
    oder kreative Ideen zu entwickeln.
  • 2:10 - 2:14
    Eine Innovation verdient
    nur dann die Bezeichnung Innovation,
  • 2:14 - 2:16
    wenn sie erfolgreich
    im Markt eingeführt ist
  • 2:16 - 2:19
    und akzeptiert wird.
  • 2:19 - 2:21
    Und um wirklich innovativ zu sein,
  • 2:21 - 2:23
    braucht man in der Praxis
    ganz andere Dinge
  • 2:23 - 2:26
    als uns die Fachpresse
    glauben lassen möchte.
  • 2:27 - 2:28
    Fangen wir mal ganz vorne an.
  • 2:29 - 2:33
    Was würdest du tun,
    wenn du zehn Millionen Euro hättest?
  • 2:33 - 2:34
    Das ist eine komische Frage
  • 2:34 - 2:38
    und die naheliegende Antwort
    der meisten wäre wohl Urlaub.
  • 2:38 - 2:40
    Mal Hand hoch, wer ähnlich denken würde.
  • 2:41 - 2:43
    (Lachen)
  • 2:44 - 2:47
    Das ist eine Frage
    zur Entscheidungsverstärkung.
  • 2:47 - 2:50
    Die stellt man sich,
    wenn man etwas herausfinden will,
  • 2:50 - 2:51
    was einen tieferen Grund hat.
  • 2:51 - 2:56
    Ich stellte mir diese Frage immer wieder
    und kam irgendwann auf den Kern der Sache.
  • 2:56 - 2:57
    Bei mir war der Kern,
  • 2:57 - 3:00
    dass Urlaub auf Dauer
    wohl auch nicht das Richtige ist.
  • 3:00 - 3:04
    Man kommt an den Punkt, wo man feststellt,
    was einen wirklich von Herzen antreibt.
  • 3:04 - 3:07
    Ich als Ingenieur von Herzen
    wollte die coolste Firma aufbauen
  • 3:07 - 3:12
    und zusammen mit einem richtig coolen Team
    an den relevanten Aufgaben arbeiten.
  • 3:12 - 3:15
    Das Morgen besser machen und
    die Zukunft aktiv gestalten.
  • 3:18 - 3:21
    Wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen
    könnt, so einen Traum zu haben,
  • 3:21 - 3:25
    ist ziemlich einfach und
    der Weg dahin ist ziemlich schwer.
  • 3:28 - 3:31
    Ich bin jetzt lange im Business
    und habe verdammt viel gelernt.
  • 3:31 - 3:33
    Heute arbeiten wir tatsächlich
  • 3:33 - 3:36
    für die innovativsten Firmen der Welt
    und haben ein wunderschönes Office
  • 3:36 - 3:38
    und ein Spitzenteam.
  • 3:38 - 3:39
    Ein paar davon sind heute auch hier.
  • 3:40 - 3:43
    Aber in der ganze Zeit habe ich
    vor allem auch eins gelernt:
  • 3:44 - 3:46
    Nämlich was nicht funktioniert.
  • 3:46 - 3:49
    Und umso mehr Erfahrung
    ich gesammelt habe,
  • 3:49 - 3:52
    stelle ich auch fest, dass
    etwas schief läuft beim Thema
  • 3:53 - 3:54
    Innovationsentwicklung.
  • 3:55 - 3:57
    Was läuft denn schief?
  • 3:57 - 4:01
    Ich behaupte felsenfest,
    dass 90 Prozent aller Firmen
  • 4:01 - 4:04
    überhaupt gar nicht
    mehr innovativ sind!
  • 4:04 - 4:06
    Sie waren es vielleicht mal
    in ihren Gründungszeiten,
  • 4:06 - 4:10
    aber sie verloren es definitiv
    mit ihrem Wachstum
  • 4:10 - 4:13
    oder beim Größerwerden.
    Damit stehe ich nicht allein da.
  • 4:13 - 4:16
    Es gibt diverse Studien von Harvard
    und Sturdy and Grey oder Gallup.
  • 4:16 - 4:18
    Ich nehme jetzt mal vier Stück.
  • 4:18 - 4:25
    Erstens, 90 % aller Erträge werden
    mit nicht innovativen Produkten erzielt!
  • 4:27 - 4:31
    Auch 90 %
    aller Produktneueinführungen scheitern.
  • 4:32 - 4:37
    90 % aller Unternehmen wollen
    Veränderungen, aber das Unfassbarste:
  • 4:37 - 4:42
    90 % aller Mitarbeiter tun nur noch das,
    was ihnen angewiesen wurde
  • 4:42 - 4:45
    oder haben innerlich schon gekündigt.
  • 4:46 - 4:50
    Trotzdem sagen alle Firmen:
    "Innovation ist der wichtigste Treiber
  • 4:50 - 4:53
    für ein nachhaltig
    werthaltiges Wachstum!"
  • 4:53 - 4:59
    Komisch. Wir wir gehört haben,
    klemmt beim Thema Innovation irgendwas.
  • 4:59 - 5:01
    Also was ist die Lösung?
  • 5:01 - 5:04
    Warum sehen all diese Zahlen
    so verdammt schlecht aus?
  • 5:04 - 5:07
    Brauchen wir bessere Methoden?
    Müssen wir mehr Geld investieren?
  • 5:07 - 5:09
    Müssen wir uns einfach
    noch mehr anstrengen?
  • 5:09 - 5:11
    Vielleicht.
  • 5:11 - 5:13
    Vielleicht aber auch nicht.
  • 5:13 - 5:17
    Ich sehe ein ganz anderes Problem.
  • 5:18 - 5:21
    Wir haben die Verbindung verloren.
  • 5:21 - 5:25
    Wir gehen zwar zur Arbeit, aber wir
    bringen uns nicht mehr voll ein.
  • 5:25 - 5:28
    Die Allerwenigsten beteiligen sich
    heute wirklich emotional.
  • 5:28 - 5:30
    Es scheint für die meisten Menschen:
  • 5:30 - 5:33
    Job ist sowas wie Lohnerwerb.
    Ein Übel, was erfüllt werden muss.
  • 5:33 - 5:35
    "Work-Life-Balance."
  • 5:36 - 5:38
    Wir trennen Arbeit vom Leben?
  • 5:38 - 5:41
    Sollte Arbeit nicht vielleicht
    der beste Teil unseres Lebens sein,
  • 5:41 - 5:44
    in die wir so viel Zeit investieren
    und so viele Dinge da verbringen?
  • 5:44 - 5:47
    Und das nenne ich
    "Professional Dilemma".
  • 5:47 - 5:49
    Was ist das?
  • 5:49 - 5:51
    Wenn mir sowas passiert,
    wie eingangs erzählt:
  • 5:51 - 5:55
    Diese "Herr Behrendt, Sie glauben
    doch nicht wirklich!"--Geschichten.
  • 5:55 - 5:57
    Ich höre ganz oft:
  • 5:57 - 5:59
    "Hey Lars, nimm das nicht persönlich.
  • 5:59 - 6:02
    Das geht ja nicht gegen dich."
  • 6:02 - 6:05
    Aber wisst ihr was?
    Ich nehme es persönlich.
  • 6:05 - 6:07
    Jede Idee, jede Innovation
    und jeden Prototypen,
  • 6:07 - 6:09
    den wir entwickelt im Team haben.
  • 6:09 - 6:11
    Ich stehe dahinter
    und zwar zu 100 Prozent.
  • 6:11 - 6:14
    Und ich glaube daran,
    ich will daran glauben.
  • 6:14 - 6:18
    Ich will dafür kämpfen und mich einsetzen,
    weil es mir wichtig ist.
  • 6:18 - 6:20
    Was ist das für ein Phänomen:
  • 6:20 - 6:26
    Wir glauben, wir dürfen unsere Emotionen
    im beruflichen Umfeld nicht zeigen.
  • 6:27 - 6:30
    Denn wenn wir ehrlich sind,
    wir nehmen es doch persönlich.
  • 6:30 - 6:35
    Wenn Dinge, die uns wichtig sind,
    nicht verstanden, akzeptiert --
  • 6:35 - 6:36
    oder abgelehnt werden,
  • 6:36 - 6:40
    dann haben wir gelernt,
    das nicht zu zeigen.
  • 6:40 - 6:43
    Das nennt man dann
    professionelle Distanz.
  • 6:43 - 6:46
    Hier ein schönes Beispiel:
    Das Boss-Phänomen.
  • 6:46 - 6:50
    Das ist ein konkretes Beispiel
    aus dem Professional Dilemma
  • 6:50 - 6:52
    und bringt es wunderbar auf den Punkt.
  • 6:52 - 6:55
    Werfen wir einen Blick
    auf diese beiden netten Menschen.
  • 6:55 - 7:00
    Zuerst nichts Falsches
    zu erkennen, aber dann...
  • 7:00 - 7:02
    Der eine ist Chef!
  • 7:02 - 7:05
    Jetzt mal Frage und Hand hoch:
    Wer von euch kennt jemanden,
  • 7:05 - 7:07
    der über seinen Chef nicht glücklich ist?
  • 7:08 - 7:12
    Oder noch viel besser: Wer kennt jemand,
    der wegen seines Chefs gekündigt hat?
  • 7:13 - 7:15
    (Lachen)
  • 7:15 - 7:18
    69 % der Arbeitnehmer
    hatten so eine Situation.
  • 7:18 - 7:21
    Sie hatten mindestens einmal
    einen schlechten Vorgesetzten.
  • 7:21 - 7:26
    Aber 97 % der Führungskräfte
    halten sich für eine gute Führungskraft.
  • 7:27 - 7:29
    Und jetzt ratet mal:
    Wenn die Tür zu ist,
  • 7:29 - 7:34
    und ich spreche von Chef zu Chef
    über dieses Thema.
  • 7:35 - 7:38
    Was glaubt ihr, was für Themen
    auf den Tisch kommen?
  • 7:38 - 7:42
    Richtig! Die Chefs beschweren
    sich über genau dieselben Themen,
  • 7:42 - 7:44
    nur aus der anderen Perspektive.
  • 7:46 - 7:49
    Aber jetzt mal im Ernst.
    Hier läuft doch etwas schief.
  • 7:49 - 7:51
    Und ich meine so richtig schief!
  • 7:52 - 7:55
    Dieses gelernte, programmierte Verhalten.
  • 7:55 - 7:58
    Wenn so viele Menschen
    ein solches Problem haben,
  • 7:58 - 8:00
    dann ist doch was nicht in Ordnung.
  • 8:00 - 8:03
    Wenn ich z.B. am Freitag
    nach Hause fahre und im Radio kommt:
  • 8:03 - 8:06
    Endlich Wochenende!
    Endlich habt ihr es geschafft!
  • 8:06 - 8:08
    Und auf Socialmedia fängt
    das Leben wieder an:
  • 8:08 - 8:10
    Hoch die Hände, Wochenende!
  • 8:10 - 8:13
    Unsere geteilten Bilder,
    wir am Sonnenuntergang,
  • 8:13 - 8:17
    wir am Strand, wir am Feiern!
    Komisch, wir am Arbeiten?
  • 8:17 - 8:20
    Irgendwie nicht so richtig
    "likeable", oder?
  • 8:20 - 8:24
    Warum reden wir nicht
    mit unseren Chefs
  • 8:24 - 8:26
    und sagen ihnen,
    was uns wirklich wichtig ist.
  • 8:26 - 8:29
    Warum reden wir Chefs
    nicht mit unseren Mitarbeitern
  • 8:29 - 8:31
    und sagen ihnen, was uns stört?
  • 8:32 - 8:34
    Ich bin überzeugt,
    diese Art der Kommunikation,
  • 8:34 - 8:39
    dieses gelernte Verhalten führt
    zu einer großen Anzahl Kritikern
  • 8:39 - 8:42
    sowie Menschen, die sehr viel reden,
    ohne wirklich zu handeln,
  • 8:42 - 8:46
    aber nur sehr selten
    und mit nur wenigen Machern.
  • 8:46 - 8:49
    Was schätzt ihr, wie hoch
    ist der Anteil der "Macher"
  • 8:49 - 8:50
    im Verhältnis zu den Kritikern?
  • 8:51 - 8:54
    Wer aufgepasst hat, weiß es vielleicht.
  • 8:55 - 8:58
    Da sind sie wieder: Unsere 90 %.
  • 9:00 - 9:02
    Wo liegt der Schlüssel zur Innovation?
  • 9:04 - 9:07
    Ist es Bildung?
    Ich meine, das hören wir überall.
  • 9:07 - 9:09
    Wir sind hier an einer Uni
    und es geht um Bildung.
  • 9:09 - 9:11
    Bildung muss der Schlüssel
    zur Innovation sein.
  • 9:11 - 9:15
    Aus der Praxis kann ich das
    eindeutig widerspiegeln.
  • 9:15 - 9:17
    Fachlich qualifizierte Mitarbeiter
  • 9:17 - 9:21
    liefern nicht unbedingt
    den besten Input für Innovationen.
  • 9:21 - 9:26
    Im Gegenteil: Je höher der Rang
    und damit einhergehend der Bildungsgrad,
  • 9:26 - 9:30
    desto häufiger herrscht eher eine Art
    Bedenkenträger-Haltung vor.
  • 9:30 - 9:33
    Also eher eine anti-innovative Haltung.
  • 9:33 - 9:39
    Mit diesen Erkenntnissen im Hinterkopf:
    Was ist also der Schlüssel zur Innovation?
  • 9:42 - 9:44
    Eigentlich kennen wir es schon.
  • 9:45 - 9:48
    Es sind die Ersterfahrungen
    aus der Kindheit.
  • 9:48 - 9:52
    Da waren wir noch Gestalter
    unseres eigenen Entwicklungsprozesses.
  • 9:52 - 9:55
    Wir lernten Dinge
    wie Laufen, Sprechen, Radfahren.
  • 9:55 - 9:56
    Als Kinder, als Entdecker!
  • 9:57 - 10:01
    Damals waren wir total überzeugt,
    dass wir etwas Neues entdecken können,
  • 10:01 - 10:03
    weil wir es selbst erlebt haben.
  • 10:03 - 10:06
    Weil wir z.B. nach ein paar mal Hinfallen
    wieder aufstanden
  • 10:06 - 10:08
    und plötzlich laufen konnten.
  • 10:08 - 10:11
    Bei Kindern findet man
    diese großartige Kombination
  • 10:11 - 10:13
    aus Mut, Resilienz und Neugier.
  • 10:13 - 10:15
    Die perfekte Kombi
    für einen Innovator.
  • 10:16 - 10:20
    All diese Links sind auch heute noch
    fest in unserem Gehirn verankert.
  • 10:21 - 10:24
    Das bedeutet, jeder weiß im Grunde,
    was es bedeutet, innovativ zu sein
  • 10:24 - 10:26
    und wie viel Spaß es macht.
  • 10:26 - 10:30
    Innovativ ist also jeder Mensch, der das
    auf dem Weg ins Berufsleben nicht verlor.
  • 10:30 - 10:32
    Und die richtige Frage
    sollte eigentlich sein:
  • 10:32 - 10:34
    Wie kann ich es wiedererlangen?
  • 10:35 - 10:36
    Ich bin fest davon überzeugt,
  • 10:38 - 10:42
    dass es darum geht, das bereits
    in uns liegende Potential
  • 10:42 - 10:46
    unserer Persönlichkeit zu entfalten.
    Damit werden wir innovativ.
  • 10:47 - 10:50
    Gestützt auf die Zusammenarbeit
    mit dem Hirnforscher Gerald Hüther
  • 10:50 - 10:52
    sprechen wir heute
    über Themen wie Antrieb,
  • 10:52 - 10:55
    Leidenschaft, für sich
    den Sinn erkennen und Berufung.
  • 10:55 - 10:57
    Dinge, die mir als Person
    wirklich wichtig sind.
  • 10:57 - 11:01
    Begriffe, die im beruflichen Umfeld
    eher nicht so wirklich vorkommen.
  • 11:01 - 11:04
    "Zu unprofessionell,
    macht man nicht."
  • 11:05 - 11:06
    Macht man nicht?
  • 11:06 - 11:08
    Ich bin davon überzeugt,
    dass es an der Zeit ist
  • 11:08 - 11:11
    für eine neue Definition von
    "Was ist professionell?".
  • 11:13 - 11:17
    Wie kommen wir in Bezug auf unseren Job
    an unsere Emotionen wieder ran?
  • 11:17 - 11:20
    Das ist natürlich zu komplex,
    um es im kurzen Talk zu erklären.
  • 11:20 - 11:24
    Der neue Business Professional
    für mich versteckt sich nicht
  • 11:24 - 11:26
    hinter einer Business-Maske
    oder einem Business-Anzug.
  • 11:26 - 11:30
    Er spricht, handelt und agiert
    genauso beruflich wie privat!
  • 11:30 - 11:34
    Aber viel wichtiger: Er macht eine Arbeit,
    die ihm wirklich etwas bedeutet!
  • 11:34 - 11:37
    Und nochmal, tatsächlich
    bekommen wir in unseren Projekten
  • 11:37 - 11:40
    den innovativsten Input von der Basis.
  • 11:40 - 11:43
    Also von ganz normalen Mitarbeitern
    und eher selten
  • 11:43 - 11:45
    von top-ausgebildeten Fachleuten.
  • 11:45 - 11:47
    Was ich dabei beobachtet habe:
    Diese Menschen
  • 11:47 - 11:51
    sind nicht Daten-gesteuert,
    auf Sicherheit aus oder noch schlimmer:
  • 11:51 - 11:53
    Shareholder-value getrieben.
  • 11:53 - 11:58
    Man kann fühlen, dass ihnen
    Themen wirklich wichtig sind,
  • 11:58 - 12:01
    sie zeigen echtes Engagement
    und gehen "all-in"!
  • 12:02 - 12:05
    Das zeigen ihre Augen und
    vor allem auch ihre Ergebnisse.
  • 12:07 - 12:10
    Ja klingt gut, will ich auch,
    wo ist der 10-Punkte-Plan?
  • 12:10 - 12:12
    Das hören wir dann häufiger.
  • 12:12 - 12:14
    Die schlechte Nachricht:
    Den gibt es natürlich so nicht.
  • 12:14 - 12:15
    Die gute Nachricht:
  • 12:15 - 12:18
    Ich habe drei erste Maßnahmen
    mitgebracht, die den konkreten
  • 12:18 - 12:21
    Einstieg in eure persönliche
    Potentialentfaltung ermöglichen.
  • 12:21 - 12:23
    Wenn ihr diese Dinge ausprobiert
  • 12:23 - 12:25
    und immer wieder anwendet,
    werdet ihr merken,
  • 12:25 - 12:28
    dass man dadurch ganz neue Wege
    und Möglichkeiten gehen kann.
  • 12:28 - 12:32
    Thema 1: Wenn ich nicht weiß,
    wofür ich stehen soll.
  • 12:32 - 12:34
    Wenn mir nicht bewusst ist,
    wofür ich da bin,
  • 12:34 - 12:36
    dann bekomme ich überhaupt
    keine kreativen Ideen.
  • 12:36 - 12:39
    Irgendwann müsste ich also
    ein Problem der Welt erkennen
  • 12:39 - 12:42
    und zur Überwindung
    dieses Problems aktiv beitragen wollen.
  • 12:42 - 12:44
    Das ist die Grundlage
    für jede Anstrengung.
  • 12:44 - 12:47
    Das Wichtigste ist vielleicht,
    dass du dieses Motiv
  • 12:47 - 12:53
    zuerst für dich rausfindest, von ihm
    überzeugt bist und dafür einstehst.
  • 12:53 - 12:54
    Wenn Menschen so ein Motiv haben,
  • 12:54 - 12:57
    brauchen sie keine Kreativitäts-
    oder Innovationstrainer.
  • 12:57 - 12:59
    Dann brennen die.
  • 12:59 - 13:02
    Also findet heraus, was euch selbst
    als Persönlichkeit wirklich wichtig ist.
  • 13:02 - 13:05
    Wir machen das mit der Entwicklung
    eines persönlichen Leitbildes:
  • 13:05 - 13:08
    Bei uns mittlerweile die Basis
    für jede Neueinstellung.
  • 13:08 - 13:11
    Daher konzentrieren wir uns heute
    nicht mehr ausschließlich auf Fachwissen.
  • 13:11 - 13:15
    Wir versuchen herauszufinden, was den
    Bewerber als Mensch wirklich ausmacht.
  • 13:15 - 13:18
    Also nicht nur die beruflichen,
    sondern wahren Ziele im Leben.
  • 13:18 - 13:22
    Was sind seine Werte, Visionen,
    Leidenschaften und Träume.
  • 13:22 - 13:26
    Was will er im Leben erreichen,
    was würde er mit 10 Mio. Euro tun?
  • 13:29 - 13:31
    Punkt 2: Verändere
    deine innere Einstellung.
  • 13:31 - 13:35
    Klingt logisch, ist aber das Schwerste,
    was man vom Menschen verlangen kann.
  • 13:35 - 13:37
    Und von außen geht es gar nicht.
  • 13:37 - 13:40
    Wie schaffe ich es trotzdem,
    die Einstellungen zu ändern?
  • 13:40 - 13:44
    Von "Das ist unmöglich" hin
    zu "unmöglich mag ich besonders gern"?
  • 13:44 - 13:47
    Wir ändern die innere Einstellung
    durch neue Erfahrungen!
  • 13:47 - 13:51
    Wie das geht? Wir haben
    "Innovate Fridays" für uns entwickelt.
  • 13:51 - 13:53
    Dort lassen wir unsere Mitarbeiter
    an Dingen arbeiten,
  • 13:53 - 13:55
    die für sie persönlich wichtig sind.
  • 13:55 - 13:57
    Wo wir gemeinsam an einem Tag
  • 13:57 - 13:59
    von der Idee
    bis zum Prototypen Sachen bauen.
  • 14:00 - 14:03
    Das ist dann schon ein cooles Gefühl,
    wenn man plötzlich merkt:
  • 14:03 - 14:06
    Das muss nicht ein ganzes Businessleben
    so weitergehen, sondern man kommt
  • 14:06 - 14:09
    wieder in Kontakt mit den Dingen,
    die einen mal als Kind, als Entdecker
  • 14:09 - 14:11
    ursprünglich ticken ließen.
  • 14:11 - 14:13
    So wird man dann plötzlich
    auch wieder neugierig,
  • 14:13 - 14:18
    was sonst noch passieren könnte
    und dann plötzlich ist der Innovator da.
  • 14:18 - 14:20
    Im Inneren hat man ihn wiedererweckt.
  • 14:20 - 14:24
    So sind ganz nebenbei
    außergewöhnliche, großartige Produkte
  • 14:24 - 14:27
    und Lösungen bei uns entstanden.
  • 14:27 - 14:29
    Punkt 3: Führung.
  • 14:29 - 14:31
    Ich bin überzeugt, Führung
    im herkömmlichen Sinne
  • 14:31 - 14:34
    erzeugt anti-innovative Mitarbeiter.
  • 14:36 - 14:39
    Wir brauchen ein komplett neues
    Verständnis unserer Beziehung im Job
  • 14:39 - 14:43
    und ich glaube an eine Art von Führung,
    die auf Gegenseitigkeit basiert.
  • 14:43 - 14:46
    Als erstes stoppt dieses
    Entpersonalisieren.
  • 14:46 - 14:48
    Wenn früher bei uns im Team
    Probleme auftraten,
  • 14:48 - 14:50
    da war immer sofort
    der Schuldige gefunden:
  • 14:50 - 14:53
    Das Projektmanagement, der Chef,
    die Tekkis, das war gar kein Thema.
  • 14:53 - 14:56
    Es ist so schön einfach,
    mit dem Finger auf andere zu zeigen,
  • 14:56 - 14:59
    statt einfach mal bei
    uns selbst anzufangen.
  • 14:59 - 15:02
    Wie wärs, wenn wir zukünftig bei uns
    selbst beginnen, Lösungen zu suchen
  • 15:02 - 15:06
    und wir Chefs beginnen würden,
    unseren Job als Dienstleistung
  • 15:06 - 15:09
    statt als Privileg zu definieren.
  • 15:09 - 15:11
    Denn das Hauptproblem
    der Firmen ist doch:
  • 15:11 - 15:14
    Keiner traut sich gegenüber seinen
    Ranghöheren etwas anzusprechen,
  • 15:14 - 15:15
    wenn etwas klemmt.
  • 15:15 - 15:17
    Chefs, begebt euch auf
    Augenhöhe eurer Mitarbeiter!
  • 15:17 - 15:21
    Aber auch: Mitarbeiter, begebt euch
    auf Augenhöhe mit euren Chefs!
  • 15:21 - 15:25
    Wir sind alle Menschen und haben
    vermutlich ähnliche Ziele im Leben.
  • 15:25 - 15:29
    Was ihr mitnehmen solltet: Wenn du
    innovativ sein willst, erfolgreich, reich
  • 15:29 - 15:31
    berühmt oder was auch immer,
  • 15:31 - 15:34
    dann konzentrier dich nicht auf Methoden,
    Tools und Verkaufstechniken.
  • 15:34 - 15:38
    Was immer auch andere euch sagen
    wollen, fangt an, euch auf euch selbst
  • 15:38 - 15:41
    zu konzentrieren und findet heraus,
    was euch wirklich wichtig ist.
  • 15:41 - 15:44
    Lasst uns so Emotionen zurück
    in die Unternehmen bringen!
  • 15:45 - 15:48
    Echte Emotion, persönliche
    Emotion, deine Emotion.
  • 15:48 - 15:51
    Versteck dich bitte nicht hinter
    dem Vorhang der Professionalität.
  • 15:51 - 15:55
    Zeige, was dir wichtig ist.
    Zeige, dass du wichtig bist
  • 15:55 - 15:57
    und zeige, was dir nicht gefällt.
  • 15:57 - 15:59
    Dann schnapp es dir,
    bau es um, mach es besser!
  • 15:59 - 16:02
    Das ist Innovation!
  • 16:02 - 16:04
    Möglich ist, was du
    für möglich hältst.
  • 16:04 - 16:06
    Nicht, was andere dir sagen.
  • 16:07 - 16:10
    Mit diesen Leuten kann man
    dann all diese ganzen neuen Methoden
  • 16:10 - 16:13
    und fancy Innovationsstuff
    auch anwenden.
  • 16:13 - 16:16
    New work, agile, scrum, sprint --
    habt ihr alles schon gehört.
  • 16:16 - 16:19
    Zusammen mit diesen Leuten
    funktioniert es dann wirklich.
  • 16:19 - 16:22
    Und was ich gelernt habe:
    Mit solchen Menschen können wir
  • 16:22 - 16:23
    die Welt von morgen gestalten.
  • 16:23 - 16:26
    Mit solchen Menschen ist fast alles
    möglich und ich liebe es,
  • 16:26 - 16:28
    mit solchen Menschen
    zusammenzuarbeiten.
  • 16:28 - 16:32
    Also frag dich selbst, zu welcher Art
    Mensch willst du gehören?
  • 16:32 - 16:36
    Ich lade dich ein,
    komm rüber zur Seite der 10 %.
  • 16:36 - 16:39
    Die anpacken, die machen,
    die wirklich etwas verändern wollen.
  • 16:39 - 16:41
    Und werde innovativ!
  • 16:41 - 16:42
    Vielen Dank!
  • 16:42 - 16:51
    [Applaus]
Title:
Get real innovation. Wie man wirklich innovativ wird. | Dipl.-Ing. Lars Behrendt | TEDxOldenburg
Description:

90 % aller Erträge werden mit nicht-innovativen Produkten erzielt. 90% aller Produktneueinführungen scheitern. 90 % aller Unternehmen wollen Veränderung und 90 % aller Mitarbeiter machen nur noch Dienst nach Vorschrift und/oder haben innerlich bereits gekündigt. Warum ist es so schwer, innovativ zu sein? Dipl.-Ingenieur, Founder and CEO of Granny&Smith Lars Behrendt.
Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx

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Video Language:
German
Team:
closed TED
Project:
TEDxTalks
Duration:
16:58

German subtitles

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