4 Lektionen von Robotern über Menschlichkeit
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0:01 - 0:03Ich weiß, das wird sich
komisch anhören, -
0:03 - 0:06aber ich denke, dass Roboter
uns dazu inspirieren können, -
0:06 - 0:09bessere Menschen zu sein.
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0:09 - 0:12Ich bin in Bethlehem,
Pennsylvania, aufgewachsen, -
0:12 - 0:15dem Zuhause
von "Bethlehem Steel". -
0:15 - 0:17Mein Vater war ein Ingenieur
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0:17 - 0:20und während meiner Kindheit
brachte er mir bei, -
0:20 - 0:21wie Sachen funktionieren.
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0:21 - 0:24Zusammen haben wir Projekte gebaut
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0:24 - 0:26wie Modellraketen und Autorennbahnen.
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0:26 - 0:30Das ist das Gokart, das wir
zusammen gebaut haben. -
0:30 - 0:32Das bin ich am Lenkrad
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0:32 - 0:36mit meiner Schwester und meinem
damaligen besten Freund. -
0:36 - 0:38Und eines Tages,
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0:38 - 0:41als ich 10 Jahre alt war,
kam er nach Hause -
0:41 - 0:43und beim Abendessen
verkündete er, -
0:43 - 0:50dass wir für unser nächstes Projekt
einen Roboter bauen würden. -
0:50 - 0:51Einen Roboter.
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0:51 - 0:53Ich war begeistert.
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0:53 - 0:55Denn in der Schule
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0:55 - 0:57gab es einen Rabauken namens Kevin
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0:57 - 0:59und er schikanierte mich,
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0:59 - 1:01weil ich das einzige jüdische
Kind in der Klasse war. -
1:01 - 1:04Ich konnte es also nicht erwarten,
mit der Arbeit anzufangen, -
1:04 - 1:08damit ich Kevin meinem Roboter
vorstellen könnte. (Lachen) -
1:08 - 1:19(Robotergeräusche)
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1:19 - 1:24Aber das war nicht die Art Roboter,
die mein Vater meinte. -
1:24 - 1:28Er besaß eine Firma für Verchromung
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1:28 - 1:30und sie mussten
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1:30 - 1:33schwere Stahlteile zwischen
Chemikalienbehältern transportieren. -
1:33 - 1:37Also brauchte er einen
Industrieroboter wie diesen hier, -
1:37 - 1:40der die Schwerstarbeit
übernehmen konnte. -
1:40 - 1:44Aber mein Vater bekam auch nicht
den Roboter, den er wollte. -
1:44 - 1:46Wir arbeiteten
mehrere Jahre daran, -
1:46 - 1:48aber es waren die 70er
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1:48 - 1:51und die Technologie,
die für Amateure erhältlich war, -
1:51 - 1:53war einfach
noch nicht so weit. -
1:53 - 1:57Also verrichtete mein Vater
diese Arbeit weiterhin von Hand -
1:57 - 2:00und ein paar Jahre später
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2:00 - 2:04wurde Krebs bei ihm
diagnostiziert. -
2:04 - 2:07Was der Roboter, den wir
zu bauen versuchten, -
2:07 - 2:10ihm sagte, hatte nichts
mit Schwerstarbeit zu tun. -
2:10 - 2:15Er warnte ihn vor den giftigen Chemikalien,
denen er ausgesetzt war. -
2:15 - 2:18Er erkannte das zu
diesem Zeitpunkt nicht -
2:18 - 2:20und er bekam Leukämie
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2:20 - 2:23und er starb mit 45 Jahren.
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2:23 - 2:26Ich war am Boden zerstört
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2:26 - 2:30und ich habe den Roboter, den wir
zusammen bauen wollten, nie vergessen. -
2:30 - 2:35Ich entschied mich, so wie er
Maschinenbau zu studieren. -
2:35 - 2:40Und ich ging an die "Carnegie Mellon"
und machte meinen Doktor in Robotik. -
2:40 - 2:43Seitdem erforsche ich Roboter.
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2:43 - 2:44Ich möchte euch
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2:44 - 2:47von vier Roboterprojekten erzählen
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2:47 - 2:54und wie sie mich dazu inspiriert haben,
ein besserer Mensch zu sein. -
2:54 - 3:001993 war ich Professor an der "USC"
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3:00 - 3:03und ich baute gerade
mein eigenes Robotik-Labor auf. -
3:03 - 3:06Im gleichen Jahr kam
das World Wide Web heraus. -
3:06 - 3:08Und ich erinnere mich,
dass meine Studenten -
3:08 - 3:09mir davon erzählten
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3:09 - 3:12und wir waren begeistert.
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3:12 - 3:15Wir fingen an, damit herumzuspielen
und an diesem Nachmittag -
3:15 - 3:19wurde uns klar, dass wir dieses neue,
universelle Interface nutzen konnten, -
3:19 - 3:22um es jedem in der ganzen
Welt möglich zu machen, -
3:22 - 3:25den Roboter in unserem
Labor zu steuern. -
3:25 - 3:30Anstatt den Roboter kämpfen oder
industrielle Arbeit verrichten zu lassen, -
3:30 - 3:33entschieden wir uns,
einen Blumenkasten zu bauen, -
3:33 - 3:35stellten den Roboter in die Mitte
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3:35 - 3:37und nannten es den "Telegarten".
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3:37 - 3:41Und wir hatten eine Kamera
in den Greifer der Hand -
3:41 - 3:44des Roboters gesteckt
und wir schrieben Skripts -
3:44 - 3:47und Software, sodass jeder aus der
ganzen Welt hereinkommen -
3:47 - 3:49und durch Klicken auf den Bildschirm
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3:49 - 3:51den Roboter bewegen
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3:51 - 3:54und den Garten
besuchen konnte. -
3:54 - 3:57Aber wir richteten auch
eine andere Software ein, -
3:57 - 4:01mit der andere über eine Fernsteuerung
helfen konnten, den Garten zu gießen, -
4:01 - 4:04und wenn man ein paar Mal gegossen hatte,
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4:04 - 4:07bekam man eine eigene Saat
zum Pflanzen. -
4:07 - 4:11Das war ein Projekt,
ein Ingenieursprojekt, -
4:11 - 4:13und wir veröffentlichten
ein paar Artikel über das Design, -
4:13 - 4:16das Systemdesign,
aber wir sahen es auch -
4:16 - 4:19als eine Kunstinstallation.
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4:19 - 4:21Nach dem ersten Jahr
wurde es eingeladen -
4:21 - 4:24vom Ars Electronica Museum
in Österreich, -
4:24 - 4:27um es in seiner Lobby
zu installieren -
4:27 - 4:29und ich bin glücklich sagen zu können,
dass es dort online blieb, -
4:29 - 4:3424 Stunden am Tag,
für fast neun Jahre. -
4:34 - 4:38Dieser Roboter wurde
von mehr Menschen gesteuert -
4:38 - 4:41als irgendein anderer Roboter
in der Geschichte. -
4:41 - 4:43Eines Tages
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4:43 - 4:45bekam ich plötzlich
einen Anruf -
4:45 - 4:47von einem Studenten,
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4:47 - 4:52der mir eine einfache,
aber tiefgründige Frage stellte. -
4:52 - 4:56Er fragte: "Ist der Roboter echt?"
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4:56 - 4:59Alle anderen hatten das
einfach angenommen -
4:59 - 5:01und wir wussten es,
weil wir damit arbeiteten. -
5:01 - 5:03Aber ich wusste,
was er meinte, -
5:03 - 5:05denn es wäre möglich,
ein paar Bilder -
5:05 - 5:10von Blumen in einem Garten
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5:10 - 5:12in ein Computersystem einzufügen,
damit es so aussah, -
5:12 - 5:15als wäre dort ein echter Roboter,
obwohl keiner da ist. -
5:15 - 5:16Und desto mehr ich darüber nachdachte,
desto weniger konnte ich -
5:16 - 5:20eine gute Antwort darauf finden,
wie man den Unterschied erkennen sollte. -
5:20 - 5:23Das war gerade zu der Zeit,
als mir eine Stelle -
5:23 - 5:25hier in Berkeley
angeboten wurde -
5:25 - 5:28und als ich hier ankam,
suchte ich Huber Dreyfus, -
5:28 - 5:32einen weltbekannten
Philosophie-Professor, -
5:32 - 5:34und ich sprach mit ihm
darüber und er sagte: -
5:34 - 5:38"Das ist eins der ältesten
und zentralsten Probleme -
5:38 - 5:42der Philosophie. Es geht
zurück auf die Skeptiker -
5:42 - 5:44bis zu Descartes.
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5:44 - 5:47Es ist das Problem
der Epistemologie, -
5:47 - 5:51der Lehre davon, wie wir wissen,
ob etwas real ist." -
5:51 - 5:53Also begannen wir
zusammen zu arbeiten -
5:53 - 5:56und wir prägten einen neuen Begriff:
Telepistemologie, -
5:56 - 5:59die Lehre des Wissens
aus der Ferne. -
5:59 - 6:02Wir luden führende Künstler,
Ingenieure -
6:02 - 6:05und Philosophen dazu ein,
Essays darüber zu schreiben -
6:05 - 6:07und die Ergebnisse
sind in diesem Buch -
6:07 - 6:10von MIT Press
gesammelt. -
6:10 - 6:12Dank diesem Studenten,
der hinterfragte, -
6:12 - 6:15was alle anderen einfach
als wahr angenommen hatten, -
6:15 - 6:19lehrte mich dieses Projekt
eine wichtige Lektion über das Leben: -
6:19 - 6:23Man sollte alle Annahmen
hinterfragen. -
6:23 - 6:26Das zweite Projekt,
von dem ich euch erzählen werde, -
6:26 - 6:28entstand aus dem "Telegarten".
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6:28 - 6:31Während des Projekts waren
meine Studenten und ich daran interessiert, -
6:31 - 6:33wie Menschen miteinander interagierten
-
6:33 - 6:35und was sie mit dem Garten machten.
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6:35 - 6:37Also fragen wir uns: "Was, wenn
der Roboter den Garten verlassen -
6:37 - 6:39und in eine andere
-
6:39 - 6:41interessante Umgebung
gehen könnte?" -
6:41 - 6:43Was, wenn er zum Beispiel
zu einer Dinnerparty -
6:43 - 6:49im Weißen Haus
gehen könnte? (Lachen) -
6:49 - 6:52Da wir mehr am Systemdesign
-
6:52 - 6:55und der Benutzeroberfläche
interessiert waren als an der Hardware, -
6:55 - 6:57entschieden wir,
-
6:57 - 7:01dass nicht ein Roboter den Menschen
ersetzen sollte, der auf die Party ging, -
7:01 - 7:03sondern ein Mensch den Roboter.
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7:03 - 7:06Wir nannten es
"Tele-Schauspieler". -
7:06 - 7:08Wir statteten
einen Menschen, -
7:08 - 7:11jemand kontaktfreudigen
und geselligen, -
7:11 - 7:14mit einem Helm aus,
-
7:14 - 7:17mit verschiedenem Zubehör,
Kameras und Mikrophonen -
7:17 - 7:20und außerdem mit einem Rucksack
mit einer drahtlosen Internetverbindung -
7:20 - 7:24und die Idee war,
dass sie in eine entfernte, -
7:24 - 7:28interessante Umgebung gehen könnte
und über das Internet -
7:28 - 7:31andere Menschen erleben könnten,
was sie erlebt, -
7:31 - 7:34sodass sie sehen könnten,
was sie sieht -
7:34 - 7:37und außerdem, viel wichtiger,
daran teilnehmen, -
7:37 - 7:40indem sie miteinander
interagieren -
7:40 - 7:44und Ideen entwickeln,
was sie als nächstes tun -
7:44 - 7:46und wohin sie gehen sollte
-
7:46 - 7:49und diese Ideen dann
dem "Tele-Schauspieler" mitteilen. -
7:49 - 7:52Wir bekamen die Chance,
den "Tele-Schauspieler" -
7:52 - 7:55zu den "Webby Awards"
in San Francisco zu schicken -
7:55 - 7:59und in dem Jahr war
Sam Donaldson der Gastgeber. -
7:59 - 8:03Kurz bevor sich der Vorhang hob,
hatte ich ungefähr 30 Sekunden, -
8:03 - 8:07um Herrn Donaldson zu erklären,
was wir tun würden -
8:07 - 8:09und ich sagte:
"Die Tele-Schauspielerin -
8:09 - 8:12wird zu Ihnen
auf die Bühne kommen -
8:12 - 8:14und dies ist ein
neues Versuchsprojekt -
8:14 - 8:16und Leute sehen
auf ihren Bildschirmen zu. -
8:16 - 8:19Es gibt Kameras
-
8:19 - 8:22und Mikrophone und sie hat
einen Ohrhörer im Ohr -
8:22 - 8:23und Leute machen ihr
über das Netzwerk Vorschläge, -
8:23 - 8:25was sie als nächstes tun soll."
-
8:25 - 8:28Und er sagte: "Warte mal,
-
8:28 - 8:34ich mache genau
das Gleiche." (Lachen) -
8:34 - 8:36Also gefiel ihm
das Konzept -
8:36 - 8:38und als die Tele-Schauspielerin
auf die Bühne kam, -
8:38 - 8:41ging sie direkt zu ihm
und küsste ihn -
8:41 - 8:44direkt auf die Lippen.
(Lachen) -
8:44 - 8:45Wir waren total überrascht.
-
8:45 - 8:47Wir hatten das nicht
kommen sehen. -
8:47 - 8:50Und er war großartig.
Er umarmte sie einfach -
8:50 - 8:52und es lief toll.
-
8:52 - 8:54Aber in der Nacht,
während wir zusammenpackten, -
8:54 - 8:58fragte ich die Tele-Schauspielerin,
wie die Tele-Regisseure -
8:58 - 9:03entschieden hätten, dass sie
Sam Donaldson küssen würden. -
9:03 - 9:05Und sie sagte,
sie hätten das nicht entschieden. -
9:05 - 9:08Als sie gerade auf die Bühne laufen wollte,
hätten die Tele-Regisseure -
9:08 - 9:10immer noch versucht,
sich auf etwas zu einigen, -
9:10 - 9:12also sei sie einfach auf die Bühne
gelaufen und hätte gemacht, -
9:12 - 9:18was sich am natürlichsten
anfühlte. (Lachen) -
9:18 - 9:22Also war der Grund für den Erfolg
der Tele-Schauspielerin an diesem Abend -
9:22 - 9:26einfach der Fakt, dass sie eine
wundervolle Schauspielerin war. -
9:26 - 9:28Sie wusste, wann sie
auf ihre Instinkte vertrauen musste, -
9:28 - 9:32und so lehrte mich das Projekt
eine weitere Lektion über das Leben: -
9:32 - 9:39Im Zweifelsfall
improvisieren. (Lachen) -
9:39 - 9:42Das dritte Projekt entstand
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9:42 - 9:47aus meinen Erfahrungen
mit meinem Vater im Krankenhaus. -
9:47 - 9:49Er unterzog sich
einer Behandlung, -
9:49 - 9:53einer Chemotherapie, und es gibt
eine ähnliche Behandlung, -
9:53 - 9:58die Brachytherapie heißt,
in der winzige radioaktive Samen -
9:58 - 10:02im Körper platziert werden,
um Krebstumore zu behandeln. -
10:02 - 10:04Und das wird so gemacht –
wie Sie hier sehen können – -
10:04 - 10:08dass die Chirurgen Nadeln
in den Körper einführen, -
10:08 - 10:11um die Samen zu verteilen
-
10:11 - 10:14und all diese Nadeln
werden parallel eingeführt. -
10:14 - 10:17So kommt es oft vor,
dass manche dieser Nadeln -
10:17 - 10:22empfindliche Organe durchdringen
-
10:22 - 10:27und so diese Organe schädigen,
und diese Schäden -
10:27 - 10:31zu Verletzungen
und Nebenwirkungen führen. -
10:31 - 10:33Also fragten sich meine Studenten
und ich, was wir tun könnten, -
10:33 - 10:37um das System
zu verbessern, -
10:37 - 10:40sodass die Nadeln unter verschiedenen
Winkeln eingeführt werden könnten. -
10:40 - 10:43Also machten wir Simulationen
und wir entwickelten -
10:43 - 10:46optimierte Algorithmen
und simulierten dies, -
10:46 - 10:48und wir konnten
zeigen, dass wir -
10:48 - 10:52die empfindlichen Organe
umgehen und trotzdem -
10:52 - 10:55die Tumore mit der Strahlung
erreichen können. -
10:55 - 10:59Wir arbeiten jetzt
mit den Ärzten an der UCSF -
10:59 - 11:02und den Ingenieuren
an der Johns Hopkins -
11:02 - 11:05und wir bauen einen Roboter –
-
11:05 - 11:08es ist ein spezialisiertes Design
mit verschiedenen Gelenken, die es ermöglichen, -
11:08 - 11:13die Nadeln in unendlich
vielen Winkeln einzuführen -
11:13 - 11:16und – wie hier gezeigt –
empfindliche Organe zu umgehen -
11:16 - 11:20und trotzdem den Punkt zu erreichen,
auf den sie abzielen. -
11:20 - 11:23Durch das Hinterfragen
der Annahme, alle Nadeln -
11:23 - 11:26müssten parallel sein,
hat mir dieses Projekt -
11:26 - 11:29eine wichtige Lektion beigebracht:
Im Zweifelsfall, -
11:29 - 11:34wenn der Weg versperrt ist,
muss man sich drehen. -
11:34 - 11:38Und das letzte Projekt hat auch
mit Medizinrobotik zu tun. -
11:38 - 11:42Es entstand aus dem System,
-
11:42 - 11:46das "da Vinci"-Chirurgieroboter heißt,
-
11:46 - 11:48ist ein kommerziell
erhältliches Gerät. -
11:48 - 11:52Er wird in mehr als 2000 Krankenhäusern
in der ganzen Welt eingesetzt -
11:52 - 11:54und erlaubt einem Chirurgen,
-
11:54 - 11:58in seinem eigenen Koordinatensystem
zu operieren, -
11:58 - 12:03aber viele Teilaufgaben
in einer Operation -
12:03 - 12:06sind routinemäßig und umständlich,
wie zum Beispiel nähen, -
12:06 - 12:09und momentan werden
all diese Aufgaben -
12:09 - 12:13unter der genauen und unmittelbaren
Kontrolle des Chirurgen ausgeführt, -
12:13 - 12:16sodass der Chirurg
mit der Zeit ermüdet. -
12:16 - 12:17Und wir haben uns gefragt:
-
12:17 - 12:19Was, wenn wir einen Roboter
programmieren könnten, -
12:19 - 12:22sodass er einige
dieser Teilaufgaben übernehmen -
12:22 - 12:24und es so dem Chirurgen
ermöglichen könnte, -
12:24 - 12:26sich auf die komplizierteren Teile
der Operation zu konzentrieren -
12:26 - 12:30und außerdem die Dauer
einer Operation zu verkürzen, -
12:30 - 12:33wenn wir den Roboter dazu bringen könnten,
sie etwas schneller auszuführen. -
12:33 - 12:35Es ist schwer, einen Roboter zu programmieren,
solche heiklen Dinge zu tun, -
12:35 - 12:39aber mein Kollege, Pieter Abbeel,
-
12:39 - 12:42der hier in Berkeley ist,
-
12:42 - 12:47hat ein neues Set an Techniken entwickelt, um einen
Roboter anhand von Beispielen zu unterrichten. -
12:47 - 12:50So hat er Roboter dazu gebracht,
Helikopter zu fliegen -
12:50 - 12:53und unglaublich interessante,
wunderschöne Akrobatik zu machen, -
12:53 - 12:56indem sie menschlichen Experten
dabei zugesehen haben. -
12:56 - 12:58Also haben wir
so einen Roboter bekommen. -
12:58 - 13:01Wir haben angefangen, mit Pieter
und seinen Studenten zu arbeiten -
13:01 - 13:03und baten haben einen Chirurgen,
-
13:03 - 13:08eine Aufgabe auszuführen,
zusammen mit dem Roboter, -
13:08 - 13:10es soll also der Chirurg
-
13:10 - 13:11die Aufgabe ausführen
-
13:11 - 13:13und wir nehmen die Bewegung
des Roboters auf. -
13:13 - 13:15Hier ist ein Beispiel. Ich benutze
die Form einer Acht, -
13:15 - 13:18verfolge die Form einer Acht
als ein Beispiel. -
13:18 - 13:21Und so sieht es aus,
wenn der Roboter, -
13:21 - 13:24so sieht die Bewegung
des Roboters aus, -
13:24 - 13:25diese drei Beispiele.
-
13:25 - 13:27Diese sind viel besser
als ein Anfänger -
13:27 - 13:32wie ich es könnte, aber sie sind
immer noch ruckartig und unpräzise. -
13:32 - 13:34Also nehmen wir
diese Beispiele, diese Daten, -
13:34 - 13:38und wir gehen durch
eine Abfolge von Schritten. -
13:38 - 13:41Als erstes haben wir "Dynamic Time Warping"
(Dynamische Zeitkrümmungstechnik) benutzt, -
13:41 - 13:43von der Spracherkennung,
und das hat uns erlaubt, -
13:43 - 13:46all diese Beispiele
zeitlich auszurichten -
13:46 - 13:49und dann verwenden wir
einen "Kalman-Filter", -
13:49 - 13:52eine Technik von der Kontrolltheorie,
die es uns erlaubt, -
13:52 - 13:55alle Geräusche statistisch
zu analysieren -
13:55 - 14:01und die gewünschte Bewegungsbahn zu gewinnen,
die ihnen zugrunde liegt. -
14:01 - 14:03Wir nehmen
-
14:03 - 14:05diese menschlichen Demonstrationen,
alle unruhig und mangelhaft, -
14:05 - 14:08und wir gewinnen aus ihnen
eine abgeleitete Aufgabenbahn -
14:08 - 14:11und Steuersequenz
für den Roboter. -
14:11 - 14:13Wenn wir diese dann
mit dem Roboter ausführen -
14:13 - 14:16beobachten wir,
was passiert, -
14:16 - 14:18dann passen wir die Steuerungen
durch eine Abfolge von Techniken -
14:18 - 14:21namens "iteratives Lernen" an.
-
14:21 - 14:25Wir erhöhen die Geschwindigkeit
ein wenig. -
14:25 - 14:29Wir beobachten die Ergebnisse,
passen die Steuerung wieder an -
14:29 - 14:31und beobachten, was passiert.
-
14:31 - 14:33Und das wiederholen
wir einige Male. -
14:33 - 14:35Und hier ist das Ergebnis.
-
14:35 - 14:37Das ist die abgeleitete
Aufgabenbahn -
14:37 - 14:40und hier ist der Roboter, wie er sich in
der Geschwindigkeit eines Menschen bewegt. -
14:40 - 14:42Und hier ist er vier Mal so
schnell wie ein Mensch. -
14:42 - 14:45Hier sieben Mal so schnell.
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14:45 - 14:49Und hier ist der Roboter,
wie er 10 Mal so schnell -
14:49 - 14:51wie ein Mensch operiert.
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14:51 - 14:54Wir sind in der Lage, einen Roboter dazu zu bringen,
eine heikle Aufgabe auszuführen, -
14:54 - 14:57wie eine chirurgische Teilaufgabe,
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14:57 - 15:0010 Mal so schnell wie ein Mensch.
-
15:00 - 15:04Also hat auch dieses Projekt,
wegen des Übens, das es beinhaltet, -
15:04 - 15:07und des Lernens, etwas immer
und immer wieder zu tun – -
15:07 - 15:09dieses Projekt lehrt uns
auch eine Lektion: -
15:09 - 15:13Wenn du etwas
gut machen willst, -
15:13 - 15:20gibt es keinen Ersatz
für üben, üben, üben. -
15:21 - 15:24Das sind die vier
Lektionen, die ich -
15:24 - 15:27über die Jahre von Robotern
gelernt habe. -
15:27 - 15:32Das Feld der Robotik
ist mit der Zeit -
15:32 - 15:34viel besser geworden.
-
15:34 - 15:36Heutzutage können Gymnasiasten
einen Roboter bauen -
15:36 - 15:40wie den Industrieroboter, den mein Vater
und ich versucht haben zu bauen. -
15:40 - 15:47Und jetzt habe ich eine Tochter
-
15:47 - 15:50namens Odessa.
-
15:50 - 15:52Sie ist acht
-
15:52 - 15:54und sie mag
Roboter auch. -
15:54 - 15:57Vielleicht liegt es
in der Familie. (Lachen) -
15:57 - 16:00Ich wünschte, sie könnte
meinen Vater kennenlernen. -
16:00 - 16:03Jetzt kann ich ihr beibringen,
wie Sachen funktionieren -
16:03 - 16:06und wir können zusammen
Projekte bauen und ich frage mich, -
16:06 - 16:10welche Lektionen sie
aus diesen lernen wird. -
16:10 - 16:13Roboter sind
die menschlichsten -
16:13 - 16:15unserer Maschinen.
-
16:15 - 16:18Sie können nicht alle Probleme
in der Welt lösen, -
16:18 - 16:22aber ich denke, dass sie uns
etwas Wichtiges beibringen können. -
16:22 - 16:26Ich lade Sie alle ein, über
die Innovationen nachzudenken, -
16:26 - 16:28die Sie interessieren,
-
16:28 - 16:32die Maschinen,
die Sie sich wünschen -
16:32 - 16:35und darüber nachzudenken,
was diese Ihnen sagen wollen, -
16:35 - 16:37denn ich habe das Gefühl,
-
16:37 - 16:39dass viele unserer
technischen Innovationen, -
16:39 - 16:42die Geräte,
von denen wir träumen, -
16:42 - 16:46uns inspirieren können,
bessere Menschen zu sein. -
16:46 - 16:49Danke. (Applaus)
- Title:
- 4 Lektionen von Robotern über Menschlichkeit
- Speaker:
- Ken Goldberg
- Description:
-
Je mehr Roboter in unser alltägliches Leben eingebunden werden, desto mehr müssen wir uns damit auseinandersetzen, was es bedeutet, Mensch zu sein. Bei TEDxBerkeley teilt Ken Goldberg vier sehr menschliche Lektionen, die er durch seine Arbeit mit Robotern gelernt hat. (Gefilmt bei TEDxBerkeley.)
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 17:09
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Judith Matz
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Judith
Judith Matz
Von dir habe ich ja lange nichts mehr gehört, Tanja! Aber die Uebersetzung ist auch schon ein bisschen länger zurück. Jetzt hab ich sie korrigiert (und die anderen Reviews rückgängig gemacht). Es war nicht viel Korrektur nötig. Beste Grüße, Judith