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4 Lektionen von Robotern über Menschlichkeit

  • 0:01 - 0:03
    Ich weiß, das wird sich
    komisch anhören,
  • 0:03 - 0:06
    aber ich denke, dass Roboter
    uns dazu inspirieren können,
  • 0:06 - 0:09
    bessere Menschen zu sein.
  • 0:09 - 0:12
    Ich bin in Bethlehem,
    Pennsylvania, aufgewachsen,
  • 0:12 - 0:15
    dem Zuhause
    von "Bethlehem Steel".
  • 0:15 - 0:17
    Mein Vater war ein Ingenieur
  • 0:17 - 0:20
    und während meiner Kindheit
    brachte er mir bei,
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    wie Sachen funktionieren.
  • 0:21 - 0:24
    Zusammen haben wir Projekte gebaut
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    wie Modellraketen und Autorennbahnen.
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    Das ist das Gokart, das wir
    zusammen gebaut haben.
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    Das bin ich am Lenkrad
  • 0:32 - 0:36
    mit meiner Schwester und meinem
    damaligen besten Freund.
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    Und eines Tages,
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    als ich 10 Jahre alt war,
    kam er nach Hause
  • 0:41 - 0:43
    und beim Abendessen
    verkündete er,
  • 0:43 - 0:50
    dass wir für unser nächstes Projekt
    einen Roboter bauen würden.
  • 0:50 - 0:51
    Einen Roboter.
  • 0:51 - 0:53
    Ich war begeistert.
  • 0:53 - 0:55
    Denn in der Schule
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    gab es einen Rabauken namens Kevin
  • 0:57 - 0:59
    und er schikanierte mich,
  • 0:59 - 1:01
    weil ich das einzige jüdische
    Kind in der Klasse war.
  • 1:01 - 1:04
    Ich konnte es also nicht erwarten,
    mit der Arbeit anzufangen,
  • 1:04 - 1:08
    damit ich Kevin meinem Roboter
    vorstellen könnte. (Lachen)
  • 1:08 - 1:19
    (Robotergeräusche)
  • 1:19 - 1:24
    Aber das war nicht die Art Roboter,
    die mein Vater meinte.
  • 1:24 - 1:28
    Er besaß eine Firma für Verchromung
  • 1:28 - 1:30
    und sie mussten
  • 1:30 - 1:33
    schwere Stahlteile zwischen
    Chemikalienbehältern transportieren.
  • 1:33 - 1:37
    Also brauchte er einen
    Industrieroboter wie diesen hier,
  • 1:37 - 1:40
    der die Schwerstarbeit
    übernehmen konnte.
  • 1:40 - 1:44
    Aber mein Vater bekam auch nicht
    den Roboter, den er wollte.
  • 1:44 - 1:46
    Wir arbeiteten
    mehrere Jahre daran,
  • 1:46 - 1:48
    aber es waren die 70er
  • 1:48 - 1:51
    und die Technologie,
    die für Amateure erhältlich war,
  • 1:51 - 1:53
    war einfach
    noch nicht so weit.
  • 1:53 - 1:57
    Also verrichtete mein Vater
    diese Arbeit weiterhin von Hand
  • 1:57 - 2:00
    und ein paar Jahre später
  • 2:00 - 2:04
    wurde Krebs bei ihm
    diagnostiziert.
  • 2:04 - 2:07
    Was der Roboter, den wir
    zu bauen versuchten,
  • 2:07 - 2:10
    ihm sagte, hatte nichts
    mit Schwerstarbeit zu tun.
  • 2:10 - 2:15
    Er warnte ihn vor den giftigen Chemikalien,
    denen er ausgesetzt war.
  • 2:15 - 2:18
    Er erkannte das zu
    diesem Zeitpunkt nicht
  • 2:18 - 2:20
    und er bekam Leukämie
  • 2:20 - 2:23
    und er starb mit 45 Jahren.
  • 2:23 - 2:26
    Ich war am Boden zerstört
  • 2:26 - 2:30
    und ich habe den Roboter, den wir
    zusammen bauen wollten, nie vergessen.
  • 2:30 - 2:35
    Ich entschied mich, so wie er
    Maschinenbau zu studieren.
  • 2:35 - 2:40
    Und ich ging an die "Carnegie Mellon"
    und machte meinen Doktor in Robotik.
  • 2:40 - 2:43
    Seitdem erforsche ich Roboter.
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    Ich möchte euch
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    von vier Roboterprojekten erzählen
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    und wie sie mich dazu inspiriert haben,
    ein besserer Mensch zu sein.
  • 2:54 - 3:00
    1993 war ich Professor an der "USC"
  • 3:00 - 3:03
    und ich baute gerade
    mein eigenes Robotik-Labor auf.
  • 3:03 - 3:06
    Im gleichen Jahr kam
    das World Wide Web heraus.
  • 3:06 - 3:08
    Und ich erinnere mich,
    dass meine Studenten
  • 3:08 - 3:09
    mir davon erzählten
  • 3:09 - 3:12
    und wir waren begeistert.
  • 3:12 - 3:15
    Wir fingen an, damit herumzuspielen
    und an diesem Nachmittag
  • 3:15 - 3:19
    wurde uns klar, dass wir dieses neue,
    universelle Interface nutzen konnten,
  • 3:19 - 3:22
    um es jedem in der ganzen
    Welt möglich zu machen,
  • 3:22 - 3:25
    den Roboter in unserem
    Labor zu steuern.
  • 3:25 - 3:30
    Anstatt den Roboter kämpfen oder
    industrielle Arbeit verrichten zu lassen,
  • 3:30 - 3:33
    entschieden wir uns,
    einen Blumenkasten zu bauen,
  • 3:33 - 3:35
    stellten den Roboter in die Mitte
  • 3:35 - 3:37
    und nannten es den "Telegarten".
  • 3:37 - 3:41
    Und wir hatten eine Kamera
    in den Greifer der Hand
  • 3:41 - 3:44
    des Roboters gesteckt
    und wir schrieben Skripts
  • 3:44 - 3:47
    und Software, sodass jeder aus der
    ganzen Welt hereinkommen
  • 3:47 - 3:49
    und durch Klicken auf den Bildschirm
  • 3:49 - 3:51
    den Roboter bewegen
  • 3:51 - 3:54
    und den Garten
    besuchen konnte.
  • 3:54 - 3:57
    Aber wir richteten auch
    eine andere Software ein,
  • 3:57 - 4:01
    mit der andere über eine Fernsteuerung
    helfen konnten, den Garten zu gießen,
  • 4:01 - 4:04
    und wenn man ein paar Mal gegossen hatte,
  • 4:04 - 4:07
    bekam man eine eigene Saat
    zum Pflanzen.
  • 4:07 - 4:11
    Das war ein Projekt,
    ein Ingenieursprojekt,
  • 4:11 - 4:13
    und wir veröffentlichten
    ein paar Artikel über das Design,
  • 4:13 - 4:16
    das Systemdesign,
    aber wir sahen es auch
  • 4:16 - 4:19
    als eine Kunstinstallation.
  • 4:19 - 4:21
    Nach dem ersten Jahr
    wurde es eingeladen
  • 4:21 - 4:24
    vom Ars Electronica Museum
    in Österreich,
  • 4:24 - 4:27
    um es in seiner Lobby
    zu installieren
  • 4:27 - 4:29
    und ich bin glücklich sagen zu können,
    dass es dort online blieb,
  • 4:29 - 4:34
    24 Stunden am Tag,
    für fast neun Jahre.
  • 4:34 - 4:38
    Dieser Roboter wurde
    von mehr Menschen gesteuert
  • 4:38 - 4:41
    als irgendein anderer Roboter
    in der Geschichte.
  • 4:41 - 4:43
    Eines Tages
  • 4:43 - 4:45
    bekam ich plötzlich
    einen Anruf
  • 4:45 - 4:47
    von einem Studenten,
  • 4:47 - 4:52
    der mir eine einfache,
    aber tiefgründige Frage stellte.
  • 4:52 - 4:56
    Er fragte: "Ist der Roboter echt?"
  • 4:56 - 4:59
    Alle anderen hatten das
    einfach angenommen
  • 4:59 - 5:01
    und wir wussten es,
    weil wir damit arbeiteten.
  • 5:01 - 5:03
    Aber ich wusste,
    was er meinte,
  • 5:03 - 5:05
    denn es wäre möglich,
    ein paar Bilder
  • 5:05 - 5:10
    von Blumen in einem Garten
  • 5:10 - 5:12
    in ein Computersystem einzufügen,
    damit es so aussah,
  • 5:12 - 5:15
    als wäre dort ein echter Roboter,
    obwohl keiner da ist.
  • 5:15 - 5:16
    Und desto mehr ich darüber nachdachte,
    desto weniger konnte ich
  • 5:16 - 5:20
    eine gute Antwort darauf finden,
    wie man den Unterschied erkennen sollte.
  • 5:20 - 5:23
    Das war gerade zu der Zeit,
    als mir eine Stelle
  • 5:23 - 5:25
    hier in Berkeley
    angeboten wurde
  • 5:25 - 5:28
    und als ich hier ankam,
    suchte ich Huber Dreyfus,
  • 5:28 - 5:32
    einen weltbekannten
    Philosophie-Professor,
  • 5:32 - 5:34
    und ich sprach mit ihm
    darüber und er sagte:
  • 5:34 - 5:38
    "Das ist eins der ältesten
    und zentralsten Probleme
  • 5:38 - 5:42
    der Philosophie. Es geht
    zurück auf die Skeptiker
  • 5:42 - 5:44
    bis zu Descartes.
  • 5:44 - 5:47
    Es ist das Problem
    der Epistemologie,
  • 5:47 - 5:51
    der Lehre davon, wie wir wissen,
    ob etwas real ist."
  • 5:51 - 5:53
    Also begannen wir
    zusammen zu arbeiten
  • 5:53 - 5:56
    und wir prägten einen neuen Begriff:
    Telepistemologie,
  • 5:56 - 5:59
    die Lehre des Wissens
    aus der Ferne.
  • 5:59 - 6:02
    Wir luden führende Künstler,
    Ingenieure
  • 6:02 - 6:05
    und Philosophen dazu ein,
    Essays darüber zu schreiben
  • 6:05 - 6:07
    und die Ergebnisse
    sind in diesem Buch
  • 6:07 - 6:10
    von MIT Press
    gesammelt.
  • 6:10 - 6:12
    Dank diesem Studenten,
    der hinterfragte,
  • 6:12 - 6:15
    was alle anderen einfach
    als wahr angenommen hatten,
  • 6:15 - 6:19
    lehrte mich dieses Projekt
    eine wichtige Lektion über das Leben:
  • 6:19 - 6:23
    Man sollte alle Annahmen
    hinterfragen.
  • 6:23 - 6:26
    Das zweite Projekt,
    von dem ich euch erzählen werde,
  • 6:26 - 6:28
    entstand aus dem "Telegarten".
  • 6:28 - 6:31
    Während des Projekts waren
    meine Studenten und ich daran interessiert,
  • 6:31 - 6:33
    wie Menschen miteinander interagierten
  • 6:33 - 6:35
    und was sie mit dem Garten machten.
  • 6:35 - 6:37
    Also fragen wir uns: "Was, wenn
    der Roboter den Garten verlassen
  • 6:37 - 6:39
    und in eine andere
  • 6:39 - 6:41
    interessante Umgebung
    gehen könnte?"
  • 6:41 - 6:43
    Was, wenn er zum Beispiel
    zu einer Dinnerparty
  • 6:43 - 6:49
    im Weißen Haus
    gehen könnte? (Lachen)
  • 6:49 - 6:52
    Da wir mehr am Systemdesign
  • 6:52 - 6:55
    und der Benutzeroberfläche
    interessiert waren als an der Hardware,
  • 6:55 - 6:57
    entschieden wir,
  • 6:57 - 7:01
    dass nicht ein Roboter den Menschen
    ersetzen sollte, der auf die Party ging,
  • 7:01 - 7:03
    sondern ein Mensch den Roboter.
  • 7:03 - 7:06
    Wir nannten es
    "Tele-Schauspieler".
  • 7:06 - 7:08
    Wir statteten
    einen Menschen,
  • 7:08 - 7:11
    jemand kontaktfreudigen
    und geselligen,
  • 7:11 - 7:14
    mit einem Helm aus,
  • 7:14 - 7:17
    mit verschiedenem Zubehör,
    Kameras und Mikrophonen
  • 7:17 - 7:20
    und außerdem mit einem Rucksack
    mit einer drahtlosen Internetverbindung
  • 7:20 - 7:24
    und die Idee war,
    dass sie in eine entfernte,
  • 7:24 - 7:28
    interessante Umgebung gehen könnte
    und über das Internet
  • 7:28 - 7:31
    andere Menschen erleben könnten,
    was sie erlebt,
  • 7:31 - 7:34
    sodass sie sehen könnten,
    was sie sieht
  • 7:34 - 7:37
    und außerdem, viel wichtiger,
    daran teilnehmen,
  • 7:37 - 7:40
    indem sie miteinander
    interagieren
  • 7:40 - 7:44
    und Ideen entwickeln,
    was sie als nächstes tun
  • 7:44 - 7:46
    und wohin sie gehen sollte
  • 7:46 - 7:49
    und diese Ideen dann
    dem "Tele-Schauspieler" mitteilen.
  • 7:49 - 7:52
    Wir bekamen die Chance,
    den "Tele-Schauspieler"
  • 7:52 - 7:55
    zu den "Webby Awards"
    in San Francisco zu schicken
  • 7:55 - 7:59
    und in dem Jahr war
    Sam Donaldson der Gastgeber.
  • 7:59 - 8:03
    Kurz bevor sich der Vorhang hob,
    hatte ich ungefähr 30 Sekunden,
  • 8:03 - 8:07
    um Herrn Donaldson zu erklären,
    was wir tun würden
  • 8:07 - 8:09
    und ich sagte:
    "Die Tele-Schauspielerin
  • 8:09 - 8:12
    wird zu Ihnen
    auf die Bühne kommen
  • 8:12 - 8:14
    und dies ist ein
    neues Versuchsprojekt
  • 8:14 - 8:16
    und Leute sehen
    auf ihren Bildschirmen zu.
  • 8:16 - 8:19
    Es gibt Kameras
  • 8:19 - 8:22
    und Mikrophone und sie hat
    einen Ohrhörer im Ohr
  • 8:22 - 8:23
    und Leute machen ihr
    über das Netzwerk Vorschläge,
  • 8:23 - 8:25
    was sie als nächstes tun soll."
  • 8:25 - 8:28
    Und er sagte: "Warte mal,
  • 8:28 - 8:34
    ich mache genau
    das Gleiche." (Lachen)
  • 8:34 - 8:36
    Also gefiel ihm
    das Konzept
  • 8:36 - 8:38
    und als die Tele-Schauspielerin
    auf die Bühne kam,
  • 8:38 - 8:41
    ging sie direkt zu ihm
    und küsste ihn
  • 8:41 - 8:44
    direkt auf die Lippen.
    (Lachen)
  • 8:44 - 8:45
    Wir waren total überrascht.
  • 8:45 - 8:47
    Wir hatten das nicht
    kommen sehen.
  • 8:47 - 8:50
    Und er war großartig.
    Er umarmte sie einfach
  • 8:50 - 8:52
    und es lief toll.
  • 8:52 - 8:54
    Aber in der Nacht,
    während wir zusammenpackten,
  • 8:54 - 8:58
    fragte ich die Tele-Schauspielerin,
    wie die Tele-Regisseure
  • 8:58 - 9:03
    entschieden hätten, dass sie
    Sam Donaldson küssen würden.
  • 9:03 - 9:05
    Und sie sagte,
    sie hätten das nicht entschieden.
  • 9:05 - 9:08
    Als sie gerade auf die Bühne laufen wollte,
    hätten die Tele-Regisseure
  • 9:08 - 9:10
    immer noch versucht,
    sich auf etwas zu einigen,
  • 9:10 - 9:12
    also sei sie einfach auf die Bühne
    gelaufen und hätte gemacht,
  • 9:12 - 9:18
    was sich am natürlichsten
    anfühlte. (Lachen)
  • 9:18 - 9:22
    Also war der Grund für den Erfolg
    der Tele-Schauspielerin an diesem Abend
  • 9:22 - 9:26
    einfach der Fakt, dass sie eine
    wundervolle Schauspielerin war.
  • 9:26 - 9:28
    Sie wusste, wann sie
    auf ihre Instinkte vertrauen musste,
  • 9:28 - 9:32
    und so lehrte mich das Projekt
    eine weitere Lektion über das Leben:
  • 9:32 - 9:39
    Im Zweifelsfall
    improvisieren. (Lachen)
  • 9:39 - 9:42
    Das dritte Projekt entstand
  • 9:42 - 9:47
    aus meinen Erfahrungen
    mit meinem Vater im Krankenhaus.
  • 9:47 - 9:49
    Er unterzog sich
    einer Behandlung,
  • 9:49 - 9:53
    einer Chemotherapie, und es gibt
    eine ähnliche Behandlung,
  • 9:53 - 9:58
    die Brachytherapie heißt,
    in der winzige radioaktive Samen
  • 9:58 - 10:02
    im Körper platziert werden,
    um Krebstumore zu behandeln.
  • 10:02 - 10:04
    Und das wird so gemacht –
    wie Sie hier sehen können –
  • 10:04 - 10:08
    dass die Chirurgen Nadeln
    in den Körper einführen,
  • 10:08 - 10:11
    um die Samen zu verteilen
  • 10:11 - 10:14
    und all diese Nadeln
    werden parallel eingeführt.
  • 10:14 - 10:17
    So kommt es oft vor,
    dass manche dieser Nadeln
  • 10:17 - 10:22
    empfindliche Organe durchdringen
  • 10:22 - 10:27
    und so diese Organe schädigen,
    und diese Schäden
  • 10:27 - 10:31
    zu Verletzungen
    und Nebenwirkungen führen.
  • 10:31 - 10:33
    Also fragten sich meine Studenten
    und ich, was wir tun könnten,
  • 10:33 - 10:37
    um das System
    zu verbessern,
  • 10:37 - 10:40
    sodass die Nadeln unter verschiedenen
    Winkeln eingeführt werden könnten.
  • 10:40 - 10:43
    Also machten wir Simulationen
    und wir entwickelten
  • 10:43 - 10:46
    optimierte Algorithmen
    und simulierten dies,
  • 10:46 - 10:48
    und wir konnten
    zeigen, dass wir
  • 10:48 - 10:52
    die empfindlichen Organe
    umgehen und trotzdem
  • 10:52 - 10:55
    die Tumore mit der Strahlung
    erreichen können.
  • 10:55 - 10:59
    Wir arbeiten jetzt
    mit den Ärzten an der UCSF
  • 10:59 - 11:02
    und den Ingenieuren
    an der Johns Hopkins
  • 11:02 - 11:05
    und wir bauen einen Roboter –
  • 11:05 - 11:08
    es ist ein spezialisiertes Design
    mit verschiedenen Gelenken, die es ermöglichen,
  • 11:08 - 11:13
    die Nadeln in unendlich
    vielen Winkeln einzuführen
  • 11:13 - 11:16
    und – wie hier gezeigt –
    empfindliche Organe zu umgehen
  • 11:16 - 11:20
    und trotzdem den Punkt zu erreichen,
    auf den sie abzielen.
  • 11:20 - 11:23
    Durch das Hinterfragen
    der Annahme, alle Nadeln
  • 11:23 - 11:26
    müssten parallel sein,
    hat mir dieses Projekt
  • 11:26 - 11:29
    eine wichtige Lektion beigebracht:
    Im Zweifelsfall,
  • 11:29 - 11:34
    wenn der Weg versperrt ist,
    muss man sich drehen.
  • 11:34 - 11:38
    Und das letzte Projekt hat auch
    mit Medizinrobotik zu tun.
  • 11:38 - 11:42
    Es entstand aus dem System,
  • 11:42 - 11:46
    das "da Vinci"-Chirurgieroboter heißt,
  • 11:46 - 11:48
    ist ein kommerziell
    erhältliches Gerät.
  • 11:48 - 11:52
    Er wird in mehr als 2000 Krankenhäusern
    in der ganzen Welt eingesetzt
  • 11:52 - 11:54
    und erlaubt einem Chirurgen,
  • 11:54 - 11:58
    in seinem eigenen Koordinatensystem
    zu operieren,
  • 11:58 - 12:03
    aber viele Teilaufgaben
    in einer Operation
  • 12:03 - 12:06
    sind routinemäßig und umständlich,
    wie zum Beispiel nähen,
  • 12:06 - 12:09
    und momentan werden
    all diese Aufgaben
  • 12:09 - 12:13
    unter der genauen und unmittelbaren
    Kontrolle des Chirurgen ausgeführt,
  • 12:13 - 12:16
    sodass der Chirurg
    mit der Zeit ermüdet.
  • 12:16 - 12:17
    Und wir haben uns gefragt:
  • 12:17 - 12:19
    Was, wenn wir einen Roboter
    programmieren könnten,
  • 12:19 - 12:22
    sodass er einige
    dieser Teilaufgaben übernehmen
  • 12:22 - 12:24
    und es so dem Chirurgen
    ermöglichen könnte,
  • 12:24 - 12:26
    sich auf die komplizierteren Teile
    der Operation zu konzentrieren
  • 12:26 - 12:30
    und außerdem die Dauer
    einer Operation zu verkürzen,
  • 12:30 - 12:33
    wenn wir den Roboter dazu bringen könnten,
    sie etwas schneller auszuführen.
  • 12:33 - 12:35
    Es ist schwer, einen Roboter zu programmieren,
    solche heiklen Dinge zu tun,
  • 12:35 - 12:39
    aber mein Kollege, Pieter Abbeel,
  • 12:39 - 12:42
    der hier in Berkeley ist,
  • 12:42 - 12:47
    hat ein neues Set an Techniken entwickelt, um einen
    Roboter anhand von Beispielen zu unterrichten.
  • 12:47 - 12:50
    So hat er Roboter dazu gebracht,
    Helikopter zu fliegen
  • 12:50 - 12:53
    und unglaublich interessante,
    wunderschöne Akrobatik zu machen,
  • 12:53 - 12:56
    indem sie menschlichen Experten
    dabei zugesehen haben.
  • 12:56 - 12:58
    Also haben wir
    so einen Roboter bekommen.
  • 12:58 - 13:01
    Wir haben angefangen, mit Pieter
    und seinen Studenten zu arbeiten
  • 13:01 - 13:03
    und baten haben einen Chirurgen,
  • 13:03 - 13:08
    eine Aufgabe auszuführen,
    zusammen mit dem Roboter,
  • 13:08 - 13:10
    es soll also der Chirurg
  • 13:10 - 13:11
    die Aufgabe ausführen
  • 13:11 - 13:13
    und wir nehmen die Bewegung
    des Roboters auf.
  • 13:13 - 13:15
    Hier ist ein Beispiel. Ich benutze
    die Form einer Acht,
  • 13:15 - 13:18
    verfolge die Form einer Acht
    als ein Beispiel.
  • 13:18 - 13:21
    Und so sieht es aus,
    wenn der Roboter,
  • 13:21 - 13:24
    so sieht die Bewegung
    des Roboters aus,
  • 13:24 - 13:25
    diese drei Beispiele.
  • 13:25 - 13:27
    Diese sind viel besser
    als ein Anfänger
  • 13:27 - 13:32
    wie ich es könnte, aber sie sind
    immer noch ruckartig und unpräzise.
  • 13:32 - 13:34
    Also nehmen wir
    diese Beispiele, diese Daten,
  • 13:34 - 13:38
    und wir gehen durch
    eine Abfolge von Schritten.
  • 13:38 - 13:41
    Als erstes haben wir "Dynamic Time Warping"
    (Dynamische Zeitkrümmungstechnik) benutzt,
  • 13:41 - 13:43
    von der Spracherkennung,
    und das hat uns erlaubt,
  • 13:43 - 13:46
    all diese Beispiele
    zeitlich auszurichten
  • 13:46 - 13:49
    und dann verwenden wir
    einen "Kalman-Filter",
  • 13:49 - 13:52
    eine Technik von der Kontrolltheorie,
    die es uns erlaubt,
  • 13:52 - 13:55
    alle Geräusche statistisch
    zu analysieren
  • 13:55 - 14:01
    und die gewünschte Bewegungsbahn zu gewinnen,
    die ihnen zugrunde liegt.
  • 14:01 - 14:03
    Wir nehmen
  • 14:03 - 14:05
    diese menschlichen Demonstrationen,
    alle unruhig und mangelhaft,
  • 14:05 - 14:08
    und wir gewinnen aus ihnen
    eine abgeleitete Aufgabenbahn
  • 14:08 - 14:11
    und Steuersequenz
    für den Roboter.
  • 14:11 - 14:13
    Wenn wir diese dann
    mit dem Roboter ausführen
  • 14:13 - 14:16
    beobachten wir,
    was passiert,
  • 14:16 - 14:18
    dann passen wir die Steuerungen
    durch eine Abfolge von Techniken
  • 14:18 - 14:21
    namens "iteratives Lernen" an.
  • 14:21 - 14:25
    Wir erhöhen die Geschwindigkeit
    ein wenig.
  • 14:25 - 14:29
    Wir beobachten die Ergebnisse,
    passen die Steuerung wieder an
  • 14:29 - 14:31
    und beobachten, was passiert.
  • 14:31 - 14:33
    Und das wiederholen
    wir einige Male.
  • 14:33 - 14:35
    Und hier ist das Ergebnis.
  • 14:35 - 14:37
    Das ist die abgeleitete
    Aufgabenbahn
  • 14:37 - 14:40
    und hier ist der Roboter, wie er sich in
    der Geschwindigkeit eines Menschen bewegt.
  • 14:40 - 14:42
    Und hier ist er vier Mal so
    schnell wie ein Mensch.
  • 14:42 - 14:45
    Hier sieben Mal so schnell.
  • 14:45 - 14:49
    Und hier ist der Roboter,
    wie er 10 Mal so schnell
  • 14:49 - 14:51
    wie ein Mensch operiert.
  • 14:51 - 14:54
    Wir sind in der Lage, einen Roboter dazu zu bringen,
    eine heikle Aufgabe auszuführen,
  • 14:54 - 14:57
    wie eine chirurgische Teilaufgabe,
  • 14:57 - 15:00
    10 Mal so schnell wie ein Mensch.
  • 15:00 - 15:04
    Also hat auch dieses Projekt,
    wegen des Übens, das es beinhaltet,
  • 15:04 - 15:07
    und des Lernens, etwas immer
    und immer wieder zu tun –
  • 15:07 - 15:09
    dieses Projekt lehrt uns
    auch eine Lektion:
  • 15:09 - 15:13
    Wenn du etwas
    gut machen willst,
  • 15:13 - 15:20
    gibt es keinen Ersatz
    für üben, üben, üben.
  • 15:21 - 15:24
    Das sind die vier
    Lektionen, die ich
  • 15:24 - 15:27
    über die Jahre von Robotern
    gelernt habe.
  • 15:27 - 15:32
    Das Feld der Robotik
    ist mit der Zeit
  • 15:32 - 15:34
    viel besser geworden.
  • 15:34 - 15:36
    Heutzutage können Gymnasiasten
    einen Roboter bauen
  • 15:36 - 15:40
    wie den Industrieroboter, den mein Vater
    und ich versucht haben zu bauen.
  • 15:40 - 15:47
    Und jetzt habe ich eine Tochter
  • 15:47 - 15:50
    namens Odessa.
  • 15:50 - 15:52
    Sie ist acht
  • 15:52 - 15:54
    und sie mag
    Roboter auch.
  • 15:54 - 15:57
    Vielleicht liegt es
    in der Familie. (Lachen)
  • 15:57 - 16:00
    Ich wünschte, sie könnte
    meinen Vater kennenlernen.
  • 16:00 - 16:03
    Jetzt kann ich ihr beibringen,
    wie Sachen funktionieren
  • 16:03 - 16:06
    und wir können zusammen
    Projekte bauen und ich frage mich,
  • 16:06 - 16:10
    welche Lektionen sie
    aus diesen lernen wird.
  • 16:10 - 16:13
    Roboter sind
    die menschlichsten
  • 16:13 - 16:15
    unserer Maschinen.
  • 16:15 - 16:18
    Sie können nicht alle Probleme
    in der Welt lösen,
  • 16:18 - 16:22
    aber ich denke, dass sie uns
    etwas Wichtiges beibringen können.
  • 16:22 - 16:26
    Ich lade Sie alle ein, über
    die Innovationen nachzudenken,
  • 16:26 - 16:28
    die Sie interessieren,
  • 16:28 - 16:32
    die Maschinen,
    die Sie sich wünschen
  • 16:32 - 16:35
    und darüber nachzudenken,
    was diese Ihnen sagen wollen,
  • 16:35 - 16:37
    denn ich habe das Gefühl,
  • 16:37 - 16:39
    dass viele unserer
    technischen Innovationen,
  • 16:39 - 16:42
    die Geräte,
    von denen wir träumen,
  • 16:42 - 16:46
    uns inspirieren können,
    bessere Menschen zu sein.
  • 16:46 - 16:49
    Danke. (Applaus)
Title:
4 Lektionen von Robotern über Menschlichkeit
Speaker:
Ken Goldberg
Description:

Je mehr Roboter in unser alltägliches Leben eingebunden werden, desto mehr müssen wir uns damit auseinandersetzen, was es bedeutet, Mensch zu sein. Bei TEDxBerkeley teilt Ken Goldberg vier sehr menschliche Lektionen, die er durch seine Arbeit mit Robotern gelernt hat. (Gefilmt bei TEDxBerkeley.)

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
17:09
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