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Peter van Uhm: Warum ich eine Waffe nahm

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    Als höchster militärischer Kommandeur
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    der Niederlande
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    mit Truppen auf der ganze Welt stationiert,
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    fühle ich mich geehrt,
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    heute hier sein zu dürfen.
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    Wenn ich mich umsehe,
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    in diesem TEDxAmsterdam Auditorium,
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    sehe ich ein besonderes Publikum.
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    Sie sind der Grund,
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    warum ich die Einladung hier zu sprechen angenommen habe,
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    und heute hier bin.
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    Wenn ich mich umsehe,
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    sehe ich Menschen,
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    die einen Beitrag leisten wollen,
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    Ich sehe Menschen,
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    die die Welt verbessern wollen,
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    in dem sie bahnbrechende wissenschaftliche Arbeit leisten,
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    indem sie beeindruckende Kunst erschaffen,
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    indem sie kritische Beiträge
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    oder inspirierende Bücher schreiben,
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    indem sie nachhaltige Firmen gründen.
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    Und Sie alle haben
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    Ihre eigenen Mittel gewählt,
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    um die Mission einer besseren Welt
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    zu erfüllen.
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    Manche haben das Microskop
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    als ihr Werkzeug für eine bessere Welt gewählt.
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    Andere wählten Tanzen oder Malen
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    oder Musik zu machen wie die, die wir eben gehört haben.
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    Manche wählten den Stift.
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    Während andere mit ihrem Geld Einfluss ausüben.
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    Meine Damen und Herren,
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    ich habe etwas anderes gewählt.
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    Danke.
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    Meine Damen und Herren --
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    (Gelächter)
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    (Applaus)
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    Ich teile Ihre Ziele.
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    Ich teile das Ziel
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    der Redner, die wir vorher gehört haben.
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    Ich habe nicht
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    den Stift gewählt
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    den Pinsel oder die Kamera.
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    Ich hab dieses Werkzeug gewählt.
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    Ich habe die Waffe gewählt.
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    Für Sie, und das haben Sie mitbekommen,
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    könnte das Gefühl so nah an einer Waffe zu sein
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    Unbehagen bereiten.
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    Es kann Ihnen sogar Angst einjagen.
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    Eine echte Waffe,
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    ein paar Zentimeter entfernt.
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    Lassen Sie uns für einen Moment Inne halten,
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    und dieses Unbehagen fühlen.
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    Man konnte es sogar hören.
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    Hoffen wir, dass
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    die meisten von Ihnen
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    niemals so nah an eine Waffe heran gekommen sind.
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    Das heißt,
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    dass die Niederlande ein friedliches Land sind.
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    Die Niederlande sind nicht im Krieg.
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    Das heißt, dass Soldaten unsere Straßen
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    nicht patrollieren müssen.
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    Waffen sind nicht Teil unseres Lebens.
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    In vielen Ländern,
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    ist das eine andere Sache.
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    In vielen Ländern,
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    sind Menschen mit Waffen konfrontiert.
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    Sie sind unterdrückt.
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    Sie sind eingeschüchtert --
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    von Kriegsherren
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    von Terroristen
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    von Verbrechern.
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    Waffen können viel Schaden anrichten.
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    Sie sind der Auslöser
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    für viel Kummer.
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    Warum stehe ich dann vor Ihnen
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    mit dieser Waffe?
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    Warum habe ich sie
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    als mein Werkzeug gewählt?
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    Ich möchte Ihnen heute erklären, warum.
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    Ich möchte Ihnen erklären,
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    warum ich die Waffe gewählt habe
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    um die Welt zu verbessern.
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    Und ich möchte Ihnen erklären,
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    wie diese Waffe helfen kann.
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    Meine Geschichte beginnt
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    in Nijmengen
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    im Osten der Niederlande
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    in meiner Geburtsstadt.
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    Mein Vater
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    war ein fleißiger Bäcker
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    aber wenn er seine Arbeit beendet hatte
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    erzählte er mir und meinem Bruder oft Geschichten.
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    Am häufigsten
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    erzählte er mir die Geschichte, die ich nun an Sie weitergeben möchte.
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    Die Geschichte
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    von ihm als wehrpflichtiger Soldat
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    in der niederländischen Armee
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    am Anfang des zweiten Weltkrieges.
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    Die Nazis waren in die Niederlande einmarschiert.
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    Ihre entsetzlichen Pläne waren bekannt.
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    Sie würden Herrschaft
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    durch Unterdrückung bedeuten.
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    Die Diplomatie war daran gescheitert, die Deutschen zu stoppen.
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    Nur rohe Gewalt blieb übrig.
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    Sie war unsere letzte Rettung.
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    Mein Vater war dort,
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    um sie bereit zu stellen
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    Als Sohn eines Bauern
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    der wusste, wie man jagte,
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    war mein Vater ein ausgezeichneter Schütze.
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    Wenn er zielte,
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    verfehlte er nie.
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    An diesem entscheidenden Punkt in der holländischen Geschichte
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    war mein Vater am Ufer des Waal Flusses
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    positioniert
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    in der Nähe von Nijmegen.
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    Er hatte klare Sicht auf die deutschen Soladaten,
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    die kamen, um ein freies Land einzunehmen,
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    sein Land,
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    unser Land.
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    Er schoss. Nichts passierte.
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    Er schoss noch einmal.
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    Kein deutscher Soldate fiel.
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    Meinem Vater war
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    eine alte Waffe gegeben worden,
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    die noch nicht einmal
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    das gegenüberliegende Ufer erreichen konnte.
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    Hitlers Truppen marschierten weiter,
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    und es gab nichts, das mein Vater dagegen hätte tun konnte.
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    Bis zu dem Tag, an dem mein Vater starb,
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    war er enttäuscht über das Verfehlen der Schüsse.
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    Er hätte etwas tun können.
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    Aber mit einer alten Waffe
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    hätte nicht einmal der beste Schütze in der Armee
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    treffen können.
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    Diese Geschichte blieb hängen.
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    Später in der Schule,
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    war ich gefesselt von den Geschichten
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    der alliierten Soldaten.
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    Soldaten, die die Sicherheit ihrer Häuser verlassen hatten
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    und ihr Leben riskiert hatten,
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    um ein Land und deren Bewohner zu befreien,
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    obwohl sie die nicht kannten.
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    Sie befreiten meine Geburtsstadt.
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    Damals entschied ich mich
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    die Waffe aus Respekt und Dankbarkeit
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    aufzunehmen
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    für die Männer und Frauen
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    die uns befreiten ---
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    von der Erkenntnis,
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    dass manchmal nur eine Waffe
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    zwischen Gut und Böse
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    stehen kann.
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    Deswegen
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    habe ich die Waffe genommen --
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    nicht um zu erschießen,
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    nicht um zu töten,
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    nicht um zu zerstören,
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    aber um diejenigen aufzuhalten, die Böses tun werden,
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    um die Verletzlichen zu beschützen,
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    demokratische Werte zu verteidigen,
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    um sich für die Freiheit einzusetzen,
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    heute hier zu reden
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    in Amsterdam
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    darüber, wie wir die Welt verbessern können.
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    Meine Damen und Herren,
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    ich stehe heute nicht vor Ihnen,
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    um über die Pracht der Waffen zu reden.
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    Ich mag keine Waffen.
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    Und wenn man einmal unter Beschuss stand,
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    wird einem klar,
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    dass die Waffe kein Macho-Instrument
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    zum Prahlen ist.
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    Ich stehe heute hier,
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    um Ihnen vom Gebrauch der Waffe
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    als Mittel für Stabiltät und Frieden zu erzählen.
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    Die Waffe ist vielleicht eins der wichtigsten Werkzeuge
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    des Friedens und der Stabilität,
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    die wir auf der Welt haben.
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    Das hört sich vielleicht widersprüchlich an.
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    Aber ich hab das nicht nur mit meinen eigenen Augen
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    während meines Einsatzes im Libanon,
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    in Sarajevo
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    als der Generalinspekteur der niederländischen Armee gesehen,
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    das wird auch von
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    kalten, harten Statistiken bestätigt.
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    Gewalt ist drastisch gesunken
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    während der letzten 500 Jahren.
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    Trotz der Bilder,
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    die täglich in den Nachrichten gezeigt werden,
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    sind Kriege zwischen Industriestaaten
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    sind nicht mehr alltäglich.
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    Die Mordrate in Europa
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    ist seit dem Mittelalter
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    um 30 Prozent gefallen.
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    Die Rate von Bürgerkriegen und Unterdrückung
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    ist seit dem Ende des kalten Krieges gesunken.
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    Statistiken zeigen,
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    dass wir in einer relativ friedlichen Zeit
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    leben.
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    Warum?
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    Warum ist die Gewalt gesunken?
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    Hat der menschliche Verstand sich verändert?
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    Wir haben heute Morgen über den menschlichen Verstand geredet.
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    Haben wir einfach unsere tierischen Impulse
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    für Rache
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    für gewalttätige Rituale,
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    für Zorn verloren?
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    Oder ist es etwas anderes?
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    In seinem letzten Buch,
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    Harvard Professor Steven Pinker --
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    und viele andere Denker vor ihm
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    folgern, dass einer der Hauptantriebe
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    einer gewaltloseren Gesellschaft
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    die Verbreitung des konstitutionellen Staates ist
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    und die Einführung des staatlichen Monopols
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    für Gewalt
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    großflächig
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    legitimisiert von einer demokratisch gewählten Regierung,
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    legimitisiert durch Gewaltenteilung
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    und einem unabhängigen Justizwesen.
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    Mit anderen Worten, ein staatliches Monopol,
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    das den Gebrauch von Gewalt
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    fest unter Kontrolle hat.
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    So ein staatliches Gewaltenmonopol dient,
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    in erster Linie,
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    als Bestätigung.
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    Es nimmt den Anreiz
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    für einen Rüstungslauf
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    zwischen potenziell feindlichen Gruppen
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    in unserer Gesellschaft.
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    Zweitens, Strafen,
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    die die Vorteile von Gewalt aufwiegen,
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    kippen das Gleichgewicht weiter.
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    Von Gewalt fern zu bleiben
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    lohnt sich mehr
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    als einen Krieg zu beginnen.
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    Gewaltlosigkeit beginnt,
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    im Schneeballsystem zu arbeiten.
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    Es fördert den Frieden.
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    Wo kein Konflikt ist,
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    blüht Handel.
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    Und Handel ist ein weiterer Anreiz
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    gegen Gewalt.
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    Mit Handel herrscht gegenseitige Abhängigkeit
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    und beidseitiges Gewinnen zwischen Gruppen.
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    Und wo beide gewinnen,
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    haben beide Seiten mehr zu verlieren
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    als sie gewinnen würden,
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    wenn sie einen Krieg beginnen würden.
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    Krieg ist nicht länger
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    die beste Lösung
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    und deswegen ist Gewalt herunter gegangen.
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    Das, meine Damen und Herren,
  • 11:54 - 11:57
    ist die Begründung hinter der Existenz
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    meiner Armee.
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    Die Armee verfügt
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    über ein staatliches Gewaltmonopol.
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    Wir machen das in einem legitimen Weg:
  • 12:08 - 12:12
    Nur nachdem unsere Demokratie uns danach fragte,
  • 12:12 - 12:14
    sie anzuwenden.
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    Es ist der legitime,
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    kontrollierte Gebrauch von Waffen,
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    der großenteils zu dem Heruntergang
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    der Statistiken von Krieg,
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    Konflikt und Gewalt
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    weltweit beigetragen hat.
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    Unsere Beteiligung in Friedensmissionen
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    hat zur Endung
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    vieler Bürgerkriege beigetragen.
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    Meine Soldaten benutzen ihre Waffen
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    als Werkzeuge des Friedens.
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    Und deswegen sind gescheiterte Staaten
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    so gefährlich.
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    Gescheiterte Staaten
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    haben keine legitime, demokratische Kontrolle über Gewalt.
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    Gescheiterte Staaten kennen keinen Gebrauch von Waffen
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    als Werkzeuge des Friedens und der Stabilität.
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    Deswegen können gescheiterte Staaten
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    ganzen Regionen
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    in Krisen und Chaos stürzen.
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    Deswegen ist die Verbreitung
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    des konstitutionellen Staaten
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    so ein wichtiger Aspekt
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    unserer Auslandseinsätze.
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    Deswegen
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    versuchen wir in Afghanistan gerade
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    ein Justizwesen aufzubauen.
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    Deswegen trainieren wir Polizisten,
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    Richter
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    und Staatsanwälte weltweit.
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    Deswegen ---
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    In den Niederlanden sind wir einzigartig darin, dass
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    deswegen hat die Niederländische Regierung festgelegt,
  • 13:40 - 13:42
    dass es einer der Hauptaufgaben
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    der Armee ist,
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    Internationales Recht
  • 13:46 - 13:49
    aufrecht zu erhalten und voran zu treiben.
  • 13:50 - 13:52
    Meine Damen und Herren,
  • 13:52 - 13:54
    gucken wir auf die Waffe,
  • 13:54 - 13:56
    sind wir mit der hässlichen Seite
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    der Menschheit konfrontiert.
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    Ich hoffe jeden Tag,
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    dass Politiker, Diplomaten
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    Entwicklungshelfer
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    diesen Konlikt
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    zu Frieden
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    und Gefahr
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    zu Hoffnung drehen können.
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    Ich hoffe, dass eines Tages
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    Armeen aufgelöst werden können
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    und Menschen einen Weg finden werden
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    ohne Gewalt und Unterdrückung zusammenleben zu können.
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    Aber bisdahin
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    müssen wir Idealvorstellungen
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    und menschliches Fehlverhalten dazu bringen,
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    sich in der Mitte zu treffen.
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    Bis dahin,
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    repräsentiere ich meinen Vater,
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    der versuche Nazis
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    mit einem alten Gewähr zu erschießen.
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    Ich repräsentiere die Männer und Frauen,
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    die bereit sind ihr Leben zu riskieren
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    für eine gewaltlosere Welt für uns alle.
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    Ich repräsentiere die Soldatin,
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    die taub wurde
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    und bleibende Schäden an ihrem Bein trägt,
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    weil sie von einer Rakete getroffen wurde,
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    während einer Mission in Afghanistan.
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    Meine Damen und Herren,
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    bis dahin,
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    wenn wir die Waffen wegnehmen können,
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    hoffe ich, dass wir alle darüber einstimmen,
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    dass Frieden und Stabilität
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    nicht ohne Kosten kommen.
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    Es braucht harte Arbeit
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    hinter den Kulissen.
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    Man braucht gute Ausrüstung
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    und gut ausgebildete, engagierte Soldaten.
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    Ich hoffe, Sie unterstützen die Versuche
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    der Armee
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    Soldaten auszubilden
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    so wie diesen jungen Oberst
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    und ihr eine gute Waffe bereit zu stellen
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    anstelle der Schlechten meines Vaters.
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    Ich hoffe, Sie unterstützen unsere Soldaten,
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    wenn sie im Einsatz sind,
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    wenn sie nach Hause kommen,
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    wenn sie verletzt sind
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    und unsere Hilfe brauchen.
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    Sie setzen ihr Leben aufs Spiel
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    für uns, für Sie,
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    und wir können sie nicht im Stich lassen.
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    Ich hoffe, sie respektieren meine Soldaten,
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    diese Soldatin mit diesem Gewähr.
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    weil sie eine bessere Welt möchte.
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    Weil sie sich aktiv daran beteiligt,
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    die Welt zu verbessern,
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    genauso wie wir alle hier heute.
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    Vielen Dank.
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    (Applaus)
Title:
Peter van Uhm: Warum ich eine Waffe nahm
Speaker:
Peter van Uhm
Description:

Peter van Uhm ist der Generalinspekteur der niederländischen Armee, aber das bedeutet nicht, dass er für Krieg ist. In seiner Rede bei TEDxAmsterdam erklärt er, wie seine Karriere von seiner Liebe für Frieden geprägt ist- und nicht seinem Verlangen Blut zu vergießen- und warum wir Armeen brauchen, wenn wir Frieden möchten.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:50
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