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Warum ich ein Land liebe, das mich einst verraten hat

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    Ich bin ein Veteran
    des Raumschiffs Enterprise.
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    Ich flog durch die Galaxis
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    und lenkte ein gewaltiges Raumschiff
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    mit einer Crew von Leuten
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    aus der ganzen Welt --
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    viele verschiedene Rassen,
    viele verschiedene Kulturen,
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    viele verschiedene Traditionen --,
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    die alle zusammenarbeiteten.
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    Unsere Mission bestand darin,
    unbekannte neue Welten zu erforschen,
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    neue Lebensformen und
    neue Zivilisationen zu entdecken,
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    mutig an Orte vorzudringen,
    die nie zuvor ein Mensch gesehen hatte.
  • 0:35 - 0:36
    Nun --
  • 0:36 - 0:42
    [Applaus] --
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    Ich bin der Enkel
    japanischer Einwanderer.
  • 0:48 - 0:50
    Sie gingen nach Amerika
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    und drangen mutig
    in eine fremde, neue Welt vor,
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    auf der Suche nach neuen Möglichkeiten.
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    Meine Mutter wurde in
    Sacramento, Kalifornien, geboren.
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    Mein Vater stammte aus San Francisco.
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    Sie lernten sich in Los Angeles
    kennen und heirateten,
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    und ich wurde dort geboren.
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    Ich war vier Jahre alt,
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    als Pearl Harbour
    am 7. Dezember 1941
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    von Japan bombardiert wurde.
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    Über Nacht stürzte die Welt
    in einen Weltkrieg.
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    Amerika wurde plötzlich von einer
    Welle der Hysterie erfasst.
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    Japano-Amerikaner --
  • 1:33 - 1:36
    amerikanische Bürger
    japanischer Abstammung --
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    wurden mit Misstrauen, Angst
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    und mit unverhohlenem Hass betrachtet,
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    einfach weil wir zufällig
    wie jene Leute aussahen,
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    die Pearl Harbour bombardiert hatten.
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    Und die Hysterie wurde immer stärker,
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    bis im Februar 1942
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    der Präsident der Vereinigten Staaten,
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    Franklin Delano Roosevelt,
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    befahl, alle Japano-Amerikaner
    an der Westküste der USA
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    kurzerhand zusammenzutreiben,
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    ohne Anklage, ohne Prozess,
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    ohne ordentliches Gerichtsverfahren.
  • 2:15 - 2:17
    Das ordentliche Verfahren
    ist die Hauptsäule
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    unseres Rechtssystems.
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    Das alles verschwand.
  • 2:21 - 2:23
    Wir sollten zusammengetrieben
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    und in 10 Gefangenenlagern
    hinter Stacheldraht
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    in einigen der trostlosesten
    Gegenden der USA inhaftiert werden:
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    in der glühend heißen Wüste Arizonas,
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    den schwülen Sümpfen Arkansas,
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    den Einöden von Wyoming,
    Idaho, Utah, Colorado
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    und an zwei der
    trostlosesten Orte Kaliforniens.
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    Am 20. April feierte ich
    meinen 5. Geburtstag.
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    Nur wenige Wochen nach meinem Geburtstag
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    weckten meine Eltern
    meinen jüngeren Bruder,
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    meine Schwester, die noch ein Baby war,
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    und mich eines Morgens sehr früh auf.
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    Eilig kleideten sie uns an.
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    Mein Bruder und ich waren im Wohnzimmer
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    und schauten aus dem vorderen Fenster.
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    Wir sahen zwei Soldaten,
    die unsere Einfahrt hochmarschierten.
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    Sie trugen Bajonette auf ihren Gewehren.
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    Sie stampften die Veranda herauf
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    und pochten heftig an die Tür.
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    Man Vater öffnete,
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    und die Soldaten befahlen uns,
    unser Haus zu verlassen.
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    Mein Vater gab meinem Bruder und mir
  • 3:34 - 3:36
    kleine Koffer zu tragen.
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    Wir gingen hinaus,
    standen in der Einfahrt
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    und warteten auf meine Mutter.
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    Als sie schließlich herauskam,
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    trug sie meine kleine
    Schwester auf einem Arm
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    und eine große Reisetasche
    in der anderen Hand.
  • 3:52 - 3:57
    Tränen liefen ihr über beide Wangen.
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    Ich werde diese Szene
    nie vergessen können.
  • 4:01 - 4:05
    Es ist in mein Gedächtnis eingebrannt.
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    Man brachte uns fort
    von unserem Zuhause
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    und lud uns in Waggons
  • 4:11 - 4:14
    zusammen mit anderen
    japano-amerikanischen Familien.
  • 4:14 - 4:15
    Man stationierte Wachen
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    an beiden Enden jedes Waggons,
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    als wären wir Kriminelle.
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    Wir wurden zwei Drittel des Wegs
    quer durchs Land gebracht,
  • 4:26 - 4:30
    vier Tage und drei Nächte lang,
    durchgerüttelt in einem Zug,
  • 4:30 - 4:34
    zu den Sümpfen von Arkansas.
  • 4:34 - 4:36
    Ich erinnere mich
    an den Stacheldrahtzaun,
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    hinter dem ich eingesperrt war.
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    Ich erinnere mich
    an den hohen Wachturm
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    aus dem Maschinengewehre
    auf uns gerichtet waren.
  • 4:45 - 4:48
    Ich erinnere mich an die Scheinwerfer,
    die mir folgten,
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    wenn ich in der Nacht
  • 4:49 - 4:52
    von meiner Baracke zur Latrine musste.
  • 4:52 - 4:55
    Aber ich, der 5-Jährige,
  • 4:55 - 4:57
    ich fand es irgendwie nett,
  • 4:57 - 5:00
    dass sie mir den Weg
    zum Pinkeln beleuchteten.
  • 5:00 - 5:02
    Ich war ein Kind,
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    zu jung, um die Umstände
    zu verstehen,
  • 5:05 - 5:07
    die mich dorthin geführt hatten.
  • 5:07 - 5:12
    Kinder sind erstaunlich anpassungsfähig.
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    Was sonst völlig grotesk wäre,
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    wurde zu meiner Normalität
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    in den Kriegsgefangenenlagern.
  • 5:22 - 5:25
    Es wurde für mich zur Routine,
    mich drei Mal täglich
  • 5:25 - 5:30
    für lausiges Essen in der
    lauten, chaotischen Kantine anzustellen.
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    Ich gewöhnte mich daran,
    mich mit meinem Vater
  • 5:33 - 5:35
    in der Gemeinschaftsdusche
    zu waschen.
  • 5:35 - 5:40
    Das Leben in einem Gefangenenlager,
    umzäunt von Stacheldraht,
  • 5:40 - 5:43
    wurde meine Normalität.
  • 5:43 - 5:45
    Als der Krieg zu Ende war,
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    wurden wir freigelassen.
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    Wir erhielten eine einfache Fahrkarte
  • 5:49 - 5:53
    an ein Ziel irgendwo in den USA.
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    Meine Eltern kehrten nach Hause zurück,
  • 5:55 - 5:57
    nach Los Angeles.
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    Aber Los Angeles war abweisend zu uns.
  • 6:01 - 6:03
    Wir besaßen keinen Pfennig.
  • 6:03 - 6:05
    Man hatte uns alles genommen
  • 6:05 - 6:08
    und die Feindseligkeit war groß.
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    Unser erstes Zuhause war auf der Skid Row
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    im heruntergekommensten
    Teil unserer Stadt,
  • 6:15 - 6:18
    wo wir unter Obdachlosen, Trinkern
  • 6:18 - 6:20
    und Verrückten lebten.
  • 6:20 - 6:23
    Es stank überall nach Urin,
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    auf den Straßen, in den Gassen,
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    im Hausflur.
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    Es war eine grässliche Erfahrung
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    und für uns Kinder war sie furchterregend.
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    Ich erinnere mich,
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    als einmal ein Betrunkener
    heruntergetorkelt kam.
  • 6:40 - 6:42
    Er fiel direkt vor uns zu Boden
  • 6:42 - 6:44
    und erbrach sich.
  • 6:44 - 6:49
    Mein kleine Schwester sagte:
    "Mama, gehen wir zurück nach Hause".
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    Denn hinter Stacheldraht
  • 6:51 - 6:54
    war für uns
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    "zu Hause".
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    Meine Eltern arbeiteten schwer,
  • 6:59 - 7:00
    um wieder auf die Beine zu kommen.
  • 7:00 - 7:02
    Wir hatten alles verloren.
  • 7:02 - 7:04
    Sie standen in der Mitte ihres Lebens
  • 7:04 - 7:06
    und fingen von vorne an.
  • 7:06 - 7:08
    Sie arbeiteten sich die Finger wund,
  • 7:08 - 7:11
    und schließlich
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    bekamen sie das Geld zusammen,
  • 7:13 - 7:17
    um in einer netten Nachbarschaft
    ein Haus mit 4 Zimmern zu kaufen.
  • 7:17 - 7:19
    Ich war ein Teenager,
  • 7:19 - 7:21
    und ich wurde sehr neugierig,
  • 7:21 - 7:24
    was meine Gefangenschaft
    in der Kindheit anging.
  • 7:24 - 7:27
    In Büchern zur Staatsbürgerkunde
  • 7:27 - 7:31
    las ich von den Idealen der
    amerikanischen Demokratie.
  • 7:31 - 7:33
    Alle Menschen sind als gleich geschaffen;
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    wir haben ein unveräußerliches Recht
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    auf Leben, Freiheit und
    das Streben nach Glück,
  • 7:41 - 7:43
    und ich konnte das nicht
  • 7:43 - 7:47
    mit meiner Kindheit im Gefangenenlager
    in Einklang bringen.
  • 7:47 - 7:49
    Ich las Geschichtsbücher
  • 7:49 - 7:52
    und konnte nichts darüber finden.
  • 7:52 - 7:56
    So verwickelte ich meinen Vater
    nach dem Abendessen
  • 7:56 - 8:00
    in lange, manchmal hitzige Gespräche.
  • 8:00 - 8:04
    Wir hatten sehr viele solcher Gespräche.
  • 8:04 - 8:06
    Was ich aus ihnen mitnahm,
  • 8:06 - 8:08
    war die Weisheit meines Vaters.
  • 8:08 - 8:10
    Er hatte unter den Haftbedingungen
  • 8:10 - 8:14
    am meisten gelitten,
  • 8:14 - 8:18
    aber er verstand
    die amerikanische Demokratie.
  • 8:18 - 8:20
    Er sagte mir,
    dass unsere Demokratie
  • 8:20 - 8:23
    die Demokratie eines Volkes ist.
  • 8:23 - 8:26
    Sie kann so großartig sein,
    wie es ein Volk sein kann,
  • 8:26 - 8:31
    aber sie ist auch so fehlbar,
    wie Menschen es sind.
  • 8:31 - 8:33
    Er sagte mir, dass
    die amerikanische Demokratie
  • 8:33 - 8:37
    ganz darauf angewiesen ist,
  • 8:37 - 8:41
    dass gute Menschen die Ideale
    unseres Systems hochhalten
  • 8:41 - 8:45
    und sich aktiv in den Prozess einbringen,
  • 8:45 - 8:47
    unsere Demokratie zum
    Funktionieren zu bringen.
  • 8:47 - 8:51
    Und er ging mit mir
    zu einem Wahlkampfbüro --
  • 8:51 - 8:55
    der Gouverneur von Illinois
    kandidierte für die Präsidentschaft --
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    und machte mich mit der
    amerikanischen Wahlpolitik bekannt.
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    Und er erzählte mir auch
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    von jungen Japano-Amerikanern
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    im Zweiten Weltkrieg.
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    Als Pearl Harbour bombardiert wurde,
  • 9:10 - 9:13
    eilten junge Japano-Amerikaner
    wie alle jungen Amerikaner,
  • 9:13 - 9:15
    zu ihrer Einberufungsbehörde,
  • 9:15 - 9:19
    um als Freiwillige
    für unser Land zu kämpfen.
  • 9:19 - 9:21
    Dieser Akt des Patriotismus
  • 9:21 - 9:25
    wurde mit einem Schlag
    ins Gesicht beantwortet.
  • 9:25 - 9:28
    Man verweigerte uns den Wehrdienst
  • 9:28 - 9:34
    und stufte uns als
    "nicht ausländischer" Feind ein.
  • 9:34 - 9:37
    Es war empörend,
    als Feind bezeichnet zu werden,
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    wenn man sich freiwillig meldete,
    um für sein Land zu kämpfen.
  • 9:41 - 9:45
    Noch schlimmer aber war
    der Zusatz "nicht ausländisch".
  • 9:45 - 9:48
    Es ist eine Aussage,
  • 9:48 - 9:52
    die das Gegenteil
    von "Bürger" bedeutet.
  • 9:52 - 9:56
    Sie nahmen uns
    sogar das Wort "Bürger"
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    und inhaftierten sie
    ein ganzes Jahr lang.
  • 10:00 - 10:02
    Dann begriff die Regierung,
  • 10:02 - 10:07
    dass ihr im Krieg
    die Soldaten ausgingen.
  • 10:07 - 10:11
    Und genauso plötzlich, wie sie uns
    zusammengetrieben hatten,
  • 10:11 - 10:13
    öffneten sie auch den Wehrdienst
  • 10:13 - 10:16
    für junge Japano-Amerikaner.
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    Es war völlig irrational,
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    aber das Verblüffende,
  • 10:21 - 10:23
    das Erstaunliche ist:
  • 10:23 - 10:25
    Tausende junge
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    japano-amerikanische
    Männer und Frauen,
  • 10:28 - 10:32
    die hinter den Stacheldrahtzäunen
    wieder hervorkamen,
  • 10:32 - 10:36
    zogen dieselbe Uniform
    wie die ihrer Wachen an
  • 10:36 - 10:39
    und ließen ihre Familien
    in Gefangenschaft zurück,
  • 10:39 - 10:42
    um für dieses Land zu kämpfen.
  • 10:42 - 10:45
    Sie sagten, sie kämpften nicht nur dafür,
  • 10:45 - 10:49
    ihre Familien hinter den
    Stacheldrahtzäunen hervorzuholen,
  • 10:49 - 10:53
    sondern weil sie
    die Ideale hochhielten,
  • 10:53 - 10:55
    für die unsere Regierung steht,
  • 10:55 - 10:57
    stehen sollte,
  • 10:57 - 10:59
    und die außer Kraft gesetzt wurden,
  • 10:59 - 11:03
    durch das, was geschehen war:
  • 11:03 - 11:05
    Alle Menschen sind gleich geschaffen.
  • 11:05 - 11:09
    Und sie kämpften für dieses Land.
  • 11:09 - 11:11
    Sie kamen in eine gesonderte
  • 11:11 - 11:13
    rein japano-amerikanische Einheit.
  • 11:13 - 11:16
    Man sandte sie auf
    die Schlachtfelder Europas,
  • 11:16 - 11:19
    und sie stürzten sich hinein.
  • 11:19 - 11:22
    Sie kämpften mit außergewöhnlichem,
  • 11:22 - 11:25
    unglaublichem Mut und voll Tapferkeit.
  • 11:25 - 11:29
    Man schickte sie auf die
    gefährlichsten Missionen.
  • 11:29 - 11:32
    Sie erlitten anteilig
    die höchste Gefallenenrate
  • 11:32 - 11:36
    unter allen Einheiten.
  • 11:36 - 11:39
    Es gibt eine Schlacht,
    die das verdeutlicht.
  • 11:39 - 11:42
    Es war die Schlacht um die Gotenstellung.
  • 11:42 - 11:44
    Die Deutschen hatten
  • 11:44 - 11:47
    in einer Bergwand Stellung bezogen.
  • 11:47 - 11:48
    Es war eine felsige Bergwand
  • 11:48 - 11:51
    mit unzugänglichen Höhlen.
  • 11:51 - 11:54
    Drei Bataillone der Allierten
  • 11:54 - 11:57
    hatten sie über sechs Monate hinweg
    immer wieder angegriffen.
  • 11:57 - 12:00
    Es war eine Pattsituation.
  • 12:00 - 12:03
    Das 442. [ Infanterieregiment ]
    erhielt den Befehl,
  • 12:03 - 12:06
    die Angriffe zu unterstützen.
  • 12:06 - 12:08
    Aber die Männer
    des 442. Regiments
  • 12:08 - 12:11
    kamen auf eine außergewöhnliche,
  • 12:11 - 12:14
    aber gefährliche Idee:
  • 12:14 - 12:16
    Die Rückseite des Berges
  • 12:16 - 12:18
    war eine kahle Felswand.
  • 12:18 - 12:22
    Die Deutschen hielten
    einen Angriff von der Rückseite
  • 12:22 - 12:24
    für unmöglich.
  • 12:24 - 12:28
    Die Männer des 442. beschlossen,
    das Unmögliche zu wagen.
  • 12:28 - 12:32
    In einer dunklen, mondlosen Nacht
  • 12:32 - 12:36
    begannen sie die Felswand zu erklimmen,
  • 12:36 - 12:40
    die über 300 Meter hoch war,
  • 12:40 - 12:43
    in voller Kampfausrüstung.
  • 12:43 - 12:46
    Die ganze Nacht kletterten sie
  • 12:46 - 12:49
    über die nackte Felswand.
  • 12:50 - 12:52
    In der Dunkelheit
  • 12:52 - 12:54
    verloren manche den Halt
  • 12:54 - 12:56
    oder traten daneben.
  • 12:56 - 12:58
    Sie stürzten in den Tod
  • 12:58 - 13:00
    in die Schlucht,
    die unter ihnen lag.
  • 13:00 - 13:05
    Sie fielen lautlos.
  • 13:05 - 13:07
    Nicht ein einziger schrie auf
  • 13:07 - 13:10
    und verriet ihre Position.
  • 13:10 - 13:14
    Die Männer kletterten
    acht Stunden lang ohne Pause.
  • 13:14 - 13:17
    Diejenigen, die es auf
    den Kamm geschafft hatten,
  • 13:17 - 13:22
    blieben dort bis zur Morgendämmerung.
  • 13:22 - 13:25
    Mit dem ersten Licht
  • 13:25 - 13:27
    griffen sie an.
  • 13:27 - 13:28
    Sie überraschten die Deutschen,
  • 13:28 - 13:30
    sie nahmen den Berg ein
  • 13:30 - 13:33
    und durchbrachen die Gotenstellung.
  • 13:33 - 13:35
    Eine sechsmonatige Blockade
  • 13:35 - 13:37
    wurde vom 442.
  • 13:37 - 13:40
    in 32 Minuten durchbrochen.
  • 13:40 - 13:44
    Es war eine erstaunliche Leistung.
  • 13:44 - 13:47
    Als der Krieg endete,
  • 13:47 - 13:50
    kehrte das 442. Infanterieregiment
    in die USA zurück
  • 13:50 - 13:53
    als die am häufigsten
    ausgezeichnete Einheit
  • 13:53 - 13:55
    des gesamten Zweiten Weltkriegs.
  • 13:55 - 13:58
    Sie wurden auf dem
    Rasen des Weißen Hauses
  • 13:58 - 14:01
    von Präsident Truman begrüßt,
    der sagte:
  • 14:01 - 14:04
    "Sie haben nicht nur
    gegen den Feind gekämpft,
  • 14:04 - 14:09
    sondern gegen das Vorurteil,
    und Sie haben gesiegt."
  • 14:09 - 14:12
    Sie sind meine Helden.
  • 14:12 - 14:15
    Sie hielten an ihrem Glauben
  • 14:15 - 14:18
    an die leuchtenden Ideale
    dieses Landes fest
  • 14:18 - 14:23
    und bewiesen,
    dass Amerikaner zu sein,
  • 14:23 - 14:26
    nicht nur wenigen Leuten vorbehalten ist.
  • 14:26 - 14:31
    Ob man Amerikaner ist,
    wird nicht durch Rasse definiert.
  • 14:31 - 14:35
    Sie erweiterten die Bedeutung
    des Wortes "Amerikaner"
  • 14:35 - 14:37
    es bezog Japano-Amerikaner mit ein,
  • 14:37 - 14:41
    die gefürchtet, verdächtigt
    und gehasst wurden.
  • 14:41 - 14:45
    Sie waren Wegbereiter des Wandels
  • 14:45 - 14:47
    und sie hinterließen mir
  • 14:47 - 14:49
    ein Vermächtnis.
  • 14:49 - 14:51
    Sie sind meine Helden,
  • 14:51 - 14:53
    und mein Vater ist mein Held,
  • 14:53 - 14:55
    der Demokratie verstand
  • 14:55 - 14:59
    und mir den Weg durch sie wies.
  • 14:59 - 15:02
    Sie hinterließen mir ein Vermächtnis,
  • 15:02 - 15:05
    und dieses Vermächtnis
    birgt Verantwortung.
  • 15:05 - 15:08
    Ich habe mich dem Ziel verschrieben,
  • 15:08 - 15:10
    aus meinem Land
  • 15:10 - 15:13
    ein noch besseres Amerika zu machen,
  • 15:13 - 15:15
    unsere Regierung
  • 15:15 - 15:18
    zu einer noch echteren
    Demokratie zu machen.
  • 15:18 - 15:22
    Dank der Helden, die ich habe,
  • 15:22 - 15:26
    und der Kämpfe,
    die wir überstanden haben,
  • 15:26 - 15:28
    kann ich heute
  • 15:28 - 15:31
    als schwuler Japano-Amerikaner
    vor Ihnen stehen.
  • 15:31 - 15:33
    Aber mehr als das:
  • 15:33 - 15:37
    Ich bin ein stolzer Amerikaner.
  • 15:37 - 15:39
    Vielen Dank.
  • 15:39 - 15:41
    [Applaus]
Title:
Warum ich ein Land liebe, das mich einst verraten hat
Speaker:
George Takei
Description:

Als Kind wurde George Takei gemeinsam mit seiner Familie verhaftet und – im Rahmen einer "Sicherheitsmaßnahme" während des Zweiten Weltkriegs – in einem Lager für Japano-Amerikaner interniert. 70 Jahre später blickt Takei zurück und erinnert sich, wie das Lager seine überraschende und persönliche Definition von Patriotismus und Demokratie geprägt hat.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:58
  • Eine ausgezeichnete Übersetzung und gute, präzise Korrektur. In der Übersetzung waren noch einige Tippfehler, die in der Korrektur aber alle ausgebessert wurden. Bei der Korrektur hat mir besonders gut gefallen, dass keine einzige unnötig war, sondern alle die Qualität gesteigert haben.
    Ein paar Kommentare:
    01:49 Steigerungen wie "grew and grew" übersetzt man am besten mit "immer mehr/immer größer" etc.
    02:06 "summarily" heißt kurzerhand, ohne große Formalitäten
    02:14 das Transkript sagt "a core pillar", aber er sagt scheinbar "the", also habe ich "die" stehengelassen
    06:43 "let's go/do etc." übersetzten man am besten mit "Gehen/machen wir etc.", nicht "lass uns ..."
    Das "Und" am Satzanfang kann ruhig entfallen. Da die Einblendezeit hier aber lang genug ist, habe ich es stehen gelassen.
    09:28 "non-alien": Die Übersetzung "im eigenen Land" liest sich zwar sehr schön, aber "nicht ausländisch" bringt stärker rüber, was der Redner meint.
    11:57 "stalemate" = Pattstellung

    Ihr habt beide gute Arbeit geleistet und ich hoffe, euch noch öfter hier anzutreffen :) Versucht in Zukunft vielleicht noch, Nebensätze nicht im Untertitel des Hauptsatzes anzufangen und erst im nächsten UT zu beenden, sondern die Nebensätze ganz zu lassen (wenn es die Zeit zulässt). Auch die Verbposition kann im deutschen Nebensatz ruhig ans Satzende wandern, wo sie eigentlich hingehört, auch wenn der Satz über mehrere UT geht.
    Bei ganz kurzen Zeilen (unter 40 Zeichen) bitte keinen Zeilenumbruch einfügen.
    Ich möchte euch auch anregen, über die Kommentarseite zu den Videos Änderungen zu diskutieren, denn der Austausch zwischen allen Beteiligten ist sehr wichtig.
    Lg, Johanna

  • Hallo Johanna,

    vielen, vielen Dank, dass du dich des Talks angenommen hast. Ich bin mit allen Änderungen d'accord mit einer Ausnahme: Die Verwendung des Begriffs "homosexuell" ist hier nicht falsch, aber die akzeptierte (und mehrheitlich) bevorzugte Selbstbezeichnung ist "schwul". Takei verwendet als LGBT-Aktivist hier nicht "homosexual" sondern das selbstbewusste "gay". Ich würde diesen Ausdruck der Selbstbestimmung hier gerne respektieren. Könnte man das noch ändern?

    Liebe Grüße, Tracey

German subtitles

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