Dokumentarfilm: "Ubuntu. Ich bin weil wir sind"
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0:29 - 0:31Im Frühjahr 2017
in der Provinz Florenz, -
0:32 - 0:34Das Leben in Poggio alla Croce
st in Aufruhr -
0:34 - 0:37durch die Ankündigung der Ankunft
einer Gruppe von Migranten. -
0:37 - 0:41Zwischen Angst, Wut und Gleichgültigkeit
suchen die Bewohner nach einer Lösung. -
0:41 - 0:55(Hintergrundmusik und Kochgeräusche)
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1:56 - 2:05ICH BIN WEIL WIR SIND
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2:30 - 2:33(Piera) In den letzten Jahren
hat sich vieles veraendert. -
2:33 - 2:38Früher waren die Dinge anders,
die Leute waren einfacher, -
2:38 - 2:42Leute, die das Zentrum des Dorfes
besuchten . -
2:42 - 2:47Jetzt bleiben die Leute mehr zuhause,
das Dorf ist weniger belebt. -
2:48 - 2:52Früher waren wir hier mehr
auf meinen Laden im Zentrum konzentriert. -
2:53 - 2:57Die Welt, das Leben spielte sich dort ab.
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3:00 - 3:04Auch um sich kennenzulernen,
um Meinungen auszutauschen, -
3:04 - 3:07auch unterschiedliche,
um zu einem Dialog zu kommen, -
3:07 - 3:08es war einfacher.
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3:11 - 3:13Es war Leben, meiner Meinung nach
war das Leben. -
3:56 - 4:01(Andreas) Poggio alla Croce könnte man
als eine Art “kleine Schweiz” definieren. -
4:02 - 4:06Es liegt an einem wunderschönen Platz,
zwischen Chianti und Valdarno, -
4:07 - 4:10die Bewohner sind fleissig
und helfen einander, -
4:10 - 4:16im Sommer wird ein schönes Fest
organisiert, -
4:16 - 4:18das die Menschen aus beiden Tälern
anzieht. -
4:19 - 4:22Wenn es Probleme gibt,
wie im Winter die vereisten Strassen, -
4:22 - 4:25gibt es Informationen im Netz...
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4:26 - 4:29Es schien also das ideale Dörfchen.
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4:29 - 4:34Als dann im April 2017 die Nachricht kam,
die wie eine “Bombe” einschlug, -
4:34 - 4:3830 Migranten werden in den Palazzo,
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4:38 - 4:41das verlassene Hotel in der Ortsmitte,
einquartiert. -
4:41 - 4:47Es war, als ob hier ein Raumschiff
mit schwarzen Männlein landen würde. -
5:15 - 5:19(Piera) Der schwarze Mann kommt,
der schwarze Mann kommt und allen -
5:19 - 5:25stellen sich die Haare zu Berge,
aus Angst, mir auch, wenn ich ehrlich bin. -
5:25 - 5:31Man hört ja sowohl Gutes wie Schlechtes
über diese jungen Männer. -
5:31 - 5:34(Andreas) Die heftigste Reaktion, die
intensivste und am meisten verbreitete, -
5:34 - 5:36war die sofortige Verweigerung,
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5:36 - 5:40das was man die Reaktion
aus dem Bauchgefühl heraus nennt. -
5:40 - 5:45Und das wiederum
hat die sofortige Organisation bewirkt, -
5:45 - 5:48die dafür gesorgt hat,
dass innerhalb von 3 Tagen -
5:48 - 5:54230 Gegenstimmen gesammelt wurden,
in einem Ort, der nur 190 Einwohner hat! -
5:54 - 5:58(Attilia) Die erste Versammlung
fand vor 1 ½ Jahren im Sommer statt, -
5:58 - 6:00bevor die Migranten eintrafen,
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6:00 - 6:03wir kannten also diese Menschen
noch gar nicht, -
6:03 - 6:07wir konnten ihnen kein Gesicht
oder einen Namen geben. -
6:07 - 6:09Und es gab ein Treffen im Dorf;
Ich selbst bin nicht -
6:09 - 6:12aus Poggio alla Croce,
ich wohne in einem Ort in der Nähe, -
6:12 - 6:19und bei der Versammlung waren Leute dabei,
die richtig aggressiv reagierten, -
6:19 - 6:20weil sie Angst hatten.
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6:21 - 6:25(Martin) Ihre Reaktion kommt nicht daher,
dass die Leute von Grund auf böse sind, -
6:25 - 6:29aber es gibt Hintergründe
über eine Realität, -
6:29 - 6:31über die man berichten muss,
man muss dazu sagen, -
6:31 - 6:36dass niemand daraufvorbereitet worden ist,
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6:36 - 6:38niemand ist davon verständigt worden,
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6:38 - 6:42dass die Ausländer, die Migranten,
eintreffen würden. -
6:51 - 6:53(Paolo) So sammelten sie
die Unterschriften -
6:54 - 6:56aber ich war nur damit einverstanden,
weil ich wissen wollte, -
6:56 - 7:01wie diese Junge untergebracht
werden sollen, was sie hier machen sollen, -
7:01 - 7:05aber das war dann doch nicht der Grund,
das war, weil sie die hier nicht wollten, -
7:05 - 7:11und dann habe ich gesagt, dass
die Unterschrift fälschlich erpresst wurde -
7:12 - 7:14und ich nicht damit einverstanden bin.
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7:14 - 7:17(Luana) Sie haben gesagt, "in einem Jahr
werdet ihr an uns denken, -
7:17 - 7:19ihr werdet schon sehen, wir haben Angst.
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7:19 - 7:22ich habe eine kleine Tochter
mit 18 Monaten -
7:22 - 7:25und wahrscheinlich kann ich sie nicht
alleine auf die Strasse lassen." -
7:25 - 7:29sie haben mich sogar die ersten Male
gebeten zu unterschreiben, -
7:29 - 7:30aber ich wollte nicht
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7:30 - 7:34und so bin ich zum schwarzen Schaf:
"Warum willst du die hier haben?" -
7:34 - 7:37(Paolo) Sie sind schwarz,
und nur darum geht es, -
7:37 - 7:41und das lässt sich wahrscheinlich
nicht besonders gut verdauen, -
7:41 - 7:47die Integration ist nicht einfach,
auch nicht für sie, weisst du. -
7:47 - 7:52(Attilia) Da herrschte eine Stimmung,
eine schreckliche Atmosphäre, -
7:52 - 7:54mir zitterten wirklich die Knie.
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7:54 - 7:57Ich habe Kinder wiedererkannt,
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7:57 - 8:02die ich, als sie noch klein waren, kannte
und die jetzt gross waren, -
8:02 - 8:05sehr verängstigt, die anfingen zu sagen,
dass sie die hier nicht wollen, -
8:05 - 8:08sie wollten die Migranten
hier nicht haben, -
8:08 - 8:09weil sich ihr Leben verändern würde,
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8:09 - 8:13weil sie nicht mehr sicher
im Dorf umherlaufen könnten, -
8:13 - 8:16nicht mehr spazieren gehen könnten...
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8:16 - 8:18und alles auf eine aggressive
Art und Weise... -
8:18 - 8:23da habe ich angefangen zu zittern
und ich hätte gerne gesagt -
8:23 - 8:26-- aber es gelang mir nicht,
weil ich so gezittert habe -- -
8:26 - 8:31dass es mir so leid tue, zu sehen,
wie Kinder, die von klein auf an teilen, -
8:31 - 8:35an ein gemeinschaftliches Zusammensein,
gewohnt waren, ich erinnere mich daran, -
8:35 - 8:38dass es auch farbige Kinder
in unseren Klassen gab, -
8:38 - 8:41die alle zusammen gespielt haben...
und dass sie jetzt so geworden sind, -
8:41 - 8:46und dass sie mir mehr Angst machten,
als die Migranten, die kommen würden, -
8:46 - 8:49weil ich ihre Wut und eine Gewalt spürte,
die mir Angst machte -
9:51 - 9:52(Andreas) Als dann endlich
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9:52 - 9:57das Raumschiff mit den schwarzen Männlein
gelandet war, -
9:57 - 10:02gelang es uns, in einem Raum
unterhalb der Kirche, -
10:02 - 10:09den uns unser Pfarrer Don Martin
zur Verfügung für das alles gestellt hat, -
10:09 - 10:16eine erste Versammlung zu organisieren,
wo wir ganz am Anfang ein Spiel machten, -
10:16 - 10:21ganz willkürlich auf Stühlen verteilt,
also vermischt, -
10:21 - 10:22ein paar von ihnen, ein paar von uns.
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10:22 - 10:26Und so haben wir das Spiel begonnen,
wir klebten ein Blatt Papier an die Wand -
10:26 - 10:28und jeder von uns
fing an da rauf zu schreiben: -
10:28 - 10:32Andreas Formigoni, Italiener,
spricht italienisch. -
10:32 - 10:36Und dann zeigten wir mit dem Filzstift
auf irgendeinen, -
10:36 - 10:39der jetzt an die Reihe kam,
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10:39 - 10:43und jeder von uns schrieb also auf
aus welchem Land er kam, -
10:43 - 10:46wie sein Name lautete
und welche Sprache er sprach -
10:47 - 10:51Durch dieses einfache Spiel
eröffnete sich eine Welt, ein Universum, -
10:51 - 10:56weil bei 14-15- jungen Männern
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10:56 - 10:5912-13 verschiedene Sprachen
zum Vorschein kamen, -
10:59 - 11:02und dann zeigte sich,
dass es unter ihnen Analphabeten gab, -
11:03 - 11:09die man daran erkannte, weil sie den Stift
auf eine ungewohnte Art hielten -
11:09 - 11:12und ihre Namen nicht schrieben
sondern zeichneten. -
11:13 - 11:16Aber es gab auch einige unter ihnen,
die eine Schule besucht hatten. -
11:16 - 11:25Der extremste Fall war ein ein Flüchtling,
der schon das 4.Jahr in Mathematik machte. -
11:26 - 11:34Das lässt die enorme Vielfalt
an Geschichten -
11:34 - 11:37und unterschiedlichsten
menschlichen Situationen erkennen, -
11:37 - 11:46die hinter diesem Stereotyp stehen,
den wir mit einem einzigen Namen benennen: -
11:46 - 11:47DER MIGRANT.
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11:47 - 11:50Jeder sieht vor sich
ein schwarzes Männlein, -
11:50 - 11:53immer derselbe
mit einer Standartgeschichte. -
11:53 - 11:55Und genauso ist es eben nicht!!
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13:17 - 13:21(Malò) Ich glaube, dass der Funke,
der uns dazu gebracht hat, -
13:21 - 13:22die Idee mit der Schule umzusetzen,
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13:22 - 13:25von einem jungen Mann aus Mali
gezündet wurde -
13:25 - 13:28Ali, der mich ausgewählt hatte,
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13:28 - 13:32nachdem wir uns ein bisschen
auf Französisch unterhalten haben, -
13:32 - 13:37kam eines Tages bis zu mir nach Hause
-- ich wohne nicht direkt im Dorf, -
13:37 - 13:39zu mir führt eine 1,5km lange
Schotterstrasse -- -
13:39 - 13:43er kam alleine, einen Stift
und ein Heft in der Hand -
13:44 - 13:46und sagte: ich will Italienisch lernen!
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13:47 - 13:49(Elettra) Zu dritt haben wir uns
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13:49 - 13:52in dieses Abenteuer der kleinen Schule
von Poggio alla Croce gestürzt, -
13:52 - 13:55ohne zu wissen, was passieren würde.
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13:55 - 13:59Es musste etwas unternommen werden,
um diesen jungen Menschen zu helfen -
13:59 - 14:03und wir dachten uns, das Beste sei
Ihnen Italienisch beizubringen, -
14:03 - 14:06und ihnen vorallem dabei zu helfen
ihr Selbstvertrauen aufzubauen. -
14:06 - 14:10Wie wir Angst vor sie Schwarzen haben,
so haben sie Angst vor uns Weissen: -
14:10 - 14:14daran müssen wir uns errinern:
sie haben Angst vor uns. -
14:14 - 14:17Und was lustiges war, ist
dass wir Menschen mitbrachten, -
14:17 - 14:19die nichts mit der Lehrtätigkeit
zu tun haben: -
14:19 - 14:24z.B. Marcie, eine Kanadierin, die selbst
nur ganz wenig Italienisch konnte, -
14:24 - 14:27aber trotzdem italienisch gelehrt hat.
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14:27 - 14:35Und auch Willy, der noch hier mit uns ist
und mit ihnen liest, Diktate schreibt, -
14:35 - 14:38er macht alle diese Sachen mit den Jungs.
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14:38 - 14:42(Attilia) Ich bin Grundschullehrerin
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14:42 - 14:47und Dienstags komme ich immer
total erschöpft aus dem Unterricht, -
14:47 - 14:50besonders letztes Jahr,
als ich eine erste Klasse hatte. -
14:50 - 14:53Ich setze mich ins Auto und sage mir,
nein, das schaffe ich nicht, -
14:53 - 14:56bin ich denn verrückt,
warum fahre ich denn dahin, -
14:56 - 14:59so müde wie ich bin, ich sollte
nach hause fahren und mich erholen -
14:59 - 15:04oder das Abendessen zubereiten,
dann schliesse ich die Augen -
15:04 - 15:07und denke, wenn es eine gute Sache ist,
die ich da mache, -
15:07 - 15:09wird mir auch die Energie dafür kommen
und ich starte. -
15:09 - 15:11und dann bin ich glücklich,
weil ich dort ankomme und sehe -
15:11 - 15:20diese Lächeln mit den weissen Zähnen
und die glücklichen Augen -
15:21 - 15:25Ich sehe Ayan, Dado, die Kurden,
die auf dich warten -
15:25 - 15:28und sie danken dir
und sie können es kaum erwarten, -
15:28 - 15:29dass du ihnen etwas Neues beibringst.
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15:42 - 15:44(Laura) Ich bin hier
rein zufällig gelandet, -
15:45 - 15:49ich habe dieses Experiment
durch Andreas kennengelernt, -
15:49 - 15:51durch seine Erzählungen an der Universität
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15:52 - 15:54und da habe ich beschlossen
es mir mal anzuschauen. -
15:55 - 15:59Die häufigste Frage, die mir
gestellt wird, ist, warum ich das mache. -
15:59 - 16:01Vorallem beeindruckt es die Leute,
-
16:01 - 16:05dass ich fast 90km Entfernung
zurücklegen muss -
16:05 - 16:10und fast 2 Stunden im Auto sitze,
nur um hier her zu kommen. -
16:11 - 16:14Es ist nicht einfach zu erklären,
-
16:14 - 16:19weil der Grund dafür
in vielen kleinen Dingen liegt: -
16:20 - 16:26es sind die Gesten, die Blicke,
die Emotionen, die man empfindet, -
16:26 - 16:30wenn man mit diesen Menschen und
diesen jungen Männern in Kontakt kommt, -
16:30 - 16:37das bedeutet Leben, Erfahrungen,
es sind Welten, -
16:37 - 16:40mit denen man in Berührung kommt,
von denen man meistens nichts wusste. -
17:08 - 17:12(Madou) Ich gehe nach Figline Valdarno
in die Schule, jeden Tag, -
17:12 - 17:15Montags und Dienstags
kann ich in einem Auto mitfahren, -
17:15 - 17:18aber die anderen Tage fahre ich
mit dem Fahrrad. -
17:18 - 17:20Hinfahren ist nicht schwer,
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17:20 - 17:27aber zurück sind es 1,5 Stunden,
es ist anstrengend. -
17:29 - 17:33Als ich noch in Afrika war,
bin ich nicht zur Schule gegangen, -
17:34 - 17:37aber zum Glück bin ich jetzt in Europa
-
17:37 - 17:43und ich habe Menschen getroffen,
die mir weiterhelfen -
17:43 - 17:46und mich an einer Schule
eingeschrieben haben. -
17:46 - 17:51Mein Ziel ist es die italienische Sprache
zu erlernen -
17:51 - 17:54und ich möchte in Italien bleiben,
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17:54 - 17:59damit ich meiner Familie in Afrika
helfen kann. -
17:59 - 18:05Also muss ich mich darauf konzentrieren
zu lernen: das ist mein Ziel. -
18:06 - 18:10Ich heisse Madou Koulibaly, ich komme
aus Guinea und ich bin 20 Jahre alt. -
18:12 - 18:16Ich bin seit einem Jahr und 2 Monaten
in Italien, -
18:16 - 18:22es war eine schwierige Reise,
das kann ich nicht vergessen, -
18:22 - 18:24es war sehr gefährlich.
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18:25 - 18:32Ich habe mein Leben geopfert,
um das Glück in Europa zu finden -
18:32 - 18:38und gottseidank bin ich in Italien
am 13.Juni 2018 angekommen -
18:38 - 18:43und dann nach Poggio alla Croce
gebracht worden. -
18:43 - 18:46Ich habe hier sehr gute Menschen
kennengelernt, -
18:47 - 18:54die mich wie einen von ihnen behandeln,
sie sind jetzt wie meine Eltern hier, -
18:54 - 18:57nicht nur für mich, sondern
für alle Afrikaner, -
18:57 - 18:59die hier in Poggio alla Croce wohnen.
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18:59 - 19:03Ich möchte mehr lernen,
wenn es die Möglichkeit gibt, -
19:03 - 19:11und einen Beruf erlernen,
zum Beispiel Schweisser. -
19:44 - 19:47Italien hat mich aus dem Meer gerettet,
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19:47 - 19:51in Italien gehe ich zur Schule
und ich möchte weitermachen, -
19:51 - 19:54um noch mehr zu lernen, ich weiss nicht,
was dann passieren wird. -
19:54 - 19:57Poggio alla Croce ist mein Dorf.
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20:01 - 20:02(Andreas) Der Verlauf ist chaotisch,
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20:02 - 20:06man kann nicht erwarten
einem vorgeschrieben Weg zu folgen, -
20:07 - 20:09das würde auch
diese Art von Schule vernichten. -
20:09 - 20:12Also muss man bereit sein
sich dahin zu bewegen, -
20:12 - 20:15wo dir der Wind den besten Weg weist.
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20:15 - 20:18Ein Beispiel dafür kann sein,
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20:18 - 20:21wie Samba seinen Lebenslauf
auf dem Computer geschrieben hat -
20:21 - 20:24und da versuchst du natürlich ihm
dabei zu helfen: -
20:24 - 20:27"Samba, was willst du damit sagen,
was ist das?” -
20:27 - 20:30An einer bestimmten Stelle
erscheint die Frage : Fahrkenntnisse, -
20:30 - 20:34Also sage ich,
"Samba, womit bist du denn gefahren?", -
20:34 - 20:38und er strahlt mich an und sagt “Kuh”!
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20:38 - 20:41Daraufhin ist dann eine ganz andere
Unterhaltung entstanden, -
20:41 - 20:44wie sich die Dinge im Laufe der Zeit
verändert haben, -
20:44 - 20:46wie sie sich in Afrika und hier verändern.
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20:46 - 20:48Genau das ist ein Beispiel
für Disgression. -
20:48 - 20:51Es ist eine Schule, die sich
auf den ganzen Menschen bezieht. -
21:54 - 21:57Jeder von uns hat irgendwo
auf dem Dachboden alte Computern -
21:57 - 21:59wir wissen nicht, was wir
damit machen sollen. -
21:59 - 22:03Es ist problematisch sie zu entsorgen
-
22:03 - 22:08und deshalb verbreiten wir
seit Monaten die Nachricht: -
22:08 - 22:10“Hast du einen alten Computer
und weisst nicht, -
22:10 - 22:12was du damit machen sollst
und er ist ein Problem für dich... -
22:12 - 22:14Bevor du ihn entsorgst, bring ihn zu uns.
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22:14 - 22:20Wir installieren darauf eine Version
des freien Arbeitssystem Linux, -
22:21 - 22:24im besonderen eine Version von Ubuntu,
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22:24 - 22:27eine leichte Version, die sehr gut
auf den alten Computern läuft, -
22:27 - 22:29die sie zu neuem Leben erweckt.
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22:30 - 22:34Das Arbeitssystem Ubuntu heisst so,
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22:34 - 22:39weil es ein Konzept ist, das in Südafrika geboren wurde
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22:39 - 22:41und Nelson Mandela beschreibt das
in einem wunderschönen Video, -
22:41 - 22:44das wir für eine Arbeit mit den Jungs
zusammen verwendet haben, -
22:44 - 22:47mit einer kleinen Geschichte:
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22:47 - 22:51Als einmal ein Reisender
in einem Dorf ankam -
22:51 - 22:55und müde, durstig und hungrig war,
da hätte ihm niemand eine Frage gestellt, -
22:55 - 22:59sondern ihm ganz einfach
etwas zu trinken und zu essen gaben.... -
22:59 - 23:03das ist Ubuntu, also an den Anderen
in dem Bewusstsein zu denken, -
23:03 - 23:08dass eine Gemeinschaft entsteht,
der es gut geht, wenn wir alle so handeln. -
23:08 - 23:14(Martin) Ubuntu ist eine grosse
afrikanische Philosophie, -
23:14 - 23:21dass vor der Hilfe, entsteht davon,
dass wir alle Brüder sind -
23:21 - 23:27und wenn ich einer Person helfe,
kann diese wiederum einer anderen helfen -
23:27 - 23:31und so entsteht eine Verbindung
innerhalb der Gesellschaft, -
23:31 - 23:34weil wir uns alle
als Schwestern und Brüder betrachten. -
23:34 - 23:38Das , was in Poggio alla Croce
geschehen ist, ist Ubuntu, -
23:38 - 23:40das ist echt authentisch Ubuntu.
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23:44 - 23:48(Gabriele) Ich glaube,
wenn ich dem Prinzip folge, -
23:49 - 23:55d.h. ich helfe dir und du hilfst mir,
dann leben wir Beide besser, -
23:55 - 24:01anstatt uns zu bekämpfen,
auch wenn im Kampf einer gewinnt -
24:01 - 24:04und dann zufriedener ist,
als der, der verliert. -
24:04 - 24:11Dieses Prinzip hat mich deshalb
mein Leben lang begleitet, -
24:11 - 24:22ich habe schon immer meine freie Zeit
im sozialen Bereich verbracht, -
24:22 - 24:25aber nicht aus dem Grund,
weil ich so ein guter Mensch bin, -
24:25 - 24:28ich bin nicht gut und denke,
um ein guter Mensch zu sein, -
24:28 - 24:31muss man Gutes tun
und anderen helfen, wohltätig sein, -
24:31 - 24:35nein es ist vielleicht
eine egoistische Art, das heisst, -
24:35 - 24:42etwas dadurch zu bekommen
und dadurch besser zu leben -
24:42 - 24:43und ausgeglichener zu sein.
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24:43 - 24:46Oft wird man dabei hintergangen,
sehr oft sogar, -
24:46 - 24:49aber es sind keine Verluste,
als wenn man kämpft und dann verliert. -
24:49 - 24:59Es sind Gelegenheiten, die vielleicht
einen bitteren Geschmack hinterlassen, -
24:59 - 25:08aber keine Nachteile bringen, weil
ich weiss, dass sie unvermeidlich sind. -
25:08 - 25:14In Poggio alla Croce gab es Probleme
die schon fast rassistisch waren, -
25:14 - 25:19auch deshalb habe ich eingegriffen,
aber dann war es meine Art zu handeln: -
25:19 - 25:21ich bin selbst ein Einwanderer
in Poggio alla Croce, -
25:21 - 25:25weil ich aus der Stadt aufs Land
gezogen bin, das habe ich gewählt -
25:25 - 25:33und ich habe versucht mich gleich
in den Verein von Poggio einzugeben, -
25:33 - 25:35weil es mir ganz natürlich erschien.
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25:35 - 25:39Deshalb ist das eine Art zu leben,
die sicher nicht heldenhaft ist, -
25:39 - 25:46sie ist normal, ich glaube,
dass das alle verstehen können. -
25:47 - 25:49(Marcie) Wenn ich das Wort Ubuntu höre,
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25:49 - 25:54dann trifft es mich,
weil es Menschlichkeit bedeutet. -
25:54 - 26:01In der jüdischen Religion haben wir
einen Ausdruck “tikkun olam” -
26:01 - 26:05der soviel bedeutet wie “die Welt heilen”,
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26:05 - 26:08und ich habe die Beziehungen gesehen,
die sich hier entwickelt haben, -
26:08 - 26:14es ist wirklich schön, weil die Personen,
langsam, einer nach dem anderen, -
26:14 - 26:17“die Welt heilen “
und Menschlichkeit zeigen. -
26:17 - 26:21Wir müssen uns auf diesen positiven Teil
der Welt konzentrieren, -
26:21 - 26:24denn wenn wir das nicht machen
und wenn wir nichts machen, -
26:24 - 26:25dann sind wir verloren.
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26:25 - 26:28Für mich ist es eine winzig kleine Sache
nach Poggio alla Croce zu kommen, -
26:28 - 26:32aber es hat eine grosse Bedeutung für
mein Leben. -
26:32 - 26:34(Andreas) Diese Idee von Ubuntu,
die Idee, -
26:34 - 26:43Computer und Objekte zu reparieren,
die zum wegwerfen verurteilt waren, -
26:43 - 26:45ist ein wenig auch
der Beweggrund gewesen, -
26:45 - 26:48der inspirierend für das Handeln
dieser Gemeinschaft war, -
26:48 - 26:52die sich selbst langsam neu belebt hat.
-
26:52 - 27:01In der Tat hat das Motiv
“Wir brauchen Euch” genau diese Bedeutung, -
27:01 - 27:04also dass sich in Wirklichkeit
unsere Dorfgemeinschaft -
27:04 - 27:07durch eure Ankunft wiederbelebt hat,
-
27:07 - 27:10dank eures “Raumschiff
mit den schwarzen Männlein”, -
27:10 - 27:16weil es in uns ein Bedürfnis geweckt hat
zusammen zu arbeiten, -
27:16 - 27:20nach draussen zu gehen, das Sofa
zu verlassen, den Fernseher zu verlassen, -
27:20 - 27:24aus dem Haus zu gehen und zu versuchen
gemeinsam ein Problem zu lösen, -
27:24 - 27:27was der ganzen Gemeinschaft zu Gute kommt.
-
27:36 - 27:51(Samba singt ein Rapsong aus Mal)
-
27:51 - 27:54Ich bin Samba Tandja und komme aus Mali.
-
27:56 - 27:59Ich bin Künstler aus Mali.
-
28:00 - 28:03Aber früher, als ich mit meinen Freunden
gesungen habe, -
28:03 - 28:08meine Familie wollte nicht,
dass ich Musik mache -
28:09 - 28:11aber es gefällt mir so gut.
-
28:11 - 28:212016 bin ich nach Algerien gegangen
und dann nach Libyen, -
28:22 - 28:25dann bin ich vor 2 Jahren
hierher gekommen. -
28:25 - 28:28Mein Leben ist kompliziert.
-
28:28 - 28:41Ich möchte ein Künstler sein, ein Rapper,
so wie viele Italiener, -
28:41 - 28:46Ghali, SferaEbbasta,
ich möchte es auch so machen wie sie. -
28:48 - 28:51(Luana) Genau weiss ich auch nicht,
was passiert ist, -
28:51 - 28:53aber wir haben uns alle
ein bisschen verändert. -
28:53 - 28:56Ich habe bei ihnen Veränderungen
in Bezug auf uns wahrgenommen, -
28:56 - 29:00früher gingen sie an uns vorbei,
lächelten und das wars, -
29:00 - 29:03aber dann haben sie gemerkt,
dass wir sie echt gerne haben... -
29:03 - 29:07ich kann nicht für alle sprechen,
aber für die Leute wie mich, -
29:07 - 29:10die jemandem Neuen, der vorbeikommt
Hey sagen -
29:10 - 29:13und wenn er gross ist, bitten wir ihn,
sich zu uns runterzubeugen, -
29:13 - 29:14weil wir ja nicht hinkommen...
-
29:14 - 29:17und er ruft uns und wir sagen:
Nonni , Nonni (Grosseltern), -
29:17 - 29:21und er antwortet mit Nonno, Nonna
(Opa, Oma), gellt? -
29:21 - 29:26Wir sprechen Italienisch, sie.. eh,
also versuchen wir uns zu verständigen, -
29:26 - 29:28und wenn wir merken,
dass sie es echt nicht verstehen, -
29:28 - 29:30was wir ihnen sagen wollen, zum Beispiel,
-
29:30 - 29:33wenn sie sich zu uns runterbeugen sollen,
dann machen wir so.... -
29:34 - 29:38Sie haben gelernt , wenn sie vorbeikommen,
dann sagen sie “ Oma Hilfe? “, -
29:38 - 29:41und wir sagen dann z.B.
“ Nein, heute nicht, morgen” -
29:41 - 29:45Manchmal gibt es auch jemanden,
der etwas Englisch spricht, -
29:45 - 29:50so wie ich, dann sage ich zu ihm:
tomorrow (morgen) und sie verstehen mich. -
29:53 - 29:57Ich habe immer gesagt, dass ich
bei mir zuhause keinen Platz habe, -
29:57 - 29:59aber wenn ich welchen hätte,
dann würde ich gerne -
29:59 - 30:01einen oder zwei oder soviel es geht
bei mir aufnehmen, -
30:01 - 30:04vorallem wenn die Wohnung
mir gehören würde, -
30:04 - 30:08denn meiner Meinung nach
brauchen sie mehr Verständnis... -
30:08 - 30:14dass sie das Gute auch spüren,
nicht nur so ein Lächeln und... -
30:16 - 30:21Es gibt grundlegendere Dinge im Leben
von uns allen, und für sie besonders. -
30:21 - 30:27Sie haben ihre Familien verlassen,
sie kommen aus schlimmen Ländern, -
30:27 - 30:30leiden Hunger, sovieles,
-
30:30 - 30:32um nach Italien zu kommen
mussten sie über das Meer... -
30:32 - 30:36Vielleicht können wir ihnen
etwas von diesen Dingen geben, -
30:36 - 30:39wir sind hier zwei, drei, die sie
wirklich ins Herz geschlossen haben, -
30:39 - 30:42und das ist nicht nur so dahin gesagt,
das fühlen sie auch, -
30:42 - 30:45sobald sie uns sehen,
dann kommen sie gleich, ein Küsschen, -
30:45 - 30:51eine kleine Zwischenmahlzeit,
ein paar Kekse, -
30:51 - 30:55so wie wenn man einem Kind begegnet,
dem man das Sprechen beibringt. -
30:55 - 31:03Mit denen, die wir öfter sehen,
hat sich eine Beziehung entwickelt -
31:03 - 31:07und wir verbringen Zeit mit ihnen,
aber das ist keine verlorene Zeit, -
31:07 - 31:09das ist gute Zeit.
-
31:09 - 31:14Wahrscheinlich haben die Leute,
die uns am Anfang beobachtet haben, -
31:14 - 31:22uns kritisiert,und jetzt sagen sie,
es ist wahr, man muss sie gerne haben, -
31:22 - 31:24aber wie macht ihr das nur...
wie man das macht.. -
31:24 - 31:26wir sprechen mit ihnen!
-
31:26 - 31:29Früher oder später verstehen sie es.
-
31:31 - 31:34(Piera) Dann hat sich alles
langsam eingespielt, -
31:34 - 31:38diese Jungs sind sehr anständig,
sie belästigen niemanden, -
31:38 - 31:43sie grüssen immer im vorbeigehen,
sie rufen dich und wir antworten ihnen, -
31:43 - 31:45also ich wenigstens,
-
31:45 - 31:48andere sprechen nicht mit ihnen,
aber das Dorf ist jetzt friedlich. -
31:48 - 31:50Es hat sich von seiner schlimmsten Seite
gezeigt, -
31:50 - 31:55weil ich glaube, das Informationen,
die man nicht genau kennt -
31:55 - 31:57dann eine falsche Reaktion bewirken.
-
31:58 - 32:02Dann lernst du die Dinge besser kennen,
du siehst sie, du lebst sie, -
32:02 - 32:06und dann ist am Ende das Zusammenleben
mit ihnen auch schön. -
32:06 - 32:08So wie ich die Sache beurteile,
-
32:08 - 32:12haben sie diese jungen Männer
in eine Art Gefängnis gesteckt, -
32:12 - 32:14sie sind dort eingesperrt.
-
32:14 - 32:16Wenn es diese Gruppe
nicht gegeben hätte, -
32:16 - 32:19die die Schule mit ihnen gemacht hat
und andere Sachen,... -
32:19 - 32:22was soll das für sie bedeuten,
dort zu sein? -
32:22 - 32:27Meiner Meinung nach,
wenn man 30 junge Männer -
32:27 - 32:31in ein Migrantenheim steckt,
was soll das denn bringen? -
32:32 - 32:36Ich glaube, dass das gar keinen Sinn hat,
Sie haben keine Tätigkeit, -
32:36 - 32:39sie sind alle Jungs, 20jahrige,
was sollen sie tun? -
32:39 - 32:41Aber wenn sie etwas zu tun haben,
-
32:41 - 32:43wenn man ihnen Möglichkeiten gibt,
sich abzureagieren, -
32:43 - 32:49Platz für Aktivitäten oder Spiele, dann
sähe die Sache schon anders aus. -
32:49 - 32:53Sie könnten auch sehr nützlich werden,
aber dafür brauchen sie eine Anleitung, -
32:53 - 32:56was man nicht in zwei, drei Monaten
schaffen kann. -
32:56 - 32:58Dann gibt es auch das Misstrauen,
-
32:58 - 33:00also wenn du eine schwarze Person
neben dir hast, -
33:00 - 33:03dann macht das erstmal grossen Eindruck...
-
33:03 - 33:05Mensch ist der schwarz,
das muss man schon zugeben, -
33:05 - 33:09aber das bedeutet doch nichts, denn
am Ende ist er doch wie du und ich, -
33:09 - 33:12wenn du ihn besser kennengelernt hast,
ist er ein Junge wie andere. -
33:12 - 33:15Es ist ja auch dasselbe wie wenn
ich mit dir zusammenkomme -
33:15 - 33:19und dich noch nicht kenne,
das erscheint mir doch logisch. -
33:27 - 33:30(Sibghat) Der erste Ort,
den ich gesehen habe, -
33:30 - 33:34nachdem ich in Europa angekommen bin,
war Poggio alla Croce. -
33:34 - 33:39Das werde ich nie vergessen,
weil sie mir echt ein Leben gegeben haben, -
33:39 - 33:44eine unvergessliche Erfahrung,
die Personen, die Freunde, -
33:44 - 33:48Respekt für eine Gesellschaft, die mir
etwas gegeben hat, vom ersten Tag an, -
33:48 - 33:54als sie mich überall hingefahren haben,
um Arbeit zu suchen, -
33:54 - 33:59den Führerschein zu machen, zur Schule.
-
33:59 - 34:07Und ich habe gedacht, schau mal,
diese Leute wollen gar nichts von dir, -
34:07 - 34:12aber sie geben dir ganz viel
ein echtes, neues Leben. -
34:23 - 34:29Ich muss ihnen etwas dafür zurückgeben,
also dachte ich, -
34:29 - 34:36dass es schön wäre weiter
mit ihnen zusammenzuarbeiten, -
34:36 - 34:38auch physisch mitzuhelfen.
-
34:38 - 34:42Ich werde dieses Dorf niemals
in meinem ganzen Leben vergessen -
34:42 - 34:45und auch nicht die Leute,
die mich kennen. -
34:45 - 34:51Meine Familie lebt nicht in Italien,
aber sie kennen Poggio alla Croce. -
34:51 - 34:56Es ist für sie eine grosse Freude,
meiner Meinung nach, -
34:56 - 35:01wenn sie auf eine Person
aus Italien oder aus Europa treffen, -
35:01 - 35:06werden sie sie respektieren, weil sie
hier eine gute Sache gemacht haben -
35:06 - 35:10und ihrem Sohn ein neues Leben
gegeben haben. -
35:10 - 35:16In der Zukunft würde ich gerne
bei der Schule mithelfen, -
35:16 - 35:19ich spreche noch nicht
sehr gut Italienisch, -
35:19 - 35:23aber ich würde gerne
den anderen Pakistanern helfen, -
35:23 - 35:28denen, die kein Englisch sprechen
und die nicht auf der Schule waren, -
35:28 - 35:30ich kann zwischen ihnen
und Italienern übersetzen, -
35:30 - 35:35Regeln vermitteln
und viele andere Sachen erklären. -
35:35 - 35:39Das ist für sie eine Hilfe,
aber auch ein Weg, -
35:39 - 35:45um der Gesellschaft etwas zurückzugeben,
und diesem Land. -
35:45 - 35:49Du bist mittlerweile
in diese Gesellschaft integriert -
35:49 - 35:54und jetzt kannst du den anderen helfen
sich in die Gesellschaft zu integrieren, -
35:54 - 35:59und so entstehen neue schöne Dinge.
-
35:59 - 36:01Ich muss jetzt noch sehr viel lernen,
-
36:01 - 36:04bis jetzt habe ich noch nicht
sehr viel gelernt, -
36:04 - 36:07aber sie haben mir echt
ein schönes Leben gegeben, -
36:07 - 36:11ich kann es nicht mit Worten erklären.
-
36:11 - 36:16Ich werde immer versuchen etwas zu geben,
-
36:16 - 36:22etwas an dieses unvergessliche Dorf
zurückzugeben, es ist so schön. -
36:22 - 36:27(Gabriele) Diese Initiative mit der Schule
hat bewirkt, -
36:27 - 36:31dass sich viele Leute aus dem Dorf,
die sich vorher nicht kannten, -
36:31 - 36:35kennegelernt haben, zusammenarbeiten,
Freunde geworden sind. -
36:35 - 36:43Deshalb haben nicht nur die Migranten
eine Schule für Italienisch, Mathematik, -
36:43 - 36:47sondern wir selbst aus dem Dorf
haben uns kennengelernt und gelernt, -
36:47 - 36:49zusammenzuleben,
und es geht uns viel besser. -
36:50 - 36:56(Laura) Eine weitere Erinnerung, die ich
habe und die ich nie vergessen werde, -
36:56 - 36:59war am zweiten Tag,
als ich zur “Scuolina” zurueckgekehrt bin, -
36:59 - 37:01es war der Geburtstag
vom sagenhaften Duccio, -
37:01 - 37:06unserem “Maskottchen”:
er wurde ein Jahr alt, -
37:07 - 37:13und während seine Mutter
ein kleines Buffet vorbereitete, -
37:14 - 37:20holten die Jungs aus einer Tüte
ein kleines Wegelchen, -
37:20 - 37:23das sie aus buntem Holz gebastelt hatten.
-
37:24 - 37:27Man sah, dass es handgemacht war,
so ähnlich wie die Sachen, -
37:27 - 37:30die ich auf dem Dachboden
meiner Grossmutter finden könnte, -
37:30 - 37:39es waren zusammengesetzte Holzteile,
mit einer Schnur zum ziehen, mit Rädern, -
37:39 - 37:41es war echt gut gemacht.
-
37:42 - 37:45(Claudio) Ja , das haben sie
selbst gemacht, -
37:46 - 37:50und das Geschenk hat Duccio echt gefallen.
-
37:50 - 37:54Unter den Spielzeugen,
die es hier zuhause gibt, -
37:54 - 37:58fantastische Spielzeuge,
die Musik machen, singen, schreien, -
37:58 - 38:07hat dieses Wegelchen
Duccio gleich gefallen. -
38:07 - 38:09und er hat sofort damit gespielt,
-
38:09 - 38:11ohne es auf den Boden zu schmeissen,
-
38:11 - 38:13was er mit anderen Sachen macht,
-
38:13 - 38:16er hält sie 30 Sekunden in der Hand
und wirft sie dann weg. -
38:16 - 38:21Vielleicht ist das auch, weil wir,
seitdem er auf der Welt ist, -
38:21 - 38:30sowohl meine Partnerin als auch ich,
ihn unter den Jungs eingegliedert haben, -
38:31 - 38:35ohne ihn spüren zu lassen,
dass das etwas Aussergewöhnliches sei, -
38:35 - 38:39es ist mehr so wie unter Verwandten,
unseren Brüdern, -
38:40 - 38:47und er lacht wirklich sofort,
wenn er sie sieht, er läuft ihnen entgegen -
38:47 - 38:49- mein Sohn ist jetzt erst 18 Monate alt-
-
38:49 - 38:55er ist praktisch zum Maskottchen
vom Migrantenheim geworden, -
38:55 - 39:02weil sie ihn, sobald sie ihn sehen,
dann rufen: Duscho , Duscho, -
39:04 - 39:07man kann sehen, wie sie zu lächeln
anfangen, wenn “Duscho” erscheint... -
39:07 - 39:10und das macht mir echt Freude.
-
39:10 - 39:12Es ist ein Klischee,
-
39:12 - 39:15aber ich will, dass mein Sohn
ein Bürger dieser ganzen Welt wird -
39:15 - 39:17und nicht nur
ein Bürger von Poggio alla Croce -
39:39 - 39:41(Laura, Madou, Malò,) ...und Brot..
Bru... -
39:44 - 40:05Coccò und Oel Tolò, Bru,
Tulù. Coccò..Salz, sehr gut! -
40:15 - 40:18(Omar) Ich heisse Omar
und komme aus Senegal, -
40:18 - 40:21ich bin seit 2 Jahren in Italien.
-
40:21 - 40:24Ich bin hier in Poggio alla Croce
angekommen -
40:24 - 40:27und ich bin froh,
ich habe viele Leute kennengelernt... -
40:28 - 40:32sie unterrichten mich Italienisch
-
40:32 - 40:37und ich bin ein Freund von diesen Personen
geworden, ich gehe zur Schule. -
40:38 - 40:41Ich habe einen Kurs für den Baumschnitt
und die Weinlese gemacht, -
40:41 - 40:44ich habe bei der Olivenernte mitgearbeitet
und bei allem. -
40:45 - 40:52Sie haben mir geholfen
eine gute Arbeit zu finden, -
40:52 - 40:56ich habe eine Mama und einen Papa gefunden
mir fehlen nur noch ein paar Geschwister, -
40:57 - 40:59aber meine Mama und mein Papa
sind nah bei mir, -
41:00 - 41:03das sind Paola und Gabriele.
-
41:03 - 41:07Sie sind so gut, das sind alle
in Poggio alla Croce. -
41:11 - 41:13(Martin) Wenn ein Fremder hier ankommt,
-
41:13 - 41:16der sein Land verlassen hat
und Heimweh hat, -
41:17 - 41:20dann glaubt er, dass er dort,
wo er hingeht -
41:20 - 41:24mit einem Laecheln aufgenommen wird.
-
41:24 - 41:27Wenn er ankommt und abgelehnt wird,
-
41:27 - 41:30ist das ein Moment
grösster Schwierigkeit und Trauer. -
41:31 - 41:34Wir sind alle für jemand anderen Fremde,
-
41:35 - 41:42ich bin auch als Fremder
im Jahre 2000 hier angekommen -
41:42 - 41:44und das ist jetzt schon 19 Jahre her
-
41:44 - 41:47und ich bin der Pfarrer
in Poggio alla Croce geworden. -
41:48 - 41:53(Andreas) Sie fühlen dass sie
das Schicksal für ihr Leben -
41:53 - 41:55wieder in die eigenen Hände
genommen haben. -
41:55 - 41:58Eine Veränderung natürlich,
-
41:58 - 42:00und dies ist sicher
einer der signifikantesten Aspekte, -
42:00 - 42:02und es betrifft ja nicht nur sie,
-
42:02 - 42:07es ist immer falsch, sich immer
nur auf “sie“ zu fokussierten. -
42:07 - 42:14Die Dinge funktionieren, wenn sich
der Zusammenhang verändern lässt -
42:15 - 42:19und in diesem Fall ist es
die positive Reaktion der Bevölkerung. -
42:19 - 42:22Die alten Dorfbewohnerinnen,
-
42:22 - 42:25die während der berühmten
schrecklichen Versammlungen -
42:25 - 42:27noch terrorisiert waren,
-
42:27 - 42:29können jetzt ganz einfach
nach ihnen rufen... -
42:30 - 42:33wenn vor ihrem Haus ein riesen Berg
Brennholz abgeladen wird -
42:33 - 42:35und es für sie ein Problem ist,
-
42:35 - 42:37das Holz in den Garten
oder ins Haus zu tragen, -
42:37 - 42:41dann wenden sie sich
an diese kräftigen Jungs -
42:41 - 42:44und fragen sie,
ob sie ihnen helfen könnten -
42:44 - 42:48und natürlich schaffen die Jungs
so was in 10 Minuten -
42:48 - 42:52und dann geben sie ihnen dafür
einen Cappuccino oder etwas Geld. -
42:52 - 43:01So ist wieder ein normales Leben
eingekehrt, eine gesunde Normalität, -
43:01 - 43:05die echte Zivilisation
in einer Bevölkerung formt. -
43:06 - 43:09(Attilia) Ausserdem,
und das berührt mich sehr, -
43:09 - 43:11die Personen,
die jetzt mit mir zusammen sind -
43:11 - 43:14und die mich in diese Abenteuer
verwickelt haben, -
43:14 - 43:17vor allem zwei Frauen,
die dieses Abenteuer initiiert haben, -
43:17 - 43:23das sind dieselben Personen, die mich
vor fast 26 Jahren aufgenommen haben, -
43:23 - 43:26als ich nach San Polo gezogen bin.
-
43:26 - 43:30Und das ist sehr wichtig für mich, weil es
eine wunderschöne Erfahrung war, -
43:30 - 43:34die ich erlebt habe und die ich
anderen, ihnen vermitteln möchte, -
43:35 - 43:40(Mehrere Stimmen) Wie heisst dieses Essen?
- Mafè -
43:40 - 43:47- Mafè, und wie kocht ihr das,
nur Fleisch, Gemüse? -
43:48 - 44:05Fleisch, Gemüse, Tomaten,
Erdnussbutter, Okraschoten, -
44:07 - 44:11das sind Okraschoten,
-
44:17 - 44:21- und wie macht ihr das?
Ihr müsst waschen, schneiden? -
44:21 - 44:25- Sehr gut, ok Leute,
dann lass ich euch jetzt arbeiten -
44:26 - 44:30und ich sehe euch dabei zu
und ich helfe euch, wenn ihr mich braucht, -
44:30 - 44:36- Was ist das Weisse
- Maniok in Pular Bantara -
44:36 - 44:41- Und wie kocht man das?
Dafür braucht man viele Zeit? -
44:41 - 44:55- ja ich weiss nicht,
wie lange es in Europa gekocht wird. -
44:55 - 44:58Wenn es frisch ist,
dann gart es sehr schnell, -
44:58 - 45:01wenn es älter ist,
dann braucht es mehr Zeit. -
45:38 - 45:42(Reporterin) So endet die Geschichte
der Schule für Migranten, -
45:42 - 45:44nach dem Modell von Barbiana ,
in Poggio alla Croce. -
45:44 - 45:46Heute herrscht grosse Stille,
-
45:46 - 45:50seitdem die jungen Migranten,
die die letzten 2 Jahre etwas Leben -
45:50 - 45:53in den menschenleeren Ort gebracht haben,
zum Verlassen gezwungen wurden. -
45:57 - 45:59Es musste schnell gehen,
ohne Vorankündigung, -
45:59 - 46:01einige Sachen sind zurückgeblieben.
-
46:01 - 46:04Die Cooperative Cristoforo,
die dieses Heim geleitet hat, -
46:04 - 46:09musste dieses und weitere 5
von 17 Zentren aufgeben, -
46:09 - 46:12da das Budget pro Migrant von 35 Euro
auf 21 Euro reduziert wurde, -
46:12 - 46:13und das ist erst der Anfang,
-
46:13 - 46:16eine Situation, die finanziell
nicht mehr tragbar ist. -
46:17 - 46:21Vor 2 Jahren trafen 30 Migranten
in Poggio alla Croce, -
46:21 - 46:23Gemeinde Figline e Incisa Valdarno,
in einer Atmosphäre -
46:23 - 46:26von Misstrauen und Protesten
der wenigen Dorfbewohner ein. -
46:26 - 46:29Dann hat sich alles geändert,
Viele unter ihnen haben sie adoptiert, -
46:29 - 46:32einige haben beschlossen
eine Schule zu improvisieren, -
46:32 - 46:35ihnen Kochen und Olivenbaumschnitt
beizubringen -
46:35 - 46:38Es entstand eine einzigartige Erfahrung
der Integration, -
46:38 - 46:41die bis zum improvisierten
notgedrungenden Umzug -
46:41 - 46:44in ein anderes Zentrum
nach Sesto Fiorentino anhielt. -
46:52 - 46:57(Madou) Heute war der letzte Tag
mit Unterricht in Poggio alla Croce. -
46:58 - 47:03Es war eine Schule, in der die Fremden
viele Dinge erlernen konnten. -
47:03 - 47:07(Elettra) Es war eine Schule, wo wir alles
lernen konnten, was wir brauchten, -
47:08 - 47:13(Madou) in Italienisch und Englisch,
vor allem die italienische Kultur. -
47:13 - 47:16In diesem Augenblick ist es sehr schwer,
-
47:16 - 47:20von den Bewohnern von Poggio weggzugehen
-
47:20 - 47:26und weit weg von unseren Lehrern
und Lehrerinnen zu sein. -
47:26 - 47:30(Elettra) Es tut uns sehr leid,
aber wir haben keine andere Wahl. -
47:30 - 47:32Wir haben nicht viele Worte
um Euch zu sagen, -
47:32 - 47:36(Madou) dass es sehr schön war
mit Euch zu leben. -
47:37 - 47:41(Elettra) Ihr müsst stolz darauf sein,
was ihr gemacht habt -
47:41 - 47:43(Madou) und noch macht.
-
47:43 - 47:48Ihr habt eine unglaubliche
und unauslöschbare Geschichte -
47:48 - 47:50in eurem kleinen Dorf geschaffen,
-
47:50 - 47:53einem Dorf, wo Menschlichkeit
respektiert wird. -
47:54 - 47:59(Elettra) Für manche ist es störend,
oder eine Sünde, mit Afrikanern zu leben. -
47:59 - 48:06(Madou) Aber mit Euch war das nicht so,
immer ein Lächeln, schöne Worte, -
48:06 - 48:09(Elettra) ohne Beschimpfungen
und ohne Unterschiede der Hautfarbe. -
48:09 - 48:11(Madou) Wir hatten viel Glück
-
48:11 - 48:16mit Euch einen Moment dieser Reise
verbringen zu können, -
48:17 - 48:22durch den Unterricht in Poggio
haben wir verstanden, -
48:22 - 48:26dass jeder von uns sein eigenes Schicksal
in die Hände nehmen muss. -
48:27 - 48:30(Elettra) Danke für
die guten Verhaltensregeln, -
48:30 - 48:32wie man sich in Europa verhält.
-
48:32 - 48:34Danke, dass ihr uns geholfen habt
zu verstehen, -
48:34 - 48:39dass wir uns weder wie Verbrecher
noch wie Bettler verhalten müssen. -
48:39 - 48:44(Madou) Ich werde Euch nie vergessen,
liebste Grüsse -
48:58 - 49:01(Attilia) Meiner Meinung nach ist
diese Geschichte von Poggio alla Croce, -
49:01 - 49:04von der Schule,
eine echte Liebesgeschichte, -
49:04 - 49:08weil wir Freiwilligen uns gerne haben,
-
49:09 - 49:12weil wir auf eine besondere Art
zusammen sind, -
49:12 - 49:17und weil die Jungs uns gerne haben,
es sind wahre Freundschaften entstanden, -
49:17 - 49:19unsere Geschichte
ist eine Liebesgeschichte. -
49:20 - 49:24(Laura) Es sind die kleinen Gesten,
die Geschichten aus dem Alltag, -
49:24 - 49:31die unsere Erfahrung so speziell machen.
-
49:31 - 49:35Es ist etwas, was Dich dazu veranlasst
zu sagen: ” Du bist mir wichtig”. -
49:35 - 49:40Es ist das grösste Geschenk,
das wir mit nachhause nehmen können. -
49:55 - 49:58Auch wenn das Empfangszentrum
geschlossen wurde, -
49:58 - 50:00hörte die Erfahrung des "Schulchen"
nicht auf: -
50:00 - 50:06sie geht in Poggio alla Croce und am Sitz
des COSPE in Florenz weiter. -
50:06 - 50:10Dank an das Projekt “Offene Werkstatt
Aktiver Buerger” LACA 19, -
50:10 - 50:13es wurde eine auf Ushaidi sofware
basierte Crowdmap erstellt, -
50:13 - 50:16um die verschiedenen Arte
von Flüchtlingshilfe, -
50:16 - 50:18die es auf regionalem
und europäischem Gebiet gibt -
50:18 - 50:21zu dokumentieren und zu vernetzen.
-
50:21 - 50:27Zwischen Februar und September 2009
gedreht. -
50:28 - 50:30Abspann
- Title:
- Dokumentarfilm: "Ubuntu. Ich bin weil wir sind"
- Description:
-
Im Frühling 2017 störte das Leben in Poggio alla Croce, einem Dörfchen der Provinz Florenz, die Ankündigung der Ankunft einer Gruppe von ca 30 Migranten. Zwischen Furcht, Zorn und Gleichgültigkeit versuchen einige Einwohner eine Lösung zu finden und experimentieren sie mit originellen Wege zur Integration.
Ubuntu ist eine Afrikanische Lebensphilosophie, die heisst, das wir alle Gebrüder sind, und dass wenn ich dir helfe und du mir hilfst, leben wir besser - Video Language:
- Italian
- Duration:
- 52:00
Claude Almansi edited German subtitles for Documentario "Ubuntu. Io sono perché noi siamo" | ||
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