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36C3 - Verkehrswende selber hacken

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    36c3 Vorspannmusik
  • 0:22 - 0:29
    Herald: Unsere nächsten Speaker kommen
    beide aus Ulm, sind sehr interessiert in
  • 0:29 - 0:34
    Open Data und Mobilität und werden über
    „Die Verkehrswende selber hacken“ mit euch
  • 0:34 - 0:38
    sprechen. robbi5 und ubahnverleih.
  • 0:38 - 0:46
    Applaus
  • 0:46 - 0:52
    robbi5: Jo … dann … haben wir Ton?
    Sorry, haben wir Ton? … Jetzt. OK!
  • 0:52 - 0:59
    robbi5: Dankeschön! Willkommen zu
    Verkehrswende selber hacken! Wir nutzen
  • 0:59 - 1:03
    auch, wie viele von euch, täglich
    Mobilität und das ist so ein Ding, weil
  • 1:03 - 1:07
    alle von uns zahlen, direkt oder indirekt
    für ÖPNV und Verkehrsinfrastruktur. Und
  • 1:07 - 1:12
    wenn wir ehrlich sind: Es ist nicht gut.
    So denn das Traurige daran, dass der erste
  • 1:12 - 1:16
    Kontakt mit ÖPNV für viele einfach sehr
    anstrengend ist. Das ist ein bisschen
  • 1:16 - 1:20
    enttäuschend, weil wir wünschen uns einen
    großartigen Nahverkehr, der sich benutzen
  • 1:20 - 1:23
    lässt, ohne dass man viel darüber
    nachdenken muss. Und so kam aus unserem
  • 1:23 - 1:27
    Frust diese Motivation, das Ganze ein
    bisschen besser zu machen. Und die Frage:
  • 1:27 - 1:30
    Wie können wir als Open Data Aktivisten
    die Verkehrswende eigentlich selber
  • 1:30 - 1:34
    hacken?
    ubahnverleih: Das ist das Erste, was man
  • 1:34 - 1:38
    denkt, wenn man an... Das habe ich selber
    ge-photoshoped. Das war sehr einfach
  • 1:38 - 1:43
    freizustellen. Gelächter und Applaus
    Es ist immer schön für seine Photoshop
  • 1:43 - 1:48
    Skills belohnt zu werden. Das ist das
    Erste, woran Menschen denken, wenn sie
  • 1:48 - 1:52
    Mobilitätswende und Technologie hören.
    Aber das ist halt eigentlich gar nicht mal
  • 1:52 - 1:56
    so gut, weil das ist halt ein Teil der
    Mobilität, das ist die Elektromobilität,
  • 1:56 - 2:01
    und es ist halt eher eine Antriebswende
    als Verkehrswende. Klar, das ist irgendwie
  • 2:01 - 2:05
    wichtig, weil auch bei Bussen ist es z. B.
    wichtig, dass die vielleicht nicht alles
  • 2:05 - 2:08
    voll dieseln. Aber es geht da schon
    irgendwie um mehr. Ich hab mal mein
  • 2:08 - 2:14
    Lieblingsbild mitgebracht. Das ist von
    1990 vom Stadtmarketing Münster. Und es
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    ist aber heute, finde ich immer noch super
    aktuell. Es zeigt einfach: Wieviel Platz
  • 2:20 - 2:25
    brauchen 72 Menschen, um sich
    fortzubewegen in unterschiedlichen
  • 2:25 - 2:30
    Verkehrsmitteln. Und wir sehen einfach,
    dass das Auto unfassbar viel Platz braucht
  • 2:30 - 2:35
    und sich diesen Platz in unseren Städten
    auch nimmt. Und wenn wir dann halt über
  • 2:35 - 2:40
    das Elektroauto reden, haben wir genau
    dieses Problem, dass es genauso viel Platz
  • 2:40 - 2:45
    braucht, möglicherweise noch mehr als auf
    dem Bild, weil Autos immer größer geworden
  • 2:45 - 2:49
    sind. Wir sprechen bei Technologie
    irgendwie über Uber. Die nennen sich Ride
  • 2:49 - 2:54
    Sharing, aber so richtig geshared wird
    da auch nicht. Es ist eigentlich ein Taxi,
  • 2:54 - 2:59
    und wäre an der Stelle Uber nicht da,
    würde es diesen Platz vielleicht gar nicht
  • 2:59 - 3:03
    brauchen, dieses Auto gar nicht fahren.
    Wir sprechen über die Speerspitze der
  • 3:03 - 3:08
    Technologie in der Mobilität, über
    autonomes Fahren. Wir haben momentan einen
  • 3:08 - 3:15
    Besetzungsgrad von 1,1 bis 1,2 Personen
    pro Auto. Mit dem autonomen Fahren werden
  • 3:15 - 3:18
    wir es, glaube ich, als Menschheit
    erstmals schaffen, diesen Wert unter 1 zu
  • 3:18 - 3:25
    setzen, und
    Gelächter und Applaus
  • 3:25 - 3:29
    Ihr klatscht jetzt, das
    ist aber nichts Gutes.
  • 3:29 - 3:34
    Gelächter
    Das heißt, dass wir mehr Platz brauchen.
  • 3:34 - 3:38
    Es geht einfach um diese
    Ungleichverteilung in unseren Städten, zum
  • 3:38 - 3:45
    Beispiel in der Mobilität. Mit diesem
    Besetzungsgrad, das haben sich auch diese
  • 3:45 - 3:49
    Ride Sharing Anbieter gedacht. Die haben
    sich überlegt: Wie können wir das Ganze
  • 3:49 - 3:54
    optimieren? Die sind natürlich
    Technologie-Unternehmen und sammeln sehr
  • 3:54 - 3:59
    viele Daten und wissen natürlich, von wo
    nach wo fahren viele Menschen. Wo wollen
  • 3:59 - 4:03
    die lang fahren und haben sich überlegt:
    OK, wir wollen da optimieren. Und was
  • 4:03 - 4:07
    können wir da machen? Wie wäre es denn,
    wenn wir entlang dieser Achsen, wo viele
  • 4:07 - 4:11
    Menschen fahren wollen, einfach regelmäßig
    Fahrzeuge fahren lassen und Menschen
  • 4:11 - 4:15
    vielleicht nicht vor ihrer Haustür
    abholen, sondern nur an der nächsten
  • 4:15 - 4:20
    Kreuzung entlang an Linien, zu definierten
    Zeiten? Ja, Silicon Valley, ihr habt
  • 4:20 - 4:27
    gerade den Bus erfunden! Glückwunsch!
    Applaus
  • 4:27 - 4:34
    Das ist vielleicht schön für diese Ride
    Sharing Anbieter, aber eigentlich ist es
  • 4:34 - 4:39
    total doof, weil sie greifen damit den
    ÖPNV direkt an, der eigentlich das
  • 4:39 - 4:45
    Rückgrat der Mobilitätswende sein sollte.
    Und es sorgt auch dafür, dass diese
  • 4:45 - 4:49
    Anbieter sich natürlich nur auf die Region
    konzentrieren, wo es für sie finanziell
  • 4:49 - 4:53
    interessant ist. Und das heißt, dass sie
    nur in den Innenstädten möglicherweise
  • 4:53 - 4:57
    agieren, dass sie Stadtteile komplett aus
    den Augen lassen, wo vielleicht Menschen
  • 4:57 - 5:01
    leben, die nicht so viel Geld verdienen
    und sich das nicht leisten können. Sie
  • 5:01 - 5:07
    bauen quasi ÖPNV nach, aber nur für
    Reiche. Es gibt da keine Regularien, was
  • 5:07 - 5:11
    Barrierefreiheit angeht, und im ländlichen
    Raum, der wird damit wahrscheinlich noch
  • 5:11 - 5:16
    weiter abgehangen. Es ist einfach eine
    Rosinenpickerei und sie suchen sich
  • 5:16 - 5:23
    einfach die besten Stücken raus und der
    Rest fällt oben rüber. Gleichzeitig ist es
  • 5:23 - 5:28
    so, dass Verkehrsplaner da auch ein
    Riesenproblem haben. Die könnten sich
  • 5:28 - 5:32
    hinstellen und sagen, okay, wir haben
    diese kommerziellen Anbieter, die da ihre
  • 5:32 - 5:37
    Dienste anbieten. Und wir überlegen uns,
    okay, wie können wir das in unser
  • 5:37 - 5:41
    Verkehrssystem integrieren? Das Problem
    ist, diese Anbieter können genauso schnell
  • 5:41 - 5:45
    weg sein, wie sie gekommen sind. Ich weiß
    nicht, wie viele von diesen Scooter
  • 5:45 - 5:48
    Anbietern den Winter überleben werden.
    Aber auch größere Anbieter, die schon
  • 5:48 - 5:53
    länger am Markt sind, wie zum Beispiel
    Car2go, die haben sich grad komplett aus
  • 5:53 - 5:57
    Nordamerika zurückgezogen. Und in Ulm, wo
    das Ding mehr oder weniger erfunden wurde,
  • 5:57 - 6:02
    klafft jetzt eine riesige Lücke. Selbst
    nach 6 oder 7 Jahren trauern die Leute dem
  • 6:02 - 6:07
    Ganzen hinterher. Und ja so ein bisschen
    der Google Reader Effekt. Alle trauern
  • 6:07 - 6:12
    hinterher und es gibt einfach nichts,
    was das besser macht. Aber jetzt wird
  • 6:12 - 6:16
    wird ja alles gut, weil die Ride Sharing
    Anbieter gucken sich, was ist denn das
  • 6:16 - 6:19
    nächste große Ding, was ist der nächste
    Hype, was ist das nächste geile
  • 6:19 - 6:23
    Verkehrsmittel? Und ja, Fahrräder sind da
    auf jeden Fall besser als Autos. Die
  • 6:23 - 6:26
    kaufen sich da alle rein. Hier als
    Beispiel Uber, die Jump gekauft haben.
  • 6:26 - 6:34
    Aber auch Lyft hat Social Bikes gekauft
    hat. Didi hat Blue Gogo gekauft. Und man
  • 6:34 - 6:37
    kauft sich einfach in das nächste große
    Verkehrsmittel ein. Es geht dann nicht
  • 6:37 - 6:41
    darum, dass es umweltfreundlich ist,
    sondern vielmehr darum, sich eine
  • 6:41 - 6:45
    Plattform zu bauen, als Anbieter zu sagen:
    umso mehr Mobilität, wir in unserer
  • 6:45 - 6:50
    eigenen App haben, als Anbieter, umso eher
    werden wir nur benutzt, umso eher können
  • 6:50 - 6:53
    wir ein Monopol ausbauen und vor allem
    darum geht es. Und gleichzeitig muss man
  • 6:53 - 6:57
    natürlich den Hype bedienen, diese
    Startups in der Mobilität. Wahrscheinlich
  • 6:57 - 7:00
    nicht nur der Mobilität sind weniger
    innovationsgetrieben, wie sie immer
  • 7:00 - 7:04
    behaupten, sondern vielmehr hype-
    getrieben. Und überall, wo es einen Hype
  • 7:04 - 7:07
    gibt, das ist so eine Art
    Goldgräberstimmung. Naja überall da
  • 7:07 - 7:11
    verdienen vor allem die Leute,
    die die Schaufeln verkaufen.
  • 7:11 - 7:15
    vereinzeltes Gelächter
    robbi5: Aber wo findet man diese Schaufel-
  • 7:15 - 7:18
    Anbieter? Und das ist ein schönes
    Beispiel, z. B. bei Alibaba, einer
  • 7:18 - 7:22
    chinesischen Groß-Handelsplattform. Und so
    findet man dort von einzelnen Rädern,
  • 7:22 - 7:26
    Fahrradschlösser bis hin zu ganzen Bike-
    Sharing-Systemen einfach alles, was man
  • 7:26 - 7:29
    dafür benötigt. Wir könnten ein
    Komplettpaket mit Rädern, Schloss,
  • 7:29 - 7:33
    Backend, App und Betrieb davon einfach
    klicken. Und das ist das, was wir so aus
  • 7:33 - 7:37
    einer Sicherheitsperspektive ein bisschen
    interessant fanden. Wir hatten in München
  • 7:37 - 7:41
    zwar einen Haufen O-Bikes, aber niemand
    von uns hat sich so wirklich getraut, da
  • 7:41 - 7:44
    einfach mal so ein Schloss abzuschreiben.
    Also warum nicht shoppen? Also haben uns
  • 7:44 - 7:48
    hingesetzt und haben kurz eine Website und
    Mail-Adressen für ein Fake-Startup gebaut
  • 7:48 - 7:52
    und sind dann auf Alibaba shoppen
    gegangen. 10 der dort aufgetauchten
  • 7:52 - 7:56
    Anbieter, die für uns so infrage kommen,
    haben wir so ein bisschen angefragt. Haben
  • 7:56 - 7:59
    gemeint, hey, wir sind ein aufstrebendes
    Startup, wir sind auf der Suche nach
  • 7:59 - 8:03
    Schlössern und vor allem nach der
    Dokumentation dazu, denn wir würden die
  • 8:03 - 8:06
    App 'aus Datenschutzgründen' gerne selber
    bauen. Das Witzige an der ganzen
  • 8:06 - 8:11
    Geschichte ist, diese Anbieter meinten so,
    naja, können wir drüber reden … Einer war
  • 8:11 - 8:15
    noch so, naja, ihr könnt uns halt
    $10.000 zahlen und ein NDA
  • 8:15 - 8:19
    unterschreiben und ihr kriegt das Geld in
    Schlössern wieder. Aber viele andere
  • 8:19 - 8:22
    bewarfen uns einfach mit einer komplett
    vollständigen Doku. Und einer meinte noch
  • 8:22 - 8:26
    so, ja, es tut uns voll leid. Wir haben
    die gerade nur auf Chinesisch, aber ihr
  • 8:26 - 8:29
    kriegt sie morgen dann auch
    noch auf Englisch übersetzt.
  • 8:29 - 8:31
    Gelächter
    Und dann haben wir uns hingesetzt, haben
  • 8:31 - 8:35
    so ein Schloss bestellt und haben dort
    einfach mal eine kleine App gebaut, mit
  • 8:35 - 8:39
    der dieses Schloss aufgeht. Haben dann
    dieses Schloss noch ein bisschen weiter
  • 8:39 - 8:43
    zerlegt und haben mal so aufgeschrieben,
    wie funktioniert das alles, und was kann
  • 8:43 - 8:47
    man da eigentlich machen, wie kann man das
    verbessern? Diesen Security Blick darauf
  • 8:47 - 8:53
    haben wir dann ca. 1 Jahr lang aus
    den Augen verloren. Aber dann passierte
  • 8:53 - 8:57
    die Gulasch-Programmiernacht in Karlsruhe.
    Denn dort, vor den Gebäuden, stand die
  • 8:57 - 9:02
    neue Generation der Räder eines bekannten
    Leipziger Bike Sharing Unternehmens, das
  • 9:02 - 9:05
    viel halt mit Städten und
    Verkehrsunternehmen zusammenarbeitet.
  • 9:05 - 9:09
    Diese Räder fanden wir interessant, weil
    früher haben die nämlich einfach selber
  • 9:09 - 9:13
    Bordcomputer gebaut. Die hatten hinten so
    eine schöne Touch-Tastatur, konnte man
  • 9:13 - 9:16
    Sachen eintippen. Und jetzt sind da
    einfach Schlösser dran, die uns wirklich
  • 9:16 - 9:20
    sehr bekannt vorkommen. Und dann ist uns
    eingefallen, warte mal, wir haben da vor
  • 9:20 - 9:23
    einem Jahr ja eine App gebaut, und dann
    haben wir mal ausprobiert, ob die
  • 9:23 - 9:28
    zufälligerweise tut.
    Schlossklicken
  • 9:28 - 9:43
    Gelächter und Applaus
    Es ist natürlich die Frage so: was zur
  • 9:43 - 9:46
    Hölle, warum sind diese Schlösser
    plötzlich aufgegangen? Weil diese ganze
  • 9:46 - 9:50
    Schloss-Kommunikation, die da passiert,
    ist eigentlich recht okay. Es gibt eine
  • 9:50 - 9:53
    Transport-Verschlüsselung und zusätzlich
    für jedes Schloss einen einzigartigen
  • 9:53 - 9:57
    Unlock-Key, wie halt so bei klassischen
    Zahlenschlössern. Stellt sich raus, der
  • 9:57 - 10:00
    Anbieter hat die Keys für die
    Verschlüsselung und fürs Öffnen, die
  • 10:00 - 10:05
    einfach so in der Dokumentation standen,
    nicht geändert. Und das fanden wir so ein
  • 10:05 - 10:08
    bisschen absurd, weil das könnte ja
    bedeuten, dass jeder, der diese App zum
  • 10:08 - 10:12
    Ausleihen der Fahrräder hat, auch diese
    Keys mit sich herumträgt. Da waren wir mal
  • 10:12 - 10:16
    ein bisschen verwirrt und sind graben
    gegangen und haben uns die App genauer
  • 10:16 - 10:20
    angeguckt. Und, stellt sich heraus, die
    machen gar kein Bluetooth. Diese Schlösser
  • 10:20 - 10:24
    werden eigentlich über die eingebaute SIM-
    Karte mit einer Mobilfunk-Datenverbindung
  • 10:24 - 10:29
    verbunden und werden dann, wenn
    du in deiner App klickst, halt einfach
  • 10:29 - 10:34
    entsperrt. Das heißt, was da passiert ist,
    sie haben vergessen, die offene Bluetooth-
  • 10:34 - 10:38
    Schnittstelle zuzumachen und Standard-Keys
    verwendet. Und später haben wir dann auf
  • 10:38 - 10:42
    dem Camp in einem Talk von MH und Ray auch
    noch gelernt, dass diese Firmware und
  • 10:42 - 10:45
    diese Keys halt nicht nur in
    Fahrradschlössern verbaut sind, sondern
  • 10:45 - 10:49
    z.B. auch in Vorhängeschlössern vorkommen.
    Und möglicherweise sind es auch die
  • 10:49 - 10:53
    gleichen Keys in Scootern oder sogar
    Carsharing-Systemen, weil der Hersteller
  • 10:53 - 11:00
    auch dafür Schlösser verkauft.
    ubahnverleih: Ja, Scooter. Wenn wir über
  • 11:00 - 11:05
    Scooter sprechen, dann haben wir sofort
    irgendwie diese Leihscooter im Kopf, weil
  • 11:05 - 11:08
    die halt gerade gehyped werden. Aber
    eigentlich ist so die Frage, wie dieser
  • 11:08 - 11:12
    hypegetriebenen Startups, weil
    Bikesharing gab es schon vorher,
  • 11:12 - 11:16
    offensichtlich gab es auch schon
    selbstfahrende Scooter vorher. Aber die
  • 11:16 - 11:22
    sind aus einem ganz anderen Aspekt relativ
    interessant. Es gibt halt sehr viele von
  • 11:22 - 11:26
    diesen Anbietern, teilweise in den
    gleichen Städten, den gleichen, oder
  • 11:26 - 11:30
    verschiedene Anbieter in den gleichen
    Städten. Es gibt sehr viele davon und du
  • 11:30 - 11:34
    bist dann wieder an so einer Situation,
    5 verschiedene Apps, du willst
  • 11:34 - 11:38
    eigentlich nur Scooter fahren, das ist
    schon irgendwie bei den Verkehrsverbünden
  • 11:38 - 11:41
    doof. Und eigentlich geht es einfach doch
    nur darum, ich will das am nächsten
  • 11:41 - 11:45
    gelegene Verkehrsmittel finden, um damit
    wegzufahren, das kann ein Scooter sein,
  • 11:45 - 11:49
    das kann ÖPNV sein. Es wäre doch irgendwie
    geil, wenn man das alles in einer App
  • 11:49 - 11:53
    hätte. Und wir haben da mal geguckt, es
    gibt prinzipiell einen Standard. Das ist
  • 11:53 - 11:58
    GBFS, der ist genau dafür gedacht, dass
    Scooter Anbieter und Bike Sharing Anbieter
  • 11:58 - 12:03
    ihre Positionsdaten, wo sind Bikes
    oder Scooter verfügbar, öffentlich
  • 12:03 - 12:08
    bereitstellen können. Aber keiner von
    diesen Scooter Anbietern nutzt das. Da
  • 12:08 - 12:12
    sind wir wieder an dieser, wir bauen uns
    unser Monopol, wir bauen uns unsere
  • 12:12 - 12:16
    Plattform, auf die niemand zugreifen darf.
    Aber das Schöne ist halt, das sind alles
  • 12:16 - 12:20
    Apps und die bekommen irgendwo Daten her
    und ja da müssen doch irgendwo APIs
  • 12:20 - 12:26
    dahinter stehen. Und wir haben eigentlich
    schon bei den Bike Sharern angefangen, mal
  • 12:26 - 12:30
    diese ganzen APIs zu dokumentieren, und
    mit den Scooter Sharern sind das deutlich
  • 12:30 - 12:34
    mehr von diesen Schnittstellen gewesen.
    Wir haben uns darauf konzentriert, einfach
  • 12:34 - 12:39
    nur diese Schnittstelle, wo stehen
    diese Scooter? Wenn man das eine Weile
  • 12:39 - 12:43
    macht, dann hat man irgendwie dann
    ~30 Anbieter abgegrast, und denkt sich
  • 12:43 - 12:48
    so: diese API kenne ich irgendwo her.
    Das ist, die habe ich schon bei einem
  • 12:48 - 12:53
    anderen Anbieter gesehen. Und irgendwie,
    die machen auch komplett unterschiedliche
  • 12:53 - 12:56
    Sachen, komplett unterschiedliche
    Investoren. Jetzt hab ich 5 verschiedene
  • 12:56 - 13:00
    Anbieter, alle mit den gleichen APIs.
    Woran liegt das? Da stellt sich heraus,
  • 13:00 - 13:03
    dass das alles nur gekauft..
    Eyo, eyo
  • 13:03 - 13:09
    Die Innovation ist gar nicht meine.
    Eyo
  • 13:09 - 13:18
    Gelächter und Applaus
    Also sind wir wieder bei dem Schaufeln und
  • 13:18 - 13:23
    den Goldgräbern. Es gibt einfach mehrere
    Software-Anbieter, die bauen fertige
  • 13:23 - 13:29
    Software für Sharing Systeme und verkaufen
    die dann. Das heißt, wenn ich Scooter
  • 13:29 - 13:32
    Anbieter werden will, muss ich einfach
    bloß ein paar Scooter einsammeln oder
  • 13:32 - 13:38
    kaufen und da mein Logo draufkleben und
    deren Software kaufen und schon fertig ist
  • 13:38 - 13:44
    mein super innovatives Startup. Nicht alle
    machen das. Es gibt auch noch ein paar
  • 13:44 - 13:49
    Anbieter, die eigene Software bauen und
    bei einem von diesen Scooter Anbietern
  • 13:49 - 13:53
    sind wir irgendwie auf deren
    Administrationsoberfläche, auf dem Login
  • 13:53 - 13:57
    der Administrationsoberfläche gelandet als
    wir einfach nach der API, wo stehen die
  • 13:57 - 14:01
    Scooter gesucht haben. Und das Schöne bei
    moderner Webentwicklung ist ja so, da ist
  • 14:01 - 14:04
    zwar nur ein Loginscreens. Wir können uns
    nicht einloggen, weil wir keine
  • 14:04 - 14:08
    Zugangsdaten haben. Aber es wird natürlich
    für später der komplette Source dieser
  • 14:08 - 14:12
    Oberfläche mitgeladen. Und das ist ganz
    nett. Weil dann kann man einfach gucken,
  • 14:12 - 14:17
    mit welchen APIs sprechen die denn intern
    und sieht so, welche von diesen APIs
  • 14:17 - 14:21
    brauchen eine Authentifizierung und welche
    nicht? Und das ist dann halt schon echt ein
  • 14:21 - 14:24
    bisschen doof, wenn genau die
    Schnittstelle, die die Kundendaten
  • 14:24 - 14:30
    verwaltet, diejenige ist, die keine
    Authentifizierung braucht. Da stürzen sich
  • 14:30 - 14:34
    natürlich dann sofort die Medien drauf.
    Also wir haben hier den Bayerischen
  • 14:34 - 14:39
    Rundfunk, aber das ist selbst bis nach,
    der norwegische Rundfunk, ist das glaube
  • 14:39 - 14:43
    ich, die darüber berichtet haben. Also so
    schnell kann es gehen, dass man eigentlich
  • 14:43 - 14:48
    nur wissen will, wo die Scooter stehen und
    auf einmal kommen einem Daten entgegen.
  • 14:48 - 14:53
    Aber eigentlich wollten wir ja genau nur
    das machen, zeigen, wo stehen die Scooter,
  • 14:53 - 14:57
    das dokumentieren. Und es hat wirklich
    nicht lange gedauert, dass zum einen Leute
  • 14:57 - 15:01
    angefangen haben, Apps zu bauen, die
    einfach mehrere Anbieter miteinander
  • 15:01 - 15:04
    kombinieren. Und zum anderen ganz viele
    Leute, die dann mitgemacht haben, die
  • 15:04 - 15:08
    selber die Apps auseinandergenommen haben
    und geguckt haben. Mit welchen
  • 15:08 - 15:12
    Schnittstellen sprechen diese Apps denn
    eigentlich? Man kann da noch weiter gehen
  • 15:12 - 15:16
    und sagen, okay, ich weiß, wo Scooter
    stehen. Wie wäre es denn, wenn ich, was
  • 15:16 - 15:21
    weiß ich, alle 5 Minuten mal mir das
    angucke, wo steht welcher Scooter, und
  • 15:21 - 15:25
    dann halt sagen kann, die haben alle eine
    eindeutige, mehr oder weniger eindeutige
  • 15:25 - 15:30
    ID und dann sehe ich, okay, vor 10
    Minuten stand dieser Scooter woanders.
  • 15:30 - 15:33
    Dann ist er wahrscheinlich von diesem
    Punkt zu einem anderen gefahren, und damit
  • 15:33 - 15:39
    habe ich den Startpunkt einer Ausleihe und
    den Endpunkt einer Ausleihe. Diese Idee
  • 15:39 - 15:43
    hatten nicht nur wir, sondern auch das
    City Lab Berlin hat sich das ganze mal
  • 15:43 - 15:47
    angenommen und hat dann auch die Routen
    dazwischen berechnet, einfach eine
  • 15:47 - 15:52
    Fahrradroute berechnet und dann halt geile
    Animationen gemacht. Das sieht schick aus,
  • 15:52 - 15:56
    aber man kann das natürlich auch
    verwenden, um z. B. einfach Verkehrs-
  • 15:56 - 16:00
    Analysen zu machen, zu gucken, von wo nach
    wo bewegen sich die Menschen in der Stadt,
  • 16:00 - 16:05
    um da zum Beispiel zu optimieren,
    auf welchen Wegen ich mehr ÖPNV
  • 16:05 - 16:13
    anbiete oder solche Sachen.
    robbi5: Eine ähnliche Geschichte hat sich
  • 16:13 - 16:17
    das Los Angeles Department of
    Transportation gedacht. Denn dort an der
  • 16:17 - 16:22
    Westküste hat dieser ganze Scooter-Hype
    mit angefangen. Die Stadt hatte plötzlich
  • 16:22 - 16:26
    Tausende von den Scootern rumstehen und
    wollte eigentlich wissen, wo stehen die
  • 16:26 - 16:30
    Dinger? Und vielleicht sollten wir ja in
    dieser Verteilung von den Teilen auch ein
  • 16:30 - 16:34
    bisschen eingreifen. Und was für so eine
    Behörde doch dann relativ unüblich ist,
  • 16:34 - 16:38
    sie haben sich einen technischen Standard
    ausgedacht, nämlich die Mobility Data
  • 16:38 - 16:42
    Specification. Die beschreibt, dass die
    Anbieter bei der Stadt jeden Scooter
  • 16:42 - 16:46
    einzeln digital registrieren müssen und
    zum Beispiel aber auch melden müssen, wenn
  • 16:46 - 16:50
    dieser Scooter repariert oder entfernt
    wird, sodass man einen Überblick hat, was
  • 16:50 - 16:53
    ist da gerade so draußen? Sie liefern aber
    auch Daten über diese Fahrten bei der
  • 16:53 - 16:57
    Stadt ab, was noch mehr bei der
    Verkehrsplanung hilft, so wie Consti
  • 16:57 - 17:00
    gerade meinte, welche Wege werden
    denn eigentlich genutzt und welche
  • 17:00 - 17:03
    Wege meiden die Leute, obwohl es
    vielleicht gerade frisch ausgebauter
  • 17:03 - 17:07
    Fahrradweg ist, der halt einfach nur
    schlecht ist. Aber auf der anderen Seite
  • 17:07 - 17:11
    geht es ja nicht nur um Daten von
    Anbietern, sondern auch die Stadt selber
  • 17:11 - 17:16
    liefert Daten und zwar maschinenlesbare
    Zonen, in denen die Scooter bevorzugt
  • 17:16 - 17:20
    abgestellt werden sollen, zum Beispiel in
    der Nähe von Endhaltestellen. Aber halt,
  • 17:20 - 17:24
    wie wir jetzt hier sehen, auch Zeiten und
    Zonen, in denen halt besser keine stehen
  • 17:24 - 17:29
    sollen, weil zum Beispiel am nächsten Tag
    dort ein Marathon stattfindet. Und LA hat
  • 17:29 - 17:35
    tatsächlich eine Verordnung erlassen, die
    sagt, dass, wenn ein Scooter-Anbieter dort
  • 17:35 - 17:40
    seine Dienste anbieten möchte, dass er
    diese Spezifikationen erfüllen muss. Und
  • 17:40 - 17:44
    das Schöne, dieser Standard wurde komplett
    offen auf GitHub entwickelt. Und das heißt
  • 17:44 - 17:48
    halt nicht einfach nur so fertig, abgelegt
    und dann schimmelt der da vor sich hin,
  • 17:48 - 17:52
    sondern er wird fortlaufend durch die
    Stadt LA und andere Städte, aber halt auch
  • 17:52 - 17:56
    interessanterweise durch die Anbieter
    und durch Freiwillige weiterentwickelt.
  • 17:56 - 17:59
    Es gibt halt nicht nur diesen Standard,
    den die da veröffentlicht haben, sondern
  • 17:59 - 18:03
    sie haben tatsächlich auch die
    komplette Software, die sie selbst zum
  • 18:03 - 18:06
    Regulieren benutzen, diese Referenz-
    Implementierung auch auf GitHub geworfen.
  • 18:06 - 18:10
    Und das ist halt auch Open-Source und wird
    auch von anderen Städten jetzt einfach
  • 18:10 - 18:14
    eingesetzt und mitentwickelt. Wir haben
    uns gefragt, okay, das ist eigentlich
  • 18:14 - 18:19
    alles ziemlich großartig. So da regulieren
    Leute halt technisch irgendwie Scooter,
  • 18:19 - 18:23
    ohne dass sie halt klassisch Menschen mit
    Papier auf die Straße schicken und sagen,
  • 18:23 - 18:28
    der steht da falsch, wie können wir so was
    übertragen? Weil, es klingt einfach gut
  • 18:28 - 18:32
    und es gibt fertige Software dazu. Und da
    haben wir so ein bisschen rum recherchiert
  • 18:32 - 18:35
    und festgestellt, außer uns hat es
    anscheinend im deutschsprachigen Raum
  • 18:35 - 18:39
    bislang noch niemand entdeckt. Dann haben
    wir angefangen, so ein paar Explainer-
  • 18:39 - 18:43
    Blogposts zu schreiben und zusätzlich
    haben wir noch so ein kleines Sign auf
  • 18:43 - 18:46
    Papier gebaut, weil das kann man so Leuten
    in Stadtverwaltungen und Behörden halt
  • 18:46 - 18:49
    einfach wunderbar in die Hand drücken. Da
    kommt Papier gut an.
  • 18:49 - 18:55
    ubahnverleih: Der Zeitpunkt war halt
    relativ gut, weil die Städte hatten zum
  • 18:55 - 19:00
    einen diese Bilder im Kopf von, das ist
    jetzt München, wo ein Jahr vorher O-Bike
  • 19:00 - 19:04
    einfach diverse Fahrräder, was heißt
    diverse Fahrräder, mehrere tausend
  • 19:04 - 19:08
    Fahrräder einmal über der Stadt abgeworfen
    haben, und die lagen dann überall rum, das
  • 19:08 - 19:12
    hat die gestört. Aber zum anderen war es
    so, dass in Deutschland die Scooter zu dem
  • 19:12 - 19:17
    Zeitpunkt noch nicht legal waren, aber
    sich halt abzeichnen würde, dass die
  • 19:17 - 19:23
    Legalisierung quasi ansteht. Und zum
    anderen auch alle Scooter Anbieter
  • 19:23 - 19:27
    angekündigt haben, nach Deutschland – oder
    sehr viele Scooter Anbieter angekündigt
  • 19:27 - 19:32
    haben, in Deutschland aktiv werden zu
    wollen. Und die Städte hatten einfach
  • 19:32 - 19:35
    Angst davor und waren eigentlich
    interessiert, dass es da irgendwas in
  • 19:35 - 19:39
    Richtung Regulierung gibt. Und wir haben
    uns überlegt, das ist ein bisschen doof,
  • 19:39 - 19:43
    weil wir wissen jetzt gar nicht, welche
    Städte sprechen wir denn überhaupt an,
  • 19:43 - 19:46
    wenn wir bloß so einen Blog Artikel
    schreiben, den findet wahrscheinlich
  • 19:46 - 19:50
    niemand und haben dann einfach angefangen
    zu recherchieren, wo wollen diese Anbieter
  • 19:50 - 19:54
    hin? Und Maxi hatte die grandiose Idee zu
    sagen, ja, die wollen alle demnächst in
  • 19:54 - 19:58
    irgendwelchen Städten in Deutschland
    starten, die brauchen natürlich MItarbeiter
  • 19:58 - 20:01
    und haben halt überall Job-Postings,
    und die haben wir dann halt komplett
  • 20:01 - 20:05
    abgegrast und geguckt, welcher Anbieter
    will in welche Stadt und haben diese
  • 20:05 - 20:09
    schöne Karte gebaut, die einfach zeigt,
    in welche Städte wollen wieviel Anbieter,
  • 20:09 - 20:12
    in welche Bundesländer? Wir können sehen,
    dass alle Bundesländer sind abgedeckt,
  • 20:12 - 20:16
    außer das Saarland.
    Gelächter
  • 20:16 - 20:20
    Siehste, Saarland-Witze kommen immer gut!
    Gelächter
  • 20:20 - 20:28
    Und dann haben wir uns genau diese Städte
    genommen und haben denen Mails geschrieben
  • 20:28 - 20:32
    mit, Hallo, wie sieht es denn aus? Habt
    ihr das mit den Scootern auf dem Schirm?
  • 20:32 - 20:38
    Was ist denn euer Plan, das zu regulieren?
    Kennt ihr schon Mobility Data
  • 20:38 - 20:42
    Spezification? Möglicherweise ja nicht.
    Wir haben da mal Blog Artikel vorbereitet.
  • 20:42 - 20:47
    Lest euch das mal durch. Und, wir haben da
    auch viel Feedback dazu bekommen. Und
  • 20:47 - 20:51
    letztendlich hat es dazu geführt, dass
    mittlerweile die Stadt Hamburg und die
  • 20:51 - 20:56
    Stadt Ulm, aber auch Städte in NRW einfach
    diese Mobility Data Specification
  • 20:56 - 21:01
    einfordern von allen Anbietern, die da
    mitspielen wollen. Das heißt …
  • 21:01 - 21:15
    Applaus
    Das heißt, uns hat das gezeigt, wenn wir
  • 21:15 - 21:19
    ein Thema relativ zeitig erkennen und
    gucken, was gibt’s da für technische
  • 21:19 - 21:24
    Lösungen? Uns was ausdenken, was sinnvoll
    sein könnte. Und das in die Städte, in die
  • 21:24 - 21:27
    Kommunen tragen. Wohlwollend auf die
    zukommen, dann kann man Policy machen,
  • 21:27 - 21:33
    kann man seine eigenen Regeln durchsetzen.
    Ja, das hat super gut funktioniert. Und
  • 21:33 - 21:37
    vielleicht gibt es auch Themen, die euch
    interessieren, wo ihr Sachen zeitig
  • 21:37 - 21:41
    entdeckt habt. Einfach mal Themen zeitig
    erkennen und auf die Leute zugehen.
  • 21:41 - 21:46
    robbi5: Was an der Mobility Data
    Specification noch ein sehr, sehr schönes
  • 21:46 - 21:50
    Detail ist: dass die Provider nicht nur die
    Standorte der Roller an die Kommune geben
  • 21:50 - 21:55
    müssen, sondern die auch in diesem GBFS-
    Format explizit als Open Data für alle
  • 21:55 - 22:00
    bereitstellen müssen. Und Open Data ist da
    genau der richtige Weg dafür. Das bedeutet
  • 22:00 - 22:03
    nämlich, dass die Daten allen ohne
    Registrierung, so einfach wie möglich,
  • 22:03 - 22:07
    ohne Kosten, unter einer freien Lizenz
    bereitgestellt werden. Und das ist genau
  • 22:07 - 22:11
    das, was man braucht, wenn man Standorte
    von Rollern in eigenen Apps integrieren
  • 22:11 - 22:15
    möchte oder Analysen bauen möchte. Und
    genau das wollte lustigerweise LA auch mit
  • 22:15 - 22:19
    der Mobility Data Specification erreichen,
    nämlich ein bisschen diese Anbieter und
  • 22:19 - 22:23
    diese Plattformen aufbrechen und somit
    Mobilität einfacher für alle machen. Das
  • 22:23 - 22:27
    Absurde an der ganzen Geschichte ist aber,
    dass wir jetzt von privaten Anbietern
  • 22:27 - 22:30
    offene Daten fordern, es aber bei den ÖPNV
    Angeboten, also die, die halt von der
  • 22:30 - 22:35
    öffentlichen Hand betrieben und bezahlt
    werden, so nicht wirklich gut aussieht.
  • 22:35 - 22:39
    Denn Haltestellen, Fahrpläne und
    Echtzeitdaten wären auch von denen total
  • 22:39 - 22:43
    wichtig. Wir brauchen diese Daten, um
    Mobilität für alle einfacher zu machen.
  • 22:43 - 22:49
    Und da haben wir jetzt mal drei Beispiele
    rausgepickt: Das erste wäre Digitransit.
  • 22:49 - 22:53
    Damit kann man die Daten nutzen, um selber
    eine Auskunft zu bauen, die man nach
  • 22:53 - 22:57
    seinen eigenen Bedürfnissen anpassen kann.
    Digitransit ist ein Open Source Routing
  • 22:57 - 23:01
    Stack, der in Finnland, genauer in
    Helsinki entwickelt worden ist und den
  • 23:01 - 23:05
    auch wir einfach schon mal so aufsetzen
    konnten. Das schöne ist, da geht’s nicht
  • 23:05 - 23:10
    nur um ne pure ÖPNV-Auskunft, sondern wenn
    man GBFS bekommt, kann man halt auch
  • 23:10 - 23:14
    Fahrräder oder Scooter da reinkippen –
    oder halt auch Carsharing. Es versucht
  • 23:14 - 23:21
    einfach, so viele Mobilitätsmöglichkeiten
    wie möglich auf einmal zu zeigen. Zudem
  • 23:21 - 23:26
    kann man eben das Routing nach eigenen
    Wünschen beeinflussen. Noch ein Schritt
  • 23:26 - 23:30
    weiter geht die Mitfahrdezentrale – die
    hat das Portal mitfahren-bw.de. Die nimmt
  • 23:30 - 23:35
    die klassischen Mitfahrgelegenheiten, bei
    denen jetzt bereits Leute Mobilität für
  • 23:35 - 23:40
    andere einfach selber machen, und versteht
    das als Erweiterung des ÖPNVs. Heißt aus
  • 23:40 - 23:47
    den Mitfahrzentralen, aus diesen
    Angeboten werden wiederkehrende Fahrten
  • 23:47 - 23:52
    rausgescrapt. Und die kann man dann zum
    Beispiel wieder in digitransit reinwerfen,
  • 23:52 - 23:57
    um Leuten es zu ermöglichen, von ihrem
    eigenen Dorf, wo z. B. kein Bus fährt oder
  • 23:57 - 24:00
    nur selten ein Bus fährt, zumindest mit
    jemandem mitzufahren bis zum nächsten
  • 24:00 - 24:04
    Bahnhof.
    ubahnverleih: Man kann nicht nur Routing
  • 24:04 - 24:08
    bauen. Ein schönes Projekt, was sich mit
    Mobilitätsdaten befasst und ÖPNV-
  • 24:08 - 24:14
    Daten, hab ich vor zwei Wochen auf dem
    Deutsche Bahn Hackathon kennengelernt. Das
  • 24:14 - 24:21
    heißt fehlende Busse. Und da geht es
    darum, mithilfe von ÖPNV-Daten und
  • 24:21 - 24:28
    Wohndaten einfach festzustellen: in
    welchen Wohngebieten ist denn der ÖPNV
  • 24:28 - 24:31
    eigentlich schlecht bzw. gibt es keinen
    ÖPNV, aber in gar nicht so weiter
  • 24:31 - 24:35
    Entfernung gibt es eine S-Bahn-Station und
    z. B. mit einer Buslinie kann man es
  • 24:35 - 24:39
    schaffen, diese Wohngebiete gut an ein
    ÖPNV-Netz anzuschließen und vielleicht
  • 24:39 - 24:45
    dafür zu sorgen, dass weniger Menschen auf
    ein Auto angewiesen sind. Jetzt ist die
  • 24:45 - 24:50
    Frage: Wir haben in Deutschland über
    hundert Verkehrsverbünde, und nur wenige
  • 24:50 - 24:55
    von denen geben ihre Daten frei. Und wir
    haben auch häufig die Frage bekommen: Ja,
  • 24:55 - 24:59
    was mache ich denn, um von meinem Verbund
    oder von meinem Verkehrsunternehmen diese
  • 24:59 - 25:02
    Daten zu bekommen? Und was wir
    festgestellt haben dass es gar nicht so
  • 25:02 - 25:06
    effizient ist, direkt bei den
    Verkehrsverbünden oder den
  • 25:06 - 25:10
    Verkehrsunternehmen nachzufragen, weil was
    die machen, die fahren einfach nur Bus.
  • 25:10 - 25:15
    Deren Auftrag ist, Bus zu fahren oder
    Straßenbahn zu fahren und die kriegen
  • 25:15 - 25:21
    dafür Geld. Das Geld stellen die
    Landkreise oder teilweise auch die Länder
  • 25:21 - 25:25
    bereit, geben diese Aufträge, machen
    teilweise auch selber die Fahrpläne.
  • 25:25 - 25:29
    Dementsprechend haben wir gesagt: macht doch
    eigentlich mehr Sinn, bei den Landkreisen
  • 25:29 - 25:33
    und kreisfreien Städten nachzufragen und
    haben so eine Clicktivism-Plattform
  • 25:33 - 25:38
    gebaut, heißt Rette deinen Nahverkehr. Und
    was man da tut, ist: man gibt seine
  • 25:38 - 25:43
    Postleitzahl an und bekommt dann einfach
    einen fertigen Brief auf Papier generiert.
  • 25:43 - 25:49
    Und da steht dann drin, warum offene
    Mobilitätsdaten total super sind und warum
  • 25:49 - 25:56
    das auch für die Kommunen, für die
    Landkreise einfach große Vorteile hat. Und
  • 25:56 - 26:01
    das schöne ist: Es hat funktioniert. Es
    haben sehr viele Menschen benutzt. Vielen
  • 26:01 - 26:06
    Dank an die Leute, die das benutzt haben,
    weil das hat was bewirkt: Diese Menschen
  • 26:06 - 26:11
    konnten damit in einigen Verkehrsverbünden
    diesen Prozess deutlich beschleunigen,
  • 26:11 - 26:15
    dass es diese Daten gab. In einigen
    Städten hat es überhaupt erst dafür
  • 26:15 - 26:19
    gesorgt, dass es im Stadtrat ein Thema ist
    und dann auch so beschlossen wurde, dass
  • 26:19 - 26:31
    Mobilitätsdaten öffentlich sein müssen.
    Applaus
  • 26:31 - 26:38
    Ein weiterer Player in der Mobilität ist
    natürlich die Bahn und die Deutsche Bahn
  • 26:38 - 26:43
    hat ein Open Data Portal. Da gibt’s auch
    einfach schöne Daten. Da gibt es zum
  • 26:43 - 26:48
    Beispiel eine Schnittstelle, wo man sehen
    kann, welcher Aufzug gerade funktioniert
  • 26:48 - 26:51
    und welcher nicht. Das heißt, ich kann
    das, wenn ich selber Routing machen kann,
  • 26:51 - 26:56
    weil ich ÖPNV-Daten habe, z. B. sagen OK,
    ich bin mobilitätseingeschränkt, ich kann
  • 26:56 - 27:00
    jetzt an diesem Bahnhof nicht umsteigen,
    aber vielleicht an einem alternativen
  • 27:00 - 27:03
    Bahnhof funktioniert der Aufzug und kann
    dementsprechend Routing anpassen. Es gibt
  • 27:03 - 27:08
    auch wirklich absurde Daten, und es gibt
    so Sachen wie Bahnsteiglängen. Aber was es
  • 27:08 - 27:12
    nicht gibt, sind die Daten, die alle haben
    wollen, und das sind die Fahrplandaten.
  • 27:12 - 27:17
    Und da ist noch echt einiges zu tun. Ihr
    könnt gerne da auch mal bei der Bahn gerne
  • 27:17 - 27:23
    weiter nerven, dass diese Daten öffentlich
    sein müssen. Dann hat man noch die
  • 27:23 - 27:32
    Carsharer. Einige von denen sagen so: Ja,
    hier Daten, sagen, wo unsere Autos stehen,
  • 27:32 - 27:36
    wo man die ausleihen kann, Nee, das ist
    ein Geschäftsgeheimnis. Und wenn du dieses
  • 27:36 - 27:40
    Geschäftsgeheimnis haben willst, um z. B.
    potenziellen Kunden dieser Car-Sharer zu
  • 27:40 - 27:45
    sagen, wo eine Station ist, wo ein Auto
    steht, dann wollen sie da Lizenzgebühren
  • 27:45 - 27:49
    haben. Das klingt so ein bisschen wie
    Leistungsschutzrecht. Wir haben einfach
  • 27:49 - 27:52
    gesagt, das ist Quatsch. Jeder, der
    Mobilität im öffentlichen Raum anbietet,
  • 27:52 - 28:03
    hat gefälligst seine Daten
    bereitzustellen. Und das ist jetzt nicht
  • 28:03 - 28:09
    so wirklich außergewöhnlich. In Finnland
    ist es zum Beispiel einfach Gesetz. Und so
  • 28:09 - 28:14
    sagen wir halt einfach: Solange das in
    Deutschland noch nicht Gesetz ist, jeder,
  • 28:14 - 28:18
    der nicht mitspielen will, dessen Daten
    landen halt einfach auf transitbay.
  • 28:18 - 28:26
    Gelächter und Applaus
  • 28:26 - 28:30
    Das ist eine Plattform, wo genau
    selbstgescrapte Daten, die man aus APIs
  • 28:30 - 28:34
    herausgezogen hat, einfach drauf landen
    können. Das Schöne ist: das ist gar nicht
  • 28:34 - 28:38
    so furchtbar illegal. Es gibt einfach kein
    Urheberrecht auf Faktendaten. Es ist ein
  • 28:38 - 28:43
    Fakt, dass 18 Uhr 30 am Bahnhof ein Bus
    fährt. Ich zweifel da ein bisschen die
  • 28:43 - 28:49
    Schöpfungshöhe an. Und vielleicht ist
    es auch irgendwie kunstvoll, wie Leute
  • 28:49 - 28:53
    ihre Scooter parken, aber die Information
    dass da ein Scooter steht, ist jetzt keine
  • 28:53 - 29:01
    Kunst. Selbst wenn das alles Open
    Data ist, ist es jetzt nicht unbedingt ein
  • 29:01 - 29:05
    Garant dafür, dass nicht die vielen
    Startups aus dem Silicon Valley kommen und
  • 29:05 - 29:10
    die Mobilität komplett plattformisieren und
    privatisieren werden. Und z. B. alles, was
  • 29:10 - 29:14
    nicht Innenstadtbereich ist, bei der
    Mobilität hinten runterfällt. Wir haben
  • 29:14 - 29:18
    überlegt: Was ist denn jetzt der
    Gegenentwurf? Können wir vielleicht
  • 29:18 - 29:22
    Mobilität selbermachen.
    robbi5: Und selbermachen klang
  • 29:22 - 29:26
    interessant. Wir haben uns ein bisschen
    umgeguckt, so Straßenbahn selber fahren,
  • 29:26 - 29:30
    wär zwar voll witzig, ist aber leider sehr
    teuer. Und dann sind wir eigentlich auf
  • 29:30 - 29:33
    unser ursprüngliches Ding wieder
    zurückgekommen, nämlich Bikesharing an
  • 29:33 - 29:37
    Orten, wo es kein Bikesharing gibt. Das
    heißt, wir haben uns ein günstiges
  • 29:37 - 29:41
    Verkehrsmittel gesucht und haben einfach
    mal angefangen, darüber nachzudenken, wie
  • 29:41 - 29:44
    wir das tun können. Und dann ist dieses
    Jahr etwas sehr, sehr Großartiges
  • 29:44 - 29:48
    passiert, nämlich das Camp. Und da konnten
    wir einfach mit euch gemeinsam
  • 29:48 - 29:52
    ausprobieren. Denn wir haben wenige Wochen
    vor dem Camp aufgerufen, dass Leute ein
  • 29:52 - 29:56
    Fahrrad, was sie vielleicht noch im Keller
    übrig haben, einfach mit in die Bahn
  • 29:56 - 30:00
    nehmen und mit zum Camp bringen. Und wir
    bauen dafür ein Backend und eine Web-App
  • 30:00 - 30:04
    und bringen für den Anfang auch noch ein
    paar Zahlenschlösser für die Räder mit.
  • 30:04 - 30:08
    Und so haben wir uns hingesetzt und auch
    noch ein bisschen Tracker-Hardware gebastelt
  • 30:08 - 30:11
    und gedruckt, sodass sich der Standort
    dieser Räder dann automatisch auch in
  • 30:11 - 30:16
    einer Karte aktualisieren kann. Und dann
    war Camp. Der Aufruf hat lustigerweise
  • 30:16 - 30:20
    funktioniert. Es kamen mehr Leute mit
    Rädern zu uns, die sie verleihen wollten,
  • 30:20 - 30:24
    als wir eigentlich Tracker angeboten
    haben. Und dann sind immer wieder Leute
  • 30:24 - 30:29
    einfach aufgetaucht, haben ein Rad, wo wir
    gerade noch einen Tracker dran geschraubt
  • 30:29 - 30:33
    haben, einfach ausgeliehen und sind
    weggefahren. Und wie so klassische
  • 30:33 - 30:38
    Bikesharer haben wir da in der ersten
    Nacht natürlich alle unsere Fahrräder
  • 30:38 - 30:44
    verloren. Weil ja, wir hatten halt kein
    Monitoring für die Trackerbatterien. Man
  • 30:44 - 30:48
    lernt viel dabei, wenn man sowas baut. Und
    dabei nochmal vielen, vielen, vielen,
  • 30:48 - 30:52
    vielen Dank an all die Leute, die
    Fahrräder bereitgestellt haben, und die
  • 30:52 - 30:55
    Leute, die dann während des Camps auch
    noch an der Software mitgeschrieben haben.
  • 30:55 - 31:02
    Applaus
  • 31:02 - 31:08
    Was uns selber auch ein bisschen
    überrascht hat, war: Irgendwann sind
  • 31:08 - 31:11
    plötzlich so lila Punkte auf der Karte,
    der offiziellen Karte vom Camp
  • 31:11 - 31:15
    aufgetaucht. Denn wir haben in der
    Software einfach ganz normal GBFS
  • 31:15 - 31:19
    ausgespielt und darauf, dass dieser
    Standard halt irgendwie öffentlich ist,
  • 31:19 - 31:23
    schon ein bisschen gesetzt ist, es eine
    Dokumentation dafür gibt, konnten die
  • 31:23 - 31:27
    Menschen, die die Karte gebaut haben,
    einfach die Standorte der Fahrräder mit in
  • 31:27 - 31:31
    die Karte einzeichnen. Und wir haben davon
    eigentlich erst etwas mitbekommen, als die
  • 31:31 - 31:35
    Serverlast mal kurz ein
    bisschen gestiegen ist.
  • 31:35 - 31:43
    ubahnverleih: Wir wollten natürlich nicht
    nur das ganze fürs Camp bauern, sondern
  • 31:43 - 31:47
    unsere Motivation war natürlich,
    Bikesharing auch in unserer Stadt
  • 31:47 - 31:52
    zu haben. Leider ist es einfach so,
    dass sich Bikesharing-Anbieter nicht so
  • 31:52 - 31:58
    sehr für Ulm interessieren. Ulm hat
    da so einen Problemberg bzw. wir haben
  • 31:58 - 32:03
    ganz viele Berge, und Fahrräder haben
    diese dumme Angewohnheit: Die fahren halt
  • 32:03 - 32:08
    gerne den Berg runter, aber nicht so gern
    hoch. Das ist halt beim Bikesharing so ein
  • 32:08 - 32:12
    bisschen schwierig. Wir haben dann gesagt,
    so, ja, ok, eigentlich wollen wir …
  • 32:12 - 32:16
    dann machen wir halt Bikesharing nur für
    die Innenstadt. Kann man das selber
  • 32:16 - 32:20
    machen. Vielleicht für den Berg später
    E-Bikes. Das wäre doch eigentlich total
  • 32:20 - 32:24
    super. Wir haben dann geguckt okay, das
    ist unsere Motivation, das wollen wir
  • 32:24 - 32:29
    machen und haben angefangen, Leuten davon
    zu erzählen, dass wir Bikesharing bauen
  • 32:29 - 32:33
    wollen, haben damit angefangen, das zu
    bauen. Und die Stadt Ulm meinte dann so:
  • 32:33 - 32:40
    Bikesharing klingt geil, wollen wir haben.
    Und dann kam auch wieder dieses übliche,
  • 32:40 - 32:47
    ja, irgendwie Open-Source-Projekt. Und das
    Problem ist ja bei Open-Source-Projekten
  • 32:47 - 32:51
    immer, wenn dann die Leute daran nicht mehr
    weiterarbeiten. Aber sie haben es dann
  • 32:51 - 32:55
    nicht aus den Augen verloren, sondern
    haben gesagt: So okay. Was haltet ihr
  • 32:55 - 33:00
    davon? Wir bezahlen euch dafür.
    Wir stellen euch dafür an, dass ihr
  • 33:00 - 33:10
    Open-Source Bike Sharing bauen könnt.
    Applaus
  • 33:10 - 33:17
    Und was wir da weiterhin mit einbauen, ist
    natürlich Open Data by Default. Natürlich
  • 33:17 - 33:21
    behält dieses System weiterhin diese
    offene Schnittstelle, und jeder, der sich
  • 33:21 - 33:25
    diese Open-Source-Software aufsetzt, hat
    damit automatisch Open Data an seinem
  • 33:25 - 33:28
    System. Und das ist auch gar nicht so
    einfach, da wieder raus zu operieren.
  • 33:28 - 33:33
    Und natürlich ist es auch so, dass das
    Projekt weiterhin Open Source bleibt, es
  • 33:33 - 33:37
    ist wichtig. Dieses Projekt ist von der
    Stadt bezahlt, es ist aus öffentlichen
  • 33:37 - 33:43
    Mitteln bezahlt. Also muss
    es auch Open Source sein.
  • 33:43 - 33:50
    Applaus
  • 33:50 - 33:56
    Jetzt ist es so: die Stadt Ulm hat da auch
    einen der Fördertöpfe für bemüht, dass da
  • 33:56 - 33:59
    für so ein Projekt Geld da ist.
    Normalerweise ist es immer mal so:
  • 33:59 - 34:02
    Ja, wenn eine Stadt Geld bekommt, dann
    bekommen alle anderen, die sich auf
  • 34:02 - 34:08
    beworben haben, kein Geld und gehen leer
    aus. Aber das ist bei Open-Source nicht so.
  • 34:08 - 34:12
    Jede andere Stadt kann sich einfach dieses
    System aufsetzen und hat auch plötzlich
  • 34:12 - 34:21
    Bikesharing. Realitätscheck: Ich weiß
    nicht, für wie realistisch ihr es haltet,
  • 34:21 - 34:27
    dass sich sämtliche Städte so ein System
    aufsetzen. Die technische Kompetenz und
  • 34:27 - 34:31
    Expertise ist in den Kommunen und
    auch bei Behörden nicht so breit gesät.
  • 34:31 - 34:36
    Das ist ein Thema, wo sich auch viel auf
    diesen Bühnen in letzten Zeit, auch in den
  • 34:36 - 34:41
    letzten Jahrzehnten, schon lustig gemacht
    wurde. Irgendwie hat dieses Auslachen
  • 34:41 - 34:50
    nicht funktioniert. Naja. Vielleicht
    wird es halt Zeit, einzusehen, dass diese
  • 34:50 - 34:54
    Menschen in diesem Saal, in dieser Szene,
    in den Stream, dass diese Menschen
  • 34:54 - 34:58
    Expertise haben. Und vielleicht sollten
    diese Menschen ihre Expertise den
  • 34:58 - 35:02
    Kommunen anbieten; sollten selber zeigen,
    was man für geilen Scheiß machen kann.
  • 35:02 - 35:07
    Baut einfach Sachen wie Abfahrtsmonitore,
    baut die nicht nur in eurem Hackspace.
  • 35:07 - 35:11
    Erzählt Leuten davon. Bietet es eurer
    Dönerbude in der Ecke an, so ein Ding
  • 35:11 - 35:15
    aufzubauen, um Mobilität sichtbar zu
    machen. Weil nur, wenn Mobilität wirklich
  • 35:15 - 35:20
    sichtbar ist, kann sie überhaupt dafür
    sorgen; ist es überhaupt möglich, dass
  • 35:20 - 35:24
    diese Mobilitätsformen das Geld
    bekommen, was sie brauchen. Fangt
  • 35:24 - 35:29
    an, Open-Source-Projekte aufzusetzen. Wir
    haben schon über digitransit gesprochen
  • 35:29 - 35:32
    und das ist super, weil es ist
    mittlerweile so, dass sich auch in
  • 35:32 - 35:36
    Deutschland viele Leute das mal angeguckt
    haben, aufgesetzt haben, es dadurch noch
  • 35:36 - 35:41
    einfacher geworden ist, Leute
    weiterentwickelt haben daran.
  • 35:41 - 35:46
    Und sprecht einfach darüber
    und wenn ihr die Daten braucht,
  • 35:46 - 35:51
    dann fragt sie an. Zeigt, was ihr
    gebaut habt. Sprecht mit den richtigen
  • 35:51 - 35:56
    Leuten drüber. Geht zu den Kommunen hin,
    zu den Städten, hin zu den Behörden und
  • 35:56 - 36:04
    erzählt, was ihr Geiles gebaut habt. Und
    möglicherweise wollt ihr auch einfach mal
  • 36:04 - 36:08
    anfangen, nicht nur mit den Kommunen zu
    reden, die zu beraten sondern vielleicht
  • 36:08 - 36:13
    sogar da zu arbeiten. Hackt die Verwaltung
    von innen – Verkehrswende selber hacken,
  • 36:13 - 36:15
    Politik hacken.
  • 36:15 - 36:38
    Applaus
  • 36:38 - 36:42
    Herald: Vielen Dank für diesen großartigen
    Vortrag. Wir kommen jetzt zur Fragerunde!
  • 36:42 - 36:46
    Wenn ihr Fragen habt, kommt einfach zu den
    Mikrofonen hier an den Gängen und stellt
  • 36:46 - 36:54
    euch auf.
    Am Mikrofon zwei, bitte.
  • 36:54 - 36:58
    Mikrofon 2: Hallo. Vielen Dank für den
    Talk! Als obike in Berlin loslegte, sagten
  • 36:58 - 37:03
    sie, dass zum Geschäftsmodell explizit die
    Nutzung der Userdaten, je nachdem, wo man
  • 37:03 - 37:09
    hin und her fährt, gehört. Das passt aber
    nicht zu dem Open Data Ansatz.
  • 37:09 - 37:13
    ubahnverleih: Ja, es gab viele. Gerade als
    dieser ganze Hype der asiatischen Anbieter
  • 37:13 - 37:17
    waren, die haben viel damit beworben. Die
    haben auch tolle Folien gehabt, wo so
  • 37:17 - 37:21
    Sachen drauf stand. Aber ich habe noch nie
    davon gehört, dass sie Daten bekommen
  • 37:21 - 37:26
    haben. Es sah eher so aus, dass … bei den
    Bikes weiß ich’s nicht; doch: bei den Bikes
  • 37:26 - 37:30
    auch. Und bei den Scootern – aber als
    das mit den Scootern so akut wurde dass
  • 37:30 - 37:35
    wirklich auch die Verwaltung selber nicht
    wusste, wo diese Dinger stehen und haben
  • 37:35 - 37:39
    dann Leute, die die Daten gescrapet haben
    gefragt, ob sie ihnen vielleicht sagen
  • 37:39 - 37:43
    können, wo diese Dinger stehen.
    Mikrofon 2: Hat ja super geklappt.
  • 37:43 - 37:47
    Herald: Vielen Dank am Mikrofon drei,
    bitte!
  • 37:47 - 37:50
    Mikrofon 3: Danke für den Talk. Ich habe
    selber in meiner Stadt schon mal einen
  • 37:50 - 37:54
    Radentscheid organisiert, und das kommt
    ja jetzt immer mehr. Habt ihr mit der
  • 37:54 - 37:58
    Radentscheid-Szene schon Kontakte
    geknüpft? Wo können quasi politische
  • 37:58 - 38:01
    Initiativen von euch lernen
    oder andersrum?
  • 38:01 - 38:09
    robbi5: Wir haben halt tatsächlich bei uns
    in Ulm schon Kontakte zum ADFC, die auch
  • 38:09 - 38:15
    dahingehend was gemacht haben. Es gab
    irgendwie 2011 bei uns auch schon mal so
  • 38:15 - 38:22
    einen Gemeinderatsbeschluss mit
    „Wir wollen bis 2020 20% Fahrradverkehr“
  • 38:22 - 38:27
    Ratet mal, was nicht passiert ist.
    Und da besteht auf alle Fälle Kontakt
  • 38:27 - 38:32
    in die Richtung, wie man das halt
    gemeinsam besser vorantreibt.
  • 38:32 - 38:35
    Weil das ist halt dann einfach
    zukunftsfähigere Mobilität.
  • 38:35 - 38:39
    ubahnverleih: Aber sprecht uns gerne an!
    Mikrofon 3: Danke.
  • 38:39 - 38:42
    Herald: Die nächste Frage
    am Mikrofon fünf, bitte.
  • 38:42 - 38:51
    Mikrofon 5: Ja auch vielen Dank für den
    Talk. Meine Frage wäre so: 1.: Plant ihr,
  • 38:51 - 38:57
    euer Projekt langfristig auch in anderen
    Städten auszurollen, weil ist ja nicht so
  • 38:57 - 39:05
    geil, wenn jede Stadt ihr eigenes
    Süppchen kocht und vielleicht so eine Art
  • 39:05 - 39:11
    Vorschlag, um für so etwas Geld zu
    generieren: In vielen Universitätsstädten
  • 39:11 - 39:18
    ist Bikesharing im Semesterticket mit
    drin. Die ASten, die das ausverhandeln,
  • 39:18 - 39:24
    sind mit Nextbike, Call-a-bike usw.
    größtenteils unzufrieden. Und wenn ich mir
  • 39:24 - 39:29
    anschaue, wer da so drin sitzt, fänden da
    wahrscheinlich sehr viele Menschen so ein
  • 39:29 - 39:33
    Projekt sehr geil und würden Geld, das
    bisher in Nextbike an sowas geht, auch in
  • 39:33 - 39:41
    ein nicht-kommerzielles
    Bikesharing-Projekt umleiten.
  • 39:41 - 39:49
    Applaus
    ubahnverleih: Wir konzentrieren uns jetzt
  • 39:49 - 39:54
    vor allem darauf, das Ganze erst einmal in
    Software zu bauen. Wir haben natürlich mit
  • 39:54 - 40:01
    der Stadt Ulm da, dass wir quasi einen
    Prototypen haben, von dem wir lernen. Und
  • 40:01 - 40:05
    uns geht’s auch mehr darum, dass Verwaltung
    halt wieder mehr selber macht, dass wir
  • 40:05 - 40:09
    nicht uns hinstellen und sagen „Wir sind
    ein Anbieter, wir bieten Bikesharing an“,
  • 40:09 - 40:13
    sondern die entsprechenden, die daran
    interessiert sind. Und das kann halt eine
  • 40:13 - 40:17
    Universität. Das kann aber auch irgendwie
    der kleine Heimat- oder Tourismusverband
  • 40:17 - 40:21
    sein. Das kann irgendwie euer Hackspace
    sein. Es ist einfach mal selber machen und
  • 40:21 - 40:25
    ausprobieren. Und zum anderen haben wir,
    glaube ich, mit diesem eigenes Süppchen
  • 40:25 - 40:29
    kochen, was schon irgendwie die Idee
    dahinter ist, dass man sich wieder nicht
  • 40:29 - 40:34
    bei zehn verschiedenen Systemen anmelden
    muss, sondern eigentlich wollen wir so
  • 40:34 - 40:37
    eine Art Roaming-System, sodass
    verschiedene Systeme auch miteinander
  • 40:37 - 40:40
    sprechen können. In Software haben wir da
    allerdings noch nichts.
  • 40:40 - 40:44
    Herald: Die nächste Frage
    vom Mikrofon zwei.
  • 40:44 - 40:48
    Mikrofon 2: Erstmal bin ich
    beeindruckt von dem, was ihr da in, wie
  • 40:48 - 40:52
    ihr’s berichtet habt, ziemlich kurzer Zeit
    auf die Reihe gekriegt habt. Also echt
  • 40:52 - 40:57
    Respekt. Einen Aspekt würde ich aber noch
    mal versuchen, ein bisschen nachzuhaken,
  • 40:57 - 41:02
    und zwar so: das öffentliche Daten nützen
    hat ja noch den Nachsatz, private Daten
  • 41:02 - 41:07
    schützen und gerade wie ihr angefangen
    habt zu erzählen von LA, dass die da die
  • 41:07 - 41:12
    Anbieter verpflichtet haben, Standortdaten
    bei ihnen abzuliefern und so weiter. Wenn
  • 41:12 - 41:16
    das erst einmal in der Hand von der
    Kommune ist, denke ich mir dauert es nicht
  • 41:16 - 41:19
    lange, spätestens wenn mal wieder
    irgendwie Terror oder Huibuh oder sonst
  • 41:19 - 41:23
    was ist, dass da die Begehrlichkeiten sehr
    groß sind zu gucken, „wie können wir da
  • 41:23 - 41:29
    von den Standortdaten, von den Fahrzeugen
    drauf kommen, was Personen tun?“ und das
  • 41:29 - 41:34
    fände ich dann irgendwie doch bedenklich.
    Je mehr integriert so ein Ansatz wird und
  • 41:34 - 41:40
    je mehr man sagt, alles geht über ein
    Framework und auch noch Verkehrsträger
  • 41:40 - 41:45
    übergreifend, desto schwerer wird es dann
    ja auch, sich dem zu entziehen. Wie geht
  • 41:45 - 41:47
    man damit um?
    robbi5: Das Witzige an der Stelle ist,
  • 41:47 - 41:51
    dass sich LA genau dasselbe gedacht haben.
    Die haben ein recht langes Whitepaper
  • 41:51 - 41:56
    veröffentlicht mit ihren technischen
    Plänen, wo MDS ein Teil davon ist, wo sie
  • 41:56 - 42:01
    aber auch noch viele andere Sachen machen.
    Und die haben das Privacy-Problem ganz
  • 42:01 - 42:06
    klar auf dem Schirm. Und deswegen ist in
    der MDS recht klar gesagt, Das, was die
  • 42:06 - 42:11
    Anbieter da abliefern, darf keinerlei
    Kundenbezug haben. Irgendwelche User-IDs
  • 42:11 - 42:15
    oder sowas dürfen da überhaupt nicht
    auftauchen. Sie wollen mit dem Kram
  • 42:15 - 42:21
    überhaupt nicht in Berührung kommen, und
    das sehe ich da auch eher als die Lösung.
  • 42:21 - 42:26
    Uber schießt da lustigerweise ein bisschen
    dagegen, die versuchen da irgendwie so
  • 42:26 - 42:31
    eine Scare-Campaign zu fahren, aber die
    Leute, die die MDS entwickeln, und da kann
  • 42:31 - 42:34
    man tatsächlich auch einfach mitmachen –
    also ist ein GitHub-Repo, die haben
  • 42:34 - 42:38
    irgendwie noch ne Mailingliste, und so
    2 wöchentliche Calls – stehen da voll
  • 42:38 - 42:41
    dahinter und sind da für
    jeden Input sehr dankbar.
  • 42:41 - 42:45
    ubahnverleih: Ein weiterer Punkt an der
    Stelle ist, dass ich nicht weiß, wie hoch
  • 42:45 - 42:49
    der Unterschied ist, ob die Daten jetzt
    bei der Kommune liegen oder beim Anbieter.
  • 42:49 - 42:53
    Wenn die Polizei will, dann kann sie da
    möglicherweise bei beiden genauso
  • 42:53 - 42:58
    reingehen. Und dann ist halt auch die Fr…
    Mikrofon 2: Amtshilfe?
  • 42:58 - 43:05
    ubahnverleih: Weiß ich nicht. Genau. Aber
    es ist definitiv ein Thema. Es gab auch
  • 43:05 - 43:09
    schon Ansätze, gerade bei den Fahrten,
    dass man gesagt hat: Ja, mit … wenn die
  • 43:09 - 43:16
    Fahrten an die entsprechenden Stellen
    übertragen werden, dass man sagt, um so die
  • 43:16 - 43:20
    Anonymisierung aufzuheben oder auf jeden
    Fall deutlich zu erschweren, dass man
  • 43:20 - 43:26
    anhand der Route vorne und hinten jeweils
    ein zufälliges Stück wegschneidet und
  • 43:26 - 43:32
    somit, da weiß ich aber zu wenig, wie das
    mit Deanonymisierung aussieht. Da müsste
  • 43:32 - 43:36
    man vielleicht mal jemanden auf so einen
    Datensatz draufsetzen und gucken,
  • 43:36 - 43:40
    inwieweit das geht. Aber es ist definitiv
    auf jeden Fall ein Thema.
  • 43:40 - 43:44
    Herald: Die nächste Frage
    am Mikrofon drei, bitte.
  • 43:44 - 43:48
    Mikrofon 3: Sehr, sehr geile Hacks und
    sehr, sehr cooler Talk. Vielen Dank dafür.
  • 43:48 - 43:53
    Mir hat eine Sache gefehlt, und zwar die
    Infrastruktur von Städten. Ihr habt jetzt
  • 43:53 - 43:57
    ganz viel über Räder selbst gesprochen.
    Man kann sicher die Daten auch nutzen, um
  • 43:57 - 44:01
    zu gucken: Wo fahren die Leute lange? Wo
    wollen die Leute Radwege haben? In so
  • 44:01 - 44:05
    großen Städten wie Hamburg oder Berlin ist
    Radfahren aber irgendwie nicht so richtig
  • 44:05 - 44:12
    sicher. Seid ihr da vernetzt mit Leuten,
    die irgendwie versuchen, Radwege zu bauen.
  • 44:12 - 44:15
    Also vielleicht nicht selbst, sondern
    Städte dazu zu bringen, Radwege da zu
  • 44:15 - 44:19
    bauen, wo sie gebraucht werden?
    robbi5: Da kennen wir halt eigentlich auch
  • 44:19 - 44:26
    nur die üblichen Kampagnen, auch so, was
    halt irgendwie VCD und ADFC und so weiter
  • 44:26 - 44:32
    tun. Aber Infrastruktur ist ein ganz, ganz
    klares Thema. Infrastruktur sieht in
  • 44:32 - 44:37
    diesem Land richtig, richtig mies aus. Da
    müsste viel, viel mehr Geld drauf geworfen
  • 44:37 - 44:40
    werden. Und das Witzige ist halt, dass es
    sich übertragen lässt. Also so wie wir
  • 44:40 - 44:44
    jetzt halt einfach keine Fahrrad-
    Infrastruktur haben, haben wir tatsächlich
  • 44:44 - 44:48
    auch auf der Kommunenseite relativ wenig
    Infrastruktur, um so Projekte auch einfach
  • 44:48 - 44:52
    mal zu hosten oder selber auszurollen. Und
    da muss viel, viel mehr Fokus hin und das
  • 44:52 - 44:56
    ist halt auch so ein bisschen der Punkt –
    zuerst, wenn man das noch krasser
  • 44:56 - 45:02
    aufzeigt, dass da ein Defizit da ist. Die
    ganze Routing-Geschichte hilft ja nichts,
  • 45:02 - 45:07
    wenn die einzige Antwort ist: Naja, dein
    einziger Bus fährt um 7 Uhr 30. Da muss
  • 45:07 - 45:11
    halt viel mehr Fokus drauf, damit Leute
    also nicht nur das irgendwie sehen,
  • 45:11 - 45:15
    sondern den Schmerz auch spüren und dann
    halt hoffentlich was tun.
  • 45:15 - 45:18
    ubahnverleih: Vielleicht auch hinzugehen
    und zu sagen: OK, wir machen jetzt
  • 45:18 - 45:22
    nicht nur Rette deinen Nahverkehr, sondern
    Rette deinen Radweg und da halt so
  • 45:22 - 45:30
    Kampagnenseiten zu bauen.
    Herald: Die nächste Frage von Mikrofon 6,
  • 45:30 - 45:33
    bitte!
    Mikrofon 6: Hi! Karlsruher Student hier.
  • 45:33 - 45:37
    Wisst ihr ob KVV/Nextbike die
    Vulnerability schon gefixt hat?
  • 45:37 - 45:44
    robbi5: Also uns haben sie eine Mail
    geschrieben, dass sie es tatsächlich
  • 45:44 - 45:48
    gefixt hätten, die Bluetoothkeys getauscht
    hätten. Wir konnten es bislang nicht
  • 45:48 - 45:50
    wieder …
    ubahnverleih: Es geht nicht mehr.
  • 45:50 - 45:53
    robbi5: Geht nicht mehr?
    Mikrofon 6: Schade.
  • 45:53 - 46:02
    Gelächter
    Herald: Nächste Frage am Mikrofon 2 bitte.
  • 46:02 - 46:07
    Mikrofon 2: Ich würde gern euren Appell
    vom Ende aufgreifen. Ihr habt ja gesagt:
  • 46:07 - 46:11
    Geht in die Verwaltungen, geht in die Politik,
    und ich glaube, das ist extrem wichtig,
  • 46:11 - 46:14
    dass das Wissen, was hier auf dieser
    Konferenz ist, dass wir das nicht nur
  • 46:14 - 46:18
    immer so vor sich hin basteln. Und dann
    hat man irgendwelche Insellösungen, die
  • 46:18 - 46:22
    dann selber so die Peergroups nutzen
    können, sondern wir müssen dafür sorgen,
  • 46:22 - 46:26
    dass unser Gemeinwohl, unsere
    allgemeine Allmende draußen auch da auf
  • 46:26 - 46:30
    den Stand des digitalen Zeitalters
    gebracht wird. Und ich habe die
  • 46:30 - 46:34
    Befürchtung, dass, wenn man es einfach
    laufen lässt, so wie es gerade läuft, dass
  • 46:34 - 46:39
    in den Kommunen häufig irgendwelche Firmen
    kommen, die Lösung oder Scheinlösungen wie
  • 46:39 - 46:43
    z. B. die Sache mit dem autonomen
    Fahren verkaufen, die dann von der Politik
  • 46:43 - 46:46
    begeistert aufgenommen werden, weil
    einfach nicht die Kompetenz da ist, die
  • 46:46 - 46:50
    Dinge zu Ende zu sehen. Deshalb, Ich würde
    es einfach nochmal gerne unterstreichen:
  • 46:50 - 46:54
    Wir sind die Leute, die die Kompetenz hier
    haben, und wir sollten sie auch dahin
  • 46:54 - 46:56
    tragen, wo sie ganz
    dringend benötigt wird.
  • 46:56 - 47:04
    ubahnverleih: Ganz vielen Dank!
    Applaus
  • 47:04 - 47:07
    Herald: Am Mikrofon drei, bitte.
  • 47:07 - 47:11
    Mikrofon 3: Auch nochmal vielen Dank für
    den Talk, vielleicht könntet ihr noch ein,
  • 47:11 - 47:17
    zwei Sätze zu dem Open Bikeshare, das ihr
    irgendwie aufbaut sagen. Ihr habt gesagt,
  • 47:17 - 47:22
    ihr haut die Software vor allem in die
    Tastaturen. Aber wie sieht es denn mit der
  • 47:22 - 47:26
    Hardware aus? Habt ihr da auf absehbare
    Zeit in Ulm schon irgendwie Räder, die ihr
  • 47:26 - 47:31
    refurbished oder neu kauft? Oder wie auch
    immer sind die Pläne? Wie realistisch ist
  • 47:31 - 47:35
    es, dass man in seiner Kommune sagen kann:
    Hier gibt’s ein System, wir brauchen nun
  • 47:35 - 47:38
    Träger, und los geht's.
    robbi5: Wir hatten tatsächlich an der
  • 47:38 - 47:43
    Stelle das Glück, dass wir in der Stadt
    noch einen Fördertopf gefunden haben, aus
  • 47:43 - 47:47
    dem jetzt 20 Räder herausgefallen sind.
    Das heißt, wir haben da jetzt einfach mal
  • 47:47 - 47:52
    so eine Grundinfrastruktur, mit der wir
    spielen können. Schlösser: Wir fangen
  • 47:52 - 47:56
    jetzt gerade wirklich sehr basic an, das
    heißt, das, was ihr vom Camp kennt, mit
  • 47:56 - 47:59
    dem Zahlenschloss, ist auch weiterhin
    erst das, was da läuft. Wir sind aber
  • 47:59 - 48:05
    zeitgleich am Gucken am überlegen und
    tatsächlich schon so ein bisschen am
  • 48:05 - 48:09
    Breadboard zusammenstecken, Platine
    prototypen. Wie man halt so was, wie wir
  • 48:09 - 48:13
    da gesehen haben, elektronische Bluetooth-
    Zahlenschlösser halt auch als Open
  • 48:13 - 48:17
    Hardware machen kann. Weil das hilft ja
    nichts, wenn wir die dann auch wieder nur
  • 48:17 - 48:22
    einkaufen gehen. Und das findet sich
    tatsächlich alles bereits in diversen
  • 48:22 - 48:26
    GitHub-Repos. Das was da unten steht,
    radforschung.org, ist nochmal detailliert
  • 48:26 - 48:31
    aufgeschrieben, was eigentlich unsere
    Ausgangslage war. Warum wollen wir dieses
  • 48:31 - 48:37
    Bikesharing eigentlich haben? Und
    mittlerweile findet sich zum Beispiel eben
  • 48:37 - 48:42
    in den GitHub-Repos, github.com/stadtulm
    bzw. github.com/radforschung. Dann eben
  • 48:42 - 48:48
    nicht nur die ganze Software, sondern auch
    experimentale Software zum Beispiel für
  • 48:48 - 48:53
    die Tracker davon. Und dann bald
    hoffentlich auch Schlösser. Und an der
  • 48:53 - 48:57
    Stelle auch nochmal der Aufruf: So, wenn
    ihr da Lust drauf habt, so quatscht mit
  • 48:57 - 49:00
    uns, sprecht uns an. Das ist ein Projekt,
    das kann man wunderbar dezentral
  • 49:00 - 49:05
    entwickeln. Wenn jeder Hackspace gerne da
    irgendwie Hardware bauen möchte oder auch
  • 49:05 - 49:09
    einfach mal so 2-3 Fahrräder dahin
    stellen möchte, das für sich ausprobieren
  • 49:09 - 49:12
    möchte, das können wir tun. Und je mehr
    das nutzen, desto einfacher können wir
  • 49:12 - 49:16
    auch herausfinden, ob diese ganze Roaming-
    Geschichte, die wir uns da überlegt haben,
  • 49:16 - 49:18
    dann tatsächlich auch
    funktionieren könnte.
  • 49:18 - 49:22
    ubahnverleih: Und zum anderen ist halt
    extrem spannend, wenn ihr vielleicht
  • 49:22 - 49:26
    anfängt, euch das System mal anzugucken,
    mal aufzusetzen, weil Städte sind nunmal
  • 49:26 - 49:29
    unterschiedlich. Anwendungsfälle sind
    unterschiedlich. Und wär halt schon cool,
  • 49:29 - 49:33
    wenn wir jetzt nicht einfach das Tool für
    den Anwendungsfall, den wir gerade haben,
  • 49:33 - 49:37
    bauen, sondern dass es deutlich flexibler
    ist und dann halt Probleme auftreten, an
  • 49:37 - 49:41
    die wir einfach noch gar nicht gedacht
    haben. Genau. Zur Hardware: Wir sind halt
  • 49:41 - 49:44
    auch so ein bisschen, dass wir gerade
    verschiedene Tracking Lösungen
  • 49:44 - 49:49
    ausprobieren.
    Herald: Vielen Dank. Die nächste Frage am
  • 49:49 - 49:53
    Mikrofon zwei, bitte!
    Mikrofon 2: Ich hätte da mal was zum Thema
  • 49:53 - 49:56
    Anwendungsfelder. Es gibt ja freie
    Lastenräder, seid ihr mit denen schon
  • 49:56 - 50:00
    unterwegs, oder habt ihr Ideen, wo die
    eingesetzt werden oder eingesetzt sind
  • 50:00 - 50:03
    schon?
    robbi5: Da haben uns Leute durchaus schon
  • 50:03 - 50:07
    angepingt. Das war einfach zu dem
    Zeitpunkt, wo die Fragen kamen, sodass …
  • 50:07 - 50:12
    Wir haben halt noch kein fertiges Schloss.
    Und für ein Lastenrad, was halt dann doch
  • 50:12 - 50:16
    noch ein bisschen wertvoller ist als ein
    klassisches Sharing-Rad brauchst du da
  • 50:16 - 50:20
    halt schon ein bisschen mehr. Und ein
    Problem, was wir bei Lastenräder
  • 50:20 - 50:24
    tatsächlich noch sehen, ist die Dinger
    sind super, super, großartig. Aber du
  • 50:24 - 50:28
    brauchst halt zumindest 15 Minuten
    Einführung: Wie fahr ich damit sinnvoll?
  • 50:28 - 50:33
    Besonders, wenn’s halt irgendwie eins ist,
    wo dann deine Ablage vorne liegt und du
  • 50:33 - 50:39
    irgendwie am Lenker wackelst, und es fühlt
    sich einfach anders an. Und da sind wir
  • 50:39 - 50:43
    uns tatsächlich nicht sicher, wie man
    sowas dann gut in das System integriert,
  • 50:43 - 50:47
    weil wenn man da mal eingewiesen ist, der
    Ausleih-Prozess ist derselbe. Aber wie
  • 50:47 - 50:52
    bildet man halt diese Einweisung so ab,
    dass Leute halt nicht laufend von
  • 50:52 - 50:57
    Lastenräder fallen?
    Herald: Die nächste Frage vom Mikrofon
  • 50:57 - 50:59
    Drei, bitte.
    Mikrofon 3: Hi. Super Talk, vielen Dank.
  • 50:59 - 51:05
    Habt ihr euch schon Gedanken zur Wartung
    der Fahrrad-Flotte gemacht? Reifendruck,
  • 51:05 - 51:11
    Licht, Bremsen. Das wird ja irgendwann ab
    einem gewissen Umfang dann auch relevant.
  • 51:11 - 51:15
    ubahnverleih: Es gibt nen Wartungsmodus in
    der Software. Man kann sagen, das Fahrzeug
  • 51:15 - 51:25
    wird gerade gewartet. Ja, wir hatten
    überlegt: Wie machen wir das mit dem
  • 51:25 - 51:29
    Betrieb und so weiter und haben jetzt
    erstmal in unserem Feld beschlossen, dass
  • 51:29 - 51:33
    wir das erstmal versuchen selber
    abzubilden bzw. im Zweifel noch ein Rad
  • 51:33 - 51:37
    stehen haben, was wir dann einfach
    austauschen können, wenn wir grad in einem
  • 51:37 - 51:42
    relativ kleinen Rahmen arbeiten. Gerade
    die Sache mit Wartung und der eigentliche
  • 51:42 - 51:45
    Betrieb, das ist halt noch mal extrem
    spannend, wo wir insgesamt sehr, sehr viel
  • 51:45 - 51:49
    lernen können. Und das ist, glaube ich,
    auch eine Motivation, an dem Projekt auch
  • 51:49 - 51:53
    zu sagen: OK, wir müssen überhaupt lernen,
    wie man Bikesharing überhaupt macht.
  • 51:53 - 51:57
    robbi5: Und die Informationen, die wir da
    lernen halt nicht nur für uns behalten,
  • 51:57 - 52:03
    da habt ihr ja nichts von. Sondern das,
    was wir jetzt eben in diesem praktischen
  • 52:03 - 52:06
    Test in der Stadt ausprobieren
    können, versuchen wir alles komplett so
  • 52:06 - 52:11
    aufzuschreiben, damit ihr halt nicht
    dieselben Fehler noch mal macht.
  • 52:15 - 52:16
    Applaus
  • 52:16 - 52:28
    Herald: Ja, dann noch mal
    eine Runde Applaus.
  • 52:28 - 52:36
    Abspannmusik
  • 52:36 - 52:56
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!
Title:
36C3 - Verkehrswende selber hacken
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Video Language:
German
Duration:
52:56

German subtitles

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