Wie führt Falschinformation zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit?

Woher kam Covid-19? Forscher haben aussagekräftige Theorien dazu, doch keine davon hat etwas mit dem Essen von Fledermaussuppe zu tun. Warum also ging kürzlich ein Video von 2016 viral, in dem eine Frau Fledermaussuppe isst? Und warum löste es so viel Hetze im Internet aus?
Wir sprechen mit Dr. Russell Jeung von der San Francisco State University, um besser zu verstehen, was Falschinformation und Fremdenfeindlichkeit in Zeiten der Krise miteinander zu tun haben.

Webseite zur Meldung von rassistischer Belästigung wegen des Coronavirus:
https://bit.ly/2RnipbE

Liken und Subscriben: https://bit.ly/3dziPoH

"Take on Fake" checkt Behauptungen aus dem Internet und zeigt, wie man richtig informiert bleibt. Gastgeber Hari Sreenivasan verfolgt Falschinformationen online und liest über die einfachen Schlagzeilen hinaus, um glaubwürdige Quellen zu finden und die Wahrheit aufzudecken.

Hi, ich bin Hari Sreenivasan.

Willkommen zu einer neuen
Folge "Take on Fake".

In dieser Folge beschäftigen wir uns mit
dem Aufkommen von Fremdenfeindlichkeit

und rassistischen Anfeindungen
gegen asiatisch-stämmige Menschen,

die durch Falschinformation
über das Coronavirus entstanden sind.

Blicken wir einmal zurück
auf Ende Januar 2020,

als die ganze Welt zu erkennen
begann, was Covid-19 ist.

Es gab damals ein Video auf YouTube,
das wieder aufgetaucht war.

Der Videotitel war:

"Wird man krank, wenn man
Fledermausfleisch und -suppe isst?"

Es tauchte an vielen Orten auf:

Hier,

und hier,

und sogar hier.

Die Kommentare griffen nicht nur
die Frau aus dem Video an.

Sie griffen alles an,
was Chinesen betrifft;

ihre Essgewohnheiten, ihre Kultur.

Dieses Video war nicht einmal
in China gedreht worden.

Es war nicht einmal während
der Zeit des Coronavirus gedreht worden.

Es war 3 Jahre zuvor gedreht worden,
auf der Pazifikinsel Palau.

Wer weiß das?

Die Reise-Vloggerin, die es gemacht hat:
Wang Meng Yun.

Dieses Beispiel ist Teil eines
größeren Musters der Falschinformation,

bei dem Leute Dinge aus
ihrem Kontext herausreißen.

Warum macht man so etwas?

Weil man darauf online
gigantische Reaktionen erhält.

Je emotionaler und bissiger
man die Leute dadurch stimmt,

desto mehr Kommentare bekommt man,

desto mehr Klicks,

und manchmal mehr Werbeanzeigen
bekommt man.

Unglücklicherweise war das
der Zündstoff für Attacken

gegen die Reise-Vloggerin Wang Meng Yun
und gegen asiatische Leute im Allgemeinen.

"Sorry, aber ich finde,
dieser Kommentar war sehr rassistisch."

"Ja?" - "Ja."

"Wow, toll." -
"Was hast du gesagt?"

"Dir ist dein Coronavirus runtergefallen."

In den vergangenen Monaten
haben Menschen asiatischer Herkunft

im Netz ihre Geschichten darüber geteilt,
wie sie gemieden wurden,

angegriffen wurden,

rassistisch beleidigt
und diskriminiert wurden.

Dr. Russell Jeung hat beim Aufbau
einer Website geholfen,

auf der asiatische Amerikaner
diese Beleidigungen

und körperlichen Übergriffe
melden können,

die sie erlebt haben.

Im Januar und Februar sahen wir vermehrt
xenophobe Reaktionen in den Nachrichten

und wir merkten, dass das dort
regelmäßig geschah.

Mit meinen Partner-Organisationen,
Chinese for Affirmative Action und A3PCON,

bauten wir eine Webseite auf,
auf der man solche Vorfälle melden kann.

Seit wir die Seite eröffnet haben,
gab es eine Flut von Meldungen.

Über 100 Fälle pro Tag.

Geschieht dies geografisch übergreifend?

Hat es etwas mit dem Alter
oder Geschlecht zu tun?

Eine der stärksten Tendenzen ist,

dass Frauen dreimal so häufig
belästigt werden wie Männer.

Und dass es nicht nur Chinesen sind,
die angegriffen werden,

sondern alle, die chinesisch aussehen.

Das ist Racial Profiling.

Wenn asiatische Amerikaner
oder People of Color

mit Rassismus konfrontiert werden,

beobachte ich, dass es
immer Widerstand gibt.

Ich wünsche mir,
dass asiatische Amerikaner

sich zusammentun und sich
xenophoben Äußerungen entgegenstellen

und mit der Regierung zusammenarbeiten,

um Strategien zu entwickeln
und der Gemeinschaft zu helfen.

Soziale Medien sollten Menschen
zusammenbringen - nicht spalten.

Bis zum nächsten Mal,
keine Fake News verbreiten.

Ich bin Hari Sreenivasan
und das war "Take on Fake".

Wenn Sie Zeuge oder Opfer
von rassistischer Diskriminierung

wegen des Coronavirus wurden,

gehen Sie auf den Link
in der Beschreibung hier unten.

Oder wenn Ihnen etwas in Ihren
eigenen Feeds aufgefallen ist,

das merkwürdig erscheint,

und Sie unsere Meinung dazu wollen -

bitte hinterlassen Sie unten
einen Kommentar.

Danke und bis zum nächsten Mal.