Sebastian Deterding: Was Ihr Design über Sie verrät
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0:00 - 0:03Wir sprechen heute über moralische Beeinflussung.
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0:03 - 0:05Was ist moralisch und unmoralisch
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0:05 - 0:07bei dem Versuch, das Verhalten von Menschen
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0:07 - 0:09durch den Gebrauch von Technologie und Design zu verändern?
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0:09 - 0:11Und ich weiß nicht, was Sie erwarten,
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0:11 - 0:13aber als ich über dieses Thema nachgedacht habe,
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0:13 - 0:14habe ich schon sehr früh gemerkt,
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0:14 - 0:18dass ich Ihnen keine Antworten darauf geben kann.
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0:18 - 0:20Ich kann Ihnen nicht sagen, was moralisch oder unmoralisch ist,
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0:20 - 0:23weil wir in einer pluralistischen Gesellschaft leben.
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0:23 - 0:26Meine Werte können grundlegend verschieden sein
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0:26 - 0:28von Ihren Werten.
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0:28 - 0:31Das, was ich aufgrunddessen für moralisch oder unmoralisch halte,
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0:31 - 0:35muss also nicht unbedingt das sein, was Sie als solches erachten.
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0:35 - 0:38Aber ich habe auch gemerkt, dass es eine Sache gibt, die ich Ihnen geben könnte.
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0:38 - 0:41Und das ist das, was dieser Mann hinter mir der Welt gegeben hat –
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0:41 - 0:42Sokrates.
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0:42 - 0:43Das sind Fragen.
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0:43 - 0:46Was ich tun kann und was ich gerne mit Ihnen tun möchte,
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0:46 - 0:48ist, Ihnen, wie jene ursprüngliche Frage,
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0:48 - 0:49eine Reihe von Fragen zu geben,
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0:49 - 0:51damit Sie für sich selbst herausfinden können,
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0:51 - 0:52Schicht für Schicht,
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0:52 - 0:55wie beim Schälen einer Zwiebel,
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0:55 - 0:57damit Sie zum Kern dessen gelangen können,
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0:57 - 1:00was Sie für moralische oder unmoralische Beeinflussung halten.
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1:00 - 1:03Und das würde ich gerne mit ein paar Beispielen
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1:03 - 1:06von Technologien tun, bei denen Spielelemente genutzt werden
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1:06 - 1:09um Menschen dazu zu bringen, etwas zu tun.
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1:09 - 1:13Zuerst also eine sehr einfache, sehr offensichtliche Frage,
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1:13 - 1:14die ich Ihnen gerne geben möchte:
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1:14 - 1:17Was sind Ihre Absichten, wenn Sie etwas entwerfen?
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1:17 - 1:20Und natürlich sind die Absichten nicht das Einzige,
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1:20 - 1:24deshalb ist hier ein weiteres Beispiel für eine dieser Anwendungen.
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1:24 - 1:27Es gibt gerade einige solcher Öko-Amaturenbretter –
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1:27 - 1:29also Amaturenbretter eingebaut in Autos,
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1:29 - 1:31die den Fahrer dazu motivieren sollen, spritsparender zu fahren.
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1:31 - 1:33Das hier ist Nissans MyLeaf,
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1:33 - 1:35bei dem Ihr Fahrverhalten verglichen wird
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1:35 - 1:37mit dem Fahrverhalten anderer Menschen,
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1:37 - 1:39so dass Sie miteinander konkurrieren können,
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1:39 - 1:40wer am spritsparendsten fährt.
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1:40 - 1:43Und diese Dinge sind sehr effektiv, wie sich gezeigt hat,
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1:43 - 1:45so effektiv, dass sie die Menschen dazu motivieren,
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1:45 - 1:47unsicheres Fahrverhalten an den Tag zu legen –
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1:47 - 1:49wie zum Beispiel an einer roten Ampel nicht zu halten.
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1:49 - 1:51Denn ansonsten müssten Sie anhalten und den Motor neu starten,
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1:51 - 1:55und das würde ja einiges an Sprit verbrauchen, oder?
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1:55 - 2:00Obwohl dies also eine sehr gutgemeinte Anwendung ist,
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2:00 - 2:02gab es dabei offensichtlich einen Nebeneffekt.
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2:02 - 2:04Hier ist ein weiteres Beispiel für einen dieser Nebeneffekte.
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2:04 - 2:06"Commendable":
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2:06 - 2:09Eine Seite, die es Eltern ermöglicht, Ihren Kindern kleine Abzeichen zu geben,
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2:09 - 2:11wenn sie die Dinge tun, die Eltern von ihren Kindern wollen –
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2:11 - 2:13wie etwa ihre Schuhe zuzubinden.
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2:13 - 2:15Und zuerst hört sich das sehr nett an,
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2:15 - 2:17sehr harmlos, gutgemeint.
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2:17 - 2:21Die Forschung über die menschliche Denkweise zeigt,
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2:21 - 2:23dass die Sorge um Ergebnisse,
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2:23 - 2:25die Sorge um öffentliche Anerkennung,
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2:25 - 2:28die Sorge um diese öffentlichen Anzeichen von Bestätigung,
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2:28 - 2:31nicht zwangsläufig sehr hilfreich ist
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2:31 - 2:33für unser langfristiges psychologisches Wohlbefinden.
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2:33 - 2:36Es ist besser, wenn Sie sich darum bemühen, etwas zu lernen.
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2:36 - 2:38Es ist besser, wenn Sie sich um sich selbst sorgen,
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2:38 - 2:41anstatt darüber, wie Sie vor anderen Menschen dastehen.
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2:41 - 2:44Also hat dieses Motivationswerkzeug, das benutzt wird,
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2:44 - 2:46an sich tatsächlich
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2:46 - 2:48einen langfristigen Nebeneffekt,
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2:48 - 2:49indem jedes Mal, wenn wir eine Technologie benutzen,
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2:49 - 2:53die so etwas wie öffentliche Anerkennung oder Status benutzt,
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2:53 - 2:55wir es tatsächlich geradezu gutheißen,
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2:55 - 2:59dass es gut und normal ist, sich um so etwas zu bemühen –
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2:59 - 3:01und das möglicherweise schädliche Auswirkungen
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3:01 - 3:05auf die langfristige psychologische Gesundheit für uns als Kultur hat.
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3:05 - 3:08Also ist dies eine zweite, sehr offensichliche Frage:
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3:08 - 3:10Was sind die Auswirkungen dessen, was Sie tun?
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3:10 - 3:13Die Auswirkungen, die Sie aufgrund der Erfindung haben,
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3:13 - 3:14wie etwa weniger Kraftstoff,
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3:14 - 3:17als auch die Auswirkungen der eigentlichen Werkzeuge, die Sie benutzen,
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3:17 - 3:19um Menschen dazu zu bringen, etwas zu tun –
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3:19 - 3:20öffentliche Anerkennung.
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3:20 - 3:23Ist das nun alles – Absicht, Auswirkung?
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3:23 - 3:25Nun, es gibt einige Technologien,
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3:25 - 3:27die offensichtlich beides kombinieren.
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3:27 - 3:29Sowohl gute kurz- als auch langfristige Auswirkungen
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3:29 - 3:32und eine positive Absicht, wie Fred Stutzmans "Freedom",
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3:32 - 3:34wo der ganze Sinn der Anwendung darin besteht,
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3:34 - 3:37dass, nun ja, wir werden normalerweise so bombardiert
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3:37 - 3:38mit Anrufen und Anfragen anderer Menschen,
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3:38 - 3:41mit dieser Einrichtung können Sie die Internetverbindung
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3:41 - 3:44eines PCs Ihrer Wahl für eine voreingestellte Zeit sperren,
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3:44 - 3:46um tatsächlich etwas Arbeit erledigt zu bekommen.
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3:46 - 3:48Und ich denke, die meisten von uns sind sich einig,
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3:48 - 3:49nun, dass dies gutgemeint ist
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3:49 - 3:51und auch gute Auswirkungen hat.
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3:51 - 3:53Mit den Worten Michel Foucaults:
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3:53 - 3:55"Es ist eine Technologie des Selbst".
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3:55 - 3:58Es ist eine Technologie, die den Einzelnen dazu befähigt,
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3:58 - 4:00seinen eigenen Lebensverlauf zu bestimmen,
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4:00 - 4:02ihn selbst zu formen.
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4:02 - 4:03Aber das Problem ist,
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4:03 - 4:05wie Foucault klar gemacht hat,
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4:05 - 4:07dass jede Technologie des Selbst
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4:07 - 4:10eine Technologie der Herrschaft als Kehrseite hat.
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4:10 - 4:14Wie Sie in heutigen modernen liberalen Demokratien sehen,
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4:14 - 4:16erlaubt die Gesellschaft, der Staat
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4:16 - 4:21uns nicht nur unser Selbst zu bestimmen, unser Selbst zu formen,
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4:21 - 4:23sondern er verlangt es auch von uns.
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4:23 - 4:25Er verlangt, dass wir uns selbst optimieren,
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4:25 - 4:26dass wir uns kontrollieren,
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4:26 - 4:29dass wir uns ständig selbst in der Hand haben,
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4:29 - 4:31weil das der einzige Weg ist,
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4:31 - 4:33wie so eine liberale Gesellschaft funktioniert.
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4:33 - 4:38Diese Technologien wollen, dass wir uns weiter an dem Spiel beteiligen,
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4:38 - 4:40das die Gesellschaft für uns entwickelt hat.
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4:40 - 4:43Sie wollen, dass wir noch besser hineinpassen.
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4:43 - 4:46Sie wollen, dass wir uns selbst optimieren, um hineinzupassen.
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4:46 - 4:49Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes.
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4:49 - 4:52Ich denke nur, dass dieses Beispiel
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4:52 - 4:54uns auf eine allgemeine Erkenntnis hinweist:
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4:54 - 4:58Egal, welche Technologie oder welches Design Sie sich ansehen,
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4:58 - 5:03sogar solche, die wir als gutgemeint und gut in ihren Auswirkungen ansehen –
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5:03 - 5:04wie Stutzmans Freedom –
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5:04 - 5:07sie gehen mit gewissen eingebetteten Werten einher.
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5:07 - 5:09Und wir können diese Werte in Frage stellen.
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5:09 - 5:11Wir können fragen: Ist es eine gute Sache,
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5:11 - 5:14dass wir alle uns ständig selbst optimieren,
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5:14 - 5:16um besser in diese Gesellschaft zu passen?
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5:16 - 5:18Oder, um Ihnen ein anderes Beispiel zu geben,
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5:18 - 5:20was ist mit einer überzeugenden Technologie,
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5:20 - 5:23die muslimische Frauen überzeugt, ihre Kopftücher zu tragen?
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5:23 - 5:26Ist das eine gute oder schlechte Technologie
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5:26 - 5:28in ihrer Intention oder ihren Auswirkungen?
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5:28 - 5:30Nun, das hängt grundsätzlich
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5:30 - 5:32von der Art der Werte ab, die Sie zur Anwendung bringen
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5:32 - 5:34um diese Art von Urteil zu fällen.
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5:34 - 5:36So ist dies eine dritte Frage:
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5:36 - 5:38Welche Werte nutzen Sie um zu urteilen?
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5:38 - 5:40Und wo wir gerade von Werten sprechen,
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5:40 - 5:43ist mir aufgefallen, dass es bei Online-Diskussionen über moralische Beeinflussung
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5:43 - 5:45und wenn ich mit Menschen spreche
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5:45 - 5:48meistens eine merkwürdige Tendenz gibt.
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5:48 - 5:51Und diese Tendenz ist, dass wir fragen:
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5:51 - 5:54Ist dies oder das "noch" ethisch?
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5:54 - 5:56Ist es "noch" zulässig?
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5:56 - 5:58Wir fragen Dinge wie:
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5:58 - 6:00Ist dieses Spendenformular von Oxfam –
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6:00 - 6:03bei dem eine regelmäßige monatliche Spende der voreingestellte Standard ist
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6:03 - 6:05und Menschen, vielleicht ohne es zu beabsichtigen,
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6:05 - 6:08auf diese Weise ermutigt oder dazu gedrängt werden,
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6:08 - 6:10eine regelmäßige anstatt einer einmaligen Spende zu geben –
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6:10 - 6:12ist das noch zulässig?
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6:12 - 6:13Ist das noch ethisch?
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6:13 - 6:15Wir bewegen uns am unteren Ende.
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6:15 - 6:17Aber tatsächlich ist die Frage
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6:17 - 6:17"Ist es noch ethisch?"
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6:17 - 6:20nur eine Art Ethik zu betrachten.
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6:20 - 6:22Denn wenn Sie sich die Anfänge der Ethik
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6:22 - 6:25in der westlichen Kultur ansehen,
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6:25 - 6:27dann sehen Sie eine völlig andere Idee davon,
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6:27 - 6:28was Ethik auch sein könnte.
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6:28 - 6:32Für Aristoteles ging es bei der Ethik nicht um die Frage,
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6:32 - 6:35ist das noch gut, oder ist es schlecht?
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6:35 - 6:38Bei der Ethik ging es um die Frage, wie man das Leben gut leben kann.
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6:38 - 6:41Und dies hat er in das Wort "arete" gelegt,
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6:41 - 6:43welches wir, aus dem Lateinischen, als "Tugend" übersetzen.
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6:43 - 6:45Aber tatsächlich bedeutet es Vortrefflichkeit.
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6:45 - 6:49Es bedeutet, dass wir unser volles Potential
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6:49 - 6:51als menschliches Wesen erfüllen.
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6:51 - 6:52Und das ist eine Idee,
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6:52 - 6:56die, wie ich finde, Paul Richard Buchanan sehr nett in einem aktuellen Essay ausgedrückt hat,
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6:56 - 6:58in dem er sagt: "Produkte sind lebendige Argumente dafür,
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6:58 - 7:01wie wir unser Leben leben sollten."
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7:01 - 7:03Unsere Entwicklungen sind nicht ethisch oder unethisch
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7:03 - 7:08in dem Sinne, dass sie ethische oder unethische Mittel benutzen, um uns zu überzeugen.
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7:08 - 7:10Sie haben eine moralische Komponente
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7:10 - 7:14gerade in der Art der Vision und dem Anspruch an das gute Leben,
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7:14 - 7:16die sie uns präsentieren.
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7:16 - 7:20Und wenn Sie sich die gestaltete Umgebung um uns herum ansehen,
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7:20 - 7:21mit dieser Art von Linse,
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7:21 - 7:23fragend: "Was ist die Vision des guten Lebens
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7:23 - 7:26die unsere Produkte, unser Design, uns präsentieren?"
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7:26 - 7:28dann werden Sie oft Gänsehaut bekommen,
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7:28 - 7:31aufgrunddessen wie wenig wir von einander erwarten,
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7:31 - 7:34wie wenig wir tatsächlich zu erwarten scheinen
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7:34 - 7:37von unserem Leben und davon, wie ein gutes Leben aussieht.
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7:37 - 7:41Dies ist nun also die vierte Frage, die ich Ihnen überlassen möchte:
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7:41 - 7:42Welche Vision des guten Lebens
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7:42 - 7:46vermittelt Ihr Design?
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7:46 - 7:47Und wo wir gerade von Design sprechen:
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7:47 - 7:51Ihnen fällt auf, dass ich die Diskussion bereits erweitert habe.
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7:51 - 7:56Weil wir hier nicht mehr nur über beeinflussende Technologie sprechen,
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7:56 - 8:00sondern über jedes Stück Design, das wir in diese Welt bringen.
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8:00 - 8:01Ich weiß nicht, ob Sie
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8:01 - 8:03den großen Kommunikationsforscher Paul Watzlawick kennen,
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8:03 - 8:05der damals in den 60ern die Meinung vertreten hat,
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8:05 - 8:06dass wir nicht nicht kommunizieren können.
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8:06 - 8:09Selbst wenn wir wählen zu schweigen,
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8:09 - 8:13haben wir gewählt zu schweigen. Wir kommunizieren etwas indem wir wählen zu schweigen.
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8:13 - 8:16Und auf die gleiche Art, wie wir nicht nicht kommunizieren können,
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8:16 - 8:17können wir nicht nicht beeinflussen.
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8:17 - 8:19Was immer wir tun oder unterlassen,
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8:19 - 8:22was immer wir als ein Stück Design
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8:22 - 8:24in die Welt bringen,
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8:24 - 8:26hat eine beeinflussende Komponente.
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8:26 - 8:28Es versucht, die Menschen zu beeinflussen.
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8:28 - 8:30Es setzt uns eine Vision des guten Lebens
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8:30 - 8:31direkt vor die Nase.
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8:31 - 8:33Dies ist es, was Peter-Paul Verbeek,
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8:33 - 8:36der niederländische Technikphilosoph, sagt.
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8:36 - 8:40Egal ob wir es als Designer beabsichtigen oder nicht,
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8:40 - 8:42wir materialisieren Moral.
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8:42 - 8:45Wir machen gewisse Dinge schwerer und leichter ausführbar.
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8:45 - 8:47Wir organisieren die Existenz von Menschen.
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8:47 - 8:50Wir setzten den Menschen eine Vision davon, was gut oder schlecht
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8:50 - 8:53oder normal oder gewöhnlich ist, vor die Nase
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8:53 - 8:56mit allem, was wir in die Welt bringen.
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8:56 - 8:59Selbst etwas so Harmloses wie eine Gruppe von Schulstühlen
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8:59 - 9:01ist eine beeinflussende Technologie.
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9:01 - 9:03Weil es eine gewisse Vision
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9:03 - 9:05vom guten Leben präsentiert und materialisiert –
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9:05 - 9:09das gute Leben, in dem es beim Lehren und Lernen und Zuhören
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9:09 - 9:12darum geht, dass eine Person lehrt und die anderen zuhören,
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9:12 - 9:15in dem es darum geht, dass Lernen im Sitzen stattfindet,
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9:15 - 9:18in dem du allein für dich lernst,
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9:18 - 9:20in dem du diese Regeln nicht ändern sollst,
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9:20 - 9:23weil die Stühle auf dem Boden fixiert sind.
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9:23 - 9:27Und sogar etwas so Harmloses wie ein einziger Designerstuhl –
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9:27 - 9:28wie dieser hier von Arne Jacobsen –
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9:28 - 9:30ist eine beeinflussende Technologie.
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9:30 - 9:33Weil er, noch einmal, eine Idee vom guten Leben kommuniziert.
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9:33 - 9:34Ein gutes Leben –
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9:34 - 9:37ein Leben, von dem Sie sagen, dass Sie ihm als Designer zustimmen,
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9:37 - 9:39indem Sie sagen: "Im guten Leben
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9:39 - 9:43werden Waren so nachhaltig oder nicht nachhaltig produziert wie dieser Stuhl.
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9:43 - 9:45Arbeiter werden so gut oder schlecht behandelt,
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9:45 - 9:48wie die Arbeiter behandelt wurden, die diesen Stuhl gebaut haben."
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9:48 - 9:50Das gute Leben ist ein Leben, in dem Design wichtig ist,
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9:50 - 9:53denn jemand hat sich offensichtlich die Zeit genommen und das Geld ausgegeben
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9:53 - 9:55für diese Art von formschönen Stuhl,
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9:55 - 9:56in dem Tradition wichtig ist,
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9:56 - 9:58weil dies ein traditioneller Klassiker ist
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9:58 - 10:00und jemandem war dies wichtig,
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10:00 - 10:02und in dem es etwas wie auffallenden Konsum gibt,
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10:02 - 10:03wo es okay und normal ist,
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10:03 - 10:06einen gewaltigen Geldbetrag für so einen Stuhl auszugeben,
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10:06 - 10:10um anderen Menschen den sozialen Status zu signalisieren.
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10:10 - 10:13Dies sind also die Schichten, die Arten von Fragen,
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10:13 - 10:15durch die ich Sie heute leiten wollte –
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10:15 - 10:17die Frage: Was sind die Absichten,
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10:17 - 10:19die zur Anwendung kommen, wenn Sie etwas entwerfen?
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10:19 - 10:23Was sind Ihre Auswirkungen, beabsichtigte und unbeabsichtigte?
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10:23 - 10:24Welches sind die Werte, anhand derer
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10:24 - 10:26Sie diese bewerten?
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10:26 - 10:27Was sind die Tugenden, die Bestrebungen,
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10:27 - 10:30die Sie tatsächlich damit ausdrücken?
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10:30 - 10:32Und wie lässt sich das anwenden
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10:32 - 10:34nicht nur auf beeinflussende Technologie,
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10:34 - 10:36sondern auf alles, was Sie entwerfen?
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10:36 - 10:38Hören wir hier auf?
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10:38 - 10:40Ich denke nicht.
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10:40 - 10:44Ich denke, dass all diese Dinge letztendlich geprägt sind
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10:44 - 10:46von dem Kern von alledem –
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10:46 - 10:49und dies ist nichts anderes als das Leben selbst.
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10:49 - 10:52Warum also, wenn die Frage danach, was das gute Leben ist,
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10:52 - 10:54alles prägt, was wir entwerfen,
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10:54 - 10:57sollten wir beim Design Halt machen und uns nicht fragen,
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10:57 - 11:00wie wirkt sich das auf Ihr eigenes Leben aus?
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11:00 - 11:02"Warum sollte die Lampe oder das Haus ein Kunstobjekt sein,
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11:02 - 11:04aber nicht unser Leben?",
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11:04 - 11:05wie Michel Foucault es ausdrückt.
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11:05 - 11:09Ich gebe Ihnen noch ein praktisches Beispiel von Buster Benson.
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11:09 - 11:11Dies ist Buster, wie er eine Klimmzug-Maschine
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11:11 - 11:14im Büro seines Neuunternehmens Habit Labs aufbaut,
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11:14 - 11:16in dem sie versuchen, andere Anwendungen
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11:16 - 11:18wie das Spiel Health Month für Menschen zu entwickeln.
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11:18 - 11:20Und warum baut er so etwas?
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11:20 - 11:22Nun, hier ist eine Reihe von Axiomen,
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11:22 - 11:26die Habit Labs, Busters Neugründung, für sich selbst festgelegt hat
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11:26 - 11:29darüber, wie sie als Team zusammenarbeiten wollen,
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11:29 - 11:30wenn sie diese Anwendungen bauen –
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11:30 - 11:33eine Reihe von moralischen Prinzipien, die sie selbst
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11:33 - 11:34für die Zusammenarbeit festgelegt haben –
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11:34 - 11:36und eines davon lautet:
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11:36 - 11:39"Wir kümmern uns um unsere eigene Gesundheit und bewältigen unser eigenes Burnout."
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11:39 - 11:42Denn wie können Sie sich schließlich fragen
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11:42 - 11:44und wie können Sie eine Antwort darauf finden,
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11:44 - 11:46welche Vision des guten Lebens
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11:46 - 11:49Sie mit Ihrem Design vermitteln und erschaffen möchten,
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11:49 - 11:51ohne sich die Frage zu stellen,
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11:51 - 11:53welche Vision des guten Lebens
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11:53 - 11:55Sie selbst leben möchten?
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11:55 - 12:00Und damit danke ich Ihnen.
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12:00 - 12:03(Applaus)
- Title:
- Sebastian Deterding: Was Ihr Design über Sie verrät
- Speaker:
- Sebastian Deterding
- Description:
-
Was sagt Ihr Stuhl über Ihre Werte aus? Der Designer Sebastian Deterding zeigt uns, wie unsere Vision von Moral und davon, was das gute Leben ist, im Design der Gegenstände um uns herum reflektiert werden.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 12:23
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