Sind Sie ein Geber oder ein Nehmer?
-
0:01 - 0:03Bitte schauen Sie sich
einen Moment im Raum um. -
0:03 - 0:06Versuchen Sie, die paranoideste
Person hier zu finden. -
0:06 - 0:07(Lachen)
-
0:07 - 0:09Zeigen Sie mir bitte diese Person.
-
0:09 - 0:10(Lachen)
-
0:10 - 0:12Tun Sie das nicht wirklich.
-
0:12 - 0:13(Lachen)
-
0:13 - 0:17Als Organisationspsychologe
bin ich oft an Arbeitsplätzen. -
0:17 - 0:19Überall stoße ich dort auf Paranoia.
-
0:19 - 0:22Paranoia entsteht durch Leute,
die ich "Nehmer" nenne. -
0:22 - 0:24Nehmer handeln in
Interaktionen eigennützig. -
0:24 - 0:27Wichtig ist nur, was Sie für mich tun.
-
0:27 - 0:28Das Gegenteil ist ein Geber.
-
0:28 - 0:31Er fragt sich bei Interaktionen meist:
-
0:31 - 0:33"Was kann ich für Sie tun?"
-
0:33 - 0:35Denken Sie über Ihren eigenen Stil nach.
-
0:35 - 0:38Wir alle haben Momente
des Gebens und Nehmens. -
0:38 - 0:41Ihr Stil beschreibt, wie Sie
meistens mit Leuten umgehen. -
0:41 - 0:42Ihre Grundeinstellung.
-
0:42 - 0:43Hier ist ein kurzer Test für Sie,
-
0:43 - 0:45der klärt, ob Sie eher Geber
oder Nehmer sind. -
0:45 - 0:47Hier ist er:
-
0:47 - 0:48[Narzissmus-Test]
-
0:48 - 0:51[Schritt 1: Denken Sie einen Moment
über sich selbst nach.] -
0:51 - 0:55[Schritt 2: Wenn Sie bis Schritt 2 kommen,
sind Sie kein Narzisst.] -
0:55 - 0:57(Lachen)
-
0:58 - 1:02Das ist meine einzige Aussage heute,
die nicht mit Daten belegt ist: -
1:02 - 1:05Je länger Sie brauchen,
um über diese Karikatur zu lachen, -
1:05 - 1:08umso mehr befürchte ich,
dass Sie ein Nehmer sind. -
1:08 - 1:09(Lachen)
-
1:09 - 1:11Nicht alle Nehmer sind Narzissten.
-
1:11 - 1:14Manche sind nur Geber
mit schlechten Erfahrungen. -
1:14 - 1:18Es gibt noch eine andere Art von Nehmern,
um die es heute nicht geht: -
1:18 - 1:19die Psychopathen.
-
1:19 - 1:20(Lachen)
-
1:20 - 1:23Ich fragte mich aber,
wie häufig diese Extreme sind. -
1:23 - 1:26Ich befragte über 30 000 Menschen
aus allen Branchen -
1:26 - 1:28und allen Kulturen der Erde.
-
1:28 - 1:30Ich sah, dass die meisten
Leute genau in der Mitte -
1:30 - 1:32zwischen Geben und Nehmen sind.
-
1:32 - 1:34Sie wählen einen dritten Stil,
das "Tauschen". -
1:34 - 1:38Tauscher versuchen Geben und Nehmen
im Gleichgewicht zu halten. Quid pro quo. -
1:38 - 1:41Ich tue etwas für Sie,
wenn Sie etwas für mich tun. -
1:41 - 1:43Das ist für sie eine sichere Art zu leben.
-
1:43 - 1:46Ist es auch die effektivste und
produktivste Art zu leben? -
1:46 - 1:49Die Antwort auf diese Frage
ist ein ganz klares ... -
1:49 - 1:50Vielleicht.
-
1:50 - 1:51(Lachen)
-
1:51 - 1:53Ich untersuchte Dutzende
von Organisationen -
1:53 - 1:55und Tausende von Leuten.
-
1:55 - 1:58Ich ließ Ingenieure
ihre Produktivität messen. -
1:58 - 2:01(Lachen)
-
2:01 - 2:04Ich sah mir die Noten
von Medizinstudenten an -- -
2:04 - 2:06sogar die Umsätze von Verkäufern.
-
2:06 - 2:07(Lachen)
-
2:07 - 2:09Völlig überraschend
-
2:09 - 2:13waren die schlechtesten Performer
in jedem dieser Jobs die Geber. -
2:13 - 2:15Die Ingenieure,
die am wenigsten schafften, -
2:15 - 2:17waren die, die mehr halfen,
als Hilfe bekamen. -
2:17 - 2:19Sie waren so mit der Arbeit
anderer beschäftigt, -
2:19 - 2:23dass sie weder Zeit noch Energie
für ihre eigene hatten. -
2:23 - 2:26Die Medizinstudenten
mit den schlechtesten Noten waren die, -
2:26 - 2:28die am stärksten Aussagen wie
-
2:28 - 2:31"Ich helfe anderen gerne" zustimmten.
-
2:31 - 2:33Sie sollten also dem Arzt vertrauen,
-
2:33 - 2:36der zur Uni kam, ohne
die geringste Lust jemandem zu helfen. -
2:36 - 2:37(Lachen)
-
2:37 - 2:39Auch im Vertrieb fallen
die niedrigsten Umsätze -
2:39 - 2:42auf die großzügigsten Verkäufer.
-
2:42 - 2:45Ich sprach mit einem Verkäufer
mit hohem Geber-Anteil. -
2:45 - 2:48Ich fragte ihn: "Warum
sind Sie so mies in Ihrem Job --" -
2:48 - 2:50Natürlich nicht so, sondern --
-
2:50 - 2:51(Lachen)
-
2:51 - 2:53"Was ist der Preis von
Großzügigkeit im Vertrieb?" -
2:53 - 2:56Er sagte: "Meine Kunden
sind mir so wichtig, -
2:56 - 3:00dass ich ihnen unsere beschissenen
Produkte nie verkaufen würde." -
3:00 - 3:01(Lachen)
-
3:01 - 3:02Nur aus Neugier:
-
3:02 - 3:05Wer glaubt, eher ein Geber
als ein Nehmer oder Tauscher zu sein? -
3:05 - 3:07Heben Sie die Hand.
-
3:07 - 3:11Vor diesen Informationen
wären es mehr gewesen. -
3:11 - 3:14Es gibt aber noch einen anderen Aspekt.
-
3:14 - 3:17Weil die Geber sich oft selbst opfern,
-
3:17 - 3:20machen sie ihre Organisationen besser.
-
3:20 - 3:23Wir haben dafür sehr viele Beweise --
-
3:23 - 3:27sehr viele Studien über die Häufigkeit
des Geber-Verhaltens -
3:27 - 3:29in Teams oder Organisationen --
-
3:29 - 3:31je häufiger Menschen helfen
und ihr Wissen teilen -
3:31 - 3:33und Begleitung anbieten,
-
3:33 - 3:36umso besser schneiden Organisationen
in allen Bereichen ab: -
3:36 - 3:39Höhere Gewinne, Kundenzufriedenheit,
Mitarbeiterbindung -- -
3:39 - 3:41sogar geringere Betriebskosten.
-
3:41 - 3:44Geber verbringen viel Zeit damit,
anderen Leuten zu helfen, -
3:44 - 3:46das Team zu verbessern
-
3:46 - 3:48und leider leiden Sie dabei.
-
3:48 - 3:51Mich interessiert heute,
wie man eine Kultur aufbaut, -
3:51 - 3:54in der Geber erfolgreich sind.
-
3:54 - 3:57Ich fragte mich, wenn Geber
die schlechtesten Performer sind, -
3:57 - 3:59wer sind die besten Performer?
-
3:59 - 4:02Die gute Nachricht zuerst:
nicht die Nehmer. -
4:02 - 4:06In den meisten Jobs steigen Nehmer
schnell auf, aber fallen auch schnell. -
4:06 - 4:08Sie fallen durch die Tauscher.
-
4:08 - 4:11Als Tauscher glauben Sie an
"Auge um Auge" -- eine gerechte Welt. -
4:11 - 4:15Wenn Sie einen Nehmer treffen,
fühlen Sie sich dazu berufen, -
4:15 - 4:17diese Person hart zu bestrafen.
-
4:17 - 4:18(Lachen)
-
4:18 - 4:20Das dient der Gerechtigkeit.
-
4:20 - 4:22Die meisten Leute sind Tauscher.
-
4:22 - 4:25Als Nehmer werden Sie
irgendwann von Ihren Taten eingeholt. -
4:25 - 4:27Man erntet, was man sät.
-
4:27 - 4:29Die logische Folgerung ist:
-
4:29 - 4:32Die besten Performer
müssen die Tauscher sein. -
4:32 - 4:33Aber das sind sie nicht.
-
4:33 - 4:36In jedem Job, in jeder Organisation,
die ich untersucht habe, -
4:36 - 4:39haben wieder die Geber
die besten Ergebnisse. -
4:40 - 4:42Hier einige Daten
von Hunderten von Verkäufern -
4:42 - 4:44und deren Umsätzen.
-
4:44 - 4:46Wir finden die Geber an beiden Enden.
-
4:46 - 4:49Sie bilden die Mehrheit
bei den niedrigsten Umsätzen, -
4:49 - 4:50aber auch bei den höchsten.
-
4:50 - 4:53Das gilt auch für die Produktivität
von Ingenieuren -
4:53 - 4:54und die Noten von Medizinern.
-
4:54 - 4:58Geber sind unten und oben
überrepräsentiert, -
4:58 - 5:00bei jeder nur erdenklichen Erfolgsmetrik.
-
5:00 - 5:02Was die Frage aufwirft:
-
5:02 - 5:05Wie schaffen wir eine Welt,
in der den Gebern mehr gelingt? -
5:05 - 5:08Damit meine ich nicht nur in Unternehmen,
-
5:08 - 5:10sondern auch bei Gemeinnützigen, Schulen
-
5:10 - 5:11oder gar Regierungen.
-
5:11 - 5:12Sind Sie bereit dazu?
-
5:12 - 5:13(Jubel)
-
5:13 - 5:16Ich mache es sowieso, aber
Danke für Ihre Begeisterung. -
5:16 - 5:17(Lachen)
-
5:17 - 5:22Zunächst muss man wissen,
dass Geber Ihre wertvollsten Leute sind, -
5:22 - 5:25aber wenn sie nicht aufpassen,
brennen sie aus. -
5:25 - 5:27Deshalb müssen Sie
die Geber in Ihrer Mitte schützen. -
5:27 - 5:32Ich lernte eine tolle Lektion darüber
von Fortune's bestem Vernetzer. -
5:33 - 5:34Der Mann, nicht die Katze.
-
5:34 - 5:36(Lachen)
-
5:36 - 5:37Sein Name ist Adam Rifkin.
-
5:37 - 5:40Er ist ein sehr erfolgreicher
Serienunternehmer, -
5:40 - 5:42der viel Zeit damit verbringt,
anderen Menschen zu helfen. -
5:42 - 5:45Seine Geheimwaffe ist
der Fünf-Minuten-Gefallen. -
5:45 - 5:48Adam sagt: "Du musst nicht
Mutter Teresa oder Gandhi sein, -
5:48 - 5:49um ein Geber zu sein.
-
5:49 - 5:51Man muss nur mit kleinen Dingen
-
5:51 - 5:53viel Wert im Leben
anderer Menschen schaffen." -
5:53 - 5:56Man kann einfach zwei Menschen
miteinander bekannt machen, -
5:56 - 5:57die voneinander profitieren.
-
5:57 - 6:01Sie können Ihr Wissen teilen
oder ein kurzes Feedback geben. -
6:01 - 6:04Es kann auch so einfach sein wie:
-
6:04 - 6:08"Vielleicht finde ich einen Weg,
jemandes Arbeit wertzuschätzen, -
6:08 - 6:10die zu wenig beachtet wird."
-
6:10 - 6:13Fünf-Minuten-Gefälligkeiten
helfen Gebern sehr, -
6:13 - 6:16Grenzen zu setzen und sich zu schützen.
-
6:16 - 6:17Ein zweiter wichtiger Aspekt
-
6:17 - 6:20zum Aufbau einer Kultur,
in der Geber Erfolg haben, -
6:20 - 6:23ist eine Kultur, in der
das "Hilfe suchen" normal ist, -
6:23 - 6:24wo man gerne bittet.
-
6:24 - 6:27Das geht einigen hier
vielleicht ein bisschen zu nahe. -
6:27 - 6:30[Sie müssen also in all
Ihren Beziehungen der Geber sein?] -
6:30 - 6:31(Lachen)
-
6:31 - 6:33Für erfolgreiche Geber
-
6:33 - 6:36ist es auch okay, ein Empfänger zu sein.
-
6:37 - 6:39In Ihrer Organisation
können Sie das fördern. -
6:39 - 6:41Man kann die Bitte um Hilfe fördern.
-
6:41 - 6:43Wir untersuchten Krankenhäuser.
-
6:43 - 6:47Auf manchen Stationen baten
die Krankenschwestern oft um Hilfe, -
6:47 - 6:49auf anderen Stationen selten.
-
6:49 - 6:52Der entscheidende Faktor war,
dass dort, wo man oft um Hilfe bat, -
6:52 - 6:53wo es normal war,
-
6:53 - 6:57da gab es eine Krankenschwester,
deren einziger Job es war, -
6:57 - 6:58ihren Kolleginnen zu helfen.
-
6:58 - 7:00Wenn es diese Rolle gab,
-
7:00 - 7:03sagten sie: "Es ist nicht peinlich
oder gefährlich um Hilfe zu bitten -- -
7:03 - 7:05es wird sogar gewünscht."
-
7:06 - 7:09Hilfe suchen schützt nicht nur Erfolg
-
7:09 - 7:10und Wohlergehen der Geber.
-
7:10 - 7:13Es hilft auch dabei, dass
mehr Leute wie Geber handeln. -
7:13 - 7:15Die Daten zeigen,
-
7:15 - 7:18dass zwischen 75 und 90 %
aller Hilfeleistungen in Organisationen -
7:18 - 7:20mit einer Bitte beginnen.
-
7:20 - 7:21Aber viele fragen nicht.
-
7:21 - 7:23Sie wollen nicht inkompetent wirken,
-
7:23 - 7:26sie wissen nicht, wer helfen kann
und wollen keinen belasten. -
7:26 - 7:28Doch wenn keiner um Hilfe bittet,
-
7:28 - 7:30sind viele Geber
in Ihrer Organisation frustriert, -
7:30 - 7:32die gerne einspringen und helfen würden,
-
7:32 - 7:35wenn sie nur wüssten,
wem sie wie helfen könnten. -
7:35 - 7:39Das Wichtigste für eine Kultur
des erfolgreichen Gebens -
7:39 - 7:43ist eine umsichtige Teamzusammenstellung.
-
7:43 - 7:46Ich dachte, für eine Kultur
der produktiven Großzügigkeit -
7:46 - 7:48sollte man viele Geber einstellen.
-
7:48 - 7:51Aber überraschenderweise stimmt das nicht.
-
7:52 - 7:54Der negative Einfluss
eines Nehmers auf die Kultur -
7:54 - 7:58ist gewöhnlich 2-bis 3-fach größer als
der positive eines Gebers. -
7:58 - 8:01Sie wissen ja: Ein fauler Apfel
verdirbt den ganzen Korb. -
8:01 - 8:04Aber eine Schwalbe
macht noch keinen Sommer. -
8:04 - 8:06Ich weiß nicht, was das bedeutet --
-
8:06 - 8:07(Lachen)
-
8:07 - 8:08Aber ich hoffe, Sie wissen es.
-
8:08 - 8:11Nein -- lassen Sie nur
einen Nehmer in das Team, -
8:11 - 8:14und die Geber werden aufhören zu helfen.
-
8:14 - 8:17Sie werden sagen: "Ich bin
von Schlangen und Haien umgeben. -
8:17 - 8:19Warum sollte ich helfen?"
-
8:19 - 8:21Wenn man einen Geber in ein Team lässt,
-
8:21 - 8:23wird die Großzügigkeit nicht zunehmen.
-
8:23 - 8:25Die Leute sagen eher:
-
8:25 - 8:27"Prima, diese Person kann
die ganze Arbeit machen." -
8:27 - 8:30Bei Auswahl, Einstellung
und Teamzusammenstellung -
8:30 - 8:32geht es nicht darum, die Geber zu finden;
-
8:32 - 8:35es geht darum, die Nehmer auszusondern.
-
8:35 - 8:36Wenn Ihnen das gelingt,
-
8:36 - 8:38bleiben die Geber und Tauscher.
-
8:38 - 8:41Geber sind dann großzügig, weil sie sich
keine Sorgen um die Folgen machen. -
8:41 - 8:45Das Schöne bei Tauschern ist,
dass sie der Norm folgen. -
8:45 - 8:49Wie erwischt man einen Nehmer,
bevor es zu spät ist? -
8:49 - 8:52Wir sind sehr schlecht
beim Erkennen von Nehmern, -
8:52 - 8:53besonders auf den ersten Blick.
-
8:54 - 8:56Ein Persönlichkeitsmerkmal verhindert das.
-
8:56 - 8:57Es heißt Verträglichkeit,
-
8:57 - 9:00eine der universellen Dimensionen
der Persönlichkeit. -
9:00 - 9:03Verträgliche Leute sind warm und
freundlich, nett und höflich. -
9:03 - 9:05Viele davon leben in Kanada --
-
9:05 - 9:07(Lachen)
-
9:07 - 9:10Da gab es tatsächlich
einen nationalen Wettbewerb -
9:10 - 9:13um den neuen kanadischen
Slogan. Ergänzen Sie: -
9:13 - 9:15"So kanadisch wie ..."
-
9:15 - 9:16Ich dachte, gewinnen würde
-
9:16 - 9:19"So kanadisch wie Ahornsirup",
oder, "... Eishockey". -
9:19 - 9:23Aber nein, die Kanadier stimmten für --
-
9:23 - 9:24das ist kein Scherz --
-
9:24 - 9:27"So kanadisch, wie
es die Umstände erlauben." -
9:27 - 9:29(Lachen)
-
9:30 - 9:32Die sehr Verträglichen unter Ihnen,
-
9:32 - 9:34die kanadisch angehauchten,
-
9:34 - 9:35die verstehen das sofort.
-
9:35 - 9:37Wie kann ich sagen, wie ich bin,
-
9:37 - 9:40wenn ich mich ständig anpasse,
um anderen Leuten zu gefallen? -
9:40 - 9:42Unangenehme Leute haben da kaum Probleme.
-
9:42 - 9:45Sie sind kritischer,
skeptisch, herausfordernd -
9:45 - 9:48und studieren häufiger als andere Jura.
-
9:48 - 9:49(Lachen)
-
9:49 - 9:52Das ist kein Witz,
das ist eine empirische Tatsache. -
9:52 - 9:53(Lachen)
-
9:53 - 9:55Ich dachte, die verträglichen
Leute sind die Geber -
9:55 - 9:58und unangenehme Leute sind die Nehmer.
-
9:58 - 9:59Ich sammelte die Daten
-
9:59 - 10:02und war erstaunt,
dass ich keine Korrelation fand. -
10:02 - 10:06Denn Verträglichkeit - Unverträglichkeit
ist Ihre äußere Schale: -
10:06 - 10:08Wie angenehm ist es,
mit Ihnen zu interagieren? -
10:08 - 10:10Geben und Nehmen sind eher innere Motive:
-
10:10 - 10:13Was sind Ihre Werte?
Was sind Ihre Absichten mit anderen? -
10:13 - 10:15Wenn Sie Leute richtig beurteilen wollen,
-
10:15 - 10:19brauchen Sie genau das,
worauf jeder Berater hier schon wartet: -
10:19 - 10:21eine Vierfeldertafel.
-
10:21 - 10:23(Lachen)
-
10:24 - 10:28Die angenehmen Geber erkennt man leicht:
-
10:28 - 10:30Sie sagen Ja zu allem.
-
10:32 - 10:35Die unangenehmen Nehmer
werden auch schnell erkannt. -
10:35 - 10:39Obwohl Sie sie wahrscheinlich
anders nennen würden. -
10:39 - 10:40(Lachen)
-
10:42 - 10:44Wir vergessen die beiden
anderen Kombinationen. -
10:44 - 10:47Es gibt unangenehme Geber
in unseren Organisationen. -
10:47 - 10:50Es gibt Leute mit
einer ruppigen und harten Schale, -
10:50 - 10:53aber darunter liegt ihnen
das Wohl der anderen am Herzen. -
10:53 - 10:54Wie ein Ingenieur sagte:
-
10:54 - 10:56"Oh, unangenehme Geber --
-
10:56 - 11:00einer mit schlechter Benutzeroberfläche,
aber tollem Betriebssystem". -
11:00 - 11:01(Lachen)
-
11:01 - 11:03Wenn Ihnen das was sagt.
-
11:03 - 11:04(Lachen)
-
11:04 - 11:08Unangenehme Geber sind die
unterbewertetsten Leute in Organisationen, -
11:08 - 11:10weil sie das kritische Feedback geben,
-
11:10 - 11:13das niemand hören will,
aber jeder hören sollte. -
11:13 - 11:15Wir müssen diese Leute viel mehr schätzen,
-
11:15 - 11:17anstatt sie zu früh abzuschreiben
-
11:17 - 11:19und zu sagen: "So eine Kratzbürste
-
11:19 - 11:22muss ein egoistischer Nehmer sein."
-
11:22 - 11:24Die andere vergessene Kombination
ist die tödliche -- -
11:24 - 11:28der liebenswürdige Nehmer,
der etwas vortäuscht. -
11:28 - 11:30Solche Personen sind äußerlich nett
-
11:30 - 11:33und dann fällt er Ihnen in den Rücken.
-
11:33 - 11:34(Lachen)
-
11:34 - 11:37Ich überführe solche Leute
im Bewerbungsgespräch -
11:37 - 11:39am liebsten mit der Frage:
-
11:39 - 11:41"Nennen Sie mir bitte vier Leute,
-
11:41 - 11:44deren Laufbahn Sie
grundlegend verbessert haben." -
11:44 - 11:46Ein Nehmer nennt Ihnen vier Personen,
-
11:46 - 11:49die alle einflussreicher sind als er,
-
11:49 - 11:53denn die Nehmer sind
großartige Buckler und Treter. -
11:53 - 11:56Geber nennen eher Menschen,
die in der Hierarchie unter ihnen sind, -
11:56 - 11:58die nicht so viel Macht haben,
-
11:58 - 12:00die ihnen nicht nützen.
-
12:00 - 12:02Sie alle wissen, man erfährt viel
über den Charakter, -
12:02 - 12:05wenn man sieht, wie jemand den Kellner
-
12:05 - 12:07oder den Taxi-Fahrer behandelt.
-
12:07 - 12:10Wenn wir die Nehmer
aus den Organisationen entfernen -
12:10 - 12:12und das Bitten um Hilfe
sicher machen können, -
12:12 - 12:15die Geber vor dem Burnout schützen
-
12:15 - 12:18und sie dazu ermuntern können,
auch eigene Ziele zu verfolgen, -
12:18 - 12:20ebenso wie anderen Menschen zu helfen,
-
12:20 - 12:23dann können wir
die Definition von Erfolg ändern. -
12:23 - 12:26Anstatt alles zu
einem Wettbewerb zu machen, -
12:26 - 12:31wird Erfolg für Menschen dann
über den Beitrag definiert. -
12:31 - 12:33Ich glaube, der sinnvollste Weg zum Erfolg
-
12:33 - 12:35ist es, anderen bei
ihrem Erfolg zu helfen. -
12:35 - 12:37Wenn sich diese Überzeugung durchsetzt,
-
12:37 - 12:39können wir Paranoia auf den Kopf stellen.
-
12:39 - 12:42Es gibt ein Wort dafür: "Pronoia."
-
12:43 - 12:45Pronoia ist der wahnhafte Glaube,
-
12:45 - 12:48dass andere sich für Ihr Wohlbefinden
verschworen haben. -
12:48 - 12:49(Lachen)
-
12:51 - 12:53Dass sie hinter Ihrem Rücken
-
12:53 - 12:57außerordentlich begeistert über Sie reden.
-
12:58 - 13:01Das Beste an einer Kultur der Geber ist,
dass es kein Hirngespinst ist, -
13:01 - 13:03es ist Realität.
-
13:03 - 13:06Ich möchte in einer Welt leben,
in der Geber Erfolg haben. -
13:06 - 13:09Ich hoffe Sie helfen mir,
diese Welt zu schaffen. -
13:09 - 13:10Vielen Dank.
-
13:10 - 13:13(Beifall)
- Title:
- Sind Sie ein Geber oder ein Nehmer?
- Speaker:
- Adam Grant
- Description:
-
An jedem Arbeitsplatz findet man drei grundlegende Arten von Menschen: Geber, Nehmer und Tauscher. Der Organisationspsychologe Adam Grant erklärt diese Charaktere und bietet einfache Strategien an, um eine Kultur der Großzügigkeit zu fördern und eigennützige Mitarbeiter davon abzuhalten, mehr als ihren Anteil zu nehmen.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 13:28
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