Der berauschende Friede des Freitauchens
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0:02 - 0:04(Video) Ansager: 10 Sekunden ...
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0:07 - 0:12Fünf, vier, drei, zwei, eins.
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0:12 - 0:13Offizieller Start.
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0:13 - 0:18Plus eins, zwei, drei, vier, fünf,
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0:18 - 0:22sechs, sieben, acht, neun, zehn.
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0:26 - 0:28Guillaume Néry, Frankreich.
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0:28 - 0:32Konstantgewicht, 123 Meter,
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0:32 - 0:34drei Minuten und 25 Sekunden.
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0:34 - 0:36Nationaler Rekordversuch.
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1:08 - 1:0970 Meter.
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1:20 - 1:22[123 Meter]
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2:09 - 2:12(Applaus)
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2:12 - 2:16(Video) Preisrichter: Weisse Karte.
Guillaume Néry! Nationaler Rekord! -
2:18 - 2:19GN: Vielen Dank.
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2:19 - 2:22(Applaus)
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2:23 - 2:25Vielen Dank, für den herzlichen Empfang.
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2:25 - 2:29Der Tauchgang, den Sie gerade
gesehen haben, ist eine Reise -- -
2:29 - 2:31eine Reise zwischen zwei Atemzügen.
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2:31 - 2:34Die zwischen zwei Atemzügen beginnt --
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2:34 - 2:36Dem letzten vor dem Eintauchen ins Wasser,
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2:36 - 2:39und dem ersten, zurück an der Oberfläche.
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2:39 - 2:44Dieser Tauchgang ist eine Reise zu den
Grenzen menschlicher Möglichkeiten, -
2:44 - 2:46eine Reise ins Unbekannte.
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2:46 - 2:50Aber es ist auch vor allem
eine innere Reise, -
2:50 - 2:52viele Dinge passieren gleichzeitig,
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2:52 - 2:55physiologische, aber auch mentale.
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2:55 - 2:57Und darum bin ich heute hier,
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2:57 - 3:00um meine Reise mit Ihnen zu teilen,
sie mit mir mitzunehmen. -
3:00 - 3:03Wir starten mit dem letzten Atemzug.
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3:04 - 3:07(Einatmen)
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3:17 - 3:19(Ausatmen)
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3:19 - 3:24Wie man sah, ist diese letzte Atemzug
langsam, tief und intensiv. -
3:24 - 3:26Er endet mit der speziellen Technik,
namens "Karpfen", -
3:26 - 3:30was mir ermöglicht, 1 bis 2 extra Liter
Luft in meiner Lunge zu speichern, -
3:30 - 3:32indem sie komprimiert wird.
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3:32 - 3:37Wenn ich die Oberfläche verlasse,
habe ich etwa 10 l Luft in meiner Lunge. -
3:38 - 3:41Sobald ich die Oberfläche verlasse,
kommt der erste Mechanismus: -
3:41 - 3:43Der Tauchreflex.
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3:43 - 3:47Der Tauchreflex verlangsamt
zuerst den Herzschlag. -
3:47 - 3:50Mein Herzschlag sinkt
von etwa 60 – 70 pro Minute -
3:50 - 3:52auf etwa 30 – 40 Schläge pro Minute.
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3:52 - 3:55Fast unmittelbar.
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3:55 - 3:58Dann verursacht der Tauchreflex
die periphere Gefäßverengung, -
3:58 - 4:02das bedeutet, dass das Blut
die Körperextremitäten verlässt, -
4:02 - 4:06um die wichtigsten
inneren Organe zu versorgen: -
4:06 - 4:10die Lunge, das Herz und das Gehirn.
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4:11 - 4:14Dieser Mechanismus ist angeboren.
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4:14 - 4:16Er ist nicht kontrollierbar.
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4:16 - 4:18Wenn man unter Wasser geht,
sogar beim allerersten Mal, -
4:18 - 4:21wird man genau diese Effekte erleben.
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4:21 - 4:24Alle Menschen besitzen diese Eigenschaft.
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4:24 - 4:26Und, sehr außergewöhnlich,
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4:26 - 4:30wir teilen diesen Instinkt
mit Meeressäugetieren -- -
4:30 - 4:34allen Meeressäugetieren:
Delfinen, Walen, Seelöwen, usw. -
4:34 - 4:38Wenn sie tief in den Ozean tauchen,
werden diese Mechanismen aktiviert, -
4:38 - 4:40nur auf eine stärkere Weise.
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4:40 - 4:42Natürlich funktioniert es
bei ihnen viel besser. -
4:44 - 4:45Es ist absolut faszinierend.
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4:45 - 4:47Gleich unter der Oberfläche,
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4:47 - 4:49schubst mich die Natur
in die richtige Richtung, -
4:49 - 4:52die mir das Abtauchen
mit Zuversicht ermöglicht. -
4:52 - 4:54Tauche ich tiefer in das Blaue,
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4:54 - 4:58beginnt der Druck langsam
meine Lunge zu komprimieren. -
4:58 - 5:02Da die Luftmenge in meiner Lunge,
mir den Auftrieb gibt, -
5:02 - 5:05wird der Druck auf meine Lunge
höher je tiefer ich tauche, -
5:05 - 5:08und je weniger Luft sie enthält,
desto leichter fällt mein Körper. -
5:08 - 5:11An einem Punkt,
bei etwa 30 oder 40 m Tiefe, -
5:11 - 5:14brauche ich nicht einmal zu schwimmen.
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5:14 - 5:19Mein Körper ist dicht und schwer genug,
um selber in die Tiefe zu fallen, -
5:19 - 5:22und ich erreiche die
sogennante Freifallphase. -
5:22 - 5:25Diese Freifallphase
ist der beste Teil des Tauchgangs. -
5:25 - 5:27Darum tauche ich immer noch.
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5:27 - 5:30Weil es sich anfühlt,
als ob man vom Grund angezogen wird -
5:31 - 5:33und man nichts tun muss.
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5:33 - 5:37Ich kann von 35 auf 123 Meter gehen,
ohne eine einzige Bewegung zu machen. -
5:37 - 5:39Ich lasse mich von der Tiefe ziehen
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5:39 - 5:41und es ist, wie fliegen unter Wasser.
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5:41 - 5:45Wirklich ein unglaubliches Gefühl --
ein außergewöhnliches Freiheitsgefühl. -
5:45 - 5:48Und so gleite ich langsam
weiter auf den Grund. -
5:48 - 5:4940 Meter tief,
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5:49 - 5:5150 Meter tief,
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5:51 - 5:54zwischen 50 und 60 Metern kommt
die zweite physiologische Reaktion. -
5:56 - 5:58Meine Lungen erreichen das Restvolumen,
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5:58 - 6:03unter welches sie nicht weiter
komprimiert werden können, theoretisch. -
6:03 - 6:07Und diese zweite Reaktion
wird "blood shift" genannt, -
6:07 - 6:09oder "pulmonary erection" auf Französisch.
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6:10 - 6:12Ich nehme "blood shift".
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6:12 - 6:13(Gelächter)
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6:13 - 6:16Blood shift -- was passiert da?
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6:16 - 6:20Die Kapillaren in der Lunge
schwellen mit Blut an -- -
6:20 - 6:22ausgelöst durch den Druck --
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6:22 - 6:23somit können die Lungen verhärten
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6:23 - 6:26und den Brustkorb davor schützen
eingedrückt zu werden. -
6:26 - 6:30Es schützt die beiden Lungenflügel
vor dem Kollaps, -
6:30 - 6:32und davor, zu verkleben und einzufallen.
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6:32 - 6:36Dank dieses Phänomens,
welches wir mit den Meeressäugern teilen, -
6:36 - 6:38kann ich meinen Tauchgang fortsetzen.
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6:38 - 6:4160, 70 Meter tief, ich falle weiter,
schneller und schneller, -
6:41 - 6:44da der Druck meinen Körper
immer mehr zusammendrückt. -
6:44 - 6:46Unterhalb von 80 Metern,
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6:46 - 6:48wird der Druck noch viel stärker
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6:48 - 6:50und ich spüre es körperlich.
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6:50 - 6:52Ich fühle tatsächlich die Beklemmung.
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6:52 - 6:55Man sieht wie es aussieht --
überhaupt nicht schön. -
6:55 - 6:59Das Zwerchfell ist komplett komprimiert,
der Brustkorb eingedrückt -
7:00 - 7:02und mental passiert auch etwas.
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7:02 - 7:05Sie denken vielleicht,
"Das sieht nicht sehr angenehm aus. -
7:05 - 7:06Wie macht man das?"
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7:06 - 7:08Mit meinen normalen Reflexen --
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7:08 - 7:12was machen wir außerhalb des Wassers,
wenn es ein Problem gibt? -
7:12 - 7:14Wir sträuben uns, wir widerstreben,
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7:14 - 7:15wir kämpfen.
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7:15 - 7:17Unter Wasser geht das nicht.
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7:17 - 7:20Unter Wasser kann man
einen Lungenriss bekommen, -
7:20 - 7:21Blut spucken, ein Ödem bekommen
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7:21 - 7:24und man müsste mit dem Tauchen
lange Zeit aufhören. -
7:24 - 7:27Man muss sich also selber mental sagen,
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7:27 - 7:30dass die Natur und Elemente,
stärker als man selbst sind. -
7:30 - 7:33Ich lasse das Wasser mich zerdrücken.
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7:33 - 7:36Ich akzeptiere den Druck
und gehe mit ihm mit. -
7:36 - 7:39An diesem Punkt entspannt sich mein Körper
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7:39 - 7:41und meine Lungen erholen sich.
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7:41 - 7:44Ich gebe alle Kontrolle ab
und entspanne mich komplett. -
7:44 - 7:48Der Druck, der mich zerquetscht,
fühlt sich überhaupt nicht schlecht an. -
7:48 - 7:51Ich fühle mich sogar geschützt,
wie in einem Kokon. -
7:51 - 7:54Und der Tauchgang geht weiter.
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7:54 - 7:5780 Meter, 85 Meter, 90 Meter
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7:57 - 7:58100 Meter.
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7:58 - 8:00100 Meter -- die magische Zahl.
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8:01 - 8:03In jedem Sport eine magische Zahl.
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8:03 - 8:06Für Schwimmer und Athleten
und auch für uns Freitaucher, -
8:06 - 8:07jeder träumt von dieser Zahl.
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8:07 - 8:11Jeder wünscht sich, eines Tages
100 m zu erreichen. -
8:11 - 8:13Für uns ist es eine symbolische Zahl,
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8:13 - 8:17da in den 1970ern Doktoren
und Physiologen errechneten, -
8:17 - 8:22voraussagten, der menschliche Körper
könnte nicht unter 100 m gehen. -
8:22 - 8:25Darunter würde der menschliche
Körper implodieren. -
8:25 - 8:27Dann kam der Franzose Jaques Mayol --
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8:27 - 8:29man kennt ihn als Held
aus "The Big Blue" -- -
8:29 - 8:32und tauchte auf 100 Meter.
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8:32 - 8:34Er erreichte sogar 105 Meter.
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8:34 - 8:36Zu dieser Zeit drehte er "No limits".
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8:36 - 8:39Mit Gewichten tauchte er schneller,
kam nach oben mit einem Ballon, -
8:39 - 8:41genauso wie im Film.
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8:41 - 8:43Heute gehen wir beim
No-Limit-Freitauchen auf 200 m. -
8:43 - 8:46Ich komme auf 123 m,
rein mit Muskelkraft. -
8:46 - 8:50Wir alle verdanken es ihm,
weil er bekannte Fakten herausforderte, -
8:50 - 8:54und mit einem Handstreich
die theoretischen Gesetze verwarf, -
8:54 - 8:58all die mentalen Grenzen,
die wir uns gerne auferlegen. -
8:58 - 9:01Er zeigte uns, dass der menschliche Körper
unbegrenzt anpassbar ist. -
9:01 - 9:03Ich setze meinen Tauchgang fort.
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9:03 - 9:05105, 110, 115.
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9:05 - 9:07Der Grund kommt näher.
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9:07 - 9:08120 Meter,
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9:08 - 9:10123 Meter.
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9:10 - 9:11Ich bin am Grund.
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9:11 - 9:15Bitte folgen Sie mir nun und
versetzen Sie sich in meine Lage. -
9:15 - 9:16Schließen Sie die Augen.
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9:17 - 9:20Stellen Sie sich selbst auf 123 Meter vor.
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9:22 - 9:24Die Oberfläche ist weit, weit weg.
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9:25 - 9:26Man ist ganz alleine.
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9:28 - 9:30Es gibt so gut wie kein Licht.
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9:30 - 9:32Es ist kalt --
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9:32 - 9:33eiskalt.
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9:33 - 9:35Der Druck zerquetscht einen komplett --
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9:35 - 9:3713 mal stärker als an der Oberfläche.
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9:38 - 9:40Ich weiß, was Sie denken:
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9:40 - 9:42"Es ist schrecklich.
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9:42 - 9:44Was mache ich hier?
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9:44 - 9:46Ich bin wahnsinnig."
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9:46 - 9:47Aber nein.
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9:48 - 9:50Das denke ich nicht,
wenn ich da unten bin. -
9:50 - 9:52Da unten fühle ich mich gut.
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9:52 - 9:54Ich fühle mich außergewöhnlich wohl.
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9:54 - 9:57Vielleicht, weil ich alle
Spannungen gelöst habe -
9:57 - 9:59und mich fallen lasse.
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9:59 - 10:02Ich fühle mich großartig,
ohne das Gefühl, atmen zu müssen. -
10:05 - 10:09Trotzdem sollte man denken,
dass ich besorgt sein sollte. -
10:10 - 10:12Ich bin ein winziger Punkt,
ein Wassertropfen, -
10:12 - 10:14schwebend in der Mitte des Ozeans.
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10:14 - 10:17Und jedesmal sehe ich dasselbe Bild.
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10:17 - 10:20[Den schwach blauen Punkt]
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10:20 - 10:23Es ist der kleine Punkt,
auf den der Pfeil zeigt. -
10:23 - 10:24Wissen Sie was das ist?
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10:25 - 10:27Es ist unsere Erde.
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10:27 - 10:30Der Planet Erde, fotografiert
von der Voyager Sonde, -
10:30 - 10:324 Milliarden Kilometer entfernt.
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10:32 - 10:36Man sieht unser Zuhause,
den kleinen Punkt dort, -
10:36 - 10:38schwebend in der Mitte des Nichts.
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10:38 - 10:40So fühle ich mich,
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10:40 - 10:42wenn ich da unten bin, auf 123 Metern.
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10:42 - 10:44Ich bin nur ein kleiner Punkt,
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10:44 - 10:47ein Körnchen Staub, Sternenstaub,
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10:47 - 10:49schwebend mitten im Kosmos,
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10:49 - 10:51in der Mitte des Nichts,
im unermesslichen Raum. -
10:51 - 10:53Es ist so faszinierend,
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10:53 - 10:57da ich, wenn ich nach oben, unten,
links, rechts, vor oder zurück schaue, -
10:57 - 11:00nur dasselbe sehe: Das unendliche Blau.
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11:00 - 11:03Nirgends auf der Erde
kann man das erleben -- -
11:03 - 11:07überall um einen herum,
siehst man dasselbe. -
11:07 - 11:08Es ist außergewöhnlich.
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11:09 - 11:10Genau in diesem Moment,
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11:10 - 11:13bekomme ich jedes mal dieses Gefühl,
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11:13 - 11:16das Gefühl der Demut.
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11:17 - 11:20Wenn ich das sehe,
fühle ich mich sehr demütig -- -
11:20 - 11:22genau dann, wenn ich ganz unten
auf dem Grund bin -- -
11:22 - 11:24weil ich nichts bin,
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11:24 - 11:27ich bin ein Staub von Nichts,
verloren in Zeit und Raum. -
11:28 - 11:30Und es ist absolut faszinierend.
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11:31 - 11:34Ich muss wieder nach oben gehen,
da ich hier nicht hingehöre. -
11:34 - 11:37Ich gehöre nach oben an die Oberfläche.
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11:37 - 11:39Ich beginne also aufzutauchen.
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11:40 - 11:44Und bekomme einen richtigen Schock,
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11:44 - 11:47in dem Moment, in dem ich
beschließe, aufzutauchen. -
11:47 - 11:51Zunächst ist es eine riesige Anstrengung,
sich vom Grund hochzuziehen. -
11:51 - 11:53Was einen heruntergezogen hat,
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11:53 - 11:55zieht immer noch auf dem Weg nach oben.
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11:55 - 11:57Man muss doppelt so stark schwimmen.
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11:58 - 12:02Dann kommt ein weiteres Phänomen,
bekannt als Narkose. -
12:02 - 12:03Ich weiß nicht, ob Sie das kennen.
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12:03 - 12:05Es nennt sich Stickstoffnarkose.
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12:05 - 12:08So etwas passiert Sporttauchern,
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12:08 - 12:09aber auch den Freitauchern.
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12:09 - 12:13Wenn sich Stickstoff im Blut gelöst hat,
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12:13 - 12:15vermischt sich
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12:15 - 12:17der bewusste und unterbewusste Sinn.
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12:18 - 12:22Ein Gedankenchaos jagt durch den Kopf.
von rechts, von links, unkontrollierbar. -
12:22 - 12:25Man kann es nicht kontrollieren,
man soll es nicht probieren -- -
12:25 - 12:27man muss es geschehen lassen.
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12:27 - 12:31Je mehr man es kontrollieren will,
desto schwieriger ist es zu kontrollieren. -
12:31 - 12:33Dann passiert etwas Drittes:
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12:33 - 12:34Der Wunsch zu atmen.
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12:34 - 12:36Ich bin kein Fisch, sondern ein Mensch,
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12:36 - 12:40und der Wunsch zu atmen,
erinnert mich daran. -
12:40 - 12:42Bei etwa 60, 70 Metern
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12:44 - 12:46spürt man das Bedürfnis zu atmen.
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12:48 - 12:50Mit allem, was sonst passiert,
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12:50 - 12:53kann man sehr leicht den Boden verlieren
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12:53 - 12:55und panisch werden.
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12:56 - 12:58Dann denkt man:
"Wo ist die Oberfläche ? -
12:58 - 13:00Ich will hoch. Ich will jetzt atmen."
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13:00 - 13:02Man sollte das nicht tun.
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13:02 - 13:04Schauen Sie nie hoch zur Oberfläche --
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13:04 - 13:06weder mit den Augen,
noch den Gedanken. -
13:07 - 13:10Man darf sich nie selber
dort vorstellen, niemals. -
13:10 - 13:12Man muss in der Gegenwart bleiben.
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13:12 - 13:16Ich schaue genau auf das Seil vor mir,
das mich zur Oberfläche führt. -
13:17 - 13:19Und ich fokussiere mich darauf,
jetzt im Augenblick. -
13:20 - 13:22Denke ich an oben, bekomme ich Panik.
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13:22 - 13:24Gerate ich in Panik, ist es vorbei.
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13:25 - 13:27Die Zeit geht so schneller vorbei.
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13:27 - 13:29Und bei 30 Metern: Befreiung.
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13:29 - 13:31Ich bin nicht mehr alleine.
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13:31 - 13:34Die Sicherheitstaucher, meine
Schutzengel, begleiten mich. -
13:34 - 13:36Sie kommen von oben,
wir treffen uns bei 30 m, -
13:36 - 13:39sie führen mich die letzen Meter.
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13:39 - 13:41Dort könnten Probleme auftreten.
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13:42 - 13:44Immer wenn ich sie sehe, denke ich mir:
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13:45 - 13:47"Alles dank eurer Hilfe."
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13:47 - 13:49Wegen ihnen, meinem Team, bin ich da.
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13:49 - 13:51Es bringt das Gefühl der Demut zurück.
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13:52 - 13:55Ohne mein Team, ohne all
die Leute um mich, -
13:55 - 13:57wäre das Abenteuer in die Tiefe unmöglich.
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13:57 - 14:01Eine Reise in die Tiefe
ist vor allem eine Gruppenleistung. -
14:01 - 14:04Mit ihnen kann meine
Reise glücklich enden. -
14:04 - 14:06Weil wir füreinander da sind.
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14:06 - 14:0820 Meter, 10 Meter,
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14:08 - 14:10Meine Lunge erreicht langsam
das Normalvolumen. -
14:10 - 14:12Der Auftrieb drückt mich
zur Oberfläche hoch. -
14:12 - 14:16Fünf Meter unter der Oberfläche,
beginne ich auszuatmen, -
14:16 - 14:19endlich an der Oberfläche
ist Einatmen alles, was ich tue. -
14:19 - 14:21Und so komme ich an der Oberfläche an.
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14:22 - 14:24(Einatmen)
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14:28 - 14:30Luft flutet meine Lungen.
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14:30 - 14:32Das ist wie eine Neugeburt, eine Erlösung.
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14:33 - 14:34Es fühlt sich gut an.
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14:34 - 14:36Obwohl die Reise fantastisch war,
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14:36 - 14:40muss ich die kleinen Sauerstoffmoleküle
fühlen, die meinen Körper auftanken. -
14:40 - 14:44Es ist sensationell, aber gleichzeitig
auch traumatisierend. -
14:44 - 14:46Wie man sich denken kann,
ist es ein Systemschock. -
14:46 - 14:49Ich komme von vollkommener Dunkelheit
ins Licht des Tages, -
14:49 - 14:53von der fast vollkommenen Stille der Tiefe
zur Aufregung an der Oberfläche. -
14:54 - 14:59Gefühlsmäßig gehe ich vom weichen,
samtigen Gefühl des Wassers, -
14:59 - 15:01zur Luft, die über mein Gesicht reibt.
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15:01 - 15:07Geruchsmäßig rauscht
die Luft in meine Lungen. -
15:07 - 15:09Im Auftauchen öffnen sich meine Lungen.
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15:09 - 15:12Sie waren komplett zerdrückt,
noch vor 90 Sekunden, -
15:12 - 15:14und nun sind sie wieder geöffnet.
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15:14 - 15:18Alles dies hat auf vieles Einfluss.
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15:18 - 15:20Ich brauche ein paar Sekunden,
um zurückzukommen, -
15:20 - 15:21zu fühlen "alles ist da."
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15:21 - 15:23Aber das muss schnell gehen,
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15:23 - 15:26weil die Preisrichter meine
Performance überprüfen. -
15:26 - 15:29Ich muss zeigen, dass ich
physisch in Ordnung bin. -
15:29 - 15:32Im Video sah man, dass ich
ein "Exit-Protokoll" mache. -
15:32 - 15:36Einmal an der Oberfläche, habe ich 15 Sek,
um meinen Nasenclip abzunehmen, -
15:37 - 15:40dieses Signal zu geben
und zu sagen: "I am OK." -
15:40 - 15:42D. h. man muss bilingual sein.
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15:42 - 15:43(Lachen)
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15:43 - 15:44Nach alledem --
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15:44 - 15:45ist das nicht sehr nett.
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15:47 - 15:51Sobald das Protokoll geschafft ist,
zeigen mir die Richter eine weiße Karte -
15:51 - 15:52und dann beginnt der Spaß.
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15:53 - 15:55Ich kann endlich feiern,
was gerade passiert ist. -
15:56 - 15:58Die Reise, die ich gerade
beschrieben habe, -
15:58 - 16:01ist mehr als nur eine extreme
Form des Freitauchens. -
16:02 - 16:04Glücklicherweise ist es viel mehr als das.
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16:04 - 16:05In den letzten Jahren,
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16:05 - 16:08zeigte ich noch eine andere Seite
des Freitauchens, -
16:08 - 16:11da Medien hauptsächlich über
Wettbewerbe und Rekorde sprechen. -
16:11 - 16:13Aber Freitauchen ist viel mehr als das.
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16:13 - 16:15Es geht um die Leichtigkeit im Wasser.
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16:15 - 16:18Es ist extrem schön, sehr
poetisch und künstlerisch. -
16:18 - 16:20Meine Frau und ich, beschlossen zu filmen,
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16:20 - 16:22um eine andere Seite davon zu zeigen,
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16:23 - 16:26vor allem, um Menschen
das Wasser näherzubringen. -
16:26 - 16:31Lassen Sie mich einige Bilder zeigen,
um meine Geschichte abzuschließen. -
16:32 - 16:34Es ist ein Mix von
schönen Unterwasserfotos. -
16:34 - 16:35(Musik)
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16:35 - 16:40Ich möchte, dass man weiß,
dass wenn man das Atmen stoppt, -
16:40 - 16:43man dann auch versteht,
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16:43 - 16:45dass man auch aufhört, zu denken.
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16:45 - 16:47Es beruhigt die Gedanken.
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16:48 - 16:51Heute, im 21. Jahrhundert,
sind wir so stark unter Druck. -
16:51 - 16:54Unsere Sinne sind überarbeitet,
wir denken mit 1 Millionen km/h, -
16:54 - 16:56wir sind immer gestresst.
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16:56 - 16:59Wenn man aber frei taucht,
kann man für einen Moment, -
16:59 - 17:01die Gedanken ausruhen.
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17:01 - 17:03Den Atem unter Wasser anzuhalten,
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17:03 - 17:07gibt einem die Möglichkeit,
die Schwerelosigkeit zu erleben. -
17:07 - 17:10Es bedeutet unter Wasser
zu sein, schwebend, -
17:10 - 17:14mit dem Körper, komplett entspannt,
alle Anspannungen fallenzulassen. -
17:14 - 17:16Es ist unsere Plage im 21. Jahrhundert:
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17:16 - 17:18Unser Rücken, Nacken schmerzt,
alles tut weh, -
17:18 - 17:21wir sind gestresst, gespannt,
die ganze Zeit. -
17:21 - 17:22Aber wenn man im Wasser ist,
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17:22 - 17:24schwebend, ist es wie im All.
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17:25 - 17:27Man lässt sich komplett gehen.
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17:27 - 17:28Ein fantastisches Gefühl.
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17:28 - 17:34Man kommt endlich in Berührung,
mit deinem Körper, Verstand und Geist. -
17:34 - 17:36Alles fühlt sich sofort besser an.
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17:38 - 17:42Lernen, frei zu tauchen heißt also auch
lernen, richtig zu atmen. -
17:43 - 17:47Wir atmen mit unserem ersten Atemzug
bei der Geburt, bis zu unserem letzten. -
17:47 - 17:51Atmen gibt unserem Leben den Rhythmus.
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17:51 - 17:53Lernen besser zu atmen,
ist lernen besser zu leben. -
17:55 - 17:58Im Meer den Atem anzuhalten
nicht unbedingt bis 100 Meter, -
17:58 - 17:59aber vielleicht 2 oder 3,
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17:59 - 18:01die Maske aufsetzen,cein paar Flossen,
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18:01 - 18:03bedeutet eine andere Welt zu sehen,
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18:03 - 18:05ein anderes Universum, magisch.
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18:05 - 18:09Man sieht kleine Fische,
Seetang, die Flora und Fauna, -
18:09 - 18:11man kann alles ganz diskret sehen,
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18:11 - 18:14gleitend unter Wasser, schauend,
und zurückkommend zur Oberfläche, -
18:14 - 18:16keine Spur hinterlassend.
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18:16 - 18:20Es ist ein fantastisches Gefühl
so eins mit der Natur zu werden. -
18:21 - 18:23Und wenn ich noch etwas sagen darf,
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18:25 - 18:30den Atem anhalten, im Wasser zu sein,
diese Unterwasserwelt zu finden -- -
18:30 - 18:32es geht darum, sich selber zu finden.
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18:32 - 18:36Sie hörten mich eine Menge über
das Körpergedächtnis sagen, -
18:37 - 18:40welches auf Mio. Jahre unseres
marinen Ursprungs zurückgeht. -
18:40 - 18:42An dem Tag, an dem Sie ins Wasser tauchen,
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18:42 - 18:45wenn Sie Ihren Atem
ein paar Sekunden anhalten, -
18:45 - 18:48werden sie mit diesen Ursprüngen
verbunden sein. -
18:48 - 18:50Und ich garantiere Ihnen,
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18:50 - 18:51es ist absolut magisch.
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18:51 - 18:53Ich ermutige Sie, es auszuprobieren.
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18:53 - 18:54Danke.
-
18:54 - 18:57(Applaus)
- Title:
- Der berauschende Friede des Freitauchens
- Speaker:
- Guillaume Néry
- Description:
-
In diesem atemberaubenden Vortrag nimmt uns der Weltmeister im Freitauchen, Guillaume Néry, mit in die Tiefen des Ozeans. Meter für Meter erklärt er den physischen und emotionalen Einfluss des Wasserdrucks, der Stille und des angehaltenen Atems. Seine eloquente Beschreibung der Erlebnisse unter Wasser enthüllt die versteckte Poesie des Freitauchens.
- Video Language:
- French
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 19:10
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Guillaume Néry speaks at TEDxToulouse | ||
Angelika Lueckert Leon accepted German subtitles for Guillaume Néry speaks at TEDxToulouse | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Guillaume Néry speaks at TEDxToulouse | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Guillaume Néry speaks at TEDxToulouse | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Guillaume Néry speaks at TEDxToulouse | ||
Edgar Kempf edited German subtitles for Guillaume Néry speaks at TEDxToulouse | ||
Edgar Kempf edited German subtitles for Guillaume Néry speaks at TEDxToulouse | ||
Edgar Kempf edited German subtitles for Guillaume Néry speaks at TEDxToulouse |
Edgar Kempf
In diesem atemberaubenden Talk nimmt uns Guillaume Déry als Weltmeister im Freitauchen in die Tiefen des Ozeans mit. Meter für Meter erklärt er uns den physischen und emotionalen Einfluss des Wasserdrucks, der Stille und des Anhalten des Atems. Seine eloquente Beschreibung seiner Unterwassererfahrungen offenbart die versteckte Poesie des freien Tauchens.
Edgar Kempf
Die atemberaubende Poesie des Freitauchens