Ein dringendes Plädoyer für Tierhaltung ohne Antibiotika
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0:01 - 0:04Früher waren einfache Infektionen tödlich,
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0:04 - 0:07doch dank der allgemeinen
Verfügbarkeit von Antibiotika -
0:07 - 0:10gehört das heute der Vergangenheit an.
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0:10 - 0:12Eigentlich sollte ich sagen "gehörte",
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0:12 - 0:16denn heute nutzen wir
Antibiotika so ausgiebig, -
0:16 - 0:20dass die Bakterien, die diese Infektionen
auslösen, resistent werden. -
0:21 - 0:24Das sollte uns allen
eine Heidenangst machen. -
0:24 - 0:29Wenn wir unser Verhalten nicht ändern
und auf Antibiotika verzichten, -
0:28 - 0:30wird laut Prognose der UN
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0:30 - 0:36Antibiotikaresistenz bis zum Jahr 2050
zu unserer häufigsten Todesursache. -
0:37 - 0:39Wir müssen jetzt handeln.
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0:39 - 0:42Aber wo anfangen? Eine gute Frage.
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0:42 - 0:45Denn nicht nur wir Menschen
nehmen Antibiotika. -
0:45 - 0:50Weltweit werden 50 bis 80 %
aller Antibiotika Tieren verabreicht. -
0:51 - 0:53Nicht alle sind für Menschen gefährlich,
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0:53 - 0:56aber wenn wir das jetzt nicht regulieren,
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0:56 - 1:00sehen wir für Mensch und Tier
einer düsteren Zukunft entgegen. -
1:01 - 1:04Zunächst einmal:
Wie konnte es soweit kommen? -
1:04 - 1:09Antibiotika wurden Anfang der 1950er
erstmals großflächig eingesetzt. -
1:10 - 1:13In der westlichen Welt
nahm der Wohlstand zu -
1:13 - 1:15und die Nachfrage
nach tierischem Eiweiß stieg. -
1:16 - 1:18Kranke Tiere bekamen jetzt Antibiotika,
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1:18 - 1:21so dass sie nicht starben
und weiterwuchsen. -
1:21 - 1:22Aber bald entdeckte man,
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1:22 - 1:26dass kleine, regelmäßige
Antibiotika-Dosen im Futter -
1:26 - 1:29die Tiere gesund hielten,
sie schneller wachsen ließen -
1:29 - 1:31und geringere Futterrationen erforderten.
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1:31 - 1:33Die Antibiotika wirkten also gut,
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1:33 - 1:35sogar sehr gut.
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1:35 - 1:37Mit zunehmender Tierproduktion
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1:37 - 1:41schoss auch der weltweite
Antibiotikaverbrauch in die Höhe. -
1:41 - 1:44Das galt leider auch
für die Antibiotikaresistenz. -
1:45 - 1:49Der Arzt rät uns, die ganze
Packung Antibiotika aufzubrauchen, -
1:49 - 1:53denn sonst erwischen wir
nicht alle Erreger. -
1:53 - 1:57Die überlebenden werden
gegen das Antibiotikum resistent. -
1:58 - 2:02So auch, wenn Tiere regelmäßig,
kleine Dosen Antibiotika bekommen: -
2:02 - 2:05Einige Erreger sterben, aber nicht alle.
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2:05 - 2:07Legt man das auf die ganze Industrie um,
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2:07 - 2:11dann wird klar, dass wir ungewollt
eine Menge Bakterien züchten, -
2:11 - 2:14die gegen Antibiotika resistent sind.
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2:15 - 2:19Aber leider muss ich sagen:
Das Problem ist noch größer. -
2:19 - 2:21Wissen Sie, wer noch Antibiotika nimmt?
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2:22 - 2:24Ihre Katze Fluffy und Ihr Hund Rover.
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2:24 - 2:25(Gelächter)
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2:25 - 2:28Haustiere gehören sogar
zu den stärksten Nutzern. -
2:28 - 2:30Sie nehmen Antibiotika,
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2:30 - 2:32die viel gefährlicher
für den Menschen sind. -
2:33 - 2:37Wenn Sie bedenken, wie eng
wir mit unseren Gefährten zusammenleben, -
2:37 - 2:38verstehen Sie das Risiko,
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2:39 - 2:43sich bei Ihrem eigenen Haustier
mit resistenten Bakterien anzustecken. -
2:45 - 2:50Doch wie stark sind wir von resistenten
Bakterien in Nutztieren betroffen? -
2:50 - 2:53Hier ein Beispiel, das wir belegen können.
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2:54 - 2:57Bei Schweinen in Europa
liegt der Prozentsatz von Salmonellen, -
2:57 - 3:00die gegen verschiedene
Antibiotika resistent sind, -
3:01 - 3:04zwischen weniger als 1 % bis zu 60 %.
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3:04 - 3:07Also werden in den meisten Fällen
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3:07 - 3:10die Salmonellen nicht mehr
vom Antibiotikum vernichtet. -
3:11 - 3:13Es gab auch einen engen Zusammenhang
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3:13 - 3:18zwischen resistenten Salmonellen
in Schweinen und im Endprodukt, -
3:18 - 3:21seien es Schweinekoteletts,
Rippchen oder Hackfleisch. -
3:22 - 3:24Zum Glück enthält normalerweise
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3:24 - 3:29weniger als 1 % rohes Fleisch,
Fisch oder Eier überhaupt Salmonellen. -
3:30 - 3:33Das ist nur bei unsachgemäßer
Zubereitung ein Risiko. -
3:34 - 3:38Trotzdem gibt es über 100.000
Salmonellen-Fälle bei Menschen in der EU -
3:38 - 3:41und mehr als eine Million in den USA.
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3:42 - 3:45Dort führt das
zu 23.000 Klinikaufenthalten -
3:45 - 3:48und 450 Todesfällen im Jahr.
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3:49 - 3:52Antibiotikaresistente
Salmonellen nehmen zu -- -
3:52 - 3:54also steigen die Opferzahlen.
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3:55 - 3:58Aber es geht nicht nur
um uns als Verbraucher. -
3:58 - 4:01Dieses Jahr infizierten sich
über 100 Menschen -
4:01 - 4:03mit multiresistenten Salmonellen.
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4:04 - 4:07Sie hatten ihren Hunden
Schweinsohren als Leckerli gegeben. -
4:08 - 4:12Wir müssen Antibiotika in der Tierhaltung
unbedingt reduzieren. -
4:12 - 4:14Zum Glück bewegt sich hier etwas.
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4:15 - 4:20Die EU verbot als erste Region
niedrig dosierte Antibiotika im Futter. -
4:20 - 4:26Seit 1999 wurde die erlaubte Menge
von Antibiotika schrittweise reduziert -
4:26 - 4:29und 2006 wurden sie komplett verboten.
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4:29 - 4:31Antibiotika waren nur erlaubt,
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4:31 - 4:34wenn ein Tierarzt
eine Erkrankung feststellte. -
4:34 - 4:36Klingt toll, oder? Problem gelöst.
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4:36 - 4:38Doch nein, nicht so schnell.
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4:39 - 4:43Nach Beginn des Reduktionsprogramms
zeigte sich sehr bald: -
4:43 - 4:48Antibiotika hatten in der Tierhaltung
viele schlechte Praktiken verschleiert. -
4:48 - 4:52Immer mehr Tiere wurden krank
und mussten behandelt werden -- -
4:52 - 4:53mit Antibiotika.
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4:53 - 4:57Also nahm die Gesamtmenge
nicht ab, sondern sogar zu. -
4:58 - 5:00Das war wohl der falsche Weg.
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5:00 - 5:03Aber zum Glück war
die Geschichte nicht zu Ende. -
5:03 - 5:06Der gesamteuropäische Agrarsektor
orientierte sich um -
5:06 - 5:09und ich denke,
dass alle davon lernen können. -
5:10 - 5:12Damals wurde ich hier selbst tätig --
-
5:12 - 5:15bei einem großen europäischen
Futtermittelbetrieb. -
5:15 - 5:20Solche Betriebe stellen Bauern
die komplette Tiernahrung zusammen -
5:20 - 5:24und bieten oft auch Beratung
zur optimalen Aufzucht. -
5:25 - 5:26Ich war hoch motiviert,
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5:26 - 5:31mit Kollegen, Tierärzten
und natürlich den Bauern herauszufinden, -
5:31 - 5:34wie man die Tiere gesund
und frei von Antibiotika hält. -
5:34 - 5:38Es gibt drei Hauptfaktoren
für antibiotikafreie Tierhaltung. -
5:38 - 5:40Hier sind die Leitlinien.
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5:40 - 5:44Ganz klar fängt alles mit der Hygiene an:
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5:45 - 5:48bessere Reinigung von Ställen
und Trinkwasserleitungen, -
5:48 - 5:52um Auftreten und Verbreitung
von Krankheiten zu erschweren. -
5:52 - 5:54Das ist sehr wichtig,
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5:54 - 5:56aber was mich am meisten interessierte,
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5:56 - 5:59war bessere Fütterung,
bessere Ernährung der Tiere. -
6:00 - 6:02Eine ausgewogene Kost ist wichtig.
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6:02 - 6:03Sehen Sie es so:
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6:03 - 6:06Ohne genug Ballaststoffe
fühlen wir uns nicht wohl. -
6:07 - 6:10Ein Teil der Nahrung
wird nicht von uns verdaut, -
6:10 - 6:13sondern im Dickdarm
von Bakterien fermentiert. -
6:13 - 6:17Wir füttern also die Mikroben
mit einem Teil unserer Nahrung. -
6:18 - 6:20Ursprünglich bekamen die meisten Jungtiere
-
6:20 - 6:23sehr fein gemahlene,
leicht verdauliche Nahrung -
6:23 - 6:26mit wenig Ballaststoffen,
viel Stärke und Proteinen. -
6:27 - 6:30Das ist, als ernährte man sich
nur von Hamburgerbrötchen, -
6:30 - 6:32Reiswaffeln und Eiweißriegeln.
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6:33 - 6:36Wir boten stattdessen gröberes Futter
-
6:36 - 6:39mit weniger Proteinen
und mehr Ballaststoffen -- -
6:40 - 6:44eine Art Speiseplan mit Vollkornprodukten,
Salat mit Fleisch oder Bohnen. -
6:44 - 6:48So wurde der Darm der Tiere
von nützlicheren Bakterien besiedelt, -
6:48 - 6:52und die Wahrscheinlichkeit
der Ausbreitung von pathogenen gesenkt. -
6:52 - 6:57Überraschenderweise spielt auch
die Konsistenz der Nahrung eine Rolle. -
6:57 - 7:00Dieselbe Nahrung in gröberer Form
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7:00 - 7:03führt zu einem besser
entwickelten Verdauungstrakt -
7:03 - 7:05und so zu einem gesünderen Tier.
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7:06 - 7:09Doch das Beste war,
dass die Bauern das auch kauften. -
7:10 - 7:12Im Gegensatz zu anderswo
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7:12 - 7:16entscheiden Bauern in Westeuropa
immer noch großteils unabhängig, -
7:16 - 7:19von wem sie Futter kaufen,
an wen sie Tiere verkaufen. -
7:19 - 7:21Was also verkauft wird,
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7:21 - 7:24reflektiert die Bedürfnisse
der örtlichen Bauern. -
7:24 - 7:28In Ländern, die Antibiotika
deutlich stärker reduzieren, -
7:28 - 7:31wie etwa Deutschland und die Niederlande,
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7:31 - 7:35enthielt die Nahrung für Ferkel
bereits 10 bis 15 % weniger Protein -
7:35 - 7:39als in Ländern wie Großbritannien,
wo das langsamer geschieht. -
7:40 - 7:43Ähnlich wie bessere Hygiene
hilft bessere Ernährung zwar, -
7:43 - 7:46kann aber nicht allein
vor Krankheiten schützen. -
7:46 - 7:47Dazu ist mehr nötig.
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7:48 - 7:50Deshalb befassten wir uns
mit dem Mikrobiom. -
7:51 - 7:53Wird das Wasser durch die Nahrung saurer,
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7:53 - 7:57entsteht eine günstige Umgebung
für nützlichere Bakterien -
7:57 - 7:59und pathogene werden abgewehrt.
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7:59 - 8:03Wie fermentierte Lebensmittel,
z. B. Joghurt, Sauerkraut oder Salami, -
8:04 - 8:06verdirbt das auch nicht so schnell.
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8:07 - 8:09Mit modernen Verfahren,
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8:09 - 8:11etwa auf der Grundlage von DNA-Tests,
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8:11 - 8:15können wir sehen, dass es noch
viel mehr Mikroorganismen gibt -
8:15 - 8:18und dass das Ökosystem,
das wir Mikrobiom nennen, -
8:18 - 8:20viel komplexer ist.
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8:21 - 8:25Es gibt im Verdauungssystem
etwa achtmal so viele Mikroorganismen -
8:25 - 8:28wie Gewebezellen in unserem Körper.
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8:28 - 8:30Bei Tieren ist das nicht anders.
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8:31 - 8:35Wenn wir also Tierhaltung
ohne Antibiotika wollen, -
8:35 - 8:37müssen wir die Tiere
viel robuster machen, -
8:38 - 8:42damit sie bei Ausbruch einer Krankheit
viel widerstandsfähiger sind. -
8:42 - 8:45Der dreigliedrige Nutribiosis-Ansatz,
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8:45 - 8:48bestehend aus dem Tier,
der Ernährung und dem Mikrobiom, -
8:48 - 8:50ist der Weg zum Ziel.
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8:50 - 8:53Tierzucht-Methoden mit einer Ernährung,
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8:53 - 8:56die Antibiotika enthält
oder deren Einsatz vorsieht, -
8:56 - 8:58ist für die Bauern etwas billiger.
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8:59 - 9:03Aber für den Verbraucher
sind das am Ende wenige Prozent. -
9:03 - 9:07Für Menschen mit mittlerem
und hohem Einkommen ist das erschwinglich. -
9:08 - 9:10Und der Preis ist sehr gering,
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9:10 - 9:13wenn es um unsere Gesundheit
oder die unserer Nächsten geht. -
9:14 - 9:17Welchen Weg sollen wir also einschlagen?
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9:17 - 9:21Soll Antibiotikaresistenz
unsere häufigste Todesursache werden, -
9:21 - 9:25verbunden mit hohen Kosten
und persönlichen Risiken? -
9:25 - 9:29Oder beginnen wir neben der Reduktion
von Antibiotika-Konsum beim Menschen -
9:30 - 9:33auch ernsthaft mit
Tierhaltung ohne Antibiotika? -
9:33 - 9:36Für mich liegt die Antwort auf der Hand.
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9:36 - 9:39Doch dann müssen wir
Reduktionsziele setzen -
9:39 - 9:42und deren Einhaltung
weltweit sicherstellen. -
9:42 - 9:44Denn Bauern konkurrieren miteinander.
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9:44 - 9:48Auf Landesebene, im Handelsblock
und auf dem globalen Markt -
9:48 - 9:50spielen Kosten eine große Rolle.
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9:50 - 9:51Wir müssen realistisch sein.
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9:51 - 9:54Bauern müssen mehr
in besseres Management -
9:54 - 9:57und besseres Futter investieren können,
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9:57 - 9:59um die Reduktion zu erreichen.
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9:59 - 10:03Neben Gesetzesvorgaben
kann auch der Markt eingreifen, -
10:03 - 10:07indem Produkte mit weniger
oder ohne Antibiotika angeboten werden. -
10:07 - 10:09Mit wachsendem Bewusstsein
beim Verbraucher -
10:09 - 10:12werden diese Marktkräfte
an Einfluss gewinnen. -
10:13 - 10:16Alles, was ich Ihnen erzählt habe,
scheint uns zu nützen. -
10:16 - 10:18Aber was ist mit den Tieren?
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10:18 - 10:20Auch ihr Leben wird besser.
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10:20 - 10:24Mehr Gesundheit, weniger Stress,
ein glücklicheres Dasein. -
10:24 - 10:25Jetzt wissen Sie es.
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10:25 - 10:30Wir sind in der Lage,
Fleisch, Eier und Milch zu produzieren, -
10:30 - 10:33die keine oder kaum Antibiotika enthalten.
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10:34 - 10:38Ich behaupte, der Preis ist gering,
um eine Zukunft zu verhindern, -
10:38 - 10:42in der bakterielle Infektionen
erneut zur häufigsten Todesursache werden. -
10:42 - 10:43Vielen Dank.
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10:43 - 10:46(Applaus)
- Title:
- Ein dringendes Plädoyer für Tierhaltung ohne Antibiotika
- Speaker:
- Leon Marchal
- Description:
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Die UN prognostizieren bis zum Jahr 2050 Antibiotikaresistenz als häufigste Todesursache. „Das sollte uns allen eine Heidenangst machen“, sagt Bioingenieur Leon Marchal. Er arbeitet an einer dringend benötigten Lösung: der Neugestaltung der gewaltigen globalen Tierfutter-Industrie. Erfahren Sie, warum der exzessive Gebrauch von Antibiotika in Tierprodukten – vom Nutztierfutter bis hin zu ganz alltäglichen Leckerli für Haustiere – weltweit in die Höhe geschossen ist und wie wir mit vernünftigen Maßnahmen eine potenzielle Epidemie verhindern können.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 10:59
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