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Was ich als Jugendlicher im Gefängnis lernte

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    Wir müssen die Verhältnisse
    in unseren Gefängnissen ändern,
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    vor allem für die jungen Insassen.
  • 0:08 - 0:10
    New York ist einer von
    nur zwei Staaten in den USA,
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    der 16- bis 17-jährige bei der Verhaftung
    und vor Gericht wie Erwachsene behandelt.
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    Diese Kultur der Gewalt
    nimmt Jugendliche
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    und bringt sie
    in eine schwierige Umgebung,
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    und die Justizvollzugsbeamten
    erlauben so gut wie alles.
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    Es gibt nicht viel, was die
    jungen Menschen tun können,
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    um an ihren Fähigkeiten zu arbeiten
    und wieder resozialisiert zu werden.
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    Bis wir die Strafmündigkeit
    auf 18 Jahre anheben können,
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    müssen wir den Alltag
    dieser Jugendlichen verändern.
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    Ich spreche aus Erfahrung.
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    Bevor ich 18 wurde,
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    saß ich etwa 400 Tage in Rikers Island
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    und verbrachte zusätzlich
    beinahe 300 Tage in Isolationshaft.
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    Ich will Ihnen klar sagen:
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    Den ganzen Tag aus vollem Hals
    die Zelltür anzuschreien
  • 0:57 - 0:59
    oder aus dem Fenster zu schreien
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    ist ermüdend.
  • 1:01 - 1:04
    Weil es in so einer Zelle
    nicht viel zu tun gibt,
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    fängt man an, auf und ab zu gehen,
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    man spricht mit sich selbst,
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    die Gedanken drehen sich im Kreis
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    und dann werden die Gedanken
    zum eigenen schlimmsten Feind.
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    Gefängnisse sollten Menschen
    eigentlich rehabilitieren
  • 1:17 - 1:19
    und sie nicht noch wütender,
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    frustrierter oder hoffnungsloser machen.
  • 1:22 - 1:26
    Da es keine Art von
    Wiedereingliederungsplan gibt,
  • 1:26 - 1:31
    werden die Jugendlichen mit Nichts
    in die Gesellschaft zurückgeworfen.
  • 1:31 - 1:35
    Ihnen bleibt meist nichts anderes übrig,
    als rückfällig zu werden.
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    Es beginnt schon
    mit den Justizvollzugsbeamten.
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    Für die meisten sind
    die Justizvollzugsbeamten die Guten
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    und die Insassen die Bösen,
    oder umgekehrt für manche,
  • 1:47 - 1:49
    aber es steckt mehr dahinter.
  • 1:49 - 1:52
    Die Justizbeamten sind
    Menschen wie du und ich.
  • 1:52 - 1:57
    Sie kommen aus derselben Nachbarschaft
    wie die Bevölkerung, der sie "dienen".
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    Sie sind ganz normale Menschen.
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    Sie sind keine Roboter, und
    es gibt nichts Ungewöhnliches an ihnen.
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    Sie machen weitgehend das, was
    jeder andere in der Gesellschaft macht.
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    Die männlichen Beamten wollen mit
    den weiblichen reden und flirten.
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    Sie spielen kleine Spielchen
    aus der High School miteinander.
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    Sie unterhalten sich über Politik.
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    Und die weiblichen Beamten
    tratschen untereinander.
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    Ich habe viel Zeit mit
    unterschiedlichen Justizbeamten verbracht.
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    Ich will Ihnen von einem
    namens "Monroe" erzählen.
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    Eines Tages zog er mich zwischen
    die Türen A und B,
  • 2:31 - 2:35
    die den Nord- und Südteil
    der Wohneinheiten trennen.
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    Er zog mich dort hin,
    weil ich eine Rauferei
  • 2:37 - 2:39
    mit einem Mann meiner Wohneinheit hatte
  • 2:39 - 2:43
    und er dachte, weil eine Beamtin
    auf dem Stock Dienst hatte,
  • 2:43 - 2:45
    dass ich seine Schicht übertreten hatte.
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    Er schlug mir auf die Brust,
  • 2:47 - 2:49
    so dass mir die Luft wegblieb.
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    Ich war nicht impulsiv
    und reagierte nicht sofort,
  • 2:52 - 2:55
    weil ich wusste, dass es deren Haus ist.
  • 2:55 - 2:57
    Ich hatte schlechte Karten.
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    Er musste nur Alarm auslösen
    und Verstärkung wäre sofort da.
  • 3:03 - 3:06
    Also sah ich ihn bloß an
  • 3:06 - 3:09
    und ich glaube, er sah die Wut
    und den Frust in mir brennen,
  • 3:09 - 3:11
    und er sagte zu mir:
  • 3:11 - 3:13
    "Deine Augen werden dir
    viel Ärger bringen,
  • 3:13 - 3:16
    sie sehen aus, als würdest du
    dich prügeln wollen."
  • 3:16 - 3:18
    Er nahm seinen Dienstgurt ab,
  • 3:18 - 3:20
    zog sein Hemd aus,
    nahm die Dienstmarke ab
  • 3:20 - 3:22
    und sagte: "Wir könnten uns prügeln."
  • 3:22 - 3:25
    Ich fragte ihn also:
    "Wirst du es für dich behalten?"
  • 3:25 - 3:28
    Dieser Satz wird in
    Rikers Island häufig gebraucht,
  • 3:28 - 3:31
    es heißt, dass man keinem etwas sagen wird
  • 3:31 - 3:33
    und dass man den Vorfall
    nicht melden wird.
  • 3:33 - 3:36
    Er sagte: "Ich behalte es
    für mich. Du auch?"
  • 3:36 - 3:38
    Ich gab ihm keine Antwort.
  • 3:38 - 3:40
    Ich schlug ihm direkt ins Gesicht
  • 3:40 - 3:43
    und wir begannen an
    Ort und Stelle zu raufen.
  • 3:43 - 3:47
    Gegen Ende der Rauferei
    drückte er mich gegen die Wand
  • 3:47 - 3:51
    und fragte mich "Reicht's jetzt?",
  • 3:51 - 3:53
    als ob er der Stärkere sei.
  • 3:53 - 3:55
    Weil ich aber wusste,
    dass ich stärker als er war,
  • 3:55 - 3:57
    antwortete ich frech:
  • 3:57 - 3:59
    "Für mich reicht es. Dir auch?"
  • 3:59 - 4:01
    Und er sagte "Ja, es reicht, es reicht."
  • 4:01 - 4:06
    Wir ließen uns los, er schüttelte mir
    die Hand, drückte mir seinen Respekt aus,
  • 4:06 - 4:09
    gab mir eine Zigarette
    und ließ mich gehen.
  • 4:10 - 4:13
    Ob Sie es glauben oder nicht,
    einige Justizbeamte in Rikers Island
  • 4:13 - 4:16
    kämpfen Mann gegen Mann.
  • 4:16 - 4:18
    Sie glauben zu verstehen,
    wie es für dich ist,
  • 4:18 - 4:21
    und wollen mit dir
    in deiner Sprache sprechen.
  • 4:21 - 4:24
    Weil du deine Streitereien
    normalerweise so löst,
  • 4:24 - 4:26
    können wir das so machen.
  • 4:26 - 4:29
    Ich gehe wie ein Mann davon,
    du gehst wie ein Mann davon,
  • 4:29 - 4:30
    und das war's.
  • 4:30 - 4:33
    Mancher Beamte fühlt
    sich wie ein Mitgefangener.
  • 4:33 - 4:35
    Daher kommt diese Mentalität
    und diese Haltung,
  • 4:35 - 4:37
    und danach handeln sie eben.
  • 4:37 - 4:40
    In gewisser Weise sind wir
    tatsächlich mit ihnen gefangen.
  • 4:40 - 4:44
    Trotzdem sollten die Behörden
    Justizvollzugsbeamte richtig schulen
  • 4:44 - 4:47
    im Umgang mit Heranwachsenden,
  • 4:47 - 4:49
    und sie brauchen auch eine Ausbildung
  • 4:49 - 4:52
    im Umgang mit psychisch Kranken.
  • 4:53 - 4:56
    Justizbeamte spielen eine große Rolle
    im Leben der Jugendlichen,
  • 4:56 - 4:59
    zumindest bis es
    ein Urteil in ihrem Fall gibt.
  • 5:00 - 5:05
    Warum nicht versuchen,
    ein Mentor für die Jugendlichen zu sein?
  • 5:05 - 5:08
    Warum ihnen nicht zeigen,
    wie man etwas verändern kann,
  • 5:08 - 5:15
    damit sie bei ihrer Rückkehr in
    die Gesellschaft etwas Positives tun?
  • 5:16 - 5:21
    Eine bessere Programmgestaltung
    würde den Jugendlichen auch helfen.
  • 5:21 - 5:26
    Als ich auf Rikers Island war,
    war Isolationshaft eine große Sache.
  • 5:26 - 5:28
    Isolationshaft wurde
    ursprünglich entwickelt,
  • 5:28 - 5:31
    um Personen geistig, körperlich
    und emotional zu brechen.
  • 5:32 - 5:35
    Dafür wurde es konzipiert.
  • 5:35 - 5:38
    Der Justizminister der USA
    hat einen Bericht veröffentlicht,
  • 5:38 - 5:41
    laut dem Isolationshaft
    für jugendliche Insassen
  • 5:41 - 5:43
    in New York abgeschafft werden soll.
  • 5:43 - 5:48
    Bei meiner Isolationshaft
    hat mich Lesen bei Verstand gehalten.
  • 5:48 - 5:50
    Ich versuchte, mich so gut
    wie möglich weiterzubilden.
  • 5:50 - 5:53
    Ich las alles, was mir in die Hände fiel.
  • 5:53 - 5:57
    Außerdem schrieb ich Musik
    und Kurzgeschichten.
  • 5:58 - 6:01
    Ich denke, unseren Jugendlichen
  • 6:01 - 6:05
    würden Kunsttherapien sehr helfen,
  • 6:05 - 6:08
    wenn sie gerne zeichnen
    und talentiert sind.
  • 6:08 - 6:12
    Und was ist mit denen,
    die musikalisch begabt sind?
  • 6:12 - 6:15
    Was wäre mit einem Musikangebot,
    das ihnen tatsächlich beibringen würde,
  • 6:15 - 6:17
    wie man Lieder schreibt
    und Musik macht?
  • 6:17 - 6:19
    Nur eine Idee.
  • 6:20 - 6:25
    Jugendliche auf Rikers Island
    kommen in das Gebäude C74, RNDC.
  • 6:26 - 6:29
    Es wird auch 'Gladiatorenschule' genannt,
  • 6:29 - 6:31
    weil die Jugendlichen
    von der Straße dort hinkommen
  • 6:31 - 6:33
    und denken, sie wären harte Typen.
  • 6:33 - 6:36
    Dort sind sie dann von
    anderen jungen Leuten
  • 6:36 - 6:38
    aus allen fünf Stadtteilen umgeben,
  • 6:38 - 6:41
    die sich ebenfalls
    für harte Typen halten.
  • 6:41 - 6:44
    Also haben wir viele Jungs,
    die alle ihre Brust herausstrecken,
  • 6:44 - 6:47
    und meinen, beweisen zu müssen,
    "Ich bin genauso stark wie du."
  • 6:47 - 6:49
    oder "Ich bin stärker als du, du und du."
  • 6:49 - 6:51
    Aber sind wir ehrlich:
  • 6:52 - 6:56
    Das ist sehr gefährlich
    und schädlich für die Jugendlichen.
  • 6:56 - 6:59
    Wir müssen ihnen
    und den Institutionen klar machen,
  • 6:59 - 7:04
    dass sie ihren Lebensstil von der Straße
    nicht weiterführen müssen,
  • 7:04 - 7:06
    dass sie wirklich etwas verändern können.
  • 7:06 - 7:10
    Es ist traurig zu sagen,
    dass ich während meiner Gefängnisstrafe
  • 7:10 - 7:17
    Typen darüber reden hörte,
    welche Verbrechen sie begehen wollen,
  • 7:17 - 7:19
    sobald sie wieder draußen sind.
  • 7:20 - 7:22
    Die Gespräche hörten sich ungefähr so an:
  • 7:23 - 7:25
    "Wenn ich wieder draußen bin,
  • 7:25 - 7:28
    hat mein Bruder Kontakte
    zu diesem und zu jenem",
  • 7:28 - 7:31
    oder "Mein Kumpel kann mir das
    viel günstiger besorgen.
  • 7:31 - 7:33
    Tauschen wir Informationen aus", und
  • 7:33 - 7:35
    "Wenn wir es tun, dann auch richtig."
  • 7:35 - 7:37
    Ich hörte diese Gespräche und dachte:
  • 7:37 - 7:39
    "Wow, diese Typen reden wirklich darüber,
  • 7:39 - 7:42
    nach der Entlassung
    wieder Verbrechen zu begehen."
  • 7:42 - 7:44
    Ich habe mir einen Namen dafür überlegt.
  • 7:44 - 7:47
    Ich nannte es den
    "Rasch-zurück-ins-Gefängnis-Plan",
  • 7:47 - 7:50
    denn im Ernst,
    wie lange geht so etwas gut?
  • 7:51 - 7:53
    Bekommt man damit
    einen Altersvorsorgeplan?
  • 7:53 - 7:54
    Eine kleine Rente?
  • 7:54 - 7:59
    Bekommt man davon Gesundheitsvorsorge?
    Kann man zum Zahnarzt gehen?
  • 7:59 - 8:00
    (Gelächter)
  • 8:01 - 8:03
    Aber ich werde Ihnen Folgendes sagen:
  • 8:03 - 8:05
    Während ich im Knast saß,
  • 8:05 - 8:08
    habe ich die intelligentesten,
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    brillantesten und talentiertesten
    Menschen kennengelernt.
  • 8:11 - 8:13
    Ich habe Leute getroffen,
  • 8:13 - 8:16
    die aus einer Chipspackung
    den schönsten Bilderrahmen machen konnten.
  • 8:16 - 8:22
    Leute, die die gratis Gefängnisseife in
    wundervolle Skulpturen verwandeln konnten.
  • 8:22 - 8:26
    Michelangelo hätte dagegen
    wie ein Kindergartenkind ausgesehen.
  • 8:26 - 8:29
    Mit 21 kam ich
    in ein Hochsicherheitsgefängnis,
  • 8:29 - 8:31
    die 'Elmira Correctional Facility'.
  • 8:31 - 8:34
    Ich kam gerade aus der Fitnessbude,
  • 8:34 - 8:36
    als ich einen älteren Herrn,
    den ich kannte, im Hof sah.
  • 8:36 - 8:38
    Er blickte einfach in den Himmel.
  • 8:38 - 8:39
    Bedenken Sie,
  • 8:39 - 8:45
    dieser Herr hatte schon 20
    von seinen 33 Gefängnisjahren abgesessen.
  • 8:46 - 8:48
    Also ging ich zu ihm hin und sagte:
  • 8:48 - 8:50
    "Alter Gangster, was geht, alles klar?"
  • 8:50 - 8:53
    Es sah mich an und sagte
    "Ja, alles klar, junger Mann."
  • 8:53 - 8:55
    Ich fragte: "Was suchst du
    da oben im Himmel?
  • 8:55 - 8:57
    Was ist da oben so faszinierend?"
  • 8:57 - 9:00
    Er sagte: "Schau selbst hoch.
    Was siehst du?"
  • 9:02 - 9:03
    "Wolken." (Gelächter)
  • 9:04 - 9:07
    Er antwortete: "Alles klar. Was noch?"
  • 9:07 - 9:10
    Währenddessen flog ein Flugzeug vorbei.
  • 9:10 - 9:12
    Ich sagte: "Ich sehe ein Flugzeug."
  • 9:12 - 9:16
    Er sagte: "Genau.
    Was ist im Flugzeug?", "Leute."
  • 9:16 - 9:19
    "Genau. Wohin fliegt
    das Flugzeug mit den Leuten?"
  • 9:19 - 9:22
    "Ich weiß es nicht. Weißt du es?
  • 9:22 - 9:25
    Denn wenn du das weißt,
    spielen wir zusammen Lotto."
  • 9:26 - 9:29
    Er sagte: "Du übersiehst
    das große Ganze, junger Mann.
  • 9:29 - 9:31
    Dieses Flugzeug fliegt mit den Leuten weg,
  • 9:31 - 9:34
    während wir hier festsitzen.
  • 9:34 - 9:35
    Das ist das große Ganze:
  • 9:35 - 9:39
    Das Flugzeug mit den Leuten, die
    irgendwohin fliegen, ist wie das Leben,
  • 9:39 - 9:45
    das an uns vorbeizieht, während wir
    hier hinter den Mauern festsitzen."
  • 9:47 - 9:50
    An diesem Tag ging mir ein Licht auf,
  • 9:50 - 9:52
    ich wusste, ich musste etwas verändern.
  • 9:52 - 9:55
    Ich war immer ein gutes, schlaues Kind.
  • 9:56 - 10:00
    Manche meinten sogar,
    ich war schlauer, als für mich gut war.
  • 10:01 - 10:05
    Ich träumte davon, Architekt
    zu werden, oder Archäologe.
  • 10:06 - 10:09
    Derzeit arbeite ich
    in der 'Fortune Society',
  • 10:09 - 10:10
    einem Wiedereingliederungsprogramm,
  • 10:10 - 10:14
    ich bin Fallmanager und helfe Leuten
    mit hohem Rückfallrisiko.
  • 10:14 - 10:19
    Nach der Entlassung vermittle ich sie
    zu den nötigen Servicestellen,
  • 10:19 - 10:22
    damit sie die Eingliederung
    in die Gesellschaft gut hinbekommen.
  • 10:22 - 10:25
    Würde ich heute
    mein 15-jähriges Ich treffen,
  • 10:25 - 10:28
    würde ich mit ihm reden
    und versuchen, ihn aufzuklären,
  • 10:28 - 10:32
    und ich würde ihm sagen:
    "Hör zu, ich bin's. Ich bin du.
  • 10:32 - 10:35
    Das sind wir. Wir sind eins.
  • 10:35 - 10:37
    Alles, was du tun wirst,
    weiß ich schon, bevor du es tust,
  • 10:37 - 10:39
    weil ich es selbst schon getan habe."
  • 10:40 - 10:43
    Ich würde ihm abraten,
    mit Person X, Y und Z abzuhängen.
  • 10:43 - 10:46
    Ich würde ihm sagen,
    er soll dort und dort nicht hingehen.
  • 10:46 - 10:49
    Ich würde ihm sagen, er soll
    seinen Hintern in die Schule bewegen,
  • 10:49 - 10:54
    weil das der Ort ist, wo man sein muss,
    um im Leben etwas zu erreichen.
  • 10:54 - 10:57
    Dies ist die Botschaft,
    die wir mit Jugendlichen teilen sollten.
  • 10:57 - 11:00
    Wir sollten sie nicht
    wie Erwachsene behandeln
  • 11:00 - 11:04
    und in ein gewalttätiges Umfeld stecken,
    aus dem sie kaum mehr herauskommen.
  • 11:05 - 11:06
    Danke.
  • 11:06 - 11:10
    (Beifall)
Title:
Was ich als Jugendlicher im Gefängnis lernte
Speaker:
Ismael Nazario
Description:

Als Jugendlicher kam Ismael Nazario ins Gefängnis Rikers Island in New York, wo er 300 Tage in Isolationshaft verbrachte – bevor er überhaupt für ein Verbrechen schuldig gesprochen wurde. Als Befürworter einer Gefängnisreform setzt er sich für eine Veränderung der Verhältnisse in amerikanischen Gefängnissen ein. Dort werden junge Insassen häufig unvorstellbarer Gewalt ausgesetzt. Nazario erzählt seine erschreckende Geschichte und schlägt Wege vor, Jugendlichen im Gefängnis zu helfen, statt ihnen zu schaden.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
11:23
Sonja Maria Neef approved German subtitles for What I learned as a kid in jail
Sonja Maria Neef edited German subtitles for What I learned as a kid in jail
Sonja Maria Neef edited German subtitles for What I learned as a kid in jail
Sylvia Ingeborg Haering accepted German subtitles for What I learned as a kid in jail
Sylvia Ingeborg Haering edited German subtitles for What I learned as a kid in jail
Kai Bennies edited German subtitles for What I learned as a kid in jail
Kai Bennies edited German subtitles for What I learned as a kid in jail
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