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Wie können wir uns vor Ablenkung schützen?

  • 0:02 - 0:07
    Was heißt es,
    seine Zeit sinnvoll zu nutzen?
  • 0:08 - 0:11
    Ich verbringe viel Zeit
    mit Nachdenken darüber,
  • 0:11 - 0:14
    wie ich meine Zeit nutzen sollte.
  • 0:15 - 0:17
    Wahrscheinlich zu viel -- fast zwanghaft.
  • 0:17 - 0:19
    Das denken jedenfalls meine Freunde.
  • 0:19 - 0:22
    Aber ich denke, dass ich das muss.
  • 0:22 - 0:27
    Denn es scheint mir, dass meine
    Zeit gerade oft einfach verrinnt
  • 0:27 - 0:32
    und dass damit auch Teile
    meines Lebens einfach verrinnen.
  • 0:33 - 0:37
    Das gilt besonders
    für kurze Zeitabschnitte,
  • 0:37 - 0:39
    die für sowas draufgehen:
  • 0:39 - 0:42
    Technologie -- ich schaue Sachen nach.
  • 0:42 - 0:43
    Ein Beispiel:
  • 0:43 - 0:46
    Wenn diese E-Mail aufblinkt ...
  • 0:46 - 0:49
    Wie viele von Ihnen haben
    schon solch eine E-Mail erhalten?
  • 0:49 - 0:52
    Ich wurde auf einem Foto markiert.
  • 0:52 - 0:54
    Wenn das hier angezeigt wird,
  • 0:54 - 0:57
    dann muss ich es einfach sofort anklicken.
  • 0:57 - 1:00
    Denn was, wenn ich
    schrecklich darauf aussehe?
  • 1:00 - 1:02
    Ich muss es also sofort anklicken.
  • 1:02 - 1:04
    Aber ich klicke nicht nur auf "Ansehen".
  • 1:04 - 1:07
    Eigentlich entscheidet der Klick
    über die nächsten 20 Minuten.
  • 1:07 - 1:08
    (Lachen)
  • 1:08 - 1:12
    Das Schlimmste ist aber:
    Ich weiß, dass das passieren wird.
  • 1:12 - 1:16
    Doch auch dieses Wissen
    hält mich davon nicht ab,
  • 1:16 - 1:19
    immer wieder das Gleiche zu tun.
  • 1:20 - 1:24
    Oder diese Situation:
  • 1:24 - 1:29
    Ich rufe Mails ab und scrolle
    zur Aktualisierung nach unten.
  • 1:29 - 1:31
    Das Problem ist:
  • 1:31 - 1:37
    Nach 60 Sekunden scrolle ich
    wieder nach unten.
  • 1:38 - 1:40
    Warum?
  • 1:40 - 1:43
    Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.
  • 1:43 - 1:47
    Aber ich verrate Ihnen, warum das so ist.
  • 1:48 - 1:54
    Was meinen Sie,
    was in den USA mehr einbringt
  • 1:54 - 2:00
    als Filme, Freizeitparks
    und Baseball zusammen?
  • 2:02 - 2:03
    Spielautomaten.
  • 2:05 - 2:08
    Wie können die so viel einbringen,
  • 2:09 - 2:14
    obwohl mit wenig Geld gespielt wird?
  • 2:14 - 2:16
    Wir spielen mit Münzen.
  • 2:16 - 2:17
    Wie ist das möglich?
  • 2:18 - 2:20
    Es ist so:
  • 2:21 - 2:25
    Mein Handy ist ein Spielautomat.
  • 2:26 - 2:28
    Immer wenn ich auf mein Handy schaue,
  • 2:28 - 2:30
    spiele ich, um zu sehen,
  • 2:30 - 2:32
    was für mich drin ist.
  • 2:32 - 2:33
    Was kriege ich?
  • 2:33 - 2:36
    Jedes Mal, wenn ich Mails abrufe,
    spiele ich am Automaten
  • 2:36 - 2:38
    und denke: "Was kriege ich"?
  • 2:38 - 2:41
    Wann immer ich Schlagzeilen durchscrolle,
  • 2:41 - 2:43
    spiele ich am Automaten, um zu sehen,
  • 2:43 - 2:46
    was ich als Nächstes kriege.
  • 2:46 - 2:48
    Und das Problem ist:
  • 2:48 - 2:51
    Ich weiß als Designer auch hier genau,
    wie das funktioniert.
  • 2:51 - 2:53
    Ich kenne die Psychologie dahinter.
  • 2:53 - 2:55
    Mir ist das alles bewusst,
  • 2:55 - 2:57
    aber ich habe keine Wahl,
  • 2:57 - 3:00
    ich werde trotzdem da hineingezogen.
  • 3:00 - 3:02
    Was also machen wir?
  • 3:03 - 3:06
    Bei Technologie bleibt uns nur die Wahl
  • 3:06 - 3:08
    zwischen "Alles" oder "Nichts".
  • 3:08 - 3:11
    Entweder alles:
  • 3:11 - 3:13
    Man ist immer vernetzt und abgelenkt.
  • 3:13 - 3:15
    Oder nichts.
  • 3:15 - 3:16
    Aber dann fragt man sich:
  • 3:16 - 3:18
    Verpasse ich etwas Wichtiges?
  • 3:18 - 3:21
    Mit anderen Worten,
    man ist entweder abgelenkt
  • 3:21 - 3:24
    oder in Sorge, etwas zu verpassen.
  • 3:24 - 3:26
    Oder nicht?
  • 3:27 - 3:31
    Wir müssen wieder
    echte Wahlmöglichkeiten einführen.
  • 3:32 - 3:34
    Wir wollen Technologie so,
  • 3:34 - 3:39
    dass wir Entscheidungen
    über unsere Zeit damit treffen können.
  • 3:39 - 3:42
    Und da brauchen wir Hilfe von Designern,
  • 3:43 - 3:45
    denn das alles zu wissen, hilft nicht.
  • 3:45 - 3:48
    Design muss uns helfen.
  • 3:48 - 3:50
    Wie würde das aussehen?
  • 3:51 - 3:53
    Ein Beispiel, das wir alle kennen:
  • 3:53 - 3:56
    Chat, Kurznachrichten.
  • 3:56 - 3:58
    Nehmen wir zwei Leute.
  • 3:58 - 4:01
    Nancy links arbeitet an einem Dokument.
  • 4:01 - 4:03
    John ist hier rechts.
  • 4:03 - 4:04
    Plötzlich fällt John ein:
  • 4:04 - 4:09
    "Ich muss Nancy um das Dokument
    bitten, bevor ich es vergesse."
  • 4:10 - 4:12
    Er schreibt sie also an,
  • 4:12 - 4:15
    und ihre Konzentration ist dahin.
  • 4:15 - 4:19
    Das machen wir alle ständig:
    Konzentration zunichtemachen --
  • 4:19 - 4:20
    immer wieder.
  • 4:20 - 4:23
    Und das hat ernsthafte Folgen.
  • 4:23 - 4:26
    Denn jedes Mal,
    wenn wir unterbrochen werden,
  • 4:27 - 4:30
    braucht es im Durchschnitt 23 Minuten,
  • 4:30 - 4:32
    bis wir wieder konzentriert sind.
  • 4:32 - 4:35
    Wir gehen zwei
    verschiedene Projekte durch,
  • 4:35 - 4:39
    bis wir wieder bei
    der eigentlichen Aufgabe sind.
  • 4:39 - 4:43
    Forschung von Gloria Mark und Microsoft
  • 4:43 - 4:45
    hat das ergeben.
  • 4:45 - 4:49
    Ihre Forschung zeigt auch, dass es
    zu schlechten Gewohnheiten kommt.
  • 4:49 - 4:51
    Je mehr Unterbrechungen von außen kommen,
  • 4:51 - 4:56
    desto mehr unterbrechen wir
    uns auch selbst.
  • 4:56 - 5:00
    Das passiert alle 3,5 Minuten.
  • 5:01 - 5:02
    Das ist Wahnsinn.
  • 5:02 - 5:04
    Was tun wir dagegen?
  • 5:04 - 5:07
    Nancy und John haben nur
    die Alles-oder-Nichts-Wahl.
  • 5:07 - 5:09
    Nancy würde gerne offline gehen,
  • 5:09 - 5:10
    aber sie macht sich Sorgen:
  • 5:10 - 5:12
    Was, wenn ich etwas Wichtiges verpasse?
  • 5:12 - 5:15
    Mit Design lässt sich das Problem lösen.
  • 5:15 - 5:17
    Sagen wir, Nancy ist wieder links,
  • 5:17 - 5:19
    John rechts.
  • 5:19 - 5:21
    John fällt ein: "Ich muss Nancy
    [um das Dokument bitten]."
  • 5:21 - 5:23
    Nur diesmal gibt Nancy an,
  • 5:23 - 5:25
    dass sie sich konzentriert.
  • 5:25 - 5:26
    Sagen wir, sie schreibt in ein Feld:
  • 5:26 - 5:28
    "Ich will mich 30 Min. konzentrieren"
  • 5:28 - 5:31
    und - zack - Konzentration.
  • 5:31 - 5:33
    Wenn John ihr nun schreiben will,
  • 5:33 - 5:36
    dann kann er das gleich erledigen,
  • 5:36 - 5:38
    denn das muss er, er denkt gerade daran,
  • 5:38 - 5:41
    er muss es erledigen,
    bevor er es vergisst.
  • 5:41 - 5:44
    Nur diesmal wird
    die Nachricht zurückgehalten,
  • 5:44 - 5:47
    damit Nancy sich konzentrieren kann.
  • 5:47 - 5:50
    John kann es aber trotzdem erledigen.
  • 5:51 - 5:54
    Das funktioniert aber nur
    unter einer Bedingung.
  • 5:54 - 5:59
    Nancy muss Bescheid bekommen,
    wenn etwas wirklich wichtig ist.
  • 6:00 - 6:03
    Dann kann John sie unterbrechen.
  • 6:04 - 6:08
    Statt ständiger zufälliger oder
    gedankenloser Unterbrechungen
  • 6:08 - 6:12
    schaffen wir nun bewusste Unterbrechungen.
  • 6:13 - 6:15
    Wir tun also zweierlei:
  • 6:15 - 6:18
    Wir schaffen Wahlmöglichkeiten
    für Nancy und auch John.
  • 6:18 - 6:22
    Aber es gibt noch eine zweite,
    unauffällige Kleinigkeit.
  • 6:22 - 6:26
    Wir ändern die Frage, die wir beantworten.
  • 6:26 - 6:29
    Das Ziel der Nachrichten ist nicht mehr:
  • 6:30 - 6:33
    "Auslegung auf einfaches
    Versenden von Nachrichten"
  • 6:33 - 6:35
    Das ist bis jetzt das Ziel:
  • 6:35 - 6:37
    Es soll sehr einfach sein,
    jemanden zu kontaktieren.
  • 6:38 - 6:41
    Wir machen das Ziel
    tiefgründiger und menschlicher:
  • 6:41 - 6:45
    "Auslegung auf bestmögliche
    Qualität der Kommunikation",
  • 6:45 - 6:48
    in der Beziehung zwischen zwei Menschen.
  • 6:48 - 6:51
    Wir haben das Ziel also verbessert.
  • 6:52 - 6:55
    Interessieren sich Designer für all das?
  • 6:55 - 7:01
    Wollen wir darüber sprechen,
    was tiefere, menschlichere Ziele sind?
  • 7:01 - 7:02
    Dazu eine Geschichte:
  • 7:02 - 7:05
    Vor gut einem Jahr
  • 7:05 - 7:09
    durfte ich ein Treffen mitorganisieren.
  • 7:09 - 7:14
    Es kamen führende Technologiedesigner
    und Thich Nhat Hanh.
  • 7:14 - 7:19
    Letzterer ist internationaler Vertreter
    der Achtsamkeitsmeditation.
  • 7:19 - 7:21
    Das Treffen war unglaublich.
  • 7:21 - 7:23
    Stellen Sie sich einen Raum vor:
  • 7:23 - 7:27
    auf der einen Seite Technologie-Nerds
  • 7:27 - 7:28
    auf der anderen Seite
  • 7:28 - 7:34
    lange braune Kutten, rasierte Köpfe --
    buddhistische Mönche.
  • 7:34 - 7:38
    Die Fragen drehten sich um
    die wichtigsten menschlichen Werte.
  • 7:38 - 7:40
    Wie sieht die Zukunft der Technologie aus,
  • 7:40 - 7:43
    wenn man sie auf die
    tiefgründigsten Fragen auslegt,
  • 7:43 - 7:44
    auf menschliche Grundwerte?
  • 7:44 - 7:48
    Das Gespräch ging darum,
    sich genauer darauf zu konzentrieren,
  • 7:48 - 7:51
    was diese Werte sein könnten.
  • 7:51 - 7:53
    Er machte dabei einen Witz:
  • 7:53 - 7:55
    Statt Rechtschreibprüfung
  • 7:56 - 7:58
    könnte man
    eine "Mitgefühlsprüfung" machen.
  • 7:58 - 8:04
    Man könnte Wörter markieren,
    die als grob aufgefasst werden könnten.
  • 8:05 - 8:09
    Gibt es diese Art von Gespräch wirklich,
  • 8:09 - 8:12
    nicht nur bei Design-Meetings?
  • 8:12 - 8:13
    Die Antwort lautet: Ja.
  • 8:13 - 8:16
    Eines meiner Lieblingsbeispiele
    dafür ist Couchsurfing.
  • 8:16 - 8:20
    Falls Sie das nicht kennen:
    Es ist eine Website,
  • 8:20 - 8:23
    die Leute zusammenbringt,
    die eine Unterkunft suchen,
  • 8:23 - 8:26
    auf einer freien Couch,
    bei jemandem, der sie anbietet.
  • 8:26 - 8:28
    Ein tolles Angebot also --
  • 8:28 - 8:29
    was ist wohl das Ziel dahinter?
  • 8:29 - 8:33
    Mit welchem Ziel geht man vor,
    wenn man bei Couchsurfing arbeitet?
  • 8:33 - 8:38
    Man denkt erst, es geht darum,
    Gäste zu Gastgebern zu bringen.
  • 8:38 - 8:39
    Oder nicht?
  • 8:39 - 8:40
    Das ist ein gutes Ziel.
  • 8:40 - 8:43
    Aber das wäre wie
    das erste Ziel von vorhin,
  • 8:43 - 8:45
    wo es nur um das Versenden
    von Nachrichten ging.
  • 8:45 - 8:48
    Was ist das tiefere, menschliche Ziel?
  • 8:48 - 8:50
    Sie setzen sich das Ziel,
  • 8:50 - 8:56
    nachhaltige, positive Erfahrungen
    und Beziehungen zu schaffen,
  • 8:56 - 8:59
    und das zwischen Unbekannten.
  • 8:59 - 9:02
    Das Beste daran kam 2007:
  • 9:02 - 9:05
    Eine Möglichkeit, das zu messen.
  • 9:05 - 9:06
    Das ist unglaublich.
  • 9:06 - 9:07
    Ich erkläre es Ihnen.
  • 9:07 - 9:11
    Bei jedem Design-Ziel braucht man
    eine entsprechende Maßeinheit,
  • 9:11 - 9:14
    um die Leistung zu beurteilen,
    um den Erfolg zu messen.
  • 9:14 - 9:15
    Sie machen das so:
  • 9:15 - 9:18
    Zwei Menschen treffen sich.
  • 9:20 - 9:24
    Dann nehmen sie
    die gemeinsam verbrachten Tage
  • 9:25 - 9:29
    und schätzen die Stunden:
  • 9:29 - 9:32
    Wie viele Stunden hatten
    die zwei Menschen zusammen?
  • 9:32 - 9:34
    Und nach dieser gemeinsamen Zeit
  • 9:34 - 9:35
    werden beide gefragt:
  • 9:35 - 9:37
    Wie positiv war die Erfahrung?
  • 9:37 - 9:41
    Hatten Sie gute Erfahrungen
    mit diesem Menschen?
  • 9:41 - 9:44
    Von den positiven Stunden
    wird die Zeit abgezogen,
  • 9:44 - 9:48
    die auf der Website verbracht wurde.
  • 9:48 - 9:51
    Denn das ist eine zeitliche
    Investition für die Leute.
  • 9:52 - 9:54
    Warum sollte das als Erfolg zählen?
  • 9:54 - 9:56
    Was dann bleibt,
  • 9:56 - 10:00
    nennen wir
    "gesteuertes Nettobeisammensein",
  • 10:00 - 10:03
    oder einfach das Netto der
    geschaffenen "Guten Zeit" --
  • 10:03 - 10:09
    die Nettostunden, die es
    ohne Couchsurfing nie gegeben hätte.
  • 10:09 - 10:13
    Können Sie sich vorstellen,
    wie inspirierend es wäre,
  • 10:13 - 10:18
    auf der Arbeit Erfolg
    in Form der Nettostunden
  • 10:18 - 10:21
    im Leben der Menschen,
    die positiv sind
  • 10:21 - 10:26
    und die es ohne Ihre tägliche Arbeit
    nie gegeben hätte, zu messen?
  • 10:26 - 10:32
    Können Sie sich eine Welt vorstellen,
    die so funktionieren würde?
  • 10:32 - 10:34
    Können Sie sich
    ein soziales Netzwerk vorstellen,
  • 10:34 - 10:36
    das -- sagen wir beim Kochen --
  • 10:36 - 10:39
    Erfolg misst, nach Abenden,
    die organisiert wurden,
  • 10:39 - 10:42
    und nach Kochartikeln,
    die Sie gerne gelesen haben
  • 10:42 - 10:45
    und davon die Artikel abzieht,
    die Sie bereut haben,
  • 10:45 - 10:48
    oder die Zeit, die Sie verscrollt haben?
  • 10:48 - 10:52
    Stellen Sie sich ein Berufsnetzwerk vor,
  • 10:52 - 10:55
    das den Erfolg nicht über
    geschaffene Verbindungen misst
  • 10:55 - 10:57
    oder über versendete Nachrichten,
  • 10:57 - 11:01
    sondern über Stellenangebote,
  • 11:01 - 11:04
    über die die Menschen sich freuten.
  • 11:04 - 11:09
    Davon abgezogen wird die Zeit,
    die auf der Website verbracht wurde.
  • 11:09 - 11:12
    Stellen Sie sich eine Partnerbörse vor,
  • 11:12 - 11:13
    Tinder oder Ähnliches,
  • 11:13 - 11:17
    wo nicht das Durchklicken gemessen wird
  • 11:17 - 11:19
    -- so ist es heute --
  • 11:19 - 11:26
    sondern tiefe, romantische, erfüllende
    Verbindungen zwischen Menschen --
  • 11:27 - 11:30
    was immer diese darunter verstehen.
  • 11:32 - 11:35
    Können Sie sich eine Welt vorstellen,
    die so funktionieren würde,
  • 11:35 - 11:39
    die Ihnen hilft, Ihre Zeit
    sinnvoller zu nutzen?
  • 11:39 - 11:41
    Dafür wäre auch ein neues System nötig.
  • 11:41 - 11:43
    Sie denken wahrscheinlich,
  • 11:43 - 11:44
    die Internetwirtschaft heute,
  • 11:44 - 11:46
    allgemein die Wirtschaft heute,
  • 11:46 - 11:47
    wird in Zeit gemessen.
  • 11:47 - 11:49
    Je mehr Nutzer,
  • 11:49 - 11:51
    desto mehr Nutzung,
  • 11:51 - 11:52
    desto mehr Zeit,
  • 11:52 - 11:54
    so wird Erfolg gemessen.
  • 11:54 - 11:57
    Aber dieses Problem
    haben wir schon gelöst --
  • 11:57 - 12:00
    mit Bio-Produkten.
  • 12:00 - 12:03
    Wir beschlossen, Dinge anders zu bewerten.
  • 12:03 - 12:07
    Es ist eine andere Art von Lebensmitteln,
  • 12:07 - 12:09
    deshalb reicht Preisvergleich nicht.
  • 12:09 - 12:11
    Es ist eine andere Kategorie.
  • 12:11 - 12:14
    Das LEED-Zertifikat war eine Lösung.
  • 12:14 - 12:17
    Da sagten wir: Es ist
    eine andere Art von Gebäude,
  • 12:17 - 12:22
    die für andere Werte steht,
    die der Nachhaltigkeit.
  • 12:22 - 12:28
    Was, wenn wir so etwas
    für Technologie hätten --
  • 12:28 - 12:33
    etwas, dessen Sinn und Zweck es ist,
  • 12:33 - 12:38
    positive Nettobeiträge
    zu menschlichem Leben zu fördern,
  • 12:39 - 12:42
    und wenn wir das
    anders wertschätzen könnten,
  • 12:42 - 12:44
    damit das funktioniert?
  • 12:45 - 12:49
    Stellen Sie sich vor, es gäbe
    ein Premium-Regal in App-Stores;
  • 12:49 - 12:54
    Browser, die Sie
    zu solchen Produkten leiten.
  • 12:55 - 13:01
    Können Sie sich vorstellen, wie aufregend
    es wäre, solch eine Welt zu schaffen?
  • 13:01 - 13:05
    Wir können solch eine Welt heute schaffen.
  • 13:05 - 13:08
    An die Führungskräfte: Sie müssen nur ...
  • 13:08 - 13:11
    Nur Sie können einem neuen System
    Priorität beimessen --
  • 13:11 - 13:16
    ein Messsystem für positive Nettobeiträge
    für menschliches Leben --
  • 13:16 - 13:18
    und ehrliche Gespräche dazu führen.
  • 13:18 - 13:20
    Das funktioniert vielleicht nicht sofort,
  • 13:20 - 13:23
    aber beginnen wir mit den Gesprächen.
  • 13:23 - 13:29
    An die Designer: Sie können
    Erfolg und Design neu definieren.
  • 13:29 - 13:33
    Sie haben vielleicht mehr Macht
    als viele Leute in Ihrer Organisation,
  • 13:33 - 13:36
    Wahlmöglichkeiten zu schaffen,
    die uns alle leiten und lenken --
  • 13:36 - 13:39
    vielleicht wie in der Medizin
    mit dem hippokratischen Eid,
  • 13:39 - 13:46
    der die Verantwortung und Anerkennung,
    gegenüber dem Patienten ausdrückt.
  • 13:46 - 13:47
    Was, wenn Designer so etwas hätten,
  • 13:47 - 13:50
    was dieses neue Design betrifft?
  • 13:51 - 13:53
    Und an uns Nutzer:
  • 13:53 - 13:57
    Wir können fordern,
    dass Technologie so funktioniert.
  • 13:57 - 13:59
    Das scheint vielleicht schwierig.
  • 13:59 - 14:04
    Aber bei McDonalds gab es keinen Salat,
    bis die Nachfrage da war.
  • 14:05 - 14:09
    Bei Walmart gab es keine Bio-Lebensmittel,
    bis die Nachfrage da war.
  • 14:09 - 14:14
    Wir müssen diese neue Art
    von Technologie fordern.
  • 14:14 - 14:16
    Und das können wir.
  • 14:16 - 14:18
    Wenn wir das machen,
  • 14:18 - 14:20
    verwandelt sich die Welt,
  • 14:20 - 14:25
    die nur regiert wird,
    durch Zeit, die verrinnt,
  • 14:25 - 14:31
    in eine Welt, die durch
    sinnvoll genutzte Zeit regiert wird.
  • 14:32 - 14:34
    In so einer Welt will ich leben,
  • 14:34 - 14:37
    und ich möchte dieses Gespräch führen.
  • 14:37 - 14:39
    Beginnen wir jetzt damit.
  • 14:40 - 14:41
    Danke.
  • 14:41 - 14:42
    (Beifall)
Title:
Wie können wir uns vor Ablenkung schützen?
Speaker:
Tristan Harris
Description:

Wie oft unterbricht uns Technologie, wenn wir mit anderem beschäftigt sind? Bei der Arbeit und in der Freizeit verbringen wir enorm viel Zeit damit, uns von Benachrichtigungen und Pop-ups ablenken zu lassen. Statt uns dabei zu helfen, unsere Zeit sinnvoll zu nutzen, nimmt Technologie uns Zeit weg. Der Design-Ethiker Tristan Harris hat neue Ideen für Technologie, um die Interaktion bedeutungsvoller zu gestalten. Er fragt: "Wie sieht die Zukunft aus, wenn Design den tiefsten menschlichen Werten folgt?"

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:55

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