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Ökologie aus der Luft

  • 0:01 - 0:05
    Technologie kann unser
    Naturverständnis verändern.
  • 0:05 - 0:08
    Denken Sie beispielsweise an Löwen.
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    Seit Jahrhunderten sagt man,
    dass die Löwinnen
  • 0:10 - 0:13
    die ganze Jagd in der Savanne erledigen
  • 0:13 - 0:17
    und die Löwenmännchen
    bis zum Abendmahl nichts tun.
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    Sie haben sicher auch davon gehört.
  • 0:20 - 0:22
    Vor kurzem leitete ich
    im Krüger Nationalpark, Südafrika,
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    ein Kartografie-Projekt aus der Luft.
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    Unsere Kollegen legten
    den Löwen und Löwinnen
  • 0:28 - 0:29
    Halsbänder mit GPS-Sendern an,
  • 0:29 - 0:31
    und wir zeichneten ihr Jagdverhalten
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    aus der Luft auf.
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    Unten links sehen Sie einen Löwen,
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    der hungrig eine Herde Impalas beobachtet,
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    und die rechte Seite zeigt
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    den Blickwinkel des Löwen.
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    So weit kann der Löwe
    in alle Richtungen sehen,
  • 0:43 - 0:47
    bis sein Blick durch
    die Vegetation behindert wird.
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    Wir fanden heraus,
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    dass männliche Löwen nicht
    die faulen Jäger sind,
  • 0:51 - 0:53
    für die wir sie hielten.
  • 0:53 - 0:55
    Sie nutzen nur eine andere Strategie.
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    Während die Löwinnen
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    in der offenen Savanne
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    über lange Distanzen und
    gewöhnlich tagsüber jagen,
  • 1:00 - 1:03
    greifen Löwenmännchen
    aus dem Hinterhalt
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    in dichter Vegetation an
    und jagen oft nachts.
  • 1:07 - 1:10
    Dieses Video zeigt die
    tatsächlichen Jagd-Perspektiven
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    der männlichen Löwen links
  • 1:12 - 1:14
    und der weiblichen rechts.
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    Rote und dunklere Farben
    zeigen dichtere Vegetation,
  • 1:16 - 1:19
    und hellere Farben
    weite, offene Flächen.
  • 1:19 - 1:22
    Dies ist die Perspektive
    direkt auf Augenhöhe
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    der jagenden männlichen
    und weiblichen Löwen.
  • 1:24 - 1:27
    Plötzlich versteht man
  • 1:27 - 1:29
    die gespenstischen Bedingungen,
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    unter denen männliche Löwen jagen.
  • 1:31 - 1:33
    Ich begann mit diesem Beispiel,
  • 1:33 - 1:37
    weil es unterstreicht, wie wenig
    wir über die Natur wissen.
  • 1:37 - 1:40
    Es wurde bereits enorm viel getan,
  • 1:40 - 1:44
    um zu versuchen, den Verlust
    der Regenwälder zu verlangsamen.
  • 1:44 - 1:46
    Wir verlieren unsere Wälder sehr rasch,
  • 1:46 - 1:48
    wie die rote Farbe hier zeigt.
  • 1:48 - 1:50
    Für mich ist es ironisch,
    dass wir so viel tun,
  • 1:50 - 1:54
    und doch sind diese Gebiete
    der Forschung fast unbekannt.
  • 1:54 - 1:56
    Wie können wir retten,
    was wir nicht verstehen?
  • 1:56 - 1:59
    Ich bin ein globaler Ökologe
    und ein Erderforscher,
  • 1:59 - 2:01
    habe Physik, Chemie,
  • 2:01 - 2:04
    Biologie und viele andere,
    langweilige Fächer studiert,
  • 2:04 - 2:06
    aber am allermeisten interessiert mich,
  • 2:06 - 2:08
    was wir über unseren
    Planeten nicht wissen.
  • 2:08 - 2:10
    Also baute ich dies,
  • 2:10 - 2:13
    das Carnegie Airborne Observatory, or CAO.
  • 2:13 - 2:16
    Es sieht aus wie ein lustiges Malprojekt,
  • 2:16 - 2:18
    aber an Bord sind über 1 000 kg
  • 2:18 - 2:21
    High-Tech-Sensoren, Computer
  • 2:21 - 2:23
    und eine sehr motivierte Besatzung
  • 2:23 - 2:25
    aus Geowissenschaftlern und Piloten.
  • 2:25 - 2:27
    Zwei unserer Instrumente sind einzigartig:
  • 2:27 - 2:29
    Ein Bild-Spektrometer,
  • 2:29 - 2:32
    das die chemische Zusammensetzung
    von Pflanzen bestimmen kann,
  • 2:32 - 2:34
    über die wir gerade fliegen.
  • 2:34 - 2:36
    Dann noch ein Set aus Lasern,
  • 2:36 - 2:37
    sehr leistungsstarken Lasern,
  • 2:37 - 2:39
    die vom Flugzeugrumpf aus
  • 2:39 - 2:41
    über das Ökosystem hinweggefeuert werden,
  • 2:41 - 2:45
    und dieses dann fast
    500 000-mal pro Sekunde
  • 2:45 - 2:48
    in hochauflösendem 3D messen.
  • 2:48 - 2:50
    Hier ist ein Bild der Golden Gate Bridge
  • 2:50 - 2:52
    in San Francisco,
    nahe meines Wohnorts.
  • 2:52 - 2:54
    Obwohl wir nur kurz darüber flogen,
  • 2:54 - 2:56
    konnten wir sie in nur wenigen Sekunden
  • 2:56 - 2:58
    in 3D zeichnen und ihre Farbe abspeichern.
  • 2:58 - 3:00
    Aber die wahre Kraft des CAO
  • 3:00 - 3:02
    liegt in seiner Fähigkeit,
  • 3:02 - 3:04
    Bausteine von Ökosystemen zu erfassen.
  • 3:04 - 3:05
    Das ist eine kleine Stadt im Amazonas,
  • 3:05 - 3:07
    aufgenommen mit dem CAO.
  • 3:07 - 3:09
    Wir können die Daten aufsplitten
  • 3:09 - 3:11
    und beispielsweise die 3D-Struktur
  • 3:11 - 3:13
    der Vegetation und der Gebäude sehen,
  • 3:13 - 3:15
    oder die chemischen Informationen nutzen,
  • 3:15 - 3:18
    um herauszufinden,
    wie schnell die Pflanzen wachsen,
  • 3:18 - 3:19
    während wir darüber fliegen.
  • 3:19 - 3:23
    Je dunkler das Pink,
    desto schneller wachsen sie.
  • 3:23 - 3:25
    Artenvielfalt ist auf eine Weise sichtbar,
  • 3:25 - 3:27
    die früher unvorstellbar war.
  • 3:27 - 3:28
    So könnte ein Regenwald aussehen,
  • 3:28 - 3:31
    wenn man im Heißluftballon darüber fliegt.
  • 3:31 - 3:33
    So sehen wir einen Regenwald:
  • 3:33 - 3:35
    in kaleidoskopischen Farben,
    die uns zeigen,
  • 3:35 - 3:38
    dass es viele Spezies gibt,
    die dort miteinander leben.
  • 3:38 - 3:40
    Aber vergessen Sie nicht,
  • 3:40 - 3:42
    dass diese Bäume größer als Wale sind
  • 3:42 - 3:45
    und dass man sie nicht verstehen kann,
  • 3:45 - 3:48
    wenn man nur auf
    dem Boden unter ihnen läuft.
  • 3:48 - 3:53
    Es sind 3D-Bilder mit chemischen
    und biologischen Informationen,
  • 3:53 - 3:54
    die uns nicht nur die Spezies zeigen,
  • 3:54 - 3:56
    die in den Baumkronen leben,
  • 3:56 - 3:58
    wir bekommen auch viele Informationen
  • 3:58 - 4:02
    über die restlichen Arten im Regenwald.
  • 4:02 - 4:04
    Ich habe das CAO gebaut,
  • 4:04 - 4:06
    um Fragen zu beantworten,
  • 4:06 - 4:09
    die aus jedem anderen Blickwinkel
    sehr schwer zu beantworten sind;
  • 4:09 - 4:12
    etwa vom Boden aus oder
    mit Satelliten-Sensoren.
  • 4:12 - 4:16
    Ich will Ihnen heute
    drei dieser Fragen vorstellen.
  • 4:16 - 4:17
    Die erste Frage lautet:
  • 4:17 - 4:19
    Wie werden die Kohlenstoff-Reserven
  • 4:19 - 4:22
    in tropischen Wäldern von uns verwaltet?
  • 4:22 - 4:25
    Bäume in tropischen Wäldern enthalten
    eine große Menge Kohlenstoff,
  • 4:25 - 4:28
    und der Kohlenstoff muss
    in diesen Wäldern bleiben,
  • 4:28 - 4:31
    wenn wir eine weitere Erderwärmung
    verhindern wollen.
  • 4:31 - 4:33
    Leider ähneln die CO2-Emissionen
  • 4:33 - 4:35
    durch Abholzung
  • 4:35 - 4:38
    mittlerweile dem globalen Transportsektor.
  • 4:38 - 4:43
    Das sind alle Schiffe, Flugzeuge,
    Züge und Autos zusammen.
  • 4:43 - 4:46
    Darum ist es verständlich,
    dass die Entscheidungsträger
  • 4:46 - 4:48
    hart daran arbeiten,
    die Abholzung zu verringern.
  • 4:48 - 4:50
    Aber sie verhandeln über Landschaften,
  • 4:50 - 4:52
    die der Wissenschaft
    großteils unbekannt sind.
  • 4:52 - 4:55
    Wenn man nicht genau weiß,
    wo der Kohlenstoff ist,
  • 4:55 - 4:57
    wie soll man dann wissen,
    was man verliert?
  • 4:57 - 5:01
    Darum brauchen wir ein
    hochwertiges Berechnungssystem.
  • 5:01 - 5:04
    Mit unserem System können wir
    die Kohlenstofflager
  • 5:04 - 5:07
    in tropischen Wäldern
    sehr detailliert sehen.
  • 5:07 - 5:09
    In Rot hier die dichten Baumkronen
    des Regenwaldes,
  • 5:09 - 5:11
    dann sehen Sie hier ein Kuchenstück,
  • 5:11 - 5:15
    einen Ausschnitt des Waldes
    in Gelb und Grün.
  • 5:15 - 5:18
    Das ist wie ein Kuchenstück,
  • 5:18 - 5:20
    nur hat dieser Kuchen
    die Größe eines Wals.
  • 5:20 - 5:22
    Dennoch können wir hineinzoomen
  • 5:22 - 5:24
    und den Wald und die Bäume
    gleichzeitig sehen.
  • 5:24 - 5:27
    Obwohl wir in großer Höhe
  • 5:27 - 5:29
    über diesen Wald flogen,
  • 5:29 - 5:31
    können wir später in der Analyse
  • 5:31 - 5:33
    erstaunlicherweise die Baumgipfel
  • 5:33 - 5:35
    Blatt für Blatt
    und Zweig für Zweig erleben,
  • 5:35 - 5:39
    so wie wir die anderen Arten
    in diesem Wald
  • 5:39 - 5:42
    gemeinsam mit
    den Bäumen selbst sehen können.
  • 5:42 - 5:44
    Wir haben diese Technik eingesetzt,
  • 5:44 - 5:47
    um die erste CO2-Landkarte
  • 5:47 - 5:48
    in hoher Auflösung zu erstellen,
  • 5:48 - 5:50
    an abgelegenen Orten
    wie dem Amazonasbecken
  • 5:50 - 5:53
    und näher gelegenen wie den USA
  • 5:53 - 5:54
    und Mittelamerika.
  • 5:54 - 5:58
    Ich nehme Sie jetzt mit auf
    Ihre erste hochauflösende Reise
  • 5:58 - 6:02
    durch die CO2-Landschaft
    Perus und Panamas.
  • 6:02 - 6:05
    Die Farben reichen von Rot bis Blau.
  • 6:05 - 6:07
    Rot sind die großen Kohlenstofflager
  • 6:07 - 6:09
    in den größten Wäldern,
    die Sie sich vorstellen können,
  • 6:09 - 6:11
    und blau sind kleine Kohlenstofflager.
  • 6:11 - 6:14
    Peru allein ist schon
    ein erstaunliches Land,
  • 6:14 - 6:16
    und bis heute vollkommen
    unbekannt hinsichtlich
  • 6:16 - 6:18
    seiner CO2-Landschaft.
  • 6:18 - 6:20
    Wir fliegen ins nördliche Peru
  • 6:20 - 6:22
    und sehen enorme CO2-Lager in Rot,
  • 6:22 - 6:24
    den Amazonas und seine
    Überschwemmungsgebiete
  • 6:24 - 6:25
    und fliegen mitten durch sie.
  • 6:25 - 6:27
    Wir kommen zu einem verwüsteten Gebiet,
  • 6:27 - 6:29
    verursacht durch die Abholzung in Blau.
  • 6:29 - 6:32
    Der Abholzungsvirus
    breitet sich in Orange aus.
  • 6:32 - 6:35
    Fliegen wir jetzt zu den südlichen Anden,
  • 6:35 - 6:37
    schauen wir uns die Baumgrenze
  • 6:37 - 6:39
    und das Ende der CO2-Geografie an,
  • 6:39 - 6:41
    während wir in die Berge reisen.
  • 6:41 - 6:44
    Hier ist das größte Sumpfgebiet
    des westlichen Amazonas,
  • 6:44 - 6:46
    eine Traumwelt aus Wasser,
  • 6:46 - 6:48
    ähnlich wie in James Camerons "Avatar".
  • 6:48 - 6:51
    Reisen wir jetzt zu einem der
    kleinsten tropischen Länder,
  • 6:51 - 6:54
    Panama, mit einer enormen
  • 6:54 - 6:55
    CO2-Variation,
  • 6:55 - 6:57
    von hoch in Rot bis niedrig in Blau.
  • 6:57 - 7:00
    Leider geht im Tiefland viel CO2 verloren,
  • 7:00 - 7:02
    aber was übrigbleibt,
  • 7:02 - 7:04
    sind hohe CO2-Lager in Grün und Rot,
  • 7:04 - 7:07
    die auf den Bergen liegen.
  • 7:07 - 7:09
    Eine interessante Ausnahme dabei
  • 7:09 - 7:11
    sehen Sie in der Bildmitte.
  • 7:11 - 7:13
    Das ist die Pufferzone um den Panamakanal.
  • 7:13 - 7:15
    Dort gibt es Rot und Gelb.
  • 7:15 - 7:17
    Die Kanalbehörden schützen
  • 7:17 - 7:20
    ihre Wasserscheide und ihren
    globalen Handel mit Nachdruck.
  • 7:20 - 7:21
    Diese Art CO2-Kartierung
  • 7:21 - 7:23
    hat die Maßnahmen zum Schutz und
  • 7:23 - 7:25
    der Erschließung von Ressourcen verändert.
  • 7:25 - 7:27
    Unsere Möglichkeiten
    zur Rettung von Wäldern
  • 7:27 - 7:30
    und dem Eindämmen
    des Klimawandels steigen.
  • 7:30 - 7:33
    Meine zweite Frage: Wie sollen
    wir uns auf den Klimawandel
  • 7:33 - 7:35
    an Orten wie dem
    Amazonas-Regenwald vorbereiten?
  • 7:35 - 7:37
    Ich verbringe sehr viel Zeit
  • 7:37 - 7:40
    an solchen Orten, und dort ist
    der Klimawandel schon erkennbar.
  • 7:40 - 7:42
    Temperaturen steigen.
  • 7:42 - 7:44
    Wir erleben wirklich viele Dürren,
  • 7:44 - 7:46
    wiederkehrende Dürren.
  • 7:46 - 7:48
    Hier sehen Sie die Mega-Dürre 2010
  • 7:48 - 7:51
    in Rot in etwa der Größe Westeuropas.
  • 7:51 - 7:54
    2010 war der Amazonas so trocken,
  • 7:54 - 7:56
    dass sogar der Hauptarm des Flusses selbst
  • 7:56 - 7:58
    teilweise austrocknete,
    wie Sie hier weiter unten
  • 7:58 - 8:02
    im Bild sehen können.
  • 8:02 - 8:05
    In sehr abgelegenen Gebieten
  • 8:05 - 8:07
    haben diese Dürren schwere Folgen
  • 8:07 - 8:09
    für tropische Wälder.
  • 8:09 - 8:12
    Die toten Bäume in Rot
  • 8:12 - 8:15
    starben während der Dürre 2010.
  • 8:15 - 8:17
    Dieses Gebiet liegt an der Grenze
  • 8:17 - 8:18
    zwischen Peru und Brasilien
  • 8:18 - 8:20
    und ist völlig unerforscht
  • 8:20 - 8:22
    und der Wissenschaft kaum bekannt.
  • 8:22 - 8:25
    Als Geowissenschaftler glauben wir,
  • 8:25 - 8:27
    dass Tiere vor dem Klimawandel
  • 8:27 - 8:30
    vom Osten Brasiliens
  • 8:30 - 8:32
    in den Westen bis zu den Anden
  • 8:32 - 8:33
    und in die Berge flüchten müssen,
  • 8:33 - 8:37
    um seine Auswirkungen
    auf sie zu minimieren.
  • 8:37 - 8:38
    Eines der Probleme dabei ist,
  • 8:38 - 8:42
    dass Menschen derzeit den
    westlichen Amazonas auseinandernehmen.
  • 8:42 - 8:45
    Schauen Sie sich diese
    100 km²-Wunde im Wald an,
  • 8:45 - 8:47
    die von Goldminenarbeitern
    geschaffen wurde.
  • 8:47 - 8:49
    Sie sehen den Wald in Grün in 3D
  • 8:49 - 8:51
    und die Auswirkungen der Goldminen
  • 8:51 - 8:53
    unter dem Boden.
  • 8:53 - 8:58
    In einem solchen System können
    Tiere natürlich nirgends hinwandern.
  • 8:58 - 9:01
    Falls Sie noch nie im Amazonas waren,
    sollten Sie hinfahren.
  • 9:01 - 9:03
    Es ist jedes Mal
    eine wunderbare Erfahrung,
  • 9:03 - 9:04
    egal, wohin man geht.
  • 9:04 - 9:08
    Vielleicht sehen Sie ihn wie hier
    von einem Fluss aus.
  • 9:08 - 9:09
    Aber oft verbergen die Flüsse,
  • 9:09 - 9:11
    was im Wald selbst
  • 9:11 - 9:14
    wirklich vor sich geht.
  • 9:14 - 9:16
    Wir flogen über denselben Fluss
  • 9:16 - 9:17
    und machten Aufnahmen in 3D.
  • 9:17 - 9:19
    Der Wald ist links.
  • 9:19 - 9:21
    Jetzt entfernen wir den Wald im Bild
  • 9:21 - 9:24
    und sehen, was unter
    den Baumkronen passiert.
  • 9:24 - 9:26
    Hier fanden wir Goldminen,
  • 9:26 - 9:27
    alle illegal,
  • 9:27 - 9:30
    weiter weg vom Flussufer,
  • 9:30 - 9:32
    wie Sie an diesen
    eigenartigen Pockennarben
  • 9:32 - 9:34
    auf dem Bild rechts erkennen können.
  • 9:34 - 9:36
    Keine Sorge, wir arbeiten
    mit den Behörden,
  • 9:36 - 9:38
    um Lösungen für dieses
    und viele andere Probleme
  • 9:38 - 9:41
    in der Region zu finden.
  • 9:41 - 9:44
    Zur Planung von Schutzmaßnahmen für
  • 9:44 - 9:46
    diese einzigartigen, wichtigen Korridore
  • 9:46 - 9:49
    wie den westlichen Amazonas
    und den Anden-Amazonas-Korridor
  • 9:49 - 9:51
    benötigen wir jetzt
  • 9:51 - 9:53
    geografisch aussagekräftige Karten.
  • 9:53 - 9:55
    Wie soll das gehen, wenn wir
  • 9:55 - 9:57
    die Geografie der Artenvielfalt
    in der Region nicht kennen,
  • 9:57 - 9:59
    wenn die Wissenschaft sie nicht kennt?
  • 9:59 - 10:01
    Wir haben also
  • 10:01 - 10:04
    die Laser-Spektroskopie der CAO genutzt,
  • 10:04 - 10:06
    um erstmals die Artenvielfalt
  • 10:06 - 10:08
    im Amazonas-Regenwald zu zeigen.
  • 10:08 - 10:11
    Diese Daten zeigen die verschiedenen
    Spezies in verschiedenen Farben.
  • 10:11 - 10:13
    Eine Spezies ist rot, die andere blau,
  • 10:13 - 10:16
    und wieder eine andere ist grün.
  • 10:16 - 10:17
    Wenn wir das zusammenfügen
  • 10:17 - 10:20
    und auf die Region hochrechnen,
  • 10:20 - 10:23
    erhalten wir eine völlig neue
    Geografie der Artenvielfalt,
  • 10:23 - 10:27
    die es vorher nicht gab.
  • 10:27 - 10:29
    So werden die großen Veränderungen
    in der Artenvielfalt
  • 10:29 - 10:31
    je nach Lebensraum sichtbar,
  • 10:31 - 10:33
    und das ist wirklich wichtig,
    da es viel darüber sagt,
  • 10:33 - 10:36
    wohin Tiere im Zuge des Klimawandels
  • 10:36 - 10:39
    hinwandern und von wo
    sie abwandern können.
  • 10:39 - 10:43
    Das ist die essentiell notwendige
    Information für Entscheidungsträger,
  • 10:43 - 10:45
    um Schutzgebiete
  • 10:45 - 10:49
    im Zuge ihrer regionalen
    Entwicklungsplänen zu schaffen.
  • 10:49 - 10:51
    Die dritte und letzte Frage ist:
  • 10:51 - 10:53
    Wie verwalten wir Artenvielfalt
    auf einem Planeten
  • 10:53 - 10:55
    mit ökologischen Schutzgebieten?
  • 10:55 - 10:58
    Das Beispiel am Anfang mit der Löwenjagd
  • 10:58 - 10:59
    war eine Studie,
  • 10:59 - 11:01
    die wir im Inneren eines Schutzgebietes
  • 11:01 - 11:03
    in Südafrika durchgeführt haben.
  • 11:03 - 11:05
    Ein Großteil der afrikanischen Wildnis
  • 11:05 - 11:07
    wird in der Zukunft weiter
  • 11:07 - 11:10
    in Schutzgebieten wie hier im Bild
    in Blau bestehen bleiben.
  • 11:10 - 11:13
    Das bedeutet viel Druck und Verantwortung
  • 11:13 - 11:14
    für die Parkverwaltung.
  • 11:14 - 11:17
    Sie muss Entscheidungen treffen,
  • 11:17 - 11:20
    die allen Spezies nützen,
    die sie beschützt.
  • 11:20 - 11:23
    Manche ihrer Entscheidungen
    haben schwerwiegende Folgen.
  • 11:23 - 11:26
    Zum Beispiel, wie oft und wo
  • 11:26 - 11:28
    soll man Feuer als
    Verwaltungswerkzeug einsetzen?
  • 11:28 - 11:31
    Oder wie soll man mit großen Tieren
    wie Elefanten umgehen,
  • 11:31 - 11:34
    die -- falls sie zu zahlreich werden --
  • 11:34 - 11:36
    negative Folgen auf das Ökosystem
  • 11:36 - 11:37
    und andere Arten haben?
  • 11:37 - 11:40
    Diese Dynamiken wirken sich stark
  • 11:40 - 11:42
    auf die Landschaft aus.
  • 11:42 - 11:44
    Im Bild vorne ist ein Gebiet
  • 11:44 - 11:46
    mit viel Feuer und vielen Elefanten:
  • 11:46 - 11:49
    Die weite, offene Savanne in Blau,
    und nur ein paar wenige Bäume.
  • 11:49 - 11:52
    Wir überschreiten den Grenzzaun
  • 11:52 - 11:54
    und kommen in ein Gebiet,
    das vor Feuer geschützt ist
  • 11:54 - 11:56
    und keine Elefanten hat.
  • 11:56 - 12:00
    Dichte Vegetation,
    ein völlig anderes Ökosystem.
  • 12:00 - 12:02
    An einem Ort wie Krüger
  • 12:02 - 12:04
    ist die steigende Zahl an Elefanten
  • 12:04 - 12:06
    ein echtes Problem.
  • 12:06 - 12:08
    Ich weiß, das ist hier
    für viele ein heikles Thema,
  • 12:08 - 12:11
    und es gibt darauf
    keine einfachen Antworten.
  • 12:11 - 12:13
    Glücklicherweise erlaubt
    es uns unsere Technologie,
  • 12:13 - 12:16
    die wir zum Beispiel
    in Südafrika einsetzen,
  • 12:16 - 12:19
    jeden einzelnen Baum
    in der Savanne aufzuzeichnen.
  • 12:19 - 12:22
    Durch wiederholte Flüge sehen wir dann,
  • 12:22 - 12:24
    welche Bäume von den Elefanten
    niedergetrampelt werden,
  • 12:24 - 12:27
    wie hier in Rot im Bild,
  • 12:27 - 12:30
    und wie oft das in verschiedenen
    Landschaften in der Savanne passiert.
  • 12:30 - 12:32
    So erhält die Parkverwaltung
  • 12:32 - 12:34
    erstmalig die Gelegenheit,
  • 12:34 - 12:37
    taktische und differenziertere
    Strategien einzusetzen,
  • 12:37 - 12:41
    die nicht zu solchen Extremen
    wie vorhin führen.
  • 12:43 - 12:47
    Wir sehen Schutzzonen heutzutage
  • 12:47 - 12:50
    als Pflege eines Lebenszyklus,
  • 12:50 - 12:53
    wo der Umgang mit Feuer
    und Elefanten geplant wird,
  • 12:53 - 12:56
    was die Struktur
    des Ökosystems beeinflusst.
  • 12:56 - 12:58
    Es gibt auch jene Faktoren,
  • 12:58 - 13:00
    die alles, von Insekten
  • 13:00 - 13:03
    bis zu großen Raubtieren
    wie Löwen beeinflussen.
  • 13:03 - 13:07
    Ich möchte die Beobachtung aus der Luft
    nach und nach stark ausweiten.
  • 13:07 - 13:09
    Vielleicht funktioniert sie
    auch aus dem Weltall,
  • 13:09 - 13:10
    um den gesamten Planeten
  • 13:10 - 13:12
    auf diese Weise verwalten zu können.
  • 13:12 - 13:14
    Bis dahin kann man mich beim Überfliegen
  • 13:14 - 13:17
    abgelegener und Ihnen
    unbekannter Gebiete antreffen.
  • 13:17 - 13:19
    Abschließend möchte ich sagen,
  • 13:19 - 13:23
    dass Technologie entscheidend
    für die Verwaltung unseres Planeten ist,
  • 13:23 - 13:25
    aber noch wichtiger ist das Verständnis
  • 13:25 - 13:27
    und die Weisheit des richtigen Einsatzes.
  • 13:27 - 13:29
    Vielen Dank.
  • 13:29 - 13:33
    (Applaus)
Title:
Ökologie aus der Luft
Speaker:
Greg Asner
Description:

Woraus genau bestehen unsere Wälder? Der Ökologe Greg Asner benutzt ein Spektrometer und leistungsstarke Laser aus der Luft, um die Natur kaleidoskopisch detailliert in 3D aufzuzeichnen. Er nennt es ein "High-Tech-Berechnungssystem" für Kohlenstoff. In seinem faszinierenden Vortrag vermittelt Asner eine klare Botschaft: Zur Rettung unseres Ökosystems brauchen wir mehr Daten, die auf neue Art gesammelt werden müssen.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
13:50
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  • Der Redner ist zeitweise sehr schnell, deshalb finden sich in der deutschen Untertitelung ab und zu starke Kürzungen. Bitte deshalb vor der Textkorrektur die Zeitlimits beachten, danke! :)

  • Hallo Jan-Georg!
    Schön, dass du dich um die Überarbeitung des Talks kümmerst :)
    Ich möchte dich nur darauf aufmerksam machen, dass bei Ted die 21/42-Regel gilt:
    Keine Zeile darf mehr als 42 Zeichen haben, ansonsten bitte an der passenden Stelle einen Zeilenumbruch einfügen. Der Untertitel darf insgesamt nicht mehr als 21 Zeichen pro Sekunde haben.
    Diese beiden Angaben sieht man im Editor, wenn man in die Zeile klickt.
    Liebe Grüße, Johanna

  • Hallo! Sehr interessanter Vortrag. Ich habe es jetzt noch mal gemacht, aber bitte wirklich darauf achten, dass die 21 Sekunden nicht überschritten werden. Falls du noch etwas findest, kannst du das gerne ändern, Johanna. Lg, Nadine

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