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Sebastião Salgado: Das stille Drama der Fotografie

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    Ich weiß nicht, ob alle hier
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    mit meinen Fotos vertraut sind.
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    Vorerst zeige ich Ihnen eine Auswahl
  • 0:10 - 0:13
    und dann werde ich sprechen.
  • 0:46 - 0:50
    Zuerst spreche ich über
    meine eigene Geschichte,
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    weil wir im Laufe der Vortrages
  • 0:52 - 0:55
    darauf zurückkommen werden.
  • 0:55 - 0:58
    Ich wurde 1944 in Brasilien geboren,
  • 0:58 - 1:02
    zu einer Zeit als Brasilien
    noch keine Marktwirtschaft hatte.
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    Ich wurde auf einer Farm geboren,
  • 1:04 - 1:08
    deren Fläche zu über 50 %
    von Regenwald bedeckt war.
  • 1:08 - 1:10
    Ein sagenhaft schöner Ort.
  • 1:10 - 1:14
    Ich wuchs mit fantastischen
    Vögeln und Tieren auf.
  • 1:14 - 1:18
    Ich schwamm zusammen
    mit Kaimanen in unseren kleinen Flüssen.
  • 1:18 - 1:21
    Etwa 35 Familien lebten auf dem Hof
  • 1:21 - 1:25
    und alles, was wir auf diesem Bauernhof produzierten, verbrauchten wir auch.
  • 1:25 - 1:28
    Nur wenig wurde zum Markt gebracht.
  • 1:28 - 1:30
    Einmal im Jahr verkauften wir
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    unser Rindfleisch am Markt.
  • 1:32 - 1:35
    Die Reise zum Schlachthaus
  • 1:35 - 1:37
    dauerte 45 Tage.
  • 1:37 - 1:39
    Wir brachten tausende Rinder dorthin
  • 1:39 - 1:42
    und wir reisten etwa 20 Tage lang
  • 1:42 - 1:44
    zurück zu unserer Farm.
  • 1:44 - 1:46
    Mit 15 Jahren
  • 1:46 - 1:50
    verließ ich diesen Ort,
  • 1:50 - 1:53
    um in einer Stadt, die etwas größer
    – sehr viel größer – war,
  • 1:53 - 1:57
    den zweiten Teil der
    Oberstufe zu absolvieren.
  • 1:57 - 2:00
    Da lernte ich ganz andere Dinge.
  • 2:00 - 2:02
    Die Urbanisierung und Industrialisierung
    begannen gerade damals in Brasilien
  • 2:02 - 2:07
    und ich lernte die Politik kennen.
    Ich war etwas radikal.
  • 2:07 - 2:10
    Ich war Mitglied einiger linken Parteien
  • 2:10 - 2:13
    und wurde zum Aktivisten.
  • 2:13 - 2:16
    An der Universtität studierte ich Wirtschaft
  • 2:16 - 2:18
    und machte den Masterabschluss.
  • 2:18 - 2:21
    Da passierte auch das Wichtigste
  • 2:21 - 2:23
    in meinem Leben.
  • 2:23 - 2:26
    Ich lernte eine atemberaubende Frau kennen,
  • 2:26 - 2:30
    die ein Leben lang
    meine beste Freundin werden sollte,
  • 2:30 - 2:34
    und meine Unterstützerin, bei allem,
    was ich bis heute getan habe:
  • 2:34 - 2:37
    Meine Frau, Lélia Wanick Salgado.
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    In Brasilien spitzte sich die Situation zu.
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    Wir kämpften gegen die Diktatur an.
  • 2:42 - 2:44
    Dann mussten wir uns entscheiden:
  • 2:44 - 2:47
    Entweder leben wir versteckt,
    mit Waffen ausgerüstet,
  • 2:47 - 2:50
    oder wir verlassen Brasilien.
    Wir waren zu jung,
  • 2:50 - 2:55
    weshalb unsere Organisation entschloss,
    dass wir lieber auswandern sollten,
  • 2:55 - 2:56
    und wir gingen nach Frankreich.
  • 2:56 - 2:58
    Dort promovierte ich in
    Wirtschaftswissenschaften
  • 2:58 - 3:00
    und Léila wurde Architektin.
  • 3:00 - 3:03
    Daraufhin arbeitete ich
    für eine Investmentbank.
  • 3:03 - 3:06
    Wir unternahmen viele Reisen und
    mit der Weltbank finanzierten wir
  • 3:06 - 3:09
    Entwicklungs- und Wirtschaftsprojekte in Afrika.
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    Eines Tages wurde Fotografie
    zur Leidenschaft meines Lebens.
  • 3:12 - 3:13
    Ich ließ alles hinter mir
  • 3:13 - 3:16
    und wurde Fotograf.
  • 3:16 - 3:19
    Ich begann Fotografie zu machen,
  • 3:19 - 3:22
    wie sie für mich wichtig war.
  • 3:22 - 3:24
    Viele sagen, ich sei Fotojournalist,
  • 3:24 - 3:27
    ethnografischer Fotograf,
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    ein Aktivismus-Fotograf.
  • 3:29 - 3:32
    Aber ich tat viel mehr als das.
  • 3:32 - 3:35
    Die Fotografie wurde zu meinem Leben.
  • 3:35 - 3:38
    Ich lebte in der Fotografie
  • 3:38 - 3:40
    und machte Langzeitprojekte.
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    Ich möchte Ihnen ein paar Bilder zeigen.
  • 3:42 - 3:48
    Wieder sehen Sie die sozialen Projekte,
  • 3:48 - 3:50
    an denen ich teilnahm und Bilder,
  • 3:50 - 3:53
    die ich in vielen Büchern
    veröffentlicht habe.
  • 3:53 - 3:57
    Hier nun eine Auswahl davon.
  • 4:43 - 4:47
    In den 90ern, von 1994 bis 2000,
  • 4:47 - 4:50
    fotografierte ich eine Geschichte
    mit dem Titel Migration.
  • 4:50 - 4:52
    Es wurde zu einem Buch,
    dann zu einer Vorführung.
  • 4:52 - 4:55
    Aber in der Zeit, als ich dies fotografierte,
  • 4:55 - 5:00
    durchlebte ich eine der schwersten Phasen
    meines Lebens, meist in Ruanda.
  • 5:00 - 5:05
    Ich sah die Gewalt in Ruanda.
  • 5:05 - 5:08
    Ich sah das Sterben Tausender Tag für Tag.
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    Ich verlor den Glauben
    an die Menschheit.
  • 5:11 - 5:15
    Ich glaubte nicht, dass wir
    noch länger weiterleben könnten,
  • 5:15 - 5:20
    und bekam eine Staphylococcus-Infektion.
  • 5:20 - 5:23
    Überall hatte ich bald Infektionen.
  • 5:23 - 5:28
    Wenn meine Frau und ich uns geliebt haben,
    kam kein Sperma mehr,
  • 5:28 - 5:31
    nur Blut.
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    Ich besuchte den Arzt eines Freundes in Paris
  • 5:34 - 5:36
    und sagte ihm, ich sei zur Gänze erkrankt.
  • 5:36 - 5:39
    Er führte eine umfassende Untersuchung durch
    und sagte: "Sebastian,
  • 5:39 - 5:42
    du bist nicht krank,
    deiner Prostata geht's gut.
  • 5:42 - 5:46
    Du hast so viele Menschen sterben sehen,
    dass du jetzt langsam stirbst.
  • 5:46 - 5:49
    Du musst aufhören. Schluss damit.
  • 5:49 - 5:54
    Du musst damit aufhören,
    ansonsten bist auch du tot."
  • 5:54 - 5:58
    Also fasste ich den Entschluss aufzuhören.
  • 5:58 - 6:00
    Ich ärgerte mich über die Fotografie
  • 6:00 - 6:02
    und über die ganze Welt.
  • 6:02 - 6:06
    Ich entschied mich, an den Ort
    zurückzukehren, an dem ich geboren wurde.
  • 6:06 - 6:08
    Das war ein außergewöhnlicher Zufall.
  • 6:08 - 6:11
    Denn meine Eltern waren
    damals schon sehr alt.
  • 6:11 - 6:15
    Ich habe sieben Schwester. Ich bin
    einer der einzigen Männer in meiner Familie.
  • 6:15 - 6:16
    Sie haben zusammen beschlossen,
  • 6:16 - 6:19
    das Land mir und Léila zu übertragen.
  • 6:19 - 6:25
    Als wir es erhielten,
    war die Erde so tot wie ich.
  • 6:25 - 6:28
    Als Kind war mehr
    als der Hälfte Regenwald.
  • 6:28 - 6:30
    Als wir das Land nun bekamen,
  • 6:30 - 6:33
    gab es nicht mal
    ein halbes Prozent Regenwald,
  • 6:33 - 6:35
    genau so wie in der Umgebung.
  • 6:35 - 6:38
    Um Entwicklung voranzutreiben,
    brasilianische Entwicklung,
  • 6:38 - 6:41
    zerstörten wir einen Großteil unserer Wälder.
  • 6:41 - 6:43
    So wie man es hier in den
    Vereinigten Staaten machte,
  • 6:43 - 6:45
    oder in Indien, überall auf dem Planeten.
  • 6:45 - 6:47
    Beim Vorantreiben der Entwicklung
  • 6:47 - 6:49
    kommt es zu einem
    widersprüchlichen Effekt:
  • 6:49 - 6:52
    Wir zerstören alles um uns herum.
  • 6:52 - 6:56
    Diese Farm, einst mit tausenden Rindern,
  • 6:56 - 6:58
    hatte jetzt nur ein paar hundert,
  • 6:58 - 7:01
    und wir wussten nicht,
    wie wir damit umgehen sollten.
  • 7:01 - 7:05
    Da hatte Léila eine unglaubliche
    Idee, eine verrückte Idee.
  • 7:05 - 7:09
    Sie sagte: "Warum stellst du den Regenwald
    nicht wieder her, so wie er damals war?
  • 7:09 - 7:11
    Du sagtest doch, du seist
    im Paradies geboren worden.
  • 7:11 - 7:14
    Lass uns das Paradies wieder aufbauen."
  • 7:14 - 7:17
    Ich besuchte also einen guten Freund,
  • 7:17 - 7:18
    der Wiederaufforstungsprojekte leitete
  • 7:18 - 7:20
    und eines für uns vorbereiten sollte.
  • 7:20 - 7:22
    Wir begannen zu pflanzen und
  • 7:22 - 7:26
    im ersten Jahr verloren wir viele Bäume,
    im zweiten Jahr schon weniger,
  • 7:26 - 7:31
    und langsam begann sich
    dieses tote Land zu erholen.
  • 7:31 - 7:35
    Wir begannen tausende Bäume zu pflanzen,
  • 7:35 - 7:38
    ausschließlich lokale und einheimische Arten,
  • 7:38 - 7:42
    wo wir ein Ökosystem bauten,
    das dem glich, das es nicht mehr gab.
  • 7:42 - 7:46
    Das Leben kam in ganz
    erstaunlicher Weise zurück.
  • 7:46 - 7:49
    Wir mussten unser Land
  • 7:49 - 7:50
    in einen Nationalpark umwandeln.
  • 7:50 - 7:53
    Wir gaben es der Natur zurück
  • 7:53 - 7:54
    und es wurde zum Nationalpark.
  • 7:54 - 7:58
    Wir gründeten eine Organisation
    namens Instituto Terra
  • 7:58 - 8:03
    und gründeten ein großes Umweltprojekt,
    um überall Geld zu sammeln,
  • 8:03 - 8:07
    hier in Los Angeles, auch in San Francisco.
  • 8:07 - 8:09
    Es war steuerlich absetzbar
    in den Vereinigten Staaten.
  • 8:09 - 8:12
    Wir sammelten Geld in Spanien,
    Italien und viel in Brasilien.
  • 8:12 - 8:15
    Wir arbeiteten mit vielen
    Unternehmen in Brasilien zusammen,
  • 8:15 - 8:17
    die in das Projekt investierten,
    und auch mit der Regierung.
  • 8:17 - 8:21
    Das Leben kehrte wieder zurück
    und ich hatte den großen Traum,
  • 8:21 - 8:24
    wieder zur Fotografie zurückzukehren,
    wieder zu fotografieren.
  • 8:24 - 8:28
    Zu dieser Zeit wünschte ich mir aber nicht,
    nur ein Tier, nämlich den Menschen,
  • 8:28 - 8:32
    den ich schon mein ganzes Leben lang
    fotografiert hatte, weiter zu fotografieren.
  • 8:32 - 8:35
    Ich wünschte mir, auch andere Tiere,
  • 8:35 - 8:37
    die Landschaft und
  • 8:37 - 8:40
    uns zu fotografieren, aber von dem Moment an,
    ab dem wir in Gleichgewicht
  • 8:40 - 8:43
    mit der Natur lebten.
  • 8:43 - 8:47
    Also begann ich Anfang 2004 damit
  • 8:47 - 8:50
    und wurde Ende 2011 fertig.
  • 8:50 - 8:53
    Wir schossen eine
    unglaubliche Menge an Fotos
  • 8:53 - 8:57
    und das Resultat — Lélia machte
    das Design aller meiner Bücher
  • 8:57 - 9:00
    und das Design aller Vorführungen.
    Sie ist die Kuratorin der Vorführungen.
  • 9:00 - 9:02
    Mit diesen Bildern wollen wir
  • 9:02 - 9:08
    eine Diskussion anregen, was an
    unserem Planeten ursprünglich ist
  • 9:08 - 9:11
    und was wir auf diesem
    Planeten behalten müssen,
  • 9:11 - 9:14
    wenn wir überleben wollen und es ein Gleichgewicht
    in unserem eigenen Leben geben soll.
  • 9:14 - 9:17
    Ich wollte uns sehen,
  • 9:17 - 9:23
    wie wir unsere Instrumente in Stein meißelten.
  • 9:23 - 9:25
    Noch existieren wir. Vor einer Woche
  • 9:25 - 9:28
    war ich in der
    Brazilian National Indian Foundation
  • 9:28 - 9:31
    und im Amazonas allein haben wir
  • 9:31 - 9:34
    110 unberührte Gruppen von Ureinwohnern.
  • 9:34 - 9:36
    In diesem Sinne müssen wir
    den Wald schützen.
  • 9:36 - 9:41
    Mit diesen Bildern hoffe ich ein
  • 9:41 - 9:44
    Informationssystem zu schaffen.
  • 9:44 - 9:47
    Wir wollten den Planeten
    neu präsentieren
  • 9:47 - 9:49
    und ich möchte Ihnen wiederum ein paar Bilder
  • 9:49 - 9:52
    unseres Projekts zeigen.
  • 11:48 - 11:50
    — (Beifall) —
  • 11:50 - 11:55
    Danke. Vielen Dank.
  • 11:57 - 12:00
    Wir müssen hart kämpfen,
  • 12:00 - 12:02
    damit es so bleibt wie jetzt.
  • 12:02 - 12:06
    Doch es gibt noch einen anderen Bereich, den wir zusammen wieder aufbauen müssen,
  • 12:06 - 12:10
    um unsere Gesellschaft, unsere moderne Familien
    von Gesellschaften zu bauen.
  • 12:10 - 12:13
    Nun sind wir an einem Punkt angelangt,
    an dem wir nicht mehr zurückkehren können.
  • 12:13 - 12:15
    Unser Handeln führt zu einem
    unglaublichen Widerspruch.
  • 12:15 - 12:17
    Indem wir all das aufbauen,
    zerstören wir sehr viel.
  • 12:17 - 12:20
    Unser brasilianischer Wald, jener alte Wald,
  • 12:20 - 12:22
    der mal die Größe Kaliforniens hatte,
  • 12:22 - 12:25
    ist heutzutage zu 93 % zerstört.
  • 12:25 - 12:28
    Hier an der Westküste haben Sie
    Ihren Wald zerstört.
  • 12:28 - 12:31
    Hier herum, nicht wahr?
    Die Redwood-Wälder sind nicht mehr.
  • 12:31 - 12:33
    Sie sind sehr schnell verschwunden.
  • 12:33 - 12:36
    Wie ich vor zwei Tagen
    aus Atlanta herkam,
  • 12:36 - 12:38
    flog ich über Wüsten,
  • 12:38 - 12:41
    die wir erschufen,
    die aus unseren Händen stammen.
  • 12:41 - 12:43
    Indien hat keine Bäume mehr.
    Spanien hat keine Bäume mehr.
  • 12:43 - 12:47
    Diese Wälder müssen wir wieder aufbauen.
  • 12:47 - 12:50
    Das ist der Kern unseres Lebens,
    diese Wälder.
  • 12:50 - 12:55
    Wir müssen atmen. Wälder sind
  • 12:55 - 12:58
    die einzigen Fabriken, die CO2 in Sauerstoff
  • 12:58 - 13:00
    umwandeln können.
  • 13:00 - 13:04
    Die einzigen Maschinen,
    die das Kohlendioxid,
  • 13:04 - 13:07
    das wir trotz aller Reduktionsmaßnahmen
    ständig produzieren,
  • 13:07 - 13:11
    abscheiden können,
  • 13:11 - 13:13
    sind Bäume.
  • 13:13 - 13:17
    Ich frage mich ...
    vor drei oder vier Wochen
  • 13:17 - 13:19
    lasen wir in den Zeitungen,
  • 13:19 - 13:22
    dass in Norwegen
    Millionen Fische sterben,
  • 13:22 - 13:25
    weil nicht genug Sauerstoff
    im Wasser vorhanden ist.
  • 13:25 - 13:27
    Ich frage mich,
    was passieren würde,
  • 13:27 - 13:31
    wenn alle Arten nicht
    mehr genug Sauerstoff hätten,
  • 13:31 - 13:34
    uns miteingeschlossen –
    das wäre verheerend.
  • 13:34 - 13:39
    Auch für das Wassersystem
    sind Bäume essentiell.
  • 13:39 - 13:42
    Ich gebe Ihnen ein Beispiel,
    das Sie sofort verstehen werden.
  • 13:42 - 13:46
    Die Glücklichen unter Ihnen
    mit viel Haar auf dem Kopf;
  • 13:46 - 13:50
    wenn Sie duschen, brauchen Sie
  • 13:50 - 13:53
    zwei bis drei Stunden bis ihre Haare
  • 13:53 - 13:55
    von selbst, ohne Föhn, trocken sind.
  • 13:55 - 14:00
    Für mich eine Minute und schon sind sie trocken.
    Das Gleiche gilt für Bäume.
  • 14:00 - 14:03
    Bäume sind die Haare des Planeten.
  • 14:03 - 14:07
    Wenn es an einem Ort ohne Bäume regnet,
  • 14:07 - 14:10
    kommt das Wasser innerhalb
    weniger Minuten in den Fluss,
  • 14:10 - 14:13
    Erde wird weggespült und dies führt
  • 14:13 - 14:15
    zur Zerstörung der Wasserquellen,
  • 14:15 - 14:16
    der Flüsse und keine
    Feuchtigkeit bleibt zurück.
  • 14:16 - 14:20
    Bäume halten durch ihr
    Wurzelsystem das Wasser.
  • 14:20 - 14:23
    Alle Baumzweige und
    deren Blätter erzeugen
  • 14:23 - 14:25
    Feuchtigkeit.
  • 14:25 - 14:30
    Auf diese Weise bleibt
    das Wasser Monate
  • 14:30 - 14:33
    und erhält unsere Quellen und Flüsse.
  • 14:33 - 14:35
    Sich vorzustellen, dass wir
  • 14:35 - 14:39
    Wasser für jede Tätigkeit unseres
    Lebens brauchen, ist sehr wichtig.
  • 14:39 - 14:42
    Um dies abzuschließen, möchte ich
  • 14:42 - 14:44
    Ihnen nun ein paar Bilder zeigen,
  • 14:44 - 14:47
    die für diesen Ansatz sehr wichtig sind.
  • 14:47 - 14:49
    Sie erinnern sich, dass ich sagte,
  • 14:49 - 14:52
    wie ich die Farm meiner Eltern übernahm,
  • 14:52 - 14:54
    einst mein Paradies,
  • 14:54 - 15:00
    war das Land völlig zerstört. Es gab
    Erdabtragungen und das Land war ausgetrocknet.
  • 15:00 - 15:02
    Aber auf diesem Bild sehen Sie,
  • 15:02 - 15:06
    wie wir begonnen haben,
    das Ausbildungszentrum zu bauen,
  • 15:06 - 15:11
    das bald ein großes
    Umweltzentrum Brasiliens wurde.
  • 15:11 - 15:16
    Auf diesem Bild sehen Sie
    viele kleine Punkte.
  • 15:16 - 15:19
    Bei jedem dieser Punkte
    haben wir einen Baum gepflanzt.
  • 15:19 - 15:21
    Da sind tausende Bäume.
  • 15:21 - 15:24
    Nun zeige ich Ihnen die Bilder,
    am selben Ort vor 2 Monaten
  • 15:24 - 15:26
    aufgenommen.
  • 15:28 - 15:35
    (Beifall)
  • 15:37 - 15:39
    Ich sagte Ihnen, dass wir
  • 15:39 - 15:43
    2,5 Millionen Bäume von
    200 unterschiedlichen Arten
  • 15:43 - 15:46
    pflanzen mussten,
  • 15:46 - 15:49
    um das Ökosystem wieder herzustellen.
  • 15:49 - 15:52
    Und ich zeige Ihnen das letzte Bild.
  • 15:52 - 15:55
    Jetzt sind 2 Millionen
    Bäume auf dem Land.
  • 15:55 - 15:56
    100.000 Tonnen Kohlendioxid
  • 15:56 - 16:01
    werden damit der
    Photosynthese zugeführt.
  • 16:01 - 16:05
    Freunde, es ist ganz einfach.
    Wir haben es getan, nicht wahr?
  • 16:05 - 16:08
    Aufgrund eines Zufalls gingen wir
  • 16:08 - 16:11
    zurück und schufen ein Ökosystem.
  • 16:11 - 16:14
    Wie ich glaube,
  • 16:14 - 16:17
    haben alle in diesem Raum
    das gleiche Anliegen
  • 16:17 - 16:20
    und das Modell, das wir
    in Brasilien anwandten,
  • 16:20 - 16:21
    kann man auch hier umsetzen.
  • 16:21 - 16:24
    Das können wir überall
    auf der Welt so machen, oder?
  • 16:24 - 16:27
    Ich glaube, gemeinsam
    können wir es schaffen.
  • 16:27 - 16:29
    Vielen Dank.
  • 16:29 - 16:33
    (Beifall)
Title:
Sebastião Salgado: Das stille Drama der Fotografie
Speaker:
Sebastião Salgado
Description:

Der promovierte Ökonom Sebastião Salgado widmete sich zwar erst in seinen 30ern der Fotografie, aber sie wurde seine Leidenschaft. Seine mehrjährigen Projekte spiegeln die menschliche Seite globaler Entwicklungen wieder, die oftmals mit Tod, Zerstörung und Verfall verwoben ist. Er erzählt eine sehr persönliche Geschichte über die Kunst, die ihn fast umbrachte. Hier zeigt er atemberaubende Bilder seiner letzten Arbeit, Genesis, die die vergessenen Menschen und Orte der Welt dokumentiert.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:53

German subtitles

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