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Kim Gorgens: Das Gehirn gegen eine Erschütterung schützen

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    Auf dem Weg, eine brilliante
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    Weltklasse-Neuropsychologin zu werden,
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    ist mir etwas Lustiges passiert:
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    Ich bekam ein Baby.
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    Und das soll nicht heißen,
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    dass ich je damit weitermachte,
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    eine brilliante Weltklasse-Neuropsychologin zu werden.
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    Tut mir leid, TED.
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    Aber ich fuhr fort, einigermaßen scharfsinnig zu sein,
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    wohl Weltklasse darin, mir Sorgen zu machen.
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    Eine meiner Freundinnen an der Universität, Marie,
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    sagte: "Kim, ich habe es rausgefunden.
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    Du bist nicht neurotischer als alle anderen,
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    du bist nur ehrlicher darüber,
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    wie neurotisch du bist."
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    Im Sinne einer kompletten Offenlegung
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    habe ich einige Bilder für Sie mitgebracht.
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    Oooooh.
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    Ich sage nur, Juli.
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    (Gelächter)
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    Zzzzzzip
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    für die Sicherheit.
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    Schwimmflügel –
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    ein paar Zentimeter Wasser.
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    Und dann, komplett eingepackt
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    für die 90-minütige Fahrt nach Copper Mountain.
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    Sie sehen ungefähr, was ich meine.
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    Mein Baby, Vander,
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    ist jetzt acht Jahre alt.
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    Und obwohl er mit meiner
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    athletischen Unfähigkeit geschlagen ist,
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    spielt er Fußball.
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    Er interessiert sich für Football.
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    Er möchte Einrad fahren lernen.
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    Warum sollte ich mich sorgen?
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    Weil es das ist, was ich tue. Das, was ich lehre.
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    Es ist das, was ich studiere, was ich behandle.
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    Und ich weiß, dass Kinder jedes Jahr Gehirnerschütterungen erleiden.
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    Tatsächlich trifft es mehr als vier Millionen Menschen jährlich,
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    und diese Daten beziehen sich nur auf Kinder unter vierzehn Jahren,
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    die in Notaufnahmen gebracht werden.
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    Wenn Kinder eine Gehirnerschütterung haben,
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    sagen wir, dass sie ramponiert sind oder die Glocken läuten hören,
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    aber was ist es, wovon wir wirklich sprechen?
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    Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen.
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    Ok. Wohl "Starsky and Hutch". Ja.
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    Ein Autounfall.
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    Mit 40 Meilen pro Stunde in eine feste Absperrung –
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    35 G.
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    Ein Schwergewichtsboxer,
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    der einem direkt ins Gesicht schlägt –
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    58 G.
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    Falls Sie es verpasst haben, wir kommen darauf zurück.
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    Schauen Sie auf die rechte Seite der Leinwand.
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    Was würden Sie sagen?
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    Wieviele G?
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    Nah dran.
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    72.
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    Es wäre verrückt, es zu wissen,
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    103 G.
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    Der durchschnittliche Erschütterungseinfluss
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    liegt bei 95 G.
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    Wenn das Kind rechts nicht aufsteht,
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    wissen wir, dass es eine Erschütterung hat.
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    Aber was ist mit dem Kind links
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    oder dem Athleten, der das Spielfeld verlässt?
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    Woher wissen wir,
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    ob er oder sie eine Gehirnerschütterung erlitten hat?
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    Woher wissen wir,
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    dass sie aus dem Spiel ausgeschlossen
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    oder umgekehrt wieder für das
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    Spiel freigegeben werden sollten?
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    Die Definition einer Gehirnerschütterung
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    verlangt nicht unbedingt eine Bewusstlosigkeit.
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    Sie beinhaltet lediglich eine Bewusstseinsveränderung,
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    und das kann eines oder mehrere Symptome mit sich bringen,
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    zum Beispiel sich benebelt fühlen, Schwindel,
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    ein Läuten im Ohr,
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    impulsiver oder feindseliger sein als gewöhnlich.
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    Angesichts all dessen und angesichts meines neurotischen Wesens,
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    wie kann ich denn überhaupt schlafen?
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    Weil ich weiß,
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    dass unsere Gehirne widerstandsfähig sind.
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    Sie sind dafür konzipiert,
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    sich von einer Verletzung zu erholen.
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    Wenn – Gott bewahre –
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    jemand von uns hier wegginge und eine Gehirnerschütterung erlitte,
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    würden die meisten von uns in einem Zeitraum
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    von einigen Stunden bis zu einigen Wochen
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    vollständig genesen.
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    Aber Kinder sind anfälliger, was Gehirnverletzungen angeht.
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    Highschool-Athleten tragen ein dreimal höheres Risiko,
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    katastrophale Verletzungen zu erleiden,
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    als ihre Kameraden im College-Alter,
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    und sie brauchen länger,
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    um zu einem symptomfreien Grundzustand zurückzukehren.
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    Nach einer ersten Verletzung
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    ist ihr Risiko, eine zweite zu erleiden,
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    exponentiell höher.
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    Ihr Risiko, eine dritte Verletzung zu erleiden,
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    ist noch höher und so weiter.
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    Und der wirklich alarmierende Teil ist:
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    Wir kennen die langfristigen Auswirkungen
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    von multiplen Verletzungen nicht vollständig.
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    Sie kennen vielleicht die Forschungen
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    aus der NFL (National Football League).
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    Kurz und bündig
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    sagen diese Ergebnisse,
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    dass frühmanifestierte Demenzkrankheiten
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    viel häufiger vorkommen bei pensionierten NFL-Spielern
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    mit mehr als drei Gehirnerschütterungen in ihrer Karriere
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    als bei der allgemeinen Bevölkerung.
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    Sie haben das alle gesehen in der New York Times.
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    Was Sie vielleicht nicht wissen, ist,
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    dass diese Forschungen auf Drängen der NFL-Ehefrauen
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    eingeführt wurden, die sagten:
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    "Ist es nicht seltsam, dass mein 46-jähriger Mann
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    andauernd seine Schlüssel verliert?
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    Ist es nicht eigenartig, dass mein 47-jähriger Mann
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    ständig sein Auto suchen muss?
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    Ist es nicht komisch, dass mein 48-jähriger Mann
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    dauernd seinen Weg nach Hause vergisst
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    im Auto, noch in der Einfahrt?"
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    Vielleicht habe ich vergessen zu erwähnen,
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    dass mein Sohn ein Einzelkind ist.
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    Es wird also wirklich wichtig sein,
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    dass er mich eines Tages herumfahren kann.
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    Wie garantieren wir also die Sicherheit unserer Kinder?
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    Wie können wir die Sicherheit
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    unserer Kinder hundertprozentig garantieren?
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    Ich erzähle Ihnen, was ich mir ausgedacht habe.
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    (Gelächter)
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    Schön wär's.
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    Mein kleiner Junge ist hier und denkt: "Sie macht keine Scherze.
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    Sie meint das wirklich ernst."
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    In aller Ernsthaftigkeit also,
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    sollte mein Kind Football spielen?
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    Sollte Ihr Kind Football spielen? Ich weiß es nicht.
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    Aber ich kenne drei Dinge, die Sie tun können.
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    Erstens, halten Sie sich auf dem Laufenden.
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    Sie müssen sich mit den Problemen auskennen, über die wir heute sprechen.
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    Es gibt ein paar großartige Quellen.
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    Das CDC hat ein Programm namens 'Heads Up' (dt.: 'Köpfe hoch').
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    Es ist auf CDC.gov.
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    Heads Up ist speziell für Gehirnerschütterungen bei Kindern.
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    Auf die zweite Quelle bin ich persönlich wirklich stolz.
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    Wir haben das in den letzten paar Monaten eingeführt –
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    'CO Kids With Brain Injury' (dt.: 'IG Kinder mit Gehirnverletzungen').
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    Es ist eine tolle Quelle für studentische Athleten,
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    Lehrer, Eltern, Fachleute,
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    Mitarbeiter im Sport- und Trainingsbetrieb.
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    Es eignet sich hervorragend,
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    um mit den eigenen Fragen zu beginnen.
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    Das andere ist, sich zu engagieren.
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    Vor gerade zwei Wochen
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    ist ein Antrag von Senator Kafalas
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    im Komitee abgelehnt worden,
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    der verlangt hätte,
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    dass Kinder unter 18 Jahren beim Fahrradfahren
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    einen Helm tragen müssen.
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    Er wurde vor allem abgelehnt,
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    weil er nicht darauf bestand, alle mit einzubeziehen,
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    die Interessensgruppen hatten zu wenig Zugkraft.
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    Ich bin nicht hier, um Ihnen zu sagen, welche Gesetzgebung
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    Sie unterstützen sollen oder nicht,
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    aber ich sage Ihnen, dass, wenn etwas für Sie wichtig ist,
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    Ihre gewählten Vertreter das wissen müssen.
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    Sprechen Sie auch mit dem Trainingspersonal.
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    Fragen Sie, welche Schutzausrüstungen erhältlich sind.
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    Wie hoch ist das Budget für Schutzausrüstung?
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    Wie alt ist das Material?
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    Sie könnten anbieten, eine Spendensammlung
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    für neues Material zu initiieren.
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    Was uns zum Anziehen bringt;
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    einen Helm zu tragen.
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    Der einzige Weg, ein böses Ende zu verhindern, ist,
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    die erste Verletzung gar nicht erst geschehen zu lassen.
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    Neulich hat einer meiner Studenten, Tom,
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    zu mir gesagt:
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    "Kim, ich habe mich entschieden, auf dem Schulweg
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    einen Fahrradhelm zu tragen."
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    Tom weiß, dass ein bisschen Schaum im Fahrradhelm
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    die G-Kräfte eines Aufpralls um die Hälfte reduzieren kann.
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    Ich dachte, es wäre deshalb,
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    weil ich diesen überzeugenden Kreuzzug für Helme unternommen habe,
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    diese Erleuchtung bei Tom.
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    Wie sich herausstellte, sah Tom ein, dass ein Helm für 20 Dollar
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    eine gute Möglichkeit war, ein 100.000 Dollar-Studium zu bewahren.
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    (Gelächter)
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    Also, sollte Vander Football spielen?
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    Ich kann nicht nein sagen,
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    aber ich kann garantieren,
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    dass er jedes Mal, wenn er aus dem Haus geht,
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    einen Helm trägt –
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    wie auf dem Weg zum Auto
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    oder in der Schule.
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    Egal, ob Athlet, Schüler,
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    überbehütetes Kind, neurotische Mutter
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    oder irgendwer sonst,
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    das ist mein Baby, Vander,
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    das Sie daran erinnert,
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    sich um Ihre Anliegen zu kümmern.
  • 8:54 - 8:56
    Vielen Dank.
  • 8:56 - 9:00
    (Applaus)
Title:
Kim Gorgens: Das Gehirn gegen eine Erschütterung schützen
Speaker:
Kim Gorgens
Description:

Neuropsychologin Kim Gorgens plädiert für einen besseren Schutz unserer Gehirne gegen das Risiko einer Erschütterung – mit überzeugenden Argumenten dafür, Kindern Helme aufzusetzen.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
09:01
Karin Friedli added a translation

German subtitles

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