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Die Geheimnisse des mysteriösen Meeresbodens

  • 0:01 - 0:02
    Ich bin Meereschemikerin.
  • 0:02 - 0:04
    Ich untersuche die Chemie
    der Meere der Gegenwart.
  • 0:04 - 0:07
    Ich untersuche die Chemie
    der Meere der Vergangenheit.
  • 0:07 - 0:09
    Um in die Vergangenheit zu blicken,
  • 0:09 - 0:13
    werte ich versteinerte Reste
    von Tiefseekorallen aus.
  • 0:13 - 0:15
    Hinter mir können Sie ein Bild
    einer dieser Korallen sehen.
  • 0:15 - 0:20
    Sie stammt aus der Nähe der Antarktis,
    aus Tausenden Metern Tiefe.
  • 0:20 - 0:22
    Sie ist ganz anders als die Korallenarten,
  • 0:22 - 0:26
    die Sie vielleicht in Ihrem Urlaub
    in den Tropen gesehen haben.
  • 0:26 - 0:28
    Ich hoffe, dass Ihnen dieser Vortrag
  • 0:28 - 0:30
    eine vierdimensionale
    Sicht des Meeres vermittelt.
  • 0:30 - 0:33
    Das ist ein wunderschönes
    zweidimensionales Bild
  • 0:33 - 0:35
    der Meeresoberflächentemperatur.
  • 0:35 - 0:40
    Dank des Satelliten hat das Bild
    eine enorme räumliche Auflösung.
  • 0:40 - 0:43
    Die allgemeinen Merkmale sind
    sehr leicht zu verstehen.
  • 0:43 - 0:46
    Die Gebiete um den Äquator sind warm,
    weil dort mehr Sonnenlicht ist.
  • 0:46 - 0:49
    Die Polargebiete sind kalt,
    weil dort weniger Sonnenlicht ist.
  • 0:49 - 0:51
    Deshalb können sich in der Antarktis
  • 0:51 - 0:54
    und in der nördlichen Hemisphäre
    große Eisdecken bilden.
  • 0:54 - 0:58
    Wenn man tief ins Meer eintaucht
    oder selbst nur die Zehen hineinhält,
  • 0:58 - 1:00
    wird es kälter, je tiefer man taucht,
  • 1:00 - 1:04
    weil das Wasser tief unten
    in den Tiefseegräben
  • 1:04 - 1:08
    aus den kalten Polargebieten stammt,
    wo das Wasser dicht ist.
  • 1:08 - 1:11
    Wenn wir 20 000 Jahre zurückreisen würden,
  • 1:11 - 1:13
    würde die Erde ganz anders aussehen.
  • 1:13 - 1:17
    Ich habe Ihnen nur eine Kurzversion
    einer der größten Unterschiede gezeigt,
  • 1:17 - 1:19
    die man damals gesehen hätte.
  • 1:19 - 1:20
    Die Eisdecken waren sehr viel dicker.
  • 1:20 - 1:24
    Sie bedeckten den Großteil des Kontinents
    und erstreckten sich über die Meere.
  • 1:24 - 1:26
    Der Meeresspiegel lag 120 Meter tiefer.
  • 1:27 - 1:30
    Der Kohlendioxidgehalt lag
    sehr viel niedriger als heute.
  • 1:30 - 1:34
    Auf der Erde war es wahrscheinlich
    ungefähr 3-5 Grad kälter
  • 1:34 - 1:38
    und in den Polargebieten
    noch sehr viel kälter.
  • 1:38 - 1:39
    Meine Kollegen und ich
  • 1:39 - 1:42
    versuchen zu verstehen,
  • 1:42 - 1:45
    wie sich dieses kalte Klima
  • 1:45 - 1:48
    in das warme Klima von heute veränderte.
  • 1:48 - 1:50
    Dank Eiskernuntersuchungen wissen wir,
  • 1:50 - 1:53
    dass der Übergang von kalten zu
    warmen Verhältnissen nicht leicht verlief,
  • 1:53 - 1:58
    wie man angesichts des langsamen Anstiegs
    von Sonneneinstrahlung vermuten könnte.
  • 1:58 - 2:01
    Wir wissen das aus den Eiskernen,
    denn wenn man tief ins Eis bohrt,
  • 2:01 - 2:05
    findet man Jahresringe,
    die im Eisberg zu sehen sind.
  • 2:05 - 2:07
    Sie sehen die blau-weißen Schichten.
  • 2:07 - 2:10
    Im Eis werden Gase eingeschlossen;
    daher können wir den CO2-Gehalt messen.
  • 2:10 - 2:13
    Und wissen wir, dass der
    CO2-Gehalt früher tiefer lag.
  • 2:13 - 2:16
    Die chemische Zusammensetzung
    des Eises sagt uns etwas
  • 2:16 - 2:18
    über die Temperatur in der Polarregion.
  • 2:18 - 2:21
    Während der vergangenen 20 000 Jahre
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    ist die deutlich Temperatur gestiegen.
  • 2:23 - 2:24
    Aber nicht gleichmäßig:
  • 2:24 - 2:25
    manchmal sehr schnell,
  • 2:25 - 2:27
    dann ist sie zeitweilig gleich geblieben
  • 2:27 - 2:29
    und dann schnell gestiegen.
  • 2:29 - 2:31
    In den Polarregionen gab es Unterschiede
  • 2:31 - 2:34
    und das CO2 stieg sprunghaft.
  • 2:34 - 2:38
    Daher sind wir ziemlich sicher,
    dass das Meer eine Rolle dabei spielt.
  • 2:38 - 2:40
    Das Meer speichert
    große Mengen Kohlenstoff,
  • 2:40 - 2:43
    etwa 60-mal mehr
    als in der Atmosphäre vorhanden ist.
  • 2:43 - 2:46
    Es transportiert auch die Wärme
    über den Äquator.
  • 2:46 - 2:50
    Der Ozean steckt voller Nährstoffe
    und kontrolliert die Primärproduktion.
  • 2:50 - 2:53
    Wenn wir herausfinden wollen,
    was auf dem Meersboden passiert,
  • 2:53 - 2:54
    müssen wir dorthin,
  • 2:54 - 2:56
    nachschauen, was dort lebt
  • 2:56 - 2:57
    und mit der Erforschung beginnen.
  • 2:57 - 3:00
    Das ist fantastisches Filmmaterial
    von einem Tiefseeberg.
  • 3:00 - 3:03
    Er liegt etwa einen Kilometer tief
    in internationalem Gewässer
  • 3:03 - 3:06
    im Atlantik am Äquator und
    weit von der Küste entfernt.
  • 3:06 - 3:09
    Sie gehören zu den ersten, die diesen
    Teil des Meeresbodens sehen,
  • 3:09 - 3:11
    abgesehen von meinem Forschungsteam.
  • 3:11 - 3:13
    Sie sehen wahrscheinlich neue Tierarten.
  • 3:13 - 3:14
    Wir wissen es nicht.
  • 3:14 - 3:18
    Man müsste Proben sammeln
    und sie genau systematisieren.
  • 3:18 - 3:20
    Es sind wunderschöne
    Kaugummi-Korallen zu sehen.
  • 3:20 - 3:22
    Auf diesen Korallen
    wachsen Schlangensterne.
  • 3:22 - 3:25
    Sie sehen aus wie Tentakel,
    die aus den Korallen wachsen.
  • 3:25 - 3:28
    Manche Korallen bestehen
    aus verschiedenen Arten Kalk.
  • 3:28 - 3:32
    Sie wachsen auf dem Basalt
    dieses massiven Unterwasserberges.
  • 3:32 - 3:35
    Die dunklen Stellen
    sind versteinerte Korallen.
  • 3:35 - 3:37
    Wir werden noch über sie sprechen,
  • 3:37 - 3:39
    je weiter wir in der Zeit zurückreisen.
  • 3:39 - 3:42
    Dafür müssen wir
    ein Forschungsboot mieten.
  • 3:42 - 3:44
    Das ist die James Cook,
    ein hochseetüchtiges Schiff,
  • 3:44 - 3:46
    das vor Teneriffa liegt.
  • 3:46 - 3:47
    Ein schönes Schiff, nicht wahr?
  • 3:47 - 3:50
    Fantastisch, wenn man
    kein großer Seefahrer ist.
  • 3:50 - 3:52
    Manchmal sieht es eher so aus.
  • 3:52 - 3:55
    Hier retten wir gerade
    unsere kostbaren Proben.
  • 3:55 - 3:58
    Jeder hastet umher und
    ich werde furchtbar seekrank.
  • 3:58 - 4:01
    Es macht also nicht immer Spaß,
    im Allgemeinen aber schon.
  • 4:01 - 4:04
    Man muss ein guter Kartograph werden,
    um das zu erstellen.
  • 4:04 - 4:08
    Nicht überall kann man so viele
    außergewöhnliche Korallen sehen.
  • 4:08 - 4:11
    Es ist umfassend und tief,
  • 4:11 - 4:13
    aber wir müssen
    die richtigen Stellen finden.
  • 4:13 - 4:15
    Wir sahen gerade eine Weltkarte;
  • 4:15 - 4:18
    darüber lag unsere Reiseroute
    des letzten Jahres.
  • 4:18 - 4:19
    Die Tour dauerte 7 Wochen.
  • 4:19 - 4:22
    Wir haben in 7 Wochen eigene Karten
  • 4:22 - 4:25
    von etwa 75 000 qm2
    des Meeresbodens erstellt.
  • 4:25 - 4:28
    Das ist aber nur ein winziger Teil
    des Meeresbodens.
  • 4:28 - 4:30
    Wir reisen von West nach Ost,
  • 4:30 - 4:33
    über Meeresgebiete, die auf einer
    großen Karte nichtssagend aussehen würden,
  • 4:33 - 4:37
    aber manche dieser Berge sind so hoch
    wie der Mount Everest.
  • 4:37 - 4:39
    Mit den Karten, die wir an Bord erstellen,
  • 4:39 - 4:41
    erhalten wir eine 100-Meter-Auflösung.
  • 4:41 - 4:44
    Das ist genug, um unsere
    Einsatzgebiete auszuwählen,
  • 4:44 - 4:45
    aber nicht genug, um viel zu sehen.
  • 4:46 - 4:48
    Dafür müssen wir ferngesteuerte
    Unterwasserfahrzeuge
  • 4:48 - 4:50
    etwa 5 Meter über dem
    Meeresboden einsetzen.
  • 4:51 - 4:56
    Dann erhalten wir Karten mit einer
    1-m-Auflösung in Tausenden Metern Tiefe.
  • 4:56 - 5:00
    Das ist ein ferngesteuertes
    Unterwasserfahrzeug für Forschungszwecke.
  • 5:00 - 5:03
    Obendrauf kann man eine Reihe
    großer Lampen erkennen.
  • 5:03 - 5:05
    Es gibt hochauflösende Kameras,
  • 5:05 - 5:09
    Greifarme und viele kleine Kästen
    und Dinge für die Proben.
  • 5:09 - 5:13
    Hier befinden wir uns auf unserem
    ersten Tauchgang dieser Reise,
  • 5:13 - 5:15
    und tauchen gerade ins Meer hinab.
  • 5:15 - 5:16
    Wir tauchen ziemlich schnell,
  • 5:16 - 5:19
    damit die Fahrzeuge nicht
    durch andere Schiffe gestört werden.
  • 5:19 - 5:20
    Auf dem Weg nach unten
  • 5:20 - 5:23
    kann man das alles sehen.
  • 5:23 - 5:26
    Das sind Tiefseeschwämme, maßstabsgetreu.
  • 5:26 - 5:31
    Das ist eine schwimmende Seewalze,
    im Grunde eine kleine Meeresschnecke.
  • 5:31 - 5:32
    Das ist eine verlangsamte Aufnahme.
  • 5:32 - 5:35
    Die meisten Bilder, die ich hier zeige,
    sind stark gerafft,
  • 5:35 - 5:37
    weil das alles sehr viel Zeit kostet.
  • 5:37 - 5:41
    Das ist auch eine schöne Seewalze.
  • 5:41 - 5:44
    Das Tier, das Sie gleich sehen werden,
    hat uns alle überrascht.
  • 5:44 - 5:47
    Ich habe so etwas noch nie gesehen.
  • 5:47 - 5:51
    Nach 15 Stunden Arbeit waren wir
    ein wenig fotografierwütig,
  • 5:51 - 5:54
    als plötzlich dieses riesige
    Meeresungetüm vorbei rollte.
  • 5:54 - 5:57
    Es ist eine Feuerwalze
    oder ein Manteltier.
  • 5:57 - 5:59
    Danach hatten wir nicht gesucht.
  • 5:59 - 6:02
    Wir hatten nach Tiefseekorallen gesucht.
  • 6:02 - 6:04
    Sie werden gleich ein Foto sehen.
  • 6:05 - 6:07
    Sie ist klein, etwa 5 cm hoch.
  • 6:07 - 6:09
    Sie besteht aus Kalk.
  • 6:09 - 6:13
    Man kann sehen, wie sich die Tentakel
    in den Meeresströmungen bewegen.
  • 6:13 - 6:16
    So ein Organismus lebt etwa 100 Jahre.
  • 6:16 - 6:20
    Während des Wachstums,
    nimmt es Chemikalien aus dem Meer auf.
  • 6:20 - 6:22
    Die Menge der Chemikalien
  • 6:22 - 6:26
    hängt von Temperatur,
    Ph-Wert und den Nährstoffen ab.
  • 6:26 - 6:30
    Wenn wir verstehen, wie diese Chemikalien
    in das Skelett gelangen,
  • 6:30 - 6:33
    können wir versteinerte Exemplare
    sammeln und rekonstruieren,
  • 6:33 - 6:35
    wie der Ozean in der Vergangenheit aussah.
  • 6:35 - 6:39
    Hier sehen Sie, wir wir die Koralle
    mit Hilfe eines Vakuumsystems lösen
  • 6:39 - 6:41
    und in einen Sammelbehälter stecken.
  • 6:41 - 6:43
    Ich sollte hinzufügen, dass wir das
    sehr vorsichtig machen.
  • 6:43 - 6:46
    Manche dieser Organismen
    leben noch länger.
  • 6:46 - 6:48
    Das ist eine schwarze Koralle
    namens Leiopathes.
  • 6:48 - 6:53
    Das Foto hat mein Kollege Brendan Roark
    500 Meter unterhalb von Hawaii gemacht.
  • 6:53 - 6:55
    4000 Jahre ist eine lange Zeit.
  • 6:55 - 6:58
    Wenn man den Zweig
    einer Koralle aufpoliert,
  • 6:58 - 7:01
    sehen rund 100 Mikrometer
    im Querschnitt so aus.
  • 7:01 - 7:03
    Brendan hat diese Koralle analysiert.
  • 7:03 - 7:05
    Sie können die Markierungen sehen.
  • 7:05 - 7:08
    Er konnte aufzeigen,
    dass es sich um Jahresringe handelt.
  • 7:08 - 7:10
    Selbst in 500 Metern Tiefe
  • 7:10 - 7:13
    können Korallen
    Jahreszeitenwechsel erfassen,
  • 7:13 - 7:15
    was sehr bemerkenswert ist.
  • 7:15 - 7:18
    Aber 4000 Jahre reichen nicht, um zum
    Höhepunkt der letzten Eiszeit zu gelangen.
  • 7:18 - 7:20
    Was müssen wir also tun?
  • 7:20 - 7:22
    Wir beschäftigen uns mit
    den versteinerten Exemplaren.
  • 7:22 - 7:25
    Das macht mich bei meinem
    Forscherteam sehr unbeliebt.
  • 7:25 - 7:28
    Beim Tauchen schwimmen
    überall riesige Haie herum,
  • 7:28 - 7:30
    Feuerwalzen und schwimmende Seegurken
  • 7:30 - 7:32
    sowie riesige Schwämme,
  • 7:32 - 7:34
    aber jeder muss hinunter
    zu den Versteinerungen und
  • 7:34 - 7:38
    viel Zeit damit verbringen,
    auf dem Meeresboden herumzuschaufeln.
  • 7:38 - 7:41
    Wir pflücken die Korallen,
    sammeln sie ein und ordnen sie.
  • 7:41 - 7:44
    Sie sind alle unterschiedlich alt.
  • 7:44 - 7:46
    Wir können herausfinden,
    wie alt sie sind und
  • 7:46 - 7:48
    die chemischen Signale messen.
  • 7:48 - 7:50
    Das hilft uns, herauszufinden,
  • 7:50 - 7:53
    was in der Vergangenheit
    im Meer passierte.
  • 7:53 - 7:54
    Auf dem linken Bild
  • 7:54 - 7:57
    habe ich eine Koralle
    aufgeschnitten, geschliffen
  • 7:57 - 7:59
    und eine optische Abbildung gemacht.
  • 7:59 - 8:00
    Auf der rechten Seite
  • 8:01 - 8:03
    haben wir dieselbe Scheibe
    in einen Reaktor gesteckt
  • 8:03 - 8:05
    und Kernspaltung induziert.
  • 8:05 - 8:08
    Man kann sehen, dass jede Spaltung
    in der Koralle markiert wird.
  • 8:08 - 8:11
    So können wir die Verteilung
    der Uranwerte erkennen.
  • 8:11 - 8:12
    Warum tun wir das?
  • 8:12 - 8:14
    Uran ist ein wenig geschätztes Element,
  • 8:14 - 8:15
    aber ich mag es sehr.
  • 8:15 - 8:18
    Dank der Spaltung können wir etwas
    über Tempo und Daten
  • 8:18 - 8:20
    der Ereignisse im Ozean herausfinden.
  • 8:20 - 8:22
    Erinnern Sie sich an den Beginn
    meines Vortrags?
  • 8:22 - 8:25
    Genau das wollen wir,
    wenn wir über das Klima nachdenken.
  • 8:25 - 8:27
    Mit einem Laser analysieren wir
    Uran und Thorium,
  • 8:27 - 8:29
    ein Zerfallsprodukt in den Korallen.
  • 8:29 - 8:33
    Daher wissen wir genau,
    wie alt die Versteinerungen sind.
  • 8:33 - 8:35
    Diese schöne Animation
    des Südpolarmeers zeigt,
  • 8:35 - 8:38
    wie wir die Korallen einsetzen,
  • 8:38 - 8:42
    um einige uralte Informationen
    aus dem Meer zu erhalten.
  • 8:42 - 8:45
    Man erkennt in dieser Animation
    von Ryan Abernathey
  • 8:45 - 8:47
    die Dichte des Oberflächenwassers.
  • 8:47 - 8:50
    Es handelt sich nur um
    die Daten eines Jahres,
  • 8:50 - 8:52
    aber man kann erkennen,
    wie dynamisch das Südpolarmeer ist.
  • 8:52 - 8:56
    Die starke Vermischung,
    vor allem in der Drakestraße,
  • 8:56 - 8:58
    die in dem Kästchen zu sehen ist,
  • 8:58 - 9:01
    bildet eine der stärksten
    Strömungen der Welt.
  • 9:01 - 9:03
    Sie kommt hier durch
    und fließt von West nach Ost.
  • 9:03 - 9:05
    Die starke Mischung geschieht,
  • 9:05 - 9:08
    weil Wassermassen über die großen
    Unterwassergebirge fließen.
  • 9:08 - 9:12
    Dadurch können CO2 und Hitze
    mit der Atmosphäre ausgetauscht werden.
  • 9:12 - 9:16
    Im Prinzip atmen die Meere
    durch das Südpolarmeer.
  • 9:17 - 9:22
    Wir haben Korallen rund um
    diese Straße gesammelt und
  • 9:22 - 9:25
    dank meiner Uran-Datierung
    etwas Überraschendes entdeckt:
  • 9:25 - 9:28
    Die Korallen wanderten
    während des Übergangs
  • 9:28 - 9:31
    von der Eiszeit zur Zwischeneiszeit
    von Süden nach Norden.
  • 9:31 - 9:32
    Wir wissen nicht genau, warum,
  • 9:32 - 9:35
    denken aber, dass es mit
    der Nahrungsquelle
  • 9:35 - 9:38
    und vielleicht dem Sauerstoffgehalt
    im Wasser zu tun hat.
  • 9:38 - 9:39
    Da wären wir.
  • 9:39 - 9:41
    Ich werde aufzeigen, was ich glaube,
  • 9:41 - 9:44
    durch die Korallen über das Klima
    herausgefunden zu haben.
  • 9:44 - 9:47
    Wir haben an den Unterwassergebirgen
    kleine versteinerte Korallen gesammelt.
  • 9:47 - 9:49
    Das ist meine Darstellung.
  • 9:49 - 9:51
    Aufgrund der Analysen der Korallen,
  • 9:51 - 9:52
    denken wir, dass in der Eiszeit
  • 9:52 - 9:55
    viel Kohlenstoff tief unten im
    Südpolarmeer vorhanden war
  • 9:55 - 9:58
    und dass eine Schicht von
    geringer Dichte oben auf lag.
  • 9:58 - 10:02
    Diese hielt das Kohlendioxid
    im Ozean zurück.
  • 10:02 - 10:05
    Wir fanden Korallen mittleren Alters,
    die uns zeigen,
  • 10:05 - 10:09
    dass sich der Ozean teilweise
    durch die Klimaveränderung vermischte.
  • 10:09 - 10:13
    Dadurch konnte Kohlendioxid aus
    den Tiefen des Ozeans nach oben steigen.
  • 10:13 - 10:15
    Wenn wir jüngere Korallen analysieren
  • 10:15 - 10:18
    oder wenn wir heute hinuntergehen
  • 10:18 - 10:21
    und die Chemie der Korallen messen,
    gelangen wir an einen Punkt,
  • 10:21 - 10:24
    an dem Kohlenstoff beliebig
    ausgetauscht werden kann.
  • 10:24 - 10:27
    Auf diese Weise können wir
    versteinerte Korallen nutzen,
  • 10:27 - 10:30
    um etwas über die Umwelt zu lernen.
  • 10:30 - 10:32
    Ich möchte Ihnen noch
    dieses letzte Foto zeigen.
  • 10:32 - 10:36
    Es ist nur ein Auszug aus den ersten
    Fotos, die ich Ihnen gezeigt habe.
  • 10:36 - 10:38
    Es ist ein atemberaubender Korallengarten.
  • 10:38 - 10:41
    Wir hatten so etwas Schönes
    nicht erwartet.
  • 10:41 - 10:43
    Er befindet sich Tausende Meter tief.
  • 10:43 - 10:44
    Dort gibt es neue Tierarten.
  • 10:44 - 10:46
    Es ist ein wunderschöner Ort.
  • 10:46 - 10:48
    Es gibt dort Fossilien.
  • 10:48 - 10:49
    Ich habe Ihnen nun beigebracht,
  • 10:49 - 10:52
    die versteinerten Korallen,
    die es dort unten gibt, zu schätzen.
  • 10:52 - 10:56
    Wenn sie das nächste Mal
    über den Ozean fliegen oder segeln,
  • 10:56 - 10:59
    denken Sie an die riesigen
    Unterwassergebirge dort unten,
  • 10:59 - 11:01
    die niemand zuvor gesehen hat,
  • 11:01 - 11:02
    und an die schönen Korallen.
  • 11:02 - 11:03
    Vielen Dank.
  • 11:04 - 11:08
    (Applaus)
Title:
Die Geheimnisse des mysteriösen Meeresbodens
Speaker:
Laura Robinson
Description:

Mehrere hundert Meter unter der Meeresoberfläche untersucht Laura Robinson die steilen Abhänge riesiger Unterwassergebirge. Sie ist auf der Jagd nach tausendjährigen Korallen, die sie in ihrem Reaktor untersucht, um herauszufinden, wie sich der Ozean mit der Zeit verändert hat. Robinson hofft bei der Erforschung der Erdgeschichte, Hinweise auf die Zukunft zu finden.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
11:21

German subtitles

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